Beiträge von hankey2mlh

    Allein schon, dass seine Spieler diese Aktion gegen seinen eindeutigen und wohl auch klar kommunizierten Willen durchziehen zeigt doch, dass Allen gar kein Standing bei seinem Team hat.

    Ja, guter Punkt, das kommt noch erschwerend hinzu, dass Allen nicht genügend Autorität gegenüber den Spielern hat. So ziemlich alle Charakterzüge, die ein guter Head Coach benötigt, fehlen bei Allen! Fachwissen ist eben nicht alles (und auch da lassen sich bei Allen Zweifel anmelden) - für mich ist der Typ längst nicht mehr tragbar!

    Es sind die Falcons, aber der TD aus der Victory Formation war unsportlich und lässt einen am Ende als moralischer Verlierer aus dem Spiel gehen. Nicht schön!

    Vor allem hat es mal wieder gezeigt, woran es Dennis Allen mangelt: Führungs- und Kommunikationsfähigkeiten, Feingefühl, Rückgrat. (Also all das, was ein Head Coach in der NFL benötigt, um erfolgreich zu sein!)

    Sean Payton (man kann ihn dafür mögen oder nicht) hätte den Falcons einfach eins reingedrückt und zu Noch-Falcons-Coach Arthur Smith beim verweigerten Handshake gesagt: "So what?" oder "Good luck for your next job!"

    Nicht so Dennis Allen, der – sichtlich überfordert von der Situation (die Spieler haben den Spielzug ja eigenmächtig gecalled) – unterwürfig "I understand, I understand" erwidert, um sich dann auf der PK beim Erzfeind zu entschuldigen. Dadurch hat er sich nicht nur bei den Fans weiter unbeliebt gemacht, sondern wahrscheinlich auch bei seinen Spielern weiter an Ansehen verloren. Für das weitere Teambuilding wäre es viel wichtiger gewesen, sich solidarisch mit dem Team zu zeigen (der Kern des Audibles war es ja, dass Jamaal Williams – wohl einer der beliebtesten Spieler im Locker Room – zum Saisonabschluss noch "seinen" Touchdown bekommt; ein kompetenter Coach hätte genau das betont und sich damit hinter sein Team gestellt). Stattdessen zeigt Allen mit dem Finger auf die Verantwortlichen und schleimt sich bei den Falcons ein. Ein No-Go für viele Saints-Fans, was sich auch an den Reaktionen in den sozialen Medien sehen lässt. (Jameis Winston war hingegen selten so beliebt, haha!)

    Für mich der finale Beweis, dass Dennis Allen als Head Coach einfach nicht taugt. Nach den letzten beiden Siegen – den zwei überzeugendensten Performances der ganzen Saison – hätte Allen allen Grund gehabt, "on a positive note" in die Offseason zu starten. Diesen Schwung hat Allen sich selbst und den Saints als Organisation komplett genommen. Für mich ist der moralische Verlierer allein Dennis Allen!

    Leider müssen wir dieses Trauerspiel voraussichtlich noch eine weitere Saison ertragen... für mich unverständlich, wie das Front Office an ihm als Head Coach festhalten kann.

    Sollten Sie das gewinnen glaub ich an einen Division Sieg, aber so nicht. Denn man muss sich vor Augen halten. Wir spielten gegen die Bears, mit einen Straßen Rookie QB und das ging gerade positiv noch aus. :bier:

    Ich stimme mit euch vollkommen überein, dass es keinen Grund gibt, nach einem Sieg gegen Chicago in Euphorie auszubrechen. Es gibt in meinen Augen aber auch keinen Grund für die hier im Team-Talk vorherrschende Negativität ("wenig Licht, viel Schatten", "brennt den Laden nieder" usw.).

    Vor 2-3 Wochen hätte ich die Entlassungen von Allen und Carmichael auch noch klar befürwortet.

    Aktuell zeigt sich aber eine deutliche Positiventwicklung; die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für einen Divisionssieg sind mehr als gut. Entsprechend würde ich mich als "verhalten optimistisch" bezeichnen.

