Ich kann vielleicht kurz (..konnte mich nicht wirklich kurz fassen) und nicht abschliessend einen kleinen Überblick zu den Varianten der Stadion Streitigkeiten geben. Ich halte mich aber nur an meine Erinnerungen der verfolgten Berichterstattung.
Prinzipiell gab es die Variante «Renovation am bestehenden Ort» und «Neubau in den Suburbs»
Beim Neubau ist klar, dass es einen Dome geben wird und man davon ausgeht mehr Grossveranstaltungen anbieten zu können als bisher (Konzerte, Bowl Games, Wrestlemania etc.)
Zudem bietet das Gebiet Brooks Park mehr Grundfläche für zusätzliche Immobilienentwicklung und es ist verkehrstechnisch in der Nähe des Flughafens und an einer Interstate. Die Distanz zu Downtown – Cleveland ist mit +/- 20 Minuten wohl ebenso überschaubar. Bei dieser Variante wären die Haslams wohl auch zu einem grösseren Anteil Eigentümer am Stadion und am Hebel bei der Immobilienetwicklung.
Die Browns berufen sich darauf, dass beim Renovationsvorschlag mit Kosten von ca. 1 Milliarde viele Punkte weiterhin nicht verbessert werden. Die Auslastung des Stadions und somit auch mögliche weitere Einnahmen für die Haslams aber auch für Cleveland und die Region wären wohl nur marginal verbesserungsfähig, da das Renovationsprojekt kein Dach vorsieht. In meiner Erinnerung habe ich auch mal gelesen, dass dies statisch ein Problem oder auf jeden Fall eine sehr kostspielige Lösung wäre. Bei einer kurzen Recherche habe ich dazu aber nichts schlaues gefunden.
Thema war auch mal der Flughafen am See, um ein neues Stadion, in der Stadt und am See zu bauen. Dabei ist der Flugverkehr ein Problem, man müsste den Flughafen schliessen und da dieser als im Notfall den Int. Airport entlastet ist das nicht so einfach zu regeln und wohl auch zeitlich ein Problem.
Im Artikel (Link unten) zum Flughafen Land steht auch noch was über die fehlenden Möglichkeiten an Parkgebühren zu verdienen bei der Renovation des bestehenden Stadions, was auf dem Flughafengelände wohl möglich wäre, aber eben nicht absehbarer Zeit und wohl auch Fremdbestimmt abhängig ist von der Schliessbarkeit des Flughafens.
The Haslams wanted to build downtown something similar to what it is proposing for Brook Park but couldn’t find enough land or get vertical clearances from the Federal Aviation Administration (FAA) owing to the proximity of Burke’s flight path, Griffin said. Cleveland has offered 3,700 city-owned parking spaces to the Haslams for stadium events. But the Haslams want more like 20,000 parking spaces from which they could generate lots of revenue.
Dazu hier mehr: Officials want Burke Airport on the table for Browns – NEOtrans
Mir scheint, man hat sich gegenüber den Fans und der Stadt Cleveland eigentlich anständig angestellt und die Optionen wirklich auch geprüft. Klar ist aber auch, dass die Lösung Brooks Park mehr bietet für weniger Geld, da das Gebiet an der Lakefront wohl auch um einiges teurer für die Immobilienentwicklung ist. Brooks Park bietet ihnen dieselben Vorteile für weniger Investitionskosten.
Aktuell möchte die Stadt Cleveland die Browns vor Gericht zum Verbleib im Stadion zwingen, da man seit Art Modell nicht einfach so die Spielstätte wechseln kann, wenn man nicht Eigentümer des bisherigen Stadions ist (nach Ohio State Law «Art Modell Law»). Man müsste dann zuerst Investoren «aus der Umgebung» die Möglichkeit geben das Team zu kaufen. Akzeptieren muss man das scheinbar aber nicht und so richtig glaubt man nicht, dass dieses «State Law» wohl durchsetzbar ist bei diesem Beispiel. Da man ja auch nicht wirklich weit weg umzieht.
Für die Fans und das Stadtbild finde ich es eigentlich schade. Aber wirtschaftlich gesehen ist der Schritt für die Eigentümer verständlich. Die Frage wird dann noch sein, wieviel Geld die Steuerzahler mittragen müssen. Ohio wird sich sicherlich lange weigern um kein Präzedenzfall für andere Teams und deren Renovations- und Neubauwünsche dann auch mitfanzieren zu müssen.
Vielleicht ändert sich ja aber auch alles wieder, wer weiss das schon. Da ist wohl auch viel pokern und Macht ausspielen mit dabei.
Aber erst mal die Draftseason geniessen, das haben wir ja lange geübt vor dem Watson – Debakel und es macht auch wieder mehr Laune, wo sich nun sein Gastspiel dem Ende zuneigt.