Eurovision Song Contest

  • ARMENIEN
    13. ESC-Teilnahme (2006-2011, 2013-2019), 10x Finale /Streak: 2018 Finale verpasst
    Bester Platz: 4/2x (2008, 2014)


    Song: Walking Out ('Hinaus gehen')
    Interpret: Srbuk
    Sprache: Englisch


    Offizielles Video:

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    Live:

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    Melodie: Der Song beginnt wie ein Imagine Dragons Titel und behält über die Strophen auch diesen Rhythmus bei, der Refrain dagegen ist kraftvoll und auch höher angesetzt, weswegen er sich gut vom Rest des Songs absetzt. Der Chorus geht gut ins Ohr und die 'uuuuhs' tun da ihr Übriges dazu. 14

    Lyrics: In dem Song geht es darum, dass die Sängerin aus einer wohl toxisch gewordenen Beziehung ausbricht, weil es nicht mehr anders geht. Sehr eindrucksvoll in der Textzeile 'you're no more king, cause I was your crown' - indem sie sich sehr selbstbewusst als seine Krone gibt, die er nun verliert, somit vom König zum Niemand wird. Interessant ist auch die Bridge - "you knew my heart wasn't smalll - but somehow you came and filled it all" - als ob sie ihm viel Platz in seinem Herzen eingeräumt hat aber er gleich alles wollte und für sie damit keine Luft mehr zum atmen, zum leben hatte. 16

    Ausgefallenheit / Besonderheit: Das Thema gab es sicherlich schon in dem ein oder anderen Song, aber die Aufbereitung ist hier durchaus als gelungen zu bewerten. Die Melodie erinnert wie gesagt manchmal zu sehr an bekanntes aus der Alternative Pop-Gegend. Wirklich ausgefallenes bietet der Song nicht. 7

    Stimme/Live: Das einzige Live-Video was ich gefunden habe, ist von einer Privatperson aufgenommen aber die Stimme von Srbuk scheint kräftig und auch in den Höhen des Songs sicher. Sie scheint nicht auf starke Backgroundsänger angewiesen, das ist immer ein Vorteil. 17

    Instrumente: Die instrumentale Begleitung besteht hauptsächtlich aus den Percussions und erinnert eben sehr stark an Songs wie 'Believer' von den Dragons, der auch eher spärlich begleitet wird. Klingt sehr nach Computer und nicht nach klassischen Instrumenten. Sicherlich nicht die Stärke des Songs. 7

    Nervfaktor: Einen großen Nervfaktor konnte ich jetzt nach wiederholtem Anhören nicht machen, wobei sicherlich für manche der Song zu sehr auf der aktuellen Mainstream-Schiene verläuft. Mir persönlich gefiel der Song auf Anhieb und daher kann ich hier auch keine großen Abstriche machen -2

    Gesamt: 59

    Fazit: Nach dem Scheitern im Vorjahr mit ungewohnten Klängen, greift man nun wieder auf altbewährtes zurück - moderne Klänge, dargeboten von einer Sängerin, die diesen Begriff auch verdient. Ich will jetzt nicht von Begeisterung sprechen, aber der Song geht ins Ohr, hat ein interessantes Thema und eine charmante Künstlerin. Bei den Odds liegt Armenien in Top Ten Nähe und das kann ich durchaus nachvollziehen. Das Finale sollte mindestens drin sein.

    ========
    Meine armenischen Favoriten bis dato:

    Aram: Not Alone (ESC 2014)
    Dorians: Lonely Planet (ESC 2013)
    Eva Rivas: Apricot Stone (ESC 2010)


    morgen: Aserbaidschan

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    2 Mal editiert, zuletzt von Chrizly (15. Mai 2019 um 21:57)

  • ASERBAIDSCHAN
    12. ESC-Teilnahme (2008-2019), 11x Finale /Streak: 2018 Finale verpasst
    Bester Platz: 1 (2011)

    Song: Truth ('Wahrheit')
    Interpret: Chingiz
    Sprache: Englisch

    Offizielles Video:

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    Melodie: Die Stärke des Songs kommt aus bekannter Feder: Borislav Milanov, einer der Songwriter hat schon mehrfach am ESC teilgenommen, so z.B. letztes Jahr mit 'Bones' für Bulgarien. Ähnlich wie Bones ist der Chorus auch diesesmal sehr bombastisch, mit ein paar Schlagwörtern dennoch einfach gehalten. Das wirkt schnell und geht mühelos ins Ohr. Eben auch weil es vertraut klingt. 14

    Lyrics: Wie im Song für Armenien geht es auch hier um das Ende einer Beziehung, dieses Mal aus der Sicht des Mannes. Der immer wiederkehrende Textteil 'Shut up about it' gibt wohl die innere Stimme wieder, die an die schönen Momente dieser Romanze erinnert und den Protagonisten/Sänger dadurch leiden lässt. Interessant ist, dass der Songtitel nur kurz in einer Bridge Erwähnung findet: 'I don't need the truth', was wohl daraufhin deutet, dass der Sänger die Wahrheit nicht hören will, er habe einen Fehler begangen. Das ist auch das bemerkenswerteste an einem sonst eher einfach gestrickten textlichen Song: 8

    Ausgefallenheit / Besonderheit: Da der Song zu sehr an bereits vertrautes erinnert, kann ich hier nur sehr wenig ausgefallenes feststellen, vielleicht der Einsatz der landestypischen Instrumente, die dem Song einwenig mehr Zugehörigkeit zum Land vermitteln sollen. Ansonsten gilt hier doch: Bei Bekanntem kann man weniger Fehler machen. 5

    Stimme/Live: Es gibt nur dieses eine akustische Video von Chingiz, von daher ist schlecht zu bewerten, wie der Song live vorgetragen wird. Die Stimme kommt hoch, aber wie das unverfremdet klingt, das wird man wohl erst im Semi-Finale hören. Gibt auf alle Fälle Abzug weil in der Studio-Version diverses Auto-Tuning mitschwingt. 5

    Instrumente: Der Anfang mit den landestypischen Tönen ist so das einzige, was an klassische Musikinstrumente erinnert, der meiste Part sind typische Computergenerierte Mischsounds, Percussions, Synthis - vieles verzerrt, bearbeitet. 6

    Nervfaktor: Der recht einfältige Text im Chorus und das wiederholte 'Shut up about it' kann ebenso nervig werden, wie das leicht verfremdete Auto-Tuning der Stimme des Sängers. Und natürlich haben wir auch wieder das ein oder andere 'uh ohoo' im Song. -8

    Gesamt: 30


    Fazit: Nach dem letztjährigen erstmaligen Scheitern im Semi-Finale holt sich Azerbaijan mit Milanov einen ESC erprobten Songwriter an die Seite und kann damit wohl das Finale buchen. Auf Kosten eines Songs, den man so schon irgendwie einmal an anderer Stelle gehört zu haben meint ('I love beyond the bones' ist jetzt 'Shut up about it'). Chingiz und Azerbaijan müssen diese Vertrautheit wohl mit dem Live-Auftritt und Design etwas aufweichen.

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    Meine Favoriten aus Aserbaidschan bis dato:

    Ell & Nikki: Running Scared (Sieger ESC 2011)
    Safura: Drip Drop (ESC 2010)
    Aysel & Arash: Always On My Mind (ESC 2009)

    morgen: Australien

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

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    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    Einmal editiert, zuletzt von Chrizly (28. März 2019 um 21:06)

  • AUSTRALIEN
    5. ESC-Teilnahme (2015-2019), 4x Finale (2015 automatisch qualifiziert)
    /Streak: 4x in Folge Finale erreicht (Australien hat das Finale noch nie
    verpasst)
    Bester Platz: 2 (2016)

    Song: Zero Gravity (Schwerelosigkeit')
    Interpret: Kate Miller-Heidke
    Sprache: Englisch

    Offizielles Video:

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    Melodie: ze-he-he-ro gra-ha-ha-vity ... Entschuldigung, aber dieses Ding klebt nach dem Anhören wie Kaugummi in den Ohrmuscheln und lässt sich wahrscheinlich nur mit voller Lordi-Dröhnung wieder rauspusten. So richtig weiß man allerdings nicht, wo der Song hin will, ist es Oper, ist es Jodeln, ist es Dance-Pop? Irgendwie alles drei und das macht es nich besser. 4

    Lyrics: Laut der Sängerin geht es in dem Song um überstandene Depressionen, das Gefühl wenn sich der Nebel lichtet und man sich wieder besser fühlt. Ob man dann unbedingt soo singen muss, sei mal dahingestellt. Für mich sind zu viele Wiederholungen im Text und zu wenig originelles 6

    Ausgefallenheit/Besonderheit: Eins muss man dem Titel lassen, ausgefallen ist er. Wahrscheinlich wollte Australien nach 4 Teilnahmen auch mal so richtig in die Eurovisions-Kiste greifen, und das ist wahrlich gelungen. Technobeats, Jodeleinlage, schwebende Menschen auf der Bühne und eine nahezu opernhafte Stimme. Da gibt's wirklich von jedem etwas. Ob daraus ein guter Song ensteht, das ist dann eine andere Geschichte 19

    Stimme/Live: Zwischen dem offiziellen Video und dem Live-Mitschnitt sind kaum Unterschiede erkennbar. Stimme hat Kate Miller-Heidi äh Heidke auf alle Fälle, daran ist nichts auszusetzen (dazu mehr in der nächsten Bewertungs-Kategorie). 18

    Instrumente: Instrumental gibt es da wenig positives hervorzuheben. Die treibenden Beats werden fast übertönt von dem Organ der Sängerin, wobei mir der Einstieg vor dem Chrous hier noch am besten zusagt. 7

    Nervfaktor: Ok, also machen wir es kurz: Dieser Song nervt noch bevor er zu Ende ist. Das ist die Stimme der Sängerin, die sich für mich ähnlich anhört, wie wenn man eine Schere auf einem Teller entlangzieht. Da ist dieser Mix aus Jodelei und Opern-Arie, der, je länger der Song fortschreitet umso ärger auf den angespannten Nerven des Hörers herumhüpft. Wahrscheinlich gibt es Fans, die diesen Song lieben (sonst hätte er sich kaum im Vorentscheid durchgesetzt), aber für mich ist das einfach nur Tortur. -20

    Gesamt:34


    Fazit: Für Operfreunde, die gerne in die Disco gehen ist das wahrscheinlich ein echter Siegkandidat, ich persönlich sehe das Finale für Australien zum ersten Mal in echter Gefahr. Der Song wird auf alle Fälle die Meinung der Eurovision-Freunde spalten: die einen werden ihn lieben, die anderen (moi) werden sich wünschen, sie könnten dieses ze-he-he-ro irgendwann wieder los werden. Von Schwerelosigkeit habe ich jedenfalls nichts gespürt, das war dann eher so Luftkrankheit ...


    ========
    Meine Favoriten aus Australien bis dato:
    Jessica Mauboy: We Got Love
    Dami Im: Sound Of Silence

    morgen: Belgien


    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Für Operfreunde, die gerne in die Disco gehen ist das wahrscheinlich ein echter Siegkandidat, ich persönlich sehe das Finale für Australien zum ersten Mal in echter Gefahr. Der Song wird auf alle Fälle die Meinung der Eurovision-Freunde spalten: die einen werden ihn lieben, die anderen (moi) werden sich wünschen, sie könnten dieses ze-he-he-ro irgendwann wieder los werden. Von Schwerelosigkeit habe ich jedenfalls nichts gespürt, das war dann eher so Luftkrankheit ...

    Ich hatte den australischen Vorentscheid geguckt und war mittelschwer entsetzt, als am Ende Kate Miller-Heidke als Teilnehmerin verkündet wurde. Sicherlich, der Auftritt war pompös, aber musikalisch habe ich da mindestens 4 andere Beiträge deutlich weiter vorne gehabt. Aber gut, so eine Trashnummer gehört einfach zum ESC dazu.

    Keep Pounding

  • BELGIEN
    61. ESC-Teilnahme (1956-1993,1995, 96, 98-2000, 2002-2019), 51x Finale /Streak: 2018 Finale verpasst
    Bester Platz: 1 (1986)


    Song: Wake Up (Wach auf)
    Interpret: Eliot
    Sprache: Englisch

    Offizielles Video:

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    Melodie: Der Song wurde von Eliot und Pierre Dumoulin geschrieben, letzterer war auch bei 'City Lights' von Blanche federführend und verhalf Belgien auf einen glänzenden 4. Platz. Der aktuelle Song ist ähnlich gestrickt, aber vermeidet es geschickt, eine Kopie zu sein. Er fängt bedächtig an, entwickelt aber früh eine harmonische Melodie, die dann auch fließend in den Chorus übergeht. Danach nimmt er an Tempo zu, ohne dass er in der Mitte 'bricht' (ähnliches hört man auch bei 'City Lights'). Für mich entfaltet die Komposition ihre Stärke, wenn der Song gegen Ende immer noch die Spannung hält und man am Ende fast enttäuscht ist, dass er bereits vorbei ist. 17

    Lyrics: Laut Sänger Eliot Vassamilet geht es in dem Song darum, dass die Welt eingeschlafen ist und man etwas tun muss, um eine Bewegung einzuleiten. Vassamilet gibt als Beispiel die aktuellen Klima-Veränderungen und die zahlreichen Proetste vieler junger Leute an. Der Song sei aber eher allgemein gehalten, so dass es einiges an Interpretations-Spielraum gibt. Die Dramatik des Kampfes kommt auf alle Fälle im Chorus gut rüber. 15

    Ausgefallenheit/Besonderheit: Ausgefallenes findet man in dem Song nicht, er setzt auf Vertrautheit und eine starke Melodie, bzw Entwicklung in der Steigerung des Tempos und der Dramatik. Der Song ist für Belgien typisch fast ein wenig düster im Text und dann aufhellend in den Instrumenten. Aber die Stärke bezieht er definitiv nicht im Besonderen. 8

    Stimme/Live: Vom Song gibt es leider keine Live-Version auf YouTube, von daher ist eine Bewertung schwierig. Da er allerdings kaum auf Stimm-Verfremdung setzt und auch die Töne nicht zu anspruchsvoll scheinen, sollte da live bei einem ehemaligen The Voice Teilnehmer nicht allzuviel schief gehen können. Ich gebe hier mal die Durchschnittpunktzahl. 10

    Instrumente: Wie mittlerweile fast typisch ist der belgische Song geprägt von Synthisizer und Drum(computer), letztere kommen vor allem beim Refrain besonders zur Geltung. Die hohen Synthi-Töne hellen den Song, der sonst eher dunkel daherkommt geschickt auf. Auch hier vergleichbar mit Blanches 'City Lights' 2017. In der Bridge hört man dann sogar Streicher. 12

    Nervfaktor: Ich hab mir den Song jetzt mehrfach angehört und es entsteht genau das Gegenteil - man will ihn immer wieder anhören, auch weil das Ende so abrupt ist. Es gibt keine wirklich negativen Stellen, die Komposition ist hier sehr gelungen, die Stimme ist angenehm, die hellen Töne sorgen für eine gewisse Wohligkeit. 0

    Gesamt: 62


    Fazit: Nach dem Belgien letztes Jahr eine dreijährige Erfolgsserie nicht aufrecht erhalten konnte und bereits im Semi scheiterte, sollte es dieses Jahr bei einer halbwegs gelungenen Live-Aufführung und Stage Design auf alle Fälle für das Finale langen. Platz 4 wie 2017 oder 2015 ist wahrscheinlich zu hoch gegriffen, aber unter den Top Ten kann man durchaus erneut landen. Bei Belgien wechseln sich ja der französische und der flämische Sender jeweils ab und dabei hat der französische ganz klar die bessere Ausbeute zu verzeichnen (Loic Nottet und Blanche waren beide vom französisch sprachenden Sender RTBF ausgesucht). Diese Serie sollte man fortsetzen können.