    Ich wusste gar nicht, dass die Saints gegen die Chiefs gespielt haben… :hinterha:

    Das zeigt, dass es in der NFL eben kaum leichte Spiele gibt. Und es zeigt sich doch an jedem NFL-Spieltag aufs Neue, dass es gar nicht so leicht ist, gegen vermeintlich schwächere Teams diszipliniert aufzutreten.

    Die Leistung der Saints gegen die Bears war diszipliniert und alles in allem mehr als solide - und damit zeigt für mich die Formkurve der Saints in die richtige Richtung, ganz egal, ob das jetzt die Bears oder Chiefs waren. Die Tabellensituation in der NFC South veranschaulicht diese Positiventwicklung.

    a win is a win is a win... wenig Licht, viel Schatten würd die heutige Leistung umschreiben

    Ich sehe das anders und würde sagen: Immer mehr Licht, immer weniger Schatten.

    - Endlich mal ein Spiel ohne Strafen: insgesamt nur ein False Start.

    - Fünf Takeaways!

    - Die Offense läuft immer noch nicht ganz rund, aber in der Red Zone ist die Effizienz zuletzt deutlich gestiegen.

    - Taysom Hill macht einfach Laune!

    Die Saints haben nun endlich eine positive Bilanz, als einziges Team in der NFC South, und sind damit auf Playoff-Kurs. Weiter so!

    Und was schwebt dir da so im Kopf?

    Weil außer OL und LB fehlt mir nix ein.

    Das habe ich mich auch gefragt. Klar gibt es die eine oder andere Lücke im Kader, aber welches Team hat keine Schwachpunkte?! Sowohl die Offense als auch die Defense sind konkurrenzfähig und dürften in dieser Form ausreichen, um in der schwachen NFC South die Playoffs zu erreichen. Viel mehr ist dann allerdings auch nicht drin, und das wäre selbst mit einem Blockbuster zur Trade-Deadline nicht anders gewesen.

    Also doch nicht so anmaßend, sondern relativ wahrscheinlich.

    Niemand streitet ab, dass es die von dir genannten Probleme gibt. Aber im obigen Video deutet nichts auf eine derartige Situation hin.

    If you hear hooves think horses not zebras ...

    Was soll relativ wahrscheinlich sein?! :paelzer:

    Ich bleibe dabei, dass dein Urteil in der Schärfe ("peinlich", "wie ein Depp") anmaßend ist, weil du eben nicht weißt / wir nicht wissen, welche Erfahrungen Olave mit Rassismus gemacht hat.

    Dazu ja, sind Polizei Kontrollen in den USA was anderes als bei uns. Aber man muss das Verhältnis sehen. 99.9% der Kontrollen laufen absolut richtig ab und man muss schon verdammt viel Pech haben und in eine miese laufen. Dann hilft einem solch ein Verhalten ganz sicher nicht. Wenn ich im Wald spaziere kann auch ein Ast auf den Kopf fallen, deswegen gehe ich doch nicht, nicht mehr im Wald spazieren. Man muss die Dinge auch immer ins Verhältnis setzen.

    Ah ja, 99,9% der Polizeikontrollen sind deiner Meinung nach also nicht rassistisch?! Davon sind wir in den USA und auch in Deutschland leider sehr weit entfernt.

    Und auch dein Satz "Dann hilft einem solch ein Verhalten ganz sicher nicht" ist unlogisch. Oder glaubst du im Ernst, irgendein Polizist wird es sich erlauben, einen NFL-Star zu misshandeln?!

    Ich bleibe dabei: So arrogant Olaves Aussage auf den ersten Blick herüberkommt (und womöglich auch ist!), im Zweifelsfall wird ihn sein Status als NFL-Spieler vor Polizeigewalt schützen. Und deshalb finde ich es auch nachvollziehbar, dass er erwähnt hat, für die Saints zu spielen.

    PS: Mir ist klar, dass wir uns alle im Reich der Spekulationen bewegen, was Olaves Verhalten angeht. Ich wollte nur deutlich machen, dass auch eine andere Lesart als "peinliches, selbstverliebtes Verhalten" möglich ist.

