Schön, dass Streiks bei dir so einfach übersetzt wird.
Wie realitätsfern diese 35h-Woche ist, siehst du übrigens an den ca. 30 anderen Tarifabschlüssen der GDL mit anderen Bahnunternehmen in Deutschland, wo diese Absenkung festgeschrieben wurde - mal bis 2027, mal bis 2028 oder bis 2029. Viele Bahnunternehmen kriegen hin, was die DB mit ihrem geisterfahrenden Personalvorstand nicht hinbekommt.
Nicht Streiks, sondern der angedrohte Wellenstreik (Streiks ohne Ankündigungen), das ist für mich ein ziemlich mieser Move. Sollen auch die Mitarbeitenden erst dann, wenn sie zum Bahnhof kommen, erfahren: "Dein Zug fährt heute nicht?", oder "Dein Zug fährt nur bis Station X"? Berufspendler, Reisende, Schüler etc., die fahren morgens los aber wissen nicht, ob Abends der Zug auch wieder zurückfährt.
Der Vergleich bzgl. der anderen Bahnunternehmen hinkt aber auch gewaltig. Oder fehlen diesen Unternehmen aktuell ebenfalls bereits heute so viele Mitarbeitende, dass der Normalbetrieb kaum eingehalten werden kann? Und müssen diese Mitarbeitenden, wenn wir bei den Lokführern bleiben, auch eine dreijährige Ausbildung durchlaufen, bevor sie voll eingesetzt werden können? Aufgrund des demographischen Wandels haben wir ein Mangel an Fachkräften an allen Ecken, und die GDL entscheidet sich, dass einfach mal (ab 2028?) die Stunden reduziert werden sollen. Das ist für mich realitätsfern.