Aufgrund von akutem Zeitmangel bin ich für Reggie92 hier eingesprungen und habe meinen schönen Sonntagabend mit tippen verbracht...also hier vom Journalisten-Rookie:
Preview Green Bay Packers
Die Blamage aus der Season 02/03 der ersten Niederlage in einem Playoffheimspiel im Lambeau Field seit Bestehen der Green Bay Packers, schwirrt merklich in den Köpfen aller Fans und Journalisten herum. Eine Woche davor verpassten die Grün-Goldenen zudem die Chance einer Playoff-Bye Week, als sie in New York bei den Jets eine demoralisierende Niederlage von 17:42 einstecken mussten.
Wie sehr dies das Team beeinflusst oder vielleicht sogar belastet, wird sich wohl erst nach den ersten Spieltagen der neuen Season zeigen.
In dem schändlichen Abschluss einer ansonsten sehr guten Saison, musste vor allem die Defense dem grossen Verletzungspech ihren Tribut zollen, aber auch das Offensive Playcalling liess in den Augen vieler stark zu wünschen übrig.
GM /HC Mike Sherman hat dann auch die Offseason zum grossen Teil dafür genutzt, möglichst die Löcher in der Defense zu schliessen. Die Neuverpflichungen von LB Hannibal Navies, CB Al Harris und DE Chukie Nwokorie und der Draft von LB Nick Barnett und DE Kenny Peterson sollen den Weggang von Schlüsselspielern wie u.a. DE Vonnie Holliday und LB Nate Wayne mehr als nur ausgleichen.
Eine Schlüsselverpflichtung ist für mich der Zugang von TE Wesley Walls. Mit ihm bekommt die Offense das erste mal seit Jahren ein Tandem-Gespann auf dieser Position, das im Verlaufe der Saison sich zu einer der wichtigsten Anspielstationen für QB Brett Favre entwickeln kann und gibt dem Team damit eine Waffe, die lange vermisst wurde.
In der NFC North hatten die Packers letztes Jahr ein leichtes Spiel. Dies wird sich 2003 auf jeden Fall ändern. Man kann aber trotzallem damit rechnen, dass Green Bay am Ende die Nasenspitze vorne haben wird.
Hier nun also eine bescheidene Einschätzung der Positionen für die Season 03/04:
QUARTERBACK
Natürlich ist man versucht hier schnell in die Diskussion einzusteigen, ob dies die letzte Saison des Ironman Brett Favre sein wird oder nicht. Was keiner weiss bringt aber auch niemanden weiter und desswegen halten wir uns an die Fakten.
Mit den Jahren hat Favre ein wenig seiner Beweglichkeit eingebüsst, aber er zählt wie jedes Jahr seit 1992 zu den allerbesten an seiner Position. Auch wenn seine Zahlen in den letzten Jahren leicht zurückgingen, kann man damit rechnen, dass er sich mit seinen jungen Receivern jetzt langsam eingespielt haben wird. Man hofft, dass er sich mit der 4er-Rotation an der Passempfängerposition zusammen mit den zwei vielversprechenden Tight Ends und seinem „Go To Guy“ aus den letzten Jahren Ahman Green , in der Pocket sehr wohl fühlen wird.
Die grosse Aufgabe für den neuen QB Coach Darrell Bevell wird sein, Brett’s Motivation über die ganze Saison oben zu halten und somit alle Packersfans glücklich zu machen.
Doug Peterson , mittlerweilen 35, ist und bleibt die sichere Bank auf Position 2. Craig Nall , der Star aus der NFL Europe hatte zwar nicht die stärkste Preseason, konnte sich aber trotzdem gegen einen verwirrten Akili Smith auf dem dritten Platz durchsetzen.
OFFENSIVE LINE
Wenn sie alle gesund bleiben könnten, wären LT Chad Clifton, LG Mike Wahle, C Mike Flanagan, RG Marco Rivera und RT Mark Tauscher eine der besten Offenisve Line der Liga. Aber eben nur wenn!
Ob Clifton und Tauscher die schweren Verletzungen aus der letzten Saison voll überstanden haben, wird sich wie so vieles erst im Verlaufe der ersten Spieltage zeigen. Mike Flanagan konnte seinen hohen Wert in diesem Lineup beweisen, als er letztes Jahr die Position des LT übernahm und hier Hervorragendes ablieferte.
Da in der Tiefe mit Tackle Kevin Barry, der in der Preseason nicht wirklich überzeugen konnte, Rookie Brennan Curtie und Jerry Wisne vieles unbekannt ist, hoffen alle, dass das grosse Verletzungspech des letzten Jahres diesmal ausbleibt. Eine sichere Backup-Bank ist und bleibt Guard Bill Ferrario und als kleine Versicherung wird wohl auch Center Frank Winters den nächsten Cut überleben und eine weitere Packersseason an seine beeindruckende Karriere anhängen.