    ========
    Meine Favoriten aus Belgien bis dato:
    Roberto Bellarosa: Love Kills (ESC 2013)
    Blanche: City Lights (ESC 2017)
    Tom Dice: Me And My Guitar (ESC 2010) - einer meiner Top ESC Faves der letzten 10 Jahre

    morgen: Dänemark

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • DÄNEMARK
    48. ESC-Teilnahme (1957-66, 1978-93, 95, 97, 1999-2002, 2004-2019), 43x Finale /Streak: 2 Jahre in Folge im Finale
    Bester Platz: 1/3x (1963, 2000, 2013)

    Song: Love is forever (Liebe ist für immer)
    Interpret: Leonora
    Sprache: Englisch (dänisch, deutsch, französisch dabei)

    Offizielles Video:

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    Live:

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    Melodie: Der dänische Beitrag von Leonora Colmor Jepsen ist mit komponiert von Lise Cabble, die schon bei 'Only Teardrops', dem Sieger von 2013 und 'New Tomorrow' 2011 (Platz 4) mit auf der Liste der Songwriter stand. Zu den genannten Songs entdeckt man allerdings kaum Parallelen, außer dass die Melodie und der Chorus wieder sehr eingängig sind, ohne dabei einfältig zu sein. Diese Balance zwischen Ohrwurm ohne dabei nervig zu werden hält der Song die 3 Minuten konsequent durch. 18

    Lyrics: Für den Text hat man sich das wohl beliebteste Thema in der Eurovisions Geschichte rausgesucht - Liebe. Liebe ist für immer hat keinen anspruchsvollen Text oder eine weltverbessernde Aussage, ganz im Gegenteil. Das macht der Song auch mit der Zeile "Don't get too political" - werd nicht zu politisch deutlich. Und damit die Universalität des Songs auch rüberkommt, singt Leonora im Schlussteil von der Liebe in verschiedenen Sprachen - der letzte Chorus beginnt französisch, davor hört man dänisch und ja, sogar ein deutscher Satz, der das Eurovision Thema auf einen Punkt bringt: "Liebe ist für alle da". Kann man für banal halten, aber in einer Zeit, in der mehr Hass und Intolerant um sich greifen, ein nie verkehrter Ansatz 13

    Ausgefallenheit/Besonderheit: Während manche Songs auf Aktualität und moderne Musik getrimmt sind, fällt Dänemark durch eine schlichte Komposition mit echten Instrumenten und ohne Computer oder Synthisizer auf. Auch das Stagedesigning war im nationalen Vorentscheid eher schlicht gehalten, ein großer Stuhl auf dem Leonora Platz nahm und das wars. Einfach wohltuend anders 15

    Stimme/Live: Ob man sich die Studio-Version oder die Live-Version gibt, macht bei dem Song keinen Unterschied. Die Klarheit der Stimme, die einfachen Instrumente und auch der Backgroundgesang lassen sich 1:1 vom Studio auf die Bühne transferieren. 15

    Instrumente: Wie schon an anderer Stelle erwänt, verzichtet der Song auf Computersounds und Synthisizer. Wer möchte, kann mal versuchen die verschiedenen Instrumente aus dem Song herauszuhören. Dieser Titel hätte auch vor einem Live-Orchester exzellent vorgetragen werden können, so wie der ESC ja ursprünglich mal war. Mir gefallen besonders die Streicher und auch die hohen Töne der Triangel. Der Soundteppich wenn man so will passt daher wunderbar zu der Schlicht und Unaufgeregtheit des Titels. 17

    Nervfaktor: Wirklich nervendes kann ich auch nach dem zigmalsten Anhören nicht erkennen. Ich hab den Song jetzt seit Ende Februar in meiner ITunes-Liste und heavy Rotation, ohne dass ich mich sattgehört habe. Für manche könnte der Song im Vergleich zu anderen eher langweilig erscheinen, für mich kann ich das allerdings nicht behaupten. -3


    Gesamt: 75


    Fazit: Dänemark schafft es auch 2019 wieder einen sehr melodiösen, einfach-gestrickten Song in den Wettbewerb zu schicken. Das war in vielen Jahren ihre Stärke und das kann man ihnen auch dieses Jahr attestieren. Für mich ist das so ein bisschen der Kandidat, für den Ieva-Effekt: Letztes Jahr war "When We're Old" ein ähnlich schlichter Song, der durch seine Einfachheit und Melodie überzeugte und viele Fans gewann. Im zweiten Halbfinale ist zwar starke Konkurrenz vorhanden (Schweden, Russland, Niederlande) aber wenn man sich da durchsetzt, dann kann im Finale ein hoher Platz durchaus möglich sein.

    =======
    Meine Favoriten aus Dänemark bis dato (und das war ne richtig schwere Auswahl):
    A Friend In London: New Tomorrow
    Malene Mortensen: Tell Me Who You Are (ESC 2002)
    Emmilie De Forest: Only Teardrops (Sieger ESC 2013)

    (ESC 2000, ESC 2006, ESC 2010, ESC 2012 verdienen ebenfalls Erwähnung)

    morgen: Deutschland

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • DEUTSCHLAND
    63. ESC-Teilnahme (1956-1995, 1997-2019), 62x Finale (Big 5)
    Bester Platz: 1/2x (1982, 2010)

    Song: Sister (Schwester)
    Interpret: S!sters
    Sprache: Englisch

    Offizielles Video (Live):

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    Studio:

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    Melodie: Was beim deutschen Beitrag sofort auffällt, ist die hochkomplexe Melodienstruktur, vielleicht einer der komplexesten Titel des diesjährigen Contest. Die Sängerinnen müssen vor allem beim Pre-Chorus und Chorus eine ganze Bandbreite von Tönen live treffen, dazu aufeinander abgestimmt, was noch mal eine Spur diffiziler ist. Das 'Sister' im Chorus ist dabei richtig hoch, hebt sich deutlich vom Rest ab. Auch ansonsten sind es viele Feinheiten, die beim einmaligen Hören wahrscheinlich beim regulären ESC-Zuschauer vorbei gehen, wenn man sich aber damit mehr und mehr beschäftigt und den Song wieder und wieder hört, dann werden diese Feinheiten offenbar. Ob das für den Contest die richtige Wahl ist, ist daher eher zu bezweifeln. Es fehlt die richtige Hook. 11

    Lyrics: Im Text singen die beiden Protagonisten über Freundschaft und besonders Freundschaft unter Frauen. Im Zeichen von 'Me-Too' hat sich ja eine gewisse Solidarität unter Frauen entwickelt und dieser Song greift dieses Thema auf seine besondere Weise auf - durch zwei Frauen, die sich gegenseitig erniedrigten, anzickten und dann im Verlaufe des Songs näher und näher aneinander rücken, weil sie merken, dass sie den anderen brauchen. Das ist definitiv kein 0815-Thema - aber auch hier die Frage, ob es für einen solchen Contest nicht fast ein wenig zu viel des Guten ist? 14

    Ausgefallenheit/Besonderheit: Die erste Besonderheit fällt sofort auf: Ein Duett zweier Frauen, die nicht als Gruppe, sondern als zwei Solistinnen auftreten. Das kennt man beim ESC sonst eher von Mann + Frau in verschiedensten Formen. Dazu kommt der Text über eine Freundschaft von Frauen (auch nicht wirklich ein ESC-übergreifendes Thema) und schließlich die sehr komplexe Struktur des Songs. Wenn es dieses Mal scheitern sollte, dann liegt es sicher nicht daran, dass der Song zu gewöhnlich ist. Es ist zwar 'Pop' - aber Pop mit Pfiff. Oder Glockenspiel. 17

    Stimme/Live: Hier kommt der große Casus Knacktus - wie schon oben beschrieben ist der Song überaus schwer zu singen und dazu müssen die beiden "Schwestern" Carlotta Truman & Laura Kästel auch noch im Pre-Chorus und Chorus synchron übereinstimmen. Da sind stimmliche Höchstleistungen gefordert und vor allem bei Carlotta merkte man schon beim Vorentscheid da leichte Schwächen an, dazu kommt der Druck des ESCs, da muss alles auf einmal sitzen und passen und weil die beiden eben zusamen singen, fallen schiefe Töne umso mehr auf. Das ist ohne Frage ein hohes Risiko. 7

    Instrumente: Die instrumentale Begleitung ist in meinen Ohren gut gewählt, der Song fängt mit einem Glockenspiel an, auch später im Stück setzt dies schöne Akzente vor allem im Pre-Chorus und Chorus. Dazu ein Schlagzeug, welches verstärkt ab Strophe 2 seinen Einsatz findet, wenn der Titel seinem Höhepunkt entgegengeht. Am Ende wird es dann geradezu bombastisch, bevor erneut das Glockenspiel den Ausklang bildet. Auch hier - komplex komponiert, was beim ersten Hören fast ein bisschen zuviel des Guten ist. 13

    Nervfaktor: Der größte Nervfaktor und die größte Gefahr des Songs sind die Stimmen, vor allem die Kopfstimmen und hier die von Carlotta im speziellen. Wenn die nicht sitzt, gibt das gleich so ein unangenehmes Gefühl, der Song wirkt zu schrill. Ob man da noch etwas ändern kann, weiß ich nicht. Auf alle Fälle müssen beide Sängerinnen an Tag X in Topform sein, sonst gibt das ein stimmliches Desaster. -8

    Gesamt: 54

    Fazit: Nach einmaligem Hören habe ich den Song als relativ belanglos eingeschätzt, und das könnte das Problem sein. Viele ESC-Zuschauer hören den Titel ein einziges Mal und da fehlt eben irgendwas, woran man sich einhängen kann. Wenn man sich allerdings öfter mit dem Song beschäftigt, ihn wieder und wieder wahrnimmt, dann erkennt man, was für eine komplexe Songstruktur das ist und er entfaltet seine Wirkung nach und nach. Dazu die Frage ob die Stimmleistungen ausreichend sind und es gibt genug Grund zur Annahme, Deutschland findet sich wieder im unteren Drittel des Tableaus wieder. Er kann allerdings auch überraschen, vor allem bei Juroren und dem ESC-Publikum, welches ihn im Vorfeld öfter zu Hören bekommt. Ein Platz 4 wie letztes Jahr schließe ich allerdings dieses mal aus.


    =======
    Meine Favoriten aus Deutschland bis jetzt:
    Stefan Raab: Wadde Hadde Dudde Da (ESC 2000)
    Texas Lightning: No No Never (ESC 2006)
    Lena: Satellite (ESC 2010)

    morgen: Estland

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • ESTLAND
    25. ESC-Teilnahme (1994, 1996-2019), 14x Finale /Streak: 2018 Finale erreicht
    Bester Platz: 1/1x (2001)

    Song: Storm (Sturm)
    Interpret: Victor Crone
    Sprache: Englisch

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    Melodie: Wem der diesjähre Beitrag der Esten schwedisch vorkommt, der liegt richtig. Sänger Victor Crone ist gebürtiger Schwede und hat bereits (erfolglos) beim schwedischen Vorentscheid Melodifestivalen mitgemacht. Und auch der Song, den er hier anbietet, hat man irgendwie so ähnlich schon mal gehört. Ist Avicii etwa von den Toten auferstanden oder haben sich die Songwriter (darunter auch Stig Rästa, der 2015 für Estland zusammen mit Elina Born mitmachte und 2016 den Song schrieb) etwa in dessen Nachlass bedient? Jedenfalls geht der Song sofort ins Ohr, da langt ein einmaliges Hören und die Vertrautheit ist gegeben - spätestens nach dem ersten Chorus kann man, oder besser gesagt ist man geradezu gezwungen mitzusummen und zu -wippen. 16

    Lyrics: Der Text ist sehr allgemein gehalten, es geht um die Widerstände und Schwierigkeiten, die einem während des Lebens so erwachsen und die einen brechen können ohne es allerdings zu tun. Irgendwann verschwinden diese Stürme wieder und dann tritt Ruhe ein und man ist wieder sicher. So jedenfalls will es uns der Protagonist erklären. So ein bisschen 'The Nights' von Avicii meine ich da nicht nur von der Melodie rauszuhören, sondern auch von den Lebensweisheiten. Der Clou ist dann allerdings im Outro versteckt - der Song, endet nämlich mit dem komplett unverbindlichen Satz "but I might, I might be all wrong" - vielleicht liege ich aber auch komplett daneben. Viel wager kann man einen Text wirklich nicht verfassen 11

    Ausgefallenheit/Besonderheit: Was der Song nicht hat, ist etwas, was ihn besonders auszeichnet. Ich habe ja bereits festgestellt, dass er sich sowohl von Melodie als auch Textinhalt sehr nah an einem leider viel zu früh verstorbenen schwedischen DJ orientiert, auch die Instrumente bieten hier kaum erwähnenswerte Akzente. Was ist also das wirklich eigene an dem Song? Ich muss bei der Beantwortung dieser Frage leider passen. 0

