NCAA 2023: Chrizly's College Football Countdown / Preview

  • CHRIZLY’S COLLEGE FOOTBALL COUNTDOWN - Preview auf die Saison 2023/24.

    TEIL I - INDEPENDENTS:

    - NOTRE DAME FIGHTING IRISH (independent seit der Gründung 1887)

    - ARMY BLACK KNIGHTS (independent seit 2005)

    - UCONN HUSKIES (indenpendent seit 2021)

    - UMASS MINUTEMEN (independent seit 2016)

    Noch knapp zwei Monate, dann fliegt das Ei wieder. Zeit für die Vorschau auf eine Saison, die so ein bisschen unter dem Motto “Ein letztes Mal” steht: Ein letztes Mal wird es ein 4-Team Playoff-System geben, ein letztes Mal spielen 4 große Colleges in ihren Divisionen und ein letztes Mal gibt es noch ein paar Conferences mit Divisionen. Das alles erwartet uns in den folgenden Wochen, aber heute soll es erst mal losgehen mit 4 Teams, die aktuell keiner Conference angehören und somit zu den restlichen Colleges angehören, die sich als “Independent” bezeichnen können. Vor gar nicht allzulanger Zeit gab es hier noch jede Menge solcher Colleges (25 in 1988) doch seit diesem Jahr sind gerade einmal 4 übrig. 4 Colleges die sich sehr voneinander unterscheiden, vor allem was die Zielsetzungen für das neue Jahr anbelangt.


    NOTRE DAME FIGHTING IRISH

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    Campus: South Bend, Indiana

    Conference: keine (Independent)

    2022 Bilanz: 9-4 / Bowl-Sieg über South Carolina im Gator Bowl

    Rückblick:

    Die Irish begannen letzte Saison eine neue Ära, nachdem Head Coach Brian Kelly vor der Saison nach Baton Rouge abwanderte. Marcus Freeman übernahm die Rolle und wie man ungefähr erwarten konnte, gab es den ein oder anderen Stotter-Moment im Notre-Dame-Motor. Darunter waren vor allem Heimniederlagen gegen Marshall und Stanford, gleichzeitig aber konnte man Clemson die erste Niederlage überhaupt zufügen. Am Ende gewann man immerhin 6 von 7 Spielen inklusive des Bowl-Games gegen South Carolina.

    Ausblick:

    Auch 2023 stehen wieder einige Veränderungen für die Irish an: Offensive Coordinator Tommy Rees wechselte überraschend für viele Beobachter nach Alabama und nahm QB Tyler Bucher gleich mit. So wirklich traurig ist darüber in South Bend aber keiner, denn die Offense der Fighting Irish war nicht wirklich das, was man einen “Juggernaut” nennen kann. Jetzt kommt mit Sam Hartman ein QB nach South Bend, der bei Wake Forest einen Rekord nach dem anderen brach (u.a. die meisten geworfenen TD-Pässe in der ACC-Geschichte). Somit sollte Notre Dame den besten QB seit mindestens Jimmy Clausen auf dem Feld haben.

    Neuer Offensive Coordinator ist Gerard Parker, der zuletzt die Tight Ends betreute, davor aber auch schon bei West Virgina für den Angriff zuständig war, also Playcalling-Erfahrung mitbringt. Fehlen wird natürlich der Top Ballfänger des letzten Jahres, denn Michael Mayer ist nun in Las Vegas bei den Raiders. An seiner Stelle haben die Irish eine Menge talentierter Spieler, die aber alle noch nicht die große Erfahrung aufweisen. Je schneller sich hier einer als der nächste Topstar herauskristallisiert, desto weiter nach oben dürfte es für die Irish gehen. Keine Fragen gibt es bei der Offense-Line, die mit Tackle Joe Alt gleich den nächsten Next-Level-Superstar in ihren Reihen hat.

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    Bringt alles mit um die Offense der Fighting Irish zu neuer Stärke zu führen: QB Sam Hartman

    Die Defense steht weiter unter Kontrolle von Freeman und sollte sich gegenüber dem Vorjahr zumindest stabilisieren, wenn nicht sogar verbessern. Vor allem in der Run-D gab es überraschend die ein oder andere Lücke, die es zu schließen gilt. Zudem hat Freeman bei seinem Alma-Mater Ohio State mit Javontae Jean-Baptiste einen Transfer landen können, der den Pass-Rush verstärken sollte. Gut aufgestellt ist man auch im Backfield mit den CBs Benjamin Morrison (letztes Jahr als Freshman 6 Picks) und Cam Hart, sowie Safety Jack Kiser, der als Senior die nötige Erfahrung mitbringt.

    Prognose:

    Wie immer wird es bei den Irish auf 3-4 Spiele ankommen, die dann aufzeigen in welche Richtung es dieses Jahr gehen wird. Auf dem Spielplan stehen 2023 die Partien zu Hause gegen USC und Ohio State, sowie auswärts in Clemson. Zudem gibt es mögliche Stolpersteine bei North Carolina State und letztes Jahr überraschend starke Duke Blue Devils zu überstehen. Und natürlich darf man sich keinen groben Ausrutscher wie 2022 erlauben - zu Hause gegen Central Michigan oder in Stanford wären wohl solche Fallen.

    Insgesamt dürfte es für die Irish 2023 wieder einen Schritt nach oben gehen. Ein New Year’s Six Bowl ist in meinen Augen eine realistische Zielsetzung, für die Playoffs müsste wirklich viel zusammenpassen. Sollte man aber gegen Ohio State zu Hause nicht nur bestehen, sondern sogar gewinnen, muss man die Irish zumindest auf der Rechnung haben. Vieles wird an Hartman hängen, aber allein kann er es auch nicht reißen.


    UCONN HUSKIES

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    Campus: Storrs, Connecticut

    Conference: keine (Independent)

    2022 Bilanz: 6-7 / Bowl-Niederlage gegen Marshall im Myrtle Beach Bowl

    Rückblick:

    Bowl? Sagte da jemand Bowl? Ja, die Huskies standen letztes Jahr tatsächlich mal wieder in einem Bowl-Spiel. Möglich gemacht hat das Wunder von UConn, wie man es ohne Frage nennen darf, der neue Head Coach: Jim Mora Jr. kam, sah und siegte 6x in der Regular Season, was den Huskies zuletzt 2015 gelang. Und das fast gänzlich ohne Offense, nachdem sich Starting QB Ta'Quan Roberson gleich im ersten Spiel einen Kreuzbandriss zuzog. Also wie hat Mora das Wunder (UConn hatte in den 4 Jahren davor gerade mal einen einzigen Sieg gegen ein FBS-Team aufzuweisen) denn so plötzlich geschafft? Vor allem mit Defense, denn sie hielt ihre Gegner bei 5 Siegen bei 14 Punkten oder weniger. Und das ist schon die halbe Miete im heutigen College Football.

    Ausblick:

    2023 nun muss dieses Wunder Bestätigung finden und dazu wäre es wichtig, dass die Offense auch ihr Scherflein dazu beiträgt. QB Roberson ist wieder genesen und wird mit dem letztjährigen Hauptsignal-Caller Zion Turner den neuen Starter ausmachen. Mit Fragezeichen auf der QB-Position ist das Laufspiel umso wichtiger: Victor Rosa und Devontae Houston werden sich hier die Last teilen und hinter einer erfahrenen O-Line die Löcher suchen. Große Fragezeichen gibt es auch bei den Fängern: Der beste Mann Aaron Turner verschwand ins Transfer Portal (und nach Cincinnati) und hinterließ ein unerfahrenes Corps, das definitiv zu Sorge Anlass gibt.

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    Jim Mora Jr. übernahm 2022 die Huskies und führte sie sofort in ein Bowl-Game. Eine Zugabe wird allerdings schwierig.

    In der Defense hat Moras 3-4 vor allem bei den Linebackern ihre Stärke: Transfer Eriq Gilyard kommt aus Kansas und bildet mit Jackson Mitchell ein Duo, welches dem ein oder anderen Gegner große Probleme bereiten sollte. Das Backfield hatte letztes Jahr nicht immer den besten Tag, sollte aber 2023 ein wenig gefestigter sein; hier sticht Safety Durante Jones hervor. Der Pass-Rush sollte mit Eric Watts und Pryce Yates ein solides Fundament haben, darf sich aber im Vergleich zum Vorjahr auch steigern.

    Prognose:

    6 Siege braucht man wieder irgendwie. Die Huskies werden 2023 sicher niemand mehr auf dem falschen Fuß erwischen, von daher wäre eine Wiederholung der Vorjahresbilanz schon ein Erfolg. Siege sind zu Hause gegen South Florida, Sacred Heart und eventuell Utah State und Florida International möglich. Auswärts braucht man den Sieg bei UMass, dazu einen weiteren aus Partien bei Rice in Houston, Georgia State in Atlanta oder Boston College. Die anderen Partien gegen NCState und Duke zu Hause und bei Tennessee und James Madison auswärts wird man kaum gewinnen können.


    Eine weitere Bowl-Teilnahme würde UConn allerdings fest auf dem Weg in ein besseres Football-Leben etablieren. Und mit einer weiteren Runde Realignment, die ohne Frage unmittelbar bevorsteht, zudem dem gerade gefeierten Champion-Titel im Basketball der Männer, wäre man ein durchaus interessantes Ziel für die ein oder andere Conference.


    ARMY BLACK KNIGHTS

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    Campus: West Point, New York

    Conference: keine (Independent)

    Bilanz 2022: 6-6 (keine Bowl-Teilnahme, da zwei Siege über unterklassige FCS-Konkurrenz)


    Rückblick:

    Go Army, beat Navy! Die Black Knights haben das Hauptziel 2022 erreicht. In einem packenden Spiel besiegte man zum Saisonabschluss den Dauer Rivalen in Overtime und brachte so eine durchwachsene Saison zu einem versöhnlichen Ende. Allerdings verpasste man erst zum zweiten Mal in 6 Jahren eine Bowl-Teilnahme unter Head Coach Jeff Monken. Und die Arbeit für ihn wird immer schwieriger, seit das Option-Game dank Regeländerungen beim Blocken deutlich gehandicapt wurde.

    Ausblick:

    Für 2023 hat man nun einen neuen Offense Coordinator an Land gezogen: Drew Thatcher leitete eine High-Powered Run-O bei Nebraska-Kearney in der II. Division und war dort unter den Top 5 zu finden. Er soll die Army-Offense etwas modernisieren und neue Schlagkraft verleihen. Wichtig wie immer: Die RBs bei den Black Knights und da gibt es mit Tyson Riley und Jakobi Buchanan die wuchtigen für die Läufe in der Mitte und die flinken, wendigen mit dem wiedergenesenen Tyrell Robinson sowie Ay’Jaun Marshall. Auch wichtig natürlich der QB, aber der Starter wird sich dort erst in den nächsten Wochen herauskristallisieren. WR hat man auch und durchaus Talent: Isaiah Alston ist hochaufgeschossen und immer wieder für ein Big Play gut. Letztes Jahr konnte er immerhin 16 Bälle mit einem Schnitt von 17 Yards pro Fang verzeichnen.

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    Der neue Offensive Coordinator Drew Thatcher soll die Army-Offense neu aufstellen. Bei Nebraska-Kearney gelang ihm das ausgezeichnet.

    In der Defense wird natürlich vor allem Andre Carter fehlen, der nun sein Glück in der NFL versucht. Mit Leo Lowin kehrt aber der Leading Tackler von ‘22 zurück und Jimmy Ciarlo ist ein ähnlich talentierter Outside Backer. Auch das Backfield kann sich mit CB Cameron Jones und Jabari Moore (beide Seniors) durchaus sehen lassen. Wichtig wird vor allem die Run-Defense sein, die 2022 zu den schwächsten der Liga gehörte.

    Prognose:

    Für Army gilt vergleichbares wie für UConn - man muss irgendwie 6 Siege zusammensammeln. Korrektur: Sogar 7 Siege, denn wie 2022 spielt man mit Delaware State und Holy Cross gleich gegen zwei unterklassige Teams. Müssen also noch 5 aus dem restlichen Spielplan her: Streichen können wir von vornherein die Partien bei LSU, UTSA und wohl auch Syracuse. Bleiben noch 7 aus denen man nicht mehr als zwei verlieren darf. Die wichtigsten Partien davon sind logisch bei Air Force und am letzten Spieltag gegen Navy. Siege sind zudem bei UL Monroe und gegen UMass möglich. Und dann braucht man mindestens ein weiteres Upset aus Spielen gegen Troy, Boston College und Coastal Carolina.


    Sagen wir es so: Sollte Army 7 Siege aus diesem Spielplan hervorbringen, kann man Monken mit Recht eine sofortige Vertragsverlängerung anbieten.


    UMASS MINUTEMEN

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    Campus: Amherst, Massachusetts

    Conference: keine (Independent)

    Bilanz 2022: 1-11

    Rückblick:

    Seit 2012 nun spielen die Minutemen auf FBS-Level Football und seit eben dieser Zeit wartet man auf die allererste Bowl-Teilnahme. Davon ist man allerdings aktuell meilenweit entfernt und auch der neue Head Coach Don Brown, der 2022 die Minutemen zum zweiten Mal übernahm (er war schon von 2004 bis 2008 dort Head Coach als man noch unterklassig war), hat bis jetzt kein UConn-vergleichbares Wunder aufzuweisen. 2022 gewann man, wie schon ‘21 und ‘19, nur eine einzige Partie: Gegen das unterklassige Stony Brook. Immerhin zwei weitere Partien hielt man mit einem Score Rückstand noch relativ offen, der Rest dagegen… da breiten wir lieber den Mantel des Schweigens drüber.

    Ausblick:

    Ein langer Weg also steht Don Brown und seiner Truppe bevor: Für 2023 hat er sich vor allem aus dem Portal bedient und mit S Dashaun Jerkins (Ole Miss), Shambre Jackson (DT, Florida State) oder Jalen Harrell (Miami, S) interessante neue Leute nach Amherst gebracht. Brown ist bekannt für seine aggressive Defense und machte auch letztes Jahr seinem Ruf alle Ehre, blitzte so oft, dass man es in die Top 5 aller FBS-Teams schaffte, dazu wurde sehr viel man-to-man gespielt. Problem war allerdings eine sehr löchrige Run-Defense, die den Minutemen oftmals zum Verhängnis wurde. Hier gilt es in allererster Linie anzusetzen.

    Aber viel wird es nicht helfen, wenn die Offense nicht auch einen drastischen Schritt nach vorne macht. Unter QB Brady Olson brachte man gerade mal 12,5 Punkte pro Partie aufs Scoreboard, die zweitwenigsten aller FBS-Teams. Olson (4 TDs bei 14 Interceptions) ist noch da, hat aber mit Taisun Phommachanh Konkurrenz bekommen. Der war einst bei Clemson rekrutiert worden, ehe er zu Georgia Tech transferierte. Nun also soll er Olson zumindest Beine machen oder im anderen Falle die Offense übernehmen. Bei den Receivern hat man sich im Transfer Portal Hilfe geholt und mit George Johnson und Isaac Ross kehren zwei der produktivsten Spieler zurück. Viel wird auch auf die Offense Line ankommen, die durchaus Potential hat und Kay’Ron Adams ein paar Löcher freiblocken sollte.

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    Von Clemson über Georgia Tech zu den Minutemen: Dual Threat QB Taisun Phommachanh war einst ein ***-Rekruit für die Tigers.

    Prognose:

    Es wäre wohl zu viel verlangt, wenn man ein Bowl-Game als realistisches Ziel für Don Brown und seine Minutemen in Aussicht stellen sollte. Dementsprechend wäre ein Schritt dorthin schon die halbe Miete - also so um den Bereich 3-4 Siege. Klar: Die Partie gegen das unterklassige Merrimack muss gewonnen werden. Heimsiege könnte man zudem gegen Arkansas State und eventuell gegen Miami (Ohio) erzielen. Auswärts ist bei New Mexico State und eventuell Army eine Überraschung möglich. Letztendlich wäre eine weitere 1 Sieg-Saison eine große Enttäuschung, mehr als 4 Siege allerdings schon als Sensation zu werten.


    Zusammenfassung:

    Playoff-Teams:

    New Year's Six Aspiranten: Notre Dame

    Bowl-Kandidaten: UConn (fringe)

    Keine Bowl-Teilnahme: Army (fringe), UMass


    bald geht's weiter mit dem Blick in die neue American Athletic Conference

    FCK NZS

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    Einmal editiert, zuletzt von Chrizly (7. Juli 2023 um 04:20)

  • TEIL II - AMERICAN ATHLETIC CONFERENCE (AAC)

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    - CHARLOTTE 49ERS (N)

    - EAST CAROLINA PIRATES

    - FLORIDA ATLANTIC OWLS (N)

    - MEMPHIS TIGERS

    - NAVY MIDSHIPMEN

    - NORTH TEXAS MEAN GREEN (N)

    - RICE OWLS (N)

    - SMU MUSTANGS

    - TEMPLE OWLS

    - TULANE GREEN WAVE (C)

    - TULSA GOLDEN HURRICANE

    - SOUTH FLORIDA BULLS

    - UAB BLAZERS (N)

    - UTSA ROADRUNNERS (N/C*)

    (C) = Amtierender Conference Champion

    (N) = Neu in der Conference

    (C*) = Amtierender Champion in einer anderen Conference


    Willkommen in der neuen American Athletic Conference! Weg sind die Champions der Jahre 2013, 2017 und 2018 (UCF), die Champs der Jahre 2020 und 2021 (Cincinnati), sowie der Champ des Jahres 2015 (Houston). Neu dazu gestoßen sind 6 ehemalige Conference-USA Mitglieder, darunter der Vorjahressieger UTSA Roadrunners. Somit hat man die Anzahl der amtierenden Titelträger in der Tat verdoppelt (Tulane bleibt ja weiterhin der AAC erhalten) und dennoch fühlt sich das mehr nach einer Masse statt Klasse-Conference an.

    14 Teams balgen sich nun also um Titel und einen möglichen Platz in den New Year’s Six Bowls, den Tulane gerade erreichte und deuphorisiert aus Arlington nach einem Erfolg über USC wieder verlassen hat. Es ist also allerhand möglich als American-Athletic-Conference-Champion. Der Weg dorthin allerdings ist alles andere als einfach, wie die Favoriten des Vorjahres feststellen durften. Aber Houston, Cincinnati und auch UCF spielen nun eben in der Big-12 und somit wird es Zeit für neue Herausforderer. Als erstes blicken wir auf die 6 Neulinge. Vorhang auf - hier kommen die Debütanten!


    CHARLOTTE 49ERS

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    Campus: Charlotte, North Carolina

    Conference: American Athletic Conference (davor von 2015 bis 2022 in der Conference USA)

    Bilanz 2022: 3-9 (2-6 Conference USA)

    Rückblick:

    Idealerweise will man natürlich mit Rückenwind in eine solche neue Aufgabe wie eben eine neue Conference starten. Das ist Charlotte schon mal kräftig misslungen. Immerhin konnte man die letzten 4 Partien mit einer ausgeglichenen 2-2 Bilanz abschließen, nachdem der Saisonstart mit 7 Pleiten in 8 Spielen aber mal komplett in die Hose ging. Am Ende der Saison musste Head Coach Will Healy seinen “Club Lit” schließen und nun kommt mit Biff Poggi ein als Head Coach völlig unbeschriebenes Blatt. Poggi hatte die letzten Jahre an der Seite von Jim Harbaugh in Michigan als Assistent verbracht und sich dort vor allem als Analyst seinen Job verdient. Er gilt mehr als eine Art “CEO”, denn als echter Football-Coach. Durchaus ein gewagtes Hire für ein aufstrebendes College.

    Ausblick:

    Der Transfer-Portal König 2023 sitzt in Colorado, aber Charlotte darf sich immerhin den Prinz-Titel ans Rever heften. Mindestens 25 neue Spieler wurden aus dem Portal nach North Carolina gelotst. Man darf also davon ausgehen, dass es nicht von Anfang an rund laufen wird. Für die Offense ist Mike Miller zuständig, der zuletzt in Maryland Co-Offensive Coordinator war. Auf der QB Position läuft es auf Jalon Jones hinaus, der zuletzt beim unterklassigen Bethune-Cookman auf dem Feld stand. Wenigstens auf RB hat man mit Shadrick Byrd und ChaVon McEachern zwei mindestens solide, eventuell sogar gute Spieler auf der Haben Seite.

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    Der neue Head Coach bei den Charlotte 49ers: Biff Poggi kommt aus Michigan, wo er zuletzt als Analyst tätig war.

    In der Defense wird es die größten Veränderungen geben, nachdem man 2022 als das drittschlechteste aller Teams abschloss. Aus Michigan brachte Poggi mit Eyabi Okie und Julius Welschof für die D-Line mit und LB Prince Bemah ist wohl der einzige nennenswerte Playmaker der Unit, der schon im Vorjahr das 49ers Dress trug. Ansonsten hat Ryan Osborn, der neue Defensive Coordinator (zuletzt bei den Baltimore Ravens in der NFL als Assistent tätig) wohl seine Hände voll, hier eine schlagkräftige Unit zu formen.

    Prognose:

    Mit so vielen neuen Spielern und Coaches ist es schwer eine echte Vorhersage zu treffen. Die 49ers sind eine große Unbekannte und werden am Anfang sicherlich das ein oder andere Lehrgeld in der Division zahlen müssen. Immerhin: Zum Auftakt kommt das unterklassige South Carolina State und nach einem Trip nach Maryland mit Georgia State ein durchaus nicht unschlagbares Team nach Charlotte. Mit einem 2-2 Start (in Florida dürfte wiederum nichts zu erben sein) hätte man wohl das Optimum aus dem ersten Saisondrittel geholt, ehe Conference Play beginnt. Letztendlich gilt es aber für Charlotte erstmal kleinere Brötchen zu backen und schon 4-5 Siege wären durchaus als Erfolg zu werten.


    FLORIDA ATLANTIC OWLS

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    Campus: Boca Raton, Florida

    Conference: American Athletic Conference (seit 2023, davor ab 2013 in der Conference-USA)

    Bilanz 2022: 5-7

    Rückblick:

    Die letzte Saison verlief für die Owls äußerst unbefriedigend. Bis zum 1. Oktober hatte man sich bereits 5 Niederlagen eingehandelt und somit die Chancen auf eine Bowl-Teilnahme schon so gut wie zerstört. Am Ende standen 5 Siege bei 7 Niederlagen zu Buche und Willie Taggart musste erneut seinen Hut nehmen (er war vor drei Jahren bereits bei Florida State gefeuert worden). Nun kommt ein alter Bekannter nach Boca Raton und soll eine von drei Eulen in der American auf Kurs bringen: Tom Herman, in Texas trotz solider Bilanz geschasst, war schon mit den Houston Cougars von 2015 und 2016 in der Conference und holte einmal den Titel.

    Ausblick:

    Die Owls haben gleich zwei nennenswerte QB-Transfers getätigt: Zum einen kommt Casey Thompson aus Nebraska nach Florida. Herman rekruitierte den Dual-Threat QB einst für die Longhorns, ehe beide getrennte Wege gingen. Aber: Ein Stammplatz ist ihm nicht garantiert, denn die Owls haben zudem aus Central Michigan Daniel Richardson geholt, der bei den Chippewas über 5000 Yards und 43 Touchdowns erwarf. Richardson ist unter 1,80m, gehört also eher zu den kleineren QBs, aber das ändert nichts an seiner Fähigkeit den Ball zu werfen. Wer auch immer den Starting-Posten gewinnt - auf der QB-Position muss man sich kaum Sorgen machen.

    Insgesamt ist die Offense gut bestückt: WR LaJohntay Wester gehört mit zum Besten in der AAC, dazu RBs Larry McCammon, Zuberi Mobley und Kobe Lewis der eine zusätzliche Option als Ballfänger aus dem Backfield darstellt. Die O-Line ist ebenfalls Conference-tauglich und mit Herman sollte die Offense insgesamt die Stärke der Owls darstellen.

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    Bei FAU wieder vereint: Head Coach Tom Herman (links) und QB Casey Thompson (mitte)

    Bleibt die Frage nach der Defense und da haperte es 2022 gewaltig. 425 yards und 39 Punkte hagelte es pro Partie, dazu gab es so gut wie keinen Pass-Rush. Und mit Eddie Williams fehlte der zuverlässigste Tackler letztes Jahr zu oft wegen Verletzungen. Die Aufgabe könnte für Neu-Defensive Coordinator Roc Bellantoni nicht viel schwieriger sein. Immerhin: Im Backfield gibt es mit Leading Tackler und Safety Armani Eli-Adams und CB Smoke Mungin ein paar Spieler, auf die man bauen kann. Dazu kommt aus Texas State Jarron Morris, der die Unit weiter verstärken sollte.

    Prognose:

    Die Owls beginnen die Saison mit zwei machbaren Heimspielen, ehe man in Clemson und Illinois wohl vor allem Lehrgeld zahlen wird. Ein 2-2 Start hier ist dennoch wahrscheinlich, ehe mit Tulsa und dann bei South Florida Conference Play beginnt. Insgesamt ist der Spielplan nicht überaus schwer, die beiden wohl härtesten Gegner UTSA und Tulane empfängt man in Boca Raton und die Road Games lesen sich auf den ersten Blick nicht so wirklich erschreckend. Alles andere als eine Bowl-Teilnahme wäre eine Riesen-Enttäuschung und wer weiß - mit ein wenig Glück könnte man sogar von Anfang an um die Conference-Krone mitspielen.


    NORTH TEXAS MEAN GREEN

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    Campus: Denton, Texas

    Conference: American Athletic Conference (seit 2023, davor seit 2013 in der Conference-USA)

    Bilanz 2022: 7-7 (6-2 Conference-USA, Niederlage im Championship-Game) / Frisco-Bowl Niederlage gegen Boise State

    Rückblick:

    Die Mean Green hatten eine alles in allem durchwachsene Saison, die sie mit 6-6 abschlossen, ehe sie dann im Conference-USA Endspiel von den UTSA Roadrunners regelrecht abgeschossen wurden. Danach wurde Head Coach Seth Littrell entlassen, ehe man sich im Frisco Bowl gegen Boise State ganz achtlich aus der Affäre zog. Nun also kommt mit Eric Morris ein neuer Mann nach Denton. Morris war zuletzt bei Washington State für die Offense zuständig, zuvor holte er mit den in San Antonio beheimateten unterklassigen Incarnate Word gleich zwei Conference Titel in 4 Jahren.

    Ausblick:

    North Texas muss den Großteil seiner Offense Produktion neu besetzen: QB Austin Aune versucht sein Glück in der NFL und der Big Play WR Jyair Shorter wechselte zu den Auburn Tigers. Noch da sind die leading Rusher (Ayo Adeyi) und Receiver (Roderic Burns) und eine mehr als passable O-Line. Neuer QB wird wohl Chandler Rogers, der zuletzt bei UL Monroe für 2700 Total Yards und 20 TDs sorgte. Mit ihm sollte die Offense durchaus in der Lage sein, mit den Teams in der neuen Conference mitzuhalten.

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    Letztes Jahr 7,2 Yards per Lauf im Schnitt: Ayo Adeyi

    Aber was macht die Defense? Im Vorjahr gab es eine einfache Rechnung: Wenn die D weniger als 28 Punkte zuließ, konnte man einen Sieg für die Mean Green verbuchen. Bei mehr Punkten des Gegners war die Chance auf einen Erfolg eher gering. Der neue Defensive Coordinator Matt Caponi war zuletzt für die DBs bei Iowa State zuständig und hat hier in Denton durchaus ebenfalls Material, mit dem es sich arbeiten lässt: Ridge Texada wehrte letztes Jahr 15 Pässe ab und fing 3 Bälle vom Gegner. Und bei den Safeties kehrt der Leading Tackler Logan Wilson zurück. Noch zu nennen ist Do-It-All End/Linebacker Mazin Richards, der letztes Jahr 78 Tackles und 7.5 Sacks beisteuerte.

    Prognose:

    North Texas beginnt die Saison gleich mit einem Kracher: Ein schwer einzuschätzendes California Team kommt direkt nach Denton und falls man hier einen Überraschungssieg landen könnte, würde das ohne Frage einen moralischen Schub geben. Danach gibt es zwei Auswärtspartien bei Florida International und Louisiana Tech, ehe man Abilene Christian (unterklassig) empfängt. Der Auftakt ist enorm wichtig, denn danach kommen die wirklichen Brocken in Conference Play: In Tulane, gegen Memphis, dann den Conference-USA Widersacher UTSA und schließlich der Trip zu den SMU Mustangs werden den Weg für die Mean Green vorzeichnen. Zwischen 5-8 Siegen ist alles möglich und bei letzterem wäre der Auftakt für die neue AAC-Ära als voller Erfolg zu werten. Ein Bowl-Game sollte am Ende auf alle Fälle herausspringen.


    RICE OWLS

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    Campus: Houston, Texas

    Conference: American Athletic Conference (seit 2023, davor ab 2005 in der Conference USA)

    Bilanz 2022: 5-8 / Bowl-Niederlage gegen Southern Miss im LendingTree Bowl

    Rückblick:

    Ein Bowl-Game! Die Rice Owls standen tatsächlich nach 2014 mal wieder in einem Bowl-Game, auch wenn sie dies nur einer 5-7 Bilanz und ihres hohen akademischen Wertes zu verdanken hatten, aber immerhin! Unter Head Coach Mike Bloomgren ging es die letzten Jahre immer schrittweise nach oben - erst 2, dann 3, dann wieder 2 (Covid-Jahr), dann aber 4 und zuletzt eben 5 Siege. Und nun der Wechsel in die auf dem Papier besser besetzte Conference.

    Ausblick:

    Fans, die seit 2018 dabei sind, werden sich vielleicht noch an den USC-QB JT Daniels erinnern, der damals als *****-Prospekt nach Los Angeles kam. College-Fans, die ein paar Jahre später dazukamen, wissen vielleicht noch vom ehemaligen Georgia Bulldog Starter und später Back-up für Stetson Bennett. Und diejenigen, die ab letztes Jahr den Sport verfolgen, kennen JT Daniels möglicherweise noch als West Virginia QB. Nun, jener JT Daniels ist nun bei seiner vierten Station angekommen und die heißt eben Rice. Ob er allerdings den Starting Posten gewinnt, war noch nicht mal sicher, denn auch Vorjahresstarter TJ McMahon und sein Back-up AJ Padgett kehren für eine weitere Saison nach Houston zurück. Wer auch immer den Vorzug erhält - Turnover vermeiden heißt die Devise, denn davon gab es letztes Jahr zuviele.

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    Luke McCaffrey schaffte letztes Jahr die Transition von QB zu Slot-WR und wurde zu einer wichtigen Waffe in der Rice-Offense.

    Bei den WR gibt es mit Bradley Rozner einen der sofortigen Top-Leute in der AAC. Dazu der ehemalige QB Luke McCaffrey (Bruder von NFL-Star Christian McCaffrey), der im Slot letztes Jahr 58 Bälle fing. Die Offense sollte also einigermaßen funktionieren, auch dank RB Ari Broussard (letzte Saison 9 TDs), aber was ist mit der Defense? Hier braucht es vor allem Pass-Rush und eine bessere Run-Defense. Beides war im Vorjahr oftmals ein Problem und sorgte so für die ein oder andere Niederlage. Dafür sind die Linebacker durchaus solide aufgestellt.

    Prognose:

    Um den nächsten Schritt zu machen, sozusagen die nächste Entwicklungsstufe der Rice-Rakete zu zünden, braucht es dieses Jahr ein bisschen Glück und einen QB, wie auch immer der heißen mag, der den Ball nicht zu oft zum Gegner wirft. Der Spielplan beginnt mit einem sicheren L in Texas, dann kommen Houston und Texas Southern, einen 1-2 Start sollte man also einplanen. Heimsiege müssen in den folgenden Partien mindestens gegen UConn und vielleicht FAU oder East Carolina gelingen. Und auswärts braucht man Erfolge bei Tulsa, Charlotte und South Florida oder zumindest 2 davon. Es wird ein eher schweres Jahr für diese Eulen und eine erneute Bowl-Teilnahme, wie auch immer, wäre ausgiebig zu feiern.


    UAB BLAZERS

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    Campus: Birmingham, Alabama

    Conference: American Athletic Conference (seit 2023 davor ab 1999 Conference USA)

    Bilanz 2022: 7-6 / Sieg über Miami (Ohio) im Bahamas Bowl

    Rückblick:

    Die Saison 2022 begann für die Blazers mit dem Rücktritt ihres langjährigen Head Coaches Bill Clark. Interims-Coach Bryant Vincent übernahm das Team und führte es zu einem achtbaren 6-6 mit einer Einladung in den Bahamas Bowl. Nach der Saison überraschten die Verantwortlichen des Teams dann die gesamte Fachwelt, als sie den ehemaligen NFL QB/SuperBowl-Gewinner Trent Dilfer als ihren neuen Chef vorstellen. Dilfer hat als einziges Erfahrung als Highschool-Coach aufzuweisen und so darf man auf dieses Experiment mehr als gespannt sein.

    Ausblick:

    Dilfer hat als Offensive Coordinator Alex Mortensen aus Alabama geholt. Der Sohn von ESPN-Reporter Chris Mortensen arbeitete dort als Analyst. Er kann vor allem auf das Laufspiel bauen, letztes Jahr das achtbeste in der gesamten Nation. Zwar verliert man DeWayne McBride, der sich jetzt in der NFL bei den Vikings versucht, aber Jermaine Brown (letztes Jahr rund 950 Yards plus 8 TDs) ist noch dabei. Ein Fragezeichen hängt über der O-Line, die alle 5 Starter ersetzen muss. Als QB stehen Dilfer und Mortensen Jacob Zeno zur Verfügung, der letztes Jahr in 9 Spielen rund 57% seiner Pässe an den Mann brachte. Mit Tejhaun Palmer und Samario Rudolph hat man zudem zwei wirklich solide Ballfänger.

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    Bei seiner 1. Station im College Football gleich Head Coach: Trent Dilfer, einst 1st Rd Pick in der NFL (Tampa Bay).

    Für die Defense hat Dilfer seinen High-School Defensive Coordinator Sione Ta'ufo'ou mitgebracht. Der kann auf eine gut- und tief besetzte Line bauen, die mit Drew Tuazama und Fish McWilliams zwei wichtige Pfeiler hat. Ebenfalls zu den Besseren sollte das Safety-Duo Damien Miller und Keondre Swoopes zählen. Ansonsten gibt es einige Fragezeichen zu lösen, zumal der beste CB Jaylen Key zu den großen Alabama Nachbarn nach Tuscaloosa abgewandert ist.

    Prognose:

    Dilfer ist ein komplett unbeschriebenes Blatt im College-Coaching und daher ist es schwer eine Vorhersage für die ansonsten jedes Jahr sehr wettbewerbsfähigen Blazers zu treffen. Der Auftakt sollte gegen die unterklassigen North Carolina A&T Aggies auf alle Fälle gelingen, denn danach droht eine Pleitenserie: @Georgia Southern, dann gegen Louisiana und dann wird es knüppeldick mit Auswärtsspielen in Georgia und Tulane. Wieder folgt ein Heimspiel mit South Florida, welches man unbedingt gewinnen muss, ehe es zu UTSA geht. Alles besser als ein 2-5 Start wäre hier schon als Erfolg zu werten. Ob es zu einem Bowl-Game langt, wird dann der Schlussabschnitt mit Navy, North Texas und Temple zeigen. Ich würde erstmal nicht darauf wetten.


    UTSA ROADRUNNERS

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    Campus: San Antonio, Texas

    Conference: American Athletic Conference (seit 2023, davor ab 2013 in der Conference-USA)

    Bilanz 2022: 11-3 / Conference USA Champion / Bowl Niederlage gegen Troy im Cure Bowl

    Rückblick:

    Meep meep! Die Roadrunners haben sich in den letzten Jahren von einem der jüngsten Teams der FBS (erst 2011 nahm man den Football-Sport ins Programm auf) zu einem der besten in den Group of 5 Colleges gemausert. 2022 folgte bereits der zweite Conference-USA Titel nach Sieg über North Texas im Championship-Game. Woran es dem aufstrebenden Team aber weiterhin fehlt, ist ein Bowl-Sieg. Auch 2022 gelang es nicht die Saison mit einem Erfolg im letzten Spiel zu krönen und so wartet man auch nach dem vierten Versuch immernoch auf den ersten gelungenen Abschluss der Spielzeit.

    Ausblick:

    Head Coach Jeff Traylor kann auf ein erfahrenes Team bauen, das beginnt mit dem QB: Frank Harris ist bereits in seiner siebten Saison (Covid macht’s möglich) und hat die letzten 3 Spielzeiten jeweils als Starter absolviert. Mit ihm unter Center schnurrt der UTSA-Angriffsmotor meist problemlos. Harris hat über 67% seiner Pässe an den Mann gebracht und bereits über 9.300 Yards erworfen. Dazu kommen weitere 1822 Yards per Rushes und insgesamt 98 Career-TDs. Harris muss allerdings auf seinen besten Mann des Vorjahres als Empfänger verzichten: Zachary Franklin ist ab nach Oxford zu Lane Kiffins Rebels und wird ohne Frage fehlen. Dennoch haben die Roadrunners weitere starke Ballfänger in ihren Reihen: Joshua Cephus und De’Corian Clark (letztes Jahr 51 Fänge) werden wohl die Hauptadressaten sein. Dann gibt es noch Tight End Oscar Cardenas und als Transfer kommt mit Willie McCoy ein weiterer interessanter Mann nach San Antonio. Die Offense-Line baut ebenfalls auf Erfahrung und kann auf 4 Rückkehrer der Starting 5 des Vorjahres bauen, inklusive Center Ernesto Alvarez.

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    Führt seit 3 Jahren die UTSA Offense an: QB Frank Harris nun in seiner definitiv letzten Saison für die Roadrunners.

    In der Defense gibt es ebenfalls eine Menge Rückkehrer, so dass auch hier Erfahrung keine Mangelware sein sollte. Mit Trey Moore als Hybrid-Linebacker mit 8 Sacks und 17 TFL in 2022, ebenso wie mit dem Leading Tackler des Vorjahres Jamal Ligon, hat man hier zwei ganz entscheidende Leute. Dazu kommt als Transfer ein weiterer Spieler mit der Nase für den Ball: S Elliott Davison kommt von Incarnate World aus der FCS zu den Roadrunners. Ein paar Fragezeichen gibt es noch bei der Line, aber auch dort hat man immerhin erfahrene Spieler zur Verfügung.

    Prognose:

    Für UTSA gilt es 2023 nochmal alles abschöpfen, was möglich ist, bevor die sehr erfolgreiche Klasse in die NFL und ihre zukünftigen Berufe weiterzieht. Mit Harris am Trigger kann das Ziel auch im ersten Jahr der Conference-Zugehörigkeit nur Championship-Game sein. Denken wir sogar einen Schritt weiter, dann ist ein New Year’s Six Bowl keine Utopie, denn zum einen sind die größten Konkurrenten nun alle in Power 5 Divisionen und zum anderen ist dieses Team wirklich so gut besetzt, dass man hier mit allem rechnen kann. Dafür muss aber erst der AAC-Titel her und da sind die Spiele bei Temple (nie zu unterschätzen und Texaner vs. Philadelphia hat bekanntlich immer seinen eigenen Reiz), bei FAU, bei North Texas und zum Abschluss bei Tulane, welches eventuell den Ausschlag gibt, wer denn beim Championship-Game Heimrecht genießt. Apropos Heim: Die 4 Conference-Heimduelle (UAB, South Florida, Rice und East Carolina) sind alle machbar. Und dann gibt es da noch Trips nach Houston und Knoxville zu den Tennessee Volunteers außerhalb der Conference. 9 Siege scheinen möglich, für mehr bräuchte es noch ein paar Breakouts einiger Spieler. Auszuschließen ist das allerdings nicht und wie schon der Coyote weiß: Heißgelaufene Roadrunners sind ganz schwer zu stoppen. Meep meep!


    Zusammenfassung:

    Playoff-Teams: –

    New Year's Six Aspiranten: UTSA (fringe)

    Bowl-Kandidaten: North Texas, Florida Alantic,

    Keine Bowl-Teilnahme: Rice (fringe), UAB, Charlotte

    FCK NZS

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    2 Mal editiert, zuletzt von Chrizly (3. August 2023 um 19:43)

  • Und weiter geht's mit dem Blick in der AAC auf die 8 Teams, die schon seit länger in der Conference weilen. Wer von ihnen kann der Nutznießer nach den Abgängen der großen 3 sein? Schauen wir es uns an!


    EAST CAROLINA PIRATES

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    Campus: Greenville, North Carolina

    Conference: American Athletic Conference (seit 2014)

    Bilanz 2022: 8-5 / Sieg im Birmingham Bowl über Coastal Carolina

    Rückblick:

    Die Pirates hatten eine solide Saison im Vorjahr ohne einen herausragenden Sieg und mit nur einer Pleite, die auf dem Papier überraschend war (Navy). Man war gegen Tulane und Houston relativ chancenlos, bot dafür Cincinnati ein Match auf Augenhöhe. Für 2023 nun versuchen die Piraten den nächsten Schritt unter Head Coach Mike Houston zu machen, nachdem man zum zweiten Mal ein Bowl-Game erreichte.

    Ausblick:

    Die Pirates müssen eine Reihe der Stammkräfte aus dem Vorjahr ersetzen, allen voran auf der QB Position. Dort wird voraussichtlich Sophomore Mason Garcia den Vorzug erhalten. Garcia ist ein schneller, großer Dual-Threat QB, der beim Passing sicher noch den ein oder anderen Entwicklungsschritt machen muss. Auch bei RB und WR müssen die Pirates auf ihre besten Männer des Vorjahres verzichten, aber mit Marlon Gunn und Transfer Gerald Green sollte das Laufspiel doch ganz passabel aussehen. Bei den WR liegen die Hoffnungen auf Ex-Georgia Bulldog Jaylen Johnson.

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    Fing letztes Jahr 26 Bälle für 340 Yards und 4 TDs: WR Jaylen Johnson, einst von Georgia rekruitiert.

    In der Defense baut man in erster Linie auf Edge Rusher Jeremy Lewis und End Chad Stephens. Der Pass-Rush muss es vor allem richten, da das Defensive Backfield letztes Jahr massive Probleme hatte und nun den besten CB Malik Fleming (ab nach Houston) auch noch ersetzen muss. Wenigstens ist die Run-Defense passabel, aber wenn der Gegner mit jedem Pass Erfolg hat, nützt das nicht wirklich viel. Immerhin: Mit 19 Turnover konnte man den Schaden oft in Grenzen halten. Aber wie sieht das mit einer deutlich jüngeren und unerfahrenen Truppe aus?

    Prognose:

    East Carolina startet mit dem ultimativen Härte-Test bei den Michigan Wolverines in die Saison. Alles andere als eine deutliche Niederlage würde schon mal neuen Optimismus in Greenville auslösen. Ansonsten sind vor allem die meisten Heimspiele lösbare Aufgaben, bis auf das Match-up mit Titelverteidiger Tulane. Auswärts muss man dieses Mal Navy schlagen und dazu vermeintlich noch einen weiteren Sieg einfahren, um erneut Bowlen gehen zu dürfen. Es wird eine eher schwere Saison, bei der vor allem die Entwicklung der jungen Spieler im Vordergrund stehen sollte. Falls Garcia dann mit mehr Erfahrung die erhoffte Verstärkung sein sollte, könnte man in der zweiten Saisonhälfte durchaus noch die ein oder andere Überraschung schaffen.


    MEMPHIS TIGERS

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    Campus: Memphis, Tennessee

    Conference: American Athletic Conference (seit 2013)

    Bilanz 2022: 7-6 / Sieg über Utah State im First Responder Bowl

    Rückblick:

    Die Saison 2022 kann man aus Sicht der Tigers in zwei Hälften teilen: In den ersten 5 Wochen unterlag man lediglich Mississippi State, bevor man 4x in Folge siegen konnte. Doch dann folgten 4 Niederlagen in Serie, was jegliche Titelchancen beendete. Am Ende konnte man die Saison mit zwei Siegen noch mal versöhnlich gestalten und ein Bowl-Sieg sprang dann auch noch raus. Jedoch bleibt das große Problem der Tigers unter Head Coach Ryan Silverfield: Man kann die knappen Spiele nicht gewinnen. 2-8 mit 4 Niederlagen in Folge ist dort die Bilanz in den letzten 10 Partien. Das muss besser werden!

    Ausblick:

    Die Tigers haben einen der besten QBs, von denen die meisten Fans nicht wirklich viel wissen: Seth Henigan hat in den letzten beiden Jahren 6.881 Yards, 47 TDs bei 16 Interceptions geworfen, das sind wirklich beeindruckende Zahlen. Problem für 2023 könnte aber sein, dass 4 seiner Top Targets aus dem Vorjahr nun nicht mehr zur Verfügung stehen. Dafür gibt es reichlich Zugänge übers Transfer-Portal, wobei vor allem RB Blake Watson herausragt - er ist sowohl als Ballträger, als auch als -fänger eine absolute Waffe. Überhaupt haben die Tigers ein sehr starkes Back-Trio mit Watson, Jeyvon Ducker und dem überaus talentierten Brandon Thomas.

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    QB Seth Henigan erwarf für die Tigers im Vorjahr 3571 Yards mit 22 Touchdowns. Dazu kamen 4 weitere rushing TDs.

    In der Defense waren die Tigers letztes Jahr entweder Sekt (22 Takeaways) oder Selters (39 Punkte erlaubte man dem Gegner bei Niederlagen im Schnitt). Ein verbesserter Pass-Rush würde Memphis hier gut zu Gesicht stehen, aber außer dem wirklich guten Jaylon Allen ist hier leider ein großes Fragezeichen zu finden. Dazu wird in der Mitte Cam’Ron Jackson (ab nach Florida) fehlen, der nun vor allem durch Zy Brockington und Hank Pearson ersetzt werden soll. Und Adarious Jones kam von Texas A&M und könnte eine weitere Option sein. Immerhin: auf CB sind die Tigers gut besetzt und haben mit Davian Ross auch einen echten Difference-Maker im Backfield.

    Prognose:

    Die Tigers sollten das Personal haben, um in der AAC ganz vorne ein Wort mitsprechen zu können, dazu benötigt es aber vor allem eine Steigerung in der Defense. Es könnte erneut einen sehr gelungenen Start geben (nur @Mizzou ist im ersten Saison Drittel eine echte Hürde), aber danach kommen Boise State, Tulane und Auswärtsspiele bei UAB und North Texas. Spätestens danach weiß man, ob Memphis dieses Jahr zu mehr als nur einer Bowl-Teilnahme fähig ist. Weniger wäre aufgrund des Spielplans allerdings ein echtes Desaster.


    NAVY MIDSHIPMEN

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    Campus: Annapolis, Maryland

    Conference: American Athletic Conference (seit 2015)

    Bilanz 2022: 4-8

    Rückblick:

    Erst hieß es “Land Unter!”, nachdem man auch noch das jährliche Rivalry Duell gegen Army in Overtime äußerst unglücklich verlor, bevor dann “Mann über Bord!” ausgerufen und der langjährige Navy Captain und Head Coach Ken Niumatalolo (immerhin seit 2008 bei den Midshipmen) entlassen wurde. Nachfolger wird sein Defensive Coordinator seit 2019 Brian Newberry. Das bedeutet, die Triple-Option wird uns bei den Midshipmen erhalten bleiben!

    Ausblick:

    Aber es gibt Veränderungen: Offensive Coordinator Grant Chesnut kommt von Kennesaw State und soll dem Navy-Angriff ein bisschen mehr modernes Flair einhauchen. Das heißt vor allem besseres Passing und verschiedene Formationen beim Running Game. Dennoch wird auch die Triple Option einen festen Bestandteil im Playbook behalten und wie immer gilt: QB ist hier enorm wichtig. Da allerdings gab es noch mehrere Kandidaten und ähnlich wie bei Army wird sich der Starter hier erst spät herauskristallisieren. Tai Lavatai (zuletzt verletzt) und Xavier Arline waren beide letztes Jahr auch schon im Team und könnten hier einen Vorteil haben, wobei beide auch mit Verletzungen zu tun hatten. Für WR Jayden Umbarger, wie für die anderen Ballfänger, gilt bei Navy nach wie vor: Blocken first, Catchen second. Aber Umbarger hat Big Play Potential und könnte von einer leichten Öffnung der O durchaus profitieren. Und bei den RB wird wieder viel über Daba Fofana gehen, der zwar keine FB-Statur aufweist, aber dennoch in der Lage ist die toughen Yards zu machen.

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    Brian Newberry ist seit 2019 bei Navy, vormals als Defensive Coordinator, nun seit diesem Jahr als Hauptverantwortlicher.

    Die Beförderung von Newberry zum Head Coach folgt natürlich auch deshalb, weil die Defense unter ihm zu den stärksten der Conference gehört. Mit den meisten Stopps bei 3rd Down, zweitmeisten Sacks und der zweitbesten Verteidigung gegen den Lauf findet man seine Units jeweils ganz oben in der AAC. Zwar muss man Playmaker John Marshall ersetzen, dennoch hat man hier mit Edge-Rusher Jacob Busic, einem starken Backfield u.a. mit Safety Rayuan Lane und CB Mbiti Williams weiteres Top-Talent aufzuweisen.

    Prognose:

    Newberry hat zwei Aufgaben: Beat Army (und Air Force) und die Midshipmen zurück zu einem Bowl-Game zu bringen. Ersteres scheint machbar (Army hatte man schon am Rand der Niederlage und Air Force kommt dieses Jahr nach Annapolis), für zweites braucht man zusätzliche Siege zu Hause gegen Wagner, South Florida, bei Charlotte und Temple z.B. Das ist durchaus im Bereich des Möglichen. Los geht’s bekanntlich mit dem Duell gegen Notre Dame in Dublin. Schon da werden wir einen ersten Blick auf das neue Navy-Team erhaschen können.