    PPS: Ich hätte übrigens nie gedacht, dass ich mal einen Raser verteidigen würde…

    Das interessiert mich wenig und ich finde deinen Rechtfertigungsversuch für genau diese Situation in der 0 Agression oder überhaupt Aufregung zu erkennen ist absolut hahnebüchen. Ja, der Junge ist erst 23 und hat sich doppelt wie ein Depp benommen. Nicht mehr, nicht weniger.

    Wie schnell solche vermeintlich "unaufgeregten" Polizeikontrollen eskalieren können, selbst wenn erstmal "null Aufregung" zu erkennen ist, dafür gibt es sehr viele Beispiele. Die Anspannung ist oft bei allen Beteiligten groß! In diesem Film (im Trailer sind Ausschnitte von der Polizeikontrolle zu sehen) wird das z.B. gut veranschaulicht:

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    "I play for the saint man" .. hätte ja klappen können. Junge das ist ja fast peinlicher als die Tat selbst.

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    Ich finde dein Urteil anmaßend. Woher meinst du zu wissen, was Olaves Motivation war, seinen Status als NFL-Spieler zu erwähnen? Dass Polizeigewalt zur Alltagserfahrung von Afroamerikanern gehört, wirst du sicher mitbekommen haben. Man merkt in dem Video, wie verunsichert Olave ist; wir sprechen hier übrigens über einen 23-Jährigen.

    Schwarze Menschen lernen in den USA von klein auf, gegenüber Polizisten keinerlei "Angriffsfläche" zu bieten. Dass Olave erwähnt, für die Saints zu spielen, könnte also reiner Selbstschutz gewesen sein. Und nicht, dass er sich von seinem privilegierten Status Straffreiheit o.ä. versprochen hat. Nichts peinlich also außer die Raserei selbst, ein solches Verkehrsverhalten finde ich auch nervig, gefährlich und überflüssig.

    Mhhh was soll man noch dazu sagen.... irgendwie ein grusliges Spiel. Letztendlich haben wir es gewonnen.

    Gruselig halte ich für ein viel zu hartes, bezogen auf die herausragenden Leistungen der Defense sogar komplett falsches Urteil. Klar, die Offense läuft weiterhin schwerfällig, aber für das Prädikat "gruselig" hatten auch Carr, Olave, Thomas & Co. schon zuviele brillante Momente.

    Im Power Ranking auf nfl.com sind die Saints vier Plätze nach oben auf #10 geklettert, auch bei ESPN stehen sie auf #10, bei CBS sogar auf #9. Der Saisonstart war holprig (wie bei vielen anderen Teams auch; ist eben der Saisonstart), aber vielversprechend.

    Ich finde, der Saisonauftakt hat einige Hoffnungen, aber auch Befürchtungen bestätigt. Vor allem auch in Hinblick auf Derek Carr.

    Erste Erkenntnis: Auch mit unserem 150-Millionen-Dollar-QB wird die Offense voraussichtlich keine 180-Grad-Kehrtwende machen. Da ist noch viel Sand im Getriebe und Carr gewinnt eben auch keine Spiele im Alleingang (was ja auch ein Tenor der Saisonprognosen war). Der Sieg ist in erster Linie dem starken Auftritt der Defense zu verdanken, die keinen Touchdown zugelassen hat, Tannehill blass aussehen ließ und auch Henry nach starker erster Halbzeit in den Griff bekommen hat.

    Weil die Defense ihre Hausarbeiten gemacht hat, konnte Carr dann eincashen und den Sieg einfahren. Mit einigen Clutch-Plays, seiner Präsenz und Ruhe (trotz brüchiger Offensive Line) hat er der Offense Impulse gebracht, die in den letzten Jahren gefehlt haben. Mit Dalton, Winston oder Hill als Starter wäre das wohl eher wieder eine unglückliche Niederlage geworden.