    Stimme/Live: Crones Stimme ist in einem angenehmen Hörbereich, er eckt nicht an, er passt zur Vertrautheit der Melodie, seine Sangeskünste live sind mit 'solide' glaube ich gut beschrieben. Der Song bietet jetzt auch nicht die großen Schwierigkeiten auf, es ist ein typischer Pop/Dance-Stampfer, den man ohne sich zu verkünsteln zu Hause auch unter der Dusche singen kann. Der Song wird also auf keinen Fall an der Live-Versioin scheitern. 13

    Instrumente: Die Breite der Musikuntermalung die da vom Band kommt, ist durchaus ansprechend: Los geht's mit akkustischer Gitarre, dann folgen die typischen Drumeinheiten, die 'Schnipser', die Streicher fehlen genau so wenig, wie Keyboard/Synthis. Der Song nimmt früh Tempo auf und hält dieses dann auch bis zum Schluss fast durchgehend. Auch hier vermisst man irgendwas eigenes. Alles nach einem vorgefertigten Rezept, dass in irgendeinem schwedischen Buch 'How to make music' wahrscheinlich schon von Kindheit in Stockholm und Umgebung auswendig gelernt wird. 9

    Nervfaktor: Der Song geht schnell ins Ohr und wird genauso schnell auch wieder langweilig. Nervig ist er vor allem, wenn man ihn wieder und wieder hört (was nicht unbedingt gegen den ESC spricht - dort hört ihn das 'normale' Publikum wahrscheinlich höchstens 2x), weil eben alles so gewohnt ist und sich da auch nichts neues nach wiederholtem Hören neu entfaltet oder man gar ein 'aha'-Erlebnis hat. -8

    Gesamt: 41


    Fazit: Schweden II aka Estland hat solide Chancen ein eher schwaches erstes Halbfinale zu überstehen, dazu ist der Song genau richtig - er fällt nicht aus dem Rahmen, man kann ihn schnell mitwippen und er wird sicher gute Stimmung im weiten Rund des Expo Centres verbreiten. Sollte er (was zu erwarten ist) dann im Finale auch nochmal ertönen, ist er einer der Kandidaten als Opener, sofern er in der ersten Hälfte landet. Siegchancen wird er wohl eher keine haben, vielleicht langt es für die obere Hälfte des Tableaus, wahrscheinlicher ist aber eher so ein Platz zwischen 12 und 20. Vielleicht, vielleicht liege ich aber auch falsch.


    ==============
    Meine Favoriten aus Estland bis dahin:
    Getter Jaani: Rockefeller Street (ESC 2011) - meine #1 des Jahres
    Birgit Öigemeel: Et uus saks alguse (ESC 2013)
    Elina Born & Stig Rästa: Goodbye To Yesterday (ESC 2015) - meine #1 des Jahrzehnts

    morgen: Finnland

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    Einmal editiert, zuletzt von Chrizly (2. April 2019 um 20:29)

  • FINNLAND
    53. ESC-Teilnahme (1961-1969, 1971-1994, 96, 98, 2000, 2002, 2004-2019), 45x Finale /Streak: 2018 Finale erreicht
    Bester Platz: 1/1x (2006)


    Song: Look Away (Schau weg)
    Interpret: Darude ft. Sebastian Rejman
    Sprache: Englisch

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    Melodie: Darude präsentiert für den ESC 2019 einen Song, der relativ einfach gestrickt ist und leider wenig innovatives bietet. Der Beat ist im angenehmen Bereich und die Melodie ist eingängig, auf Kosten einer gewissen Spannung. Leider kann er die nicht erzeugen und so ziehen sich die 3 Minuten in die Länge, ohne dass man einen echten Höhepunkt oder ein echtes 'Wow'-Erlebnis bekommt. Auch sind keinerleih Anleihen an sein bekanntestes Werk 'Sandstorm' zu erkennen (hier wäre 'Superman' die für mich bessere Wahl gewesen). Irgendwie habe ich mir da doch deutlich mehr erwartet. 9

    Lyrics: Der Text ist bis auf den Refrain durchaus interessant - es beginnt damit, dass der Protagonist bereits in den ersten Zeilen ankündigt, dass er kein Liebeslied mehr singen kann (wohl gemeint - nichts banales), weil in der Welt Dinge geschehen, vor denen man die Augen nicht mehr verschliessen soll. Was das ist, bleibt allerdings unausgesprochen, so dass der Song nicht zu politisch wird und jeder sich selber das Passende dazu denken kann. Im Refrain wird es dann allerdings leider sehr repetiv, die Titelzeile wird wieder und wieder wiederholt, so dass es leider früh sehr fad und eintönig wird. Da hätte man durchaus mehr Interesse und Spannung wecken können. 7

    Ausgefallenheit/Besonderes: Bereits letztes Jahr trat mit Gromee ein echter DJ beim ESC auf (und scheiterte im Halbfinale), aber Darude ist wohl der deutlich bekanntere Name, der sich hier versucht. Ansonsten verzichtet der Song auf irgendetwas, was ihn besonders hervorhebt, da hat man schon von anderer Stelle deutlich innovativeres auch in Sachen Elektronischer Tanz-Musik (EDM) zu hören bekommen. Deswegen ist es ein bisschen Schade, dass man mit einem solchen Namen hier nicht wenigstens etwas versucht, was den Song von anderen unterscheidet. Es bleibt alles sehr generisch. 5

    Stimme/Live: Auch stimmlich bleibt der Song eher so im Mittelmaß stecken. Sebastian Rejman ist jetzt nicht ganz die Vollkatastrophe, die Lukas Meijer letztes Jahr für Gromee war (immer noch rätselhaft, wieso der sich ausgerechnet für eine Schweden entschieden hat - noch dazu einen, der nicht live singen kann). Zwar hat auch Rejman seine Probleme, vor allem im leiseren Bereich in den Strophen, aber zumindest die ganz schiefen Töne vermeidet er durchgängig. Wobei der Song jetzt auch nicht die großen Schwierigkeiten gesangstechnisch aufbietet. 9

    Instrumente: Ja nu, wie es sich für einen richtigen DJ gehört, macht Darude das Ganze an seinem (Attrappen-)Mischpult. Auch hier wird irgendetwas vermisst, was den Song aus seiner Lethargie hätte wecken können, Bläser, Streicher, von mir aus auch Gitarrenklänge (und wenn es auch nur verzerrte wären). Irgendetwas, was man außer gemäßigten Beats und Trommelschläge aus dem Computer mit dem Stück verbinden könnte. Leider Fehlanzeige 4

    Nervfaktor: Leider wird der Song nach dem x-ten Mal Look Away sehr schnell sehr nervig und man will wirklich nicht nur wegschauen sondern auch weghören. Darude verzichtet zwar auf Töne und Frequenzen, die einem durch Mark und Bein gehen (Stichwort Future Bass - siehe Marshmello z.B.), aber eben auch auf einen gewissen Spannungsbogen. Der Song plätschert irgendwie nur vor sich her und nach 3 Minuten ist man dann erlöst. -10


    Gesamt: 24


    Fazit: Als Darude für den ESC meldete, da hatte ich doch die Hoffnung, dass er das ESC-Publikum mit einem großartigen Titel ein bisschen aufwecken könnte, aber leider entschied sich das finnische Publikum so ziemlich für den zahmsten und zahnlosesten Song des Vorentscheid. Zum mitwippen mag das ja ganz ok sein, aber wirklich mitreißend ist das alles nicht. Und so wird Finnland wohl zum vierten Mal in den letzten fünf Jahren (Ausnahme Vorjahr) den Finaleinzug verpassen. Oder es langt gerade noch so und man landet im Finale auf den hinteren Rängen. Viel mehr traue ich diesem Song nicht zu.


    ==============
    Meine Favoriten aus Finnland bis dahin:
    Krista Siegfrids: Marry Me (ESC 2013)
    Softengine: Something Better (ESC 2014)
    und natürlich
    Lordi: Hard Rock Hallelujah (ESC 2006)

    morgen: Frankreich

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

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    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    2 Mal editiert, zuletzt von Chrizly (3. April 2019 um 23:08)

  • FRANKREICH
    62. ESC-Teilnahme (1956-1973, 1975-1981, 1982-2019), 61x Finale (Big 5)
    Bester Platz: 1/5x (1958, 1960, 1962, 1969)


    Song: Roi (König)
    Interpret: Bilal Hassani
    Sprache: Französisch & Englisch

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    Melodie: Der Song von Bilal Hassani glänzt in aller erster Linie durch seine Einfachheit in den Strophen und der Tempo-Zunahme im Chorus. Eine Melodie die man nicht unbedingt als sofort eingängig bezeichnen kann, die aber ihren Charme durchaus nach und nach entfaltet. Auf große Experimente verzichtet der Song, wird aber auch nicht langweilig. Eben passend für einen solchen Contest 14

    Lyrics: Die Stärke des Songs sind ohne Zweifel im Inhalt des Textes zu finden. Der Wechsel zwischen englischen und französischen Teilen ist in diesem Fall wirklich positiv zu bewerten, da die Aussage so noch besser rüberkommt. Der Inhalt könnte kaum besser auf den ESC zugeschnitten sein - auch weil der Sänger eine hochspannende Biographie hat, auf der er im Song zurückgreift: Bilal ist selber homosexuell (er outete sich 2017 via seines YouTube Kanals) und seine Eltern sind aus Marokko eingewandert und muslimischen Glaubens. In seinem Text macht Hassani klar, dass man ihn nicht in eine Norm oder eine Schublade stecken kann, sondern er darübersteht, was wiederum viele störe. Im Refrain erzählt er dann, dass er sich so wie er ist als König fühle und man obwohl man ihm versucht dies auszureden oder ihn nieder zu machen, er immer über diesem stehen wird. Eine sehr positive Einstellung, die er dort vermittelt und die natürlich perfekt auf eine solche Bühne passt. Verstärkt wird das Ganze noch durch Bilder aus seiner Kindheit im Hintergrund, so dass man auch ohne die Worte alle zu verstehen, den Inhalt sofort mitbekommt. Ein bisschen ist es wie Gloria Gaynors 'I am what I am' textlich gesehen. 18

    Ausgefallenheit/Besonderheit: Der Song selber an sich hat nichts außergewöhnliches zu bieten, aber das muss er auch nicht, weil das Besondere in der Form des Künstlers allein zu finden ist. Das ist so ein bisschen der Conchita-Effekt, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt (der Bart an einer Frau war ja doch ein sehr schreiendes Merkmal), bei Bilal ist es eine blonde halblange Mähne, eine große Brille und viel Glitter am Outfit. Mit der Aussage des Textes reicht das vollkommen um aufzufallen. 14

    Stimme/Live: Gegenüber einer Conchita kann Bilal stimmlich nicht ganz mithalten, aber für den Song und die Aussage reicht es auch so. Gegen Ende kann man leichte Schwächen durch den Einsatz einer zweiköpfigen Background Gruppe etwas kaschieren, mehr braucht es in dem Fall aber auch nicht. Bilal hat eine angenehme, durchaus überzeugene und positive Stimme. 13

    Instrumente: Klavier, Streicher und Percussions, sowie ein paar clever gesetzte Synthisizerakzente untermalen den Song, ohne die Aufmerksamkeit von der Aussage und dem Sänger zu nehmen. Mir gefällt sowohl das Klavier, welches Bilal in den Strophen unterstützt, als auch der dezente Einsatz der Schlaginstrumente, die aber nie zu laut oder zu auffällig werden. 13

    Nervfaktor: Der Song selber eckt kaum an, es wird in dem Fall eher um das Erscheinungsbild des Sängers gehen. Ich muss zugeben, als ich die ersten Ausschnitte gehört und gesehen habe, da habe ich die Augen gerollt, aufgrund der doch erkennbaren Parallelen zu Conchita, aber wenn man darüber hinweg sieht und sich dann auch den Text verinnerlicht, dann fallen diese Vorurteile recht schnell bei Seite. Es ist kein Song, den man wieder und wieder hören möchte, dafür fehlt dann doch etwas der Pepp oder das Besondere und ich kann mir durchaus vorstellen, dass er nach ein paar Runden dann auch schnell etwas fad wird, aber die Gefahr besteht beim Contest kaum. -6


    Gesamt: 66


    Fazit: Frankreich hat in den letzten Jahren immer eine sehr solide Rolle im ESC eingenommen (die letzten 3 Jahre landete man auf den Plätzen
    6, 12 und 13) und das sollte auch dieses Jahr wieder möglich sein. Aufgrund der bekannten Vorliebe des Publikums für LGBT-Themen sollte man Bilal Hassani sogar als Siegkandidaten nicht komplett abschreiben, auch wenn ich glaube, dass er eher so in den Bereich von 5 - 10 landen wird. Letztes Jahr musste man im Big-5 Vergleich Deutschland und Italien den Vorzug lassen, dieses Jahr könnte man wieder einmal als bestes Big 5 Land abschneiden.