    SMU MUSTANGS

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    Campus: University Park (Dallas County), Texas

    Conference: American Athletic Conference (seit 2013)

    Bilanz 2022: 7-6 / Niederlage im New Mexico Bowl gegen BYU

    Rückblick:

    Seit Sonny Dykes 2018 die Mustangs übernahm, ist SMU ein sehr konstantes College Football Programm geworden. 4x in Folge erreichte man Bowl-Games, ohne jemals die Spitze der AAC zu erklimmen. So auch 2022 unter Dykes Nachfolger Rhett Lashlee, als man gegen die 3 Spitzenteams in der Conference unterlag (UCF, Tulane, Cincinnati) und den Rest bezwingen konnte, was dann letztendlich den vierten Platz in der Conference bedeutete.

    Ausblick:

    Nun sind zwei der Top 3 Teams des Vorjahres weg und damit wäre es doch Zeit für die Mustangs endlich mal ganz oben anzuklopfen. Damit das gelingen kann, braucht man einen gleichwertigen Ersatz für QB Tanner Mordecai, der nach 2 Jahren mit je über 3.500 Yards und 30+ TDs nun sein Glück in der B1G bei den Wisconsin Badgers versucht. Sein Nachfolger wird wohl Preston Stone, letztes Jahr der Back-up von Mordecai mit Einsatzzeit in 5 Spielen. Mit ihm sollte die Offense nicht allzu viel an Qualität verlieren. Als Passfänger stehen vor allem Deep Threat Jordan Kerley und TCU Transfer Jordan Hudson zur Verfügung. Dazu kommen aus Miami (Lashlee war dort 2020 und 2021 Offensive Coordinator) RB Jaylan Knighton und die WR Romello Brinson und Key’Shawn Smith.

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    Nach dem Abgang von Rashee Rice (NFL) ist Jordan Kerley nun der Top Receiver der Mustangs. Letztes Jahr fing er 37 Bälle mit einem Schnitt von 16 Yards per Play.

    Die Defense dagegen war bei den Mustangs in den letzten Jahren immer die große Schwachstelle. Auch hier soll das Transfer Portal helfen: Mit LB Ahmad Walker, S Robert Rahimi und CB Chris Megginson kommen gleich 3 Stammkräfte aus Liberty zu SMU. Defensive Coordinator Scott Symons kennt die alle noch von seiner Vorgänger-Station und soll nun um diese 3 Stützen die neue Verteidigung der Mustangs aufbauen. Dazu kehren Pass-Rusher Nelson Paul und Safety Brandon Crossley als Leistungsträger aus dem Vorjahr zurück.

    Prognose:

    SMU kann von der Neuordnung in der AAC mit am meisten profitieren. Dazu kommt dieses Jahr ein vermeintlich leichter In-Conference-Spielplan. Die Top-Favoriten Tulane und UTSA würde man erst in einem eventuellen Championship-Game zu Gesicht bekommen. Road Trips nach East Carolina und Memphis könnten allerdings durchaus Stolpersteine sein. Die Heimspiele dagegen sind alle aus der Kategorie ‘machbar’ und dazu darf man sich außerhalb der AAC mit Big-12 Größen Oklahoma und TCU messen und schon mal abchecken, wie man in einer möglichen Power 5 (Die Pac war ja an den Mustangs durchaus interessiert) aussehen könnte. SMU muss man als Mitfavoriten auf jeden Fall auf dem Zettel haben und alles andere als mindestens 6 Siege innerhalb der Conference wären eine herbe Enttäuschung.


    SOUTH FLORIDA BULLS

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    Campus: Tampa, Florida

    Conference: American Athletic Conference (seit 2013)

    Bilanz 2022: 1-11

    Rückblick:

    Ein Sieg (gegen das unterklassige Howard) stand am Ende der Saison für die Bulls zu Buche. Auch wenn man in einigen Spielen gegen stärkere Gegner (Cincinnati und Florida) eine durchaus passable Figur machte, war das schließlich doch viel zu wenig und so wurde Head Coach Jeff Scott nach einem 1-8 Start entlassen. Neuer Mann in Tampa wird nun mit Alex Golesh jemand, der an der Seite von Josh Heupel in Tennessee die Vols zu einer der spektakulärsten Offenses in der gesamten FBS verholfen hat.

    Ausblick:

    Golesh braucht für seine Offense einen QB mit einem starken Arm. Das erfüllt der Ex-Baylor QB Gerry Bohanon auf alle Fälle, dazu bringt er auch eine gute Beweglichkeit mit. Das einzige Problem: Er war in den letzten Jahren sehr verletzungsanfällig und hinter ihm ist eine große Lücke. Dazu braucht er neue WR, nachdem sein bester Mann Xavier Weaver zu Deion Sanders nach Boulder düste. Immerhin: Slot Man Sean Atkins ist noch da und dazu kommen ein paar interessante Transfers wie Michael Brown Stephens (Minnesota) oder Jaden Alexis (Texas). Auf RB sucht South Florida ebenfalls einen neuen Mann, nachdem Bryan Battie nun in Auburn ist. Michel Dukes und Florida-Transfer Nay’Quan Wright müssen in die Bresche springen.

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    Soll South Florida helfen, zurück in die Erfolgsspurt zu kommen: Neu Head Coach Alex Golesh, vormals Tennessee Volunteers Offensive Coordinator.

    Und dann die Defense. Die gute Nachricht ist, dass fast alle Stammkräfte zurück sind. Die schlechte allerdings, dass die Verteidigung letztes Jahr hundsmiserabel war. Der neue Defensive Coordinator Todd Orlando hat hier alle Hände voll aus diesem ‘Haufen’ eine brauchbare Unit zu basteln. Immerhin: DJ Gordon und Davon Hicks sind als Linebacker passabel. Und ex Kansas State CB Aamaris Brown darf man auch zu den Besseren zählen.

    Prognose:

    Der Weg ist das Ziel oder so ähnlich. Für die Bulls kann es nach den letzten Jahren nur die Devise geben, sich ganz langsam, Schritt für Schritt wieder an die AAC-Spitze heranzutasten. Wir haben es hier immerhin mit einem College zu tun, das vor gar nicht allzulanger Zeit als eines der aufstrebendsten überhaupt galt. Nun waren die letzten 4 Jahre allerdings wirklich zum Vergessen und so kann Golesh fast bei Null anfangen. Immerhin: Die wirklich großen Brocken bietet der Spielplan nicht (wenn wir mal das Spiel in Alabama außen vor lassen), und mit Siegen gegen Florida A&M, Rice, Temple und Charlotte zu Hause wäre das Soll schon fast erfüllt. Dazu sind auch Spiele bei UConn oder Navy sicher nicht komplett außer Reichweite. Sehr wahrscheinlich wird man nicht alle aufgezählten Partien gewinnen können, aber wenn man sich halbwegs kompetent zeigt, dann kann man schon viel freundlicher in die Zukunft schauen.


    TEMPLE OWLS

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    Campus: Philadelphia, Pennsylvania

    Conference: American Athletic Conference (seit 2013)

    Bilanz 2022: 3-9

    Rückblick:

    Bei Temple begann letztes Jahr eine neue Ära, als Head Coach Stan Drayton die Owls übernahm. Unter ihm gab es durchaus die ersten leichten Verbesserungen zu sehen, aber wie zu befürchten war, braucht es doch etwas länger, die Owls wieder zurück zumindest in ein Bowl-Game (zuletzt 2019 erreicht) zu bringen. Die Defense hielt Temple immerhin oftmals im Spiel, aber ein fehlendes Laufspiel machte die Offense oftmals zu einem zahmen Geflügel, was dann regelmäßig zerpflückt wurde. Am Ende stand nur ein Sieg in der AAC (South Florida) und ansonsten viel gezahltes Lehrgeld für die Eulen zu Buche.

    Ausblick:

    Die Offense der Owls wird angeführt durch QB EJ Warner, dem Sohn von NFL Hall of Famer Kurt Warner, der letztes Jahr über 3.000 Yards und 18 TDs erwarf. Warner ist für einen QB etwas kleiner, aber wie bei dem Pedigree nicht anders zu erwarten, bereits in seiner Freshman-Saison zu einem guten Passer geworden, der noch ein paar Bälle zuviel zum Gegner geworfen hat (12), aber mit mehr Erfahrung sollte das besser werden. Und: Er hatte so gut wie überhaupt keine Unterstützung durch das Laufspiel, was bei einem Coach wie Drayton (lange Jahre RB-Coach an diversen Stätten) nahezu unvorstellbar war. Zwar ist RB Edward Saydee kein Schlechter, aber wenn die O-Line keine Lücken freiblocken kann, ist selbst der beste RB aufgeschmissen. Hier muss Drayton dieses Jahr ansetzen.

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    Apfel und Stamm ... QB EJ Warner hat sich schon in seiner Freshman-Saison als durchaus fähig erwiesen.

    Wenn es einen Grund gibt, auf einen schnellen Aufstieg der Temple Owls zu setzen, dann ist es die Defense. Mit Layton Jordan und Jordan Magee hat man hier zwei der besten outside Linebacker der gesamten AAC zu bieten. Dazu kommt in der Mitte Yvandy Rigby und insgesamt eine Unit, die 10 der 15 Spieler mit 300+ Snaps des Vorjahres zurückbringt. Erfahrung sollte also hier für die Owls sprechen. Ein paar Turnover mehr dürfen es allerdings sein, 6 Interceptions sind insgesamt zu wenig.

    Prognose:

    Bei den Owls ist ein wenig langer Atem angesagt, denn so schnell dürfte das mit dem Turnaround nicht gehen. Zwar wirkt der Spielplan auf den ersten Blick deutlich leichter als noch im Vorjahr, dennoch ist das Erreichen eines Bowl-Games wohl weiterhin äußerst ungewiss. Dazu müssten Heimsiege über Akron, Norfolk State und Navy auf alle Fälle her und dazu mindestens Auswärtserfolge bei Tulsa, South Florida und eventuell North Texas oder UAB, vielleicht auch Rutgers. Oder überraschende Heimsiege gegen Memphis, SMU oder UTSA. Insgesamt wäre eine Verbesserung auf 5 Siege bereits als kleiner Erfolg zu verzeichnen.

    FCK NZS

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • TULANE GREEN WAVE

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    Campus: New Orleans, Louisiana

    Conference: American Athletic Conference (seit 2014)

    Bilanz 2022: 12-2 / AAC-Champion / Sieg im Cotton Bowl über USC

    Rückblick:

    Was für eine märchenhafte Saison doch 2022 für die Green Wave und ihre Fans war. Nicht nur, dass man erstmals seit 1998 wieder mehr als 10 Spiele gewinnen konnte und den ersten Conference Titel seit damals einfahren konnte (den ersten AAC-Titel überhaupt), nein, man krönte eine überaus herausragende Saison noch mit einem Comeback-Sieg über USC in allerletzter Minute. Mehr geht nun wirklich kaum und es zeigt sich eben, dass sich Geduld und Festhalten an einem Coach manchmal doch auszahlt: 2021 hatte Willie Fritz noch 10 Partien mit seinem Team verloren.

    Ausblick:

    Nun, da die größten Herausforderer wie Cincinnati und UCF weg sind, ist doch Platz für eine Tulane-Dynastie in der AAC? Naja, ganz so einfach wird es nicht, denn Tulane muss natürlich einige wichtige Leute ersetzen, so z.B. Tajee Spears (jetzt NFL Tennessee Titans) oder die WR Duece Watts und Shae Wyatt. Aber mit QB Michael Pratt kehrt immerhin der Triggerman für die Offense wieder nach New Orleans zurück. Er und Slot-WR Jha’Quan Jackson sind Playmaker, auf die der neue Offensive Coordinator Slade Nagle (2022 noch Tight End Coach) auf alle Fälle bauen kann. Dazu dürfte die Offense Line der Green Wave eine der besten der Conference sein - 4 Männer kehren zurück und mit LT Cameron Wire aus LSU kommt eine garantierte Verstärkung dazu. Auf RB wird Spears wohl von Vorjahres Back-up Shaadie Clayton-Johnson und dem eher kleingewachsenen Liberty Transfer Shedro Louis ersetzt. Und Dontae Fleming (ex Louisiana) und der talentierte Ex-Notre Dame Lawrence Keys sollten das WR-Corps zumindest auf einem akzeptablen Niveau halten.

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    Kam von den Fighting Irish nach New Orleans: Lawrence Keys soll 2023 eine größere Rolle bei der Green Wave spielen.

    In der Defense kann Fritz auf seine beiden CBs Jarius Monroe und Lance Robinson bauen. Auf Safety kommt aus Louisiana mit Kam Pedescleaux ein sehr erfahrener (5th Year Senior) Mann dazu, der seine Stärken vor allem gegen den Run hat. Ein bisschen mehr Pass-Rush könnte die Green Wave allerdings gebrauchen, letztes Jahr hatte man nur 24 Sacks; DE Darius Hodges als führender Spieler hatte 5 davon. Dazu kommen mit Tyler Grubbs (Louisiana Tech) als Linebacker und Andre Sam (Marshall) zwei weitere Tackle-Maschinen für die Defense, die jetzt von Shiel Wood (ehemals Troy) betreut wird.

    Prognose:

    Tulane muss man auch 2023 zu einem der beiden Top-Favoriten in der AAC zählen. Wichtig wird sein, wie man in der Offense die Abgänge einiger wichtiger Spieler und des Coordinators (Jim Svoboda wollte zurück in den mittleren Westen) verkraften kann. Der Spielplan hat gleich ein paar sehr interessante Non-Conference Heimspiele auf dem Plan: Gegen starke South Alabama Jaguars (letztes Jahr eines der Top Teams in der Sun Belt) und dann gegen Lane Kiffins Ole Miss Rebels wird man früh wissen, wo man leistungsmäßig steht. Falls zwei Siege gelingen sollten, dann darf man in New Orleans von dem ganz großen Coup, einer Teilnahme bei den letzten 4-Team-Playoffs, träumen. In Conference Play sind ansonsten vor allem die Spiele in Memphis, bei East Carolina, bei Florida Atlantic und dann ganz am Ende der regulären Saison zu Hause gegen UTSA ausschlaggebend. Eine 11-1 Saison ist nicht ausgeschlossen, bedarf aber auch des ein oder anderen Quäntchen Glückes. Eine Teilnahme im AAC-Endspiel sollte es aber mindestens sein.


    TULSA GOLDEN HURRICANE

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    Campus: Tulsa, Oklahoma

    Conference: American Athletic Conference (seit 2014)

    Bilanz 2022: 5-7

    Rückblick:

    Für Tulsa ging nach der Saison 2022 eine Ära zu Ende: Nach einer 5-7 Saison und damit der verpassten Bowl-Teilnahme wurde Coach Philip Montgomery entlassen. 2015 hatte er die Golden Hurricane übernommen und zu insgesamt 4 Bowl-Teilnahmen geführt. Allerdings gelang nie der ganz große Wurf und nur 2016 hatte man einmal eine doppelstellige Anzahl an Siegen (10).

    Ausblick:

    Der neue Mann bei Tulsa heißt Kevin Wilson und war viele Jahre Co-Offensive Coordinator bei Ohio State. Der viel größere Name allerdings taucht als Offensive Coordinator auf: Steve Spurrier. Auch wenn es sich nur um den Jr. und den Sohn der Florida/South Carolina-Legende handelt, so birgt allein der Name dafür, dass die Pass-Offense der Golden Hurricane zu beachten sein sollte. Starting QB wird voraussichtlich Braylon Braxton, der zwar kurzzeitig das Transfer-Portal aufsuchte, ehe er sich dann doch entschloss, in Tulsa zu bleiben. Letztes Jahr warf er als Back-up 10 TD Pässe und erlief weitere 5 und warf nur zweimal den Ball zum Gegner. Bei den Receivern ist lediglich Malachi Jones als erfahrener Spieler noch da. Auf der RB Seite dagegen darf man gespannt auf RB Anthony Watkins sein, der letztes Jahr aufgrund einer Verletzung verpasste, aber 2021 im Schnitt über 7 Yards per Lauf erzielte. Ihm zur Seite steht Oklahoma State Transfer Braylin Presley, der zugleich auch als Receiver Einsatz finden kann.

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    Steve Spurrier Jr. ist der neue Offensive Coordinator in Tulsa. Mit ihm soll das Passspiel der Golden Hurricane neu entfacht werden.

    Weitere Oklahoma State Transfers findet man in der Secondary: Demarco Jones (CB) und Kanion Williams (Safety) sollten hier Verstärkung sein und zusammen mit einem der besten verbleibenden Spieler Tulsas Safety Kendarin Ray eine mehr als ordentliche Unit bilden. Das war es dann aber schon an guten Nachrichten, denn die LB muss man komplett neu besetzen und gerade gegen den Lauf war Tulsa im Vorjahr extrem anfällig. Und der Pass Rush brachte letztes Jahr auch gerade mal 16 Sacks zu Stande. Viel Arbeit für den neuen Defensive Coordinator Chris Polizzi, der zuletzt unterklassig unterwegs war.

    Prognose:

    Für Wilson sollte in der ersten Saison nichts weiter zählen, als irgendwie auf 6 Siege zu kommen. Dafür scheint der Spielplan sogar durchaus machbar, auch wenn man Spiele in Washington und gegen Oklahoma wohl eher als Erfahrungshilfe abhaken sollte. Danach aber kommen gewinnbare Spiele gegen Temple, Rice, Charlotte und North Texas zu Hause, sowie auswärts bei Northern Illinois oder Florida Atlantic. Zusammen mit dem Saisonauftakt gegen das unterklassige AR-Pine Bluff würden hier 5 weitere Siege schon genügen, um das Ziel zu erreichen. Dazu müssen aber vor allem die Defense und die Offense Line deutlich besser spielen als im Vorjahr.


    Zusammenfassung:

    Playoff-Teams: -

    New Year’s Six Aspiranten: Tulane

    Bowl Kandidaten: East Carolina, Memphis, SMU, Navy (fringe), Tulsa (fringe)

    Keine Bowl-Teilnahme: South Florida, Temple


    Mögliches AAC-Endspiel:

    UTSA vs. Tulane

    (weitere Kandidaten sind vor allem SMU und Memphis, FAU sollte auch nicht komplett chancenlos sein)

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    Kann Tulane Head Coach Willie Fritz auch nach der 2023er Saison wieder lautstark jubilieren? Die Green Wave sind definitiv erneut ein Kandidat auf den AAC-Titel.

    Demnächst geht es dann mit der Conference USA weiter.

    FCK NZS

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    Einmal editiert, zuletzt von Chrizly (9. Juli 2023 um 04:26)

  • TEIL III - CONFERENCE USA (CUSA)

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    - FIU PANTHERS

    - JACKSONVILLE STATE GAMECOCKS (N/A)

    - LIBERTY FLAMES (N)

    - LOUISIANA TECH

    - MIDDLE TENNESSEE BLUE RAIDERS

    - NEW MEXICO STATE AGGIES (N)

    - SAM HOUSTON BEARKATS (N/A)

    - UTEP MINERS

    - WESTERN KENTUCKY HILLTOPPERS

    (N) = Neu in der Conference

    (N/A) = Neu in der FBS & in der Conference


    Ah ja, die Conference-USA. Das seltsame Sammelsurium der FBS-Colleges, die irgendwie in eine Conference wollen, aber nirgendwo anders Platz fanden. Dieses Jahr gleich mit 4 neuen Teams, zwei davon die zum allerersten Mal den Sprung in die nächsthöhere Klasse wagen: Sam Houston (aus Huntsville, nicht Houston, Texas) und Jacksonville State (aus Jacksonville, Alabama nicht Florida) sind damit die FBS Teams Nr. 132 und 133.

    Ebenfalls neu in der Conference USA sind die stark aufstrebenden Liberty Flames und die New Mexico State Aggies, die beide zuletzt independent unterwegs waren. Fehlen werden derweil der amtierende Champion UTSA, sowie North Texas, UAB, Florida Atlantic, Rice, sowie Charlotte, die nun alle in der American Athletic Conference weilen. Das bedeutet aber auch, dass die Karten komplett neu gemischt werden. Teams wie Western Kentucky oder der Miami-Schreck Middle Tennessee sind plötzlich Mitfavoriten um einen Conference-Titel. Wobei man einen der Neulinge ebenfalls ganz oben auf der Liste haben muss.

    Und die Aufsteiger? Nun, wie James Madison letztes Jahr zeigte, wird auch in der FCS guter Football gespielt. Aber ob die Bearkats oder die Gamecocks ebenfalls so schnell Fuß fassen, muss sich erst zeigen.


    FIU (FLORIDA INTERNATIONAL UNIVERSITY) PANTHERS
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    Campus: Westchester (Miami County), Florida

    Conference: Conference USA (seit 2013)

    Bilanz 2022: 4-8

    Rückblick:

    Bis Ende Oktober schien es so, als ob der neue Head Coach Mike MacIntyre ein weiteres Wunder vollbringen könne und die Panthers bereits in seiner ersten Saison in ein Bowl-Game führen. Doch dann im letzten Saisondrittel zeigten sich die erwarteten Defizite und letztendlich blieb es bei 4 Siegen. Und das darf man schon als Erfolg verstehen, denn in den beiden vorangegangenen Spielzeiten schafften die Panthers gerade mal einen einzigen Sieg.

    Ausblick:

    Um den nächsten Schritt auf der Leiter zu machen, brauchen die Panthers weniger Fehler. Das fängt bei der QB Position an, die nun wohl Grayson James inne haben sollte. James warf fast 2000 Yard in der vergangenen Saison mit 11 TDs, aber auch genauso vielen Interceptions. Sein Offense Coordinator David Yost und Head Coach MacIntyre gehören zu den aggressivsten Coaches, spielten 60% der 4th Downs in der gegnerischen Hälfte aus (die drittmeisten aller FBS Teams), konnten allerdings nur 44% davon konvertieren. Mit mehr Erfahrung sollte die Zahl allerdings gesteigert werden können. Leider fehlt RB Lexington Joseph mit einer schweren Verletzung bereits jetzt für die gesamte Spielzeit. So wird es an South Dakota Transfer Shomari Lawrence liegen, das Laufspiel zu etablieren.

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    ****-Prospect Avery Huff konnte bis jetzt sein Talent nicht aufs Feld bringen. Gelingt es bei den Panthers?

    In der Defense setzt man ebenfalls auf mehr Erfahrung der zurückkehrenden Spieler und zudem auf einige Transfers wie Jack Daly, der mit seinen 315p die D-Line verstärken sollte. Aus Miami kommt LB Avery Huff, der dort zwar viele Vorschusslorbeeren erhielt, aber dem Hype nie gerecht wurde. Nun soll ein frischer Start bei den Panthers helfen, seine Talente besser zur Entfaltung zu bringen. Noch zu nennen wären Safety/Nickelback Jamal Potts, der zu den Besseren im Vorjahr gehörte.

    Prognose:

    Der Start ist FIU im Vorjahr recht gut gelungen und 2023 könnte dies ähnlich aussehen: Man beginnt bei einer Partie bei Louisiana Tech, ehe mit Maine und North Texas zwei durchaus schlagbare Gegner zu Besuch kommen. Und auch ein Trip zu UConn muss keine unbedingte Niederlage sein. Danach kommt Liberty und spätestens dann weiß man, ob von Florida International dieses Jahr vielleicht doch mehr zu erwarten ist. Zu einem Bowl-Game fehlte letztes Jahr nicht viel und mit ein bisschen mehr Erfahrung und dem ein oder anderen bisschen Glück, könnte es bereits 2023 schon soweit sein.


    JACKSONVILLE STATE GAMECOCKS

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    Campus: Jacksonville, Alabama

    Conference: Conference USA (seit 2023, davor in der ASUN (FCS))

    Bilanz 2022: 9-2 (nicht für die Playoffs zugelassen)

    Rückblick:

    Die Gamecocks schafften ihrer vorerst letzten FCS-Saison noch einmal den Sprung auf den ersten Platz in der Conference, durften aber an den Playoffs aufgrund des bereits feststehenden Wechsel in die höhere Klasse nicht teilnehmen.

    Ausblick:

    Hey, ein alter Bekannter kehrt zurück: Rich Rodriguez, einst einer der wichtigsten Coaches in der Entwicklung und Evolution der Spread-Offenses, übernahm die Gamecocks im Vorjahr und schaffte es gleich auf Anhieb, ihnen ein neues Gesicht zu verpassen. Nun allerdings braucht er einen neuen QB, denn der langjährige Starter der Gamecocks Zion Webb wird wohl kein 7. Jahr bekommen. Te’Sean Smoot ist zwar ein ähnlicher Typ wie Webb, kann aber noch nicht auf die Erfahrung zurückschauen. Die Offense sollte aber weiterhin durch das Laufspiel getragen werden, allen voran Leading Rusher Anwar Lewis, der im Schnitt per Lauf 7 Yards erzielte. Dazu ergänzt von Malik Jackson, der aus UL-Monroe zu den Gamecocks stößt. Dazu hat man mit Sterling Galban und Reggie Brown zwei Receiver, die jederzeit das Feld in die Länge ziehen können.

    Edit: Zion Webb erhält tatsächlich die Freigabe für sein 7. Jahr. Eine wichtige Personalie für die Cocks damit geklärt.

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    Rich Rodriguez ist seit 2021 Head Coach bei den Gamecocks. Es ist nach West Virginia, Michigan und Arizona sein vierter Job als Chef.

    Bleibt das große Fragezeichen: Defense! Wobei JSU immerhin auf ein paar Edge-Rusher zurückgreifen kann, die ein Problem für jeden QB darstellen: Chris Hardie (5.5 Sacks und 15 TFLs) sowie J-Rock Swain, der weitere 5 Sacks und 10 TFLs beisteuerte. Dahinter gibt es ein paar Abgänge zu verzeichnen und so wird viel auf ein paar neue Spieler ankommen. Und auf Laletia Hale, der wie ein Safety gebaut ist, aber die Position des Linebackers ausfüllt.

    Prognose:

    Die Offense sollte Jacksonville State die Möglichkeit geben, sich schnell an die neue Umgebung zu gewöhnen. Dennoch ist ein ähnlicher Durchmarsch, wie ein James Madison ihn letztes Jahr vormachte, erstmal nicht zu erwarten. Zu groß sind die Fragezeichen auf QB und Defense, auch wenn Rich Rods Offense eine Bereicherung für die Conference USA sein sollte. Zur Eingewöhnung gibt es zwei machbare Spiele zu Hause gegen UTEP und ETSU (unterklassig), ehe es zu Coastal Carolina geht. Spiele zu Hause gegen Liberty und Western Kentucky dürften die Highlights bilden, neben dem Trip zu den Namensvettern aus South Carolina. Mit 5-6 Siegen (Bowl-Games sind im ersten Jahr bekanntlich nicht drin) dürfte man die erste Saison der Gamecocks bereits als gelungen bezeichnen.


    LIBERTY FLAMES

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    Campus: Lynchburg, Virginia

    Conference: Conference USA (seit 2023, davor Independent)

    Bilanz 2022: 8-5 / Niederlage im Boca Raton Bowl gegen Toledo

    Rückblick:

    Es war eine turbulente und ereignisreiche Saison für das umstrittene College in Virginia. Zunächst einmal schien man auf dem Weg in einen der größeren Bowls, mit Siegen über BYU und Arkansas untermauerte man die glänzenden Leistungen bis dahin (nur eine Niederlage und die äußerst knapp gegen Wake Forest stand da auf dem Zettel). Aber dann, dann folgten plötzlich unerwartete Niederlagen bei UConn und gegen Virginia Tech und es kam Unruhe auf, da Head Coach Hugh Freeze ständig mit einem Wechsel in die SEC zu Auburn in Verbindung gebracht wurde. Und auf dem Höhepunkt dieser Spekulationen kassierte man dann eine deftige Klatsche gegen New Mexico State. Danach nahm Freeze den Job in Auburn tatsächlich an und so musste man in Lynchburg nach einem neuen Mann Ausschau halten. Und den fand man an der Küste South Carolinas.

    Ausblick:

    Jamey Chadwell also heißt der neue Mann bei den Flames - bei den Chanticleers hatte er mit seiner sehr interessanten Offense für Furore gesorgt und scheint damit eine gute Wahl für das aufstrebende College. Aber: Es wird eine Zeit brauchen, bis die Umstellungen funktionieren und die muss man auf alle Fälle einplanen. Beginnen wir auf der QB-Position: Dort sucht Chadwell nach seinem neuen Leader für die Offense. Zur Verfügung stehen mit Jonathan Bennett und Kaidon Salter zwei Spieler aus dem Vorjahres-Kader. Aber auch Transfer Trey Lowe, der aus Southern Miss zu den Flames kommt. Wer auch immer die Offense führen soll, kann auf WR Noah Frith bauen. Als Runner sind Transfer Quinton Cooley und Star Rekruit Vaughn Blue im Angebot.

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    Jamey Chadwell war von 2019 bis 2022 Head Coach bei den Coastal Carolina Chanticleers. Kann seine Option Offense auch bei Liberty Früchte tragen?

    In der Defense haben die Flames mit DT Kendy Charles einen absoluten Starspieler. Ansonsten muss man eine Menge Production der letzten Jahre ersetzen und es gibt Fragezeichen, sowohl beim Pass-Rush, als auch bei den Linebackern. Mit Kobe Singleton hat man aber immerhin einen CB, der auf Anhieb zu den Besten der Conference gehören dürfte.

    Prognose:

    Der Spielplan dürfte Liberty entgegenkommen, denn bis auf eine Partie bei Western Kentucky sollte man in den ersten 8 Spielen jedesmal favorisiert sein. Das Spiel gegen die Hilltoppers könnte dann schon ausschlaggebend sein, ob man a) das Endspiel erreicht und b) eventuell sogar den Heimvorteil in jenem Endspiel sichern kann. Es ist aber auch möglich, dass die neue Option-Offense von Chadwell ein wenig Zeit braucht und es daher den ein oder anderen Wackler zuvor gibt, zumal die QB-Position wohl zunächst ungeklärt bleibt. Spiele gegen New Mexico State (letztes Jahr gab es hier ein Debakel) und gegen Middle Tennessee, als auch die Partie bei Jacksonville State darf man hier nicht auf die leichte Schulter nehmen. Insgesamt sollten 7 Siege aber das Minimum sein.


    LOUISIANA TECH BULLDOGS

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    Campus: Ruston, Louisiana

    Conference: Conference USA (seit 2013)

    Bilanz 2022: 3-9

    Rückblick:

    Aller Anfang war schwer. Head Coach Sonny Cumbie übernahm die Bulldogs in 2022, sein erster Head Coach Posten überhaupt, nachdem er jahrelang einen guten Job als Offensive Coordinator oder QB-Coach bei TCU und Texas Tech machte. Die Offense trug dann auch immerhin dazu bei, dass LA Tech zumindest in einigen Spielen bereits konkurrenzfähig war und erzielte 5x 34 Punkte oder mehr. Aber die Defense und ein paar Fehler zuviel bescherten Cumbie dann doch einen 3-9 Start. Nun also Jahr 2 und die Hoffnung, dass man weitere Fortschritte machen kann.

    Ausblick:

    Für seine zweite Saison holte Cumbie sich Hilfe im Transfer-Portal: QB Hank Bachmeier war einst als ****-Rekruit zu den Boise State Broncos gekommen, aber nach einem glänzenden Start 2021 sorgten Verletzungen und eine teilweise indiskutable Leistung dafür, dass er auf die Bank musste. Nun versucht Cumbie denn ohne Frage sehr talentierten QB wieder hinzubiegen und um ihn seine explosive Offense aufzubauen. Trotz des Abgangs von Top-Mann Tre Harris (Ole Miss) haben die Bulldogs ein ziemlich gutes WR-Trio aufzubieten: Smoke Harris ist so klein, wie wendig und mit großartigen Händen ausgestattet, Cyrus Allen und Kyle Maxwell haben beide Big Play Potential. Und auf RB haben Marquis Crosby und Charvis Thornton zusammen über 5 Yard pro Lauf, über 1.300 Yards und 12 TDs erzielt.

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    Hank Bachmeier kam als ****-Prospect nach Boise. Nun soll er in Ruston die Bulldogs zu neuem Glanz verhelfen.

    Aber die Defense muss sich gewaltig steigern. Die Bulldogs erlaubten nahezu 470 Yards und 38 Punkte pro Partie. Das ist natürlich viel zu viel. Dazu gab es nur 16 Sacks und auch das muss besser werden. DT Omar Pew als NoseTackle ist gesetzt, ansonsten wird es viele Veränderungen geben. Immerhin hat man mit Willie Roberts einen mehr als soliden CB in den eigenen Reihen.

    Prognose:

    Für Cumbie und die Bulldogs gilt es, offensiv an die vergangene Saison anzuknüpfen, während man defensiv viel verbessern muss. Gleich zu Beginn stehen 3 Heimspiele in den ersten 4 Partien an, hier ist ein guter Start in die Saison essentiell. Die härtesten Brocken des Vorjahres sind weg, dafür gibt es einen Test bei neu aufgestellten Nebraska Cornhuskers, einen Besuch bei SMU und in der Conference Trips zu Liberty und Middle Tennessee. Mit einem zu besserer Form zurückfindenden Bachmeier ist eine Bowl-Teilnahme keine Utopie. Es wird allerdings auf die Heimspiele ankommen.


    MIDDLE TENNESSEE BLUE RAIDERS

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    Campus: Murfreesboro, Tennessee

    Conference: Conference USA (seit 2013)

    Bilanz 2022: 8-5 / Sieg im Hawaii Bowl gegen San Diego State

    Rückblick:

    Miami Hurricane Fans, bitte die nächsten Sätze überspringen! Die Blue Raiders sorgten für einen der Paukenschläge der Saison, als man Miami in deren Heimstadion nicht nur besiegen, sondern teilweise regelrecht vorführen konnte. Danach aber schien die Luft ein wenig raus und erst gegen Ende der Saison kam man wieder in Schwung. Am Ende stand die zweite Bowl-Teilnahme in Folge für die Bilue Raiders und Head Coach Rick Stockstill. Der übernahm die Truppe 2006 und ist damit einer der ältesten amtierenden Head Coaches der FBS. Nur Mike Gundy (Oklahoma State), Kyle Whittingham (Utah - beide 1 Jahr mehr) und der seit 1999 tätige Iowa Head Coach Kirk Ferentz sind noch länger bei ihren Teams.

    Ausblick:

    Die Offense der Blue Raiders wird einige Veränderungen durchmachen müssen, angefangen auf der QB-Position, wo 3000-Yard Passer Chase Cunningham ersetzt werden muss. Nick Vattiato, im letzten Jahr Back-up, hat wohl die besten Chancen hier zum Starter ernannt zu werden, aber Ren Hefley, Transfer von Presbyterian, sollte man auch nicht ganz aus den Augen verlieren. Ebenfalls fehlen wird Jaylin Lane (jetzt Virginia Tech) und insgesamt die 3 besten Ballfänger des Vorjahres. DJ England-Chisolm hat Speed, muss das Talent aber erst aufs Feld bringen. Und beim Laufspiel braucht Frank Peasant Hilfe der O-Line. Er hatte einen Schnitt von 3.3 Yards pro Lauf nach Kontakt, aber insgesamt nur 4.3 Yards per Carry. Das muss definitiv besser werden.

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    Rick Stockstill geht in seine 18. Saison als Head Coach für die Blue Raiders. Ein Titel sprang bis jetzt nicht heraus.

    Die Defense der Blue Raiders lebt von ihren Big Plays. Aber auch hier hat man wichtige Spieler verloren, wie Safety Decorian Patterson, der letztes Jahr 7 Interceptions fing und nun für UCF spielt. Noch da sind allerdings die exzellenten Line-Spieler Marley Cook (DT) und Zaylin Wood (End). Und mit Oregon Edge Rusher Brandon Buckner kommt weitere Hilfe dazu. Nicht zu vergessen CB Teldrick Ross der sowohl covern, als auch tackeln kann.

    Prognose:

    Middle Tennessee kann in einer neu ausgerichteten Conference USA so etwas wie das Zünglein an der Waage spielen. Letztes Jahr konnte man bereits sehen, zu was das von Stockstill gecoachte Team fähig ist (sorry, Miami Fans), aber es war dann doch teilweise zu unkonstant. Nun muss man wichtige Leistungsträger ersetzen und der Spielplan hat einige schwere Auswärtspartien parat. In Alabama und Mizzou wird man wohl lediglich Erfahrung gewinnen, aber auch innerhalb der Conference muss man zu den beiden vermeintlichen Favoriten Western Kentucky und Liberty jeweils in deren Stadion antreten. Gewinnt man eines der beiden Spiele und holt die erwartbaren Heimsiege, sollte man allerdings bis zum Schluss im Rennen um die Conference-Krone sein.

    FCK NZS

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    2 Mal editiert, zuletzt von Chrizly (26. August 2023 um 23:53)

  • NEW MEXICO STATE AGGIES

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    Campus: Las Cruces, New Mexico

    Conference: Conference USA (seit 2023, davor independent)

    Bilanz 2022: 7-6 / Sieg im Quick Lane Bowl über Bowling Green

    Rückblick:

    Den Start in die letztjährige Saison konnte man ungefähr so erwarten: Nur einen Sieg aus den ersten 6 Spielen, alles wie gewohnt also. Aber dann, urplötzlich fingen die Aggies Feuer und entpuppten sich als Stolperstein für das ein oder andere höher gerankte Team. Das Highlight ohne Frage der deutliche Sieg bei Liberty und weil man eine Partie unverschuldet absagen musste, durfte man am Ende gegen ein zweites FCS-Team ran, und machte so die erste Bowl-Teilnahme seit 2017 klar. Alles im ersten Jahr von Head Coach Jerry Kill, der mal wieder seinem Ruf als Wunderheiler alle Ehre machte. Gekrönt wurde die Saison dann auch noch mit einem Sieg im Quick Lane Bowl.

    Ausblick:

    Für die neue Saison können die Aggies auf ihren QB Diego Pavia bauen. Der Junior war maßgeblich am Umschwung der Aggies beteiligt und kann sowohl als Passer, als auch als Läufer die Offense tragen. Dazu sind 4 der 5 Top Receiver aus dem Vorjahr zurück, allen voran die beiden Spieler mit den meisten Fängen: Kordell David und Jonathan Brady. Dazu kommt ein Running Game, dass auf eine gute O-Line und Star Thomas und Jamoni Jones neben Pavia als Ballträger zurückgreifen kann.

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    Er hat es schon wieder geschafft. Nach Southern Illinois, Northern Illinois und Minnesota führte Jerry Kill jetzt auch New Mexico State zum Erfolg. Bleib nur gesund!

    In der Defense muss Kill auf hauptsächlich neue Spieler bauen, da viele seiner besten Leute nun nicht mehr im Kader sind. Die Safeties Andre Seldon und Dylan Early allerdings sind noch da und helfen auf alle Fälle schon mal. Bei den CBs gibt es einige Fragezeichen und auch bei den Linebackern sind die besten Tackler weg. Hier wird viel u.a. auf Keyshawn Elliott ankommen, der letztes Jahr als Back-up fungierte und nun zum Starter wird. End Tyriece Thomas und die Tackles Izaiah Reed und Marcus Buckley sollen für den nötigen Pass Rush sorgen

    Prognose:

    Dass Jerry Kill ein Guter ist, hat er schon anderweitig bewiesen. Leider haben ihm gesundheitliche Probleme oftmals einen Strich durch die Rechnung gemacht (allen voran epileptische Anfälle), so dass man hier immer hoffen muss, dass alles gut geht. Wenn dem so sein sollte, dann kann Kill historisch vollbringen, falls ihm im zweiten Jahr in Folge eine Saison mit 7 Siegen oder mehr gelingt. Das gab es in Las Cruces zum letzten Mal 1967. Ein bisschen schwieriger ist die Ausgangslage dieses Jahr, da man dank eines Trips nach Hawaii ein 13. Spiel hat und daher 7 Siege für eine Bowl-Teilnahme braucht. Die Partie auf der Insel muss dabei gewonnen werden, ebenso wie Heimspiele gegen UMass, Western Illinois und mindestens eines der beiden neuen FBS-Teams Sam Houston und Jacksonville State. Beide wäre natürlich noch besser, dann bräuchte man nur noch zwei Auswärtssiege. z.B. bei New Mexico oder UTEP. Oder einen weiteren Heimsieg gegen Middle Tennessee. Auch Liberty steht wieder auf dem Programm. Insgesamt ist den Aggies wirklich einiges zuzutrauen dieses Jahr, aber es könnte auch erstmal einen kleinen Abrutscher zurück geben. Eine erneute Bowl-Teilnahme wäre auf jeden Fall ein Riesenerfolg.


    SAM HOUSTON BEARKATS

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    Campus: Huntsville, Texas

    Conference: Conference USA (seit 2023, davor Western Athletic Conference (FCS))

    Bilanz 2022: 5-4

    Rückblick:

    Die Bearkats setzten einige wichtige Spieler für die Saison aus, damit man sie dieses Jahr noch spielen dürfen. Daher ist die Vorjahresbilanz vielleicht ein wenig täuschend - in den beiden Jahren davor holten die Bearkats (die schreiben sich tatsächlich mit ‘K’) 21-1 Siege insgesamt, plus den Titel 2020.

    Ausblick:

    Der Platzhalter auf der QB Position letztes Jahr war Keegan Shoemaker, der aber weniger als 50% seiner Pässe an den Mann brachte und nur 6 TDs bei 5 Interceptions erzielte. Für 2023 hat man nun Grant Gunnell aus North Texas verpflichten können, dazu ist mit Xavier Ward ex Washington State ein weiterer Anwärter auf dieser Position vorhanden. Auf WR ist Noah Smith zurück, nachdem er die meiste Zeit des Vorjahres aussetzte, dazu kommt Juco-Transfer Qua’Vez Humphreys. Und Ife Adeyi ist auch wieder mit von der Partie, nachdem er 2021 741 Yards und 10 TDs fing. Auf RB sind Zach Hrbacek (letztes Jahr Leading Rusher der Bearkats) und John Gentry, Transfer von Utah State, die beiden wichtigsten Männer.

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    Kavian Gaither führte die Sam Houston Bearkats Defense letztes Jahr mit 79 Tackles an. Dazu kamen 3 Sacks und 2 Forced Fumbles.

    Die Defense dagegen war die Stärke des von K.C. Keeler gecoachten Teams. Das fängt bei den Linebackern mit zwei der Topspieler in der C-USA überhaupt an: Kavian Gaither hatte letztes Jahr 11.5 TFLs und war Leading Tackler. Jaylen Phillips als OLB hatte die zweitmeisten Stopps und dann ist da noch ULM Transfer Jabari Johnson, der auch als Safety eingesetzt werden kann. Die Line dagegen muss sich erst finden, aber mit Georgia State Transfer Akeem Smith und Edge-Tweener Markel Perry (16.5 Sacks in drei Jahren) hat man hier ebenfalls Potential.

    Prognose:

    Die Defense muss es in erster Linie richten, denn das war bis jetzt die Calling Card der Bearkats. In der Offense wird es noch den ein oder anderen Hakler geben und da Spiele bei BYU, gegen Air Force und in Houston zu Beginn auf dem Programm stehen, droht hier ein Fehlstart. Danach folgt das Duell der neu-FBSler gegen Jacksonville State, ehe Road-Trips zu Liberty und New Mexico State folgen. Wenn es schlecht läuft, könnten hier bereits 5 Niederlagen auf dem Konto stehen. Insgesamt wäre man mit 4-5 Siegen in den folgenden Partien (gegen FIU, UTEP, Kennesaw State, Middle Tennessee bei Auswärtsspielen bei Louisiana Tech und Western Kentucky) schon sehr gut bedient. Ein 6-6 wäre definitiv ein mehr als zufriedenstellendes Resultat für das erste Jahr.


    UTEP (University of Texas at El Paso) MINERS

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    Campus: El Paso, Texas

    Conference: Conference USA (seit 2005)

    Bilanz 2022: 5-7

    Rückblick:

    Für die Miners war die Saison 2022 ein leichter Rückschritt, nachdem man 2021 zum ersten Mal seit 2014 wieder ein Bowl-Game bestreiten durfte. Dabei war die Saison keinesfalls schlecht - u.a. besiegte man Boise State - aber am Ende fehlte dann halt doch ein bisschen was. Coach Dana Dimel kam mit seinem Team in den letzten beiden Team immerhin auf eine Bilanz von 12-13, nachdem die ersten 3 Jahre 5 Siege bei 27 Niederlagen zu Buche stand.

    Ausblick:

    Für die neue Saison hat Dimel sich vor allem Verstärkungen über die Junior College Route geholt. Gleich 25 Juco Studenten sind neu im Team. Nicht dazu gehört QB Gavin Hardison, der letztes Jahr über 2000 Yards erwarf und eine wirklich gute Offense-Line, mit All-Conference Guards Elijah Klein und Justin Mayers. Auf RB übernimmt Deion Hankins für Ronald Awatt, der letztes Jahr Leading Rusher war und nun sein Glück in der NFL versucht. Ihm zur Seite steht Juco-Transfer Mike Franklin. Auch bei den Receivern muss man den besten Mann ersetzen: Tyrin Smith wechselt zu Texas A&M und im Gegenzug kommt Dre Spriggs von UTSA, sowie einige andere Juco-Transfers.

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    Praise Amaewhule hat in 4 Jahren 17,5 Sacks für seine Miners erzielen können. Nach einer Verletzung hofft er nun wieder ganz der Alte zu sein.

    In der Defense war UTEP führend was die erlaubten Yards in der Conference anbelangt und nun kommt mit Praise Amaewhule ein Top-Spieler zurück. Zumindest war er das 2021, bevor eine Verletzung ihn 2022 doch stärker beeinträchtigte. Auf der anderen Seite steht mit Bryton Thompson ebenfalls ein Talent. Safety Kobe Hylton ist ein weiterer guter Mann, der sich vor allem durch gutes Tackling auszeichnet. Bei den Linebackern ist Tyrice Knight (95 Stopps letzte Saison) noch da, ansonsten wird auch hier viel über die Jucos ausgeglichen.

    Prognose:

    UTEP beginnt die Saison beim Neuling Jacksonville State, ehe es zu Incarnate Word geht, bevor dann ein Trip zu Northwestern ansteht. Wenn man sich betrachtet, was da gerade in Evanston passiert, muss man nicht unbedingt von einer Niederlage ausgehen. Ein 3-0 Start ist also keinesfalls unmöglich. Die Niederlage wird es dann mit ziemlicher Sicherheit @Arizona geben, ehe man UNLV und Louisiana Tech empfängt. Auch die zweite Saisonhälfte bietet wenig wirklich schreckhaftes and, erst am letzten Spieltag muss man zu einem der Favoriten mit Liberty. Bis dahin könnten aber 6 Siege schon feststehen und das wäre dann erst die 6. Bowl-Teilnahme in den letzten 20 Jahren.


    WESTERN KENTUCKY HILLTOPPERS

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    Campus: Bowling Green, Kentucky

    Conference: Conference USA (seit 2014)

    Bilanz 2022: 9-5 / Niederlage im CUSA Championship-Game gegen UTSA / Bowl-Sieg über South Alabama im New Orleans Bowl

    Rückblick:

    Die Hilltoppers hatten eine starke 2022er Saison, vor allem in der Conference: Man verlor lediglich ein Spiel (gegen UTSA) und zog ins Championship Game ein, wo man erneut gegen die Roadrunners unterlag. Dafür konnte man eine beachtliche Spielzeit mit einem Erfolg in New Orleans krönen.

    Ausblick:

    Coach Tyson Helton hat in Bowling Green durchaus etwas Achtbares geschaffen. Selbst nach dem Abgang von Bailey Zappe und unter seinem Nachfolger QB Austin Reed blieb die Produktivität hoch und das wird sich auch 2023 kaum ändern. Seit Zach Kittley den Offensive Coordinator-Posten übernommen hat, sind die Hilltoppers von einer der schlechtesten zu einer der besten Offenses der gesamten FBS geworden. Reed erzielte letztes Jahr 4.744 Yards und 40 TDs und seine Receiver bleiben fast vollständig erhalten: Malachi Corley hatte 1.300 Yards und Michael Mathison 52 Catches. Dazu kommen weitere WR per Portal aus Auburn (Ze’vian Capers), Tennessee (Jimmy Holiday) und Cincinnati (Blue Smith). Auch Leading Rusher Davion Erwin-Poindexter ist zurück. Und Reed kann selber auch ein wenig laufen (8 TDs). Nur eins sollte besser werden: Für solch eine High Powered Offense war die Redzone Ausbeute eindeutig zu schmal.

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    Austin Reed machte da weiter wo sein Vorgänger Bailey Zappe aufhörte. Nur in der Redzone muss er sich steigern.

    Die Defense tat ihren Teil mit 32 Takeaways, angeführt von Hybrid Edge/Linebacker JaQues Evans mit 106 Tackles, 9 Sacks und 14 TFL. In der Line kommt Verstärkung durch Texas A&M Transfer Dallas Walker, zudem bleibt Veteran Terrion Thompson ebenfalls in Bowling Green. Im Backfield durfte jeder mal den Ball abfangen (12 verschiedene Spieler hatten mindestens eine Interception), aber CB Upton Stout griff gleich 4x zu. Um Stout muss das Backfield etwas erneuert werden, da beide starting Safeties weg sind. Auch hier hat man sich aus dem Transfer Portal bedient.