RUNNING BACKS
Ahman Green’s Durchschnitt viel zwar letztes Jahr etwas unter sein gewohntes hohes Niveau, aber vieles aus der Preseason weist darauf hin, er hat zu seinem Batman-Self zurückgefunden. Er geht keinem Tackle aus dem Weg und das wird auch dieses Jahr viel von ihm abverlangen, wesshalb einiges von Backup Najeh Davenport abhängen wird. Der wird sich aber vor allem im fangen von Pässen bessern müssen um „Running Up’s“ Whisper Goodman und Tony Fisher auf der Bank zu halten, wenn Ahman nicht auf’s Feld läuft um ein wenig Luft zu holen.
In FB Nicolas Luchey scheinen die Packers nun auch einen so starken Backup zu William Henderson gefunden zu haben, dass einige schon munkeln, man könnte doch noch einen wertvollen Trade mit Henderson ins Auge fassen. Ich glaube aber man gibt Luchey ein Jahr um sich an das System zu gewöhnen bevor er an der Position übernimmt.
RECEIVERS
Wieder zeigt Mike Sherman wie mutig er beim besetzen dieser Position ist, in dem er den erfahrenen Terry Glenn ziehen lässt und nun entgültig alles auf den jungen No. 1 Receiver Donald Driver setzt. Driver hatte eine gute solide Preseason und konnte im Trainig überzeugen und bleibt somit der „Go to guy“. Auf der gegenüberliegenden Postion an 2, rechneten viele mit einem harten Kampf zwischen Robert Ferguson und Javon Walker. Walker hatte aber eine so durchwachsene Preseason, dass er sich eher nach unten gegen Karsten Bailey und Rookie Carl Ford wehren musste.
Mit der Verpflichtung von TE Wesley Walls, haben die Packers erstmals seit dem Tandem von Mark Chmura und Keith Jackson, mit ihm und Bubba Franks zwei Tight Ends im Kader, die im Verlaufe der Season den grossen Unterschied in der Offense machen können.
DEFENSIVE LINE
Vieles scheint davon abzuhängen, ob Joe Johnson es schafft seine schwachen Leistung vor seiner Verletzung vergessen zu machen, die letztes Jahr die Season beendete und er zu seinem alten Selbst zurückkehrt.
Sollte er stolpern hofft man mit Chukie Nwokorie, der von den Colts geholt wurde und Aaron Kampman gute Backups zu haben.
Mit Kabbeer Gbaja-Biamila haben die Packers einen der besseren Linemen der Liga auf dem Roster. Vor allem wegen seinem Speed lässt die Verlängerung seines Vertrages auf viele Sacks in den kommenden Jahren hoffen und einige Fans hatten sich, kaum war die Tinte auf dem Vertrag trocken schon mal sein Jersey bestellt.
Die grosse Schwäche ist allerdings der Runstop. Das teure Re-Signing von Cledius Hunt musste man mit dem Weggang von Vonnie Holliday bezahlen und auch wenn Gilbert Brown beabsichtigt trotz eines gerissenen Bizepts zu spielen, bleibt die grosse Unbekannte, was von Rod Walker, Steve Martin und Larry Smith zu erwarten ist. Jamal Reynolds, in den man 2001 viel Hoffnung gesetzt und ihn auch in der ersten Runde gedraftet hatte, bleibt nach wie vor eine grosse Enttäuschung und viele fragen sich, warum Sherman weiter an ihm festhält.
LINEBACKERS
Eine positive Sache vorweg: Der Speed ist in dieser Gruppe vorhanden. Die Packers überraschten beim Draft alle, als sie in der ersten Runde den etwas zu kleinen aber sehr schnellen Nick Barnett wählten um den Weggang von den enttäuschenden Hardy Nickerson und Starter Nate Wayne auszugleichen. Zudem wurde Hannibal Navies von den Panthers verpflichtet und Na’il Diggs musste wegen einem Angebot aus Detroit etwas überbezahlt werden, um ihn in Green Bay zu halten. Ein richtig starker MLB fehlt aber nach wie vor und so sind die Backs vor allem in der Laufverteidugung eine zu gut auszurechnende Unit und die wird dem Team und den Anhängern einige Kopfschmerzen bereiten.
Einen kleinen Boost erhofft man sich von Torrance Marshall, der allerdings erst nach dem fünften Spieltag mit ins geschehen eingreifen wird, da er die ersten vier Spiele aufgrund einer „Substance abuse“ vor dem Fernseher Platz nehmen wird.