    ==============
    Meine Favoriten aus Frankreich bis dahin:
    Natasha St Pier: Je n'ai que mon âme (ESC 2001)
    Jessy Matador: Allez Ola Olé (ESC 2010)
    Madame Monsieur: Mercy (ESC 2018)

    morgen: Georgien

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    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

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  • GEORGIEN
    12. ESC-Teilnahme (2007, 2008, 2010-2019), 7x Finale /Streak: 2x in Folge Finale verpasst
    Bester Platz: 9/2x (2010 & 2011)

    Song: Sul tsin iare / Keep On Going (Geh weiter)
    Interpret: Oto Nemsadze
    Sprache: Georgisch

    Offizielles Video:

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    Studio-Version:

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    Melodie: Der georgische Entry 'Sul tsin iare' ist ein getragener erdig, rockiger Song in der Landesprache und klingt damit schon mal ganz ungewohnt. Die Melodie des Songs ist eher getragen, ein wenig düster, ungeschliffen und ist nicht sonderlich eingängig. Wenn man sich eingehender mit dem Titel beschäftigt (dazu mehr in 'Lyrics'), dann passt das allerdings durchaus zum Leid, welches dieser Song ausdrücken will. Auf alle Fälle ist die Melodie sehr sehr gewöhnungsbedürftig, selbst nach dem Remake. 7

    Lyrics: Als ich mir den Song die ersten Mal angehört habe, da konnte ich absolut nichts damit anfangen. Dann habe ich den Text und die Übersetzung gelesen und jetzt versteh ich zumindest die Intention des Sängers: In dem Lied geht es darum, wie Menschen getrieben von Leid und Angst auf der Suche nach einem besseren Leben sind. Ob das Soldaten sind, ob das Leute auf der Flucht sind, wird nicht so ganz klar, ist aber eher zweitranging. Das wiederkehrende 'varada, varada...' ist wohl aus alten georgischen Volkswaisen entnommen, soll ein wenig das heimatliche de Songs verstärken. Mit diesem Wissen klingt der Song gleich anders - geradezu anklagend. 12

    Ausgefallenheit/Besonderheit: Der ganze Song fällt beim ESC eher aus dem Rahmen, es ist keine Ballade um Feuerzeuge zu schwenken und auch kein unterhaltsames Vokslied, sondern eher ein sehr dunkler, sehr tiefdringender Titel, der durch die Monotonheit noch einmal um so eindringlicher klingt. Übrigens kommt nach diesem Song im ersten Halbfinale die australische Heidi ... zwei gegensätzlichere Songs kann ich mir kaum vorstellen. 14

    Stimme/Live: Auch die Stimme des Sängers ist eher ungewohnt, sie ist sehr trocken, tief, nahezu bedrohlich, aber auch klagend, leidvoll. Vielleicht ist er sogar die Stärke des Songs, weil er es schafft, die Angst und das Leid in seine Stimme zu packen. Wenn es der Song verlangt, wird aus der Unsicherheit ein geradezu trotziges kraftvolles Organ. Und wenn dann auch noch der Männerchor einsetzt, dann will man fast in Deckung gehen. Packend. 14

    Instrumente: Im Rework hat man ein paar Streicher mit eingebaut um die dröhnende Stimme des Sängers ein wenig zu besänftigen. Ich weiß aber nicht, ob man damit dem Song und der Aussage einen Gefallen getan hat. Letztendlich bleiben die Instrumente abgesehen von ein paar lauten Trommelschlägen dann doch eher im Hintergrund. 9

    Nervfaktor: Beim Song werden sich wieder die Geister scheiden, die einen können mit der Monotonie und der Düsterheit nichts anfangen, die anderen werden ihn gerade deshalb besonders finden. Ohne Frage ist die Stimme, die Sprache und auch die Musik etwas, was gegen den Strich gehen können. Und vor allem wenn man aufgrund der Fremdsprache nichts damit anzufangen weiß, bleibt einem auch der Schlüssel zur Decodierung verborgen. Und das wird vielen ESC Zuschauern so gehen -13


    Gesamt: 43


    Fazit: Wie schon im Vorjahr fällt der georgische Beitrag aus dem Rahmen und setzt eher auf traditionelle Töne, als auf moderne oder mitschwingende Musik. So dürfte es auch 2019 sehr schwer werden das Semi-Finale zu überstehen, auch wenn man im Ersten und nicht so gut besetzten gelandet ist. Das Rework ist zwar ein kleines bisschen eingängiger, aber ob es langt, um zum ersten Mal seit 2016 wieder ins Finale einzuziehen, ist zumindest sehr fraglich.

    ==============
    Meine Favoriten aus Georgien bis dahin:
    Sofia Nizharadze: Shine
    Eldrine: One More Day
    Nina Sublatti: Warrior

    morgen: Griechenland

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

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  • GRIECHENLAND
    40. ESC-Teilnahme (1974, 1976-1981, 83, 85, 87-98, 2001-2019), 37x Finale /Streak: letztes Jahr Finale verpasst
    Bester Platz: 1/1x (2005)

    Song: Better Love (Bessere Liebe)
    Interpret: Katerine Duska
    Sprache: Englisch


    Offizielles Video:

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    Melodie: Der Song wird von einer sehr kraftvollen Melodie im Chorus getragen, begleitet von ein paar lautmalerischen uh-uh-uuh Rufen, die so mit das eingängste am Stück sind. Das Tempo ist eher gemässigt, leicht melodramatisch. Er versucht gegen Ende duch Einsatz von Background-Sängern und ein paar schnelleren Wiederholungen etwas an Tempo zu gewinnen und kann da etwas punkten. 13

    Lyrics: Textlich geht es laut Duska um die Suche nach der großen Liebe: "Better Love bezieht sich auf das ewige Streben nach einer höheren Liebe, etwas das tief, bedingungslos und kompromisslos ist." Natürlich ist es auf den ESC zugeschnitten, mit der Message "als Aufruf um trotzig, ehrlich und pur zu lieben, wen man auch immer liebt." Mir fehlt ein bisschen die Abwechslung im Song auch textlich gesehen, es bleibt doch alles eher mit Schlagworten gepflastert. 10

    Ausgefallenheit/Besonderheit: An dem Song kann ich ehrlich gesagt nichts besonderes finden, es ist sicher der Versuch da, mit modernen Klängen ein altbekanntes Thema ein wenig neu aufzubereiten, aber auch da bleibt es irgendwo in der Mitte stecken und kann sich nicht entscheiden, ob es ein kraftvolle Hymne oder ein zum nachdenken anregendes Lied sein möchte. Das Video ist noch das ausgefallenste und so wird dem Song nicht viel übrig bleiben, als mit Stage-Design die Schwächen zu übertünchen. 7

    Stimme/Live: Mein größtes Problem ist allerdings die Stimme der Künstlerin. Kommt mir das nur so vor, oder näselt sie extrem. Auf alle Fälle finde ich die Stimme von Duska eher unangehm, ja sogar nervend. Und auch beim Live-Auftritt wird das nicht besser, ganz im Gegenteil (wobei die Qualität der live-Aufnahme jetzt auch nicht die beste ist). Mir fehlt da die Power genauso, wie das Treffen der Töne. Aber sie kann ja noch ein wenig üben. 5

    Instrumente: Der Song beginnt schon mit verzerrten Tönen, so dass man gleich weiß, aha - hier wird auf modern getrimmt. Das nimmt sich dann im Verlauf des Songs ein wenig heraus und die Begleitung wird nach und nach zur eigentlichen Stärke des Songs, vor allem wenn es dann gegen Ende zugeht. 11

    Nervfaktor: Neben der nasalen Stimme sind es die teilweise übertrieben angesetzten uuh-uuhs und dann leider auch ziemiich viele Wiederholungen, die den Nervfaktor des Titels doch erheblich ansteigen lassen. -15


    Gesamt: 31


    Fazit: Es gibt Songs, bei denen sich der Hype erklären lässt und bei denen man auch versteht, warum sie so hoch in der Gunst der Hörer und der Quoten stehen. Und dann gibt es eben auch olche, wie diesen von Duska, wo man ein bisschen ratlos daneben steht und versucht zu verstehen, wieso er bei den Wettanbietern unter den Top Ten zu finden ist. Ja, er hat sicherlich etwas modernes und das Thema ist natürlich ESC-passend, aber das war es dann für mich auch schon. Mir fehlt etwas wirklch eingängiges, oder die Stimmkraft oder irgendetwas anderes, was diesen Titel aus der Konkurrenz abhebt. Wirklich 'griechisches' habe ich auch nicht finden können.

    Die Ausgangssituation ist allerdings nicht schlecht: Vorletzter Song des ersten (schwächeren) Halbfinals. So nehme ich dann mal an, dass es fürs Finale reichen wird. Vielleicht verstehe ich es dann.

    ==============
    Meine Favoriten aus Griechenland bis dahin:
    Marie Elena Kyriakou - One Last Breath (ESC 2015)
    Eleftheria Eleftheriou - Aphrodisiac (ESC 2012)
    Antique - (I Would) Die For You (ESC 2001)

    morgen: Irland

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    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    Einmal editiert, zuletzt von Chrizly (8. April 2019 um 23:54)

  • IRLAND
    53. ESC-Teilnahme (1965-1982, 1984-2001, 2003-2019), 52x Finale /Streak: 2018 Finale erreicht
    Bester Platz: 1/7x (1970, 1980, 1987, 1992, 1993, 1994, 1996


    Song: 22
    Interpret: Sarah McTerman
    Sprache: Englisch

    Official Video:

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    Melodie: Schon wenn die ersten Töne ertönen, weiß man, dieser Song ist ein ganz anderer, als z.B. Armenien oder Griechenland, Nostalgie befällt einen unwillkürlich und man findet leicht in den Groove. Der Song ist einfach, aber nicht monton, eingängig aber nicht aufdringlich. Und so ist auch der Chorus, und hier vor allem der zweite Teil, der besonders äuffällt, wenn die Gitarre sich in den Vordergrund gespielt. Gelungen! 17

    Lyrics: Textlich handelt der Song mal wieder von einer verflossenen Liebe und die Erinnerung daran. Die Nummer 22 steht für die Hausnummer des Ex-Lovers, die an die schönen Zeiten zurückerinnert. Anders als z.B. bei Armenien oder Azerbaijan gibt es hier aber keine Hinweise auf eine toxische Beziehung, sondern die Protagonisten wünscht sich, dass sie damals keinen Mist gebaut hätte und zu ihm zurückkehren kann. Kein sonderlich ambitioniertes Thema, passt aber eher zur Melodie und Musik. 11

    Ausgefallenheit/Besonderheit: Mit einer eher nostalgischen Musik findet man sich bei dem Song eher in den 60er, 70er wieder als in der modernen Zeit von Computerverfremdeten Tönen. Das sticht auf alle Fälle positiv hervor. Ansonsten ist der Song eher auf eingägig, leichte Unterhaltung aus, denn auf irgendeine große Besonderheit 10

    Stimme/Live: Sarah McTernan hat eine gute Live-Stimme, ihre Vocalrange reicht für diesen Song komplett aus und ihre Stärke ist es, in diese Stimme das Gefühl, die Sehnsucht nach den besseren Zeiten zu legen. Sie könnte ihm Chorus ein wenig kraftvoller auftreten, aber das ist dann schon sehr kleinliche Kritik. Auf alle Fälle hat sie eine sehr angenehme Tonlage. 15

    Instrumente: Mir gefällt vor allem der Einsatz des Basses und wie schon erwähnt die gezupfte Gitarre im textsparsamen Teil des Chorus. Der Song tut gut daran auf künstliche Klänge zu verzichten, das würde auch nicht hineinpassen. Positiv ist auch die Bridge hervorzuheben, wenn nur eine leise Gitarre McTerman untermalt. 14

    Nervfaktor: Ein paar oohahs könnten als negativ aufgefasst werden, aber ich finde, auch diese Laute der Backgroundsänger geben diesem Song eine schöne Note. Nein, also ich kann da wirklich keinen großen Nervfaktor erkennen, wobei man den Song eventuell nach ein paar mal Anhören schnell satt hat, weil er recht einfach daherkommt. -5

    Gesamt: 62


    Fazit: Irland hat eine äußerst unangenehme Ausgangsposition, man ist im zweiten Halbfinale gleich mit der Startnummer ziemlich früh dran, lange bevor die Favoriten eingreifen und das könnte dann doch ein bisschen zu viel des Guten sein. Letztes Jahr konnte Irland eine 4-jährige Serie ohne Finalteilnahme beenden, dieses Jahr wird es wieder ganz knapp, wobei ich meine, der Song hätte es verdient.

    ==============
    Meine Favoriten aus Irland bis dahin:
    Ryan Dolan: Only Love Survives (ESC 2013)
    Sinéad Mulvay & Black Daisy: Et Cetera (ESC 2009 - Schande, schon im Semi raus)
    Paul Harrington & Charlie McGettigan - Rock & Roll Kids (Sieger ESC 1994)

    morgen: Island :eek:

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Heute gleich zwei Songs

    ISLAND
    32. ESC-Teilnahme (1986-1997, 1999-2001, 2003-2019), 24x Finale /Streak: 4x Finale in Folge verpasst
    Bester Platz: 2/2x (1999, 2009)

    Song: Hatrið Mun Sigra (Hass wird siegen)
    Interpret: Hatari
    Sprache: Isländisch

    Offizielles Video:

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    Melodie: Greift man nur den Chorus heraus, dann könnte man meinen, es handelt sich um eine harmlose Electronic Pop Hymne mit Techno-Einflüssen, aber das ist natürlich weit gefehlt. Der Rest des Songs ist nahezu brutal für einen solchen Contest, dazu passt dann auch der Text. Der Refrain allerdings gibt dem Song zumindest zeitweise etwas eingängiges. 13

    Lyrics:
    Europa wird zusammenbrechen
    Netz aus Lügen
    Steigt aus der Asche empor
    Zu einem vereint

    Das ist nur ein Auschnitt aus einem Song, der so überhaupt nichts von Love, Love, Peace, Peace hat. In dem Text geht es um Orgien, sinnloses Leben, Illusionen und Täuschungen und dass der Hass letztendlich siegen wird. Das Ganze ist wie eine düstere Prophezeiung für die Weltgeschichte, die wir gerade erleben. 20

    Ausgefallenheit/Besonderheit: Bringen wir es direkt auf den Punkt - alles an diesem Song fällt aus dem ESC Rahmen - der Mix aus Rock und Techno, die Texte, die Outfits, die harsche Stimme des Shouters, die dann im Refrain durch die glockenhelle Stimme des Sängers wieder konterkariert wird. Wenn man sich eine typische ESC Performance vor Augen führt und dann alles invertiert - dann kommt ungefähr "Hatrið Mun Sigra" dabei raus. 19

    Stimme/Live: Leichte Schwächen gibt es im Live-Auftritt bei den Background Sängern, aber das fällt kaum ins Gewicht. Der Shouter klingt genauso furchterregend live wie auf der Studio-Version. Auch ansonsten lässt sich der Song fast 1:1 auf die Bühne übertragen 16

    Instrumente: Alles was vom Band kommt, dürfte direkt Ergebnis eines Computers sein, zumindest hört man meist nur gewaltig dröhnende Techno-Töne den ganzen Song über. Auffällig ist die Bridge, die unglaublich sanft daherkommt. Der Rest ist Power. 12

    Nervfaktor: Bei diesem Song wird es zwei Lager geben: Die einen werden ihn lieben, die anderen werden ihn nach den ersten Sekunden bereits in die Verdammnis wünschen. Ich muss zugeben, auch ich hab ein paar Runden gebraucht, ehe ich mich mit ihm arrangieren konnte. Aber dann kommt er gewaltig und gut. Dennoch - die Stimme des Shouters und die Klänge der Musik können das Nervenzentrum schon arg strapazieren -12

    Gesamt: 68

    Fazit: Nach vier Pleiten in Folge hat Island einfach mal das Drehbuch komplett umgeschrieben und sendet mit Hatari einen Song, der allerbeste Chancen aufs Finale hat und auf durchaus mehr. Wie gesagt, er wird das Lager der ESC-Fans spalten, aber ein bisschen hat das was wie Lordi 2006 - ein Song der so aus dem Rahmen fällt, dass man ihm einfach alles zutrauen muss. Und die Ausgangslage ist großartig - zweite Gruppe im ersten (schwächeren) Halbfinale und direkt hinter der australischen Heidi.