    Prognose:

    Neben Liberty muss Western Kentucky in der neuen Conference USA als größter Favorit auf den Titel gelten. Der bisherige Widersacher UTSA ist weg, das Team ist gespickt mit erfahrenen Spielern und mit Reed hat man den wahrscheinlich besten QB in der Conference. Der Spielplan hat mit einem Besuch in Columbus bei Ohio State einen echten Kracher aufzuweisen, ansonsten hat man Liberty und Middle Tennessee zu Hause, während auswärts die Gegner Louisiana Tech, Jacksonville State, UTEP und FIU nicht zu großes Knieschlottern bedeuten sollte. Spannend ist auch noch die Partie bei Troy aus der Sun Belt. Letztendlich wäre alles andere als das Erreichen des Endspiels eine Enttäuschung. Der Titel sollte dieses Jahr nur über die Hilltoppers gehen, vor allem wenn man die Redzone Offense ein wenig feintunen kann.


    Zusammenfassung:

    Playoff-Teams: -

    New Year’s Six Aspiranten: -

    Bowl Kandidaten: Western Kentucky, Liberty, Middle Tennessee, Louisiana Tech (fringe), UTEP (fringe), New Mexico State (fringe)

    Keine Bowl Teilnahme: FIU (fringe), JMU & Sam Houston (nicht zugelassen)


    Mögliches CUSA-Endspiel:

    Liberty Flames vs. Western Kentucky Hilltoppers

    (weitere Kandidaten sind am ehesten Middle Tennessee und als Dark Horse New Mexico State)

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    Tyson Helton will auch 2023 lachen. Seine Western Kentucky Hilltoppers gehören zu den großen Favoriten in der Conference USA.

    Als nächstes dann ein Blick in die MAC.

    FCK NZS

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Teil IV - MID-AMERICAN CONFERENCE (MAC)

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    East Division

    - AKRON ZIPS

    - BOWLING GREEN FALCONS

    - BUFFALO BULLS

    - KENT STATE GOLDEN FLASHES

    - MIAMI (OHIO) REDHAWKS

    - OHIO BOBCATS (c)

    West Division

    - BALL STATE CARDINALS

    - CENTRAL MICHIGAN CHIPPEWAS

    - EASTERN MICHIGAN EAGLES

    - NORTHERN ILLINOIS HUSKIES

    - TOLEDO ROCKETS (C)

    - WESTERN MICHIGAN BRONCOS

    (c) = Division Champ

    (C) = Conference Champ


    Die MAC - die Conference, welche wohl die größte Parität im College Football hat - und dazu auch unzerstörbar erscheint. Trotz aller Realignments, die sich so abspielen; diese 12 Teams sind seit 1997 fest verbunden und werden wahrscheinlich zusammen mit Kakerlaken die Erde beherrschen, nachdem der Rest durch die Apokalypse ausgelöscht wurde. Was die Gleichheit unter den Teams noch verstärkt: Regelmäßig müssen Teams ihre besten Spieler dank des Transferportals an größere Colleges abgeben. Dieses Jahr trifft es dort u.a. Kent State extrem hart.

    Während andere Conferences ihre Divisionen abschaffen, bleibt die MAC ihrer Aufteilung in Ost und West-Teams weiterhin erstmal treu. Zunächst schauen wir mal in die East Division, wo sich 5 Teams aus Ohio und eins aus New York um den Einzug ins Endspiel balgen.


    AKRON ZIPS

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    Campus: Akron, Ohio

    Conference: Mid-American Conference, East-Division (seit 1992)

    Bilanz 2022: 2-10

    Rückblick:

    Die Zips hatten 2022 wenig zu bejubeln. Innerhalb der Conference gab es nur einen einzigen Sieg (gegen die Bottom-Dweller der anderen Division North Illinois) und ansonsten viel Lehrgeld. Aber, positiv bleibt zu vermerken, dass es im Laufe der Saison deutlich besser wurde und man Partien gegen Buffalo und Eastern Michigan durchaus eng gestalten konnte. Moralische Siege sind zwar auch Niederlagen, aber der leichte Aufwärtstrend unter Head Coach Joe Moorhead ist erstmal nicht zu leugnen.

    Ausblick:

    Die Offense hat schon mal andeuten lassen, welch Potential in dem Team steckt. Allerdings braucht man dieses Jahr definitiv besseres O-Line Play, denn sowohl Running als auch Pass Protection gehörten zu den ganz großen Schwächen. Auf der QB Position steht wohl ein Duell um den Starter-Posten an: Dual-Threat QB DJ Irons vs. Pocket Passer Jeff Undercuffler. Irons hatte ein paar Turnover zu viel und Undercuffler bot in den letzten beiden Partien durchaus solide Leistungen auf. Wer auch immer den Ball werfen darf, mit Alex Adams (letztes Jahr 9 TDs), Daniel George (67 Catches) und TE TJ Banks sind gute Ballfänger vorhanden. Auf RB holt man Hilfe aus dem Portal: Lorenzo Lingard (Florida) und Drake Anderson (Arizona) verstärken das Backfield.

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    Kam von LSU zu den Zips und fand letztes Jahr gleich 9x die Endzone: Akron WR Alex Adams

    In der Defense gab es nach anfänglichen Schwierigkeiten auch durchaus Grund für Optimismus. Die Line kann auf Kyle Thomas (305p) und Transfer Terray Jones bauen. Im Backfield hat man eines der besseren Safety-Pärchen der MAC mit Darran Lewis und KJ Martin, dazu kommt CB Tyson Durant (letzte Saison 3 Picks). Auf Linebacker wird es Veränderungen geben und der Pass-Rush darf bzw muss besser werden.

    Prognose:

    Die Zips starten in die Saison mit Partien bei Temple, Kentucky und Indiana, sowie dazwischen einem Heimspiel gegen ein unterklassiges Morgan State. Alles andere als 1-3 wäre hier eine faustdicke Überraschung. Heißt, man braucht bei 8 Partien innerhalb der MAC mindestens 5 Siege, um bereits im zweiten Jahr von Moorhead in einen Bowl einzuziehen. Heimspiele gegen Northern Illinois, Kent State und Buffalo scheinen machbar. Auswärts dagegen wird es eine Nummer schwieriger. Insgesamt wären 5 Siege daher schon zufriedenstellend.


    BOWLING GREEN FALCONS

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    Campus: Bowling Green, Ohio

    Conference: Mid-American Conference, East Division (seit 1952)

    Bilanz 2022: 6-7 / Niederlage im Quick Lane Bowl gegen New Mexico State

    Rückblick:

    Die Falcons waren 2022 das seltsamste Team in der MAC: Sie unterlagen FCS Gegner Eastern Kentucky, gewannen gegen Marshall, unterlagen deutlich gegen Kent State, um dann eine Woche später beim späteren Mac-Champ Toledo zu gewinnen. Dieser Zickzack-Kurs ging im Bowl Game gegen New Mexico State ähnlich weiter, als man die erste Hälfte komplett verschlief und dann am Ende fast doch noch gewonnen hätte. Immerhin: Es war die erste Bowl-Teilnahme seit 2015 und damit auch die Erste für Head Coach Scot Loeffler, der das Team 2019 übernommen hat.

    Ausblick:

    Für 2023 wäre ein bisschen mehr Konstanz wünschenswert. Das beginnt auf der QB-Position, wo man sich Hilfe aus der B1G geholt hat: Connor Bazelak war letztes Jahr bei den Indiana Hoosiers und soll den Aufwärtstrend der Falcons weiter fortsetzen. Bei den WR hofft man auf Austin Osborne und Odieu Hiliare, der aus kurzen Pässen lange Raumgewinne machen kann. Mit RB Ta’ron Keith hofft man, das Laufspiel im Vergleich zum Vorjahr verbessern zu können, wobei da auch die O-Line deutlich besser blocken muss.

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    Neuer QB für die Falcons: Connor Bazelak spielte im Vorjahr für Indiana, davor war er für die Mizzou Tigers bereits auf dem Feld.

    In der Defense gab es zuletzt eher einen Abwärtstrend zu beobachten. Wenn man Erfolg hatte, dann hauptsächlich durch Takeaways. Die Linebacker Darren Anders und Brock Horne gehören mit zum Besten, was die MAC zu bieten hat, dazu kommt Demetrius Hardamon als OLB/Edge und in der Mitte der Line Anthony Hawkins als Nose. Während bei den Safeties noch Fragezeichen bestehen, sind die CBs mit Jordan Oladokun und Deshawn Jones definitiv keine Schwachstelle.

    Prognose:

    Quo vadis Bowling Green? Schon früh werden wir eine Ahnung bekommen, ob die Falcons zu den besseren Teams der MAC gehören, wenn sie in den ersten 7 Spielen gleich 5x auswärts antreten. In Michigan wird es mit Sicherheit eine Abfuhr geben, bei Liberty könnte man es wenigstens achtbar aussehen lassen. Definitiv gewonnen werden muss das Duell gegen FCS Gegner Eastern Illinois, ehe dann ein Gauntlet mit eben Michigan, Ohio zu Hause und dann back-to-back-to-back Roadgames bei Georgia Tech, Miami (Ohio) und Buffalo ansteht. Wenn man da halbwegs anständig durchkommt (sagen wir 3-4 oder besser), dann geht in der zweiten Saisonhälfte wahrscheinlich noch einiges, da außer einem Heimspiel gegen Toledo alle Partien gewinnbar erscheinen. Zwischen 4-8 und 8-4 scheint irgendwie alles möglich.


    BUFFALO BULLS

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    Campus: Buffalo, New York

    Conference: Mid-American Conference, East-Division (seit 1998)

    Bilanz 2022: 7-6 / Sieg im Camellia Bowl gegen Georgia Southern

    Rückblick:

    Serientäter. Die Bulls hatten eine ganz komische Spielzeit, bei der man von einem 3 Game Losing Streak (u.a. Mit einer Hail-Mary Niederlage gegen FCS Gegner Holy Cross), zu einer Siegesserie von 5 Spielen kam und dann wieder nach einer Reihe von Pleiten (3 in Folge) doch noch ein Happy-End und sogar einen Bowl-Sieg erreichte. So wirklich schlau wurde man aus dem von Maurice Linguist gecoachten Team nicht, aber unterschätzen durfte man die Bulls zu keiner Zeit.

    Ausblick:

    QB Cole Snyder bleibt den Bulls 2023 erhalten. Er hatte letztes Jahr 18 TDs, bei 8 Interception und zusammen mit einem soliden Laufspiel konnte man Uhr und Ball bewegen. Für letzteres dürften dieses Jahr Ron Cook (im Vorjahr verletzt) und Mike Washington sorgen. Bei den Receivern dagegen muss man wohl eine komplett neue Unit aufbauen. Die Offense Line tat ihren Job zumeist solide und sollte auch diese Saison zu den Stärken der Bulls gehören.

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    Dominant: Linebacker Shaun Dolac war letztes Jahr überall zu finden und könnte der nexte Next-Level-Star in Buffalo sein.

    Apropos Stärken: Trotz des Abgangs von Top LB James Patterson dürfte die Defense weiter sehr gut bestückt sein: Das fängt mit Linebacker Shaun Dolac an, der das Zeug zur Dominanz hat. Letzte Saison über 140 Tackles, dazu 4.5 Sacks, 13 TFLs und 7 Pass Break-ups. Dazu kommt Safety Marcus Fuqua mit 7 Interceptions im Vorjahr und Daymond Williams als Tackle. Auf Edge kommt Hilfe durch das Portal mit Jyaire Stevens ex Lafayette. Ein bisschen mehr Produktion vom Pass-Rush tut auch Not.

    Prognose:

    Mit den Bulls ist auf alle Fälle zu rechnen. Auch wenn es in Sachen Pass-Spiel ein bisschen Verbesserung bedarf und das WR-Corps wohl aus vielen Fragezeichen besteht, so ist das Talent im Team durchaus vorhanden, um dieses Jahr um den MAC-Titel mitspielen zu können. Nach dem Auftakt bei Wisconsin und gegen Fordham (was ein 1-1 bedeuten sollte), kommt ein erster echter Test gegen Liberty und ein weiteres Spiel bei Louisiana, welches man ebenfalls nicht vorzeitig als verloren abschreiben muss. In der MAC hat man Ohio, Bowling Green und Eastern Michigan zu Hause und muss zu Toledo und Miami (Ohio). In diesen Spielen wird sich zeigen, ob die Bulls tatsächlich in der Lage sind, den ersten Titel seit 2008 ins Auge zu fassen.


    KENT STATE GOLDEN FLASHES

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    Campus: Kent, Ohio

    Conference: Mid-American Conference, East-Division (seit 1951)

    Bilanz 2022: 5-7

    Rückblick:

    Die Golden Flashes hatten wohl eines der härtesten Auftaktprogramme aller MAC-Teams. Washington, Oklahoma und Georgia standen in den ersten 4 Partien auf dem Programm und mit einem 1-3 Start stand man von Anfang schon ziemlich unter Druck. Am Ende sprangen 5 Siege heraus, aber damit verpasste man mal wieder eine Bowl-Teilnahme. Doch nach der Saison passierte das eigentlich Wichtige: Head Coach Sean Lewis nahm das Angebot von Deion Sanders an, dessen Offensive Coordinator zu werden, und zog um nach Boulder. Und mit ihm verließen fast alle Starspieler das College.

    Ausblick:

    Neu Coach Kenni Burns steht vor einer Herkules-Aufgabe. Der langjährige Minnesota RB bzw Assistent Head Coach muss versuchen ein neues schlagkräftiges Team zu formen, nachdem QB Schlee, WR Cephus, fast die gesamte O-Line und noch viele Spieler mehr das Transferportal aufgesucht haben. Die Zeit der “Flash-Fast Offense” scheint erstmal vorbei. Wer QB spielt, ist zudem völlig offen. Gehen wir mal davon aus, dass Burns als RB-Coach vor allem aufs Running Game setzen wird, dann kommt es auf Xavier Williams, einen der wenigen Rückkehrer aber letztes Jahr verletzt und Kansas-Transfer Ky Thomas an. Ansonsten … stay tuned.

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    Kenni Burns ist der neue Head Coach in Kent, nachdem sein Vorgänger Sean Lewis die "Flash-Fast"-Offense nun nach Boulder mitgenommen hat.

    Die Defense mag vielleicht vom Coaching Wechsel sogar profitieren, denn Burns Vorgänger Lewis setzte vor allem auf Offensive und Tempo, was die Defense regelrecht auspowerte, kein Wunder, wenn man im Schnitt 35 Minuten pro Partie auf dem Feld steht. Auch hier gibt es zahlreiche Abgänge, aber man kann zumindest auf NT CJ West und DT Macyo Williams bauen. Khali Saunders kommt von Purdue und wird die LB bereichern, während im Backfield vor allem Dallas Craddieth ex Iowa als Safety aushelfen kann.

    Prognose:

    Das junge Team wird in den ersten 4 Partien mit Sicherheit wieder 3 Niederlagen (bei UCF, Arkansas und Fresno State) einstecken müssen, aber was danach kommt, wird die spannende Frage. Niemand sollte große Wunder in Kent erwarten, das Team muss sich erst finden und hat vor allem in der Tiefe einiges an Personal verloren. 3-4 Siege scheinen da erstmal das Maximum zu sein, zumal die Heimspiele gegen Miami (Ohio), Bowling Green und Buffalo alles keine Selbstläufer werden. Geduld ist erst mal angesagt.


    MIAMI (OHIO) REDHAWKS

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    Campus: Miami, Ohio

    Conference: Mid-American Conference, East-Division (seit 1947)

    Bilanz 2022: 6-7 / Bowl-Niederlage gegen UAB im Bahamas Bowl

    Rückblick:

    Für die RedHawks war eine verheißungsvolle Saison fast schon vorbei, als sie gerade erst begann. QB Brett Gabbert (jüngster Bruder von Blaine Gabbert - zuletzt Kansas City) zog sich früh eine Schulterverletzung zu und spielte insgesamt nur 4 Partien. Freshman Aveon Smith tat was er konnte, auch als zusätzlicher Läufer, aber die Offense konnte sich nie so richtig entfalten. Am Ende erreichte man immerhin mit einem Sieg gegen Ball State noch den Bahamas Bowl, den man aber dann auch (knapp) verlor.

    Ausblick:

    Gabbert war schon im Transferportal, machte dann aber doch einen Rückzieher, sodass Head Coach Chuck Martin dieses Jahr hoffentlich auf ihn bauen kann. Nicht mehr dabei ist Mac Hippenhammer, aber mit Miles Marshall verfügt Miami noch über ein gutes Deep Threat für den Angriff. Die Run Offense muss sich dagegen gewaltig steigern, aber auch hier besteht Hoffnung dank eines Rückkehrers von der Verletztenliste mit OT Sam Vaughan. Den Ball bewegen Keyon Mozee und der etwas größere Kenny Tracy. Einen Tick besser muss die Offense auf alle Fälle werden und das sollte mit Gabbert gewährleistet sein.

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    Nach Verletzungspause hoffentlich wieder in alter Form: Der jüngste der Gabbert-Brüder Brett.

    Die Defense dagegen ist und bleibt die Calling Card der RedHawks. Und die 2023er Unit könnte eine der besten sein, die Martin je zur Verfügung hatte. Letztes Jahr bereits #1 in Scoring Defense und gegen den Lauf, könnte dieses Jahr auch gegen den Pass eine Verbesserung drin sein. Die Gruppe ist erfahren und verfügt über Tiefe auf den wichtigsten Positionen. End Brian Ugwu und Linebacker Matthew Salopek gehören zu den Besten ihres Faches. Dazu kommen CB Michael Dowell und Safety Jacquez Warren im Backfield. Und für die Feldposition definitiv nicht zu unterschätzen: Punter Dom Dzioban.

    Prognose:

    Für die Redhawk gilt es diese Saison: Mit 11 Rückkehrern in der D, die letztes Jahr 300+ Snaps gesehen haben, und einem gesunden Gabbert als QB ist wirklich alles drin. Man wünscht sich, dass Martin in der Offense manchmal ein bisschen mehr Mumm an den Tag legen würde (angeblich hasst er Analytics), denn da scheint man manchmal den ein oder anderen Score liegen zu lassen. Insgesamt ist der Spielplan ziemlich freundlich gestaltet: Roadgames bei UMass, Kent State und Western Michigan kann man alle durchaus gewinnen. Zu Hause wird es vor allem auf die Partien gegen Ohio, Buffalo und Toledo ankommen. Zudem steht gleich zu Beginn das Duell Miami vs. Miami an, wenn man zu den Hurricanes nach Florida darf. Und das hat sich ja durchaus schon einmal für ein Group of 5 Team gelohnt. Eine Bowl-Teilnahme muss es am Ende mindestens sein und ein MAC-Championship Game ist auch durchaus im Bereich des möglichen.


    OHIO BOBCATS

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    Campus: Athens, Ohio

    Conference: Mid-American Conference, East-Division (seit 1946)

    Bilanz 2022: 10-4 / Niederlage im MAC-Endspiel / Sieg im Arizona Bowl gegen Wyoming

    Rückblick:

    Da wäre er fast da gewesen: Der erste Titelgewinn seit über 50 Jahren. Nach einem fulminanten Zwischenspurt von Oktober bis November und 7 Siegen in Folge, erreichte man folgerichtig das fünfte MAC-Endspiel. Eine Hiobsbotschaft gab es allerdings zwischendurch: Stamm QB Kurtis Rourke riss sich das Kreuzband und das mag ein Grund für die Niederlage im Championship Game gegen Toledo gewesen sein. Jedenfalls hielt man sich mit einem Sieg im Arizona Bowl am Ende doch recht schadlos.

    Ausblick:

    Head Coach Tim Albin hatte einen schweren Start als Nachfolger des großen Frank Solich, aber irgendwann im Oktober klickte es und die Bobcats gerieten ins Rollen. Damit dies fortgesetzt werden kann, hofft man auf die schnelle Genesung von QB Kurtis “Maple Missile” Rourke. Mit ihm gewinnt die Offense eine ganz neue Dimension auf Grund seiner Wurffähigkeit und mit WR Sam Wiglusz (74 Catches, 11 TD) hat er einen kongenialen Partner auf WR. Dazu kommt ein Laufspiel mit Sieh Bangura (über 1000 Yards und 13 TDs) und dem von einer Schulterverletzung genesenen O’Shaan Allison. Die O-Line bringt ebenfalls Erfahrung und Talent ein.

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    Geboren unter dem Ahornblatt in Ontario, Kanada, daher der Spitzname "Maple Missile": Kurtis Rourke hofft nach Knieverletzung schnell wieder auf dem Feld stehen zu können.

    Die Defense dagegen muss über die Hälfte der Spieler ersetzen, die letztes Jahr 300 Snaps oder mehr hatten. Das Backfield sollte passen: CBs Torrie Cox und Justin Birchette, sowie Safety Walter Reynolds (Transfer von Holy Cross) geben der Defense den nötigen Rückhalt. Vorne wird Pass-Rush-Hilfe neben Vonnie Watkins gesucht. Bei den Linebackern dürfte es helfen, dass Keye Thompson genesen wieder auf dem Feld steht.

    Prognose:

    Ziel für die Bobcats kann nur das erneute Erreichen des MAC-Endspiels sein. Mit der “Maple Missile” und einer wirklich hochexplosiven Offense hat man hierfür definitiv das Zeug, solange die Defense nicht völlig kollabiert. Der Spielplan weist zu Beginn ein paar interessante Tests aus: Bei FAU, bei San Diego State und gegen Iowa State zu Hause - alles Partien, die man nicht unbedingt sofort als verloren abschreiben muss. Und auch die Gelegenheit für Rourke in Tritt zu kommen, ehe MAC-Play beginnt. Dort werden vor allem die Partien in Bowling Green, gegen Miami zu Hause und in Buffalo den Ausschlag geben, ob man erneut für das MAC-Finale rüsten darf.


    Zusammenfassung:

    Playoff-Teams/New Years Six Bowl Kandidat:

    Bowl-Kandidaten: Ohio, Buffalo, Miami, Bowling Green (fringe)

    Keine Bowl Teilnahme: Akron, Kent State


    Und demnächst folgt der Blick in die MAC West.

    FCK NZS

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    2 Mal editiert, zuletzt von Chrizly (3. August 2023 um 19:45)

  • Die West stellt den MAC-Titelverteidiger und während die East sehr Ohio-lastig ist, gehört der Westen hauptsächlich Michigan. Wobei der Champion wiederum aus Ohio ist - perfekte Balance halt.

    BALL STATE CARDINALS

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    Campus: Muncie, Indiana

    Conference: Mid-American Conference, West Division (seit 1973)

    Bilanz 2022: 5-7

    Rückblick:

    “Testicle U”, wie die Uni scherzhaft auch genannt wird, startete gar nicht mal so schlecht in die vergangene Spielzeit. Aus den ersten 8 Spielen holte man immerhin 4 Siege. Leider konnte man in den letzten Spielen diesen Trend nicht halten und verlor 3 der letzten 4 Partien und verpasste nach zwei Bowls in Folge dieses Mal das Ziel. Für Head Coach Mike Neu wieder ein leichter Rückschritt, der dann auch noch mit dem Verlust zwei seiner wichtigsten Spieler in der Offseason seine Fortsetzung nahm.

    Ausblick:

    QB John Paddock zog weiter nach Illinois und als Ersatz holten die Cardinals ex-Texas State & ex-Arkansas State QB Layne Hatcher aus dem Portal. Hatcher hat in seinen beiden Stationen bis jetzt über 10.000 Yards erworfen und soll die zuletzt eher schwache Offense ein wenig auf Touren bringen. Fehlen wird wohl auch der beste Offensivspieler des Vorjahres: Der blonde langmähnige Carson Steele nimmt seine 1.500 Yards und 14 TDs nun mit nach UCLA. Als Ersatz kommt wieder Portal-Hilfe: Marquez Cooper hat bei MAC-Rivale Kent State 2.500 Yards und 24 TDs in zwei Spielzeiten erzielen können. Er ist ein ganz anderer Typ als Steele, viel kleiner und wendiger. Als Receiver stehen Hatcher vor allem zwei Tight Ends zur Verfügung: Brady Hunt, einer der besten in der MAC, und sein Partner Tanner Koziol (Sophomore).

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    Fing 2022 46 Bälle für fast 500 Yards und 5 TDs - Ball State Tight End Brady Hunt.

    Die Defense kann auf ein bisschen mehr zurückkehrende Erfahrung bauen. Obwohl sie wenig für die Statistik tat, hielt sie doch immerhin ihre Gegner zumeist bei unter 30 Punkten. Die Line hat John Harris als Nose Tackle und eine gute Gruppe um ihn herum, inklusive Tavion Woodard als Rush-End. Dazu kommen mit Clayton Coll und Cole Pearce zwei produktive Linebacker und Jordan Riley ein Safety in seinem Junior-Jahr. Um sie herum wird man ein paar neue Spieler einbauen müssen.

    Prognose:

    Ball State beginnt die Partien bei zwei SEC-Gegnern mit Kentucky und Georgia, ehe zwei Heimspiele gegen Indiana State und Georgia Southern anstehen. Danach beginnt der MAC-Spaß und der sieht dieses Jahr Heimspiele gegen Toledo, Central Michigan, Miami (Ohio) und Kent State vor. Davon sollte man mindestens drei Partien gewinnen, um eine Bowl-Chance zu haben. Auswärts sind Western und Eastern Michigan sowie North Illinois und Bowling Green angesagt. Es wird wohl wieder eine extrem knappe Kiste mit so um die 5-6 Siege am Ende sein.


    CENTRAL MICHIGAN CHIPPEWAS

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    Campus: Mount Pleasant, Michigan

    Conference: Mid-American Conference, West Division (seit 1971)

    Bilanz 2022: 4-8

    Rückblick:

    Die letzte Saison galt von vornherein für die Chippewas als eine des Rebuildings und dementsprechend tat man sich auch vereinzelt schwer. Am Ende waren es dann doch 2 Niederlagen zu viel und damit keine Bowl-Teilnahme. Für Head Coach Jim McElwain, der die Chippewas 2019 übernommen hatte, die erste Non-Covid Saison ohne. Für 2023 gilt es nun wieder zurück in die MAC-Spitzengruppe zu kommen.

    Ausblick:

    Aus der Abteilung “feel old yet?” kommt einer der Anwärter auf den QB-Posten: Bert Emanuel Jr, der Sohn des ehemaligen Tampa Bay Receivers, nach welchem eine ganze Regel benannt ist, zeigte letztes Jahr in seiner Freshman-Saison bereits in Ansätzen, was für ein explosiver Spieler er sein kann. Sollte er den Starterposten gewinnen (und dazu müssen seine Passing Fähigkeiten besser werden), dann verleiht er der Chippewas Offense eine ganz neue Dimension. Auf den Skill Positionen gibt es allerdings einen großen Aderlass, so dass der erfahrenste WR Jalen McGaughy gerade mal 20 Fänge letztes Jahr auf dem Konto hat. Und bei den RBs gibt es wohl eine Arbeitsteilung zwischen Myles Bailey und Marion Lukes.

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    Explosiv mit dem Ball in der Hand, muss aber noch an seinen Pass-Fähigkeiten arbeiten: CMU QB Bert Emanuel Jr.

    Im Backfield der Defense finden wir einen der Top CB der MAC: Donte Kent hatte letztes Jahr zu seinen 51 Tackles noch 15 verteidigte Pässe auf seinem Konto. Neben ihm sind Safety Trey Jones und Nickel De’Javion Stepney gesetzt. Die Line hat zwei starke Run-Plugger in der Mitte mit Robi Stuart und Jacques Bristol und falls doch jemand durchbricht, dann ist spätestens bei LB Kyle Moretti (letztes Jahr 95 Tackles) Endstation.

    Prognose:

    Der Spielplan der Chippewas liest sich nicht so schlecht. Die beiden vermeintlich stärksten MAC West Teams Toledo und Eastern Michigan hat man zu Hause. Road-Trips zu Buffalo und Ohio allerdings könnten es in sich haben. Außerhalb der Conference hat man die Chance, bei Michigan State, bei Notre Dame und bei den South Alabama Jaguars für Aufsehen zu sorgen. Wahrscheinlich sind hier 3 Niederlagen und dann muss man mindestens 5 der 8 Mac-Partien für sich entscheiden. Akron, Northern Illinois zu Hause und @ Western Michigan sind wohl die aussichtsreichsten Gegner hierfür. Alles hängt an der Offense und der QB-Position. Die Defense wird die Chippewas oft im Spiel halten, kann die Offense für die nötige Produktivität sorgen?



    EASTERN MICHIGAN EAGLES

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    Campus: Ypsilanti, Michigan

    Conference: Mid-American Conference, West Division (seit 1971)

    Bilanz 2022: 9-4 / Sieg gegen San Jose State im Famous Idaho Potato Bowl

    Rückblick:

    Ein Satz, den man in Ypsilanti lang nicht mehr gehört hatte, wurde 2022 mal wieder ausgesprochen: “Eastern Michigan wins a Bowl Game!”. Zuletzt gelang das 1987, wie der Zufall es will, ebenfalls gegen San Jose State. Die Eagles spielten eine richtig starke Saison und waren sogar ganz knapp davor, den späteren Sieger Toledo zu bezwingen, um damit selber ins MAC-Endspiel einzuziehen. Und das ist der nächste Satz, der nun als Ziel ansteht: “Eastern Michigan will play in the MAC-Championship Game". Denn das hat man bis jetzt als einziges Team der MAC noch nie erreicht.

    Ausblick:

    Head Coach Chris Creighton hat aus einem echten Loser-Team eine Mannschaft geformt, die nun jährlich um die MAC-Krone zumindest mitreden kann. Angeführt wird die Offense von QB Austin Smith, der durchaus auch mal selber läuft. Dazu gibt es mit Samson Evans einen unspektakulären, aber zielgerichteten Runner, der letztes Jahr immerhin 1.100+ Yards zusammenbrachte. Die Receiver müssen einige Abgänge verkraften, aber Top MAC-WR Tanner Knue ist noch da. Umstellungen gibt es definitiv bei der O-Line, nachdem u.a. Guard Sidy Sow nun ein New England Patriot ist.

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    Eagles WR Tanner Knue hatte letztes Jahr rund 630 Yards und 9 TDs auf seinem Konto.

    Während die Offense einige Veteranen ersetzen muss, bringt die Defense die meisten ihrer jungen Leistungsträger zurück. Angefangen mit den CBs Kempton Shine und Joshua Scott, beide in ihrem Junior-Jahr. Die Front-7 kann auf die erfahrenen Senior Chase Kline und Joe Sparacio bauen. Ein bisschen mehr Pass-Rush wäre allerdings schön, nachdem der beste Edge-Rusher und MAC Defender des Jahres Jose Ramirez nun in der NFL bei Tampa Bay sein Glück versucht. Mikah Coleman ist der Einzige, der hier ein bisschen Erfahrung mitbringt.

    Prognose:

    Creighton verdient auf alle Fälle schon mal großes Lob für das, was er bis jetzt in Ypsilanti vollbracht hat. Für den nächsten Schritt braucht es auch das nötige Quäntchen Glück, insbesondere bei Partien in Toledo und Buffalo, den wohl größten Auswärts Widersachern. Gelingt noch einmal ein solches Husarenstück wie letztes Jahr bei Arizona State? Dieses Jahr wäre das Opfer dann Minnesota. Spiele zu Hause gegen UMass und Howard sind dafür definitiv Must-Wins, und so sollten auch die Partien gegen Kent State, Akron und Ball State vor eigener Kulisse zu behandeln sein. Zudem gibt es Auswärtstrips zu Jacksonville State und Northern Illinois. Es könnte wieder auf das direkte Duell gegen die Rockets ankommen. Eine Bowl-Teilnahme ist auf jeden Fall erneut in greifbarer Nähe.


    NORTHERN ILLINOIS HUSKIES

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    Campus: DeKalb, Illinois

    Conference: Mid-American Conference, West Division (seit 1997)

    Bilanz 2022: 3-9

    Rückblick:

    Die Saison der Huskies stand unter dem Motto “Pleiten, Pech und Pannen”. Erst begann es mit Niederlagen, dann folgten verletzungsbedingte Ausfälle und am Ende stand eine 3-9 Saison fest. Für Head Coach Thomas Hammock ein herber Rückschlag, nachdem man im Vorjahr noch den MAC-Titel nach DeKalb holen konnte. Damit hat Hammock nun in drei Spielzeiten (Das 2020 Covid-Jahr lassen wir mal außen vor) zwei negative Bilanzen und eine mit einem MAC-Championship auf seinem Konto.

    Ausblick:

    Mit der Rückkehr nach Verletzungen von sowohl QB Rocky Lombardi, als auch Slot-WR Trayvon Rudolph, sowie einer Reihe von O-Linern kann die Offense 2023 nahezu wieder zunächst aus dem vollen schöpfen. Dazu kommen die RBs Antario Brown (letztes Jahr rund 700 Yards und 7 TDs) plus Iowa Transfer Gavin Williams. NIU braucht auf jeden Fall besseres Verletzungsglück, gerade in der Offense.

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    War 2021 nur ein positiver Ausreißer? Head Coach Thomas Hammock muss mit seinen Huskies das Gegenteil beweisen.

    Die Defense, das kann man glaub’ ich so formulieren, kollabierte regelrecht unter der Last, das Team zu tragen. Dazu trug auch bei, dass es eine sehr junge Unit war, die dementsprechend in diesem Jahr möglicherweise einen Schritt nach vorne machen könnte. Angeführt wird die D vom Tackle-Gespann Devante O’Malley und James Ester sowie Edge Rusher Rashein Thomas. Im Backfield kann man auf CJ Brown und Devin Lafayette als Safeties bauen, die CBs dagegen braucht ein Upgrade.

    Prognose:

    Northern Illinois ist eines der Teams mit der physischsten Spielweise in der MAC und das begründet eventuell auch die vielen Verletzten. Gleichzeitig ist das Talent weiterhin vorhanden und man ist nur ein Jahr von einem MAC-Titel entfernt. Der Spielplan 2023 weist Partien bei Boston College, Nebraska und gegen Southern Illinois und Tulsa zu Hause zu Beginn auf. Ein 2-2 Start ist hier nicht unrealistisch. Im MAC-Play sind machbare Spiele in Akron und Kent State angesagt, sowie Heim Partien gegen Ball State und Western Michigan. Das wären bereits die 6 Siege, um wieder ein Bowl-Game zu erreichen. Um in der MAC allerdings wieder um den Titel mitspielen zu können, sind vor allem die Partien in Toledo, gegen Ohio und Eastern Michigan ausschlaggebend.


    TOLEDO ROCKETS

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    Campus: Toledo, Ohio

    Conference: Mid-American Conference, West-Division (seit 1950)

    Bilanz 2022: 9-5, MAC-Champion, Sieg im Boca Raton Bowl gegen Liberty

    Rückblick:

    Nach 2017 holten die Rockets zum zweiten Mal unter Head Coach Jason Candle den Titel nach Toledo. Dabei wäre der beinahe noch in Gefahr geraten, als man zum Ende der Saison 3 von 5 Spielen in der Conference verlor. Dennoch: Am Ende stand ein Sieg über Ohio und endlich mal wieder ein Championship für die Rockets, plus ein Bowl-Sieg gegen Liberty als Krönung obendrauf.

    Ausblick:

    Für 2023 sind die Rockets wieder ganz vorne gesetzt, was den Favoritenstatus in der MAC anbelangt. Man bringt ein erfahrenes Team zurück, angeführt von QB Dequan Finn, der in der zweiten Saisonhälfte angeschlagen war und Toledo so beinahe noch den Platz im Finale gekostet hätte. Mit ihm als Dual-Threat (pro Spiel 60 Yard Rushing mindestens), sowie den RBs Jacquez Stewart und Micah Kelly kommt die Offense in allererster Linie über den Lauf. Die Pass-Receiver Jerjuan Newton und Devin Maddox geben Finn dann Optionen fürs Passspiel. In der Line kehren 4 Spieler von 2022 zurück, einer von ihnen ist OT Nick Rosi, mit einer der besten der Conference.

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    Quinyon Mitchell (hier links mit der #27) hatte letzte Saison 20 abgewehrte Pässe und 5 Interceptions, davon 2 Pick-Six auf seinem Konto.

    Die Defense war letztes Jahr die beste Unit in der gesamten Conference, vor allem dank der Passverteidigung. Allen voran die CBs Quinyon Mitchell und Chris McDonald, die zusammen auf 6 INT, 27 Breakups und 5 TFLs kamen. Dazu die ebenfalls sehr starken Safeties Maxen Hook, Nate Bauer und Zachary Ford. In der Line müssen die Rockets etwas umbauen, aber mit Travion Ford kommt Hilfe aus Missouri per Transferportal. Bei den LBs führte Dallas Gant mit 115 Tackles das Team an. Und Edge-Rusher Adrian Woliver hatte auch noch 24 Stopps. Beide sind auch 2023 im Roster.

    Prognose:

    Letztes Jahr läutete Toledo sein Ankommen mit einem Sieg gegen Northwestern ein, dieses Jahr geht’s nach Champaign zu den Illinois Fighting Illini. Die Partie bei UMass muss natürlich ebenso gewonnen werden wie der FCS-Gegner Texas Southern. Dazu kommen Heimspiele gegen San Jose State, Western Michigan, Northern Illinois, Buffalo und Eastern Michigan. Letzteres könnte den Ausschlag geben, wer die West Division im Endspiel vertreten darf. Stolperfallen on the road gibt es vor allem @ Miami und Bowling Green. Bowl-Teilnahme dürfte sicher sein, MAC-Titelverteidigung ist definitiv drin und für ein bisschen mehr (NY6 Bowl) braucht man wohl vor allem auch mal das nötige Glück. Hier ist die Schwachstelle von Coach Candle, der bei 23 One-Score-Games 14x als Verlierer vom Feld musste.


    WESTERN MICHIGAN BRONCOS

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    Campus: Kalamazoo, Michigan

    Conference: Mid-American Conference, West Division (seit 1947)

    Bilanz 2022: 5-7

    Rückblick:

    Die Broncos haben eine enttäuschende Spielzeit hinter sich - zum ersten Mal seit 2013 als PJ Fleck das Team übernahm, stand wieder eine negative Bilanz am Ende und das bedeutete auch gleichzeitig das Aus für Head Coach Tim Lester, der 2017 das Amt von Fleck übernommen hatte. Nun also ein Neuanfang in Kalamazoo mit einem neuen Namen an der Spitze: Head Coach Lance Taylor war zuletzt Louisville Offensive Coordinator und davor RB-Coach bei Notre Dame.

    Ausblick:

    Bei diesem Background darf man erwarten, dass die Offense in allererster Linie über den Run kommt. Und dabei hilft, dass das Guard-Tandem von Trevor Campbell und Addison West intakt bleibt und die Räume öffnet für die Backs. Die heißen voraussichtlich Keshawn King (ex Virginia Tech) und Zahir Abdus-Salaam, ein wuseliger, quirliger Typ. QB ist noch völlig offen, wobei Old Dominion Transfer Hayden Wolff eventuell die besten Karten hat. Wie so oft … stay tuned!

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    Head Coach Lance Taylor soll den Broncos zu altem, neuem Glanz verhelfen. Für 2023 sind die Erwartungen allerdings noch gedämpft.

    In der Defense bleibt Coordinator Lou Esposito vom Vorgänger-Regime erhalten. Ansonsten gibt es auch hier viele Fragezeichen und neue Namen. Immerhin: In der Line sind weiterhin der 310p Nose Mason Nelson und End Marshawn Kneeland dabei. Im Backfield ist auch diese Saison auf Keni-H Lovely Verlass, der letztes Jahr 4 Bälle abfangen konnte. Die Linebacker werden um Boone Bonnema aufgebaut.

    Prognose:

    Die Broncos sind gerade mal 7 Jahre von einer 13-1 Saison entfernt, aber aktuell wohl eher in der Phase eines Neuaufbaus befindlich. Mit so vielen neuen Spielern und Coaches ist es schwer vorherzusehen, was letztendlich dabei herausspringen kann. Blicken wir auf den Spielplan, der nach einer leichten Eingewöhnung gegen FCS Gegner St. Francis ein Gauntlet mit Partien bei Syracuse, Iowa und Toledo aufweist. Danach sollte man bei 1-3 stehen, wenn man zu Hause Ball State empfängt. Mit einer Niederlage bei Mississippi State in der darauffolgenden Woche als so gut wie sicher einzuplanen, wäre ein 1-5 Start wohl bereits das Ende aller Bowl-Hoffnungen. Zwar ist die zweite Hälfte etwas leichter, aber auch hier sind Spiele gegen Miami, bei Ohio und Eastern Michigan sowie bei Northern Illinois zu finden. Ein 5-7 wäre dieses Jahr wohl eher als positives Zeichen zu werten.


    Zusammenfassung:

    Playoff Aspirant: -

    New Years Six Bowl Kandidat: Toledo (großes Fragezeichen)

    Bowl-Kandidaten: Eastern Michigan, Northern Illinois, Central Michigan

    Keine Bowl Teilnahme: Ball State (fringe), Western Michigan


    Mögliches MAC-Endspiel:

    Buffalo Bulls (East) vs. Toledo Rockets (West)

    (weitere Kandidaten sind Miami (Ohio) und Ohio in der East, Eastern Michigan und Northern Illinois in der West. Aber die MAC ist so eng, da kann es durchaus zu Überraschungen kommen.)

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    Können die Rockets mit Head Coach Jason Candle ihren MAC-Titel 2023 verteidigen?


    Und alsbald gibt es dann die Mountain West Conference in der Vorschau.

    FCK NZS

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Teil V - MOUNTAIN WEST CONFERENCE (MWC)

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    - AIR FORCE FALCONS

    - BOISE STATE BRONCOS (c)

    - COLORADO STATE RAMS

    - FRESNO STATE BULLDOGS (C)

    - HAWAII RAINBOW WARRIORS

    - NEVADA WOLF PACK

    - NEW MEXICO LOBOS

    - SAN DIEGO STATE AZTECS

    - SAN JOSE STATE SPARTANS

    - UNLV REBELS

    - UTAH STATE AGGIES

    - WYOMING COWBOYS

    (c) = Division Champs

    (C) = Conference Champs

    Die Mountain West hatte 2022 keine besonders gute Saison. Ihr größtes Aushängeschild Boise State strauchelte, ihr letztendlich bestes Team hatte mit einer Verletzung auf der wichtigsten Position zu kämpfen und 4 neue Coaches taten sich erstmal schwer. Es kann also eigentlich nur besser werden. Die Conference verzichtet ab dieser Saison auf Divisionen - aus den Mountain und West wird also nun endlich eine Mountain West.

    Am Ende qualifizieren sich die beiden Ersten für das Conference Finale an der Stätte der #1 nach der regulären Saison. Werden wir ein Re-Match des Vorjahres erleben, oder können dieses Mal andere Teams auch in den Titelkampf mit eingreifen? Erleben wir eine Wiedergeburt oder bleibt die MWC auch 2023 hinter den Erwartungen zurück? Hier sind die Teams im Einzelnen:


    AIR FORCE FALCONS

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    Campus: Colorado Springs, Colorado

    Conference: Mountain West Conference (seit 1999)

    Bilanz 2022: 10-3 / Sieg im Armed Forces Bowl gegen Baylor

    Rückblick:

    Wenn wir über Enttäuschte reden, dann gehören die Falcons hier nicht unbedingt dazu. Klar, es hat wieder nicht zu einem Finaleinzug gereicht, aber man gewann die Commander-in-Chief's-Trophy mit 2 Siegen über Navy und Army und erreichte mit 9 Siegen während der regulären Saison wieder sicher ein Bowl. Dort besiegte man dann ein Power 5 Team recht eindrucksvoll. Coach Troy Calhoun und seine Falcons bleiben konstant eines der besseren Teams der MWC.

    Ausblick:

    Air Force muss auf QB und RB neue Leute einbauen, nachdem sowohl QB Haaziq Daniels, als auch RB Brad Roberts (letztes Jahr immerhin 17 Touchdowns) nicht mehr im Kader sind. Die neuen Leute heißen voraussichtlich Jensen Jones als QB (größer als Daniels) und John Lee Eldridge als RB. Die O-Line dagegen gehört weiterhin zu den Stärken des Teams und bei den WR wird man sehen, wer sich dort empfiehlt. Hauptsache blocken können sie.

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    Endstation Peyton Zdroik. Der Lineman hatte letztes Jahr 30 Tackles (18 solo) und 5.5 Sacks für die Falcons

    Die Nr.1 des Vorjahres in Total Defense gehörte den Falcons mit gerade mal 254 zugelassenen Yards pro Partie. 8 Starter sind davon weiter mit von der Partie, darunter die Safeties Camby Goff, Jayden Goodwin und Trey Taylor. D-Liner Peyton Zdroik gehört ebenfalls zu den Besseren auf seiner Position und hilft sowohl gegen den Pass, als auch gegen den Lauf.

    Prognose:

    Kann Air Force dieses Jahr um die Mountain-West-Krone mitspielen? Die Falcons haben ein machbares Programm erwischt und könnten bis zum letzten Spieltag gegen Boise State definitiv oben dabei sein. Heimspiele gegen Utah State, San Diego State, Wyoming und UNLV kann man allesamt gewinnen. Auswärts geht es nach San Jose, Hawaii und zu Colorado State. Auch hier sind mindestens zwei Siege drin, wenn nicht gar alle 3. Und auch das zweite Ziel die Commander-in-Chief's-Trophy, dürfte dieses Jahr wieder nach Colorado Springs gehen.


    BOISE STATE BRONCOS

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    Campus: Boise, Idaho

    Conference: Mountain West Conference (seit 2011)

    Bilanz 2022: 10-4 / Niederlage im MWC-Championship Game gegen Fresno State / Sieg im Frisco Bowl über North Texas

    Rückblick:

    Zeitweise drohte den Broncos aus Idaho ein großes Fiasko. Spätestens nach der deutlichen Niederlage gegen UNLV waren alle Ziele in Gefahr. Head Coach Andy Avalos reagierte: Er warf Offensive Coordinator Tim Plough aus dem Team und holte Dirk Koetter als Playcaller an die Sideline. Zudem verbannte er QB Hank Bachmeier auf die Bank (und von da ins Transferportal) und ließ die O über Redshirt Freshman QB Taylen Green laufen. Somit konnte man die Saison noch retten, erreichte sogar wieder das Endspiel der Conference, wo man allerdings doch gegen Fresno State klar unterlegen war. Am Ende kam dann noch ein Bowl-Sieg zu Stande.

    Ausblick:

    Bachmeier ist nun bei LA Tech und damit ist es ganz klar Taylen Greens Team. Der talentierte Dual-Threat QB gab der Offense eine neue Dimension und zusammen mit RB George Holani (1157 Yards) erreichte man pro Partie rund 200 Yards im Schnitt. Dazu kommt noch die zweite RB-Option mit Ashton Jeanty. Green muss sich als Passer sicher steigern, dabei ist es hilfreich, dass alle 4 Top Targets des Vorjahres weiter in Boise spielen: Latrell Caples und Billy Bowens sind wohl auch 2023 die wichtigsten Ballfänger. Die O-Line darf sich dagegen im Vergleich zum Vorjahr etwas steigern.

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    Jung und dynamisch! Taylen Green zeigte als Freshman bereits, dass ihm die Zukunft gehören kann.

    Die Avalos Defense wird ein bisschen Arbeit benötigen, zumal einige der Leistungsträger nicht mehr da sind, aber mit LB DJ Schramm kehrt immerhin der Leading Tackler zurück. Und im Backfield muss man immer ein Auge auf S Rodney Robinson haben - klein in Statur aber mächtig im Spiel, sowohl gegen den Run als auch gegen den Pass mit 3 Picks letztes Jahr.

    Prognose:

    Der Auftakt ist hammerhart und es könnte ein ähnlicher Fehlstart wie 2022 drohen: Bei Washington, gegen UCF und in San Diego und Memphis (mit dem FCS Gegner North Dakota zwischendurch) heißt es ein 1-4 zu Beginn so gut es geht zu vermeiden. Neben den Aztecs stehen Auswärtsspiele bei Colorado State, Fresno State und Utah State auf dem Programm. Die Heimspiele sind gegen San Jose, Wyoming, New Mexico und Air Force. Wenn alles normal läuft, sollte die Truppe von Avalos mindestens um Platz 2 in der Conference und damit das erneute Erreichen des MWC-Finals mitspielen.


    COLORADO STATE RAMS

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    Campus: Fort Collins. Colorado

    Conference: Mountain West Conference (seit 1999)

    Bilanz 2022: 3-9

    Rückblick:

    Head Coach Jay Norvell kam vor der Saison vom Conference Rivalen Nevada nach Fort Collins und sollte dort den Rams endlich wieder zur Konkurrenzfähigkeit verhelfen. Das gelang im ersten Jahr nur im Ansatz, immerhin schloss man die Saison mit einem Sieg ab und konnte so die rote Laterne im eigenen Staat nach Boulder weiterreichen.

    Ausblick:

    Wenn die Rams sich verbessern wollen, dann muss dies 2023 vor allem über die Offense gehen, die letztes Jahr in keinem einzigen Spiel 20 Punkte erreichen konnte. Immerhin: QB Clay Millen zeigte als Freshman durchaus brauchbares und komplettierte 72% seiner Pässe. Offense Line und Running Game waren des Namens nicht wert und werden daher 2023 mit reichlich Transferhilfe neu bestückt. Bester Mann in der Offense war derweil WR Tory Horton, der 71 Bälle für 1131 Yards fing und das, obwohl sich die Defenses ganz allein auf ihn fokussieren mussten. Dennoch war er kaum zu stoppen.

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    Explosiv und kaum zu stoppen: WR Tory Horton hat das Zeug der nächste Next-Level-WR aus Colorado State zu werden.