    Auch die Leistungen der WRs 1-3 Olave, Thomas und Shaheed machen Hoffnung. Thomas wirkte agil und fangsicher wie in seinen besten Tagen, der spektakuläre 25-Yard-Sideline-Catch bei Carrs allererstem Passversuch als Saint hat direkt Laune gemacht. Weiter so!

    "Neuanfang. Warum die Saints endlich konsequent ihr Rebuilding starten"

    Ich hoffe zwar, dass es anders kommen wird, aber unwahrscheinlich ist es nicht, dass die Realität die Saints einholen wird… Der Fokus und alle Hoffnungen liegen auf Derek Carr, doch letztlich steht und fällt alles mit Dennis Allen. Und bei dem ist als Head Coach in der NFL leider immer Letzteres der Fall gewesen…

    Hör auf meinen Text zu klauen…ist ja schlimm mit dir geworden

    Meine Preview im HUDDLE strotzt dieses Jahr auch nicht vor Optimismus. Hier mal meine Headlines der letzten Jahre... die Abwärtsspirale ist leider deutlich zu erkennen:

    2020: "Jetzt oder nie: Auf dem Papier sind die New Orleans Saints meisterlich aufgestellt - wann aber ziehen sie mal bis zum Ende durch?"

    2021: "Federn gelassen: Jahrelang investierten die Saints kräftig, ausgerechnet zum Laufbahnende von Drew Brees wurden sie so von der Salary-Cap-Kürzung der NFL auf dem falschen Fuß erwischt"

    2022: "Weiter auf Kurs: Das Teamgefüge in New Orleans bleibt intakt, auch wenn nach Drew Brees nun Coach Payton weg ist"

    2023: "Königlich mittelmäßig: Geschicktes Jonglieren mit Millionen macht noch keinen Champion"

    Was glaubt ihr, wie nächstes Jahr die Schlagzeile lauten wird - irgendwelche Prognosen?

    vom papier her sind wir stärker als letztes jahr daher muss die nfc south gewonnen werden. und dann ist sowieso alles möglich. einige "experten" rechnen schon mit seed #1 aufgrund des leichten schedules.

    bin schon sehr auf unser spiel in der redzone gepsannt. carr, kamara, williams, olave, thomas, graham, johnson und dazu noch hill... das könnt schon fein werden :heart:

    Welcher Experte traut den Saints denn bitte den #1 Seed zu? Das halte ich doch für eine extrem gewagte Prognose. Die Saints sind Favorit in der NFC South, weil die Divisionskonkurrenz im Umbruch ist. Trotz der guten Rahmenbedingungen traue ich Dennis Allen zu, die Saison komplett zu vergeigen. Sollte es mit den Playoffs klappen, dürfte spätestens in den Divisional Playoffs Endstation sein. Aber ich lasse mich gerne positiv überraschen.

    NFL-Kolumnist Adam Schein sieht die Saints als das Cinderella-Team für 2023. Die Verpflichtung von Carr hält er für einen genialen Schachzug:

    "The fact that Carr, who signed in New Orleans after being released by the Raiders, remains a polarizing figure among NFL observers is baffling to me. Over his nine NFL seasons, he's proven himself to be a stud. He's a leader. He's clutch. He's the king of the fourth-quarter comeback, with 28 of those so far in his career -- no one in the NFL has had more since he arrived in the NFL in 2014.

    The Saints went 5-6 in one-score games in 2022. Think of how much better their record might have been with Carr working his magic under center."

    Schein resümiert:

    "They are going to take the wide-open NFC South in 2023 and win at least one home playoff game. And I wouldn't bat an eye if they reached the NFC title match."

    Allerdings ist die Analyse zum Teil auch etwas oberflächlich:

    "Speaking of depth, there is plenty at receiver, tight end and the offensive line."

    Plenty of depth sehe ich auf diesen Positionen ehrlich gesagt nicht...

