Mal ein kleiner Rückblick auf das Wochenende in München.
Am Samstagmorgen ging es mit dem ICE von Hamburg nach München – und das überraschend gut. Keine Verspätung, gute WLAN-Verbindung und keine nervigen Mitreisenden. Erlebt man auch selten und ist daher schon eine Erwähnung wert.
In München angekommen fuhr ich erstmal ins Hotel – Motel One Parkstadt. Da ich direkt nach den 1. Gerüchten bzgl. dem Zeitpunkt des Spiels ein Zimmer auf Verdacht gebucht hatte und wir über die Firma Rabatte bei der Kette bekommen, waren die Kosten für zwei Übernachtungen noch überschaubar. Von der Lage her war ich innerhalb von 10 Minuten in der Innenstadt und zur Arena hatte man schon quasi den halben Weg geschafft.
Samstagnachmittag machte ich mich dann mal auf in die Stadt um die „offiziellen“ Orte abzuklappern. Auf dem Odeonsplatz waren ein paar große Helme und Fotomotive aufgebaut sowie ein NFL-Fanshop. Joa, kann man sich mal anschauen aber das war letztendlich nicht besonderes.
Besonders waren dagegen die Menschenmassen. Unglaublich wie viele Leute mit NFL-Fanartikel rumlaufen und viel voll die Innenstadt war. Im Anschluss machte ich mich auf zu dem offiziellen „Seahawks-Brauhaus“. Allerdings war es hier unmöglich reinzukommen. Die Polizei stand bereits vor dem Brauhaus und hat probiert die Fußgänger-Ströme entsprechend zu lenken. Ihr könnt euch vorstellen, wie lang die Schlange war. Darauf hatte ich dann wenig Lust.
Am Abend ging es zu der Party der German Seahawkers. Da ich bis vor ein paar Jahren für die Homepage Artikel geschrieben und Podcasts-Folgen aufgenommen hatte, kannte ich viele vom Staff und habe noch schnell bei Vorbereitungen ausgeholfen. Die Karten für die Party mussten im Vorverkauf ergattert werden – vor Ort hatte man sont keine Chance auf den Einlass. Alleine für die Party hätte der Verein wohl mehr als 2.000 Tickets verkaufen können. Dementsprechend voll war die Bude auch mit Seahawks-Fans aus der ganzen Welt.
Aber nicht nur Fans waren vor Ort sondern auch John Schnieder gab sich die Ehre und einige Medienvertreter, wie zum Beispiel Michael Dugar von The Atheltic.
Persönlich war mir das am Ende doch etwas zu voll aber es war ein schöner Abend. Gerade weil ich so auch mal die Personen kennenlernen konnte, die aktuell für die Seahawkers die Artikel schreiben und Podcast aufnehmen. Mit denen tauscht man sich sonst viel über Twitter aus aber so hat man auch endlich mal ein Gesicht zu der Person.
Und das gleiche gilt auch für den 12er aus unserem Forum, den ich am Wochenende nach knapp 20 Jahren „Foren- und Twitter-Bekanntheit“ kennenlernen durfte. War echt cool auch mal im „realen Leben“ sich ausgiebig über Football auszutauschen und nebenbei noch bisschen College Football zu schauen. War ein cooler Abend.
Gestern Vormittag hab ich mich dann gegen 11 Uhr zum Stadion auf gemacht. Hier hätte sich die Idee mit Hotel auf halber Strecke zur Arena beinahe als fataler Fehler herausgestellt. Bereits um 11 Uhr waren die Bahnen sowas von voll, dass da kein Blatt mehr in die einzelnen Wagen passte. 3. Bahn innerhalb von 12 Minuten war dann zum Glück nur so voll, dass ich mich da reinquetschen konnte. Die Fahrt zum Arena-Gelände war dann unproblematisch.
Vor Ort war dann dagegen aber die schon richtig gut was los. Mit den ganzen NFL-Aktivitäten (40-Yard-Dash, Field Goal schießen, etc…) hatte es etwas von Jahrmarkt. Nur mit einer Ausnahme, welche letztes auch einer meiner größten Kritikpunkte ist.
