Und das liest du wo genau aus meinem Beitrag?
Du kannst dir ja mal anschauen welche Staaten und Regime die USA in den letzten 100 Jahren unterstützt haben, nach der Maxime „der Feind meines Feindes ist mein Freund“. Ist in den seltensten Fälle wirklich gut ausgegangen.
Seit zwei Jahren kommt eine Forderung nach der anderen aus der Ukraine und trotz allen Zögerns hat man einen großen Teil dieser Forderungen erfüllt.
Wir sollten uns aber langsam mal eingestehen, dass der Status von vor 2014 nicht mehr hergestellt werden wird und deshalb auch Gedanken darüber machen, wie man langfristig mit diesem Konflikt umgehen möchte.
Ich persönlich bin dafür, dass man die Unabhängigkeit der Ukraine so weit wie möglich gewährleistet und diese auch mit Waffen unterstützt. Aber man sollte das langsam auch an Bedingungen knüpfen wie der Bekämpfung von Korruption, einer echten Gewaltenteilung, einer freien Presse und den Schutz von Minderheiten.
Hier wird u.a. die Aufnahme von einem Staat in die EU gefordert, der im Demokratieindex hinter Liberia, Sambia und Tunesien liegt.
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Heute ist ein bemerkenswerter Tag. Im Bundestag stimmt die Ampel auf Druck von Basta-Kanzler Scholz und der zu großen Teilen aus Lumpenpazifisten bestehenden SPD-Fraktion gegen Tauruslieferungen an die Ukraine.
SPD-Fraktionschef Mützenich wirft Befürwortern der Tauruslieferungen niedere Beweggründe und private Interessen vor und spricht sich dafür aus, den Krieg zwischen russland und der Ukraine "einzufrieren", also für die Strategie, die zwischen 2014 und Anfang 2022 krachend gescheitert ist und die angesichts der fortgesetzen extrem aggressiven Rhetorik russlands gegenüber der Ukraine und dem Westen, wie sie Europa seit Hitler nicht mehr gehört hat und angesichts der russischen Kriegsführung zu 100% wieder scheitern wird.
Der französische Präsident erklärt am selben Tag im französischen Fernsehen, dass Frankreich ab sofort hinsichtlich des Krieges in der Ukraine NICHTS mehr ausschließt, auch nicht den Einsatz frz. Truppen in der Ukraine und dass die Sicherheit in Europa nach einer ukrainischen Niederlage nicht mehr gewährleistet wäre.
Sicher, er muss erst liefern. Bislang hat sich Frankreich v. a. bei der militärischen Unterstützung eher zurückgehalten, aber es scheint, als hätte man in Paris endlich verstanden, was auf dem Spiel steht, während die SPD selbst im 3. Kriegsjahr an ihrer Friedensbewegtheit zu ersticken droht.
Nicht minder realitätsfern und unfassbar arrogant wie Mützenichs Rede im Bundestag ist der von mir zitierte Beitrag.
Da wird an ein Land, dass sich 2014 bzw. auch schon deutlich vorher für Demokratie ausgesprochen hat und übrigens selbst in Kriegszeiten eifrig versucht, die Voraussetzungen für einen EU-Beitritt zu erfüllen, von seinem Nachbarn brutal angegriffen wurde, das Lineal drangehalten und Waffenlieferungen und eines in der Zukunft anstehenden EU-Beitritts für nicht würdig befunden, weil es - was überhaupt kein Wunder ist - noch keine Musterdemokratie ist.
Natürlich wird die strategische Komponente dabei auch völlig übersehen. Ein EU-Betritt der Ukraine bedeutet für uns einen strategischen Gewinn, allein schon deshalb, weil dieser gleichbedeutend damit ist, dass das uns feindlich gesinnte russland keinen Einfluss und Zugriff auf das Land hat.
Noch viel zu viele in Deutschland leben in einem Eiapopaialand und nehmen die neuen Realitäten nicht zur Kenntnis.