    Wenn das Interview veröffentlicht wird / das Heft erscheint darfst du gerne hier Bescheid geben! Nach deiner kurzen Erklärung ist aber die Tendenz natürlich klar. Kurz zusammengefasst: Es ist klar das Oakland als Arbeiterstadt nicht das Geld hat um mit Steuergeldern neue Stadien zu bauen (die haben bessere Verwendungsmöglichkeiten für das Geld), aber dass die Teams dann die Stadt verlassen ist in den Business-Ligen absolut verständlich/nachvollziehbar und mit bisschen sentimentaler Heimatverbundenheit generiert man halt nicht die Einnahmen um da oben mitzuspielen. Beispiel: Der Werte der Raiders hat sich mit dem Umzug knapp verdoppelt, sie haben eines der modernsten und besten Stadien der NFL, neue Sponsoren und Spieler wollen dahinkommen (auch wegen der nicht vorhandenen State Tax). Damit wird das Team durch den Umzug tendenziell besser bzw. hat bessere Chancen besser zu werden.

    Ich nutze mal Trostys Angebot und verweise auf die Raiders-Titelstory in der Draft-Ausgabe vom HUDDLE (ab morgen im Zeitschriftenhandel). Gesprächsgrundlage war das Buch "Goodbye, Oakland", das im April erscheint. Der interviewte Ex-Oakland-Tribune-Sportredakteur Dave Newhouse hat wie gesagt eine klare und sicher auch streitbare Meinung zu Mark Davis und den Raiders (genau das unterscheidet das Interview allerdings von gewöhnlichen NFL-Interviews, die größtenteils aus nichtssagenden Phrasen bestehen). Der Kern des Gesprächs dreht sich um die Verbandelung von Sport, Politik und Wirtschaft - was somit auch für Nicht-Raiders-Fans interessant sein dürfte.

    trosty, hast du das Interview schon gelesen? Deine Meinung würde mich natürlich sehr interessieren!

    Bildschirmfoto 2023-03-29 um 16.31.23.png

    Ich wüsste mal gerne, was die Alternative für die Saints hätte sein sollen? Welcher QB? Rodgers? Jackson? Einer der letztjährigen QBs? Und bitte, kommt nicht mit Rebuild…

    Jimmy Garoppolo wäre noch eine denkbare Option gewesen. Aber der hat eben erst einmal in seiner NFL-Karriere 16 Saisonspiele hingelegt. Da ist mir Carr weitaus lieber, damit auf der QB-Position - zumindest in dieser Hinsicht - mal wieder etwa mehr Kontinuität herrscht als in den letzten Jahren mit all den Verletzungen und verschiedenen Startern.

    Es ist vielmehr eine Beobachtung wie sich carr die letzten Jahre verhalten hat in entscheidenden Momenten.

    Statistiken verfälschen bei diesem Sport oft finde ich und nicht jede Statistik gibt genauen Rückschluss auf die Leistungen die wirklich fürs Team gebracht wurden. Feine Nuancen wie leadership zb kann man halt nciht an einer Statistik ableiten sondern eher aus Beobachtung.

    Das sehe ich übrigens absolut genauso. Ich erinnere mich noch sehr gut an Jalen Hurts' ersten NFL-Start gegen die Saints. Ganz ohne Blick auf die Statistik war sofort zu erkennen, dass Hurts Leadership und ordentliches Selbstvertrauen mitbringt und Starpotenzial hat.

    So eine Klarstellung hat mir in deinem ersten Beitrag etwas gefehlt, weshalb ich nicht nachvollziehen konnte, worauf deine Meinung basiert.

    Sorry, das sollte gar nicht frech herüberkommen! Der Unterschied zwischen deinem und Pointis Beitrag ist, dass Ponti sehr gut argumentiert hat und mir mit seinen für mich sehr greifbaren und nachvollziehbaren Beobachtungen viele neue Erkenntnisse verschafft hat. Während du doch eher schwammig und größtenteils aus negativen Emotionen heraus formuliert hast (lies es am besten nochmal selbst durch!), so dass mir nicht klar war, worauf deine Schlüsse basieren. Dass du viele Raiders-Spiele geguckt hast und deine (natürlich völlig legitime!) Meinung zu Carr eben auf diesen Eindrücken basiert, die du allerdings nicht konkretisiert hast, ist nicht deutlich geworden. Nichts für Ungut!

