Man muss sich eben bewusst machen, dass diese Offensive allein nicht reichen wird (vielleicht schon, aber sehr unwahrscheinlich). Es sind 90.000 km² mit teilweise schweren geografisch/topologischen Bedingungen. Wenn man der Ukraine noch 1-2 Jahre die Unterstützung gibt die sie braucht, dann wird es auf jeden Fall zur Rückeroberung kommen, da bin ich mir vergleichsweise sicher. Ich will auch nicht immer die gleiche Leier bringen, aber man kann vieles mit dem Jugoslawienkrieg vergleichen.
- Am Anfang große Verluste an Territorien
- Mangel an eigenen Waffen, man muss eine schlagkräftige Armee aufbauen während man schon kämpft
- Man hat ein ca 3:1 Bevölkerungsnachteil und die feindliche Armee kann aus vielen historischen Reserven schöpfen
- Irgendwann unterstütz der Westen immer mehr und mehr
- Sobald man eine "kritische Masse" erreicht hat kommt die große Offensive die das ganze in einem Schlag löst
- Davor gab es signifikante Rückeroberungen (https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Bljesak , ), die aber nicht das ganze Territorium geschafft haben, aber zumindest mal eine Generalprobe waren, wie gut alles Funktioniert.
Das alles hat über 4 Jahre gedauert, bei kleinen Ländern und kleineren Territorien und kleineren Armeen
Bei der Operation Oluja waren 180.000 Mann auf kroatischer Seite beteiligt (https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Oluja), das sind fast 5% der eigenen Bevölkerung gewesen. Auch da hat man auf die Kampfflugzeuge gewartet, die 24 MiGs die man da hatte verglichen mit den jetzt geforderten 48 F-16, sind gemessen an der damaligen Ära und technischen Entwicklung schon sehr viel gewesen. 280 Panzer damals waren halt auch sehr bedeutsam. Es waren immerhin auch eine Frontlänge von 630 km und auf einer Gesamtfläche von 10.500 km²). Ich glaube zwar nicht, dass die Ukraine warten kann und wird bis sie 2 Mio Soldaten hat um dann die große Operation zu starten, aber man muss für einen 1500 km langen Frontabschnitt und 90.000 km² schon einiges an Militär aufbringen, egal wie unorganisiert der Gegner ist.
Für mich, aus meiner amateurhaften Sicht kommt es ganz entscheidend darauf an - was ich schon letzten Herbst geschrieben habe - dass die Ukraine einen Keil zwischen Cherson und den Donbass treibt. Das ist sicher den russischen Streitkräften auch bewusst, aber ich hoffe, dass es trotzdem nichts bringt. Das wird die Krim in ihrer russischen Okkupation massiv bedrohen und man hat eine bessere Zange auf den Donbass wo man jegliche Nachschubrouten mit long-range missiles bedroht.
Wenn das in rot markiere Territorium dieses Jahr befreit wird, dann kann man sehr, sehr zufrieden sein. Das wäre strategisch soetwas von wichtig.
Und dann im Sommer 24 kommt dann der Dolchstoß für den Rest, mit F-16 Flugzeugen, mit Abrams Panzern, mit noch mehr Leopard Panzern, mit noch mehr Storm Shadow Raketen, vielleicht auch mit Taurus Raketen und dann fällt hoffentlich der Rest bis Ende 24