    ==============
    Meine Favoriten aus Island bis dahin:
    Birgitta Haukdal: Open Your Heart (ESC 2003)
    Eythor Ingi: Ég Á Lif (ESC 2013)
    Yohanna: Is It True (ESC 2009) <3

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Hatari wird polarisieren, keine Frage. Wahrscheinlich wird ihnen das einiges in der Jurywertung kosten, aber beim Publikumsvoting sehe ich sie sehr weit vorne. Meine Stimme können sie sich eigentlich nur noch mit einer miserablen Liveperformance verschenken. Top 5 werden die werden.

    Keep Pounding

  • ISRAEL
    42. ESC-Teilnahme (1973-1979, 1981-1983, 1985-1993, 1995, 1998-2019), 35x Finale /Streak: 4x Finale in Folge - 2018 Sieger
    Bester Platz: 1/4x (1978, 1979, 1998, 2018)

    Song: Home (Heim)
    Interpret: Kobi Marimi
    Sprache: Englisch

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    Melodie: Welch Kontrast zu dem vorigen Song - Israel geht nach Nettas Up-Tempo Song dieses Mal zurück auf die sehr bewährte, aber vielleicht leicht überfahrene Balladen-Schiene. Die Melodie is nicht wirklich eingängig, oder gar originell, irgendwie plätschert der Song zu lange vor sich hin, ehe er dann im letzten Drittel wenigstens ein bisschen an Intensität gewinnt. 8

    Lyrics: Textlich ist es wie mit der Musik eher ein sehr allgemein gehaltener Song, wobei die Floskeln fast unerträglich sind. Textteile wie "I can hug the water when it snows" lassen einen ein bisschen ratlos zurück. Zudem sind manche Lyrics vor dem Hintergrund der Unruhen in Landesteilen zumindest sehr unglücklich gewählt: "Home was so far, collecting scars, I refuse / Another touch won't be another bruise". Dabei geht es wohl nur um die große Liebe, bei der man sich wie daheim fühlt. Aber es bleibt alles sehr wage. 7

    Ausgefallenheit/Besonderheit: Während man bei Island hier locker mit 'alles' antworten konnte, bleibt hier leider nur ein 'nichts' stehen. Alles schon mal dagewesen und leider auch alles schon mal viel besser dagewesen. Selbst die Melodie kommt einem irgendwie schon sehr bekannt vor. 1

    Stimme/Live: Während man Text und Musik eher negativ bewerten muss, trifft das nun definitiv nicht auf Kobi Marimi zu. Der Sänger meistert das Stück mühelos, die Stimme ist klar und auch gefühlvoll. Wenn man aus wenig viel machen will, dann muss es eben über die Live-Performance gehen (Dami Im fällt mir da als bestes Beispiel ein). Marimi ist dazu in der Lage. 16

    Instrumente: Damit Marimis Stimme voll zur Geltung kommt, verzichtet man hier auf zu pompösen Instrumenten-Einsatz. Erst im dritten Chorus wird auch das Schlagzeug eingesetzt, was den Song zumindest zum Ende ein wenig Spannung verleiht. Letztendlich sind aber die Instrumente nicht die Story des Songs, wenn man so will. 10

    Nervfaktor: Nervig würde ich das nicht nennen, eher langweilig. Der Song ist über 2 Minuten einfach sehr monoton und langweilig, es kommt keine richtige Atmosphäre auf und auch der Schluss kann es da nur sehr wenig retten. Und der Text ist teilweise wirklich zähe Kost. -14

    Gesamt: 28

    Fazit: In den letzten 4 Jahren landete der Titelverteidiger dreimal auf den letzten drei Plätzen: Österreich 2015 (Vorletzter), Ukraine 2017 (Drittletzter) und Portugal 2018 (Letzter). Israel scheint sich in diese seltsame Serie gerne einreihen zu wollen und die 'Chancen' dafür stehen nicht so schlecht. Auf alle Fälle kann man ein Platz in der ersten Tableau-Hälfte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausschließen.

    ==========
    Meine Favoriten aus Israel bis dahin:
    Ping Pong: Sameach (ESC 2000)
    Hovi Star: Made Of Stars (ESC 2016)
    Netta: Toy (Sieger ESC 2018)

    morgen: Italien

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • ITALIEN
    45. ESC-Teilnahme (1956-1980, 1983-1985, 1987-1993, 1997, 2011-2018), 44x Finale (Big 5 Country)
    Bester Platz: 1/2x (1964 & 1990)

    Song: Soldi (Geld)
    Interpret: Mahmood
    Sprache: Italienisch / Arabisch

    Offizielles Video:

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    Melodie: Wenn der Song eine Schwäche hat, dann ist es der Chorus, der ein wenig zu monoton für meinen Geschmack daherkommt. Der Rest der Songs ist dagegen harmonisch komponiert und mir gefällt vor allem die Bridge. 13

    Lyrics: Der Song ist autobiografisch - Mahmood wuchs in Italien mit seiner Mutter ohne seinen ägyptischen Vater auf. Dieses Fehlen einer Vaterfigur macht er auch in den Song zum Mittelpunkt:
    "Du verschwindest aus der Stadt, aber niemand weiss davon / Gestern, warst du hier, wo bist du jetzt, Papa?" fragt Mahmood anklagend gegen Ende des Songs. Auch davor geht es alles andere als zimpierlich zur Sache: "Behalt deine ganze Nächstenliebe (für dich) / Lüge zu Hause, aber du weisst es, dass sie es weiss". Insgesamt ein sehr persönliches Lied, welches sogar eine arabische Textzeile beinhaltet. 15

    Ausgefallenheit / Besonderheit: Der Song fällt natürlich vor allem textlich aus dem Rahmen, ansonsten ist er doch eher in den gewöhnten Sound-Schemas gehalten. Auffällig ist natürlich die arabische Textzeile - etwas bis dato einmaliges für einen italienischen Beitrag. 13

    Stimme/Live: Mahmood bringt den Song live genauso rüber, wie auf der Studio-Version zu hören ist, da kann man keine Unterschiede erkennen. Seine Stimme ist in einer angenehmen Tonlage.
    Background-Sänger oder andere Stimm-Verfremdungen sind hier nicht von Nöten. 14

    Instrumente: Die instrumentale Begleitung kommt, wie so oft, aus dem Computer. Zwar hört man im Hintergrund noch ein paar Violinen, aber das meiste ist programmiert und ist auch so dargestellt - bei seinem Live-Auftritt hat Mahmood einen Kollegen an den Tasten mit dabei. 9

    Nervfaktor: Leider hört man bei den kurzen Rundowns oft den Chrous als einzigen Ausschnitt und genau dort schwächelt dieser Song und fängt aufgrund des monotonen 'Soldi, Soldi' schnell an auf den Geist zu gehen. Was allerding nicht auf den Rest des sonst wirklich guten Songs zutrifft, der auch ansonsten wenig Grund zum kritisieren anbietet. Nur - der Refrain ist eben eines, wenn nicht das wichtigste Teil eines Titels und daher muss es hier Abzüge geben -9

    Gesamt: 55

    Fazit: Italien ist neben Frankreich seit seiner Rückkehr 2011 das Big-5 Land, welches regelmäßig in die höheren Regionen schnuppern konnte. 6 von 8-mal landete man in diesem Jahrzehnt unter den Top 10, 2011 und 2015 scheiterte man knapp als 2. bzw 3. am Titel. Dieses Jahr ist wieder ein Platz unter den ersten 5 drin, wobei ich eher damit rechne, dass man so zwischen 6-12 einläuft. Auf alle Fälle bleibt Italien eine Bereicherung des Contest.

    ==========
    Meine Favoriten aus Italien bis dahin:
    Francesco Gabbani: Occidentali's Karma (ESC 2017)
    Raphael Gualazzi: Madness Of Love (ESC 2011)
    Toto Cotugno: Insieme 1992 (Sieger ESC 1990)
    (ESC 2016 und ESC 2012 verdienen ebenfalls Erwähnung)

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    Einmal editiert, zuletzt von Chrizly (8. Mai 2019 um 19:17)

  • heute wieder 2.

    KROATIEN
    25. ESC-Teilnahme (1993-2013, 2016-2019), 18x Finale /Streak: 2018 Finale verpasst
    Bester Platz: 4/2x (1996, 1999)

    Song: The Dream (der Traum)
    Interpret: Roko
    Sprache: Englisch, Kroatisch

    Offizielles Video:

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    Live:

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    Melodie: Mit 'The Dream' kehrt musikalisch gesehen ein alter Bekannter zurück auf die ESC Bühne: Jacques Houdek ist einer der Songwriter des Stückes und war bereits 2017 für Kroatien auf der Bühne. Damals belegte er mit 'My Friend' einen beachtlichen 13. Platz (beste Platzierung Kroatiens in 10 Jahren). Ähnlich wie 'My Friend' ist auch 'The Dream' eine positive Ballade, bei der allerdings die Feinheiten des 2017er Beitrages fehlen und daher etwas zu flach ausfällt. 9

    Lyrics: Der Song besteht textlich aus zwei Teilen - einem ersten englischen Teil und einem zweiten in kroatisch. Inhaltlich lässt sich das Ganze schnell zusammenfassen: 'Love Love Peace Peace'. Roko und seine Songwriter Kollegen träumen davon, dass es statt Krieg nur noch Liebe gibt - oder so ähnlich. Im kroatischen Teil heißt es dann übersetzt: 'Liebe ist der Held'. Ok, dann. 7

    Ausgefallenheit/Besonderheit: Nichts zu entdecken, was hier irgendwie aus dem gewohnten ESC-Rahmen fällt, weder der Inhalt, noch die Melodie oder die Struktur des Songs. Eine typische ESC-Ballade, die allerdings leider vieles vermissen lässt. 5

    Stimme/Live: Keine Beanstandungen gibt es bei der Live-Performance von Roko, der wie so viele ESC Teilnehmer bereits bei Talent-Shows auftrat und dort auch gewinnen konnte. Man kann sogar sagen, dass 'The Dream' hauptsächlich vom Sänger getragen wird. Er hat eine gefühlvolle Stimme, wie gemacht für solche Balladen und kommt auch mühelos in die höheren Tonränge mit einer kräftigen Kopfstimme. 15

    Instrumente: Die Begleitung ist meist dezent, bis auf einen netten Zwischenspieler nach dem ersten Chorus. Insgesamt hält man sich instrumental gesehen an bewährte Balladenbegleiter wie Streicher und Klaiver. 12

    Nervfaktor: Leider ist der Song insgesamst sehr langweilig, so dass er trotz Sprachwechsel recht schnell öde wird und die 3 Minuten sich wie Kaugummi in die Länge ziehen. Rokos Stimme ist dabei noch mit das Erträglichste des Stückes. -12


    Gesamt: 36


    Fazit: Für Kroatien wird es eher schwer das zweite Semi-Finale zu überstehen, dazu ist die Ballade zu 0815 und selbst mit ausgefallenem Staging (beim National Vorentscheid trug Roko ein sehr auffälliges Engelskostüm) wird es wohl beim unerfüllten Traum vom Finale bleiben.

    ==========
    Meine Favoriten aus Kroatien bis dahin:
    Nina Kraljic: Lighthouse (ESC 2016)
    Feminem: Lako Je Sve (ESC 2010)
    Vesna Pisarovic: Everything I Want (ESC 2002)

    gleich weiter mit: Lettland

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • LETTLAND
    20. ESC-Teilnahme (2000-2019), 10x Finale, zuletzt 2x Finale in Folge verpasst
    Bester Platz: 1/1x (2002)

    Song: That Night (Diese Nacht)
    Interpret: Carousel
    Sprache: Englisch

    Offizielles Video (Live):

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    Studio-Version:

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    Melodie: Der Chorus, wie das gesamte Stück ist sehr fein, sanft und sehr angenehm. Zumindest die ersten zwei Minuten des Stückes, bevor es dann ein wenig zu sehr in die Länge gezogen wird und dadurch etwas an Charme verliert (dazu später mehr). Die Melodie ist einfach und dadurch eingängig. 12

    Lyrics: In dem Text geht die Protagonisten wohl auf die Suche nach der großen Liebe, ohne dabei fündig zu werden. Der Refrain wird dann wie ein Mantra wieder- und wiederholt. Mit Wiederholungen haben wir es übrigens in diesem Contest öfters zu tun ... aber dazu gibt's in den nächsten Tagen mehr. Der Text ist jedenfalls weder komplex, noch besonders raffieniert. 10

    Ausgefallenheit/Besonderheit: Bei den vielen pompösen Balladen und Computersounds fällt so ein fast zarter Folk-Song wie der von Carousel fast schon komplett aus dem Rahmen. Das ist der typische ESC Song, wie er auch ohne Band in einer akustischen Version vorgeführt werden könnte. Wenn es also einen Stromausfall in Tel Aviv geben sollte, hätte Lettland wahrscheinlich schon gewonnen... 14

    Stimme/Live: Es gibt so gut wie keinen Unterschied zwischen der Live-Performance und der Studio-Version. Die Stimme von Sängerin von Sabine Zuga bleibt genauso gefühlvoll, leise und doch ausdrucksstark wie auf Band. Der Song kommt am Lagefeuer genauso an, wie auf der ESC-Showbühne. 14

    Instrumente: Ich bin ein einfacher Mensch - wenn ich Gitarrentöne höre, gibt es hohe Punkte. Es ist auf alle Fälle eine sehr angenehme Abwechslung musikalisch gesehen, wenn die akustische Gitarre und ein leise bedientes Schlagzeug so gut wie die einzigen Begleiter sind. 14

    Nervfaktor: Leider ist das Stück nach gut 2 Minuten abgehandelt und danach wird er sehr schnell, sehr fade. Was in den ersten zwei Dritteln noch als angenehm empfunden wird, ist dann einfach nur noch langweilig und wird gar als nervig empfunden. Schade. Hier wäre entweder weniger mehr gewesen oder man hätte noch eine kurze Bridge einbauen müssen. -13


    Gesamt: 51


    Fazit: Normalerweise mag ich solche leisen Folk-Balladen und auch diese will mir eigentlich gefallen, wenn dann nicht dieser lange Schwanz am Ende wäre, der den Song für mich von einem heimlichen Favoriten zu einem 'meh- das wird nix'-Kandidaten macht. Die Auslosung ist dann auch äußerst unglücklich, landet man im ersten Teil des schweren zweiten Halbfinals, wo ein solch feiner Song dann wohl auch untergehen wird. Finale wäre schon ein sehr großer Erfolg, ich glaube da nicht dran.