    Zusammengefasst würde ich es so auf den Punkt bringen:

    Du hast, ohne Dalton/Winston/Hill letzte Saison intensiv verfolgt zu haben, gefolgert, dass dieses Trio besser sei als Carr. Was für mich als Saints-Beobachter unglaublich schwer zu glauben ist.

    Und ich habe, ohne Carr die letzten Jahre verfolgt zu haben, gefolgert, dass Carr besser sein müsse als das Saints-Trio. Was für dich als Raiders-Beobachter schwer zu glauben ist.

    Das ist wahrscheinlich unser Grundkonflikt, der nun geklärt und dank Pointi etwas differenzierter dargelegt wurde :bier:

    Kirk Cousins ist für mich tatsächlich ebenfalls sein Geld nicht wert. Seine Statistiken sind zwar o.k., ich denke dennoch dass es mit ihm schwierig wird, je eine SB zu gewinnen, speziell mit dem Cap-Hit. Ich verstehe seit Jahren den Cousins-Hype nicht. Derek Carr ist derzeit für mich der Kirk Cousins für Arme.

    Es ließe sich problemlos die These vertreten, dass die meisten Quarterbacks ihr Geld nicht wert sind. Zur Erinnerung: Jameis Winston hat letztes Jahr einen Zweijahresvertrag für 28 Millionen unterschrieben. Dann doch lieber mit Carr das Glück versuchen, finde ich.

    Auch Matthew Stafford hatte lange Zeit den Ruf, dass mit ihm in den Playoffs kein Blumentopf zu holen sei. Im richtigen Umfeld hat es dann doch geklappt.

    Auch Lamar Jackson hat in den Playoffs bislang nicht "geliefert", auch er wird bald ordentlich abkassieren - und das völlig zurecht.

    These #2: Wenn sich mit Flacco, Foles oder Trent Dilfer ein Super Bowl gewinnen lässt, ist das auch mit Carr und Cousins möglich - allerdings nicht auf den alleinigen Schultern von Carr und Cousins; die Rahmenbedingungen müssen stimmen.

    Wo gibt es hier einen Konsens, das Carr ein durchsnittlicher QB ist? Weil diesem Konsens möchte ich mich keinesfalls anschließen.

    Der Carr aus dem Jahr 2016 wäre definitiv den Vertrag wert, den er jetzt bei den Saints bekommen hat. Das Problem: Carr ist für mich aber seit 2018 ebenfalls kein guter QB mehr.

    "Kein guter QB mehr", "durchschnittlich" bzw. sogar "leicht unterdurchschnittlich"? Woran machst du/macht ihr das fest?! Mir scheint einzig am W-L-Record! Da allerdings nur zwei Teams Jedes Jahr in den Super Bowl kommen, müsste es nach eurer Definition fast zwangsläufig weitaus mehr unter- als überdurchschnittliche Starting Quarterbacks geben.

    Im Januar schrieb Marc Sessler auf nfl.com:

    "A year ago, Carr was rightfully celebrated as the beating heart of a Raiders team that overcame one trial after the next (...) only to wind up as playoff material. One year later, he's been cast aside by a Josh McDaniels-led regime seemingly hot on the trail of Tom Brady. Carr gets no free pass for the costly turnovers -- he heaved nine picks and hit just 57 percent of his throws over his final five starts -- but the breakup feels triggered by an owner in Mark Davis who never fully bought into the idea of Carr as a face-of-the-franchise quarterback. It won't take long for another team to come calling upon a durable, reliable, B+ passer with leadership skills, but Carr equally frustrates when it matters most."

    Durable, reliable, B+ passer with leadership skills: Ähnliches schreiben viele NFL-Experten über Carr. Wenn das nicht als überdurchschnittlich qualifiziert, muss z.B. Kirk Cousins für euch auch ein besonders unterdurchschnittlicher Quarterback sein...