Die Fanplaza – also der Bereich von der U-Bahn bis zur Arena ist ja wirklich riesig und man hat als Organisator verdammt viel Platz. Warum baue ich da nicht mehr Getränke- und Food-Stände auf? Es gab nur zwei Bereiche in denen man Getränke und Essen vor der Arena kaufen konnte. Dementsprechend lang waren die Schlangen. Darauf hatte ich keine Lust, so dass es keine Wurst, Burger und Bier gab.
Um 13:30 Uhr sollten dann die Tore zum Stadion aufmachen. Zum Glück haben die Organisatoren den Einlass bereits ca. 30 Minuten früher ermöglicht. Das war nämlich eine ziemliche Katastrophe. Wir waren schon relativ weit vorne aber haben immer noch knapp eine Stunde gebraucht bis wir um Stadion waren. Ist das bei der Allianz Arena immer so? Mein Tipp für alle, die dann ggf. 2024 vor Ort sind: Begibt euch frühzeitig zu den Gates!
In der Arena saßen wir im Block 327 und somit zwischen der 40 und 50 Yard-Line – absolut super Plätze, von denen man alles hervorragend sehen konnte. Zum Spielgeschehen schreib ich später etwas im Seahawks-Thread.
Die Stimmung in der Arena war schon nicht schlecht. Ich kann die Aussagen von Brady, Carroll und Co nach dem Spiel sehr gut nachvollziehen. Als die ganze Arena Sweet Carolina oder West Virgina gesungen hat, habe ich ebenfalls etwas Gänsehaut bekommen und fand das cool.
ABER: Es war irgendwie kein Football-Feeling, wie man es aus Stadien in der US kennt. Lumin Field ist dann einfach was anderes. Man kann und darf das ggf. einfach nicht so sehr vergleichen, weil es dann doch etwas anderes ist.
Die Verteilung der Fanlager war aus meiner Sicht recht ausgeglichen. Gefühlt liefen mehr Seahawks-Fans herum, was mit Blick auf die Lautstärke aus meiner Sicht aber nicht keine großen Auswirkungen hatte. Eher im Gegenteil: Da die neutralen bzw. Fans anderer Teams sich auf Seiten von Tampa Bay geschlagen haben, war es bei unserem Ballbesitz gleich oder gar etwas lauter.
Ab Mitte des 4. Viertels wurden mehrfach Durchsagen gemacht, dass man möglichst lange im Stadion bleiben soll, da überdurchschnittlich viele Personen mit der Bahn zum Spiel angereist sind. Ich habe mich dennoch recht zeitig nach Spielende vom 12er verabschiedet und mich auf den Weg zur Bahn gemacht – auch weil ich den ganzen Tag nicht viel gegessen hatte. Und das ging besser als gedacht.
Viele Zuschauer blieben zum Glück länger, so dass ich nur beim Aufgang zur Bahn-Stadion 2 Minuten warten musste. Die Bahnen fuhren in einer sehr kurzen Taktung, so dass man ohne Gedrängel in eine Bahn steigen konnte. Letztendlich habe ich somit nur knapp 40 Minuten von meinem Sitzplatz zum Hotel gebracht – inkl. 10 Minuten Fußweg von der U-Bahn-Station sowie halt beim Döner-Laden.
Fazit: Der Trip von Hamburg nach München hat sich mehr als gelohnt. Viele nette Leute kennengelernt und getroffen und ein doch besonderes Event mitgenommen. Würde ich mir nochmal ein NFL-Spiel in Deutschland anschauen. Ja, aber nur bei der Beteiligung der Seahawks und selbst dann würde ich ggf. nicht alles dafür tun. Ein Spiel in den Staaten ist und bleibt für mich einfach etwas anderes.
Übrigens: ich verstehe nicht, warum man sich rund zwei Stunden (!!!) in eine Schlange stellt, um ein paar Fanartikel zu kaufen, die man doch auch im Internet bestellen kann. Unglaublich, wie viele Leute da in einer Schlange standen für 0815-Caps. Wenn es dann wenigstens coole Artikel zum Spiel gegeben hätte, die man als Andenken mitnehmen möchte, wäre das ja noch ein Grund. Aber das bisschen Material gab es auch online. Na gut, jeder wie er will.