    In der Rams-D finden wir mit Mohamed Kamara als Edge/DE einen zukünftigen Top-Star, der letztes Jahr schon 8.5 Sacks und 16 TFL verzeichnen konnte. Bei den CB hat man sich wieder aus dem Portal bedient, die Safeties dagegen sind mit Ayden Hector (Team führende 108 Tackles) und Jack Howell (beide mit 3 Interceptions) definitiv keine Schwachstelle. Die LB Drew Kulick und Chase Wilson sind eher klein, können aber austeilen.

    Prognose:

    War 2022 noch nicht der große Fortschritt zu erwarten, so erhofft man sich für dieses Jahr mindestens das Heranschnuppern an ein Bowl-Game, sprich um die 6 Siege. Dazu wird vor allem das Duell beim Rivalen Colorado besonders heiß erwartet, Der Rocky-Mountains-Showdown stand zuletzt 2019 auf dem Programm und dieses Jahr ist natürlich dank des neuen Buffaloes Head Coach Deion Sanders schon genug Aufmerksamkeit da. Siege gegen Utah Tech und zu Hause gegen Nevada sind Voraussetzungen, dazu braucht man Auswärtserfolge mindestens gegen Hawaii und UNLV. 6 Siege sind unter Umständen vielleicht sogar drin, aber viel mehr wäre noch Utopie.


    FRESNO STATE BULLDOGS

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    Campus: Fresno, Kalifornien

    Conference: Mountain West Conference (seit 2012)

    Bilanz 2022: 10-4 / Sieg im MWC-Finale gegen Boise State / Sieg im LA Bowl gegen Washington State

    Rückblick:

    Beinahe wäre die Saison für die Bulldogs zu Ende gewesen, bevor sie überhaupt richtig begonnen hätte: QB Jake Haener verletzte sich am Knöchel und musste in Woche 3 vom Feld gefahren werden. Es folgten 4 Niederlagen am Stück und damit beinahe das vorzeitige Aus für die Bulldogs in Sachen Titelchancen. Aber: Haener kam schon Ende Oktober wieder zurück und mit ihm die Hoffnungen Fresno States. Am Ende holte man den Mountain West Titel und als Sahnehäubchen einen Sieg über Washington State im LA Bowl.

    Ausblick:

    Jake Haener ist nun endgültig weg (die New Orleans Saints werden an ihm noch viel Gefallen finden) und damit ist die Zeit für seinen Nachfolger gekommen. Das wäre entweder Logan Fife, der während Haeners Verletzungspause letztes Jahr auf dem Feld stand, oder aber UCF-Transfer Mikey Keene, der wohl den besseren Arm und damit die besseren Voraussetzungen für die von Jeff Tedford gecoachten Bulldogs hat. Auch bei den Skill-Player gibt es einen heftigen Aderlass, so dass Neu Offensive Coordinator Pat McCann hier seine Hände voll haben dürfte. Immerhin: RB Malik Sherrod und Erik Brooks (WR) waren letztes Jahr schon da. Das wars aber schon fast - zumindest die Line sollte stehen.

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    Zum zweiten Mal in Fresno State Head Coach: Jeff Tedford war bereits von 2017 bis 2019 bei den Bulldogs Chef.

    In der Defense ist vor allem auf CB Cam Lockridge Verlass, der das Team mit 5 Interceptions anführte. In der Line gibt es ein paar Veränderungen, aber Tackle Johnny Hudson, der rund 300p auf die Waage bringt, sollte Stabilität gewährleisten. Bei den Linebackern kann man auf Levelle Bailey (meiste Tackles im Team) und Malachi Langley zurückgreifen.

    Prognose:

    Schwierig. Die Bulldogs haben doch eine ganze Menge Personal zu ersetzen und wie wichtig gerade Haener war, hat ja die letzte Saison gezeigt. Tedfords Offenses funktionieren aber meistens, so dass auch mit dem neuen Mann einiges an Punkten drin sein sollte. Der Spielplan sieht zu Beginn Reisen nach Purdue und zu Arizona State vor, sowie Heimspiele gegen FCS Eastern Washington und Kent State, das müssen mindestens zwei Siege sein. Im Conference-Play empfängt man UNLV, New Mexico, Nevada und Boise State. Außerdem geht es nach Wyoming, San Diego und San Jose sowie zu Utah State. Insgesamt sollten 8 Siege das Minimum sein. Eine Rückkehr ins MWC-Finale ist nicht ausgeschlossen, wird aber herausfordernd.


    HAWAII RAINBOW WARRIORS

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    Campus: Honolulu, Hawaii

    Conference: Mountain West Conference (seit 2012)

    Bilanz 2022: 3-10

    Rückblick:

    Nach dem Auftaktdebakel gegen Vanderbilt konnte man schon das Schlimmste befürchten. Die Rainbow Warriors waren in einem kompletten Neuaufbau befindlich, nachdem Coach Todd Graham erst die Spieler wegliefen, bevor er selber gefeuert wurde. Mit Timmy Chang holte man eine Art “Warrior-Legende” nach Honolulu, aber man wusste um die Schwere der Aufgabe. Nun, am Ende standen immerhin 2 Conference Siege auf dem Konto und ein ganz leichter Aufwärtstrend war zu erkennen. Der soll nun 2023 fortgesetzt werden.

    Ausblick:

    Changs Offense sind in erster Linie pass abhängig, aber die besten Leistungsträger im Angriff waren vor allem die RB. Dedrick Parson ist weg, aber der explosive Tylen Hines ist bereit, die Hauptrolle zu übernehmen und seine 7 Yards Average auch als Starter zu etablieren. Die QB-Position wird wohl zwischen Brayden Schrager und seinem Vorjahres Backup Joey Yellen entschieden. Schrager warf zu viele Picks, aber zeigte wie viele seiner Mannschaftskollegen gegen Ende der Saison ansteigende Form.

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    Tylen Hines zeigte bereits in Ansätzen zu was für einer Leistung der explosive RB fähig ist. Nun dürfte er die klare #1 in Honolulu sein.

    In der Defense war vor allem die Verteidigung gegen den Lauf oftmals haushoch überfordert. Nun kommt aus Washington DT Kuao Peihopa, der die Mitte abdichten soll. Auch der Pass-Rush soll per Transfer neu belebt werden: Cal DE Patrick Hisatake bringt die Voraussetzungen mit, muss es aber aufs Feld bringen. Mit Safety Peter Manuma hat man zudem einen sehr jungen Spieler mit großem Potential im Backfield.

    Prognose:

    13 Spiele sind es aufgrund der großen Entfernungen für Hawaii und davon sind 7 zu Hause. Die besten Aussichten auf einen Sieg hat man hier gegen New Mexico State, FCS Gegner Albany, gegen Colorado State und bei Nevada und New Mexico. Spiele bei Vanderbilt und Stanford dürfen allenfalls dazu dienen, Erfahrungen zu sammeln. Die Partie in Eugene gegen die Oregon Ducks droht dann ein Schlachtfest zu werden. Aber - es soll dieses Jahr hauptsächlich darauf ankommen, in der Conference wieder den ein oder anderen Sieg zu landen und den Rückstand zu den mittelmäßigen Teams weiter zu verkleinern. Für eine Bowl-Teilnahme müsste schon ein halbes Wunder her.


    NEVADA WOLF PACK

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    Campus:: Reno, Nevada

    Conference: Mountain West Conference (seit 1999)

    Bilanz 2022: 2-10

    Rückblick:

    Es war zum Heulen, was mit dem Wolf Pack in 2022 geschah. Zunächst verlor man Head Coach Jay Norvell zu Colorado State, dann suchten mit ihm reihenweise das Portal auf und dann musste man mit einer sehr jungen Truppe in der Saison eine Menge Lehrgeld zahlen. Dabei begann es mit zwei Siegen verheißungsvoll, aber danach folgten 10 bittere Pleiten in Folge. Ohne Sieg in der Conference beendete man die Saison und hofft zusammen mit Head Coach Ken Wilson auf einen schnellen Turnaround.

    Ausblick:

    Bei so einer Bilanz muss es nicht verwundern, dass nur wenig in der Offense zusammenlief. Das meiste ging über RB Toa Taua mit 911 Yards. Aber er ist nicht mehr da und so hängt nun viel an Transfer RBs Sean Dollars aus Oregon und Ashton Hayes (Cal). QB wird voraussichtlich Brendan Lewis, der letztes Jahr in Colorado meist ohne Hilfe dastand. Dieses Jahr hat er mit Dalevon Campbell als WR und Keleki Latu (ex Cal) zwei zuverlässige Ballfänger, die durchaus für Gefahr sorgen können.

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    Drue Watts war letztes Jahr einer der Top-Leistungsträger beim Wolf Pack. Der Edge Rusher soll 2023 seine Leistung mindestens bestätigten.

    Coach Wilsons Steckenpferd ist die Defense und so ist die Hoffnung da, dass es dieses Jahr vor allem in der Verteidigung eine deutliche Verbesserung gibt. Das beginnt mit Edge/OLB Drue Watts, letztes Jahr mit 57 Tackles, 3 Sacks und 9 TFL schon sehr auffällig. Jackson LaDuke kommt aus Oregon und soll die ILB-Rolle übernehmen. Und im Backfield sind mit Jaden Dedman und Isaiah Essissima zwei auffällige Cornerbacks.

    Prognose:

    Es kann nur besser werden, aber wie viel besser, das wird die große Frage sein. Dieses Jahr dürfte der Start deutlich schwieriger sein und bei USC und gegen Kansas ist wohl eher nichts drin. FCS Gegner Idaho muss bezwungen werden und dann geht’s zu Texas State, die ebenfalls im Neuaufbau sind. Bei Fresno State wird’s nichts zu erben geben und danach kommt wohl die beste Chance die 0 aus dem Vorjahr gegen Mountain West Teams vergessen zu machen: gegen UNLV, gegen New Mexico und gegen Hawaii sollte man mindestens 2 der 3 Partien für sich entscheiden. Wenn’s dann noch bei Utah State und Colorado State zu einer Überraschung reicht, könnten am Ende sogar 5, mit etwas Glück eventuell sogar 6 Siege herausspringen. Das allerdings darf dann schon ausgiebig gefeiert werden.


    Zusammenfassung:

    Playoff/New Year's Six Aspirant: --

    Bowl-Kandidaten: Boise State, Fresno State, Air Force, Colorado State (fringe)

    keine Bowl-Teilnahme: Hawaii, Nevada


    Teil 2 der Mountain West Teams folgt schon alsbald.

    FCK NZS

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    2 Mal editiert, zuletzt von Chrizly (3. August 2023 um 19:45)

  • #67 23. Juli 2023 um 13:05

    Hat den Titel des Themas von „NCAA 2023: CHRIZLY'S COLLEGE FOOTBALL COUNTDOWN / Preview“ zu „NCAA 2023: Chrizly's College Football Countdown / Preview“ geändert.
  • Gleich weiter im Text - 6 Teams hat die Mountain West noch aufzubieten:


    NEW MEXICO LOBOS

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    Campus: Albuquerque, New Mexico

    Conference: Mountain West Conference (seit 1999)

    Bilanz 2022: 2-10

    Rückblick:

    Auch im dritten Jahr unter Head Coach Danny Gonzalez gab es nur wenig Erbauliches für die Lobos und ihre Fans. Der September begann zwar verheißungsvoll mit zwei Siegen, aber das war es dann auch schon. Am Ende stand eine Saison mit 10 Niederlagen und davon 9 am Stück. Ein Bowl-Game haben die Lobos zuletzt 2016 erreicht und seitdem sind 3 Siege bis jetzt das Höchste der Gefühle.

    Ausblick:

    Nachdem die Offense so überhaupt gar nicht in die Pötte gekommen ist, hat man nun Hilfe via UAB angefordert und das gleich doppelt: Zum einen kommt Bryant Vincent als Offense Coordinator nach Albuquerque, zum anderen bringt er seinen QB Dylan Hopkins gleich mit. Hopkins war zuletzt immerhin im Bereich solide anzusiedeln, was für die Lobos schon ein massives Upgrade wäre. Bei den Receiver wurde fleißig im Transferportal zugegriffen, Namen wie Caleb Medford (TCU) oder Jeremiah Hixon (Alabama) sollten ebenfalls gleich Stammplätze haben, dazu kommt aus Temple Magnus Geers. Vincents Teams kommen aber in allererster Linie über das Laufspiel und das sollte dem schnellen Christian Washington entgegenkommen.

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    QB Dylan Hopkins kommt mit seinem ex-Coach Troy Vincent im Doppelpack von Birmingham nach Albuquerque. Kann er die Pass O der Lobos beleben?

    In der Defense gibt es ebenfalls einen Coordinatorwechsel: Rocky Long ist ab nach Syracuse und für ihn coacht nun Troy Reffett die Verteidigung der Lobos. Und er muss gleich einen Haufen Stammspieler des Vorjahres ersetzen, gerade einmal 5 der Leistungsträger aus 2022 sind noch in der Unit. Donte Martin (CB) ist einer davon und gehört auch zu den Besseren seines Faches. Und die beiden DTs Kyler Drake und Bryce Santana darf man auch positiv hervorheben. Ansonsten viel Arbeit für Reffett.

    Prognose:

    Im vierten Jahr muss Danny Gonzalez nun langsam den Turnaround schaffen, ansonsten dürfte sein Stuhl allmählich zu wackeln anfangen. Schlechter als im Vorjahr kann die Offense kaum sein, auf der anderen Seite ist es gut möglich, dass die Defense sich deutlich verschlechtert. Schauen wir auf den Spielplan. Im September sind wieder ein paar Siege möglich - u.a. bei UMass und gegen New Mexico State, sowie FCS Gegner Tennessee Tech. Auch Hawaii und UNLV zu Hause sind definitiv nicht unschlagbar - das wären, wenn alles gut läuft, schon 5 Siege für die Lobos. Jetzt noch ein Überraschungserfolg bei Wyoming, gegen Utah State, San Jose State oder bei Nevada und man darf nach 7 Jahren wieder bowlen.


    SAN DIEGO STATE AZTECS

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    Campus: San Diego, Kalifornien

    Conference: Mountain West Conference (seit 1999)

    Bilanz 2022: 7-6 / Niederlage im Hawaii Bowl gegen Middle Tennessee

    Rückblick:

    Die Aztecs hatten eine wilde Saison, gefolgt von einer wilden Off-Season. Die Spielzeit war gespickt von unfassbaren Kollapsen gegen u.a. Boise State und Fresno State und einer Bowl-Niederlage trotz eines Gegners, den man bei -66 Yard Rushing hielt (das ist kein Tippfehler!). Aber was danach kam, das war das eigentlich wirklich Wilde. Eine Ansage, dass man die Conference verlässt, also irgendwann, nur um dann wieder einen Rückzieher zu machen. Nun, über kurz oder lang scheint der Weg in die PAC zu führen (sofern die sich nicht Big-Easted), aber was macht das Team 2023 auf dem Feld?

    Ausblick:

    Head Coach Brady Hoke hat eine solide Unit geformt, die regelmäßig an Bowl-Games teilnimmt, aber der ganz große Wurf noch nicht gelungen ist. Um das zu ändern, hat man einen alten Aztec QB damit beauftragt, die Pass-Offense endlich in Schwung zu bringen: Ryan Lindley war in San Diego der letzte QB, dem man eine gute Leistung als Werfer attestieren konnte und er ist nun Offensive Coordinator. Man hofft, dass QB Jalen Mayden seine Leistung des Vorjahres weiter steigern kann und mit Mekhi Shaw verfügt er über ein gefährliches Deep Threat. Dazu kommt via Portal ein extrem talentierter Raphael Williams. Auf Tight End steht mit Mark Redman ein Top-Mann, der zuletzt zuwenig Bälle bekam. Auf RB ist Jordan Byrd nicht mehr da und so wird eine Rotation erwartet, bis man den nächsten Hauptballträger findet.

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    Offensive Coordinator Ryan Lindley (rechts) und QB Jalen Mayden sind jetzt am Zug die Aztecs Offense neu auf Touren zu bringen.

    Wenig überraschend sind Hokes Defenses immer mit vorne dabei. Das dürfte auch 2023 nicht anders sein, zumal mit Cody Moon via New Mexico eine absolute Tackle-Maschine nun in Kalifornien als LB aufschlägt. Die Defensive Backs sind ebenfalls eine der Stärken der Unit: CB Dezjhon Malone und Safety Cedarious Barfield ragen heraus, aber man hat genügend Spieler in der Hinterhand, die ebenfalls ihren Mann stehen werden. DE Garret Fountain ist bei der DLine der einzige gesetzte Spieler, die anderen Positionen werden sich dann in der kommenden Zeit ergeben.

    Prognose:

    Schaffen die Aztecs es sich endlich in Position für eine Mountain West Meisterschaft zu bringen? Dieses Jahr scheint neben Boise State, Fresno State und Air Force vor allem sehr viel unsicher im Mittelfeld der Conference zu sein und falls San Diego State es schafft, einen der drei (Boise und Fresno zu Hause, Air Force auswärts) zu bezwingen, könnte man das große Ziel vielleicht tatsächlich mal erreichen. Spannend ist auch die Auseinandersetzung zu Hause gegen UCLA - ein mögliches ex-Pac vs. baldiges Pac-Mitglied Match-up steht im September an.


    SAN JOSE STATE SPARTANS

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    Campus: San Jose, Kalifornien

    Conference: Mountain West Conference (seit 2013)

    Bilanz 2022: 7-5 / Niederlage im Famous Idaho Potato Bowl gegen Eastern Michigan

    Rückblick:

    Die Saison der Spartans wurde überschattet durch den Unfalltod von Freshman RB Camden McWright. Vom sportlichen her erzielte die Truppe um Head Coach Brent Brennan erst die dritte Bowl-Teilnahme in den letzten 10 Jahren, verpasste aber den ersten Sieg in einem solchen Spiel seit 2015. Überhaupt: Viele verpasste Chancen bleiben letztendlich für ein Team stehen, welches sein Potenzial nie ganz entfalten konnte.

    Ausblick:

    QB Chevan Cordeiro ist für ein 6. Jahr zurück. Letzte Saison warf der Hawaii-Transfer über 3.200 Yards und 23 TDs und erzielte weitere 265 Yards Rushing. Da geht vor allem bei Letzterem allerdings noch mehr. Ihm zur Seite steht Kairee Robinson als RB hinter einer erfahrenen Offense Line, die allerdings zu den leichteren ihrer Gattung gehört. Änderungen wird es bei den Receivern geben, immerhin ist TE Dominick Mazotti einer der Besseren auf seiner Position und WR Justin Lockhart hatte letzte Saison 36 Catches.

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    Nach Transfer von Hawaii zu den Spartans hatte QB Chevan Cordeiro letzte Saison über 3500 total Yards und 60% Completions.

    Die Spartans Defense muss einige ihrer besten Leute im Vorjahr ersetzen, aber das Backfield bringt Erfahrung und Talent um Safety Tre Jenkins ein. Ebenfalls zu den Besseren gehören die Linebacker Bryun Parham und Jordan Cobbs. Und ex Oregon Stateler Matthew Tago hat sein Potential noch nicht erreicht, könnte die Unit noch weiter aufbessern.

    Prognose:

    Der Spielplan hat es in sich. Gleich zu Beginn stehen Trips zu USC und Toledo (immerhin MAC-Champ), sowie ein Heimspiel gegen Oregon State an. Zu Hause empfängt man dieses Jahr zudem Air Force, Fresno State, sowie die nicht Ungefährlichen Utah State und San Diego State. Auswärts sind die Partien bei New Mexico, Hawaii und UNLV wohl die besten Chancen für Siege. Insgesamt wäre ein erneutes Erreichen einer Bowl-Teilnahme dieses Jahr wohl eher zu feiern.


    UNLV (University of Nevada, Las Vegas) REBELS

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    Campus: Las Vegas, Nevada

    Conference: Mountain West Conference (seit 1999)

    Bilanz 2022: 5-7

    Rückblick:

    Die Rebels begannen ihre Saison verheißungsvoll, gewannen 4 der ersten 5 Spiele und schienen auf dem Weg zur ersten Winning Season seit 2013 - dann verletzte sich QB Brumfield und es ging dahin. Es folgten 6 Pleiten im Oktober und November und das Ende für Marcus Arroyo als Coach. Nun kommt mit Barry Odom ein Mann, der für Defense steht und in Mizzou ziemlich unterschätzte Arbeit geleistet hat. Und er darf bei Null anfangen, denn viel Druck ist erstmal nicht da. Die Rebels wären schon zufrieden, wenn sie in absehbarer Zeit mal wieder bowlen dürften.

    Ausblick:

    Kurzzeitig hatte Odom Bobby Petrino als Offensive Coordinator ausgemacht, aber der folgte nach 2 Wochen dem Ruf des Geldes von Jimbo Fisher nach College Station und so ist nun Brennan Marion für den Angriff zuständig. Der kann weiter auf QB Doug Brumfield bauen, zumindest solange er sich nicht verletzt, was leider die letzten beiden Jahre der Fall war. Mit Cameron Friel hofft man aber im Fall des Falles einen soliden Ersatz zu haben. Das Laufspiel liegt in den Händen von Pitt Transfer Vincent Davis und dem pfeilschnellen Courtney Reese. Bei den Receivern ist immerhin der Mann mit den meisten Fängen aus ‘22 noch da: Um Ricky White dagegen, werden die Plätze via Portal vergeben.

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    Der neue Head Coach der Rebels: Barry Odom war von 2016 bis 2019 Head Coach bei den Mizzou Tigers und erzielte dort eine Bilanz von 25-25.

    Die Defense hat ein paar Pfeiler, um die der neue Coordinator Michael Scherer aufbauen kann. Allen voran sind das die DLiner Jalen Dixon und Darius Johnson (Nose), sowie die Linebacker Zavier Carter (ex LSU) und Jackson Woodard (Arkansas), die dahinter alles abräumen sollten. Und auch im Backfield findet sich Talent wieder: Jordyn Morgan und Jonathan Baldwin führen eine Tiefe-Safety-Unit an, lediglich bei den CB braucht es wiederum Transferhilfe.

    Prognose:

    Die Rebels sind 2023 extrem schwer einzuschätzen. Auf dem Papier und vom Potential her ist dort definitiv ein Team unterwegs, welches bereits dieses Jahr einiges an Lärm veranstalten kann. Gleichzeitig werden die Coaches- und Roster Änderungen nicht spurlos an UNLV vorbeigehen. Die Odom-Era beginnt mit einem fast sicheren 1-1 (FCS Gegner Bryant zu Hause, dann at Michigan). Danach kommt Vanderbilt und ein Spiel bei UTEP. Hier wäre ein 2-2 schon als Erfolg zu werten. In Conference Play empfängt man Hawaii, Colorado State, Wyoming und San Jose State. Da kann man unter Umständen 3 von 4 gewinnen. Fehlt noch ein Auswärtssieg bei Fresno State, Air Force (eher nein), Nevada oder New Mexico (warum nicht?). 6 Siege scheinen nicht aussichtslos.


    UTAH STATE AGGIES

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    Campus: Logan, Utah

    Conference: Mountain West Conference (seit 2013)

    Bilanz 2022: 6-7 / Niederlage im First Responder Bowl gegen Memphis

    Rückblick:

    Nach einem katastrophalen Fehlstart (u.a. eine 7-35 Pleite gegen Weber State) fing sich das Team von Head Coach Blake Anderson noch und drehte eine 1-4 Bilanz in ein 6-6 und immerhin eine Bowl-Teilnahme. Das seltsame Wellenbad der Aggies ging also weiter, nachdem man im Vorjahr eine tolle 11-3 Bilanz aufwies und das Jahr zuvor nur einen Sieg landen konnte. Schwappt die Welle also wieder nach oben?

    Ausblick:

    Auf drei Spieler kann Anderson auch 2023 bauen: Zum einen ist da QB Cooper Legas, ein solider Passer, der auch mal selber laufen kann, dazu Slot WR Terrell Vaughn und RB Robert Brooks, letzte Saison der zweitbeste Runner im Team. Der Rest dagegen braucht frisches Blut und daher ist die Frage, wie schnell die neuen Spieler in das System eingepasst werden können.

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    Hale Motu'apuaka hat in zwei Jahren 16 TFLs erzielen können. Vor allem in der zweiten Saisonhälfte blüht der Polynesier regelmäßig auf.

    In der Defense schlug letztes Jahr das Verletzungspech massiv zu, so dass man 2023 schon allein davon ausgehend eine Verbesserung erwarten muss. DT Hale Motu’apuaka ist ein zukünftiger Top Star und sein Nebenmann Poukesi Vakauta steht ihm da wenig nach. Ebenfalls eine Stütze ist MLB MJ Tafisi, der eine sonst junge Unit stützen muss. Und auf Corner sollte Jaylen Martin (einst Cal) eine Verbesserung darstellen. Auch hier gilt: Viele neue Männer brauchen eventuell etwas Zeit, bis sie ihre Form finden.

    Prognose:

    Gehen wir aufgrund der vielen Personalwechsel im Team von einem langsamen Start aus, dann sind Spiele bei Iowa, Air Force und James Madison wohl eher als Niederlagen abzuhaken. Immerhin sollte die Partie gegen Idaho State kein Problem sein und auch bei UConn kann man unter Umständen gewinnen. In Conference Play geht es dann gegen Colorado State, Fresno State, Boise State und Nevada zu Hause, sowie on the road zu San Jose bzw. San Diego State und New Mexico. Blake Anderson hat bewiesen, dass er coachen kann, aber wenn er hier mehr als 6-7 Siege rausholt, dann darf man das getrost als eine seiner besten Leistungen überhaupt betrachten.


    WYOMING COWBOYS

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    Campus: Laramie, Wyoming

    Conference: Mountain West Conference (seit 1999)

    Bilanz 2022: 7-6 / Niederlage im Arizona Bowl gegen Ohio

    Rückblick:

    Bis auf eine Partie gegen San Jose State gewann Wyoming die Partien, die es zu gewinnen galt und verlor die Partien, die man verlieren durfte. Das allerdings scheint das Problem von Head Coach Craig Bohl und seinen Mannen zu sein: Man weiß was einen erwartet und man kann diese Erwartungshaltung nur bedingt nach oben schrauben. Das hängt vor allem mit den Offenses unter Bohl zusammen - siehe die Zeit unter Josh Allen (jetzt Bills). Kann sich das 2023 endlich ändern?

    Ausblick:

    Egal ob Andrew Peasley oder der bessere Läufer Jayden Clemons - von der QB Position muss dieses Jahr einfach mehr kommen. Man verfügt mit Nofoafia Tulafono über einen der besten Center aller Group of 5 Conferences und hat dank Harrison Waylee (ex Northern Illinois) und DQ James auch ein passables Laufspiel, aber bei den Receivern herrscht neben Tight End Treyton Welch erstmal ein großes Fragezeichen. Trotzdem: Mehr als die 21 Punkte im Schnitt des Vorjahres muss es dieses Jahr einfach sein.

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    Kehrt nach überstandener Verletzung zurück in die Defense der Cowboys: Cole Godbout.

    Da hilft sonst auch nicht, dass die Defense wieder zu den Besten ihres Faches gehören wird. NT Cole Godbout kehrt nach überstandener Fußverletzung in die Mannschaft zurück und die DEs DeVonne Harris und Braden Siders sollten ihm zu einer dominanten Line verhelfen. Linebackers Easton Gibbs und Shae Suiaunoa räumen dahinter alles ab (letzte Saison zusammen 194 Tackles) und in der Secondary hat Jakorey Hawkins regelmäßig den besten Wideout der Gegner unter Kontrolle.

    Prognose:

    Mit einer Steigerung in der Pass-Offense könnte Wyoming um den Kampf für den Conference Titel mit eingreifen. Spiele gegen Texas Tech und bei Texas werden wohl nicht zu gewinnen , App State zu Hause könnte allerdings ein echter Gradmesser sein. In Conference Play hat man schwere Auswärtsreisen zu Boise State und Air Force, empfängt Fresno State aber immerhin zu Hause. Gewinnen sollte man mindestens gegen New Mexico, Colorado State und Hawaii und wohl auch bei UNLV und Nevada. Ein Bowl-Game ist Pflicht, zu mehr bedarf es der mehrmals angesprochenen Verbesserung beim Passing.


    Zusammenfassung:

    Playoff / New Year’s Six Teilnehmer: –

    Bowl Kandidaten: San Diego State, Wyoming, Utah State, UNLV (fringe)

    Keine Bowl-Teilnahme: San Jose State (fringe), New Mexico


    Mögliches Mountain West Conference Endspiel:

    Boise State Broncos vs. San Diego State Aztecs

    (weitere Kandidaten sind: Fresno State, Air Force und unter Umständen Wyoming)

    Und alsbald geht es mit der Sun Belt Conference hier weiter.

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    Kann Head Coach Andy Avalos mit seinen Mannen dieses Mal mehr als 'nur' einen Bowl-Sieg bejubeln? Die Broncos sind Mitfavorit für den Mountain West Titel.


    und demnächst die letzte verbleibende Group-of-5 Conference: Die Sun aka Fun Belt.

    FCK NZS

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Teil VI - SUN BELT CONFERENCE (SBC)

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    East Division

    - APPALACHIAN STATE MOUNTAINEERS

    - COASTAL CAROLINA CHANTICLEERS (c)

    - GEORGIA SOUTHERN EAGLES

    - GEORGIA STATE PANTHERS

    - JAMES MADISON DUKES

    - MARSHALL THUNDERING HERD

    - OLD DOMINION MONARCHS

    West Division

    - ARKANSAS STATE RED WOLVES

    - LOUISIANA RAGIN’ CAJUNS

    - SOUTH ALABAMA JAGUARS

    - SOUTHERN MISS GOLDEN EAGLES

    - TEXAS STATE BOBCATS

    - TROY TROJANS (C)

    - UL MONROE WARHAWKS

    Kommen wir zur letzten verbleibenden Group of 5 Conference für diese Preview: Die Sun- auch als Fun Belt bekannte Division, die im letzten Jahr ihrem Spitznamen alle Ehre machte. Wir denken nur an die Siege von Appalachian State bei Texas A&M, Georgia Southern bei Nebraska oder Marshall bei Notre Dame, dazu ein vor Selbstbewusstsein strotzender Neuling, der nur aufgrund der Transition-Regelung von einem Bowl-Game und einem Conference-Titel abgehalten werden konnte. Und das ist auch das Problem der Sun Belt: Irgendwie schafft man es sich selbst immer vom ganz großen Ziel, sprich einem New Year’s Six Bowl, ein Bein zu stellen. Dabei könnte dieses Jahr endlich die Stunde der Conference angebrochen sein, denn die AAC hat schwere Abgänge zu verkraften, die MWC war in einem kleinen Leistungsloch und die MAC und die Conference USA … nun ja, sind eben die MAC und die CUSA. Und die Sun Belt hat einige mögliche Kandidaten für einen großen Bowl: 14 Teams starten in die neue Saison, 13 davon dürfen um Bowl-Tickets und Titel kämpfen (James Madison muss noch ein zweites Transition-Jahr überstehen, zumindest war das zuletzt der Stand). Also dann, Vorhang auf - hier sind zunächst die Teams im Osten (die Sun Belt behält zunächst ihre Divisions-Abteilungen bei).

    APPALACHIAN STATE MOUNTAINEERS

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    Campus: Boone, North Carolina

    Conference: Sun Belt Conference, East Division (seit 2014)

    Bilanz 2022: 6-6

    Rückblick 2022:

    Über die vergangene Saison lässt sich bei den Mountaineers ganze Bücher schreiben. Da war der Auftakt gegen North Carolina, welcher nur haarscharf verloren ging, dann der sensationelle Erfolg in College Station, College Gameday mit dem Spiel gegen Troy welches auf die spektakulärste Art und Weise gewonnen wurde und dann … ja dann am Ende doch nur eine 6-6 Bilanz und eine verpasste Bowl-Teilnahme, weil man 2 FCS-Gegner auf dem Spielplan hatte und nur ein Sieg dafür in die Wertung kam. Zum ersten Mal seit dem Aufstieg in die FBS (2014 durfte man ja nicht) endete die Saison für die Mountaineers damit vorzeitig.

    Ausblick:

    Head Coach Shawn Clark muss Offensive Coordinator Kevin Barbay ersetzen (jetzt Mississippi State) und bringt dafür mit Frank Ponce ein bekanntes Gesicht zurück nach Boone. Ponce, der zuletzt bei Miami war, hatte von 2007 bis 2012 schon mal die offensiven Geschicke der Mountaineers leiten dürfen. QB dürfte voraussichtlich Ryan Burger werden, wobei der Redshirt Freshman sich im Camp gegen JUCO Transfer Joey Aguilar durchsetzen muss. Vorteilhaft für den QB: Alle 4 Top WR sind zurück: Christian Horn, Dashaun Davis, Kaedin Robinson und Dalton Stroman sind allesamt in der Lage das Feld auseinanderzuziehen. Dazu kommt RB Nate Noel, der letztes Jahr die meisten Yards als Runner in nur 9 Spielen aufweisen konnte. Und er hat Ahmani Marshall als Ersatz, der 5 Yards per Carry erzielen konnte. Plus: Die Offense Line dürfte mit zu den Besten der Conference gehören, angeführt von C Isaiah Helms und Damion Daley, der wohl von Guard auf Tackle rückt.

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    Steht nach einer durchwachsenen Saison etwas unter Druck: App State Head Coach Shawn Clark.

    Bleibt die Frage, ob die Defense den nächsten Schritt machen kann. Letztes Jahr ließ man zu viele 3rd Down Conversions zu und konnte so den hohen Ansprüchen nie gerecht werden. Dafür wäre ein wenig mehr Pass-Rush von Nöten, der vor allem von DeAndre Dingle-Prince kommen muss. Im Backfield kommt Tyrek Funderburk von Richmond als CB dazu, während die Safeties Nick Ross, Ronald Clarke und Jordan Favors definitiv zu den Besseren gehören. Bleibt eine LB-Crew, die um Andrew Parker herum aufgebaut werden kann.

    Prognose:

    Eine Saison ohne Bowl-Teilnahme ist eine verlorene in Boone und nach der letzten darf sich Clark wohl keine weitere dieser Art leisten. Das Personal ist da, jetzt müssen die Leistungen auf dem Feld folgen. Die Saison beginnt mit einem Aufgalopp gegen Gardner-Webb, ehe der Trip zu North Carolina ansteht. Die anderen OOC Gegner sind Wyoming (in Laramie) und East Carolina (zu Hause). In Conference Play hat man Coastal Carolina und Marshall, sowie Southern Miss und Georgia Southern zu Hause, während Trips zu James Madison, UL Monore, Old Dominion und Georgia State anstehen. 8 Siege sollten mindestens drin sein, ob das für eine Teilnahme im SBC-Endspiel reicht, steht dann auf einem anderen Blatt.


    COASTAL CAROLINA CHANTICLEERS

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    Campus: Conway, South Carolina

    Conference: Sun Belt Conference, East Division (seit 2016)

    Bilanz 2022: 9-4 / Niederlage im Birmingham Bowl gegen East Carolina

    Rückblick:

    Die Chanticleers waren 2022 lange Zeit auf New Years Six Bowl Kurs, ehe gegen Ende der Saison dann so ziemlich der Sprit ausging, bedingt durch eine Verletzung ihres Star QBs. Eine heftige Klatsche gegen den Neuling James Madison war dann der Tiefpunkt der Saison, der trotzdem folgenfrei blieb, weil die Dukes ja nicht ins Conference Finale durften. Dies verloren die Chanticleers dann prompt gegen Troy, ehe ihr Head Coach Jamey Chadwell in Richtung Liberty verschwand. Am Ende gab es noch eine deutliche Bowl-Niederlage und eine seltsame Trainerverpflichtung.

    Ausblick:

    Nun also Tim Beck als neuer Head Coach in Conway und wenn man sich bei den Fans diverser Teams so umhört, dann ist hier vor allem Unverständnis über diese Wahl herauszuhören. Beck hat nicht gerade überzeugen können mit seiner Art des Playcallings und nun soll der langjährige Offensive Coordinator die bis dato so spektakuläre Offense der Chanticleers leiten. Skepsis ist angebracht. Immerhin: QB Grayson McCall ist zurück und damit auch die wichtigste Personalie im Angriff. Dazu sind seine WR Sam Pinckney (2022 mit 71 Catches), Jared Brown und Tyson Mobley ebenfalls alle noch da. CJ Beasley und Reese White komplettieren die Offense auf der RB-Seite, die andererseits in der Offense Line einige Umstellungen vornehmen muss.

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    Der bekannteste Mullet-Träger in ganz Carolina kehrt für eine weitere Saison zurück nach Myrtle Beach: QB Grayson McCall


    Und die Defense: Große Schwachstelle letztes Jahr war die Secondary, nachdem der Pass-Rush versiegte und es lediglich eine Interception in den letzten 8 Partien gab, dazu reichlich Freiräume für die gegnerischen Ballfänger. Defensive Coordinator Craig Naivar dürfte hier alle Hände voll haben, vor allem weil es lediglich ein paar Transfer-Ergänzungen aus kleineren Colleges gibt. Immerhin: Die Linebacker JT Killen, Shane Bruce und Tre Pinkney sind mehr als solide.

    Prognose:

    Eigentlich sollte die Offense auch 2023 produzieren können, aber die Frage wird sein, in wie weit die Umstellung von Chadwell zu Beck gelingt. In der Defense braucht es dringend Verbesserungen und das wird ausschlaggebend sein, wie die ‘cleers sich in den Duellen bei Georgia Southern, App State, sowie gegen Marshall und James Madison schlagen werden. Gleich am Anfang gibt es einen Trip nach LA gegen UCLA, der mit Spannung erwartet werden darf. Insgesamt sollte Coastal Carolina nach anfänglichen Schwierigkeiten rechtzeitig zu den großen Conference Duellen in Tritt kommen. Eine Bowl-Teilnahme ist mindestens Pflicht.


    GEORGIA SOUTHERN EAGLES

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    Campus: Statesboro, Georgia

    Conference: Sun Belt Conference, East Division (seit 2014)

    Bilanz 2022: 6-7 / Niederlage im Camellia Bowl gegen Buffalo

    Rückblick:

    Nicht schlecht für die erste Saison unter Ex- USC-Head Coach Clay Helton, der die Eagles Offense gleich im ersten Anlauf modernisierte. Highlight war natürlich der Erfolg bei Nebraska, welcher letztendlich das Ende für Scott Frost dort bedeutete. Insgesamt gab es eine ausgeglichene Bilanz plus Bowl-Niederlage. Ein solider Anfang also. Geht 2023 noch mehr?

    Ausblick:

    Nach dem Abgang von QB Kyle Vantrease holte Helton erneut Hilfe via Portal: Dieses Jahr sollen Tulsa QB Davis Brin und Tarleton States Beau Allen den Starter unter sich ausmachen, Ausgang offen. Nicht offen: Es wird wieder eine Menge gepasst werden in Statesboro und damit das produktiv verläuft, braucht man Empfänger für die Bälle. Und die sind mit WR Derwin Burgess (letztes Jahr 7 TDs), Khaleb Hood (87 Catches) und Kentucky Transfer Keaton Upshaw auf Tight End vorhanden. Etwas Entlastung per Lauf sollte durch Jalen White (letzte Saison 10 TDs) und den etwas explosiveren OJ Arnold erfolgen.

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    Letztes Jahr mit Ball kaum zu stoppen: WR Derwin Burgess erzielte 7 TDs für seine Eagles.

    Während die Offense auf Anhieb lieferte, war die Defense ein großes Problem. Um dies zu lösen, kommt nun Brandon Bailey als neuer Coordinator von Buffalo nach Statesboro. Dazu wird das Transferportal reichlich bemüht und gleich 6 neue Spieler kommen aus verschiedenen Richtungen, um die Unit aufzubessern. Die Linebacker Marques Watson-Trent und Khadry Jackson sind immerhin in Position. Der Rest wird sich dann bald zeigen.

    Prognose:

    Kann Heltons Team wieder einen B1G-Gegner schocken? Dieses Jahr wäre das Wisconsin in Madison und das scheint auf den ersten Blick doch deutlich schwerer. Ansonsten gibt es Spiele bei Ball State, gegen Citadel und UAB zu Beginn der Saison. In der SBC trifft man dann zu Hause auf Georgia State, ULM, Coastal Carolina und Old Dominion. Auswärts geht’s zu Marshall, App State, Texas State und James Madison. Das klingt happig. 6 Siege wie im Vorjahr könnten es wieder sein, für mehr braucht es eine gewaltige Steigerung der Verteidigungsreihen.


    GEORGIA STATE PANTHERS:

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    Campus: Atlanta, Georgia

    Conference: Sun Belt Conference, East Division (seit 2013)

    Bilanz 2022: 4-8

    Rückblick:

    Die Saison der Panthers war geprägt von “hätte wäre wenn”. Insgesamt fünf Spiele verlor man mit einem Touchdown oder weniger Unterschied, darunter eine Partie gegen North Carolina zu Beginn. Und weil man auf der anderen Seite gar keine knappen Spiele für sich entscheiden konnte und die Defense zuviel zuließ, gab es am Ende eben auch keine Bowl-Teilnahme.

    Ausblick:

    Für Head Coach Shawn Elliott gilt nun: Knappe Partien zu gewinnen und dafür braucht es zunächst die Offense. Die kann weiter auf QB Darren Grainger bauen, der neben 2000 Yards Passing die Panthers auch mit 908 Yard Rushing anführte. Neben dem QB ist auch RB Marcus Carroll für die Laufyards zuständig und auf Receiver sticht vor allem Robert Lewis hervor. Die Offense Line hingegen kann sich steigern, vor allem in Pass-Protection, wobei da auch einiges auf die Kappe von Grainger geht.

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    Dual Threat QB Darren Grainger war letztes Jahr für 3160 total Yards und 24 TDs verantwortlich.

    Für die Defense konnte man Ex- Coastal Carolina Coordinator Chad Staggs gewinnen und der hat alle Hände voll zu tun. Wie so oft in den Group of 5 Colleges gibt es massive Veränderungen im Personal, hauptsächlich via Portal: Neue Namen in Atlanta sind z.B. Kevin Swint (Clemson), Edge oder Henry Bryant (Louisville), D-Line. Dazu kommen aus kleineren Colleges neue DBs und Line Spieler. Immerhin: LB Shamar McCollum und End Javon Denis bilden ein kleines Fundament, auf das Staggs bauen kann.

    Prognose:

    Hui! Der Blick auf den Spielplan verheißt nichts Gutes für die Panthers. Der Anfang der Saison ist mit Rhode Island und UConn zu Hause, sowie Charlotte auswärts noch verheißungsvoll, aber dann geht es in die Vollen: Bei Coastal Carolina, gegen Troy, gegen Marshall, bei Louisiana und in Statesboro gegen Georgia Southern wird der Maßstab für die Spielzeit 2023 gesetzt. Viel besser wird’s nicht, denn gegen James Madison und App State wird es ebenso schwierig wie bei LSU nahezu unmöglich, Siege zu holen. Erst am Ende der Saison gibt es gegen Old Dominion ein einigermaßen einfaches Duell. Schaffen die Panthers insgesamt 6 Siege, sollte man sehr zufrieden sein mit dem Ausgang der Saison.


    JAMES MADISON DUKES

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    Campus: Harrisonburg, Virginia

    Conference: Sun Belt Conference, East Division (seit 2022)

    Bilanz 2022: 8-3 / keine Bowl-Teilnahme da in Transition-Phase von FCS zu FBS

    Rückblick:

    Das nennt man doch mal einen sauberen Einstand! Die Dukes brauchten gerade mal 5 Wochen in der FBS, da waren sie zum ersten Mal in den Top 25 zu finden. Zwar gab es nach einem 5-0 Start einen kleinen Durchhänger mit 3 Niederlagen in Folge, aber am Ende fing man sich wieder und spätestens nach dem man den Finalteilnehmer Coastal Carolina mit 47-7 abwatschte, hätte man sich gewünscht, dass JMU bereits in seiner ersten Saison zumindest bowlen durfte. Daraus wurde aber nichts und der letzte Stand war, dass auch 2023 die Transition-Phase weitergeht.

    Ausblick:

    Kann Head Coach Curt Cignetti auf dieses furiose Jahr 1 noch eine Schippe draufsetzen? Alles hängt in erster Linie an der Offense, die ein paar wichtige Leistungsträger ersetzen muss. Das fängt bei der QB-Position an, wo sich zwei Transfers um den Starterposten bemühen: Jordan McCloud (Arizona) und Brett Griffis (Wake Forest) sind hier als Kandidaten zu nennen. Das Laufspiel dürfte in den Händen von Latrele Palmer liegen und bei den Receivern bekommt Veteran Reggie Brown Hilfe durch weitere Zugänge via Portal. Vor allem aber die Offense Line ist eine der besseren der gesamten Conference und sollte eine durchschlagskräftige Offense garantieren.

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    Endstation: Wie so oft enden bei NT James Carpenter viele Angriffsversuche der Gegner vorzeitig.

    Hauptsächlich aber war die Defense der Grund für die fantastische 2022 Saison. Nur Georgia (die Bulldogs) hatte eine bessere Run-Defense als die Dukes. Alles beginnt bei NT James Carpenter, der zu den besten Runstoppern der gesamten FBS gehört. Dann sind da Jamree Kromah und Abi-Nwabuoku Okonji als Nebenleute sowie die aktiven LB Taurus Jones und Jailin Walker. Ein bisschen anfälliger ist die Pass-Defense, bei der lediglich CB Chauncey Logan heraussticht.

    Prognose:

    Ohne Druck und mit vielen Rückkehrern in der Defense ist den Dukes auch dieses Jahr wieder einiges an Siegen zuzutrauen. Los geht’s gegen Bucknell (Sieg), bevor es dann zu Virginia und Troy geht. Das sind mindestens Gradmesser. Das Auswärts-Gauntlet setzt sich dann bei Utah State fort, ehe man South Alabama und Georgia Southern in Harrisonburg begrüßt. Spätestens jetzt wird sich weisen, ob man wieder auf 8 Sieges-Kurs ist, oder ob man doch in Jahr 2 leichte Abstriche machen muss. Am Ende warten mit App State (Heim) und Coastal Carolina (Auswärts) wieder zwei Final Anwärter auf die Dukes. Es wäre wenig überraschend, wenn JMU auch 2023 den ein oder anderen Paukenschlag setzt.


    MARSHALL THUNDERING HERD

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    Campus: Huntington, West Virignia

    Conference: Sun Belt Conference, East Division (seit 2022)

    Bilanz 2022: 9-4 / Sieg im Myrtle Beach Bowl gegen UConn

    Rückblick:

    Die erste Saison in der Sun Belt verlief für die Herd so ziemlich nach Wunsch. Zwar konnte man nicht ganz vorne um den Titel mitspielen, aber gewann immerhin 8 Partien, davon natürlich ganz besonders hervorstechend der Sieg bei Notre Dame und damit die bestandene Eingangsprüfung als SBC-Mitglied. Am Ende gab es noch einen Bowl-Erfolg im schönen Myrtle Beach.

    Ausblick:

    Damit Marshall den nächsten Schritt (sprich Conference Ttiel) machen kann, muss das Team von Head Coach Charles Huff vor allem in der Offense zulegen. Hilfreich dabei ist die vollständige Genesung von RB Rasheen Ali, der 2021 1400 Yards und 21 TDs erzielen konnte. Sollte er an diese Leistungen anknüpfen können, wird das auch QB Cam Fancher zu Gute kommen, der selber kein ganz so schlechter Läufer ist. Ein bisschen mehr Passgenauigkeit darf es allerdings sein und hier sind Charles Montgomery und Talik Keaton als Receiver nun gefordert, nachdem der Top-Mann Corey Gammage zu den UCF Knights gewechselt ist.

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    Hofft nach langer Verletzungspause zurück zu alter Form zu finden: RB Rasheen Ali.

    Verlass war letztes Jahr auf die Defense: Die beste in der Sun Belt und eine Top 10 D überhaupt auf nationaler Basis. Allerdings muss man Defensive Coordinator Lance Guidry ersetzen, der nun in Miami (Florida) weilt. Nachfolger Jason Semore kann allerdings auf einige Stützen zurückgreifen: Owen Porter als Edge Rusher (9.5 Sacks, 15 TFL), Eli Neal (98 Tackles) und CB Micah Abraham (6 Interceptions, 10 PBUs) sind allesamt Top-Männer auf ihren jeweiligen Positionen. Dazu kommt Hilfe via Portal, z.B. LB KeSean Brown (App State) oder CB Josh Moten (Texas A&M). Wahrscheinlich wird die Defense ein wenig nachlassen, sollte dennoch zu den Besseren zumindest der Conference gehören.

    Prognose:

    Notre Dame gibt es dieses Mal nicht auf dem Spielplan, dafür Trips zu East Carolina und NC State, sowie Heimspiele gegen Virginia Tech und Albany. Wichtig ist aber vor allem in der Conference und da darf man die Duelle bei Coastal sowie Appalachian State besonders markieren. Heimspiele gegen James Madison, Georgia Southern, Arkansas State und Old Dominion sollte man ebenfalls gewinnen, wenn man 2023 um die Titel Krone mitspielen möchte.


    OLD DOMINION MONARCHS

    Campus: Norfolk, Virginia

    Conference: Sun Belt Conference, East Division

    Bilanz 2022: 3-9

    Rückblick:

    Nach einer tollen Aufholjagd und Bowl-Teilnahme 2021 waren die Monarchs 2022 wieder auf dem Boden der Tatsachen angelangt. Ein 3-3 Start u.a. mit einem Sieg gegen Virginia Tech war zwar vielversprechend, doch es folgte eine Niederlagenserie von 6 Pleiten in Folge und damit das frühe Aus, was den Kampf um die Bowl-Plätze anbelangte.