Mit Paris Lenon und Marcus Wilkins stehen aus dem Specialteam zwei Spieler bereit, die bei der ganz grossen Katastrophe vielleicht sogar zum Zuge kommen werden.
DEFENSIVE BACKS
Der Verlust von Tyrone Williams wird hier noch schmerzlich vermisst werden, da bin ich mir sicher. Mit der Verpflichtung von Al Harris von den Eagles hat man zwar einen mutigen, aber auch etwas langsameren Ersatz auf der rechten Seite gefunden. Ihm gegenüber steht nach wie vor der solide Mike McKenzie, der weiterhin zu den besten der Division gehören wird.
FS und Pro Bowler Darren Sharper ist der klare Leader der Gruppe und auch weiterhin einer der Besten auf seiner Position. Zwischen Antuan Edwards und Marques Anderson fand in den Camps eines der spannenderen Duelle dieser Preseaon statt, in dem Edwards wohl leicht die Nase vorne gehabt haben müsste.
Den Fortgang von Todd BcBride zu den Flacons soll der junge Bhawoh Jue ausgleichen. Dieser wurde aber in der Preseason das ein- und andere mal von den angreifenden Receivern geradezu vernascht und die Verletzung von dem stark aufspielenden Bryant Westbrook lässt vermuten, dass die Packers jetzt auch noch in der Passverteidigung viel Arbeit vor sich haben.
SPECIAL TEAMS
Nur die Buffalo Bills haben letztes Jahr Kicks schlechter retuniert als die Packers. Aber die Suche nach einem dynamischen und gefährlichen Returner verlief nicht gerade berauschend und der neue Specialteams-Coach John Bonamego wird das ein oder andere Ass aus seinem Ärmel zaubern müssen, um hier der Offense bessere Startpositionen bieten zu können.
Der Schlüssel wird sein, wie sich der zumindest vielversprechende Antonio Chatman entwickelt, der schon in der Arena League einige der kurzen Felder mit dem Ball überquert hatte und somit die Aufmerksamkeit der Coaches auf sich zog. Schlüssel wird aber auch sein, dass das miserable Blocking für die Returnspeziallisten aus dem Vorjahr vergessen gemacht wird.
Mit Kicker Ryan Longwell und Punter Josh Bidwell hat man zwei erfahrene und solide Spieler die hier wenig bis kein Raum für Diskussionen lassen.
MEIN FAZIT
Die Defense war und ist die grosse offene Unbekannte in dem diesjährigen Team. Es war wichtig und notwendig Spieler wie KGB, Diggs und Neuzugang Harris mit viel Geld zu verpflichten und auch der frühe Draft von Defensive Spielern wie Nick Barnett setzte ein eindeutiges Zeichen, was Mike Sherman anstrebt.
Ich glaube es ist richtig zu sagen, hätten die Packers eine stärkere Defense, würden sie öfters als Superbowl Aspiranten gehandelt werden.
Vieles hängt aber natürlich auch davon ab, wie solide und inspiriert Brett Favre die Offense führen wird. Er hat junge und motivierte Receiver um sich, die sich hoffentlich trauen werden von ihm den Ball zu fordern. Mit Zugang Wesley Walls hat er zudem einen alten Haudegen an der Seite, mit dem er sich auch am Spielfeldrand hervorragend versteht und ich als alter Psychofreund glaube darin einen weiteren Schlüssel für den Erfolg zu sehen. Nichts ist schlimmer als eine Ikone und ein Idol im Team zu haben, zudem aber keiner Zugang findet und dies verhindert dann das Entstehen eines echten Teamgeistes. Walls könnte leicht der Link zwischen Team und Leader werden.
Die Packers werden bestimmt in der NFC Nord das Team sein, welches es zu schlagen gillt. Ob sie als Divisionsieger oder Wildcard Team in die Playoffs kommen wird sich zeigen...ich hoffe zumindest, die Schande aus dem letzten Jahr wird wieder gut gemacht.
Having said all this...: THERE’S NO GREATER TEAM THAN THE GREEN BAY PACKERS!!!! GO PACK GO !
EDIT: Die Ereignisse haben mich während des Schreibens der Preview etwas überholt. Frank Winters, Bille Ferrario und Whisper Goodman wurden entgegen meiner Erwartung gecuttet...
Ich werde mich bemühen in den nächsten Tagen den Text entsprechend zu editieren....gibt mir nur ein wenig Zeit, da ich leider eine stressige Woche vor mir habe....
hat nie gezeigt das er ein adäquater Starter in der NFL werden kann, selbst bei einem von Verletzungen gebeuteltem Team wie die Packers wurde ihm ein Rookie vorgezogen - das sagt doch alles.
