Es geht gar nicht darum, dass jemand aus nicht aus dem Retirment nicht zurückommen darf. Jeder solll das so handhaben wie er will. Aber Brady ist jetzt 44. Er hat sportlich letztes Jahr geliefert und keine Verletzungssorgen. Das unterscheidet ihn zumindest schon mal von den von 3 gennanten.
Ergo gehe ich davon aus, dass er intensiv darüber nachgedacht hat, ob er nochmal zurückommen sollte. Sportlich gabs keinen Grund zu sagen geht nicht mehr. Also wird er ja andere Dinge dagegen abgewogen haben. Das er jetzt nach nichtmal 2 Monaten sagt. Äh ups. Hab doch auf Familie keinen Bock etc. ist für mich einfach rational nicht nachvollziehbar und wirkt auch (da es die ganze Zeit auch Gerüchte gab, dass er nochmal will ggf. bei einem anderen Team) nicht sehr glaubwürdig. Für mich. Das kann ich nach einem Jahr etc. feststellen. Aber doch nicht nach 2 Monaten. Zuzmal - selbst so er etwas weniger gemacht hat als in den vergangen Jahren- sich die letzten 2 Monate kaum von den Jahren zuvor unterschieden haben dürften.
Ergo: Natürlich darf Brady zurückommen. Man darf das auch toll finden. Man darf aber die ganze Kommunikation etc. für total peinlich halten.
Vielleicht befand er sich da noch in einer Art Loch und zurückzutreten fühlte sich tatsächlich richtig für ihn an? Nach so einer knappen Kiste in den Playoffs kann man sich schon mal eine Weile leer fühlen. Auch noch eine Woche danach. Dann kam Rapoport ihm noch zuvor, verkündet seinen Rücktritt, Brady zieht mit, damit etwas Ruhe einkehrt, verbringt etwas Zeit mit seiner Familie, geht seinen Hobbys nach, macht beim Training mal ein Set weniger, gönnt sich vielleicht sogar mal 'ne kleine Pommes mit Mayo und bei alldem schiebt er den Gedanken an Football etwas zur Seite, lässt etwas Druck abfallen und merkt dann, dass er eine falsche Entscheidung getroffen hat.
Es geht ja nicht nur um die körperliche Verfassung, sondern auch um die emotionale. Brady brennt für den Sport auf eine Art, wie es nur wenige tun und das schon fast sein ganzes Leben lang. Da kann man mal die Schnauze voll haben und auch mal eine voreilige/falsche Entscheidung treffen. Vielleicht hätte er auch gerne nur mal ein Jahr pausiert (die Möglichkeit zurückzukommen hat er sich ja in späteren Interviews offen gelassen), aber mit fast 45 ist das halt auch schwierig, genauso wie nochmal in so eine gute Situation zu kommen, wie er sie momentan mit den Bucs hat. Darüber wird er sich bestimmt auch Gedanken gemacht haben.
Und was soll ständig dieser Blödsinn, dass er keinen Bock auf seine Familie hat? Auch wenn wir diesen Part seines Retirements mal als Standardfloskel abtun, heißt das doch nicht, dass es nicht ehrlich gemeint war oder mit seiner Absicht wieder spielen zu wollen unvereinbar ist.