    Ausblick:

    Head Coach Ricky Rahne hatte die Monarchs 2020 übernommen, aber 2022 war doch ein herber Rückschlag. Dazu kommen nun etliche Abgänge, die das Team aus Norfolk zu verkraften hat. So auch auf der QB Position, wo Starter Hayden Wolff nach der Spring Practice ins Portal sprang und nun den wichtigsten Offense-Posten fast blank dastehen lässt. Fordham QB Grant Wilson hat wohl die besten Chancen, Wolff zu beerben, aber auch die jungen Jack Shields und Tyler Stott sind noch im Rennen. Auch bei den WR gibt es reichlich Abgänge zu beklagen, aber Javon Harvey und seine 18,6 Yards pro Catch sind immerhin noch da. Helfen würde auch ein bisschen mehr Laufspiel zu haben, zumindest mehr als die 92 Yards pro Spiel im Vorjahr.

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    Speedster Javon Harvey ist eine der wichtigsten Angriffswaffen der Monarchs. 2022 erzielte er mit seinen 30 Catches fast 560 Yards, mehr als 18 Yards im Schnitt.

    Noch schlimmer hat es die Defense erwischt. Die ohnehin nicht besonders gute Unit wurde regelrecht zerfleddert durch viele Abgänge und Wechsel ins Portal. Safety Terry Jones bleibt den Monarchs zumindest erhalten, genauso wie LB Jason Henderson und seine 15,5 Tackles pro Partie (dazu 10 TFLs). Insgesamt gibt es hier noch viele Fragezeichen, zumal Rahne anscheinend nicht so viel vom schnellen Aufrüsten via Transferportal hält.

    Prognose:

    Schauen wir auf den Spielplan für die Monarchs und stellen fest, dass es auch 2023 extrem schwierig werden wird, in die Nähe einer Bowl-Teilnahme zu kommen. Los geht’s mit der Revanche der Virginia Tech Hokies in Blacksburg, danach folgen Heimspiele gegen Louisiana und Wake Forest, sowie Texas Commerce. Mehr als zwei Siege sind da schwer zu finden. Und dann stehen die Conference-Duelle an: bei Marshall, bei Southern Miss, bei James Madison und Georgia Southern und zwischendrin noch ein Trip zu Liberty. Puh. Zu Hause geht es gegen App State, Coastal Carolina und Georgia State. Alles über 5 Siege wäre schon mehr als eine Überraschung.


    Zusammenfassung:

    Playoff-Teilnehmer / New Year's Six Aspirant:

    Bowl-Kandidaten: Appalachian State, Coastal Carolina, Marshall, Georgia Southern (fringe)

    Keine Bowl-Teilnahme: Georgia State (fringe), Old Dominion

    Können sich nicht für Bowl-Games qualifizieren: James Madison


    Das war der Osten, der Westen folgt bald.

    FCK NZS

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    Einmal editiert, zuletzt von Chrizly (3. August 2023 um 19:46)

  • Während die East für die Schlagzeilen sorgte mit den vielen Upsets und spektakulären Spielen, war die West Division die Stärkere in der Sun Belt. Die beiden besten Teams der Conference lieferten sich im direkten Vergleich ein packendes Defense-First-Duell, welches Troy für sich entschied. Für 2023 sind sowohl die Trojans, als auch die South Alabama Jaguars wieder unter den Favoriten zu finden, aber die West hat noch mehr zu bieten:


    ARKANSAS STATE RED WOLVES

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    Campus: Jonesboro, Arkansas

    Conference: SBC, West Division (seit 1991)

    Bilanz 2022: 3-9

    Rückblick:

    Auch im zweiten Jahr unter Head Coach Butch Jones blieben die Red Wolves weit hinter selbst gesteckten Erwartungen zurück. Arkansas State hatte zwischen 2010 und 2019 neun Winning Seasons, fünf Conference Titel und neun Bowl-Teilnahmen. Aber seit Blake Anderson nach der 2020 Saison zu Utah State wechselte, ist der Wurm drin. Auch 2022 gab es nur Erfolge über ein FCS-Team, UL Monroe und UMass, mit die schlechtesten Teams der FBS. Es kann also nur aufwärts gehen.

    Ausblick:

    Damit dies geschieht, muss die Offense deutlich besser werden. QB JT Shrout kommt aus Colorado nach Jonesboro und soll dort den Angriff der Red Wolves führen. Einst von Butch Jones als Tennessee Volunteer rekrutiert, hat Shrout zwar einiges Potential, dies aber noch zu selten abrufen können. Wichtigster Zugang oder in dem Fall Rückkehrer könnte allerdings WR Corey Rucker sein, der 2022 zu South Carolina wechselte, jetzt aber wieder das Dress der roten Wölfe trägt. Hinter einer zumeist suspekten Line kam auch das Laufspiel selten in Fahrt und 88 Yards pro Partie sind da einfach zu wenig.

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    Der athletische Linebacker Melique Straker war letztes Jahr für 7,5 TFLs und 14 Run-Stops verantwortlich.

    In der Verteidigung kann Defensive Coordinator Rob Harley vor allem auf Linebacker Melique Straker bauen, dessen sideline-to-sideline Fähigkeiten oftmals von Nöten waren. Die D-Line wird wohl komplett umgebaut, es würde auch helfen, wenn Edge-Rusher Thurman Geathers endlich mal sein Potential abrufen könnte. Und im Backfield sind beide Safeties Trevian Thomas und Eddie Smith zu den besten der gesamten Conference zu zählen.

    Prognose:

    Nach zwei schwierigen Jahren brauchen die Red Wolves ein wenig mehr ‘Oomph’ in ihrem Spiel und ein paar frühe Momentum aufbauende Siege wären hilfreich. Bei den Oklahoma Sooners in Norman wird es diesen zum Auftakt ganz bestimmt nicht geben, aber die nächsten 3 Heimspiele gegen Memphis, Stony Brook und Southern Miss könnten sowas wie eine Initialzündung sein. Das Spiel bei UMass muss ohnehin gewonnen werden, ehe man bei Troy wohl eher aussichtslos sein dürfte. Bei UL Monroe und gegen Texas State und eventuell Louisiana könnten weitere Siege gelingen, aber geschenkt wird den Red Wolves sicher nichts. 6 Siege und der erste wichtige Schritt zurück in eine bessere Zukunft wäre allerdings gemacht.


    LOUISIANA RAGIN’ CAJUNS

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    Campus: Lafayette, Louisiana

    Conference: SBC, West Division (seit 1991)

    Bilanz 2022: 6-7 / Niederlage im Independence Bowl gegen Houston

    Rückblick:

    Nachdem Head Coach Billy Napier in Richtung Florida verschwand, wurde Michael Desormeaux zum Nachfolger bestimmt. Unter ihm mussten die Cajuns einen kleinen Schritt zurück machen, vor allem weil man 4 One-Score-Games nicht für sich entscheiden konnte. Gerade die Niederlagen gegen Rice und UL Monroe sorgten früh für einen Moral Dämpfer und so war es am Ende zwar immerhin noch ein Bowl-Game, aber die erste Losing Season seit 2017.

    Ausblick:

    Die Stärke unter Napier war vor allem die Run-Offense und die ließ 2022 etwas zu wünschen übrig. Wenig Schuld kann man den QBs geben: Sowohl Ben Wooldridge, als auch dessen Back-up Chandler Fields taten, was sie konnten, um die Cajuns im Spiel zu halten. Die Offense Line hingegen strauchelte hin und wieder und ohne Top-Runner Chris Smith (jetzt NFL) müssen Dre’lyn Washington und Terrance Williams deutlich mehr leisten. Auch bei den WR ist mit Michael Jefferson der beste Mann nicht mehr vor Ort und TE Neal Johnson hatte mit 25 Catches die zweitmeisten Fänge aller Receiver. Er ist noch da, genauso wie Jacob Bernard und seine 17 Yards im Schnitt per Catch.

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    Aller Anfang war schwer für den neuen Head Coach der Cajuns. Michael Desormeaux hofft auf eine Steigerung in der 2. Saison.

    Während die Offense oftmals strauchelte, war die Defense zumeist den Anforderungen gewachsen. Leider gibt es auch hier zahlreiche Abgänge zu verkraften, vor allem das Defensive Backfield, einst eine Stärke der Cajuns, wurde zerpflückt. Safety Tyrone Lewis ist noch da, aber die CBs sind allesamt sehr unerfahren. Auf LB finden wir KC Ossai als besten Tackler und Sonny Hazard kann von seiner Tackle-Position nötigen Pass-Rush ausüben. Insgesamt wird es aber wohl etwas Zeit brauchen, bis diese Unit sich findet.

    Prognose:

    Der Auftakt in die neue Saison liest sich auf dem Papier jetzt nicht so schwer, aber Vorsicht ist dennoch geboten: Nach einem Sieg gegen Northwestern State geht es zu Old Dominion und UAB, das kann man durchaus gewinnen. Danach empfängt man Buffalo und reist nach Minnesota, was schon ein bisschen (deutlich) schwieriger ist. In Conference Play empfängt man Texas State, Georgia State, Southern Miss und UL Monroe. Auswärts geht es zu Arkansas State, South Alabama und Troy. Sollte man hier eines der letzten beiden genannten Teams schlagen, ist auch der Divisions-Titel in Reichweite. Insgesamt darf man von einer Bowl-Saison ausgehen, zwischen 7-9 Siegen sind mit einer Steigerung vor allem in der Offense durchaus drin.


    SOUTH ALABAMA JAGUARS

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    Campus: Mobile, Alabama

    Conference: SBC, West Division (seit 2012)

    Bilanz 2022: 10-3 / Niederlage im New Orleans Bowl gegen Western Kentucky

    Rückblick:

    War das der Durchbruch für die Jaguars in der FBS? Zum ersten Mal konnte man eine Winning Season seit dem Aufstieg 2012 verbuchen und spielte sogar zeitweise um den Divisions-Titel mit. Letztendlich war es die 10-6 Niederlage in einer Defensiv-Schlacht gegen Troy, welche die Conference entschied. Head Coach Kane Wommack hat das Team nach seinem Gusto in den letzten beiden Jahren geformt, kann man nun auch noch den letzten Schritt machen?

    Ausblick:

    Die Offense kehrt fast in Bestform zurück. QB Carter Bradley kam letztes Jahr aus Toledo und erwarf für die Jags 3.334 Yards plus 28 Touchdowns. Zwar hat er so gut wie keine Verwendung im Laufspiel, aber dafür sind bei South Alabama der kleingewachsene La’Damian Webb (1.065 Yards, 13 TDs) und der nicht viel größere Braylon McReynolds zuständig. Mit Marco Lee hat man dazu noch einen echten Thumper für die harten Yards. Bei den Receivern sind Devin Voisin und Caulin Lacy zurück, beide sind in der Lage, die Offense auseinanderzuziehen. Die Line muss ein paar Abgänge verkraften, hat aber Tiefe dank einiger Zugänge aus dem Portal.

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    An der #99 der Jaguars bissen sich so manche gegnerische O-Liner die Zähne aus. Wy'Kevioius Thomas ist einer der Leader der drittbesten Run-D aus dem Vorjahr.

    Wommacks Team aber kommt in aller erster Linie über eine aggressive Defense, angefangen bei der drittbesten Run-D der gesamten FBS. Angefangen bei Nose Wy’Kevious Thomas, der zwar nicht die große Masse aufweist, das dafür aber mit Beweglichkeit und Geschick wettmacht. Jamie Sheriff und Brock Higdon sind die beiden besten Pass-Rusher und die Linebacker Trey Kiser und James Miller erledigen den Rest. Wenn es Schwächen gab, dann vereinzelt im Backfield. Dennoch sind auch hier CB Marquise Robinson und Safety Jaden Voisin zu den Besten der Conference zu zählen. Und die Allzweckwaffe Yam Banks kann überall auflaufen und für Furore sorgen.

    Prognose:

    South Alabama ist auch 2023 zu den besten Teams der Conference zu zählen, zumal man Erfahrung und Potential in Massen mitbringt. Der Spielplan beginnt mit einem echten Appetizer für Feinschmecker bei Tulane. Nach FCS Gegner SE Louisiana geht es dann zu Oklahoma State. Spätestens nach diesem Spiel weiß man, ob die Jaguars 2023 sogar ein New Year’s Six Anwärter sein können. In Conference Play sind Spiele bei JMU, gegen Marshall und vor allem bei Troy ganz besonders wichtig. Auch die Partie gegen Louisiana eine Woche vor dem Troy-Spiel sollte man nicht aus den Augen verlieren. Es ist sehr viel drin, aber man kann auch unter Umständen und mit etwas Pech wieder zurück ins Mittelmaß rutschen.


    SOUTHERN MISS GOLDEN EAGLES

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    Campus: Hattiesburg, Mississippi

    Conference: SBC, West Division (seit 2022)

    Bilanz 2022: 7-6 / Sieg im Lendingtree Bowl gegen Rice

    Rückblick:

    Die erste Sun Belt Conference für die Golden Eagles war eine durchwachsene Angelegenheit. Zu den Highlights gehörte ohne Frage der Sieg über ein sonst sehr starkes Tulane, die Niederlage gegen Georgia State allerdings stand auf der anderen Seite des Spektrums. Insgesamt gab es eine 6-6 Saison mit immerhin einem Bowl-Sieg am Ende des Jahres, vor allem dank eines Mannes, auf den es gleich noch zu sprechen gilt. Für Head Coach Will Hall zumindest das erste Anzeichen, dass es in die richtige Richtung geht.

    Offense:

    Der Angriff steht und fällt mit dem Laufspiel und hier vor allem mit einem Namen, der wieder mal Anlass zur Frage gibt: “In welchem Jahr sind wir nochmal?”. Frank Gore Jr. ist der Sohn des gleichnamigen Running Back der für Eonen gegnerische NFL Defensive Coordinator zur Verzweiflung brachte. Und nun macht der Sohnemann das Gleiche im College. Gore ist auf dem Weg, Hattiesburg mit über 5.000 Scrimmage Yards zu verlassen und dazu hat er auch noch 8 Passing TDs auf seinem Konto. Sein Laufstil ist dem seines Vaters sehr ähnlich und schon jetzt darf man sich auf weitere “Gore”-Jahre im Profi-Football freuen. Neben Gore sind 6 der besten 7 Passfänger zurück, darunter auch Jakarius Castan und Ty Mims. Ein Fragezeichen gibt es allerdings beim QB: Als Freshman konnte Zach Wilcke nicht überzeugen, ist aber wohl der Top Kandidat als Starter. Aber das war bis zum Schluss noch offen.

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    Dieser Apfel fiel ganz nah an den Stamm: Frank Gore Jr. ist auf dem besten Wege es dem Papa nachzumachen. Letztes Jahr hatte er 1.382 Yards, bei einem Schnitt von 6.9 Yd per Lauf.

    Die Golden Eagles haben eine der besten Pass-Defenses der Liga, vor allem dank eines unbändigen Pass-Rushes, der von allen Seiten kommt. Zwar ist der beste Mann nicht mehr da, aber mit Averie Habas bleibt ein wichtiger Spieler in Hattiesburg. Auf LB hofft man auf Hayes Maples, der 2022 wegen einer Verletzung pausieren musste. Und im Backfield hat man mit Jay Stanley einen Safety mit Nase für den Ball (7 Interceptions in zwei Jahren) und auch die CBs haben bereits Erfahrung aufzuweisen.

    Prognose:

    Die Eagles sind eine interessante Mischung aus Erfahrung und Jugend mit einigen potentiellen Superstars (allen voran Gore) in ihren Reihen, aber einiges wird davon abhängen, wie sich die QB-Position darstellt. Der Spielplan gibt nach dem netten Auftakt gegen FCS Gegner Alcorn State gleich früh die Richtung vor: Bei Florida State und dann gegen Tulane heißen neben Mississippi State im November die Gegner außerhalb der Sun Belt. In der Conference trifft man zu Hause auf Texas State, Old Dominion, UL Monroe und Troy am letzten Spieltag. Will man wieder in den Bowl, sollten hier 3 Siege Pflicht sein. Auswärts geht es zu Arkansas State, Appalachian State, Louisiana und South Alabama und das liest sich dann schon bedeutend schwerer. Letztendlich wäre eine weitere Bowl-Teilnahme zumindest die Erfüllung der Pflicht. Ob es für mehr reicht, wird sich vor allem auswärts und gegen Troy zeigen.


    TEXAS STATE BOBCATS

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    Campus: San Marcos, Texas

    Conference: SBC, West Division (seit 2013)

    Bilanz 2022: 4-8

    Rückblick:

    Auch im elften Jahr seit dem Aufstieg in die FBS gelang den Bobcats weder eine positive Schlussbilanz, noch eine Bowl-Teilnahme. Als Folge wurde Head Coach Jake Spavital nach vier Jahren im Amt entlassen und als Nachfolger holte man mit G. J. Kinne einen Mann, der beim FCS Team Incarnate World mit seiner Offense für Furore sorgte und nur knapp am Seriensieger North Dakota State scheiterte. Er soll nun endlich den schlafenden Riesen wecken und zumindest zur ersten Bowl-Teilnahme helfen.

    Ausblick:

    Zwei QBs stehen bereit, um die neue Offense von Kinne zu leiten, beide aus der SEC: TJ Finley begann seine College-Karriere bei LSU, wechselte aber im Vorjahr zu Auburn. Der großgewachsene Spieler bringt einen starken Arm mit, hatte aber zu oft mit schwankenden Leistungen zu kämpfen. Aus Arkansas hat man zudem Malik Hornsby verpflichten können, der im Gegensatz zu Finley athletischer ist, aber nicht dessen Wurfarm hat. Unterstützung bekommen sie durch das Laufspiel, welches neben Lincoln Pare alle wichtigen Ballträger zurückbekommt. Bei den Receivern ist vor allem Ashtyn Hawkins zu nennen, letztes Jahr mit 56 Catches und 7 TDs in neun Spielen der gefährlichste Wide-Out der Bobcats. Die O-Line derweil braucht einen kompletten Neuaufbau.

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    Sollte von der neuen Offense mit am meisten profitieren: WR Ashtyn Hawkins

    Die Defense war letztes Jahr die bessere Unit und auch hier kommen viele Spieler wieder zurück. Dazu ergänzt Bryce Cage nach einer Verletzung den Pass-Rush und bei den Linebacker findet man Jordan Revels und dem ehemaligen Texas Longhorn Rekrut Derrick Brown ebenfalls talentierte Spieler. Im Backfield hat man mit Chris Mills einen weiteren Ex-SEC Spieler (Missouri) und Safety Tory Spears hat mit 77 die meisten Tackles aller zurückkehrenden Spieler.

    Prognose:

    Wenn alles nach Plan verläuft, dann sollte die Offense von Kinne einen gewaltigen Sprung machen und damit das erste Fundament für dessen Ära legen. Zu viel sollte man von den Bobcats allerdings nicht erwarten, denn der Spielplan hat es in sich. Los geht es bei Baylor, dann folgt ein Trip zu UTSA, ehe man zwei machbare Heimspiele gegen Jacksonville State (FCS - einst von Deion Sanders gecoacht) und Nevada vor der Brust hat. In Conference Play stehen zunächst Auswärtsspiele bei Southern Miss und Louisiana an, ehe man drei Heimspiele in Folge genießt: gegen UL Monroe, gegen Troy und gegen Georgia Southern. Mit 2 Siegen hier könnte man vielleicht sogar die kleine Chance auf eine Bowl-Teilnahme wahren, ehe dann zum Abschluss Trips zu Coastal Carolina und Arkansas State. sowie South Alabama zu Hause anstehen. 4 Siege sollten möglich sein, 6 mit ganz optimalem Verlauf.


    TROY TROJANS

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    Campus: Troy, Alabama

    Conference: SBC, West Division (seit 2005)

    Bilanz 2022: 12-2 / Sieg im Conference-Endspiel gegen Coastal Carolina / Sieg im Cure Bowl gegen UTSA

    Rückblick:

    Fast aus dem Nichts kam die beste Saison der Trojans in 22 Jahren FBS Zugehörigkeit. Head Coach Jon Sumrall hatte das Team erst im Vorjahr übernommen und gleich auf Anhieb dank einer sehr starken Defense für Furore gesorgt. Nach einer Auftakt Pleite gegen Ole Miss wurde nur noch eine Partie verloren: Bei der Niederlage bei Appalachian State stand man auf der falschen Seite der Hail-Mary-Situation und verlor in allerletzter Sekunde. Was bei schwächeren Teams durchaus für einen Knick in der Moral hätte sorgen können, wurde für die Trojans zum positiven Knackpunkt. Ab diesem Spiel verlor man keine einzige Partie mehr und nur Coastal Carolina konnte im Endspiel mehr als 20 Punkte gegen Troy erzielen. Das reichte aber nicht, weil die Offense der Trojans an diesem Tag ihre beste Leistung zeigte und sich so den ersten Sun Belt Conference Titel sicherte. Und im Cure Bowl ließ man die sonst so hochfliegende Offense der Roadrunners ab Hälfte zwei kaltstellen und gewann so das 12. Spiel in der Saison.

    Ausblick:

    Die Offense tat in den meisten Fällen nur das Nötigste, angeführt von Senior QB Gunnar Watson, der nun in seiner sechsten Saison steht. Er ist kein spektakulärer Passer und auch seine Athletik ist nicht sonderlich herauszuheben. Wichtigster Spieler neben Watson in der Trojan Offense ist RB Kimani Vidal, der in drei Spielzeiten nun 2.349 Yards und 19 TDs auf dem Konto aufweist. Ihm zu Hilfe kommt Asa Martin, der in Memphis zehnmal die Endzone besuchen durfte. Die Schwachstelle in der Offense war im Vorjahr vor allem die Offense Line, die nun mit Transfers aus Oklahoma State (Eli Russ, C/G) und Auburn (Colby Smith, OT) Hilfe erhält. Bei den Receivern ist der beste Mann, Tez Johnson, ab nach Oregon und auch der gefährlichste Mann, Ra'Jae Johnson, ist nicht mehr da. Dafür hofft man auf die wiedergenesenen Jabre Barber und Marcus Rogers, sowie Veteran Deshon Stoudemire.

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    Gehört zu den besten seines Faches und in der Sun Belt: Troy CB Reddy Steward. Zu seinen 3 Interceptions kamen 10 PBU und ansonsten wenig Luft für seine Gegner.

    Die Defense war letztes Jahr der Hauptgrund für den rasanten Aufstieg der Trojans und 9 der 16 wichtigsten Spieler kehren für diese Saison zurück. Darunter sind die drei Top Pass Rusher TJ Jackson, Richard Jibunor und Javon Solomon, die im Vorjahr 20 Sacks und 34 TFLs unter sich aufteilten. Innen stehen die nicht überaus massiven, aber doch mehr als adäquaten DT Buddha Jones und AJ Pierce. Bei den Linebacker gibt es Abgänge zu verkraften, aber die Secondary sollte mit CB Reddy Steward und Safety Dell Pettus wiederum zu den Besten ihrer Conference gehören.

    Prognose:

    Dieses Jahr steht für die Trojans außerhalb der Conference ein Trip zu Kansas State, Army sowie eine Heim Partie gegen Western Kentucky auf dem Programm. Letzteres dürfte wieder das faszinierende Duell zwischen explosiver Offense und bärenstarker Defense sein. In Conference Play beginnt die Mission Titelverteidigung mit einem Spiel gegen JMU. Zu Hause trifft man zudem auf Arkansas State, Louisiana und vor allem auf South Alabama. Letztes Jahr gab der Sieg gegen den In-State-Rivalen den Ausschlag zugunsten der Trojans, was denn Divisions Titel anbelangte. Heimrecht in dieser Partie zu genießen, könnte ein immenser Vorteil für Troy sein. 10 Siege in der regulären Saison wie im Vorjahr sind durchaus möglich, es kann aber auch einen leichten Rückschlag geben, falls die Offense wie im Vorjahr zu wenig beisteuert. Letztendlich aber ist mit Troy bei der Vergabe des Divisions Titel definitiv erneut zu rechnen.

    FCK NZS

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • UL MONROE WARHAWKS

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    Campus: Monroe, Louisiana

    Conference: SBC, West Division (seit 2006)

    Bilanz 2022: 4-8

    Rückblick:

    In 29 Jahren Zugehörigkeit zur FBS ist es den Warhawks nur einmal gelungen mehr Siege als Niederlagen einzufahren: 2012 war das, damals gewann man 8 Spiele. Letztes Jahr hingegen verlor man mal wieder 8 Partien, wie schon 2021 als Head Coach Terry Bowden das Team aus Monroe übernahm. Besonders schmerzhaft war die erneute Niederlage gegen Arkansas State, während man positiv den Erfolg über Louisiana hervorheben darf.

    Ausblick:

    Für die neue Saison ist auf QB nur ein Mann mit Erfahrung zu finden: Jiya Wright, der durchaus Athletik und Fähigkeiten als Runner mitbringt, aber als Passer definitiv Entwicklungspotential hat. Mit Tyrone Howell (letztes Jahr 52 Catches für 852 Yards und 6 TDs), sowie Slot-WR Alred Luke hat man immerhin zwei talentierte Empfänger in den eigenen Reihen. Bei den Runningbacks gibt es Abgänge zu verzeichnen, so dass die Rotation von Charles Norman und Hunter Smith wohl hier für mehr Ballkontrolle sorgen muss.

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    ULM WR Tyrone Howell hatte letztes Jahr einen Schnitt von 17 Yards per Catch und fast 11 Yards per Target.

    In der Defense finden wir ein wenig Grund zur Hoffnung für die Warhawks, vor allem in Form von Hybrid-Linebacker Kenard Snyder (letztes Jahr 61 Tackles und 10 TFLs), sowie Transfers Donnell Harris (Texas A&M) und Trevell Johnson (Texas). Das Cornerback-Tandem von Lu Tillery und Duece Mayberry hat ebenfalls Potential und Tristan Driggers, ein Mix aus Safety und Linebacker, ist ebenfalls noch da, nachdem er schon kurzzeitig im Portal war.

    Prognose:

    Für die Warhawks heißt es vor allem, die Spiele zu gewinnen, bei denen man in etwa auf Augenhöhe mit dem Gegner sein könnte. Das wären 2023 die Partien gegen Army gleich zu Beginn, dazu bei Texas State, vor allem gegen Arkansas State und ganz eventuell bei Southern Miss und Georgia Southern. Zusammen mit dem FCS-Gegner Lamar wären das die 6 Erfolge, die für eine Bowl-Teilnahme von Nöten wären. Die restlichen Spiele bei Texas A&M, bei Ole Miss, bei Louisiana, gegen Troy, App State und South Alabama lassen da kaum Spielraum für mehr.


    Zusammenfassung:

    Playoff-Kandidaten:

    New Year’s Six Aspiranten: Troy (fringe), South Alabama (fringe)

    Bowl-Teilnehmer: Louisiana, Southern Miss, Arkansas State (fringe)

    Keine Bowl-Teilnahme: UL Monroe (fringe), Texas State


    Mögliches Sun Belt Conference Endspiel:

    Appalachian State Mountaineers vs. Troy Trojans

    (weitere mögliche Teilnehmer sind in der East Coastal Carolina & Marshall und in der West South Alabama und Louisiana)

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    Gelingt Head Coach Jon Sumrall und seinen Trojans die Titelverteidigung in der Sun Belt?

    und alsbald geht es dann mit den Power 5 Conferences weiter. Als erstes steht die ACC auf dem Plan.

    FCK NZS

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Teil VII - ATLANTIC COAST CONFERENCE (ACC)

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    - BOSTON COLLEGE EAGLES

    - CLEMSON TIGERS (C)

    - DUKE BLUE DEVILS

    - FLORIDA STATE SEMINOLES

    - GEORGIA TECH YELLOW JACKETS

    - LOUISVILLE CARDINALS

    - MIAMI HURRICANES

    - NORTH CAROLINA TAR HEELS

    - NORTH CAROLINA STATE WOLFPACK

    - PITTSBURGH PANTHERS

    - SYRACUSE ORANGE

    - VIRGINIA CAVALIERS

    - VIRGINIA TECH HOKIES

    - WAKE FOREST DEMON DEACONS


    Goodbye Coastal Chaos! Auch die ACC verzichtet dieses Jahr auf Divisions und schickt stattdessen die beiden Führenden nach der regulären Saison ins Championship Game. Das bedeutet auf der einen Seite gute Nachrichten für die Teams, die in den letzten Jahren regelmäßig hinter Clemson auf den Rängen landeten. Andererseits sind die Colleges aus der Coastal nun eben nicht mehr in der Lage eine mittelmäßige Saison mit einer Titelchance zu krönen. Und lassen wir vollkommen außer Acht, wie sich die Conference in den nächsten Jahren entwickeln wird, weil einige Mitglieder schon rastlos mit den Hufen scharren. Blicken wir an der Stelle lieber auf die 14 Teams, die sich anschicken dieses Jahr verschiedene gesteckte Ziele zu erreichen. Von Playoff-Kandidaten zu New Year’s Six Aspiranten zu Bowl-Hoffnungen, hier sind die ACC-Colleges 2023 im Überblick:


    BOSTON COLLEGE EAGLES

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    Campus: Boston, Massachusetts

    Conference: ACC (seit 2005)

    Bilanz 2022: 3-9

    Rückblick:

    Die Saison 2022 war eine zum Vergessen für die Eagles. Anstatt mit QB Jurkovec und Top WR Zay Flowers einen Angriff auf die Divisionsspitze zu starten, krebste Boston College während der ganzen Saison im Hinterfeld. Das Laufspiel funktionierte nicht, die Defense (bis dahin eine der Stärken) ließ zu wünschen übrig und so standen am Ende gerade mal 3 Siege auf dem Konto. Nun steht Head Coach Jeff Hafley bereits mächtig unter Druck und noch eine Saison wie die letzte, wird er wohl kaum überstehen.

    Ausblick:

    Jurkovec ist weg - er sprang ins Portal und wurde von Conference-Konkurrent Pittsburgh aufgegriffen, so dass nun der ganze Fokus auf Emmett Morehead liegt, der letzte Saison den Schlussmonat bestreiten durfte. Morehead ist ein Pocket-Passer mit einem gewaltigen Arm, hat aber kaum athletische Fähigkeiten außerhalb der Pocket. Die wiederum bringt UCF Transfer Thomas Castellanos mit. Auf WR kommt mit Ryan O’Keefe ein weiterer Spieler von den Knights aus Orlando nach Massachusetts. Er sollte mit seinen Fähigkeiten Flowers zumindest teilweise ersetzen können. Mehr muss vom Laufspiel kommen und dafür braucht man eine bessere Leistung der O-Line. Die hat zwar mit OG Christian Mahogany einen absoluten Star in ihren Reihen, funktionierte aber als Einheit nur mäßig. Jetzt sind 4 der 5 Starter zurück und die Hoffnung besteht, dass die Unit nun besser zusammenspielt. Für RB Pat Garwo und seine Kollegen wäre dies jedenfalls von enormen Vorteil. Letztes Jahr gelangen gerade mal 6 TDs und 3 davon gegen das unterklassige Maine. Keine Frage: Das muss viel, viel besser werden.

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    Dürfte der nächste O-Line Spieler sein, der von Boston College seinen Weg in Richtung NFL machen wird: OT Christian Mahagony

    In der Defense war vor allem die Laufverteidigung das große Manko. Hier soll Michigan Transfer George Rooks in der Mitte der Line vor allem aushelfen. Pass-Rusher haben die Eagles dafür zwei extrem talentierte: Den von einer Verletzung genesenen Shitta Sillah und Donovan Ezeiruaku, letztes Jahr mit 8,5 Sacks und 14,5 TFLs einer der wichtigsten Spieler überhaupt. Die Linebacker Vinny DePalma und Kam Arnold stehen dahinter ihren Mann und sind zuverlässige Tackler. Im defensiven Backfield ist CB Elijah Jones vor allem dafür gut, Pässe wegzuschlagen. 13x gelang ihm das in der Vorsaison. Die Secondary bekommt zudem Unterstützung von Khari Johnson als Safety, der letztes Jahr für Arkansas 25 Stopps verzeichnete.

    Prognose:

    Für die Eagles heißt es die ersten beiden Partien gegen Northern Illinois und Holy Cross möglichst deutlich gewinnen, ehe dann die Florida State Seminoles nach Boston kommen. Weitere Heimspiele sind dieses Jahr gegen UConn, Virginia, Virginia Tech und Miami auf dem Plan. Auswärts trifft man auf Army, Louisville, Georgia Tech, Syracuse und Pitt. 6 Siege sind die Mindestvorgabe, sonst wird man sich wahrscheinlich nach einem neuen Trainer umschauen.


    CLEMSON TIGERS

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    Campus: Clemson, South Carolina

    Conference: ACC (seit 1953)

    Bilanz 2022: 11-3 / Sieg im ACC-Endspiel gegen North Carolina / Niederlage im Orange-Bowl gegen Tennessee

    Rückblick:

    Lange Zeit sah es so aus, dass die Tigers 2022 wieder zurück in die Playoffs kommen könnten, doch dann folgten in der zweiten Saisonhälfte schmerzhafte Niederlagen gegen Notre Dame und ganz besonders bitter im Palmetto Bowl gegen South Carolina zu Hause. Die erste Heim Niederlage seit 40 Spielen, damals im Jahr 2016 unterlag man Pitt, erneut mit einem Punkt Unterschied. Aber man muss auch festhalten, dass die Tigers schon davor ein paar mal noch gerade so von der Schippe sprangen, was vor allem an der schwächelnden Offense und hier an DJ Uiagalelei und seinen WR lag. Head Coach Dabo Swinney hielt zudem zu lange an Uiagalelei fest, so jedenfalls die Meinung vieler Beobachter.

    Ausblick:

    Nun ist DJ U bei den Beavers in Corvallis und Nachfolger Cade Klubnik (letztes Jahr schon vehement von den Fans gefordert) soll die Tigers Offense zurück zu alter Stärke führen. Damit dies gelingt, hat man von TCU Offensive Coordinator Garrett Riley losgeeist. Der Bruder von USC Coach Lincoln Riley war maßgeblich daran beteiligt, dass die Horned Frogs bis ins College National Final kamen und soll nun mit seiner Form der Air Raid Klubnik und seinen Mannen helfen. Das sollte auch RB Will Shipley zu Gute kommen, der sich nahtlos einreiht in eine Historie großartiger Backs in Clemson, von CJ Spiller bis zu Travis Etienne. Shipley erlief letzte Saison 1.182 Yards mit 15 TDs und fing dazu noch 38 Bälle. Er und der der kräftig gebaute Phil Mafah sind die große Stärke der Tigers O. Die Schwäche waren vor allem die WR und deren Explosivität. Auch das soll Riley richten und mit Adam Randall, Beaux Collins und dem führenden Receiver 2022 Antonio Williams sind dafür auch Kandidaten vorhanden. Die O-Line sollte wiederum zu den Stärksten der ACC gehören, allen voran die Guards Marcus Tate und Walker Parks, sowie Center Will Putnam.

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    Erlief in zwei Spielzeiten bereits 26 TDs für die Clemson Tigers: RB Will Shipley, Junior.

    Die Defense ist seit jeher die Stärke der Tigers, auch wenn es im Vorjahr ein paar überraschende Ausfälle gerade in der Run-Verteidigung und im Backfield gab. Ganz vorne zu finden sind allerdings wie fast jeder Jahr in Clemson die DT: Ruke Orhorhoro und Tyler Davis gehören zu den Besten der gesamten Nation. Auch der Passrush mit Xavier Thomas (5-Star Rekrut) und Justin Mascoll haben eine Menge Potential, wobei Thomas es noch nicht so wie gewünscht abrufen konnte. Auf Linebacker haben wir in der Mitte wieder einen bekannten Namen aus vergangenen Tagen: Jeremiah Trotter Jr. ist der Sohn des gleichnamigen Eagles-Spieler und hat eine ähnliche Zukunft vor sich. Neben ihm räumt Barrett Carter alles andere ab und Wade Woodaz ersetzt den in die NFL abgewanderten Trenton Simpson auf der anderen Seite. Bleiben die CB: Nate Wiggins und Sheridan Jones ist das Talent nicht abzusprechen, aber beide haben zuwenige Game-Changing Plays aufzuweisen und manchmal scheint die Konzentration nicht da zu sein. Bei den Safeties dagegen sind Jalyn Phillips (74 Tackles 2022), Andrew Mukuba und RJ Mickens (3 Picks) wiederum mehr als solide.

    Prognose:

    Mit Riley zurück in die Playoffs? Nach zwei Jahren verpasster Postseason ist man wieder hungrig in Death Valley und deshalb soll mit Klubnik und Riley wieder alles besser werden. Swinney verzichtet nachwievor darauf, sein Team mit Transfers aus dem Portal aufrüsten, so dass viele Spieler des Vorjahres eine weitere Chance erhalten. Der Spielplan beginnt mit einem nicht zu unterschätzenden Auswärtsspiel bei Duke, ehe drei Heimpartien folgen: Charleston, FAU und dann in einem wichtigen Kräftemessen Florida State am 23. September in Death Valley. Damit beginnt der herausforderndste Teil des Spielplans: 3 der nächsten 4 Partien sind auswärts: Bei Syracuse, North Carolina State und in Miami, dazwischen noch ein Heimspiel gegen Wake Forest und nach dem Hurricane-Spiel kommt Notre Dame, welches eine 3-Heimspiel-Serie einleitet: Danach folgen Georgia Tech und North Carolina zu Hause, ehe es zu den South Carolina Gamecocks im mit Spannung erwarteten Revanche-Duell um die Palmetto-Trophäe geht. Wenn alles nach Plan verläuft, folgt dann das ACC-Endspiel und im besten Falle ein Playoff-Halbfinale. Aber bis dahin ist noch ein langer Weg.


    DUKE BLUE DEVILS

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    Campus: Durham, North Carolina

    Conference: ACC (seit 1953)

    Bilanz 2022: 9-4 / Sieg im Military Bowl gegen UCF

    Rückblick:

    Eines der größten Überraschungsteams des Vorjahres waren ohne Frage die Blue Devils. Head Coach Mike Elko hatte die Truppe im Vorjahr übernommen und auf Anhieb 8 reguläre Saisonsiege geschafft. Nicht nur das: Man war tatsächlich 4 One-Score-Games von einer perfekten Saison entfernt. Das wäre eine Story geworden! So aber gab es immerhin einen Platz im Military Bowl und einen Sieg über die UCF Knights. Und nun also steht Jahr 2 für Elko an. Was kann Duke als Encore anbieten?

    Ausblick:

    Wie 2022 wird die Offense auch dieses Jahr von QB Riley Leonard geleitet. Letztes Jahr zeichnete der großgewachsene Spieler sich für fast 3.000 Yards, 20 TDs bei nur 6 Interceptions verantwortlich. Dazu erzielte er 699 Rushing Yards, womit er sein Team anführte. Zu seinem Vorteil kehren fast alle Top-Spieler um ihn herum zurück, darunter Super-Senior Jalon Calhoun, letztes Jahr mit 62 Catches für 870 Yards die wichtigste Anspielstelle für Leonard. Neben dem QB haben die Blue Devils auch noch ein paar mehr als ordentliche RBs in ihren Reihen, allen voran Jordan Waters. Hinter einer Line, die die wenigsten Sacks aller ACC-Teams zuließ und 3 der 5 Starter zurückbringt, darunter All-ACC OT Graham Barton sollte da auch dieses Jahr einiges gehen.

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    QB Riley Leonard war sowohl als Passer, als auch als Runner extrem erfolgreich und ein Garant für die tolle Saison der Duke Blue Devils.

    Wenig überraschend gab es in der Defense innerhalb des ersten Jahres von Elko eine massive Steigerung. Zwar muss dieser nun den Defensive Coordinator tauschen (Robb Smith wollte näher bei seiner Familie in Minnesota sein, Nachfolger ist Tyler Santucci, den Elko von seiner Zeit bei Texas A&M bestens kennt. Sollte also keine große Umstellung sein). Prunkstück der D dürfte das Backfield sein: Top CB Chandler Rivers bekommt hier aus dem Portal Unterstützung durch Al Blades (Miami) und Myles Jones (Texas A&M). Der Passrush kam von allen Seiten und mit DeWayne Carter in der Line und den Linebacker Cam Dillon und Dorian Mausi verfügen die Blue Devils auf sämtlichen Positionen über absolute Spitzenspieler.

    Prognose:

    Der Auftakt gegen Clemson zu Hause an einem Montag Abend darf mit Spannung erwartet werden, ebenso wie die anderen Heimpartien gegen Notre Dame, NC State, Wake Forest und Pitt. Dazu kommen mit Northwestern und Lafayette zwei vermeintlich einfache Gegner nach Durham. Auswärts stehen Partien gegen UConn, Florida State, Louisville, North Carolina und Virginia auf dem Programm. Sind 8 Siege wie im Vorjahr noch einmal möglich? Oder gar eine weitere Steigerung? Viel wird von den Heimspielen abhängen und wenn man gleich zu Beginn Clemson in die Schranken weist, könnte das einen unglaublichen Moralschub geben. Ich würde jedenfalls nicht gegen Elko und seine Mannen wetten.


    FLORIDA STATE SEMINOLES

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    Campus: Tallahassee, Florida

    Conference: ACC (seit 1991)

    Bilanz 2022: 10-3

    Rückblick:

    Nach vier langen Jahren und einer Losing Season nach der anderen scheinen die Seminoles nun wieder zurück in der ACC-Spitze angekommen zu sein. Zwar blieb man auch 2022 sieglos gegen den schärfsten Rivalen der (jetzt nicht mehr existierenden) Division, nämlich Clemson, aber mit 10 Siegen, unter anderem dem Rivalry Game gegen Florida, und zum Abschluss einen Sieg gegen Oklahoma im Cheez-It Bowl kann man endlich wieder von einer erfolgreichen Saison sprechen. Head Coach Mike Norvell hat die nötige Zeit bekommen und nun in seinem vierten Jahr soll der Angriff nach ganz oben erfolgen.

    Ausblick:

    Mit QB Jordan Travis ist die Offense der Seminoles erwacht. Travis hat sowohl athletisch außerhalb der Pocket (400 Yards und 7 TDs) als auch in der selbigen (3.214 Yards, 24 TDs & nur 5 Ints bei 63% Completions) einiges aufzuweisen. Vor allem bei 3rd Down glänzt der mittlerweile Sixth Year Senior. Dazu kommt ein starkes Laufspiel, welches auf mehreren Schultern lastet, angeführt von Trey Benson. Zusätzlich hat man eine Offense Line die sich nun allmählich wieder wie eine Einheit präsentiert. Angeführt von OT Robert Scott und C Maurice Smith, die beide zu den besten ihrer Conference gehören. Bei den WR ist vor allem Johnny Wilson ein großes Problem: Der 2m-Riese hatte letztes Jahr einen Schnitt von 21 Yards pro Catch aufzuweisen. Dazu kommt von Michigan State Keon Coleman der dort 56 Fänge aufzuweisen hatte. Und nicht zu vergessen ist auch TE Jaheim Bell, der aus South Carolina nach Tallahassee kommt, um dort sein Profil auch für die NFL zu schärfen.

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    Hatte eine starke erste Saison bei den Seminoles: Edge Rusher Jared Verse ist ein ständiger Unruheherd für gegnerische Offenses.

    In der Defense ragt vor allem ein Spieler heraus: Edge/DE Jared Verse kam letzte Saison aus Albany und zeigte sofort, warum er als einer der besten Spieler auf seiner Position gilt: 9 Sacks und 17 TFLs standen am Ende der Saison auf seinem Konto. Ebenfalls mit Zukunftschancen in der NFL ist DT Fabien Lovett. Dazu bekommt FSU Unterstützung aus dem Portal: Braden Fiske wechselt aus der MAC von Western Michigan in den Sunshine State. Hinter der Line warten mit Tatum Bethune und Kalen DeLoach zwei aktive Linebacker. Und in der Secondary sind sowohl Renardo Green, als auch Jarrian Jones als CB gesetzt, dazu kommt mit Fentrell Cypress aus Virginia ein weiterer extrem guter Defender ins Backfield dazu. Nicht zu vergessen ist noch Akeem Dent auf der Safety-Position.

    Prognose:

    Wie gut sind die Seminoles bereits 2023? Das ist die große Frage, die sich Norvell und den Fans stellt und die schon bald beantwortet wird. Los geht’s mit der LSU-Revanche in Orlando. Da werden wir früh erkennen, wer von den beiden hochgehandelten Teams tatsächlich wie ein möglicher Contender aussieht. Dann steht nach Spielen gegen Southern Miss und bei Boston College bereits Ende September das direkte Duell mit Clemson an. Wie oben erwähnt, hat man seit 2014 gegen die Tigers nicht mehr gewonnen und dieses Jahr muss man ins Death Valley. Selbst bei einer Niederlage ist dieses Jahr aber noch nichts entschieden, denn der zweite Platz reicht ja, um eventuell eine zweite Chance gegen die Mannen von Dabo Swinney zu bekommen. Es folgen drei machbare Heimspiele (VT, Syracuse, Duke - vorsicht aber vor den Blue Devils), ehe man back-to-back Auswärtsspiele gegen Wake Forest (FSU wartet seit 2017 auf einen Sieg in Winston-Salem) und Pitt auf dem Plan hat. In den letzten drei Wochen gibt es dann zwei Rivalry Games (gegen Miami und bei Florida) und der FCS-Happen zwischendurch. Danach wartet dann ein mögliches ACC-Endspiel und im besten Fall bei einem Sieg gar eine Playoff-Teilnahme? Zumindest 10 Siege sind wieder möglich. Für ein bisschen mehr braucht es auch das nötige Quäntchen Glück.


    GEORGIA TECH YELLOW JACKETS

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    Campus: Atlanta, Georgia

    Conference: ACC (seit 1979)

    Bilanz 2022: 5-7

    Rückblick:

    Nach 4 Spielen war es vorbei: Head Coach Geoff Collins wurde nach 3 recht deutlichen Niederlagen entlassen und Brent Key übernahm das Amt. Und prompt lief es besser: Es folgte sofort ein Sieg in Pittsburgh und am Ende stand Kay mit einer .500 Bilanz weitaus besser da, als sein Vorgänger. Folgerichtig bekam der einstige Alabama O-Line Coach den Head Coach Posten am Ende des Jahres. Nun also sollen die Yellow Jackets auch mal wieder in Richtung Bowl schnuppern. Den letzten erreichte man unter Paul Johnson 2018. Kann das schon dieses Jahr gelingen?

    Ausblick:

    Die Offense war letzte Saison die größte Baustelle: Letzte in der ACC was Passing Offense, 3rd Down Conversions und erlaubte TFLs anbelangt, kann es nur aufwärts gehen. QB wird entweder Zach Pyron, der letztes Jahr in Ansätzen zeigte, was in ihm steckt, bevor ein Schlüsselbeinbruch ihn flach legte. Oder aber ex-Texas A&M QB Haynes King, der immerhin einst als 4-Sterne Dual-Threat QB rekrutiert wurde. Dazu kommen WR, die mit ihrem Speed als neue Deep Threats fungieren sollen: Dominick Blaylock (Georgia) und Christian Leary (Alabama). Bei den RBs teilen sich Dontae Smith in seinem vierten Jahr und Louisville Transfer Trey Cooley wohl die Carries. Bleibt die Offense Line, die 4 Starter zurückbringt, aber definitiv

    Steigerungspotential besitzt.

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    Soll die Yellow Jackets zurück in die Erfolgsspur bringen: Neu Head Coach Brent Key schaffte letztes Jahr bereits 4 Siege in 8 Spielen und verdiente sich den Posten.

    Einer der besten Spieler der Yellow Jackets spielt Safety: LaMiles Brooks gehört zu den Top-Männern auf seiner Position in der Conference und wird helfen ein ansonsten junges Backfield zu stabilisieren. Bei den Linebacker ist das Portal mal wieder hilfreich gewesen: Braelen Oliver (Minnesota) und Andre White (Texas A&M) sollen helfen die im Vorjahr extrem schwache Run-Defense aufzubessern. Dazu gehört auch, dass die Line um den aktiven Nose-Tackle D’Quan Douse ein bisschen mehr dagegen hält.

    Prognose:

    Wie das Vorjahr zeigt, ist das Team nicht völlig talentfrei und mit den Zugängen via Portal, hat man durchaus die Chance dieses Jahr 6 Siege oder mehr zu erreichen. Dazu müssen vor allem die Heimpartien gegen South Carolina State (FCS), Bowling Green, Boston College und Syracuse gewonnen werden. Fehlen noch zwei Siege: Mögliche Chancen hat man hier gegen Louisville, evtl. North Carolina und bei Virginia und ja, vielleicht Miami oder Wake? In Clemson, gegen Georgia und bei Ole Miss sind schon mal 3 Spiele die man (fast) von vornherein abhaken kann. Oder?

    FCK NZS

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    2 Mal editiert, zuletzt von Chrizly (13. August 2023 um 18:50)

  • LOUISVILLE CARDINALS

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    Campus: Louisville, Kentucky

    Conference: ACC (seit 2014)

    Bilanz 2022: 8-5 / Sieg im Fenway Bowl gegen Cincinnati

    Rückblick:

    Vier Jahre lang war Scott Satterfield Head Coach in Louisville, drei Mal erreichte er ein Bowl-Game, so auch letzte Saison. Und dennoch wurden die Fans nie warm mit ihm und so hörte man durchaus Erleichterung als auch unverhohlene Freude als Satterfield seinen Abgang nach Cincinnati bekanntgab. Diese Freude schlug dann komplett in Euphorie über, als man seinen Nachfolger vorstellte. Und als Krönung gab es dann auch noch einen Bowl-Sieg im Keg-of-Nails .. pardon Fenway Bowl gegen Satterfields neues Team.