    ==========
    Meine Favoriten aus Lettland bis dahin:
    Aarzemnieki: Cake To Bake (ESC 2014)
    Anmary: Beautiful Song (ESC 2011)
    Brainstorm: My Star (ESC 2000) *Britpop aus Lettland - sehr hörenswert*

    morgen: Litauen

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    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    Einmal editiert, zuletzt von Chrizly (14. April 2019 um 22:06)

  • LITAUEN
    20. ESC-Teilnahme (1994, 1999, 2001 & 02, 2004-2019), 13x Finale, zuletzt 2018 Finale erreicht.
    Bester Platz: 6/1x (2006)


    Song: Run with the lions (Mit den Löwen rennen)
    Interpret: Jurij Veklenko
    Sprache: Englisch

    Offizielles Video (live):

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    Studio-Version:

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    Melodie: Auf der Suche nach dem Erfolgsrezept bietet Litauen einen Pop Song an, den man so oder ähnlich auch schon mal gehört hat. Das Auffälligste an der Hook ist eine Art Bellen im Hintergrund, wobei ich mich frage, seit wann Löwen Hunde imitieren. Immerhin ist die Melodie eingängig und man verzichtet auf nervige Geräusche a la Future Bass, gleichzeitig verzichtet man auch auf etwas, was den Song von anderen abhebt. Durchschnittsware eben. 10

    Lyrics: Textlich reiht sich Litauen in die Songs ein, die Mut zur Liebe in egal welcher Form fordern und fördern. Fast wörtlich heißt es dort, dass man keinen Angst haben soll und nicht verstecken soll, weil man eine Liebe besitzt, die man nicht einsperren kann. Das kann man in verschiedenen Arten interpretieren, sei es gleichgeschlechtliche Liebe, sei es Liebe in einer eher spirituellen Form. Run with the Lions steht hier als Phrase für 'sei mutig - mische dich unter die Tapferen'. 11

    Ausgefallenheit/Besonderes: Weder Text noch Melodie oder instrumentales Arrangement bieten irgendwelche Besonderheiten auf und auch der Sänger ist nicht sonderlich auffällig, weder in der Stimmlage, noch in der Stimmqualität. Die größte Schwäche des Songs bleibt die Austauschbarkeit mit einem 0815 Pop-Song. 6

    Stimme/Live: Veklenko klingt in der Live-Version für jemanden der Mut proklamiert doch eher zögerlich, ja fast schon ängstlich. Hier hätte man sich deutlich mehr Stimm-Volumen und Power gewünscht, damit diese Message auch besser übertragen werden kann. Der Song wurde in der Studioversion übrigens nochmal überarbeitet und es ist gut möglich, dass damit auch die Live-Performance ein wenig anders klingen wird. Letztendlich bleibt aber auch hier alles in einem sehr überschaubaren Niveau. 9

    Instrumente: Verzerrte Klänge aus einem Computer mit leichten Trommelschlägen untermalt - auch hier bedient man sich bei bewährtem und lässt große Experimente aus. Wodurch der Song zwar vertraut klingt, aber auch recht belanglos. 9

    Nervfaktor: Wenigstens wird der Song nicht zu langweilig, dazu wurden leichte Veränderungen im Chorus gegen Ende abgebaut. Letztendlich kann man den Song so 3 Minuten ertragen, ohne dass danach viel hängenbleibt, weder positiv, noch negativ gesehen. -6

    Gesamt: 39


    Fazit: Litauen ist so ein bisschen das Stiefkind der baltischen Staaten - sowohl Estland als auch Lettland konnten bereits ESC Siege feiern, dies blieb dem Land mit der Hauptstadt Vilnius bisher verwehrt. Und auch mit 'Run with the Lions' ist ein solcher Erfolg so gut wie ausgeschlossen. Dazu ist der Song ein wenig zu beliebig gehalten. Des weiteren ist man im zweiten Halbfinale mit vergleichbaren Songs in einer Gruppe und da droht man dann schnell unterzugehen. Schon ein Finaleinzug kann diese Jahr als Erfolg gewertet werden.


    =======
    Meine Favoriten aus Litauen bis dahin:
    Evelina Sasenko: C'est ma vie (ESC 2011)
    Donny Montell: I've Been Waiting For This Night: (ESC 2016)
    Ieva Zasimauskaite: When We're Old: (ESC 2018)


    morgen: Malta

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    2 Mal editiert, zuletzt von Chrizly (16. April 2019 um 01:02)

  • MALTA
    32. ESC-Teilnahme (1971, 72, 75, 1991-2019), 24x Finale, 2x in Folge Finale verpasst
    Bester Platz: 2/2x (2002, 2005)


    Song: Chameleon (Chamäleon)
    Interpret: Michela
    Sprache: Englisch

    Offizielles Video:

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    Live:
    :madness


    Melodie: Für den Song über das Reptil zeichnen sich mal wieder ein paar Bekannte verantwortlich: Joacim Persson und Borislav Milanov haben schon bei 'Bones' 'Beautiful Mess' und 'If Love Was A Crime' für Bulgarien sehr erfolgreich zusammengearbeitet. Und hier hat man sich zudem offensichtliche Anleihen an einem weiteren Mittelmeer-Inselstaat genommen, zumindest lassen sich leichte Ähnlichkeiten zu 'Fuego' kaum leugnen. Dementsprechend sind sowohl Pre-Chorus als auch Bridge sehr eingängig komponiert, haben Feuer, Temperament und Energie. Nach dem Drop wirds dann allerdings schnell nervig und kippt etwas ins Negative. 14

    Lyrics: Im Text geht es um die eigene Wandlungsfähigkeit (ein Chamäleon ist ja bekanntlich ein Reptil, welches sich seiner Umgebung jederzeit anpassen kann), Empowerment und Durchsetzungsvermögen. Zu Beginn gibt es eine ESC Farbenlehre (blau = Ozean, gold = Sonne, rot = Emotion, grün = Gras). Im Pre-Chorus gibt es dann auch das seltene Wort 'Technicolour' zu bestaunen (kennt man vielleicht vom Abspann in alten Disney Zeichentrickfilmen). Und dann folgt, was leider bei vielen modernen Songs heutzutage folgt: Ein Wort oder eine Phrase wird solange wiederholt, bis sie zu den Ohren rauskommt. Dazu noch lautmalerische Töne wie 'yala' und 'nana' und fertig ist der Hit. 12

    Ausgefallenheit/Besonderheit: 2017 wäre es wohl noch als besonders durchgegangen, heute sind solche auf Future-Bass basierende Songs leider in der Überzahl, sowohl im Radio, als auch mittlerweile beim ESC. Chameleon hat zwar einen originellen Titel ... aber damit erschöpft sich es dann auch schon. 9

    Stimme/Live: Machen wir es kurz - Fehlanzeige. Es gibt leider auf Youtube keine Live-Version des Songs, so dass man sich kein Bild von den Gesangeskünsten Michelas und wie sich dieser Song auf der Bühne darstellt machen kann. Bei solchen Songs ist das allerdings immer ein Knackpunkt - Serbien 2017 oder Polen 2018 lassen grüßen. Ich geb' mal die halbe Punktzahl. 10

    Instrumente: Hier gehe ich mal ein bisschen stärker auf den Drop ein, denn der ist schließlich im Mittelpunkt des Songs. Das ständige Chameleon wird durch verzerrte Sounds und Reggaeton-ähnliche Rhythmen unterstützt und das wird ja seit Despacito sehr gerne genommen (wobei wir da noch zu einer viel offensichtlicheren Anleihe kommen - aber dazu mehr in ein paar Tagen). 9

    Nervfaktor: Wie schon angesprochen tanzt das Chamäleon einen Balance-Act nach dem Drop - für die einen klingt es nach moderner Musik, die sich fürs Radio eignet, für die anderen klingt er nach dem Song, den man jeden Tag im Radio zu hören bekommt und deswegen so auf die Nerven geht. Ich gehöre zu den letzteren - nach dem Erfolg von Fuego war zu erwarten, dass es nun mehr und mehr Titel in dieser Art versuchen werden, aber ein bisschen mehr als kopieren sollte es dann doch sein. -12


    Gesamt: 42


    Fazit: Malta hat noch nie dreimal in Folge das Finale verpasst und damit es dieses Jahr nicht zur Premiere kommt, versucht man es fast ein bisschen zu offensichtlich mit der Brechstange. Allerdings ist das zweite Halbfinale mit Favoriten bestückt, so dass es auf keinen Fall ein einfacher Durchmarsch geben wird. Viel kommt auf Staging und vor allem Live-Performance an, wobei Michela immerhin die erste X-Factor Ausgabe in Malta gewonnen hat - also die Vocals sollten passen. Ich tippe mal, dass es gerade so reichen wird für die Endrunde. Und dann bleibt ein Platz in der unteren Hälfte des Tableaus.

    ==================
    Meine Favoriten aus Malta:
    Ira Losco: 7th Wonder (ESC 2002)
    Claudia Faniello: Breathlessly (ESC 2017)
    Gianluca Bezzina: Tomorrow (ESC 2013)

    morgen: Republik Moldau

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    Einmal editiert, zuletzt von Chrizly (16. April 2019 um 20:59)

  • REPUBLIK MOLDAU
    14. ESC-Teilnahme (2005-2019), 10x Finale, 2x in Folge Finale erreicht
    Bester Platz: 3/1x (2017)


    Song: Stay (Bleib)
    Interpret: Anna Odobescu
    Sprache: Englisch

    Offizielles Video:

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    Live:

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    Melodie: Stay ist eine typische ESC-Ballade, die erst leise beginnt und dann an Volumen und Kraft von Chorus zu Chorus zugeht. Der Song hat ein einfaches Schema, basierend auf einer eingängigen Melodie, die nahtlos in den Chorus überläuft. Besonders gut gefällt mir, dass man Eintönigket durch kleine Tricks vermeidet, wie z.B. ein durch 'Klatschen' begleiteter Refrain im letzten Drittel des Songs - und nach dem kraftvollen Schluss, klingt die Ballade zart aus. Komposition ist gelungen. 15

    Lyrics: Der Text ist recht allgemein gehalten, aber man kann wohl daraus lesen, dass es die Protagonistin ihrem (ich nehme mal an) Lebensgefährten zuruft, selbst in schwieriegen Situationen zusammen zu bleiben, weil man gemeinsam stark ist. Oder so. Der Text ist eher nicht die Stärke, aber wenigstens wiederholt sich nicht ein Wort wieder und wieder... 12

    Ausgefallenheit/Besonderheit: Nope, ausgefallenes kann man bei dem Song wirklich nicht finden - die Ballade ist so aufgebaut, wie die meisten Balladen, mit schöner Steigerung zum Schluss. Schön sind die Geigen, die den ersten Chorus untermalen, aber auch das ist keine Besonderheit. Hier setzt man eher auf Bewährtes. 8

    Stimme/Live: Der Song wird vor allem dank der stimmlichen Fähigkeiten von Anna Odobescu enorm aufgewertet. Sie hält nicht nur die Töne, sie gibt ihnen auch Volumen und Kraft. Man hat bei ihr wirklich den Eindruck, dass das 'Bleib' aus vollem Herzen kommt. Live kommen ihre Qualitäten fast noch besser zur Geltung, und die moldauische Vertertung tut gut daran, das Staging um sie als strahlenden Mittelpunkt aufzubauen. 18

    Instrumente: Klavier, Geigen, Schlagzeug - aber die Geigen sind vor allem im ersten Teil ein wichtiger Begleiter von Annas Stimme. Je mehr der Song an Umfang zunimmt, desto mehr rücken die Geigen in den Hintergrund, das hätte ich persönlich anders gestaltet. Ansonsten gefällt mir, dass man auf computer-verzerrte und generierte Töne hier verzichtet. Oder man hört es nicht heraus 14

    Nervfaktor: Balladen sind nicht jedermanns Sache und während ich solchen Musikstücken immer ein kleines Türchen in meinem Herz öffne, sehen es das andere Zuhörer möglicherweise anders und eben den Song als langweilig oder bieder (kann ich allerdings nicht zustimmen). Unbestritten sind allerdings die stimmlichen Fähigkeiten und selbst bei Nicht-Balladen-Fans sollte das zur Anerkennung führen -10

    Gesamt: 57


    Fazit: Die Republik Moldau hat ein sehr unglückliches Los gezogen und landete früh (3. Song) im hochkarätig besetzten zweiten Halbfinale. Sich dort durchzusetzen wird enorm schwierig und leider bleibt auch der stimmliche Eindruck wohl nicht sehr lange hängen. Es kommt viel auf die Jurys an, wie sie den Song einschätzen. Dann könnte mit Glück das Finale erreicht werden. Realistischer ist ein knappes Aus in der Vorrunde. Mir persönlich gefällt der Song besser, als so manche Mitkandidaten um den Sieg (*hust* Griechenland *hust*). Aber da werde ich eher zu einer kleineren Fraktion gehören.