    Ich kann mich der Aussage, dass es Konsens ist, dass carr ein überdurchschnittlicher qb ist nicht anschließen.

    (...)

    Ich wage die Aussage, dass ihr regelmäßig 7-10 bis 9-8 hin und her pendelt und für längere Zeit an keine Steigerung kommt auf der position weil sich keine Möglichkeit ergeben wird.

    Ich habe die letzten Jahre kaum Raiders-Spiele gesehen und muss deshalb bzgl. Carr auf die Urteile anderer vertrauen.

    Zuletzt öfters spielen sehen habe ich Carr 2016, als er eine MVP-Saison spielte, bis er sich kurz vor den Playoffs verletzte und das den Raider-Siegeszug jäh beendete.

    Dafür schaue ich seit vielen Jahren jedes Spiel der Saints und kann dir sagen, dass Dalton, Winston und Hill - egal in was für einem Wechselmodell sie zum Einsatz kommen - sich nicht als gangbare Zukunftsoptionen erwiesen haben. Dass Dalton von den dreien die solidesten Leistungen gebracht hat, ist doch irgendwie bezeichnend. Hill ist und bleibt am besten in seiner Rolle als Gadget-Player; er ist kein NFL-Quarterback.

    Ich wage hier die Gegenaussage, dass Carr besser ist als Dalton/Winston/Hill. Für die Saints gibt es darüberhinaus die Möglichkeit, sich trotz der Verpflichtung von Carr noch einen Quarterback via Draft zu holen. Hendon Hooker wäre da eine interessante Option, die mittelfristig - je nachdem, wie Carr sich schlagen wird - dessen Nachfolge antreten könnte.

    Übrigens: Es ist weitgehender Konsens in NFL-Kreisen, dass Carr als überdurchschnittlicher Quarterback wahrgenommen wird. Deine persönliche Wahrnehmung von Carr ändert nichts daran, dass dieser Konsens herrscht.

    Wollte er sich nicht lange Zeit lassen und die beste Situation für sich eruieren? Gab dann wohl doch nicht so extrem viele Interessenten für ihn.

    Also nicht, dass das jetzt ne schlechte Anlaufstation ist, aber nach seinen Aussagen finde ich den Ablauf dann doch etwas fix.

    Das halte ich für einen Fehlschluss. Du kannst so kurz vor Free-Agency-Startschuss und der Draft eigentlich kein Wort für bare Münze nehmen!

    Kurz zuvor war berichtet worden, dass Carr "a slight leaning towards signing with the Jets over Saints" hätte. Wahrscheinlich war auch das nur einer dieser "smokescreens", um die Saints aus der Reserve zu locken. Was auch geklappt hat!

    Du musst auch bedenken, dass sich auch Spieler schnell mal verzocken können: Für die Jets war Carr doch offenbar nur Option 1b hinter Rodgers. Da muss nur ein Dominostein fallen und schnell verändert sich die Marktlage zuungunsten eines Spielers: Carr verliert an "Leverage" und muss sich letztlich mit weniger Geld zufrieden geben. Warum hätte er das riskieren sollen, wenn er zufrieden ist mit dem, was die Saints zu bieten haben?!

    Sportlich gesehen denke ich, dass es die beste Wahl für Carr ist. Stand heute sind die Saints direkt in der Favoritenrolle in der NFC South, und wenn das Geld halbwegs stimmt, wieso warten?!

    Wenn das Interview veröffentlicht wird / das Heft erscheint darfst du gerne hier Bescheid geben! Nach deiner kurzen Erklärung ist aber die Tendenz natürlich klar. Kurz zusammengefasst: Es ist klar das Oakland als Arbeiterstadt nicht das Geld hat um mit Steuergeldern neue Stadien zu bauen (die haben bessere Verwendungsmöglichkeiten für das Geld), aber dass die Teams dann die Stadt verlassen ist in den Business-Ligen absolut verständlich/nachvollziehbar und mit bisschen sentimentaler Heimatverbundenheit generiert man halt nicht die Einnahmen um da oben mitzuspielen. Beispiel: Der Werte der Raiders hat sich mit dem Umzug knapp verdoppelt, sie haben eines der modernsten und besten Stadien der NFL, neue Sponsoren und Spieler wollen dahinkommen (auch wegen der nicht vorhandenen State Tax). Damit wird das Team durch den Umzug tendenziell besser bzw. hat bessere Chancen besser zu werden.