    Ausblick:

    Der verlorene Sohn kehrt zurück! Jeff Brohm übernimmt nach 6 recht erfolgreichen Jahren bei Purdue die Cardinals und in ganz Louisville herrscht seitdem Extase. Brohm war von 1989 bis ‘93 QB, dann unter Petrino in den Anfangsjahren des neuen Millennium QB-Coach und später Offensive Coordinator. Unter ihm soll die Offense wieder neu erblühen. Damit dies auf Anhieb funktioniert, hat er einen einstigen Purdue-Rekrut als QB geholt: Jack Plummer war letztes Jahr bei Cal und soll der Starter werden, wobei man auch noch Alternativen hat. Auch seine zukünftigen WR kommen fast ausschließlich aus dem Portal: Jamari Thrash (Georgia State), Kevin Coleman (Jackson State), Jadon Thompson (Cincinnati) und Jimmy Calloway werden wohl die Hauptfänger werden, ergänzt von TE Jamari Johnson, dem in Brohms Offense eine Sonderrolle zukommen wird. Das Laufspiel wird hauptsächlich über Jawhar Jordan laufen (letztes Jahr 5,7 Yards per Lauf), hinter einer soliden und erfahrenen Line mit C Bryan Hudson und OT Renato Brown als die herausragenden Spieler.

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    Wilkommen zurück! Jeff Brohm übernimmt als Head Coach die Louisville Cardinals, für die er in den 90ern als QB auflief und bereits Anfang der 2000er als Assistent fungierte.

    Für die Defense bringt Brohm seinen Coordinator aus Purdue mit: Ron English soll die Verteidigung aufbauen, wobei es hier einige Fragezeichen gibt, die ebenfalls via Portal adressiert werden. Da wären die neuen CBs Storm Duck (ex North Carolina), Marquis Groves-Killebrew (ex Texas A&M) die zusammen mit Cardinals-Standout Jarvis Brownlee das Backfield besetzen. Die Safeties kommen aus Miami (Gilbert Frierson), Baylor (Devin Neal) und Virginia (Cam’Ron Kelly). Neu bei den Linebackern ist Stephon Herron (ex Stanford) in einer Hybrid Edge/LB-Rolle und in der D-Line kommt Jermayne Lole ex Arizona State für die Mitte. Pass-Rusher Ashton Gillotte ist noch da, ebenso wie Nose Dezmond Tell.

    Prognose:

    Louisville beginnt die Saison mit 2 Heimspielen und 2 Neutral Side Games gegen Georgia Tech im Georgia Dome und Indiana im Lucas Oil. Ein 4-0 Start (die anderen Gegner sind Murray State und Boston College) ist also durchaus im Bereich des möglichen und würde die Euphorie nur weiter ansteigen lassen. Mit den Spielen bei NC State, gegen Notre Dame und in Pittsburgh werden dann definitiv schon die Weichen gestellt, ehe es ab Ende Oktober 3x zu Hause gegen Duke, Virginia und Virginia Tech Chancen gibt, eine mögliche Serie auszubauen. In Miami und dann im Rivalry Game gegen Kentucky geht die reguläre Saison zu Ende und man sieht schon: Es stehen weder Clemson oder Florida State auf dem Plan, die könnten frühestens im ACC-Endspiel warten. Das wäre dann natürlich schon die Erfüllung vieler Träume. Aber Vorsicht: Nicht immer geht diese ‘verlorener Sohn’-Geschichte gut aus, man frage nach in Nebraska. Hoffen wir, dass es für die Cardinals besser läuft.


    MIAMI HURRICANES

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    Campus: Miami, Florida

    Conference: ACC (seit 2004)

    Bilanz 2022: 5-7

    Rückblick:

    Nanu, was war denn das? Da sollte mit dem neuen Head Coach Mario Cristobal doch alles besser werden, Miami endlich wieder “back” sein und dann gab es eine 5-7 Saison mit peinlichen Pleiten, wie die gegen Middle Tennessee. Keine Frage, schon im zweiten Jahr steht Cristobal mächtig unter Druck und muss definitiv zumindest einen freundlichen Trend servieren, ehe das Gemurmel um seine Position schon losgeht.

    Ausblick:

    Da die Offense weit hinter allen Erwartungen zurückblieb, wurde ein neuer Offensive Coordinator verpflichtet: Shannon Dawson kommt aus Houston und soll wohl die Air Raid mitbringen. In Houston zusammen mit Dana Holgersen sorgte man für reichlich Punkte und das ist auch das Ziel in Miami. QB Tyler van Dyke kann diese Art von Coach gut gebrauchen, nachdem er vor der Saison ja noch als Top-Pick für die Zukunft in der NFL gehandelt wurde, es aber im ersten Cristobal-Jahr gerade mal auf extrem bescheidene 10 TDs und gut 1.800 Yards brachte. Und da kamen sie dann wieder hervor, die Zweifler unter anderem aus Eugene, als Cristobal nicht wusste, wie er mit einem Justin Herbert verfahren sollte und dessen Talent nur selten ausspielte. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass van Dyke nicht 100% fit war und das WR-Corps sehr jung war. Dementsprechend sind auch fast alle zurück, darunter Colbie Young, der wohl beste Mann hier. Dazu kommt aus Alabama Tyler Harrell und als TE Cam McCormick aus Oregon. Das Laufspiel muss auch viel besser werden, hier kommt Cristobals Stärke ins Spiel: Aufbau einer dominanten O-Line über OT Zion Nelson, zurück nach einer Knieverletzung und den 5-Sternen-Rekruten Francis Mauigoa und Samson Okunlola. Das Laufspiel liegt bei Henry Parrish (2022 mit 604 Yards und 4 TDs bester Läufer), sowie Mark Fletcher, einem 4-Sterne Freshman. Aus dem Portal kommt dazu Ajay Allen aus Nebraska.

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    Hatte eine Saison zum Vergessen: QB Tyler van Dyke will 2023 beweisen, dass er mehr kann.

    Der wichtigste Zugang könnte allerdings aus Marshall kommen: Dort baute Lance Guidry als Coordinator eine absolute Force auf und die soll er nun nach Miami transportieren. Fangen wir in der Secondary an: Dort sind die Safeties Kamren Kinchens (2022 mit 6 INTs) und James Williams ganz vorne zu finden. Als CB kommen Davonte Brown ex UCF und Jaden Davis (Oklahoma), um neben Daryl Porter Jr. die Stammplätze zu besetzen. Die 4-2-5 Defense hat mit Corey Flagg, Wesley Bissainthe und Washington State Transfer Francisco Mauigoa genug Talent und als Pass-Rusher sind mit Akheem Mesidor (letztes Jahr 7 Sacks) und Jahfari Harrvey zwei erfahrene Spieler zurück. Inside steht mit DT Leonard Taylor ein zukünftiges NFL-Talent und Purdue-Transfer Branson Deen soll die Unit verstärken.

    Prognose:

    Ok, wie schnell kann man die vergangene Saison vergessen machen? Los geht’s mit einem Spiel gegen sich selbst… nicht ganz, aber das Duell Miami (Florida) vs. Miami (Ohio) wird von vielen Fans bereits im Vorfeld gefeiert. Wehe aber, man erlaubt sich dort einen weiteren Ausrutscher. Als nächstes folgt das Duell der Enttäuschten des Vorjahres, wenn Jimbo Fisher und seine Mannen von Texas A&M nach Miami kommen. Ein Spiel gegen FCS Vertreter Bethune beendet dann den ersten Heim-Stint. Auswärts geht es in Temple weiter, dann kommt Georgia Tech, ehe ein Gastspiel in North Carolina ansteht. Womit wohl der härteste Teil des Spielplans beginnt, denn es folgen Clemson und Virginia zu Hause, NC State und Florida State auswärts. Zu Ende der Saison kommt dann noch Louisville und mit einem Besuch in Boston beenden die Hurricanes die reguläre Spielzeit. Wenn da nicht mindestens 7 Siege rausspringen, wird es für Cristobal ungemütlich.


    NORTH CAROLINA TAR HEELS

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    Campus: Chapel Hill, North Carolina

    Conference: ACC (seit 1953)

    Bilanz 2022: 9-5 / Niederlage im Holiday Bowl gegen Oregon

    Rückblick:

    Es war eine kuriose Saison in Chapel Hill, die schon mit einem ultra-sehenswerten Spiel bei Appalachian State begann. Das gewann man (irgendwie), wie auch 9 der insgesamt ersten 10 Spiele der Saison. Aber dann war es wie abgerissen. Es folgten Niederlagen gegen Georgia Tech und NC State, die eine gute Saison mit einer negativen Note abschlossen. Gegen Clemson im Championship Game kann man verlieren und im Bowl gegen Oregon musste man sich in allerletzter Sekunde geschlagen geben. Letztendlich aber stehen 4 Niederlagen in Folge auf dem Papier. Head Coach Mack Brown muss zeigen, dass dies kein Omen und den beginnenden Abgesang für den legendären Trainer bedeutet.

    Ausblick:

    Mit einem neuen Offensive Coordinator (Chip Lindsey für den nach Wisconsin abgewanderten Phil Longo) aber mit dem gleichen QB und zukünftigen NFL-Star Drake Maye gehen die Tar Heels in die neue Runde. Maye kann alles, hat alles und das Talent offenbarte er sofort in seiner Freshman Saison. Athletik, Arm, Mut, Genauigkeit, alles vorhanden. Mit solch einem Top-Mann kann alles gehen, zumal das WR-Corps ebenfalls Talent in Hülle und Fülle offenbart. Zwar ist Downs nun in der NFL, aber mit Devontez Walker kommt ein Deep Threat aus Kent State, Nate McCollum war in einem schwachen Georgia Tech-Team einer der besten Spieler und dazu ist Bryson Nesbit noch da. Bleibt die Frage, ob die Offense Line sich steigern kann und damit dies passiert, hat man Willie Lampkin (G) aus Coastal Carolina geholt. C Corey Gaynor ist eh einer der besten seines Fachs und der Rest muss sich finden. Das würde auch den RBs British Brooks, zurück nach einer Verletzung, Elijah Green und Caleb Hood zu Gute kommen.

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    QB Drake Maye gilt als zukünftiges NFL-Toptalent. In seinem ersten Jahr als Starter erwarf er über 4.300 Yards und 38 Touchdowns bei nur 7 Interceptions. Fast 700 Yards und 7 TDs kamen per Lauf dazu.

    Kommen wir zu dem großen Ärgernis des Vorjahres. Die Defense unter Gene Chizik verdiente diesen Namen zu keiner Zeit der Saison. Viel zu viele missed Tackles, einfache Completions und wenig Gegenwehr gegen den Lauf sorgten für viel Kopfzerbrechen bei Fans und Verantwortlichen. Das soll nun alles besser werden, auch wenn Chizik eine zweite Chance erhält. Von wem kommt der Pass-Rush? Das ist eine der großen Fragen für die neue Spielzeit. Linebacker Cedric Gray und Power Echols können nicht alles alleine ausbügeln. Dazu verliert man CB Storm Duck (Louisville) und Tony Grimes (Texas A&M) und setzt auf Alijah Huzzie (East Tennessee State), sowie Armani Chatman (Virginia Tech). Des weiteren kommt Antavious Lane aus Georgia State als Safety und bringt 11 Interceptions in 3 Jahren mit. Wie gesagt - schlechter als im Vorjahr geht es kaum.

    Prognose:

    Schauen wir auf den Spielplan. Los geht’s gleich mit einem Kracher gegen South Carolina in Charlotte. Danach kommt App State und wozu die fähig sind, sollte nun wirklich jeder wissen. Gegen Minnesota und in Pittsburgh darf man sich auch nicht erlauben, mit halbem Herzen anzutreten. Dann kommen drei Heimspiele gegen Syracuse, Miami und Virginia, ehe es zu Georgia Tech geht. Nach FCS Gegner Campbell wartet der Schlussspurt mit dem Heimspiel gegen Duke, dann geht es nach Clemson und schließlich zum Rivalen NC State. Das liest sich insgesamt ziemlich hart und ohne Steigerung, vor allem in der Defense droht da eine äußerst mittelprächtige Saison. Bei einem 72 jährigen Head Coach verbunden mit der Frage, wie lange der noch machen will. Positiv gesehen: Mit Maye kann man dieses Jahr aber viel erreichen, wenn er fit bleibt und der Druck einigermaßen aufgefangen wird. Es wird aber deutlich schwerer, das ACC-Endspiel noch einmal zu erreichen.


    NORTH CAROLINA STATE WOLFPACK

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    Campus: Raleigh, North Carolina

    Conference: ACC (seit 1953)

    Bilanz 2022: 8-5 / Niederlage im Duke’s Mayo Bowl gegen Maryland

    Rückblick:

    Auch 2022 war das Wolfpack wieder konstant solide, konnte aber den Bock nicht umstoßen, sprich ins erste Championship Game einziehen, oder gar den ersten Conference Titel seit 1979 gewinnen. Dabei hat Head Coach Dave Doeren seine Truppe in 9 Jahren 8x zu 7 oder mehr Siegen verhelfen können. Aber die ganz große Krönung fehlt weiterhin. Nun sind die Divisionen Geschichte und vielleicht wird es für NC State und seine Wölfe nun einfacher, das so hochgesteckte Ziel zu erreichen?

    Ausblick:

    Weil die Offense zuletzt zu oft strauchelte, versucht man jetzt einen Neubeginn und zwar mit Bekannten aus der eigenen Conference: QB Brennan Armstrong und Offensive Coordinator Robert Anae waren beide maßgeblich daran beteiligt, dass die Cavaliers 2021 eine der besten Offenses nicht nur in der ACC hatten. Beide hat Doeren nun nach Raleigh gelockt. Problematisch ist die WR-Position, bei der 3 der 4 Hauptfänger des Vorjahres nun nicht mehr im Roster sind. Noch da ist Keyon Lesane, der Rest wird durch Neulinge und Transfers gefüllt werden müssen. Lead Back Jordan Houston ist ebenfalls noch da und die Offense Line, die letztes Jahr eine der Schwachstellen war, wird mit Dawson Jamarillo ex Oregon auf der Guard Position neu bestückt. C Dylan McMahon und OT Timothy McKay sind Standouts in der Line.

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    Machte 2022 da weiter, wo er 2020 aufgehört hatte, bevor ihn 2021 eine Verletzung außer Gefecht setzte: LB Payton Wilson.

    Im Gegensatz dazu war die Defense wie gewohnt unter Doeren die Unit, welche das Pack hauptsächlich trug. Die Line wird von NT CJ Clark angeführt, dahinter müssen allerdings einige neue Spieler eingebaut werden. Immerhin: Mit Payton Wilson kehrt einer der Top Playmaker vom Vorjahr zurück - nach überstandener Verletzung 2021 war er sofort wieder der Alte und brachte es in den beiden Jahren 2020 und 2022 auf insgesamt 190 Tackles, 8 Sacks und 24 TFLs. Die anderen beiden Linebacker werden wohl Jaylon Scott und Devon Betty. Im Backfield finden wir mit den CB Shyheim Battle und Aydan White zwei Topmänner. Und Sean Brown versucht als Safety Tanner Ingle zu ersetzen.

    Prognose:

    NC State startet mit einem Gastspiel bei UConn in die neue Saison, ehe bereits in Woche 2 Notre Dame nach Raleigh kommt. Ein 2-0 Start könnte einen moralischen Boost bedeuten. Nach VMI (FCS) geht es dann zu Virginia, welches aufgrund der QB/Coordinator-Wechsel besonders interessant sein dürfte. Danach sind Louisville und Marshall zu Hause an der Reihe (Vorsicht vor letzteren), ehe es zu Duke geht. Dann kommt Clemson und spätestens dann wissen wir, ob das Wolfpack dieses Jahr mehr als nur solide unterwegs ist. Das letzte Drittel der Saison beginnt mit einer Partie gegen Miami, ehe es zu Wake Forest und Virginia Tech geht. Und dann kommt zum Abschluss der Rivale aus Chapel Hill. 7-8 Siege sind wieder drin, aber die Fans wollen dieses mal mehr. Dafür muss man die Heimspiele gerade gegen die großen Konkurrenten (Notre Dame und Clemson, North Carolina ohnehin) für sich entscheiden. Wenn die Offense deutlich besser agiert, kann das funktionieren.


    PITTSBURGH PANTHERS

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    Campus: Pittsburgh, Pennsylvania

    Conference: ACC (seit 2013)

    Bilanz 2022: 9-4 / Sieg gegen UCLA im Sun Bowl

    Rückblick:

    Es war zu erwarten, dass ohne Pickett und Addison die Panthers nicht ganz die Vorjahres Form finden würden und so verlief der Saisonstart überaus holprig, wobei man gegen Tennessee nur in OT verlor, dafür aber gegen Georgia Tech zu Hause völlig überraschend eine Pleite bezog. Ab November steigerte sich das Team von Head Coach Pat Narduzzi dann und gab im letzten Saison Drittel kein Spiel mehr ab. Und im Bowl gab es einen extrem sehenswerten Come-from-Behind-Sieg gegen UCLA.

    Ausblick:

    Wie im Vorjahr setzt die Offense auf einen QB-Transfer: Phil Jurkovec sollte sich letztes Jahr in Boston für die NFL empfehlen, doch das klappte nicht so wirklich und nach einer verletzungsgeplagten Saison ist er nun nach Pittsburgh transferiert. Er muss sich aber im Camp mit Ex-Penn State QB Christian Veilleux auseinandersetzen, sollte dennoch erst mal den Starterposten gewinnen. Bei den Receivern kommt aus Florida Daejon Reynolds, der die zwei WR Konata Mumpfield und Bub Means unterstützen soll. Und Tight End Gavin Bartholomew hat ebenfalls das Zeug, der Offense zu helfen. Bei den RB muss man Abanikanda ersetzen, aber mit Rodney Hammond und LSU Transfer Derrick Davis ist auch diese Position nicht talentfrei. Die O-Line sollte wieder zu den Stärkeren der ACC gehören, geführt von C Jake Kradel und OT Matt Goncalves.

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    War letztes Jahr nicht nur im Backyard Brawl ein entscheidender Faktor: CB MJ Devonshire

    In der Defense muss Pitt einiges an Talent ersetzen, aber das gelang in den letzten Jahren unter Narduzzi vortrefflich. Die D-Line wird Kancey natürlich vermissen, aber mit Devin Danielson, Bam Brima und Dayon Hayes hat man auch hier gutes Personal. Auch bei den Linebackern muss man den Topmann ersetzen - dies soll vor allem Shayne Simon und neben ihm Bangally Kamara und Solomon DeShields erledigen. Die Corner spielen in Narduzzis System meist one-on-one und das kann man sich mit MJ Devonshire und Marquis Williams durchaus leisten. Die Safeties bekommen Hilfe von Florida Transfer Donovan McMillon.

    Prognose:

    Auf den ersten Blick wirkt der Kader deutlich schwächer als in den Vorjahren und so gehen viele Experten davon aus, dass man eine Art Rebuild-Jahr einplanen muss. Vor allem die Defense wurde doch arg durch die Abgänge der Top-Leute gebeutelt. Auf der anderen Seite hat Jurkovec das Talent, die Offense wieder auf Pickett-ähnliche Verhältnisse zu hieven, was Kedon Slovis im Vorjahr nur selten gelang. Der Spielplan sieht nach dem FCS-Auftakthappen Wolford einen Big 12-Doppelpack vor mit Spielen gegen Cincinnati und bei West Virginia. Danach beginnt ACC-Play mit einem Heimspiel gegen North Carolina. Im Oktober geht es für Pitt dann in die Vollen: Auswärtsspiele bei Virginia Tech, Notre Dame und Wake Forest werden durch eine Heimpartie gegen Louisville unterbrochen. Dafür hat man dann im November 2x Heimrecht (Florida State und Boston College), während die Partie gegen Syracuse im Yankee Stadium besonderes Flair haben sollte. Zum Abschluss geht es dann zu den Duke Blue Devils. Zwischen 6-8 Siegen, eventuell wieder 9 mit Bowl-Erfolg sind im Bereich des möglichen.

    FCK NZS

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    Einmal editiert, zuletzt von Chrizly (8. August 2023 um 20:57)

  • SYRACUSE ORANGE

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    Campus: Syracuse, New York

    Conference: ACC (seit 2013)

    Bilanz 2022: 7-6 / Niederlage im Pinstripe Bowl gegen Minnesota

    Rückblick:

    6-0. Das Team von Head Coach Dino Babers nutzte ein relativ leichtes Schedule der ersten Hälfte aus und gewann die ersten sechs Partien in Folge. Immerhin: Man gewann gegen den späteren B1G West Champ Purdue und auch NC State wurde geschlagen. Danach aber ging es schnell in die andere Richtung. Gegen Clemson hatte man sogar lange Zeit eine Führung, konnte diese aber nicht zu einem Sieg ummünzen. Es folgten 4 weitere Niederlagen in Serie und erst bei Boston College konnte man die Serie wieder stoppen. Am Ende unterlag man im Pinstripe Bowl Minnesota. Und so stellt sich die Frage: War die erste oder die zweite Hälfte das tatsächliche Syracuse? Und wie wird sich das 2023 darstellen?

    Ausblick:

    Der beste Spieler der Orange ist wieder ein Alters-Test. Wer bei dem Namen Oronde Gadsden an einen Dolphins WR denkt, der darf erfahren, dass sein Sohn nun als Tight End / Big Slot Receiver eine immens wichtige Rolle spielt. Letztes Jahr fing Gadsden 61 Bälle für 969 Yards und 6 TDs und führte damit das Orange-Receiving-Corps an. Neben ihm wird erwartet, dass Damien Alford eine größere Rolle einnehmen wird. QB Garrett Shrader zeigte im letzten Jahr einen Trend zum besseren Passer, wobei er als Läufer stets gefährlich blieb. Neben ihm soll nun LeQuint Allen als Runner (letztes Jahr 6.7 Yards per Carry) den Ball vorwärts tragen. Aber viel steht und fällt mit der O-Line, die in den letzten Jahren eine der großen Schwachstellen war. Deshalb wurde nun das Transfer-Portal bemüht und mit J’Onre Reed (JUCO) als neuen Center, sowie Joe More (Richmond) als Tackle, versucht man hier nachzubessern.

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    Oronde Gadsen II ist wohl der gefährlichste und beste Mann im Angriff der Orange. Der Sohn des Miami Dolphins WR gleichen Namens erzielte 2022 6 TDs bei 61 Fängen.

    In der Defense gibt es einen neuen Coordinator: Rocky Long war zuletzt bei New Mexico in der selben Rolle und soll nun die 3-3-5 in New York installieren. Mit den Linebackern Marlowe Wax (letztes Jahr 91 Tackles), Derek McDonald und Leon Lowery, sowie dem von einer Verletzung zurückkehrenden Stefon Thompson hofft man das Fundament für diese Defense bereits vorrätig zu haben. Die Line wird angeführt durch Caleb Okechukwu, sowie Tackle Kevon Darton, dem es etwas an Masse fehlt. Dazu kommt aus Alabama Braylen Ingraham, der mit seinen fast 300p hier aushelfen soll. Im Backfield finden wir mit Justin Barron und Alijah Clark zwei gute Safeties und CB Isaiah Johnson hat Länge um als Press-Corner zu dienen.

    Prognose:

    Falls dieses Jahr wieder ein 6-0 Start gelingen sollte, dann darf man Syracuse wohl höher einschätzen als noch im Vorjahr. Denn in der ersten Saisonhälfte stehen Trips zu Purdue und North Carolina, sowie ein Heimspiel gegen Clemson auf dem Programm. Die anderen drei Spiele (gg Western Michigan, Colgate und Army) sollte man dagegen gewinnen. In der zweiten Hälfte warten auswärts Florida State, Georgia Tech und Virginia Tech auf die Orange. Zu Hause trifft man auf Pittsburgh, Boston College und Wake Forest. Eine ähnliche Bilanz wie im Vorjahr ist daher durchaus denkbar, für mehr braucht es den ein oder anderen Upset-Sieg.


    VIRGINIA CAVALIERS

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    Campus: Charlottesville, Virginia

    Conference: ACC (seit 1953)

    Bilanz 2022: 3-7

    Rückblick:

    Das erste Jahr für Head Coach Tony Elliott wurde durch ein furchtbares Unglück überschattet. Bei einer Massenschießerei auf dem Campuskamen die drei Spieler Devin Chandler, Lavel Davis und D’Sean Perry ums Leben. Die Saison wurde nach 10 Spielen unterbrochen und schließlich beendet. Es fällt schwer, nach einem solchen Vorfall über so etwas Belangloses wie Football zu schreiben, aber irgendwie muss es ja weitergehen, auch für die Cavaliers.

    Ausblick:

    Mit dem Abgang von Brennan Armstrong zu NC State benötigen die Cavs einen neuen QB: Zwei mögliche Spieler stehen für die Position bereit. Zum einen Monmouth Transfer Tony Muskett, ein solider Veteran mit 3 Jahren Erfahrung, zum anderen Jay Woolfolk, Dual-Threat QB in seinem dritten Jahr. Wer auch immer das Rennen machen wird, muss viel Geduld mit einem sehr unerfahrenen Receiving-Corps mitbringen. TE Grant Misch ist mit seinen 17 Fängen der beste der zurückkehrenden Ballfänger. Northwestern Transfer Malik Washington bringt immerhin aus drei Jahren 1.300 Yards und 5 TDs mit nach Charlottesville. Bei den RBs holt Elliott einen Spieler aus seiner Clemson Zeit aus dem Portal: Kobe Pace soll zusammen mit den bereits vorhandenen Perris Jones, Mike Hollins und Xavier Brown das Laufspiel beleben, welches letztes Jahr noch hauptsächlich von Armstrong angeführt wurde. Fragezeichen gibt es auch bei der Offense Line, die mit Ugonna Nnanna aus Houston und Jimmy Christ von Penn State Hilfe erhält.

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    Head Coach Tony Elliott hatte in seiner Debüt Saison als Head Coach wohl eine der schwersten Aufgaben überhaupt, vor allem nach dem furchtbaren Anschlag auf dem Campus.

    Während die Offense definitiv Nachholbedarf hatte, war die Defense zumindest meistens in der Lage, den Gegner unter Kontrolle zu halten. Unter Defensive Coordinator John Rudzinski ließ man im Schnitt rund 24 Punkte pro Partie zu und das soll wenn möglich so bleiben. Das fängt bei einer guten Front Four mit DT Aaron Faumui (letztes Jahr 9 TFL), DT Jahmeer Carter und den Ends Kam Butler und Chico Bennett an. Die Linebacker werden angeführt durch James Jackson mit 60 Tackles und im Backfield stehen die Safeties Jonas Sanker, Coen King und Antonio Clary ihren Mann. Die CB dagegen brauchen Nachschub, nachdem Fentrell Cypress (jetzt Florida State) und Anthony Johnson (NFL) nun nicht mehr da sind. Tayvonn Kyle (Iowa State) und Malcolm Greene (Clemson) sollen eine ansonsten junge und unerfahrene Unit hier aufbessern.

    Prognose:

    Die Cavs beginnen ihre Saison mit zwei Heimspielen, die es auf ihre Art in sich haben: Erst kommen die Volunteers aus Tennessee, danach ist JMU zu Gast. Als erstes Gastspiel steht eine Partie in Maryland auf dem Programm, ehe NC State mit dem ex-QB und Offense Coordinator vorbeischaut. Schon nach diesem ersten Saisonviertel, kann man einschätzen, wohin die Reise Virginias dieses Jahr gehen wird. Es folgen in den nächsten vier Spielen drei Auswärtspartien in Boston, bei North Carolina und Miami nur unterbrochen durch das Heimspiel gegen FCS Gegner William & Mary. Die letzten 4 Partien sind dann wieder fast ausschließlich vor heimischem Publikum: Georgia Tech, Duke und Virginia Tech stehen dann auf dem Programm, lediglich unterbrochen durch einen Trip nach Louisville. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Team nach einem solch fürchterlichen Ereignis besonders zusammengeschweißt und motiviert die Erwartungshaltung weit übertrifft. Für Virginia würde das die Teilnahme in einem Bowl und zumindest eine ausgeglichene Bilanz bedeuten.


    VIRGINIA TECH HOKIES

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    Campus: Blacksburg, Virginia

    Conference: ACC (seit 2004)

    Bilanz 2022: 3-8

    Rückblick:

    Nach verlorenen Jahren unter ex-Coach Justin Fuente, zog man in Blacksburg 2022 die Reißleine und verpflichtete mit Brent Pry einen aufstrebenden ex-Defensive Coordinator von Penn State. Allerdings war aller Anfang sehr schwer, verursacht durch schlechte Personalplanung seines Vorgängers und so stürzten die Hokies fast erwartungsgemäß ab. 3 Siege gab es lediglich am Ende, weniger hatte es zuletzt 1992 unter Frank Beamer gegeben. Dem gelang in der Folgesaison allerdings eine 9-3 Spielzeit und damit der Durchbruch. Ob das Pry auch schon schaffen kann?

    Ausblick:

    Alles beginnt mit einer verbesserten Offense, die letztes Jahr im Schnitt gerade mal 19 Punkte aufs Tableau brachte. QB Grant Wells geht in seine vierte Saison und muss vor allem die Interceptions abstellen (31 in 3 Jahren), damit seine Dual-Threat-Fähigkeiten viel besser genutzt werden können. Hinter ihm wartet mit Baylor Transfer Kyron Drones ein Spieler, der mehr auf seine Running Skills setzt. Bei den WR kommt massives Talentupgrade aus dem Portal: Jaylin Lane (Middle Tennessee), ein wendiger Speedster plus Da’Quan Felton (Norfolk State), ein fast 2-Meter Riese ergänzen Da’Wain Lofton und TE Nick Gallo. Auch das Laufspiel muss deutlich besser werden, nachdem man 2022 nur 3 Yards per Schnitt erzielte. Malachi Thomas und Bhayshul Tuten (ex North Carolina A&T) sollen hinter einer hoffentlich verbesserten O-Line hier deutlich besser abschneiden.

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    Einer der Leistungsträger im Backfield der Hokies: Safety Nasir Peoples ist seit 2018 für Virginia Tech aktiv.

    Für die Hokies, Pry und seinen Defensive Coordinator Chris Marve ist in der Defense vor allem das Backfield als Stärke zu nennen. Mit Dorian Strong, Mansoor Delane als CB-Duo und der Ergänzung von Derrick Canteen (ex Georgia Southern), der sowohl CB als auch Safety spielen kann, sowie S Nasir Peoples hat man hier eine exzellente Secondary am Start. Bei den Front 7 allerdings muss man die besten Leute ersetzen und neben LB Alan Tisdale fehlt es hier an Erfahrung, zumal auch der beste Passrusher TyJuan Garbutt nun nicht mehr in Blacksburg weilt. Hier sind die Coaches gefragt, um eine junge Unit schnell zu formen.

    Prognose:

    Die Hokies beginnen ihre Saison mit zwei Heimspielen: Gegen Old Dominion, welches letztes Jahr verloren ging und gegen die im Neuaufbau befindlichen Purdue Boilermakers. Ein 2-0 Start ist hier nicht unrealistisch und würde eine positive Richtung vorgeben. Auch die nächsten Partien bei Rutgers und Marshall sollte man nicht von vornherein abschreiben. In Conference Play kommt zunächst Pitt, ehe es zu Florida State geht. Ein 4-2 zu Saisonstart wäre wohl das Optimum. In der zweiten Saisonhälfte empfängt man Wake Forest, Syracuse und NC State, während man zu Louisville, Boston College und Virginia darf. Auch hier sind 3 Siege durchaus im Bereich des Möglichen, so dass eine 6 Siege Saison keine Utopie sein muss. Für mehr braucht es eine gewaltige Steigerung vor allem in der Offense.


    WAKE FOREST DEMON DEACONS

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    Campus: Winston-Salem, North Carolina

    Conference: ACC (seit 1953)

    Bilanz 2022: 8-5 / Sieg über Mizzou im Gasparilla Bowl

    Rückblick:

    Was wäre wenn… so darf man fragen, schaut man auf die ersten 7 Spiele zurück. Wake Forest gewann 6 davon und hatte Clemson schon in den Seilen, bis man dann doch noch in der Verlängerung unterlag. Dennoch: Ein 6-1 Start war aller Ehren wert, allerdings offenbarte die zweite Saisnhälfte dann doch Schwächen im Team, beginnend mit einem Turnover-Festival gegen Louisville. Am Ende standen 8 Siege (mit Bowl-Sieg) auf dem Konto für die Mannen von Head Coach Dave Clawson, womit er zum 7. Mal in Folge eine Bowl-Teilnahme für seine Demon Deacons vorweisen konnte.

    Ausblick:

    Nach dem Abgang von Sam Hartman benötigen die Demon Deacons einen neuen QB. Dafür gibt es zwei Kandidaten: Zum einen wäre da der knapp unter 6 Feet große Mitch Griffis, zum anderen Michael Kern der schon in seinem fünften Jahr in Winston-Salem weilt. Für beide gilt: Das System Clawsons mit der Slow-Mesh Offense wird auch dieses Jahr funktionieren, die Frage ist nur, wie gut. Dafür sorgen auch 4 WR, die allesamt Top Talent offenbaren: Donavan Greene, Jamal Banks, Taylor Morin und Ke’Shawn Williams haben das Zeug gegnerische Defenses vor massive Probleme zu stellen. Dazu kommt aus Tennessee Walker Merrill, um eine starke Unit noch stärker zu machen. Fragezeichen gibt es beim Laufspiel - letztes Jahr mit nur 3,4 Yards per Run im Schnitt eine Schwachstelle. Justice Ellison hatte letztes Jahr 707 Yards und war damit führender Rusher. Er ist noch da, aber wer sonst noch in die Rotation eingreifen wird, muss sich erst noch zeigen. In der Offense Line ist G/C Michael Jurgens gesetzt, der Rest wird sich finden lassen.

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    Captain Michael Jurgens kann sowohl Center als auch Guard spielen. Dieses Jahr ist das All-ACC-Academic-Mitgiled wohl als Guard eingeplant.

    Die Defense erlaubte letztes Jahr 28 Punkte pro Partie, wobei der Pass-Rush die Stärke war. Mit Jasheen Davis kommt einer der Ends zurück, der 13 TFLs erzielen konnte. Der andere, Rondell Bothroyd, ist ab nach Oklahoma. Inside steht Kevin Pointer, sowie aus Villanova kommend Bryce Ganious, dort mit 4 Sacks und 10 TFLs in den letzten beiden Jahren auffällig. Auch bei den Linebackern gibt es Zugang aus der Unterklasse: Jacob Roberts (North Carolina A&T) ist eine Tackle-Maschine und sollte neben Chase Jones (74 Tackles 2022) sofort zum Leistungsträger werden. Im Backfield hofft man auf mehr Takeaways, nachdem es letztes Jahr gerade mal 5 davon gab. Caelen Carson und DaShawn Jones dürfte das CB-Pärchen sein, ergänzt durch Evan Slocum als Nickel und Chelen Garnes (71 Tackles im Vorjahr) als Safety.

    Prognose:

    Der neue QB und damit die Offense haben Zeit sich einen Monat zu finden, wenn es gegen Elon, Vanderbilt und Georgia Tech zu Hause, sowie Old Dominion auswärts geht. Danach kommt der Oktober mit Spielen bei Clemson, Virginia Tech, gegen Pitt und Florida State. Ein 5-3 oder besser und die Saison sollte bei Duke, Notre Dame und Syracuse sowie einem Heimspiel gegen NC State zumindest mit der 8. Bowl-Teilnahme in Folge enden. Für mehr müsste die Offense da schon deutlich überperformen und der neue QB sich sogar besser als Sam Hartman erweisen. Das scheint doch ein wenig zu hoch gegriffen.


    Zusammenfassung:

    Playoff-Aspiranten: Clemson, Florida State

    New Years Six Anwärter: North Carolina, Louisville

    Bowl-Kandidaten: Duke,, NC State, Miami, Wake Forest, Pitt, Syracuse (fringe), Georgia Tech (fringe)

    Keine Bowl Teilnahme: Boston College (fringe), Virginia Tech (fringe), Virginia

    Clemson und Florida State sollten die beiden Teams sein, welche die Plätze 1 und 2 unter sich ausmachen. North Carolina und Louisville könnten sich daher einreihen und mit ein wenig Glück einen der beiden oberen Teams sogar den Finalplatz streitig machen. Ganz unterschätzen sollte man auch Duke nicht, NC State und Miami sind wohl dieses Jahr so etwas wie die Dark Horses, wobei gerade die Hurricanes erst mal zeigen müssen, dass sie zum Vorjahr verbessert sind. Wake, Pitt und wohl auch Syracuse und Georgia Tech sollten Bowl-Games erreichen, wobei es bei den beiden letztgenannten schon knapp zur Sache gehen kann. Boston und Virginia Tech wären mit 6 Siegen schon fast beim Maximum angelangt und Virginia kann man aufgrund des Vorjahres nur alles Gute wünschen.


    Mögliches ACC-Endspiel:

    Clemson Tigers vs. Florida State Seminoles

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    Dabo Swinney und seine Mannen sind wieder Mitfavorit auf den ACC-Titel. Kann irgendjemand Clemson vom Thron verdrängen?

    Clemson stand zuletzt 2020 in den Playoffs, Florida State bis jetzt 2014 das einzige Mal. Beide sind definitiv Kandidaten dieses Jahr wieder unter den besten 4 dabei zu sein. Der ACC-Titel ist der erste Schritt dahin.


    Und alsbald geht es hier mit der Conference der Stunde weiter: Der B1G 10.

    FCK NZS

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Teil VII - BIG TEN CONFERENCE (B1G)

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    East Division

    - INDIANA HOOSIERS

    - MARYLAND TERRAPINS

    - MICHIGAN WOLVERINES (C)

    - MICHIGAN STATE SPARTANS

    - OHIO STATE BUCKEYES

    - PENN STATE NITTANY LIONS

    - RUTGERS SCARLET KNIGHTS

    West Division

    - ILLINOIS FIGHTING ILLINI

    - IOWA HAWKEYES

    - MINNESOTA GOLDEN GOPHERS

    - NEBRASKA CORNHUSKERS

    - NORTHWESTERN WILDCATS

    - PURDUE BOILERMAKERS (c)

    - WISCONSIN BADGERS


    Sie ist die Conference der Stunde: Die Big Ten, oder in Zukunft Bigger Ten, wenn die ganzen Neuankömmlinge UCLA, USC, Washington und Oregon ab 2024 dazustoßen. Dann sind auch die Divisionen Geschichte, was bedeutet, dass die West Teams dieses Jahr wahrscheinlich vorerst das letzte Mal die Chance haben ins Championship Game einzuziehen, zumindest zwei der großen 3 hinter sich zu lassen (und ab nächstem Jahr sind es ja mindestens 4 mit den Trojans). Seit die Big Ten in East und West eingeteilt ist, sind die Teams im Westen 0-9 im Endspiel. Große Aussicht, dass sich das im letzten Jahr ändert, dürften nicht gegeben sein, zumal das Trio der Großen 3 im Osten dieses Jahr allesamt Ambitionen hat, ganz oben anzuklopfen.

    Also dann! Ein letztes Mal ein Blick auf die Big Ten wie wir sie kennen, bevor dann ab 2024 sehr vieles anders wird. Fangen wir mit dem Osten an:


    INDIANA HOOSIERS

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    Campus: Bloomington, Indiana

    Conference: Big Ten, East Division (seit 1899)

    Bilanz 2022: 4-8

    Rückblick:

    Man stelle sich vor: Man ist Fan eines Teams, welches Jahr zu Jahr in der unteren Tabellenhälfte herumkrebst und dann, als man endlich mal plötzlich zu den Winners gehört, sind plötzlich aus irgendeinem Grund (Covid) keine Zuschauer im Stadion erlaubt. Und im Jahr darauf verletzen sich die meisten Leistungsträger wieder, und noch ein Jahr später transferiert der QB an die Westküste, wo er sein Team nahe an den Conference Titel wirft. Willkommen in Bloomington!

    Ausblick:

    Nun also muss Headcoach Tom Allen noch einmal zeigen, dass das, was 2020 gelang, kein Strohfeuer war. Dafür hat man eine Menge Spieler ausgetauscht und heftig im Transfer-Portal zugeschlagen: Gleich 20 Mann kommen aus verschiedensten Richtungen nach Indiana, um den Hoosiers wieder zu einer schlagkräftigen Truppe zu verhelfen. QB wird aller Voraussicht nach Tayven Jackson, der aus Tennessee seinen Weg nach Bloomington gefunden hat. Jackson hat vor allem einen starken Arm, am Rest muss er noch arbeiten. Als WR kommt lediglich ein “proven Player” zurück, und der zog sich letztes Jahr eine schwere Knieverletzung zu: Cam Camper hatte 46 Fänge, ehe er sich das Kreuzband riss. Der Rest muss sich erst noch finden. Bei den RBs finden wir mit Christian Turner (ex Wake Forest) einen guten Mann, der in den letzten beiden Jahren je über 500 Yards erlief und zudem 12 TDs. Ihm zur Seite steht Josh Henderson, der vor allem seine Stärken als Ballfänger aus dem Backfield hat. Die O-Line dagegen muss sich steigern, wobei All-Big Ten OT Matthew Bedford und UMass Transfer Max Longman zumindest eine solide Basis stellen sollten.

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    Letztes Jahr mit 10,5 Sacks einer der wichtigsten Defender: LB Aaron Casey

    In der Defense finden wir vielleicht den wichtigsten Neuzugang via Portal: Edge Andre Carter war in Western Michigan einer der Topspieler und soll den extrem zahnlosen Pass-Rush der Hoosiers neuen Biss verleihen. Inside kommt von Texas Tech Philip Blidi für die Rotation, während bei den Linebackern der beste Tackler Aaron Casey gehalten werden konnte. Neben ihm wird Jacob Mangum-Farrar ex Stanford eine wichtige Rolle einnehmen. Auch im Backfield gibt es Neulinge: Jamier Johnson (Texas) und Nicolas Toomer (Stanford) sollen hier wohl das neue CB-Pärchen bilden.

    Prognose:

    Viele neue Spieler bedeutet, es wird wohl eine Zeit brauchen, bis sich das Team findet. Da ist es gut dass man zum Auftakt einen leichten Gegner wie … uh… ok, nach dem Auftaktspiel gegen Ohio State hat man mit Indiana State die Möglichkeit sich einzuspielen, bevor es im Lucas Oil Stadium zu einer Partie gegen Louisville kommt. Mit einem Heimspiel gegen Akron endet das erste Saison Viertel, ehe es zu Road Games bei Maryland und Michigan geht. Mehr als 3-3 aus diesem Auftaktprogramm wäre schon ein massiver Erfolg. In der zweiten Saisonhälfte geht es dann gegen Rutgers, Wisconsin und Michigan State zu Hause und Penn State, Illinois und Purdue auswärts. Auch hier wären mehr als 3 Siege mehr als nur zufriedenstellend. Es wird wahrscheinlich dieses Jahr noch nichts mit der erneuten Bowl-Teilnahme und damit der Chance auf den ersten Bowl-Sieg seit 1991.


    MARYLAND TERRAPINS

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    Campus: College Park, Maryland

    Conference: Big Ten, East Division (seit 2014)

    Bilanz 2022: 8-5 / Sieg im Duke Mayo’s Bowl gegen NC State

    Rückblick:

    Langsam, aber stetig haben sich die Terrapins unter Head Coach Mike Locksley gesteigert. Letzte Saison erzielte man zum ersten Mal seit 2008 und damit zum allerersten Mal als Big Ten Mitglied 8 Siege. Klar, an den großen 3 scheint weiter kein vorbeikommen, aber als #4 hat man sich mittlerweile schon fast etablieren können. Stellt sich die Frage: “Geht da noch mehr?”

    Ausblick:

    Die Offense unter Taulia Tagovailoa macht es zumindest möglich, auch wenn er 2022 nicht seine Bestmarke von 2021 verbessern konnte, was auch an einer schwächelnden Offense Line lag. Dennoch ist Taulia, der jüngere Bruder von Miami Dolphin QB Tua, mittlerweile zum Katalysator des Angriffs geworden. Neben ihm stehen mit den RBs Roman Hemby (letztes Jahr 10 TDs und fast 1000 Yards) und Antwain Littleton gute Optionen fürs Laufspiel. Bei den Receivern braucht man etwas Nachschub, da einige der Stammspieler nun in der NFL sind, aber mit Jeshaun Jones und TE Corey Dyches kommen die beiden erfolgreichsten Fänger nach Yards zurück. Zudem holte man Tyrese Chambers (FIU) und Kaden Prather (West Virginia). Bleibt die O-Line, die sich deutlich steigern muss. OT Delmar Glaze alleine langt nicht und ob Transfer Gottlieb Ayedze aus Frostburg State eine wirkliche Verbesserung sein kann, muss sich auch erst zeigen.

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    In drei Jahren Maryland hat es QB Taulia Tagovailoa auf mittlerweile 50 Passing TDs und 7658 Yards gebracht. Dazu kamen 8 Rushing TDs bei 186 erlaufenen Yards.

    In der Defense hofft man vor allem auf eine Steigerung des Pass Rush. Dazu holte man mit Donnell Brown einen Edge Rusher (ex St. Francis) und mit Jordan Phillips (Tennessee) einen DT aus dem Portal. Die Linebacker Jaishawn Barham (inside) und Ruben Hyppolite (outside) bilden das Gerüst für die Verteidigung, welches mit Ja’Quan Sheppard (Cincinnati) einen Top CB dazu bekommt. Und bei den Safeties steht mit Beau Brade der beste Tackler. Neben ihm wird Miami Transfer Avantae Williams wohl eine Schlüsselrolle bekommen.

    Prognose:

    Das Auftaktprogramm Towson, Charlotte und Virginia sollte im Normalfall einen 3-0 Start garantieren, ehe man erstmals auswärts ran darf: Auch bei Michigan State ist durchaus etwas drin und mit dem Heimspiel gegen Indiana folgend, könnte man durchaus 5-0 (oder mindestens 4-1) stehen, wenn man bei Ohio State gastiert. Im schlechtesten Falle sollte man die erste Halbserie mit 4 Siegen abschließen. In der zweiten Hälfte warten dann Illinois, Penn State und Michigan zu Hause, sowie Northwestern, Nebraska und Rutgers auswärts. 3 Siege sollten auch hier gut möglich sein, womit man das Vorjahres Soll wieder erfüllt hätte. Im allerbesten Fall gelingt sogar noch ein Sieg gegen einen der großen 3, womit man endgültig im Vorderfeld angekommen wäre.


    MICHIGAN WOLVERINES

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    Campus: Ann Arbour, Michigan

    Conference: Big Ten, East Division (seit 1917)

    Bilanz 2022: 13-1 / Sieg im Big Ten Endspiel gegen Purdue / Niederlage im CFB-Playoff Spiel gegen TCU

    Rückblick:

    Die Wolverines sind endgültig wieder in der Spitzengruppe angekommen! Nachdem man zum zweiten Mal in Folge den Rivalen Ohio State besiegen konnte (und dieses Mal vor deren Heimpublikum) und der Big Ten Titel danach nur Formsache war, sahen viele Experten Michigan schon im Finale. Doch, da hatte man die Rechnung ohne die Frösche gemacht und so endete die Saison dann erneut im Halbfinale der Playoffs. Head Coach Jim Harbaugh hat also nun ein neues Ziel: Finale, mindestens!

    Ausblick:

    Letztes Jahr zu diesem Zeitpunkt war die QB-Frage offen, dieses Mal ist sie frühzeitig geklärt: Cade McNamara ist in Iowa und J. J. McCarthy hat nun den Starterposten fest in eigener Hand. Noch ist ein wenig Luft nach oben, was auch gerade die zwei Pick-Sixes gegen TCU zeigte, aber die Offense ist schon jetzt deutlich dynamischer als in den Vorjahren. Dazu kommen mit dem wiedergenesenen Blake Corum und Donovan Edwards zwei der allerbesten RBs der gesamten Nation an seine Seite. Und nicht zu vergessen eine der physischsten Offense Lines überhaupt, angeführt durch die G Zak Zinter und Trevor Keegan. Vielleicht ist Receiver noch die einzige Position überhaupt mit einigen Fragezeichen, vor allem weil Luke Schoonmaker jetzt bei den Dallas Cowboys weilt. Aber dafür hat man mit AJ Barner (Indiana) einen Transfer an die Seite von Colston Loveland gestellt. Die Wideouts Cornelius Johnson und Roman Wilson haben Big Play Fähigkeiten, manchmal fehlt allerdings die Konstanz.

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    Vielleicht die zwei besten Running Backs nicht nur in der B1G, sondern in der gesamten FBS: Blake Corum (#2) und Donovan Edwards (#7). Letztes Jahr erliefen sie zusammen 2454 Yards und 25 TDs.

    Schwerer wird es in der Defense eine Schwachstelle zu finden: Das Backfield ist geladen mit Erfahrung und Talent, herausragend dabei CB Will Johnson, als auch die Safeties Rod Moore und Mike Sainristil. Ebenfalls top sind die beiden Linebacker Junior Colson und Michael Barrett, die letztes Jahr zusammen 173 Tackles aufweisen konnten. Bleibt die D-Line, die zwar Mazi Smith ihren Run-Plugger an die Dallas Cowboys verliert, dafür Josaiah Stewart aus Coastal Carolina dazu gewinnt. Jaylen Harrell (Edge) und Kris Jenkins (Tackle) komplettieren eine Unit, die kaum viel schwächer als im Vorjahr sein sollte.