    ========================
    Meine Favoriten aus Moldau:
    Natalie Barbu: Fight (ESC 2007)
    Sunstroke Project & Olia Tira (ESC 2010) (der Original EPIC Sax Guy)
    Aliona Moon: O Mie (ESC 2013)

    morgen: Montenegro

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    Einmal editiert, zuletzt von Chrizly (17. April 2019 um 23:26)

  • MONTENEGRO
    11. ESC-Teilnahme (2007-2009, 2012-2019), 2x Finale, zuletzt 3x in Folge Finale verpasst
    Bester Platz: 13/1x (2015)

    Song: Heaven (Himmel)
    Interpret: D Mol
    Sprache: Englisch

    Offizielles Video:

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    Melodie: Montenegro versucht mit seinem Song den Spagat zwischen modernen und traditionellen Tönen und schafft weder das eine, noch das andere. Der Anfang klingt ganz nett, zwar nicht besonders aber die Abwechslung von weiblicher und männlicher Stimme ist nie verkehrt. Wenn der Chorus allerdings dann einsetzt, dann sind die eher posiiven EIndrücke weg - es fehlt jeglicher Pep, jegliches Feuer, jegliche Emotion. Und leider zieht sich das dann zwei Minuten fast unerträglich in die Länge. 6

    Lyrics: Der Text ist auf den ersten Blick eine Liebeserklärung, erst wenn man ihn sich genauer anschaut, kann diese Liebeserklärung auch als eine Art Gottesbekenntnis interpretiert werden. Ob dies so gewollt ist, ist nicht ganz ersichtlich. Auffällig ist das paradoxon der Refrain-Zeile 'I'm in Heaven, falling' - also ich bin im Himmel und falle. Und zwar direkt ins Herz - ob von Gott oder doch 'nur' einer irdischen Liebe - man weiß es nicht. 8

    Ausgefallenheit/Besonderheit: Die Idee hinter der Komposition ist keine schlechte - man versucht verzerrte Töne mit traditionellen Instrumenten zu verbinden, somit eine Symbiose aus alt und neu zu erschaffen. Allerdings gelingt das viel zu selten und statt Spannung kommt hier mehr 3 Minuten Langeweile auf. Generös darf man aber immerhin den Versuch bewerten: 9

    Stimme/Live: Wenn die Komposition schon eher schwächlich ist, dann müssen es die Künstler eben live rausreißen. So ist das zumindest im optimalen Falle (Hallo Dami) - aber auch live klingt das leider eher nach gewollt, denn gekonnt. Zwei der 6 Mitglieder kann man live eine ordentliche Performance bescheinigen. Das bedeutet allerdings auch, dass 4 eher mit dem Song kämpfen, als ihn zu singen. Weniger (im Sinne von weniger Gruppen Mitgliedern) wäre hier deutlich mehr gewesen. Vor allem wenn sie dann zusammen singen, wird es nahezu unerträglich. 5

    Instrumente: Wie schon erwähnt - der Song bietet hier eine ganze Palette von istrumentaler Begleitung. Von tradiotionellen Streichinstrumenten über Computer generierte sogennante 'distorted' sounds. Das ist auch noch das beste daran. Sind wir mal großzügig: 11

    Nervfaktor: Wo soll ich anfangen? Beim ziemlich öden Text? Den fehlenden Harmonien im Gesang? Die leblose Kompisition? Es ist von alledem ein bisschen und deswegen enttäuscht dieser Song leider auf der ganzen Linie. Schade. -13

    Gesamt: 26


    Fazit: Montenegro hat nur zweimal das Finale erreicht (lediglich San Marino hat weniger Finalteilnahmen) und dabei wird es dieses Jahr auch bleiben. Dabei ist die Ausgangslage nicht schlecht: Man ist im ersten, deutlich schwächeren Halbfinale, gelandet und müsste nur 7 Länder (darunter eben auch San Marino) hinter sich lassen. Aber ich wäre schon überrascht, wenn man auch nur in die Nähe des 10. Platzes kommen würde.

    ========
    Meine Favoriten aus Montenegro:
    Sergej Cetkovic: Moj Svijet (ESC 2014)
    Slavko Kalesic: Space (ESC 2017)


    morgen: Der Topfavorit

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • NIEDERLANDE
    60. ESC-Teilnahme (1956-1984, 1986-90, 1992-94, 1996-2001, 2003-2019), 50x Finale, zuletzt 3x in Folge Finale erreicht
    Bester Platz: 1/4x (1957, 1959, 1969, 1975)

    Song: Arcade (gemeint sind die Videospielautomaten in den Spielhallen)
    Interpret: Duncan Laurence
    Sprache: Englisch

    Offizielles Video:

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    Live:

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    Melodie: Der Song, den Duncan Laurence während seines Studiums geschrieben hat, hat eine Melodie, die einen packt und emotional verbindet. Der Chorus ist sehr eindringlich, nahezu verzweifelt, wenn er zum Schluss kommt: 'Love is a losing game'. Die Atmosphäre, die der Song verbreitet wechselt von schaurig zu schön - durch den Background noch verstärkt. Eine intelligente, faszinierende Komposition, die mit Ballade einfach nur unzureichend beschrieben ist. 17

    Lyrics: Der Text handelt von einer Person, welche die große Liebe verloren hat, die Hoffnung nicht aufgibt, dass diese Person aber wieder zu ihr zurückfindet. Dabei ist diese Liebe für immer verloren. Duncan benutzt dafür die Analogie eines Jungen in einer Videospielhalle, der immer und immer wieder Münzen nachwirft, aber das Spiel längst verloren hat und dann von dieser Sucht nicht mehr loskommt. "How many pennies in the slot - I saw the end 'fore it begun - stilll I carried I carried I carry on". Obwohl er das Ende schon sah, bevor es überhaupt da, und dennoch machte er immr weiter und weiter. Eben wie in einer Sucht. Der Text schafft es nie zu kitschig zu werden. 17

    Ausgefallenheit/Besonderheit: Obwohl es Balladen beim ESC in vielen Formen gab, fällt diese hier ähnlich aus dem Rahmen, wie der Sieger von 2017. Das Gefühl, welches Duncan Laurence schafft zu verbreiten, die Emotionen, die er wecken kann, wenn dieses fast geisterhafte 'oooh ooooh' vom Background-Chor ertönt und das Mantra-artige 'carry me home' oder 'carrying on' heben diesen Song einfach in eine andere Dimension. Man merkt sehr schnell, dass dies nicht ein 'für den ESC geschriebener Song' ist, sondern eine eigene Geschichte. Der Song hat Seele. 15

    Stimme/Live: Die große Frage nach der Präsentation des Titels war: Kann Duncan Laurence diesen Titel auch live so rüber bringen, dass die Emotionen nicht verloren geht. Er ist schließlich nicht ganz einfach zu singen mit wechselnder Kopf und Bruststimme. Nach dem Live-Auftritt in einer niederländischen Show kann man diese Zweifel getrost ad acta legen. Zwar ist es am Anfang ein bisschen wacklig, aber danach fängt er sich und die Stimmung wird genauso wie auf der Studio-Version ins Publikum getragen. Das kann eigentlich live nicht scheitern. 15

    Instrumente: Mit Klavier und zarten Streicherensemble findet der Song genau die Begleitmusik, die zu ihm passt. Viel wichtiger sind aber diese Spuktöne, die dem Song diese gespenstische, unheimliche, schaurige Atmosphäre geben. Der Song funktioniert auf jeden Fall in der akustischen Version genau so gut. Das ist ein Plus. 16

    Nervfaktor: Sicher könnte es einige ESC Zuschauer und -hörer geben, die den Song als zu langweilig sehen. Oder sie fühlen sich von der Kopfstimme des Sängers gestört und bevorzugen lieber die harten Töne, die z.B. Island anbietet. Auf alle Fälle ist es dann eher eine Geschmacksfrage und nicht etwas, was man ihm Song verbessern oder kritisieren müsste. -4


    Gesamt: 76


    Fazit: Neben den üblichen Verdächtigen gehen die Niederlande als der größte Favorit ins Rennen. Und das kann man so bestätigen, wenn man sich den Song angehört hat. Und seit Salvador Sobral wissen wir, der Song muss nicht unbedingt mitreißend sein - die leisen Töne, die gefühlvollen Akzente können im richtigen Maße ebenfalls erfolgreich sein. Und genau hier greift der Song von Duncan Laurence ein. Er fällt zwar nicht ganz so extrem aus dem Rahmen wie 'Amar pelos dois', aber ist auf seine Art wiederum einzigartig. Kann er sich gegen die schnelleren Songs letztendlich wirklich durchsetzen? Das hängt dann wohl auch vom Staging ab.

    Die Niederlange bringen als Mentor für Duncan übrigens Ilse DeLange mit, die 2014 mit Waylon als 'Common Linnets' Platz 2 erreichten. Die Voraussetzungen für eine großen Abend im Nachbarland sind auf alle Fälle gegeben. Und der Song ist einfach - wie unsere Freunde dort sagen würden - 'prachtig'!


    ========
    Meine Favoriten aus den Niederlanden:
    Re-Union: Without You (ESC 2004)
    Og3ne: Lights & Shadows (ESC 2017)
    The Common Linnets: Calm after the Storm (ESC 2014)


    morgen: Nord Mazedonien

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • NORD MAZEDONIEN
    19. ESC-Teilnahme (1998, 2000, 2002, 2004-2019), 8x Finale, 6x Finale in Folge verpasst
    Bester Platz: 12/1x (2006)

    Song: Proud (Stolz)
    Interpret: Tamara Todevska
    Sprache: Englisch

    Offizielles Video:

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    Live:
    ?

    Melodie: 'Proud' ist eine sehr getragene Ballade, die nicht unbedingt in der Melodie glänzt. Die Komposition ist fast ein bisschen bieder, verzichtet auf Schnörkel wie Tonart- oder Tempowechsel, sondern behält die eingeschlagene Richtung fast durchgehend bei. Die Variationen erzielt man durch andere Mittel, so dass der Song nicht zu langweilig wird. 10

    Lyrics: Der Text ist ohne Frage einer der großen Stärken dieses Titels: Im Zuge von Me Too und den Womens Marches ist 'Proud' eine Hymne an die starke Frau von heute. Fast rebellisch heißt es da unter anderem "Shine your light, go and break the rules". Schon der erste Vers schlägt die Richtung ein, so dass man früh weiß, was die Autorin hier der Welt mitteilen will: "Girl, they will try to tell you what to do / How to look, smile, act and move / All the rules are made for you to lose". Der Chorus könnte auch als eine Art Rallying Cry für Frauen, aber auch Menschen, die einfach nicht in die gängigen Geschlechterschablonen passen: "Raise your voice and say it loudly / Show them what it means to stand up proudly / Tell them / This is me and thanks to you I'm proud, I'm proud, I'm proud" und trifft näturlich genau ins Herz des ESC - volle Punktzahl. 20

    Ausgefallenheit/Besonderheit: In einem sonst eher unpolistischen Wettbewerb ist ein solch sehr deutlicher Text, der auch nichts spielerisches hat, schon immer etwas, was aus dem Rahmen fällt. Zwar wird und wurde das Thema auf die ein oder andere Art und Weise schon aufbereitet, aber die Deutlichkeit hier ist schon außergewöhnlich. 14

    Stimme/Live: Leider gibt es keinen Live-Mischnitt auf YouTube zu finden, lediglich eine acapalla Version, bei der die instrumental-Teile herausgefiltert wurden. Tamara sollte aber die Qualitäten für eine Live-Performance aufgrund ihrer Vita mitbringen: Als Tochter einer Oper-Sängerin (Vater Musiklehrer) und mit diversen Erfolgen in Wettbewerben ist sie auf jedenfall bestens ausgerüstet. Zudem stand sie bereits 2008, damals mit zwei Kollegen auf der ESC Bühne und scheiterte nur knapp im Halbfinale. 12

    Instrumente: Der Einsatz der Instrumente ist gemäß einer Ballade mit Klavier und Streichern und eher als dezent zu bewerten, mit Ausnahme eines wie ich finde wunderschönen Violinen-Solo nach der ersten Strophe. Danach wird es dann noch lauter, passend zu der Eindringlichkeit des Chorus. So gelingt es, dass der Song über 3 Minuten trotz einfacher Komposition die Spannung hält. 15

    Nervfaktor: Ja, es ist eine weitere Ballade in einem balladen-reichen Wettbewerb und im zweiten Halbfinale hat man dann auch noch das Pech direkt hinter dem Topfavorit zu starten, das ist eine sehr unglückliche Auslosung. Zudem kann das Thema sicher auch beim ein oder anderen als zu direkt und daher negativ aufgefasst werden. -9


    Gesamt: 62


    Fazit: Unter neuem Namen versucht Nord-Mazedonien eine 6 Jahre dauernde Durststrecke zu beenden und endlich mal wieder ins Finale einzuziehen. Der Song hat die Qualität und das Thema dafür, auch die Sängerin sollte nicht der Grund zum Scheitern sei. Dies allerdings könnte dann doch wieder passieren, weil die Konkurrenz in diesem Halbfinale wirklich knüppeldick ist. Ich befürchte es wird ähnlich wie 2008 ganz knapp als 11. oder 12. nicht reichen.


    ========
    Meine Favoriten aus Mazedonien bis dahin:
    Jana Burceska: Dance Alone (ESC 2017)
    Kaliopi: Crno I Belo (ESC 2012)
    Daniel Kajmakoski: Autumn Leaves (ESC 2015)

    morgen: Norwegen

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

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    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • NORWEGEN
    58. ESC-Teilnahme (1960-69, 1971-2001, 1992-94, 1996-2001, 2003-2019), 54x Finale, zuletzt 2x in Folge Finale erreicht
    Bester Platz: 1/3x (1985, 1995, 2009)

    Song: Spirit In The Sky (Geist im Himmel)
    Interpret: Keiino
    Sprache: Englisch / Nordsamisch

    Offizielles Video:

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    Live:

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    Melodie: Wie in den letzten Jahren auch bietet Norwegen einen EDM-Song an, der auf verschiedene Elemente setzt: Der Chorus setzt dabei auf einen stampfenden Beat und eine Mischung aus einer sehr eingängigen Melodie, einer euphorisierenden Hochstimme und den seltsamen Zwischentönen des dritten Mannes. Dazu später mehr. Diese Symbiose aus fremd- und bekannt macht den Song zu einem ESC-Erlebnis - der Mix passt hier nahezu perfekt zusammen und die Beats sorgen dafür, dass man unweigerlich mittanzen will. 17

    Lyrics: Das Thema des Songs geht auf eine nordeuropäische Mythologie zurück: Dort glaubten die Samis an helfende Geister in der Form von Tieren. In diesem Song werden diese helfenden Geister in einer schwierigen Situation angefordert, genauer erklärt per Instagram Account der Gruppe. Natürlich wird auch hier das ESC-Motto von 'being different is okay' mit aufgegriffen. Durch den mythologischen altnordischen Hintergrund erfährt aber ein bekanntes Thema einen originellen Anstrich. 19

    Ausgefallenheit/Besonderheit: Als langjähriger ESC Beobachter und Musik-Freund aller Herren Länder der Erde ist mir schon so einiges vorgekommen, aber man lernt eben nie aus. Keiino setzt neben den treibenden Rhythmen und dem Stimmenwechsel hier etwas ein, was ich so noch nie vernahm: Jojk. Das ist ein dem jodeln-verwandter Gesang, der in nordischen Völkern wie z.B. der Ureinwohner Lapplands eingesetzt wurde um sich der Natur näher zu fühlen. Passt perfekt in dieses mythologische Thema und gibt diesem Song einen besonderen Flair. Den Jojk hört man nicht nur im Chorus, sondern auch als Solo nach dem zweiten Refrain. 16