    Das ist natürlich die andere Seite der Medaille, die im Interview mit Newhouse weniger zur Sprache kommt. Dass der Wert der Franchise sich durch den Umzug nach Las Vegas verdoppelt hat, wusste ich gar nicht; es wäre interessant gewesen, da nochmal nachzuhaken. Wobei Newhouse das wahrscheinlich schlicht auch als Business-Move bewertet hätte. Man muss dabei auch im Hinterkopf behalten, dass Newhouse, der Jahrgang 1938 ist, ganz andere, weniger kapitalistische Zeiten erlebt hat.

    Ich mag das Signing von Carr. Es hat ja Seltenheitswert, dass ein Quarterback von seinem Kaliber und ohne Injury-History auf dem freien Markt verfügbar ist. Von daher können sich die Saints, die mit der Verpflichtung ihrem Motto "The Future is now" treu bleiben, glücklich schätzen.

    Konsens ist, dass Carr ein überdurchschnittlicher NFL-Quarterback ist (das zeigen auch alle seine statistischen Werte, außer eben der Win-Loss-Record), allerdings auch einer, mit dem der große Wurf nicht gelingen könne. Ich frage mich aber auch, inwiefern die Raiders-Organisation da vielleicht der Bremsklotz gewesen ist und nicht unbedingt Carr. Seit der letzten Super-Bowl-Teilnahme 2002 und nach der Übernahme von Mark Davis sind die Raiders ja mehr und mehr zu einer dysfunktionalen Franchise geworden.

    Im Gegensatz dazu findet Carr bei den Saints ein Umfeld, das nach wie vor Winning Mentality besitzt. Die großen Fragezeichen sehe ich auch bei Dennis Allen und dem Offense-Coaching.

    Kann man das Interview irgendwo hören oder lesen? Fände ich schon interessant. Wer war denn der Interviewte bzw. welche Funktion hat er? Einfach ein Fan?

    Das Interview ist mit Dave Newhouse, der von 1964 bis 2011 Kolumnist bei der Oakland Tribune war und entsprechend auch eine lokalpatriotisch gefärbte Perspektive auf Mark (und Al) Davis und die Raiders hat. Gesprächsanlass war sein neues Buch "Goodbye Oakland: Winning, Wanderlust, and a Sport's Town's Fight for Survival", in dem es um die Abkehr der Raiders, Warriors und perspektivisch auch der A's geht. Etwas, das noch keiner Stadt widerfahren ist: gleich mehrere (bzw. alle!) Major-Sports-Teams zu verlieren. Das Interview wird Ende März erscheinen, voraussichtlich als Titelstory in einem deutschen Footballmagazin.

    Wenn du magst, schicke ich dir das Interview gerne per E-Mail - auch weil ich überaus gespannt bin, wie deine Meinung dazu als langjähriger Raiders-Fan ist (du warst doch schon Raiders-Fan, als sie noch in LA waren, oder?).

    Was war denn seine Meinung?

    Meiner Meinung nach ist er ein Owner, der sich kaum einmischt und auch lange am Coach festhält, aber diesen auch zu viel Macht gibt. Mir würde es besser gefallen, wenn der GM höher gestellt wäre.

    Mark Davis kommt in dem Interview gar nicht gut weg. Die Kernkritik lautet, dass er ein inkompetenter Loser sei, ohne diplomatisches Geschick bezüglich der Befindlichkeiten der Fans. Der Interviewte lässt kein gutes Haar an Mark Davis. Die Aussagen haben mich in dieser Deutlichkeit auch überrascht! Und da ich die Raiders nur beiläufig verfolge, wollte ich mal hören, wie ihr Mark Davis wahrnehmt.