    Prognose:

    Der Spielplan der Wolverines lässt sich wohl auf ein paar Schlüsselbegegnungen zusammenstreichen. Der Start mit East Carolina, UNLV, Bowling Green und Rutgers sollte ein definitives 4-0 sein, ehe man mit Nebraska und Minnesota zwei erste Hürden auswärts zu überstehen hat. Nach einem Heimspiel gegen Indiana beginnt dann der vielleicht interessanteste Teil mit Michigan State auswärts (immer ein heißes Duell in East Lansing), dann Purdue zu Hause als kurzer Zwischenstopp, ehe es zu Penn State und dann Maryland geht. Und dann ganz am Ende der Saison wartet natürlich “The Game” und wohl der größte Widersacher in der Division Ohio State, dieses Mal aber wieder zu Hause. Da Michigan aber dieses Jahr definitiv größere Ziele haben sollte, darf das nur eine Zwischenstation sein. Mehr als eine Niederlage wäre mehr als enttäuschend.


    MICHIGAN STATE SPARTANS

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    Campus: East Lansing, Michigan

    Conference: Big Ten, East Division (seit 1950)

    Bilanz 2022: 5-7

    Rückblick:

    Nach einer sehr starken 11-2 Saison startete man aus Sicht der Spartans optimistisch in die neue Saison, musste dann aber schnell feststellen, dass die Magie aus ‘21 sich nicht ins neue Jahr hatte retten lassen. Zwar bot man durchaus den ein oder anderen Kampf (und übertrieb es dabei auch manchmal - siehe Tunnel Schlägerei in Ann Arbour), aber am Ende stand doch eine recht enttäuschende Bilanz von 5-7 auf dem Konto. Head Coach Mel Tucker muss sich nun einige Kritik gefallen lassen und das hat nicht nur mit dem sehr hohen (zu hohen?) Vertrag zu tun, den er nach der letzten Saison unterschrieb.

    Ausblick:

    Man startet in East Lansing jetzt nicht gerade bei Null, aber Starting QB und der beste WR sind ins Transfer Portal verschwunden. Und so ist es nun am letztjährigen Back-up Noah Kim die Offense der Spartans zu führen. Wobei auch Freshman Katin Houser eine Chance auf den Starterposten bis zuletzt eingeräumt wurde. Wer weiß, vielleicht ist der Abgang von Payton Thorne (jetzt Auburn) gar keine so große Schwächung. Definitiv fehlen wird Keon Coleman (Florida State) und so ist Tre Mosley der letzte Wideout mit Starter Erfahrung. Dahinter müssen Antonio Gates Jr. (Sohn des legendären San Diego Charger TE), Jaron Glover und Nebraska Transfer Alante Brown sich erst noch beweisen. Die TE Maliq Carr und Boise State Transfer Tyneil Hopper komplettieren die Passfänger. Bei den RBs setzen die Spartans auf Power Runner Jaren Mangham (2021 15 TDs für USF, danach aber verletzt), sowie Jalen Berger (letztes Jahr bester Läufer mit 6 TDs). Die O-Line hat inside zwei Aktivposten mit C Nick Samac und OG JD Duplain.

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    Spürt Druck nach einer enttäuschenden Saison, auch wenn sein 95 Mio Buyout ihm den Platz für die nächsten Jahre garantiert: Head Coach Mel Tucker

    Die Defense hat seit Jahren ein massives Problem: Die Passverteidigung gerade im Backfield war selbst im so erfolgreichen Jahr 2021 schwach und ist letzte Saison nicht besser geworden. Was umso erstaunlicher ist, wenn man weiß, dass Mel Tucker einst DB-Coach war. Immerhin: Charles Brantley hatte eine der beiden Interception mit Pick Six gegen Ohio State. Neben ihm sind Wisconsin Transfer Semar Melvin und Chester Kimbrough als Starter vorgesehen. Die Safeties sind allesamt recht unerfahren, anders als die Linebacker: Jacoby Windmon und Cal Haladay sollten eine der Stärken der Unit sein. Der Pass-Rush dagegen war ausbaufähig und deshalb kommt mit Tunmise Adeleye ein einstiger Top Rekrut von Texas A&M. Auf der anderen Seite steht mit Avery Dunn ebenfalls ein sehr talentierter Mann, der noch Steigerungspotential offenbart. Innen versucht Simeon Barrow sich gegen den Run der Gegner zu stemmen, was letztes Jahr nur sporadisch gelang.

    Prognose:

    Nach einem leichten Auftaktprogramm mit Central Michigan und Richmond kommt der zukünftige Big Ten Gegner Washington zu einem sehr reizvollen Duell nach East Lansing. Ein viertes Spiel gegen Maryland wird schnell Auskunft darüber geben, ob die Spartans sich verbessert zeigen zur Vorsaison. Dann geht’s zu Iowa und Rutgers und nach der ersten Hälfte sollten mindestens 3, besser 4 Siege auf dem Konto stehen. Die zweite Saisonhälfte hat es dann in sich: Gegen Michigan zu Hause, dann in Minnesota, gegen Nebraska, bei Ohio State und Indiana, ehe man gegen Penn State die Spielzeit beschließt. Klar: 6 Siege ist das Mindestziel und für mehr wird es wahrscheinlich eine gewaltige Steigerung brauchen.


    OHIO STATE BUCKEYES

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    Campus: Columbus, Ohio

    Conference: Big Ten, East Division (seit 1912)

    Bilanz 2022: 11-2 / Niederlage in den CFB Playoffs gegen Georgia

    Rückblick:

    Nach 11 Siegen in Folge war es endlich soweit: Die Chance auf die Revanche gegen den großen Rivalen Michigan vor heimischem Publikum. Und dann gab es eine fast ähnliche Klatsche gegen die Wolverines und plötzlich wurden die Flüsterer lauter, die Zweifel an Head Coach Ryan Day äußerten. Zwar zogen die Buckeyes dennoch in die Playoffs ein und hätten beinahe den späteren Titelverteidiger Georgia bezwungen, aber letztendlich standen doch 2 Niederlagen zu Buche. Und so startet man seit langer Zeit wieder hinter Michigan gesetzt in die neue Runde. Und auch wenn Day mit 45-6 eine wirklich starke Bilanz vorweisen kann, die zwei Niederlagen in Folge gegen Michigan lassen sich nicht wegdiskutieren.

    Ausblick:

    CJ Stroud ist nun ein Houston Texan und so brauchen die Buckeyes einen neuen QB. Also, wer wird’s? Viel spricht für Kyle McCord, der seit zwei Jahren auf dem Roster ist. McCord ist ein typischer Pocket Passer, bringt dafür Übersicht und Arm mit, fehlt es aber an Athletik. Auf der anderen Seite ist da Devin Brown, 4 Star Rekrut aus 2022, der bessere Spieler wenn es darum geht, außerhalb der Pocket Plays zu machen. Wer auch immer den Job gewinnt, das WR-Corps ist All-Star-verdächtig. Allen voran mit dem wohl besten WR-Prospect seit langer, langer Zeit: Marvin Harrison Jr. könnte schon als Sophomore als Top 3 Pick in die NFL gehen, wenn das erlaubt wäre. So bringt der Sohn des legendären Colts Receiver seine Skills für ein weiteres Jahr in Columbus ein. Neben ihn steht mit Emeka Egbuka ein weiterer zukünftiger NFL-Star und mit Julian Fleming ist auch die Tiefe gegeben. Auch Cade Stover auf TE gehört zum Besseren, was die Nation zu bieten hat. Das Laufspiel ist in den Händen von TreVeyon Henderson und Miyan Williams bestens aufgehoben. Lediglich die Offense Line könnte ein paar Schwachstellen offenbaren, vor allem die Tackles sind nach NFL-Abgängen von Paris Johnson und Dawand Jones eine mögliche Achillesferse.

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    Die nächsten WR-Topstars aus WR-U: Marvin Harrison Jr. (#18) und Emeka Egbuka (#2) - letztes Jahr zusammen 2414 Yards und 24 TDs.

    Die Defense sollte unter Defensive Coordinator Jim Knowles besser werden und das tat sie auch in Ansätzen. Aber in den entscheidenden Momenten gegen Michigan und auch gegen Georgia gab es vor allem im Backfield zu viele Breakdowns und so steht diese Saison besonderes Augenmerk auf Knowles und vor allem der Secondary. Denzel Burke ist der talentierteste der Spieler dort und mit Davison Igbinosun kommt aus Ole Miss ein weiterer guter Mann dazu. Die Safeties Lathan Ransom und Josh Proctor sind durchaus solide, aber keine wirklichen Gamechanger. Das ist dafür definitiv JT Tuimoloau als Edge Rusher und Jack Sawyer ihm gegenüber. Inside sollten Michael Hall, Ty Hamilton, Tyleik Williams und Ole Miss Transer Tywone Malone dem kaum in was nachstehen, wobei der große Test wohl erst gegen Michigan wartet. Hinter der Line stehen mit Tommy Eichenberg (12 TFLs) und Steele Chambers, sowie Cody Simon drei mehr als solide Linebacker. Jetzt müssen die Einzelteile nur noch ein großes Ganzes ergeben, welches dem gerecht wird.

    Prognose:

    Es fällt leicht, nur auf das Spiel in der letzten Woche in Michigan zu schauen, aber Vorsicht! Der Spielplan der Buckeyes hat ein paar Stolperfallen aufzuweisen. Los geht’s mit Siegen bei Indiana, gegen Youngstown State und Western Kentucky, das muss jedenfalls so sein. Dann gibt es den Trip zu Notre Dame, worauf ein Heimspiel gegen Maryland, ein Spiel bei Purdue, Heim gegen Penn State und Auswärts gegen Wisconsin folgen. Das ist so ziemlich die gefährlichste Ecke, ehe Spiele bei Rutgers und zu Hause gegen Michigan State und Minnesota folgen. Und dann … Dann geht’s nach Ann Arbour, wo aller Voraussicht nach erneut der East Gewinner gekürt wird. Alles, was danach kommt, muss zunächst zweitrangig sein, auch wenn das zunächst komisch klingt: Michigan hat Vorrang. Bei einem Sieg dort allerdings kann man dann auch von viel mehr träumen.

    FCK NZS

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    Einmal editiert, zuletzt von Chrizly (20. August 2023 um 08:18)

  • PENN STATE NITTANY LIONS

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    Campus: University Park, Pennsylvania

    Conference: Big Ten, East Division (seit 1990)

    Bianz 2022: 11-2 / Sieg im Rose Bowl über Utah

    Rückblick:

    Für die Nittany Lions galt 2022 mal wieder: Zu gut für den Rest der Division, zu schlecht für die beiden Großen der B1G. 11 Siege waren es am Ende, darunter ein beeindruckender Erfolg im Rose Bowl über Utah und das Ende der Sean Clifford-Ära. Für Head Coach James Franklin war es das vierte Mal eine Spielzeit mit 11 Erfolgen. Das ist durchaus lobenswerte Kontinuität. Doch für 2023 soll endlich mehr her und dazu muss man Ohio State und/oder Michigan mal hinter sich lassen.

    Ausblick:

    Clifford und seine “WTF”-Momente sind nun in Green Bay und deren Problem. Nachfolger Drew Allar bringt alles mit, um die Offense unter Coordinator Mike Yurcich noch weiter nach oben zu bringen. Aber eben auch ein Stück weit fehlende Erfahrung, weshalb umso wichtiger ist, dass die Nittany Lions mit Nicholas Singleton und Kaytron Allen ein bockstarkes RB-Duo in ihren Reihen weiß. Dazu kommt eine erfahrene Offense Line mit einem absoluten Top LT in Olumuyiwa Fashanu, wohl ein zukünftiger NFL First Rounder. Er ließ 2022 keinen einzigen Sack zu und hatte nur eine Flagge gegen sich und das als Sophomore. Das geht nicht viel besser. Bleiben die WR bei denen es einige Änderungen gibt: Die drei besten Fänger sind nicht mehr da und somit liegt nun die Verantwortung bei KeAndre Lambert-Smith (letzte Saison 16 Yards per Fang) und vor allem Kent State Transfer Dante Cephas, dort mit 130 Catches bei fast 2000 Yards und 12 TDs in den letzten zwei Jahren ein absoluter Leistungsträger. Tight End Theo Johnson rundet eine gute Unit ab, die sich aber im Großteil noch beweisen muss.

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    Auf ihm ruhen die Träume und Hoffnungen der Penn State Fans: QB Drew Allar ist ein 5-Star Prospect, welches bereits in Ansätzen seine Qualitäten offenbarte. Nun ist seine Zeit gekommen.

    Die Defense gehörte zu den Besten der gesamten Nation und war #1 in Sachen Sacks und Tackle For Loss in der B1G 2022. Angeführt von Abdul Carter, letztes Jahr noch ein Freshman, mit 6,5 Sacks von seiner OLB-Position. Ends Chop Robinson und Adisa Isaac steuerten zusammen weitere 9,5 Sacks und 23,5 TFLs bei und kehrten allesamt zurück. Dazu kommt Inside mit Hakeem Beamon ein weiterer Spieler, der Druck auf den QB ausüben kann. Bei den LB sind Tyler Elsdon (Mitte) und Curtis Jacobs wohl ebenfalls gesetzt und keine Schwächung. Lediglich im Backfield muss man ein paar Veränderungen hinnehmen, nachdem Joey Porter Jr. und Ji’Ayir Brown jetzt in der NFL sind. Mit Kalen King hat man hier aber gleich den nächsten zukünftigen NFL-Kaliber CB in den eigenen Reihen und Johnny Dixon zeigte auch in Ansätzen, dass er nicht unbedingt eine Schwachstelle sein muss. Wenn es ein mögliches Fragezeichen gibt, dann ist es die Run-Verteidigung, gerade gegen die Elite Backs wie Michigan sie aufweist, eventuell ein entscheidendes Problem.

    Prognose:

    Die erste Hälfte der Saison sollte für dieses wirklich starke Team keine großen Probleme offenbaren: Zu Hause gegen West Virginia, Delaware, Iowa und UMass sollte man mindestens mit zwei Scores Unterschied gewinnen und auswärts bei Northwestern darf auch von vornherein als Sieg abgehakt werden. Lediglich die Partie in Illinois könnte eine Stolperfalle sein, aber da ist ja spätestens seit dem schon legendären 9 OT Game in 2021 noch eine Rechnung offen. Und dann beginnt der Ernst der Spielzeit ab dem 21. Oktober, wenn es zu den Ohio State Buckeyes geht. Danach Indiana zu Hause und in Maryland (definitiv auch nicht zu verachten), bevor die Michigan Wolverines ins Beaver Stadium kommen. Hier entscheidet sich wohl, ob Penn State dieses Jahr mehr als nur die #3 in der East bleibt. Am Schluss kommt noch Rutgers und bei den Michigan State Spartans klingt die reguläre Saison aus. Ein New Year's Six Bowl wie im Vorjahr ist mindestens Pflicht. Aber dieses Jahr kann (und vielleicht muss sogar) mehr gehen. Niemand sollte überrascht sein, wenn die Nittany Lions sich am Ende bis ins Big Ten Championship Game vorkämpfen sollten, wo sie natürlich haushoher Favorit wären und damit wohl einen Playoff-Platz so gut wie sicher hätten. Dafür muss mindestens eine der beiden Partien gegen Michigan oder bei Ohio State gewonnen werden.


    RUTGERS SCARLET KNIGHTS

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    Campus: New Brunswick-Piscataway, New Jersey

    Conference: Big Ten, East Division (seit 2014)

    Bilanz 2022: 4-8

    Rückblick:

    Auch im dritten Jahr nach seiner Rückkehr ist es Head Coach Greg Schiano nicht gelungen, seine Knights in das erste Bowl Game seit 2014 zu bringen. 2022 war wie schon die Jahre zuvor ein extrem schweres Unterfangen mit nur einem Sieg in der Big Ten (gegen Indiana) und am Ende 5 Pleiten in Folge. Kann das bereits 2023 besser werden, oder muss man zumindest warten, bis man nicht mehr jährlich gegen Penn State, Michigan und Ohio State spielen muss?

    Ausblick:

    Bekommt die Offense endlich die Kurve? Ausgenommen das Spiel gegen FCS Gegner Wagner hatte man letztes Jahr im Schnitt 13 Punkte aufzuweisen, das ist natürlich viel zu wenig. Mit Kirk Ciarrocca kommt ein neuer Offense Coordinator nach Piscataway. Der war zuletzt bei Minnesota für die Offense und den QB zuständig und soll das Team physischer aufstellen. QB war bis zuletzt offen, mit Gavin Wimsatt, Evan Simon oder Ajani Sheppard als möglichen Optionen. Auch bei den WR fehlt es an einem fest eingespielten Team, lediglich Western Illinois Transfer Naseim Brantley sollte seinen Platz sicher haben. Nicht viel besser sieht es bei den RBs aus, wenn QB Wimsatt mit 6,4 Yards im Schnitt (ohne Sacks) den besten Lauf Durchschnitt aller Spieler hatte. Immerhin: In der Line findet man mit C Ireland Brown und G Curtis Dunlap Jr. zwei Spieler, die man als Pfeiler benennen kann.

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    Ist er noch der richtige Mann für den Job? Rutgers Head Coach Greg Schiano hat in seinem zweiten Stint in New Jersey nun eine Bilanz von 12 Siegen bei 20 Niederlagen aufzuweisen. Davon nur 6 Erfolge gegen B1G-Gegner.

    So wird wieder ziemlich viel Last auf der Defense liegen. Die hat dafür einiges an Talent aufzuweisen, angefangen bei End/Edge Aaron Lewis Jr. und Counterpart Wesley Bailey. Dazu kommt im Backfield ein Duo mit Max Melton und Robert Longerbeam auf das sich Schiano verlassen kann. Die Safeties Desmond Igbinosun und Minnesota-Transfer Michael Dixon sind ebenfalls vorhanden. Und bei den Linebacker gibt es mit Deion Jennings, Tyreem Powell und dem von einer Verletzung zurückkehrenden Mohamed Toure gleich 3 Akteure, die zu den Besseren der Big Ten gehören.

    Prognose:

    Wenn Rutgers den nächsten Schritt machen will, dann muss zum Auftakt zu Hause gegen Northwestern, Temple und Virginia Tech gewonnen werden. Das wäre schon die halbe Miete auf dem Weg in das erste Bowl Game seit 9 Jahren. Gegen Michigan sollte nichts gehen, dafür ist der Sieg gegen Wagner nur Formsache. Fehlen 2 Erfolge aus noch 7 Partien: Zu Hause gegen Michigan State, Ohio State und Maryland wird es schwer, auswärts bei Wisconsin, Iowa, Indiana und Penn State liest sich auch nicht gerade einfach. Außer dem Indiana-Spiel, welches 50/50 sein dürfte, braucht man mindestens noch einen zusätzlichen Upset - sei es gegen die Spartans zu Hause, oder in Iowa. Das wird alles andere als einfach, zumal man sich gegen die anderen Kandidaten ja auch keinen Ausrutscher erlauben darf. Ich fürchte, wir werden noch ein weiteres Jahr auf den Schiano-Effekt warten müssen. Wenn er denn überhaupt je kommt.


    Zusammenfassung:

    Playoff-Kandidaten: Michigan Wolverines, Ohio State Buckeyes, Penn State Nittany Lions

    New Year's Six Aspiranten: s.o.

    Bowl-Teilnehmer: Maryland Terrapins, Michigan State Spartans

    Keine Bowl-Teilnahme: Rutgers Scarlet Knights, Indiana Hoosiers

    Die East ist 2023 wieder ganz klar die Top Division in der FBS, vielleicht nur mit der SEC West zu vergleichen. Gleich 3 Teams dürfen sich ernsthafte Chancen uf den Titel und somit die Playoff-Teilnahme einräumen lassen, angefangen bei den letztjährigen Teilnehmern Michigan und Ohio State. Aber, wenn sich zwei streiten, freut sich vielleicht der Dritte? Dies wäre dann Penn State, welches einen Kader aufweist, der den beiden Topfavoriten in kaum was nachsteht. Es wäre gut möglich, dass alle 3 mit einer 1-1 Bilanz aus den Spielen gegeneinander aus der Saison gehen, dann entscheiden Tie-Breaker über die Finalteilnahme und damit auch über die Vergabe der Postseason-Plätze. Gleichzeitig darf sich keiner der drei ambitionierten Teams auch nur einen einzigen Ausrutscher bei den anderen Partien erlauben.

    Michigans Vorteil liegt darin, dass man mit J.J. Carthy einen QB hat, der bereits eine B1G Saison hinter sich weiß. Allar und McCord oder Brown dagegen sind zwar allesamt sehr talentiert, müssen das Ganze aber erst auf den Rasen bringen. Schwächen haben alle 3 nur marginal: Michigan evtl im fehlenden Pass-Rush, Penn State gegen den Lauf und Ohio State wohl eventuell in der Offense Line. Es wird ein Kopf-an-Kopf-an-Kopf-Rennen erwartet und jeder Ausgang ist theoretisch möglich. Titelverteidiger Michigan geht aber zunächst als Favorit ins Rennen.

    Dahinter ist Maryland wohl die klare #4, wobei man nicht überrascht sein sollte, wenn die Terrapins den ein oder anderen Laut mehr von sich geben und sich als Zünglein an der Waage erweisen sollten. Eine Bowl-Teilnahme ist Pflicht, das Gleiche gilt auch für die Spartans, die nach einer verkorsten Saison einiges wiedergutzumachen haben. Hier wird's dann schon enger. Leider sehe ich für Indiana und auch Rutgers 2023 nur wieder die letzten beiden Plätze, wahrscheinlich erneut ohne Bowl-Qualifikation.


    Und was es im Westen neues gibt (Spoiler: Einiges!), erfahrt ihr schon bald.

    FCK NZS

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • ILLINOIS FIGHTING ILLINI

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    Campus: Urbana-Champaign, Illinois

    Conference: Big Ten, West Division (seit 1896)

    Bilanz 2022: 8-5 / Niederlage im Reliaquest Bowl gegen Mississippi State

    Rückblick:

    Das ging flott! Schon nach nur zwei Jahren hat Head Coach Brett Bielema die Fighting Illini in ein Bowl-Game gebracht. Dabei hatte man sogar die Chance, die Big Ten West zu gewinnen und damit zum allerersten Mal ins Endspiel der Conference einzuziehen. Am Ende fehlte nicht viel, ein bisschen mehr Glück und man gewinnt in Michigan. So war es dennoch eine mehr als achtbare Saison, auch wenn man im Reliaquest Bowl gegen Mississippi State knapp unterlegen war.

    Ausblick:

    Die Frage war, wie schnell Brett Bielema in Champaign ein “Madison-Süd” errichten kann und 2022 scheint bereits die Antwort gegeben zu haben. Nun gilt es diesen eingeschlagenen Weg zu zementieren, zumal viele Leistungsträger des Vorjahres in Richtung NFL abgewandert sind. So auch RB Chase Brown, der letztes Jahr 1643 Yards und 10 TDs erlief. Die Stärke der Badgers unter Bielema war ja, dass man jedes Jahr auch nach den Abgängen immer wieder Nachschub gerade auf der RB-Position hatte. Für Illinois bedeutet dies, das Junior Reggie Love nun wohl der Haupt Ballträger wird. Umstellungen benötigt auch die Offense Line, wobei die linke Seite mit OT Julian Pearl und OG Isaiah Adams fix sein sollte. Auf Center finden wir mal wieder den Nachwuchs einer NFL-Legende: Josh Kreutz ist der Spross von Chicago Bear All Star Olin Kreutz. Und damit sind wir beim QB, wobei der in dieser Offense vor allem keine Fehler machen sollte. Hierfür wurde Luke Altmyer ex Ole Miss verpflichtet, wobei er sich im Camp ein Duell mit Ball State Transfer John Paddock lieferte. Die WR waren ebenfalls hauptsächlich für kurze Raumgewinne zuständig, wobei Isaiah Williams noch der Beste gewesen sein dürfte. Er, Pat Bryant und TE Tip Reiman dürften die wichtigsten Passempfänger in einer eher konservativen Offense sein.

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    Keith Randolph (#88) und Jer'Zhan Newton (#4) sind zwei der Top-Spieler in der Defense von Illionis.

    Garant für den schnellen Durchbruch war letztes Jahr aber vor allem die Defense und dort die Passverteidigung mit Top Passrushern und einem noch besseren Backfield. Letzteres muss nun fast vollständig erneuert werden, nachdem die Top 3 DBs in den ersten 3 Runden des NFL Drafts gezogen wurden. Tyler Strain und Tahveon Nicholson sind nun die beiden CB, während bei den Safeties die Hoffnung auf Louisville Transfer Nicario Harper liegt. Auch fehlen wird natürlich Defensive Coordinator Ryan Walters, der nun der neue Head Coach bei Divisionskonkurrent Purdue ist. Sein Nachfolger ist der erst 34-jährige Aaron Henry, letztes Jahr noch für die DBs zuständig. Wichtig für ihn: Die sehr starke Line mit Jer’zhan Newton, Keith Randolph und TeRah Edwards kehrt komplett zurück. Dahinter sind die LB Tarique Barnes (Inside), Seth Coleman und Gabe Jacas mindestens solide.

    Prognose:

    Die neue Saison beginnt für die Fighting Illini mit einem nicht zu unterschätzenden Auftaktprogramm: Erst kommt Toledo, eines der Topteams in der MAC, dann geht es zu Kansas, die definitiv ebenfalls auf dem aufsteigenden Ast sind. Und dann kommt schon Penn State nach Champaign. Hier ein 2-1 zu erzielen, wäre schon fast das Optimum, es könnte im schlechtesten Falle gar ein 0-3 drohen. Danach kommt FAU, bevor man bei Purdue und dem alten DC den September beschließt. Des Weiteren warten Maryland, Minnesota und Iowa auswärts, während man gegen Nebraska, Indiana, Wisconsin und Northwestern zu Hause ran darf. Insgesamt ein sehr ausgewogenes Programm, bei dem außer Penn State die wirklich harten Brocken fehlen, aber viele Spiele extrem eng werden können. 6-7 Siege wären deshalb wohl schon zufriedenstellend und der Beweis, dass mit Illinois wieder zu rechnen ist.


    IOWA HAWKEYES

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    Campus: Iowa City, Iowa

    Conference: Big Ten, West Division (seit 1899)

    Bilanz 2022: 8-5 / Sieg im Music City Bowl gegen Kentucky

    Rückblick:

    Es war wohl mehr als ein Omen, als die Hawkeyes ihr erstes Saisonspiel gegen den FCS Vertreter South Dakota State mit 7-3 und einem “Iowa TD” (2 Safeties + 1FG) gewannen. Denn was sich die ganze Saison wie ein roter Faden durchzog, war eine extrem schlechte Offense und eine umso bessere Defense. Am Ende fehlte ein Sieg, um den erneuten Einzug ins Big Ten Championship Game zu erreichen. Dafür revanchierte man sich im Anschluss an Kentucky, gegen die man im Vorjahr noch das Bowl-Game verloren hatte, wieder hauptsächlich dank der Defense.

    Ausblick:

    Die Wut der Fans für die teilweise indiskutable Offense richtet sich gegen den Offense Coordinator, der zugleich Sohn des Head Coach Kirk Ferentz ist. Brian Ferentz heißt dieser und steht 2023 unter ganz besonderem Druck. In einer sehr seltsamen Vertragsmodifikation heißt es nun, dass die Hawkeyes mindestens 25 Punkte pro Partie erzielen müssen. Mit Bowl-Teilnahme wären das 325 Punkte insgesamt, wobei auch die Scores der Defense mitgezählt werden. Das klingt auf alle Fälle nach einer Aufgabe, zumal man im Vorjahr fast 100 Punkte schlechter abschnitt. Damit dies gelingen kann, muss Michigan Transfer und Neu QB Cade McNamara eine deutlich bessere Leistung als sein Vorgänger Spencer Petras auf den Rasen bringen. Letztes Jahr noch im Kampf um den QB1 Posten beim Big Ten Titelverteidiger hofft man nun, dass Ferentz (der Sohn) die Offense mit ihm etwas öffnen kann. Dazu hilft auch sein Michigan-Transfer-Kamerad TE Erick All, der zusammen mit Luke Lachey die Reihe an Top Tight Ends aus Iowa City fortsetzen soll. Vom Rivalen Ohio State kommt Slot WR Kaleb Brown zu den Hawkeyes und soll eines der wichtigen Ziele für McNamara werden. Immer gut in Iowa ist dagegen die O-Line mit dem zukünftigen NFL-Guard Connor Colby. Auf RB sind Kaleb Johnson und Leshon Williams bereit, den Ball nach vorne zu tragen.

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    CB Cooper DeJean war letztes Jahr einer der besten Angriffswaffen der Hawkeyes, dabei spielt er nur in der Defense. Neben 5 INT, davon 3 TDs, hatte er zudem 3 TFLs, 6 Run Stops und 7 PBUs.

    In der Defense stehen die Leistungsträger der Hawkeyes, angefangen mit Ballhawk Cooper DeJean als CB, der letztes Jahr unter anderem 5 Interceptions, davon 3 für TD auf seinem Konto hatte. Safety Xavier Nwankpa ist ebenfalls auf dem Weg einer der Topspieler zu werden und auch wenn man ein paar Leute hier ersetzen muss, zeigte sich in der Vergangenheit, dass die Pipeline für gute DBs fast unendlich scheint. Ähnlich sieht es beim Pass-Rush aus: Deontae Craig war im Vorjahr führender “Sackmeister” mit 7.5, dazu kommen inside Noah Shannon und Logan Lee, sowie Hybrid End/LB Joe Evans auf der anderen Seite ebenfalls zum Zuge. Die Linebacker werden durch Virginia Transfer Nick Jackson ergänzt, sollten ansonsten wie gewohnt sichere Tackler sein.

    Prognose:

    Mit gesteigerter Offense Produktion wäre Iowa ohne Frage sofort wieder bei den Favoriten für den Divisions Sieg ganz vorne dabei. Los geht’s zu Hause gegen Utah State, ehe man zum Rivalen Iowa State reist und dort im von Fans liebevoll genannten “El Assico” (angelehnt an El Clasico nur mit mehr … uhm .. Ass, weil die Spiele grundsätzlich wenig unterhaltsam sind) um die Cy-Hawk Trophy streitet. Danach kommt erst Western Michigan, ehe mit dem Auswärts-Trip zu Penn State der erste echte Hammer auf dem Plan steht. Mit Michigan State und Purdue zu Hause beendet man die erste Hälfte der Saison. In der zweiten kommen dann Minnesota, Illinois und Rutgers nach Iowa City, während man zu Wisconsin und Nebraska Spielen auswärts antritt. Und gegen Northwestern gibt es ein besonderes Spiel im Wrigley Field. Kein Ohio State und kein Michigan, dazu Heimrecht gegen Minnesota und Purdue, sowie Illinois. Das sieht nach einem vielversprechenden Spielplan aus, sofern der Angriff sich nur etwas steigert. Eine Rückkehr ins Big Ten Endspiel ist keine Utopie.


    MINNESOTA GOLDEN GOPHERS

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    Campus: Minneapolis-St.Paul, Minnesota

    Conference: Big Ten, West Division (seit 1896)

    Bilanz 2022: 9-4 / Sieg im Pinstripe Bowl gegen Syracuse

    Rückblick:

    Und wieder nichts! Auch im vierten Jahr unter Head Coach P.J. Fleck waren die Golden Gophers eines der besseren Teams im Westen. Aber wie schon in den Jahren zuvor waren es Verletzungen und knappe Niederlagen, welche die Chance auf das erste Big Ten Endspiel zunichte machte. Dieses Mal war es die Verletzung von QB Tanner, welche letztendlich nicht aufgefangen werden konnte. Dennoch: Es war wieder eine erfolgreiche Spielzeit für Minnesota, die zum vierten Mal in fünf Jahren mit einem siegreichen Bowl Game ihren Abschluss fand.

    Ausblick:

    Nun also die letzte Chance auf den West-Titel, bevor die Conference ab 2024 expandiert und auf Divisionen verzichtet. Großer Druck auf den Schultern von QB Athan Kaliakmanis, der gegen Ende der Vorjahressaison so langsam seine Form fand. Kaliakmanis ist nun die #1, nachdem Tanner seine College-Karriere beendet hat und er den Golden Gophers damit durchaus eine neue Dimension eröffnet. Das Talent ist dafür da. Fehlen wird definitiv Mohamed Ibrahim, der nun bei den Detroit Lions weilt. Western Michigan Transfer Sean Tyler soll nun den Großteil der Last des Running Games tragen. Ebenfalls von dort kommt Slot-WR Corey Crooms, der eine sehr interessante und gute Unit verstärkt. Angeführt von Chris Autman-Bell, der früh im Vorjahr eine Beinverletzung erlitt, nun aber wieder genesen ist. Dazu kommt Elijah Spencer aus Charlotte und nicht zu vergessen TE Brevyn Spann-Ford, einer der besseren auf seiner Position. Die O-Line muss Giants Center Schmitz ersetzen, kann aber auf G Quinn Carroll und OT Aireontae Ersery bauen.

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    Hoffnungsträger. Athan Kaliakmanis war letztes Jahr Back-up, kam aber nach der Verletzung von Stamm-QB Tanner zum Einsatz. Seine 53% Completion Rate sind allerdings steigerungsfähig.

    In der Defense gibt es einige Umstellungen und letztes Jahr kam zu wenig vom Pass Rush, dennoch war die Unit einer der Besten der Conference. Mit Danny Striggow (3,5 Sacks bei begrenzter Einsatzzeit) steht ein möglicher Breakout-Spieler in der Line. Bei den Linebackern wird viel auf Cody Lindenberg (letzte Saison die zweitmeisten Tackles im Team) und Western Michigan Transfer Ryan Selig ankommen. Das Backfield ist zudem solide, hat mit Tyler Nubin eine Tackle-Maschine, die zudem 4 Picks beisteuern konnte. An seine Seite kommt Jack Henderson von Louisiana und aus Georgia Southern CB Tyler Bride. Dazu sind Justin Walley und Elon Transfer Tre’Von Jones mindestens solide.

    Prognose:

    Die Gophers fangen ihre Saison gegen Nebraska und Eastern Michigan an, beides Spiele, die man gewinnen sollte. Dann kommt ein Trip zu North Carolina und ein echter erster Test, ehe man bei Northwestern wiederum nichts anbrennen lassen sollte, ebenso wie zu Hause gegen Louisiana. Das macht 5-0 oder 4-1 im schlechteren Falle, ehe Michigan zu einem Kräftemessen nach Minnesota reist. In der Woche darauf gibt es dann das ganz wichtige Spiel bei den Iowa Hawkeyes. Fleck hat seit seiner Ankunft in Minnesota noch nie gegen Kirk Ferentz Mannen gewinnen können und das letzte Mal, als die Golden Gophers im Kinnick Stadium von Iowa City siegreich waren, war 1999 - das war die allererste Saison von Ferentz als Hauptverantwortlicher. Es wird also mal wieder Zeit, vor allem wenn man endlich den Sprung ins Finale schaffen will. Danach kommen Michigan State und Illinois, ehe es zu Purdue und dann Ohio State geht. Schließlich beendet man die reguläre Saison mit dem Spiel um die Axt gegen Wisconsin. Alles unter 8 Siegen wäre wohl eine Enttäuschung. Im besten Falle sind 10 möglich, was auf alle Fälle für das Erreichen des Big Ten Endspiels reichen sollte.


    NEBRASKA CORNHUSKERS

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    Campus: Lincoln, Nebraska

    Conference: Big Ten, West Division (seit 2011)

    Bilanz 2022: 4-8

    Rückblick:

    Nach 3 Wochen in der Saison war es vorbei. Head Coach Scott Frost, einst als “verlorener Sohn” gefeiert, wurde nach etwas mehr als 4 Spielzeiten schon wieder entlassen. Unter seiner Ägide erreichten die Cornhuskers keinen einzigen Bowl und nach 5 Siegen 2019 ging es stetig abwärts. Nun also ein neuer Versuch Nebraska zurück zu alter Stärke zu führen: Matt Rhule ist der Neue, der schon bei Temple und Baylor als College-Coach hervorragende Arbeit leistete, ehe er dann bei den Carolina Panthers in der NFL ziemlich heftig auf die Nase fiel.

    Ausblick:

    Neuer Offense Coordinator ist Marcus Satterfield, der zuletzt bei South Carolina eine solide Arbeit mit Spencer Rattler ablieferte. Ebenfalls neu in Lincoln ist QB Jeff Sims, zuletzt bei Georgia Tech, der ein wenig Dual-Threat Fähigkeiten mitbringt und insgesamt bereits über 4.500 Yards erworfen, bzw. Über 1150 Yards erlaufen konnte. Allerdings war er in den letzten beiden Jahren oft angeschlagen, so dass man nicht zu viel von ihm erwarten sollte. Als WR ist Senior Billy Kemp (bereits im sechsten Jahr, kommt von Virginia) eine solide Option, neben ihm sollten Marcus Washington und ein sehr talentierter Freshman Malachi Coleman zum Einsatz kommen. Die RBs Anthony Grant und Gabe Ervin hoffen auf ein bisschen mehr Hilfe der O-Line, die mit Arizona State Transfer Ben Scott einen neuen Center erhält.

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    Soll Nebraska kurzfristig wieder in ein Bowl-Game (zuletzt 2016) bringen und mittelfristig zurück in die Elite führen: Head Coach Matt Rhule.

    Für die Defense ist Tony White als Coordinator verantwortlich. Der war die letzten 3 Jahre in Syracuse in derselben Funktion tätig. Die Defense war unter Frost oftmals eine große Baustelle und Rhule und White haben einiges vor sich, sie zu reparieren. Ty Robinson als Nose Tackle bildet für eine ansonsten neue Line ein solides Gerüst. Neben ihm soll mit Elijah Jeudy ein hochtalentierter Spieler von Texas A&M die Inside stabilisieren. Für die Edge Rusher sind zwei Freshmen mit Princewill Umanmielen und Cameron Lenhardt vorgesehen. Bei den Linebacker kann Rhule sich auf den produktiven Luke Reimer verlassen, daneben sind Transfers MJ Sherman (Georgia) und Chief Borders (Florida) für größere Rollen eingeplant. Das Backfield hat mit Quinton Newsome einen der besten Spieler im Kader und Isaac Gifford ist als Safety ebenfalls positiv zu bewerten.

    Prognose:

    Rhule hat bei den Vorgängerstationen immer ein wenig Anlauf benötigt und die ersten Jahre waren sowohl bei Temple, als auch Baylor sehr schwierig. Natürlich hat sich seitdem allein durch das Transfer-Portal eine Menge geändert und so ist ein schnellerer Turnaround zumindest nicht ausgeschlossen. Der Spielplan beginnt mit einer Partie bei Minnesota, ehe es zu Deion Sanders und seinen Colorado Buffaloes geht. Früher in der Big 8 und Big 12 eine Top Rivalität, sind beide Colleges in den letzten Jahren weit gesunken und so wird dieses Kräftemessen durchaus spannend sein zu verfolgen. Mit Northern Illinois und Louisiana Tech zu Hause sollte zumindest vor eigenem Publikum die Ägide Rhule mit zwei Erfolgen beginnen. 2-2 oder 3-1 sind also zu Saisonstart durchaus realistisch. Danach kommt Michigan, da dürfte es Prügel geben, während man in Illinois zumindest mithalten sollte. In der zweiten Saisonhälfte geht es dann gegen Northwestern, Purdue, Maryland und Iowa zu Hause, während Michigan State und Wisconsin auswärts anstehen. 6 Siege wären mehr als Frost je schaffte, und würden die Ära Rhule gleich positiv starten. Und es ist zumindest nicht unmöglich, auch wenn 4-5 Siege wahrscheinlich realistischer sind.


    NORTHWESTERN WILDCATS

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    Campus: Evanston, Illinois

    Conference: Big Ten, West Division (seit 1896)

    Bilanz 2022: 1-11

    Rückblick:

    Die Saison 2022 begann mit einem Erfolg gegen Nebraska in Dublin, während die Fans Freibier genossen, weil die Zahlungs Apps im Stadion ausgefallen waren. Und … das war das letzte Highlight in einer ansonsten gruseligen Zeit von September 2022 bis heute. Es folgten 11 Niederlagen (u.a. gegen FCS Vertreter Southern Illinois und Miami (Ohio) aus der MAC), aber das war noch nicht mal das Schlimmste. Ganz furchtbar wurde es dann, als Hazing-Vorwürfe gegen das Team und die Coaches öffentlich wurden und der langjährige Head Coach Fitzgerald seinen Job verlor. Nun ist David Braun der Hauptverantwortliche, aber inmitten des Skandals und mit wenig Aussicht auf Erfolg wohl eher sowas wie ein Konkurs-Manager, denn ein echter Chef.

    Ausblick:

    Immer mit dem Hinweis im Hinterkopf, dass sich hier viel ändern kann, weil nach einem Trainerwechsel das Transfer-Portal Spieler die Gelegenheit gibt, sich zu verändern. Jedenfalls war zuletzt davon auszugehen, dass QB Ben Bryant, aus Cincinnati gekommen, wohl der Starter werden wird. Bryant bringt Erfahrung mit, auch wenn seine Leistungen eher schwankend waren. Ebenfalls neu dabei sind AJ Henning (Michigan) und Cam Johnson (Arizona State) als WR. RB Cam Porter übernimmt wohl als Ballträger #1 und die Offense Line muss mit Peter Skoronski einen der Besten in ihren Reihen ersetzen. Caleb Tierman als RT ist so ziemlich der Einzige, der seine Vorjahresposition behalten darf. Sprich: Der Umbau kann dauern.

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    Einer der talentiertesten Spieler im Wildcats Roster: LB Xander Mueller. Letztes Jahr 99 Tackles, 8 TFLs und 3 Sacks.

    Die Defense war seit dem Rücktritt des einstigen Coordinators Mike Hankwitz regelrecht abgestürzt und eine der Ursachen, warum die Wildcats von einem Big Ten Championship-Teilnehmer zum schlechtesten Big Ten Team wurden. In der Line sind ein paar vielversprechende Talente vorrätig: Najee Story als Tackle und Sean McLaughlin, der variabel einsetzbar ist. Mit Bryce Gallagher und Xander Mueller sollten die beiden besten Linebacker zurückkehren und im Backfield sind mit Rod Heard als Nickelback und Jeremiah Lewis (Safety) immerhin zwei Spieler zurück, um die man den Rest aufbauen kann.

    Prognose:

    Sagen wir es vorneweg: Die Saison 2023 wird für die Wildcats nicht viel besser als die letzte verlaufen. Falls doch, hat Braun sich mehr als nur den Head Coach Posten verdient. Die Saison beginnt bei Rutgers, ehe UTEP zu Besuch kommt. Dann geht es zu Duke, bevor eine 3-Spiele Heimserie beginnt: Minnesota, Penn State und FCS Vertreter Howard geben sich die Klinke in die Hand. Bis dahin sind vielleicht 2, höchstens 3 Siege drin (Howard, UTEP und … Rutgers?). Die zweite Saisonhälfte bietet Trips zu Nebraska, Wisconsin und Illinois auf (sollten allesamt Niederlagen sein), sowie Heimspiele gegen Maryland und Purdue. Und als besonderes Bonbon eine Partie im Wrigley Field gegen Iowa. Mehr als 4 Siege sehe ich beim besten Willen nicht und das ist schon großzügig geschätzt. 2-3 sind wahrscheinlicher.

    FCK NZS

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • PURDUE BOILERMAKERS

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    Campus: West Lafayette, Indiana

    Conference: Big Ten, West Division (seit 1896)

    Bilanz 2022: 8-6 / Niederlage im Citrus Bowl gegen LSU

    Rückblick:

    Glückwunsch Purdue! Die Boilermakers durften sich 2022 in die Reihe der West-Division Sieger einreihen, die im Big Ten Endspiel dann chancenlos waren. Aber immerhin: Im letzten Jahr von Head Coach Jeff Brohm sprangen 8 Siege raus, über die letzten beiden Spiele breiten wir besser den Mantel des Schweigens aus. Jedenfalls ist QB O’Connell nun bei den Raiders, Brohm bei seinem Alma Mater in Louisville und Ryan Walters neuer Coach.

    Ausblick:

    Für die Offense ist jetzt Graham Harrell zuständig, der zuletzt bei West Virginia in selbiger Funktion tätig war. Er bringt seine Form der Air Raid mit nach Indiana und hat mit Hudson Card (ex Texas) einen QB, der zumindest werfen kann. Bei den WR sind die Topleute nach und nach in die NFL verschwunden, sodass nun TJ Sheffield (letztes Jahr 48 Fänge) und Mershawn Rice die beiden besten verbliebenen sind. Auch bei den Tight Ends muss man NFL-Abgang Payne Durnham ersetzen. Das ist nun an Garrett Miller und Paul Piferi dies so nahtlos wie möglich zu machen. Als RB sind Devin Mockobee (mit 2,8 Yards nach Kontakt) und Dylan Downing vorgesehen. Und die Line sollte ebenfalls mindestens solide sein, dank C Gus Hartwig und Marcus Mbow als G, sowie den Transfers Jalen Grant (Bowling Green) und Preston Nichols (UNLV).

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    Der neue Zugführer in West Lafayette: Ryan Walters ist erst 37 Jahre jung und führte zuletzt die Defense des Divisionsrivalen Illinois zu glänzenden Resultaten.

    Ryan Walters machte sich letztes Jahr als Defensive Coordinator in Illinois einen Namen, weil seine Defense gegen den Run sehr stabil war und das Backfield regelmäßig den Ball gewann. Für ersteres braucht man eine gefestigte Line, weshalb Walters und Kevin Kane (letztes Jahr LB-Coach unter Walters, jetzt Defensive Coordinator) eine Menge Transfers nach West Lafayette bringen: Als da wären Malik Langham (Vanderbilt), Isaiah Nichols (Arkansas) und Jeffrey M’Ba (Auburn), die zusammen mit NT Cole Brevard die vorderste Front der Verteidigung stellen sollen. Dahinter warten Kydran Jenkins, Khordae Sydnor außen und OC Brothers in der Mitte als Linebacker auf ihre Gelegenheit Plays zu machen. Und in der Secondary finden wir mit Cam Allen einen absoluten Starspieler, der bereits 10 Picks auf seinem Konto hat. Bei den CB wurde wieder das Portal bemüht: Salim Turner-Muhammad (Stanford), Marquis Wilson (Penn State) und Markevious Brown (Ole Miss) ergänzen Senior Jamari Brown. Ob hier die nächsten Devon Witherspoon und Sydney Brown dabei sind (Illinois CBs, die in Runde 1 bzw 3 im NFL Draft gezogen wurden), muss sich dann zeigen.

    Prognose:

    Walters und Purdue beginnen die Saison gegen Fresno State, ehe es zu Virginia Tech geht. Das ist dann erstmal das letzte Auswärtsspiel bis Anfang Oktober, dazwischen stehen Heimspiele gegen Syracuse, Wisconsin und Illinois auf dem Programm. Dann geht es zu Iowa und schon nach der ersten Hälfte kann man in etwa ahnen, wo Purdue sich dieses Jahr einreihen wird. Die zweite Saisonhälfte beginnt mit Spielen bei Nebraska und Michigan, ehe zu Hause Minnesota wartet. Noch einmal geht’s on the road, dieses Mal zu Northwestern und dann beendet man zu Hause gegen Indiana die Spielzeit. Zwischen 6-8 Siegen sind wohl wieder realistisch, den letzten West-Titel wird wohl jemand anderes gewinnen.


    WISCONSIN BADGERS

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    Campus: Madison, Wisconsin

    Conference: Big Ten, West Division (seit 1896)

    Bilanz 2022: 7-6 / Sieg im Guaranteed Rate Bowl gegen Oklahoma State

    Rückblick:

    Die wohl überraschendste Trainerentlassung der Vorjahres-Saison gab es Anfang Oktober in Madison, als Paul Chryst nach einer Niederlage gegen Illinois (und Ex-Wisconsin Coach Brett Bielema) gefeuert wurde. Die Saison brachte Jim Leonhard mit einer ausgeglichenen Bilanz zu Ende und zu guter Letzt gab es sogar noch einen Bowl-Sieg über Oklahoma State. Und jetzt - jetzt beginnt eine neue Zeitrechnung in Wisconsin. Der Vorwärtspass soll etabliert werden… darf man das denn überhaupt?

    Ausblick:

    Der neue Head Coach Luke Fickell hatte zuletzt Cincinnati als erstes Group of 5 Mitglied in die Playoffs geführt und soll nun Wisconsin auf eine Zeit nach der West einrichten. Zu diesem Zweck hat er mit Phil Longo einen Air-Raid-Disciple als Offense Coordinator auserwählt. Unter Longo waren zuletzt Sam Howell und Drake Maye in North Carolina zu NFL-Kaliber-QB gereift und nun soll das auch in Madison gelingen, wo QBs bis jetzt meistens die Aufgabe hatten, den Ball unfallfrei an den RB zu übergeben. Das heißt aber nicht, dass das Laufspiel nun vollkommen vernachlässigt wird, auch das zeigte Longo schon in North Carolina. Und RB Braelon Allen ist einfach zu gut (2.510 Yards und 23 TDs in 2 Jahren), dazu kommen 4 der Starting 5 in der Offense Line zurück. Dennoch: Es wird mehr geworfen werden und die Offense wird deutlich dynamischer. Damit dies auf Anhieb gelingt, wurde mit Tanner Mordecai ein absoluter Gunslinger geholt. Bei SMU hatte Mordecai letzte Saison über 3500 Yards und 33 TDs erworfen. Und die Receiver für ähnliche Zahlen sind vorhanden: Zu den Top 3 Targets des Vorjahres Chimere Dike, Skyler Bell und Keontez Lewis gesellen sich CJ Williams (USC), Will Pauling (Cincinnati) und Bryson Green (Oklahoma State). Jetzt muss diese ganze Mischung nur noch aufgehen.

