A.Rückblick:
1.2007-2013
In den Jahren 2007-2012 hatten die Chiefs mit insgesamt lediglich 29 Siegenin 6 Jahren nicht viel zu lachen, erst recht wenn man bedenkt, dass 10 dieser Siege auf ein ultraleichtes Schedule in 2010 zurückzuführen waren. In 2012 hatte man deutlich mehr Probowler (5 + Nachrücker) als Siege (2), so dass zumindest punktuell nicht unerhebliches Potential vorhanden war.
Seit 2013 steht HC Andy Reid auf der Kommandobrücke. Begünstigt durch ein erneut leichtes Schedule und wenige Verletzungen gelang ihm in seiner ersten Saison der große Turnaround (11-5, Playoffs).
2.2014 (9-7)
Ergebnisse (Heimspiele in Großbuchstaben)
TITANS 10-26
@Broncos 17-24
@Dolphins 34-15
PATRIOTS 41-14
49ers 17-22
(spielfrei)
@Chargers 23-20
RAMS 34-7
JETS 24-10
@Bills 17-13
SEAHAWKS 24-20
@Raiders 20-24
BRONCOS 16-29
@Cardinals 14-17
RAIDERS 31-13
@steelers 12-20
CHARGERS 19-7
Vor der 2014er-Saison mußten die Chiefs aus Kostengründen vor allem die Abgänge von #1-CB Brandon Flowers (Chargers) und LT Branden Albert (Dolphins), aber auch von weiteren Startern wie OG Jon Asamoah (Falcons), DE Tysen Jackson (Falcons), S Kendrick Lewis (Texans), OG Geoff Schwartz (Giants) oder des Teilzeit-Starters WR Dexter McCluster (Titans) verkraften. Zu spektakulären Neuverpflichtungen kam es nicht.
Nach dem „Verletzungsglück“ in 2013 (#2 in der NFL) waren die Chiefs2014 wieder vom Verletzungspech (#26) verfolgt, denn bereits nach Woche 1 war die Saison für drei Starter (Probowl-LB Derrick Johnson und DE Mike DeVito jeweils mit Achillessehenriss, OG Jeff Allen mit Bizeptsriss) beendet. Sportlich genauso schlecht und menschlich eine Katastrophe war hingegen, dass bei Probowl-Safety Eric Berry das Hodgkin-Lymphom – ein bösartiger Tumor – festgestellt wurde und er damit natürlich andere Sorgen hatte.
Insgesamt waren die Chiefs das beste Team, das nicht die Playoffs erreicht hat.Aber sie waren viel zu wenig konstant. Rauschende Heimsiege gegen beide Superbowlteilnehmer (Patriots, Seahawks) zeigen, wozu sie fähigwaren – Niederlagen gegen die 2-14-Titans und die 3-13-Raiders leider auch.
Trotz der Verletzungen war die Defense die Stütze des Teams. In keinem Spiel wurden 30 Punkte zugelassen und man gewann auch kein Spiel, in dem mehr als 20 Punkte zugelassen wurden. Gleich drei Verteidiger hatten ein „Career Year“: NT Dontari Poe wurde seinem Draft-Status immer mehr gerecht und war der Anker der Verteidigung. Der ohnehin als zuverlässig bekannte #1-CB Sean Smith hatte ebenfalls sein bestes Jahr. Aber die Schlagzeilen bestimmte OLB Justin Houston, der in seinem „Contract Year“ mit 22 Sacks nur knapp den NFL-Rekord verpaßte.
Dagegen waren die Leistungen der Offense durchwachsen und sehr wechselhaft. Stützen des Angriffs waren vor allem – wie gewohnt - RB Jamaal Charles und darüber hinaus der junge TE Travis Kelce, der –nachdem er seine erste Saison verletzungsbedingt aussetzen mußte -, die in ihn gesetzten Hoffnungen mehr als erfüllte. Eher durchwachsen waren die Leistungen von QB Alex Smith, der wie üblich solide, konservativ und wenig spektakulär agierte. Die „neu zusammengewürfelte“ O-Line hatte nicht unerhebliche Schwierigkeiten, was nicht zuletzt angesichts 49 zugelassener Sacks deutlich wird, auch wenn man einschränkend berücksichtigen muss,dass diese teilweise auch auf die wenig entscheidungsfreudige Spielweise von QB Smith zurückzuführen sind. Schlicht katastrophal waren die WR, denen in der gesamten Saison kein einziger TD gelang,was ihnen einen Platz in den Geschichtsbüchern einbrachte. Lediglich#1-WR Dewayne Bowe konnte mit 60 Fängen für 754 yards ansatzweise etwas zur Offense beisteuern.