Man kann es derzeit nicht sagen, wer lügt & wer nicht, deswegen muss man abwarten, was die Zivielgerichte entscheiden. Was hingegen Leute auf Social Media und in diversen Foren für Stuss abgeben, ist Meinungsmache, nicht mehr und nicht weniger. Warten wir doch den Ausgang der Zivilklagen ab - ohne Watson als auch die Klägerinnen durch den Dreck zu ziehen. Das würde ich mir wünschen.
Man muss gar nichts abwarten, um das Verhalten von Watson als moralisch fragwürdig einzustufen. Dazu reichen absolut die Tattsachen aus, die er und sein Anwalt bereits zugegeben haben.
- Ein professioneller Spitzenathlet und Multimillionär, der über sein Team oder privat uneingeschränkt Zugang zu fast jedem professionellen Masseur hätte, bucht eine dreistellige Anzahl von Masssageterminen über Instagram, mit mehreren Dutzend verschiedenen Masseuren. Übrigens ausschließlich mit Frauen.
- Für einen Teil dieser Massagen läßt er sich von seinem Team einen gesonderten Raum in einem Hotel zur Verfügung stellen.
- Er gibt zu, dass es in mehreren Fällen zu Sex gekommen ist.
- Sein Anwalt versucht, ein "Happy End" als normales Ende einer professionellen Massage hinzustellen.
- Er war vor einigen Monaten bereit, mehr als 20 Frauen jeweils $100000 als Vergleich zu zahlen.
- Watson hat der Inhaberin eines Massagesalons, in der einige der Frauen angestellt waren, einen vierstelligen Geldbetrag zukommen lassen.
- Watson hat zumindest in späteren Fällen den Masseurinnen vor der Behandlung ein Non Disclosure Agreement vorgelegt. Ist sicherlich Standard Operating Procedure jedes professionellen Athleten, der massiert wird ...
Deiner Meinung nach ist aber jeder, der diese Tatsachen zu dem Bild eines moralisch zumindest fragwürdigen Verhaltens zusammenfügt, einer Gehirnwäsche unterworfen worden. Na klar ...
Abgesehen davon gibt es noch einige weitere Tatsachen, die in das oben erwähnte Bild passen, die aber nicht von Watson oder seinem Anwalt bestätigt wurden, und die zumindest einige Fragen aufwerfen.
- Mehrere Frauen, die nicht gegen ihn klagen, berichten ebenfalls von dem ihm vorgeworfenen Verhalten. Warum sollten sie das tun, wenn sie a) anonym bleiben und b) keinen finanziellen oder sonstigen Vorteil davon haben?
- Es wäre sicher nicht das erste mal, dass gegen sehr bekannte Menschen, aus welchen Gründen auch immer, Vorwürfe erfunden werden, die sie in schlechtem Licht darstellen sollen. Mir wäre aber kein einziger Fall bekannt, in dem dies in dieser Masse (26 Klägerinnen, plus noch mehr Personen, die das geschilderte Verhalten bestätigen) vorgekommen wäre.
- Es wäre ebenfalls nicht ungewöhnlich, dass ein Mann, zudem ein prominenter, denkt, sexuelle Handlungen wären einvernehmlich, während die beteiligte Frau das vollkommen anders sieht.
Jetzt kannst Du Dich gerne auf Dein hohes Ross schwingen und "innocent until proven guilty" schreien, wenn Du magst. Menschen, die es wagen, sich aus den oben angeführten Tatsachen ein eigenens Urteil zu bilden aber mehrfach zu beleidigen (Gehirn gewaschen, Stuss), macht die von Dir in Anspruch genommene vermeintliche moralische Überlegenheit sehr gründlich zunichte.