    Stimme/Live: Alle 3 Gruppenmitglieder haben unterschiedliche 'Rollen' und bilden als Symbiose aus hohen, tiefen und 'normalen' Tönen eine gelungene Mischung. Und alle drei bringen ihren Part auch live gut bis sehr gut herüber. Vor allem die glockenhelle Stimme von Alexandra Rotan sticht hierbei hervor und sorgt für dieses fast trance-artige Hoch. Live sind daher keine Abstriche zu machen. 17

    Instrumente: Der Einsatz von traditionellen nordsamischen Instrumenten wie dem Fadno während des Jojks und den computergenerierten Tönen während des Chorus wechseln sich hier in gelungener Weise ab. Auch das leichte Glockenspiel in den Strophen ist gut gewählt und gibt dem Song etwas angenehmes. Verzichtet wird auf Future Bass und ähnliche Funktionen. 14

    Nervfaktor: Ok, zugegeben , der Jojk und die Stimme des Jojkers Fred Buljo ist etwas gewöhnungsbedürftig und dürfte bei dem ein oder anderen vielleicht sogar als nervig aufgefasst werden. Aber das macht ja diesen Song gerade erst zu etwas Besonderem. Der Rest des Titels ist sehr eingängig, allerdings zu keiner Zeit monoton oder zu repetitiv - also ständig wiederholend. -6


    Gesamt: 77


    Fazit: Norwegen hat sich nach mehrfachem Hören zu einem meiner Top-Favoriten, nicht nur auf den ESC dieses Jahr gesehen, herauskristallisiert. Der Wechsel aus tradition und moderne, aus eingängig und fremdländisch, aus verschiedenen Tonhöhen ist hier exzellent gelungen. Mit gutem Staging (wahrscheinlich werden die Tiere ähnlich wie im Video eine Rolle auf der Bühne spielen) sollte der Einzug ins Finale nur Formsache sein - zwar ist man im zweiten Halbfinale gelandet, aber hat dort eine wirklich gute Ausgangsposition nach Albanien und vor dem Top-Favoriten aus Niederlande und der nächsten Ballade aus Nord-Mazedonien. Und im Finale sollte man dann ebenfalls vorne mitmischen. Ob es zum Sieg langt? Norwegen hat seit den 80ern in jedem Jahrzehnt einmal gewonnen: 1985 und 1995, 2009 ... das Gesetz der Serie verlangt eigentlich die Fortsetzung 2019. Realistischer ist ein Platz zwischen 3 und 10.

    =============
    Meine Favoriten aus Norwegen bis dahin:
    Margaret Berger: I Feed You My Love (ESC 2013)
    Morland & Debrah Scarlett: A Monster Like Me (ESC 2015)
    Wig Wam: In My Dreams (ESC 2005)
    ebenfalls Erwähung verdienen: ESC 2014, ESC 1995, ESC 1996


    morgen: Österreich

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    Einmal editiert, zuletzt von Chrizly (21. April 2019 um 22:50)

  • ÖSTERREICH
    52. ESC-Teilnahme (1957-68,71,72,76-97,99,2000,2002-05,07,11-19), 47x
    Finale /Streak: 5x in Folge Finale erreicht (2015 als Sieger gesetzt)
    Bester Platz: 1/2x (1966, 2014)

    Song: Limits ('Grenzen')
    Interpret: Paenda
    Sprache: Englisch

    Offizielles Video:

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    Live:

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    Melodie: Der österreichische Beitrag ist eine sehr schwere, getragene um nicht zu sagen langweilige Ballade, die nur kurzzeitig in der Bridge aus ihrer Monotonie springen kann. Ansonsten scheinen die 3 Minuten hier irgendwie nie vorübergehen zu wollen. Der Song zieht sich und zieht sich und ... 7

    Lyrics: Paendas selbstgeschriebener Song handelt vom Erkennen der eigenen Grenzen / Leidensfähigkeit in der Liebe oder Beziehung. Besonders ausgeprägt während des zweiten Verses: "
    So I smile for a while, let the torture begin / The pressure on my chest becomes almost routine / It’s not like I don’t care, but there’s nothing left to bare" als sie erkennt, dass die Tortur soetwas wie zur Gewohnheit geworden ist. Der Text ist in den Versen recht eindrücklich, leider schwächelt er extrem im Chorus, wo sich das Wort 'You' zu oft wiederholt und wirklich schmerzhaft wird. Für den Hörer. 8

    Ausgefallenheit / Besonderheit: Sowohl das Thema, als auch die Songesform gibt es dieses Jahr beim ESC in besser. Bemerkenswert ist allerdings, dass Paenda den Song ganz allein selbstgeschrieben hat und er damit der erste Titel einer österreichischen Sängerin ist, der von einer Frau selbst komponiert wurde. Ich wünschte nur, er wäre irgendwie ... besser. 8

    Stimme/Live: Paendas Stimme ist sehr gewöhnungsbedürftig. Extrem hoch, nahezu penetrant, dazu irgendwie fragil. Irgendwie passt das ja sogar zum Thema des Songs, weil es wirklich in Bereiche geht, bei denen man das Leid regelrecht mitfühlt. Live scheint sie ähnlich zu klingen, zumindest sind da keine Abstriche zu machen. 10

    Instrumente: Der erste Teil geht fast ohne Instrumente los, ein leichtes Glockenspiel ist zu vernehmen und dann übernimmt Paenda. Nach der ersten Strophe kommt dann der meiste Instrumenteneinsatz, ehe es gegen Ende wieder sehr trocken (gemeint ist nur Gesang) zu Ende geht. Nichts wirklich auffälliges und nichts wirklich nerviges hier zu vernehmen 12

    Nervfaktor: Neben der Stimme Paendas ist es die quälende Komposition, die dem Hörer eine Menge Geduld und etwas Leidensfähigkeit abverlangt. Wenn die Österreicherin ihrem Publikum den Schmerz vermitteln will, denn sie im Text besingt, dann ist ihr das zumindet gelungen. -14


    Gesamt: 31


    Fazit: Mein erster Eindruck von dem Song ist leider kein Guter. Zum ersten Mal seit 5 Jahren glaube ich, dass es für Österreich mit dieser Komposition nicht fürs Finale reichen wird. Zum einen ist die Komposition dafür entweder zu schwach oder zumidest nicht ESC geignet, zum anderen ist das zweite Halbfinale gespickt mit Favoriten und Final-Anwärtern. Und ohne bereits alle Songs zu kennen, sehe ich bereits jetzt 12 andere, die den Finaleinzug eher verdient hätten.


    =============
    Meine Favoriten aus Österreich bis dahin:
    Nadine Beiler: The Secret Is Love (ESC 2011)
    Conchita Wurst: Rise Like A Phoenix (ESC 2014)
    ZOE: Loin d'ici (ESC 2016)


    morgen: Polen

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • POLEN
    22. ESC-Teilnahme (1994-1999, 2001, 2003-2011, 2014-2019), 14x Finale, 2018 Finale verpasst
    Bester Platz: 2/1x (1994)

    Song: Fire Of Love (Pali Sie) (Feuer der Liebe (Sie brennen))
    Interpret: Tulia
    Sprache: Englisch & Polnisch

    Offizielles Video:

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    Live:

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    Melodie: Der polnische Beitrag dieses Jahr erinnert mich sehr an den Russlands beim ESC 2012 - wenn auch die Frauen der Gruppe bedeuteund jünger sind und deswegen der LOL-Effekt ausbleibt. An die Melodie und den Gesang muss man sich auf alle Fälle erst mal gewöhnen; ich würde den Song nicht als sehr eingängig beschreiben. 10

    Lyrics: Im Text geht es um die Liebe und das Feuer, welches eine neue Liebe in einem wecken kann. Er ist sehr an polnischen Traditionen orientiert, was man ja auch ein bisschen im Auftritt der Sängerinnen sehen kann. Es sind ein paar englische Zeilen darunter, aber die gehen fast ein wenig unter. 13

    Ausgefallenheit / Besonderheit: Der Song hat sowohl etwas vertrautes in der Form von traditionellem Songesgut, als auch etwas besonderes, weil man solche Titel heutzutage nicht mehr so oft hört, und wenn dann bekommen sie eher einen modernen Touch. Auf den verzichtet Polen dieses Jahr völlig. 14

    Stimme / Live: Ich muss zugeben, dass die Stimmen der Sängerinnen mit den fremdländischen Lauten bei mir eher eine negative Reaktion hervorgebracht haben. Die Ton-Frequenzen und das ständige Chorgesinge ist auf alle Fälle sehr gewöhnungsbedürftig. Dazu die fast durchgehende Lautstärke und man kann fast von einer gewissen Penetranz sprechen. Abstriche zur Studio-Version muss man auf alle Fälle nicht machen. 7

    Instrumente: Bevor man die Instrumente (außer dem Schlagzeug) wahrnimmt, braucht es erstmal ne Weile, weil die Stimmen sie fast völlig übertönen. Wenn man sich ein bisschen mehr auf die instrumentale Begleitung konzentriert, kann man fast rock-ähnliche Klänge von Gitarre und Bass vernehmen. 11

    Nervfaktor: Hab ja schon aufgezählt wo es bei mir hapert: Die Penetranz der Stimmen, die fehlende Eingängikeit der Melodie macht das Ganze doch zu einem zunächst eher unbequemen Erlebnis. -15


    Gesamt: 40


    Fazit: Das Glück der Auslosung bringt Polen ins erste Halbfinale und damit sind die Chancen für das Erreichen des Finals durchaus gegeben. Ein echter Kandidat für vordere Plätze kann ich aber beim besten Willen nicht erkennen. Dazu fehlt dem Song Charme oder besondere Qualitäten.

    =============
    meine Favoriten aus Polen bis dahin:
    Donatan & Cleo: My Slowanie - We Are Slavic (ESC 2014)
    Gromee ft. Lukas Meijer: Light Me Up (ESC 2018)
    Ich Troje: Keine Grenzen - Zadnych Granic (ESC 2003)


    morgen: Portugal

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • PORTUGAL
    51. ESC-Teilnahme (1964-1969, 1971-1999, 2001, 2003-2012, 2014-15, 2017-19), 42x Finale, zuletzt 2x in Folge Finale (2018 als Titelverteidiger)
    Bester Platz: 1/1x (2017)

    Song: Telemóveis (Handys)
    Interpret: Conan Osiris
    Sprache: Portugiesisch

    Official Video (live):

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    Studio-Version:

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    Melodie: Portugal bietet mal wieder das Kontra-Produkt zu gängigen ESC Songs an. Die Melodie ist das Gegenteil von eingängig, für mich klingt sie irgenwie schräg, fast fernöstlich. Die Hook ist sperrig und auch die Einsätze der modernen Klänge wirken eher willkürlich als irgendwie strukturiert. Kurz: Eine Bewertung fällt mir hier ausgeprochen schwer. 6

    Lyrics: Natürlich tritt Portugal wieder mit einem Titel in der Landessprache an (ESC-Trivia zwischendurch: Wie oft in 51 Teilnahmen war der Song nicht in portugiesisch? - Antwort später) und weil außerhalb Portugal eher ein kleinerer Prozentteil mit dieser Sprache vertraut sind, kommt der Inhalt kaum wirklich rüber. Thematisch geht es wohl darum, dass man sich von den technischen Fesseln wie Handys und ähnlichem befreien soll. Auch ein Gespräch mit Toten sei dann irgendwie besser möglich. Also alles ein bisschen konfus, so wie der ganze Auftritt. 13

    Ausgefallenheit / Besonderheit: Abgekürzt Ja. Ausführlich - auch ja. Alles an diesem Song ist so komplett ESC-untypisch, dass man eher Schwierigkeiten hat, irgendetwas zu finden, was man in dieser oder ähnlichen Form schon einmal beim Contest gesehen oder gehört hat. Das Thema, die Musik, die Performance - eben alles. 20

    Stimme / Live: Auch die Stimme des Sängers ist irgendwie eigen - er klingt fast ein wenig weinerlich, zumindest aber anklagend oder unzufrieden. Die Stimmlage ist ebenfalls nicht sonderlich empfänger-freundlich, so dass kein harmonischer Eindruck entsteht. Und es ist auch nicht wie bei Salvador Sobral soviel Gefühl in der Stimme, dass man trotz der Sprachen-Barriere den Song irgendwie verstehen kann. 8

    Instrumente: Selbst die Instrumente klingen irgendwie fremd, der Instrumentalteil besteht neben kurzen Stöhnern aus Klopfen, Glocken und eher undefenierbaren Geräuschen. Passend eben zu diesem komplett anderen Song. 11

    Nervfaktor: Auch hier ist wieder alles zu benennen: Die fremdländischen Töne, die Stimme des Sängers, die wirren Instrumentalteile nach dem Chorus. Entweder man findet diesen Song gut, weil er so komplett anders ist oder man findet ihn schlecht, weil man mit dieser Andersartigkeit nichts anzufangen weiß. Ich gehöre definitiv zu letzerem. -18

    Gesamt: 40


    Fazit: Wer den ESC in seiner vollsten Vielfalt genießen will, der braucht nur im ersten Halbfinale die sechs letzten Songs zu hören: Australien, Island, Estland, Portugal, Griechenland und San Marino. Viel größere Unterschiede kann man musikalisch kaum mehr in so kurzer Zeit erfahren. Ich bin völlig planlos, ob Portugal mit diesem Song (oder besser der Performance) das Finale erreichen kann oder nicht, ich persönlich kann damit nichts anfangen, so ehrlich bin ich. Es ist schön, dass Portugal der Tradition treu bleibt und auch im 51. Jahr einen portugiesisch sprachigen Song anbietet (nur dreimal überhaupt waren englische Textteile darunter), aber an meinem Hörgenuss geht dieser Song nicht nur haarscharf vorbei.


    ==============
    Favoriten aus Portugal bis dahin:
    Rita Guerrera: Deixa-me sonhar (ESC 2003)
    Filipa Azevedo: Há dias assim (ESC 2010)
    Salvador Sobral: Amor pelos dois (ESC 2017 - Sieger)


    morgen: Rumänien

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    Einmal editiert, zuletzt von Chrizly (2. Mai 2019 um 05:43)