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    Der nächste aus einer schier endlosen Pipeline von Top RBs für Wisconsin: Braelon Allen hatte letztes Jahr 1.242 Yards und 11 TDs, bei einem Schnitt von 5,4 Yards per Rush.

    In der Defense muss man einige Leistungsträger ersetzen, hat aber alles in allem ein solides Fundament für Fickell und Mike Tressel, den neuen Coordinator (Neffe des Ex-Ohio State Head Coach Jim “Sweater Vest” Tressel). Allen voran Isaiah Mullens in der D-Line, sowie den Linebacker Maema Njongmeta, CJ Goetz (outside) und Jordan Turner (inside). Für das Backfield kommt aus Boston College S Jason Maitre, während CB Alexander Smith weiter in Madison weilt. Der Pass-Rush soll von Darryl Peterson kommen, während NT Gio Paez vor allem den Run stoppen soll. Die Defense braucht eventuell einige Zeit, sollte aber in absehbarer Zeit wieder eine der Stärken der Badgers werden.

    Prognose:

    Fickell ist nicht gekommen, um die zweite Geige in der Big Ten und schon gar nicht in der West zu spielen. Ganz klar: Ziel muss der Divisionstitel sein, um zumindest mehr als nur ein Sparringspartner für den Ost-Champion darzustellen. Los geht die Ära Fickell gegen Buffalo, dann geht es an die Westküste zu Washington State (sneaky good game!), ehe Georgia Southern in Madison vorbeischaut. Es folgt ein Trip zu Purdue, ehe Rutgers und Iowa zu Hause auf die Badgers warten. Gerade das Spiel gegen Iowa könnte früh die Richtung für den zukünftigen West-Titelträger vorgeben. In der zweiten Hälfte hat man Northwestern, Nebraska und Ohio State zu Gast, während man nach Illinois, Indiana und zum Schluss Minnesota reist. Auch dies wieder ein Schlüssel Duell um den Divisions Sieg, sowie die Axt, die dort in den letzten Jahren bleiben durfte. Wenn man das ändern kann, sind die Aussichten auf ein Big Ten Endspiel zumindest nicht kleiner geworden. Ob es für mehr reicht, wird sich zeigen.


    Zusammenfassung:

    Playoff-Kandidat:

    New Year’s Six Aspiranten: Minnesota, Wisconsin, Iowa (fringe)

    Bowl-Teilnehmer: Purdue, Illinois, Nebraska (fringe)

    Keine Bowl Teilnahme: Northwestern

    Zum letzten Mal also die Frage, wer gewinnt die West-Division und darf sich dem East Champion zum Fraß vorwerfen lassen. Denn die letzten 9x war das ungefähr genauso der Fall. 9x verlor der West-Titelträger gegen den aus dem Osten und es sieht 2023 nicht viel besser aus, dazu sind Ohio State, Michigan und auch Penn State wohl zu stark. Aber - noch einmal das Endspiel zu erreichen, ist auch ein lohnendes Ziel und weil es ab 2024 nicht nur 4 Neulinge, sondern auch keine Divisionen mehr gibt, ist es wohl für einige Teams die letzte Chance auf dieses Endspiel. Also, wer macht’s? Nun, rollen wir das Ganze doch mal von hinten auf:

    Northwestern dürfen wir von vornherein ausschließen, dazu ist zu viel Unruhe und zu wenig Potential in der Mannschaft. Nebraska braucht wahrscheinlich noch mindestens ein Jahr, bleiben 5 Teams. Titelverteidiger Purdue und Illinois werden arg verändert auftreten und müssen wichtige Leistungsträger ersetzen. Beide sollte man nicht ganz außer Acht lassen, dürften aber eher Außenseiter bzw (und das können sie am besten) Spoilermakers sein. Bleiben die vermeintlichen 3 Favoriten: Minnesota, Iowa und Wisconsin. Minnesota gastiert in Iowa, wo man seit über 20 Jahren nichts mehr gerissen hat, dafür genießt man Heimrecht gegen Wisconsin. Die Badgers spielen wiederum zu Hause gegen Iowa. Ein 1-1 aller 3 Teams ist nicht nur möglich, sondern auch wahrscheinlich. Da Minnesota das schwerste Programm hat (Michigan und Ohio State als Gegner, während Iowa nur Penn State und Wisconsin, nur Oho State auf dem Plan führt), spricht viel für Iowa oder Wisconsin. Es dürfte aber bis zum Ende spannend bleiben.


    Mögliches Big Ten Championship Game:

    Penn State Nittany Lions vs. Wisconsin Badgers

    (Genauso gut sind Michigan vs. Minnesota oder Ohio State vs. Iowa oder jede andere Konstellation dieser 3 Teams auf beiden Seiten denkbar. Letztendlich wird aber auch dieses Jahr der East Champion als klarer Favorit in die Partie gehen.)

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    Wird dies das Jahr der Nittany Lions? James Franklin und seine Mannen müssen auf alle Fälle als Anwärter auf den Titel ernst genommen werden. Bekanntlich freut sich der Dritte, wenn zwei sich streiten...

    als nächstes am Zuge: Die Big 12(+2) - ein letztes Mal Texas und Oklahoma vs. die Hateful 8, dazu neu die Grateful 4. Es wird spannend...

    FCK NZS

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    Einmal editiert, zuletzt von Chrizly (15. August 2023 um 06:32)

  • Teil VIII - BIG 12 CONFERENCE (B12)

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    - BAYLOR BEARS

    - BYU COUGARS (N)

    - CINCINNATI BEARCATS (N)

    - HOUSTON COUGARS (N)

    - IOWA STATE CYCLONES

    - KANSAS JAYHAWKS

    - KANSAS STATE WILDCATS (C)

    - OKLAHOMA SOONERS

    - OKLAHOMA STATE COWBOYS

    - TCU HORNED FROGS

    - TEXAS LONGHORNS

    - TEXAS TECH RED RAIDERS

    - UCF KNIGHTS (N)

    - WEST VIRGINIA MOUNTAINEERS


    In einer Parallelwelt ist die Conference zerfallen und die PAC hat sich den Rest genüsslich einverleibt. Aber dank eines extrem umsichtigen und fortschrittlich denkenden Commissioners, ist die Big 12 auf dem Weg, die drittstärkste der gesamten FBS zu werden. Doch bevor in 2024 auch hier gravierende Änderungen greifen und es zum OUT (Oklahoma aka OU + Texas aka UT verlassen die Conference in Richtung SEC) kommt, während 4 PAC-Schulen das Ganze zu einer 16er-Gruppe machen, gibt es noch einmal die Chance gerade für Texas das erste Mal seit 2009 wieder das Endspiel zu erreichen. Gleichzeitig geben 4 Teams ihr Big 12-Debüt: Cincinnati, zuletzt in der Big East in einer der Big-6 (damals noch), BYU, die schon immer so ein Zwischending zwischen Big und Group-of-5 waren, Houston, die seit dem SWC aus auf eine Wiederaufnahme in eine größere Conference warten und UCF, das neueste der vier “Grateful-4” Colleges, die erst Anfang der 2000er den Aufstieg in die FBS wagten und sich schnell zu einem der Top Group of 5 Teams mauserten. Sie alle sollten die Big 12 bereichern, die in den letzten Jahren dank ihrer Ausgeglichenheit eine der spannendsten und ereignisreichen Conference wurden und letztes Jahr mit TCU immerhin den Finalisten im Endspiel um die College-Meisterschaft stellten. Also, was können uns die “Hateful 8”, die “Grateful 4” und die baldigen SEC-Mitglieder dieses Jahr anbieten? Schauen wir es uns an!


    BAYLOR BEARS

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    Campus: Waco, Texas

    Conference: Big-12 (seit 1996)

    Bilanz 2022: 6-7 / Niederlage im Armed Forces Bowl gegen Air Force

    Rückblick:

    Der Big-12-Champion von 2021 hatte eine durchwachsene Spielzeit. Nach verhaltenem Start kam man zwar im zweiten Drittel der Saison etwas in Fahrt, aber nach einem unglaublich knappen Niederlage im allerletzten Spielzug gegen TCU, schien der Akku alle. Die letzten 4 Partien wurden allesamt verloren und so gab es am Ende doch eine recht enttäuschende Bilanz von 6 Siegen und 7 Niederlagen für das Team von Head Coach Dave Aranda.

    Ausblick:

    Einer der Gründe für die wechselhaften Leistungen ist auf der QB Position zu finden. Blake Shapen hatte gute Spiele, er hatte aber auch äußerst durchwachsene Partien. Dieses Jahr nun bekommt er Druck von Sawyer Robertson, der von Mississippi State nach Waco wechselte. Robertson ist ein Pocket-Passer mit gewaltigem Arm, muss aber das System noch verinnerlichen. Deswegen wird Shapen wohl zunächst den Vorzug erhalten, wobei es nicht überraschen würde, wenn Robertson demnächst auch Einsatzzeit erhält. Der beste Freund des QB ist bekanntlich das Laufspiel und mit Richard Reese (letztes Jahr fast 1000 Yards und 14 TDs) und Oklahoma State Transfer Dominic Richardson haben die Bears zwei Gute in ihren Reihen. Die WR werden angeführt von Slotman Monaray Baldwin, der mit 17 Yards pro Passfang letztes Jahr einen großen Anteil an der Offense hatte. Mit Hal Presley und Josh Cameron sind erfahrene Stützen zurück und aus dem Portal holte man Ketron Jackson aus Arkansas und TE Jake Roberts von Texas State. Ebenfalls Unterstützung gab es für die O-Line, die gleich 4 ihrer 5 Starter ersetzen muss. Hier sind die Brüder Barrington aus BYU, Campbell (LT) und Clark (G) dringend benötigte Verstärkungen.

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    Star in the making? RB Richard Reese erlief letzte Saison 972 Yards und 14 TDs für seine Bears.

    Die Defense hat das Zeug zur drastischen Verbesserung der Bears beizutragen. Letztes Jahr gab es zu viele Breakdowns, nachdem man 2021 noch zu einer der besten in der gesamten FBS gehört hat. Angefangen mit dem Pass Rush, der vor allem in der zweiten Saisonhälfte fast non existent war. Inside soll hier vor allem Gabe Hall für den Druck sorgen, als End ist TJ Franklin eingeplant und für die Mitte kommt Jerrell Boykins von Louisiana Tech. Er hat die schwere (pun intended) Aufgabe, Siaki Ika zu ersetzen. Bei den Linebackern gilt es vor allem auf den großgewachsenen Garmon Randolph in einer Hybrid-LB/DE Rolle zu achten. Dazu kommt via Liberty Mike Smith nach dort 10 TFLs und 3 Forced Fumbles im Vorjahr und Matt Jones komplettiert die Unit. Im Backfield gibt es fast eine komplette Erneuerung, daher ist Miami Transfer Isaiah Dunson eine wichtige Ergänzung. Der Rest muss sich erst noch finden.

    Prognose:

    2019 und 2021 standen die Bears im Big-12-Endspiel. Nach dem Gesetz der Serie wären sie 2023 wieder an der Reihe. Der Anfang ist dafür wie gemacht: Gleich 4 Heimspiele läuten die Saison ein, dabei sind die Partien gegen Utah und Texas schon richtungsweisend. Die anderen beiden Spiele, Texas State und Long Island University (FCS), müssen Siege sein. Neu auf dem Big-12 Spielplan ist eine Reise nach Orlando zu UCF, ehe Texas Tech vorbeischaut. Noch ein Neuling wird dann in Cincinnati besucht, bevor mit Iowa State und Houston zwei Heimspiele anstehen (Houston ein weiterer der neuen). Schlüsselspiele werden dann wohl in Kansas State und TCU entschieden, bevor zu guter Letzt West Virginia vorbeischaut. 8 Siege sollten hier mindestens rauskommen, 9-10 sind vor allem bei einer Steigerung der Defense nicht komplett unrealistisch. Letzteres würde wohl zurück ins Big-12-Endspiel führen.


    BYU (BRIGHAM YOUNG UNIVERSITY) COUGARS

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    Campus: Provo, Utah

    Conference: Big-12 (seit 2023)

    Bilanz 2022: 8-5 / Sieg im New Mexico Bowl gegen SMU

    Rückblick:

    Die Saison begann für die Cougars verheißungsvoll mit einem tollen Overtime-Sieg gegen den Big-12 Champion Baylor. Aber ab Woche 6 machte sich doch der sehr heftige Spielplan und ein paar Verletzungen bemerkbar und so unterlag man 4-mal am Stück. Erst ab November fing man sich wieder und beendete eine alles in allem gute Saison mit 8 Siegen und einem Bowl-Erfolg. Aber viel wichtiger: Ab dieser Saison gehört man endlich einer Power-5 Conference an. Dementsprechend natürlich ist die Stimmung in und um Provo und eine durchaus gesteigerte Erwartungshaltung um Head Coach Kalani Sirtaki.

    Ausblick:

    Kedon Slovis ist der neue QB für die Cougars, nachdem Jared Hall nun bei den Minnesota Vikings in der NFL gelandet ist. Nach USC und Pitt also nun bereits die dritte Station für den erfahrenen QB, der schon über 10.000 Yards auf seinem Konto hat. Ohne die Dual-Threat Fähigkeiten von Slovis (eher Pocket Passer, denn Athlet) hängt nun viel von den RBs ab, die vor allem aus den Portal stammen: Deion Smith (Colorado) und Aidan Robbins (UNLV) sollen sich hier die Arbeit teilen. Die O-Line vermisst die zwei Barrington Brüder (jetzt Baylor) aber bekommt Paul Maile als neuen Center von Utah und OT Caleb Etienne von Oklahoma State, dazu hat man mit Kingsley Suamataia einen absoluten Topspieler auf der LT Position. Und bei den WR ragt Keanu Hill mit seinen 7 TDs aus dem Vorjahr hervor, dazu Kody Epps und Deep Threat Chase Roberts, sowie die Transfers Darius Lassiter (Eastern Michigan) und Keelan Marion (UConn) plus nicht zu vergessen TE Isaac Rex. Genug Waffen also für Slovis, um die Offense auf einem mehr als akzeptablen Level zu halten.

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    LT Kingsley Suamataia könnte der nächste BYU Cougar sein, der früh in der NFL gedraftet wird. Dieses Jahr soll er die Blindside von Kedon Slovis beschützen.

    Die Defense hat einen neuen Coordinator: Jay Hill kommt von Weber State und soll eine im letzten Jahr nicht immer auf Top-Niveau agierende Unit neu justieren. Ihr Herz bildet das LB-Corps mit Ben Bywater (fast 100 Tackles im Vorjahr), dem opportunistischen Max Tooley (3 INTS, davon 2 zum TD zurückgetragen) und AJ Vongphachanh von Utah State. Der Pass-Rush soll vor allem von Tyler Batty (7 Sacks im Vorjahr) kommen, während Jackson Cravens und Isaiah Bagnah (zuletzt Boise State) sich neben dem 315p NT Atunaisa Mahe abwechseln . Und im Backfield hat Hill seinen CB Eddie Heckard von Weber State mitgebracht (dort 30 PBUs), während Jakob Robinson auf der anderen Seite stehen dürfte. Die Safeties Micah Harper und Malik Moore sind zudem solide.

    Prognose:

    Nach einem einfachen Auftaktprogramm gegen Sam Houston und Southern Utah, geht es für BYU zu Arkansas, ehe bei den Kansas Jayhawks die Big-12-Ära der Cougars beginnt. Zu Hause empfängt man in den Folgewochen Cincinnati, Texas Tech, Iowa State und Oklahoma, während Road-Trips zu TCU, Texas, West Virginia und Oklahoma State anstehen. Alles in allem ein happiges Programm, bei dem 3 der 4 Heimspiele, die zwei Eröffnungspartien und dann mindestens ein Auswärtsspiel gewonnen werden müssen, damit man die seit 2018 anhaltende Serie von 5-Bowl-Teilnahmen in Folge fortsetzen kann.


    CINCINNATI BEARCATS

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    Campus: Cincinnati, Ohio

    Conference: Big-12 (seit 2023)

    Bilanz 2022: 9-4 / Niederlage im Fenway Bowl gegen Louisville

    Rückblick:

    Nach einer tollen Saison mit Playoff-Teilnahme war es für die Bearcats schwer, da noch einen draufzusetzen. So verpasste man (knapp) die Teilnahme im AAC-Endspiel, aber die wirkliche Überraschung wartete dann, als Head Coach Luke Fickell seinen Abgang in Richtung Wisconsin verkündete. Nun kommt von Louisville Scott Satterfield, der dort nicht immer die offenen Arme der Fans fand. Kann er den Erfolg der Bearcats fortsetzen, die nach dem Kollaps der Big East 2012 erstmals wieder zurück in eine Power-Conference stoßen?

    Ausblick:

    Neben Satterfield ist vor allem Brad Glenn, der neue Offensive Coordinator gefragt. Glenn war letztes Jahr bei Virginia Tech und davor bei Georgia State. Seine Philosophie mit einem Dual-Threat QB soll nun Emory Jones (ex Florida und Arizona State) umsetzen, wobei Back-up Evan Prater auch noch Chancen auf den Job hatte. Komplett neu ist das WR-Corps mit Dee Wiggins (Miami), Donovan Ollie (Washington State), Xzavier Henderson (Florida), Aaron Turner (UConn) und Sterling Berkhalter (North Carolina A&T) allesamt aus dem Portal. Schwachstelle im Vorjahr war das Laufspiel, welches nur 130 Yards pro Partie erzielen konnte. Corey Kiner und Myles Montgomery als die wichtigsten Ballträger sollten dieses Jahr mehr Hilfe von der O-Line erhalten, die 4 von 5 der Vorjahresstarter ersetzt, mit der Hoffnung dass Deondre Buford (Kentucky) als Tackle und Trevor Radosevich (Penn State) als Guard massive Verstärkungen sein können.

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    2022 nach einer Verletzung früh außer Gefecht, jetzt wieder da: DE Malik Vann. 2021 hatte er 11 TFLs und 3,5 Sacks auf seinem Konto.

    Die Stärke der Bearcats unter Fickell war zumeist die Defense mit vielen NFL-Kaliber-Talenten. Satterfield kann hier zusammen mit Bryan Brown, der mit ihm schon in Lousiville als Defensive Coordinator war, auf einen starken Pass-Rush setzen, angefangen bei Hybrid-LB Daniel Grzesiak, der aus Utah State zu den Bearcats stößt. Dazu als End Malik Vann und Dontay Corleone, sowie Jowon Briggs innen, während Eric Phillips als flexibler Spieler überall aufzubieten ist. Bei den LB ist Deshawn Pace wohl der wichtigste Spieler, nachdem Namensvetter Ivan Pace nun in der NFL sein Glück versucht. Aus Louisville bringen Satterfield und Brown Dorian Jones mit, der neben Pace wohl starten wird. Im Backfield gehört Bryon Threats als Safety zu den besten auf seiner Position, neben ihm soll DJ Taylor (Arizona State) spielen. Bei den CBs hofft man, dass einige der jungen Spieler einen Sprung nach vorne machen, ob allerdings ein neuer Sauce Gardener dabei ist, darf erstmal bezweifelt werden. Florida Transfer Jordan Young (Senior) soll die fehlende Erfahrung der restlichen Unit etwas auffangen.

    Prognose:

    Die neue Big-12-Saison beginnt für die Bearcats nach einem FCS-Auftakt gegen Eastern Kentucky, ehe es zu einem spannenden Kräftemessen nach Pittsburgh geht, und dann Miami (Ohio) zu Hause aufwartet. Dann kommt Oklahoma ins Nippert Stadium und damit beginnt der Big-12-Ernst. Die weiteren Heimspiele sind gegen Iowa State, Baylor, UCF und Kansas, während auswärts Reisen zu BYU, Oklahoma State, Houston und West Virginia anstehen. Mit einem nie zu unterschätzenden Heimstadion und einer durchaus erwartungsvollen Fanbasis im Rücken, sollten die Bearcats 2023 einen durchaus soliden Start in die Big-12-Ära haben. 6 Siege sind Pflicht, 8 sind nicht unrealistisch, alles was drüber ist, kann ähnlich wie der Einzug in die Playoffs 2021 gefeiert werden.


    HOUSTON COUGARS

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    Campus: Houston, Texas

    Conference: Big-12 (seit 2023)

    Bilanz 2022: 8-5 / Sieg im Independence Bowl gegen Louisiana

    Rückblick:

    Es sollte die Krönung von Head Coach Dana Holgorsen und QB Clayton Tune werden, der AAC-Titel 2023 war das große Ziel. Stattdessen quälte man sich zu einer 7-5 Saison, die ein paar viel zu spannende Spiele zu bieten hatte. Am Ende war das Bowl-Game gegen Louisiana (ähnlich nervenaufreibend) dann doch noch eine leichte Versöhnung, aber Zufriedenheit sah dann doch anders aus. Nun also der Neustart in der Big-12 und das ohne Tune, der nun bei den Arizona Cardinals spielt.

    Ausblick:

    Der neue QB kommt von Texas Tech und heißt Donovan Smith. Neben der Big-12 Erfahrung bringt er Dual-Threat Fähigkeiten mit, um die Offense auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr zu halten. Back-up Lucas Coley steht bereit, falls Smith straucheln sollte. Neben Tune wird auch WR Tank Dell fehlen (letztes Jahr mit 1400 Yards und 17 TDs die Top-Waffe im Angriff), aber mit Matthew Golden und den Transfers Joshua Cobbs (Wyoming) und Stephon Johnson (Oklahoma State) gibt es durchaus Talent auch in diesem Jahr bei den Receivern. Durchaus vorzeigbar ist auch die RB-Situation mit Stacy Sneed (6.6 Yards im Vorjahr), Brandon Campbell und Neu-Cougar Tony Mathis (562 Yards für West-Virginia letzte Saison). Die O-Line muss ein paar Abgänge verkraften, hat aber mit OT Patrick Paul und C Jack Freeman zwei Spieler, auf die man bauen kann.

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    Wechselte von Lubbock nach Houston und soll nun die Offense der Cougars zu neuen Erfolgen führen: QB Donovan Smith.

    Während die Offense wie immer lieferte, war die Defense im Vorjahr ein massives Problem mit viel zu vielen zugelassenen Yards und verpassten Tackles. Und jetzt wird die Unit fast komplett neu aufgestellt, wobei Chidozie Nwankwo als DT noch da ist, ebenso wie Hybrid LB/DE Nelson Ceaser, über den der Pass-Rush laufen soll. Dazu kommt David Ugwoegbu aus Oklahoma, ebenfalls um Druck auf den gegnerischen QB auszuüben. Mit Jamal Morris, Trimarcus Cheeks und Malik Robinson sollte das LB-Corps stehen und im Backfield hofft man, dass Malik Fleming (ECU) und AJ Haulcy (New Mexico) schnell zu Stammkräften werden.

    Prognose:

    Houston beginnt die erste Big-12 Saison mit einem September im Heimatstaat. Die ersten 5 Spiele sind allesamt in Texas bzw. gegen Gegner aus Texas. Los geht’s mit einer Partie gegen die Roadrunners aus San Antonio, dann wartet Rice auf den Lokalrivalen, ehe TCU aus Fort Worth und Sam Houston aus Huntington zu den Cougars kommen. Schließlich geht es nach Lubbock zu Texas Tech, ehe West Virginia und Texas in Houston vorbeischauen. Erst am 28. Oktober verlässt man die Grenzen des Lonesome State und reist zu Kansas State, bevor man Baylor in Waco besucht. Die Saison beschließt man mit zwei Heimspielen gegen Cincinnati, sowie Oklahoma State, ehe die weiteste Reise zu UCF in Orlando ansteht. Sind 6 Siege hier zu finden? Rice, UTSA, Sam Houston müssen Erfolge sein, West Virginia, Oklahoma State und eventuell Cincinnati könnten reichen. Aber es wird alles andere als einfach, vor allem nicht, falls die Defense keine gewaltige Steigerung hinlegt.


    IOWA STATE CYCLONES

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    Campus: Ames, Iowa

    Conference: Big-12 (seit 1996)

    Bilanz 2022: 4-8

    Rückblick:

    Indiana und Iowa State können sich die Hand geben, als zwei Colleges die lange Zeit im Hinterfeld ihrer Conferences zu finden waren, bis sie dann ausgerechnet im Covid-Jahr 2022 sowas wie einen Durchbruch hatten, nur um dann in den Folgejahren wieder in den Niederungen zu verschwinden. Und nun auch noch das: Ein Wettskandal erwischte Ames in der Offseason und Spieler, die 2023 für wichtig erachtet wurden, dürfen die Saison nicht ran. Alles andere als glänzende Aussichten für die Cyclones und ihren Head Coach Matt Campbell.

    Ausblick:

    QB Hunter Dekkers war einer derjenigen, die aufgrund von illegalen Wetten vom Spielbetrieb ausgeschlossen wurden, somit ist die Zeit für JJ Kohl, den 4-Star-Freshman früher angebrochen, als vermutet. JUCO Transfer Tanner Hughes steht bereit, falls Kohl doch noch Zeit brauchen sollte. Neu Offensive Coordinator Nathan Scheelhaase wird voraussichtlich auf ein starkes Laufspiel bauen, wobei die RBs sich gegenüber 2022 (3,4 Yards im Schnitt) verbessern müssen und nun auf Jirehl Brook verzichten müssen, der ebenfalls aufgrund des illegales Wettens Probleme bekam..Die O-Line, die fast alle Männer zurückbringt, hofft derweil mit dem Jahr mehr an Erfahrung den nötigen Schritt in die richtige Richtung zu machen. Fehlen wird WR Xavier Hutchinson nach 107 Fängen im Vorjahr und so liegt die Hoffnung bei den Receivern bei Jayden Higgins, einem Transfer von Eastern Michigan, der Breakaway Speed mitbringt. Jaylin Noel ist im Slot eine weitere Option, während TE DeShawn Hanika ebenfalls wegen Wettens nicht zur Verfügung steht.

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    Hatte schon vor dem Wettskandal alle Hände voll und nun auch noch das! 4 wichtige Spieler fehlen Head Coach Matt Campbell, weil sie unerlaubter Weise Geld auf College Spiele setzten.

    Wenn Iowa State eine Stärke hatte, dann war es die Defense. Letztes Jahr war das nicht anders als die Verteidigung weniger als 300 Punkte wie in fünf der letzten 6 Spielzeiten zuließ. Mit CB TJ Tampa, Beau Freyler als Safety und Myles Purchase als weiteren DB ist die Secondary eine der großen Stärken der Cyclones. Dazu war die Run D letztes Jahr überragend und mit JR Singleton und Tyler Onyedim sind 2 der Säulen zurück (Isaiah Lee war leider auch in den Wettskandal verwickelt und wird daher fehlen). Bei den LB sollte Gerry Vaughn auf jeden Fall starten, Neben ihm könnten die Transfers Jacob Ellis (JUCO) und Zachary Lovett (Missouri) zum Einsatz kommen, wobei auch Will McLaughlin sich noch Chancen ausrechnet.

    Prognose:

    Iowa State war letztes Jahr eine brauchbare Offense entfernt von einem Bowl-Platz, aber mit den ganzen Fragezeichen aufgrund der Sache mit den Wetten, ist es schwer, dieses Cyclone-Team richtig einzuschätzen. Schauen wir auf den Spielplan: Northern Iowa zu Beginn sollte auf jeden Fall geschlagen werden und dann kommt schon Iowa für das Cy-Hawk-Trophy Game nach Ames. Ein Spiel bei den nicht zu unterschätzenden Ohio Bobcats folgt, ehe man Big-12-Play beginnt. Oklahoma State, TCU, Kansas und Texas sind die Heimgegner, auswärts warten Oklahoma, Cincinnati, Baylor, BYU und Kansas State auf die Cyclones. Wenn wir 6 Siege als Vorgabe setzen, dann müssen neben Northern Iowa und Ohio 4 weitere Spiele gewonnen werden. Iowa, Oklahoma State, evtl. Kansas sind wohl die 3 Spiele, die man am ehesten erfolgreich bestreiten kann. Auswärts sind die Neulinge Cincinnati und BYU wohl die aussichtsreichsten Möglichkeiten. Es wird jedenfalls verdammt schwer.

    FCK NZS

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • KANSAS JAYHAWKS

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    Campus: Lawrence, Kansas

    Conference: Big-12 (seit 1996)

    Bilanz 2022: 6-7 / Niederlage gegen Arkansas im Liberty Bowl

    Rückblick:

    Willkommen zurück unter den Bowl-Teams, Kansas! Schon in der zweiten Saison hat Lance Leipold aus dem Bottom-10-Stammplatzinhaber eine Mannschaft geformt, die mindestens für einen Mittelfeldplatz in der Big-12 gut ist. Letzte Saison war sie lange Zeit die Story des Jahres, ehe sich dann QB und RB1 leider verletzten und es so am Ende doch noch beinahe knapp wurde. Aber: Bowl-Teilnahme ist Bowl-Teilnahme und auch wenn man den Liberty-Bowl letztendlich knapp in OT verlor, so bleibt eine erfolgreiche Saison am Ende stehen. Nun gilt es, das Momentum zu nutzen und vielleicht noch den einen oder anderen Sieg mehr einzufahren.

    Ausblick:

    Zurück sind QB Jalon Daniels und fast das gesamte Offense-Team, welches in der ersten Saisonhälfte so viel Freude bereitet hat. Daniels ist als Dual-Threat QB immer gefährlich und wenn er RB Devin Neal an seiner Seite hat, dann ist die Offense extrem schwer zu stoppen. Dazu kommen die 6 besten Receiver, die ebenfalls alle noch ein weiteres Jahr in Lawrence verbleiben, angefangen mit Mason Fairchild als TE und dazu Lawrence Arnold und Quentin Skinner als die gefährlichsten Wideouts. Und die Offense Line tat ihren Teil dazu und auch sie kehrt fast in Vollständigkeit zurück, geführt von C Mike Novitsky, dem wohl besten Individual Spieler in der Line.

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    Bis zu seiner Verletzung im Vorjahr auf Heisman-Kurs: Kansas QB Jalon Daniels. Mit 25 TDs (18 Passing + 7 Rushing) und 2433 total yards in 9 Spielen mit beindruckenden Zahlen.

    Kommt die Frage der Fragen: Kann die Defense einen ähnlichen Schub nach vorne machen, wie es die Offense in den letzten beiden Jahren tat? Da war nämlich der große Knackpunkt und nach den Verletzungen von Beal und Daniels wurden die Schwachstellen offenkundig. Fast 460 Yards und 30 Punkte pro Spiel bedeuteten am Ende Platz 126 aller 131 Teams. Dementsprechend wird es große Veränderungen geben, vor allem in der D-Line. Hier liegt die Hoffnung auf den DT DJ Withers und Caleb Taylor, sowie Minnesota Transfer Gage Keys. Die LB Rich Miller und Craig Young mussten viel zu viel ausbügeln, sind aber ihrerseits zumindest solide. Im Backfield finden wir CB Cobee Bryant und S Kenny Logan, beide gehören zu den Besseren in der Big-12. Der Rest muss sich finden.

    Prognose:

    Shootouts! Das dürfte das wöchentliche Mantra sein, bis die Defense nicht deutliche Verbesserungen erkenntlich macht. Los geht die Saison zu Hause gegen Missouri State und dann gegen Illinois in einem sehr interessanten Vergleich zweier extrem unterschiedlicher Teams. Danach geht es zu Nevada, ehe BYU den Big-12 Spielplan einläutet. Weitere Heimspiele sind gegen UCF, Oklahoma, Texas Tech und Kansas State auf dem Programm. Auswärts reist man zu Texas, Oklahoma State, Iowa State und schließlich Cincinnati. Die Heimspiele lesen sich richtig herausfordernd, so dass man wohl den ein oder anderen Auswärtssieg braucht, um den Trend weiter in eine positive Richtung laufen zu lassen. Optimistisch gesehen sind 7 Siege möglich.


    KANSAS STATE WILDCATS

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    Campus: Manhattan, Kansas

    Conference: Big-12 (seit 1996)

    Bilanz 2022: 10-4 / Sieg im Big-12 Championship-Game gegen TCU / Niederlage im Sugar Bowl gegen Alabama

    Rückblick:

    Champion! Die Kansas State Wildcats gewannen in einem packenden Spiel mit einem OT-Finish ihren ersten Conference Titel seit 2012. Die Niederlage gegen Tulane zu Beginn ließ sich verschmerzen, vor allem weil die Green Wave sich als eines der besten Teams der FBS präsentieren. Und die Niederlage im Sugar Bowl gegen Alabama … nun ja, es ist immer noch Alabama, auch wenn die Partie dann doch recht deutlich ausfiel. Wie dem auch sei: Das Team von Headcoach Chris Klieman muss man fortan immer auf der Rechnung haben.

    Ausblick:

    Nachdem QB Adrian Martinez nun bei den Detroit Lions sein Glück versucht, ist es endgültig das Team von Will Howard. Der zeigte schon in der zweiten Hälfte der Vorsaison, dass der Angriff durch ihn nichts an Explosivität verliert. Vor allem aber vermied Howard die Fehler (4 Interceptions, davon 2 gegen Alabama), was bei einem Team wie den Wildcats von unschätzbarer Bedeutung ist. Nicht mehr dabei ist RB Deuce Vaughn (nun bei den Dallas Cowboys), aber hinter einer der besten Offense Lines der Conference, mit Top-Leuten wie Cooper Beebee (G), Hayden Gillum (C ) und KT Leveston (OT) sollte auch die Nachfolger DJ Giddens und Florida State Transfer Treshaun Ward genug Raum finden. Dazu sind die WR ebenfalls mindestens solide mit dem kleingewachsenen Phillip Brooks im Slot als wohl besten Spieler. Keagan Johnson kommt als Deep Threat aus Iowa nach Manhattan und TE Ben Sinnott hat ebenfalls Fähigkeiten als Passempfänger.

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    Einer der Top-Spieler auf seiner Position, nicht nur in der Big-12: G Cooper Beebee

    Die Defense hat ein paar Abgänge mehr wegzustecken, allen voran Felix Anudike-Uzomah (jetzt Kansas City Chiefs) und auch das Backfield wurde ein wenig zerpflückt. Dementsprechend liegt es an Kobe Savage als Safety hier Veteran-Präsenz zu zeigen. Neben ihm soll Marques Sigle aus North Dakota State helfen, das junge Backfield zu unterstützen. Bei den CB ein ähnliches Bild: Jordan Wright ist der Routinier, der Rest muss um ihn herum neu aufgestellt werden. Bei den LB ist Austin Moore und seine 87 Team-Leading-Tackles, darunter 10 TFLs auf außen zurück, während Daniel Green für innen zuständig ist. Hybrid Pass-Rush/Backer Khalid Duke wird ebenfalls in einer wichtigen Rolle erwartet, genauso wie JUCO-Transfer Terry Kirksey und Jake Clifton. Die Line bekommt Hilfe durch Mississippi State Transfer Jevon Banks als NT, dazu sind Runplugger Uso Seumalo und End Brendan Mott ebenfalls zu den besseren zu zählen.

    Prognose:

    Vorsicht vor dem September-Trap-Game gegen das Group-of-5 Team! Was letztes Jahr Tulane war, ist dieses Troy aus der Sun-Belt, ebenfalls ein Team dem viel zuzutrauen ist. Das erste Heimspiel gegen Southern Missouri State darf genauso wenig verloren werden, wie der Big-12 Heimauftakt gegen UCF. Davor ist noch ein Trip zu Missouri angesagt, auch da sollte man nicht chancenlos sein. In Conference Play geht es weiter mit Spielen bei Oklahoma State und Texas Tech, die restlichen Auswärts Partien sind bei Texas und Kansas, während zu Hause TCU, Houston, Baylor und als letztes Iowa-State warten. Mit 8 Siegen wäre das Minimum erfüllt, allerdings sollten es für eine weitere Endspielteilnahme dann doch noch ein paar mehr werden. Die Vorentscheidung diesbezüglich fällt wohl im Stretch Ok State, Texas Tech, TCU, Houston und dann Texas.


    OKLAHOMA SOONERS

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    Campus: Norman, Oklahoma

    Conference: Big-12 (seit 1996)

    Bilanz 2022: 6-7 / Niederlage im Cheez-It Bowl gegen Florida State

    Rückblick:

    Man muss schon bis ins Jahr 1998 zurückgehen, will man eine Spielzeit finden, in der die Sooners weniger als 6 Siege auf ihrem Konto hatten. Das war das Jahr bevor Bob Stoops dann übernahm und Oklahoma zurück in die College-Elite führte. Gut, man konnte kaum erwarten, dass Head Coach Brent Venables auf Anhieb das Team zumindest zum Titel führen würde, aber da waren dann teilweise doch extrem gravierende Niederlagen zu schlucken, wie die 0-49 Pleite gegen Red River Rivalen Texas. Am Ende zog man sich gegen ein starkes Florida State Team im Bowl noch ganz beachtlich aus der Affäre, aber eins ist klar: So eine Saison soll es so schnell nicht nochmal geben. Vor allem auf Hinblick der letzten Big-12-Titelchance, bevor man dann in der SEC deutlich härtere Brocken vorgesetzt bekommt.

    Ausblick:

    Dillon Gabriel ist mittlerweile in seinem 5. Jahr. Der QB, der letztes Jahr 3170 Yards mit 25 TDs und nur 6 Interceptions erwarf, plus 300 zusätzliche Yards erlief, wird auch 2023 die Sooners Offense anführen. Zwar ist mit Jackson Arnold ein Top-Rekrut und Dual-Threat QB bereits auf dem Roster, doch sollte die Erfahrung noch für Gabriel sprechen, solange die Leistung nicht zu schwankend sein sollte. Neben ihm wird Jovantae Barnes als RB die Hauptlast des Running Games tragen. Die WR müssen Marvin Mims ersetzen, aber mit Jalil Farooq und dem Slot-WR Drake Stoops, sowie Transfer Andrel Anthony aus Michigan ist das WR-Corps auch dieses Jahr wieder mehr als beachtlich. Hinzu kommt TE Austin Stogner, der von den Gamecocks zurück nach Norman kommt. Die O-Line hat mit C Andrew Raym einen All-Star in den Reihen, dazu helfen Walter Rouse (Stanford) als OT und Caleb Shaffer (Miami) als G aus, damit die Unit nicht zu viel an Stärke verliert.

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    Linebacker Danny Stutsman gilt schon jetzt als zukünftiger NFL Profi. Letztes Jahr mit 124 Tackles (70 Solo), 3 Sacks und 2 Interceptions überragender Mann in der Sooners D.

    Während die Offense nicht das große Problem war, strauchelte die Defense doch arg. Dieses Jahr nun soll aus der zweitschlechtesten Verteidigung in der Big-12 eine deutlich bessere werden, dazu wurden mit Jacob Lacey (Notre Dame) und Davon Sears (Texas State) zwei Transfers für die Inside der Line getätigt, die zusammen mit Jordan Kelley und Isaiah Coe die Rotation bilden sollen. Als Rush-Ends sind Ethan Downs, Reggie Grimes und Wake Forest-Transfer Rondell Bothroyd vorgesehen. Die LB sind stark, angeführt von Danny Stutsman als OLB und zukünftigen NFL-Draftee. Neben ihm werden Jaren Kanak und Indiana Transfer Dasan McCullough erwartet. Fragezeichen gibt es beim Backfield, wobei Veteran CB Woodi Washington und Safeties Billy Bowman, sowie Reggie Pearson (ex Houston) nicht die Schlechtesten sind. Mehr Konstanz und eine bessere 3rd Down Defense wären schon die halbe Miete.

    Prognose:

    Das Auftaktprogramm mit Arkansas State und SMU zu Hause, sowie in Tulsa sollte für einen gelungenen Start in die neue Saison sorgen. Alles andere als ein 3-0 wäre wohl schon ein Problem. In Big-12 Play geht es zu Hause gegen Iowa State, UCF, West Virginia und TCU, dazu das Red River Rivalry Game gegen Texas in Dallas. Auswärts geht die Reise zu Cincinnati, Kansas, Oklahoma State (ein letztes Mal Bedlam), sowie BYU. Alles in allem ein angenehmer Spielplan, der mindestens 9 Siege garantieren sollte, womit man schon wieder in gewohnten Sphären landen dürfte. Das Big-12-Endspiel ist ebenfalls nicht unrealistisch.

    OKLAHOMA STATE COWBOYS

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    Campus: Stillwater, Oklahoma

    Conference: Big-12 (seit 1996)

    Bilanz 2022: 7-6 / Niederlage im Guaranteed Rate Bowl gegen Wisconsin

    Rückblick:

    Bis zur Woche 8 sah alles noch sehr gut aus für die Cowboys, die 2021 ja noch das Big-12-Endspiel erreicht hatten. Doch plötzlich riss der Faden: Gegen Kansas State gab es eine 0-47 Klatsche, von der sich die Pokes nicht mehr erholten. Von den restlichen 4 Spielen gewann man lediglich noch zu Hause gegen Iowa State und auch im Bowl Game gab es eine Niederlage. Danach gab es eine Art Massenflucht ins Transferportal, angefangen bei QB Spencer Sanders, der nun bei den Ole Miss Rebels ist. Head Coach Mike Gundy scheint das erste Mal seit langem ein wenig die Kontrolle über das Team zu verlieren. Oder war das nur eine vorübergehende Schwächephase und man kann sich schon dieses Jahr wieder besser präsentieren?

    Ausblick:

    QB wird voraussichtlich der Ex-Texas-Tech, Ex-Michigan Transfer Alan Bowman. Dieser hatte 2018 und 2019 für die Red Raiders eine akzeptable Saison gespielt, ehe eine Verletzung ihn außer Gefecht setzte. In Michigan kam er gar nicht zum Zuge und nun soll er nach 2020 erstmals wieder eine Offense führen. Backup QB Garrett Rangel könnte die Alternative sein, zeigte aber letztes Jahr nicht unbedingt, dass er die bessere Option wäre. Die sind definitiv auf WR vorhanden, allen voran Brennan Presley, der Senior hatte letztes Jahr 67 Fänge auf seinem Konto. Aus Washington State kommt mit De’Zhaun Stribling weitere Verstärkung und auch Arland Bruce (Iowa) bereichert das Receiving-Corps. Als RB sind Ollie Gordon, Jaden Nixon und Elijah Collins (ex Michigan State) eingeplant. Wird sich zeigen, wer von denen die meiste Spielzeit erhält. Die Offense Line muss sich im Vergleich zum Vorjahr steigern, bekommt aber mit LT Dalton Cooper (Texas State) einen wichtigen Spieler dazu. Aber viel hängt am QB.

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    Schlüsselspieler in der Cowboys Defense: Safety Kendal Daniels

    Für die Defense bringt Gundy einen D-II Coach als Coordinator nach Stillwater: Bryan Nardo heißt dieser und soll die Cowpokes in eine 3-3-5 Defense umwandeln. Viele Spieler sind nach der Vorsaison abgegangen, sodass es einige Fragezeichen zu klären gibt. Nicht dazu gehört DE Collin Oliver als einer der Top-Ends in der FBS. NT Justin Kirkland kommt von Utah Tech und Nathan Latu soll als Edge-Rusher Druck auf den QB ausüben, letztes Jahr hatte er 4 Sacks auf seinem Konto. Neben LB Xavier Benson wird diese Unit komplett neu aufgestellt, während in der Secondary mit S Kendal Daniels ein absoluter Difference-Maker aufwartet. Die CB Korie Black und Cam Smith sollten ebenfalls unangefochten sein und ein solides Fundament für Nardo bilden.

    Prognose:

    Nach einem leichten Aufgalopp gegen FCS Gegner Central Arkansas, folgt schon der erste Test mit einem Ausflug zum zukünftigen Conference-Gegner Arizona State. Ein Heimspiel gegen South Alabama sollte man auch nicht auf die leichte Schulter nehmen, aber insgesamt wäre weniger als ein 2-1 Start schon ein Problem, ein 3-0 dagegen nicht unrealistisch. In Big-12 Play spielen die Cowboys zu Hause gegen Kansas State und Kansas, Cincinnati und Oklahoma im letzten Bedlam-Rivalry-Game für eine absehbare Zeit, und dann noch am letzten Spieltag gegen BYU. Auswärts geht es zu Iowa State, West Virginia, UCF und Houston. Der Spielplan könnte deutlich anspruchsvoller sein und daher wäre alles als eine Steigerung zur Vorsaison wohl ein ernstes Anzeichen, dass die Ära Gundy sich ganz allmählich dem Ende entgegen neigt. 8-10 Siege scheinen im realistischen Bereich zu liegen, bei letzterem wäre auch das Endspiel wieder in Reichweite.


    TCU (TEXAS CHRISTIAN UNIVERSITY) HORNED FROGS

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    Campus: Fort Worth, Texas

    Conference: Big-12 (seit 2012)

    Bilanz 2022: 13-2 / Niederlage im Big-12-Endspiel gegen Kansas State / Sieg im Playoff-Halbfinale gegen Michigan / Niederlage im Championship-Game gegen Georgia

    Rückblick:

    Klar, die Niederlage gegen die Bulldogs war eine Spur zu deutlich (oder zwei, oder drei), aber insgesamt war die Saison für die Horned Frogs eine absolut geniale. Von dem über dramatischen Ende gegen Baylor, über ein mindestens genauso packendes Big-12 Endspiel gegen Kansas State, bis zum Playoff-Sieg in einem “muss-man-gesehen-haben” Halbfinale gegen Michigan. Head Coach Sonny Dykes und seine Mannen sorgten für einen Begeisterungssturm nach dem anderen. Wie gesagt, das Endspiel sollte man schnell abhaken, denn die 14 Spiele, die waren für alle Fans der Frösche ein Genuss.

    Ausblick:

    Aber: Das Vorjahr ist vorbei und TCU muss für die neue Saison einige wichtige Abgänge verkraften. Allen voran Max Duggan, der nun bei den LA Chargers die Bank warm hält. Und mindestens ebenso wichtig, vielleicht sogar wichtiger ist der Verlust von Offense Coordinator Garrett Riley, der nun in Clemson sein Glück versucht. Für ihn bringt Dykes einen nicht unumstrittenen Namen nach Fort Worth: Kendal Briles ist der Sohn von Art Briles, der bei Baylor aufgrund eines Skandals mit sexueller Nötigung seinen Job verlor, wo Kendal damals Offensive Coordinator war. Zuletzt war der jüngere Briles bei Arkansas, wo die Offense nicht immer der Erwartungshaltung gerecht wurde. QB wird Chandler Morris, der schon die Vorsaison startete, ehe Duggan nach einer Knieverletzung übernahm. Bei den Receivern wird Quentin Johnson (nun ebenfalls LA Chargers) fehlen, aber Top-Mann Savion Williams bekommt Hilfe vom Portal. Unter anderem durch JoJo Earle (Alabama), JP Richardson (Oklahoma State) und Jack Bech (LSU). Zudem darf man auch den All-Big-12 TE Jared Wiley als wichtigen Empfänger zählen. Das Laufspiel dürfte bei Alabama Transfer Trey Sanders in guten Händen liegen. Und auch die Line sollte die Abgänge verkraften und hat mit dem Tackle-Gespann Brandon Coleman und Andrew Coker zwei mehr als solide Spieler in ihren Reihen. Willis Patrick (Jackson State) als G und Tommy Brockermeyer (Alabama) ergänzen die Unit.

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    Nach dem Abgang von Quentin Johnson wohl nun die klare #1 bei den TCU WR: Savion Williams (Vordergrund mit der #18), im Vorjahr mit 392 Yards und 4 TDs im Schatten von Johnson.

    Auch in der Defense gibt es einige wichtige Abgänge, vor allem beim Pass-Rush und in der Secondary. Die LB Johnny Hodges (outside) und Jamoi Hodge (innen) sollten allerdings kein Problem darstellen. Im Backfield muss Tre’Vius Hodges-Tomlinson (jetzt LA Rams) ersetzt werden, für ihn kommt Avery Helm aus Florida nach Fort Worth. Josh Newton auf der anderen Seite, sowie die Safeties Mark Perry und Millard Bradford sind aber gewohnt zuverlässig. Die Line wird durch NT Damonic Williams angeführt, aber wer Dylan Horton (4th Round Pick der Houston Texans) als Edge ersetzt, muss sich noch zeigen.

    Prognose:

    Es lässt sich schon vorhersehen, dass die Vorjahressaison sich nicht so einfach wiederholen lässt. Zu viele Abgänge und Fragezeichen ergeben ein unvollständiges Bild, zumal auch der Spielplan alles andere als einfach scheint. Los geht’s mit zwei Heimspielen gegen Colorado und Nicholls (FCS), welche klare Siege sein sollten. Dann folgt der erste Auswärtstrip nach Houston, ehe Dykes ehemalige SMU Mustangs in Fort Worth vorbeischauen. Der restliche Big-12-Plan sieht Partien zu Hause gegen West Virginia, BYU, Texas und Baylor vor, während auswärts Iowa State, Kansas State, Texas Tech und Oklahoma warten. 8 Siege sollten das Minimum sein, aber gerade die Roadgames gegen Big-12-Champ Kansas State, das ganz gefährliche Texas Tech und natürlich die letzte Partie (für eine Weile) bei den Sooners könnten allesamt Niederlagen werden. Und: Die letzten 3 Big-12-Endspiele hatten insgesamt 6 unterschiedliche Teams, dieser Trend könnte sich auch 2023 fortsetzen.

    FCK NZS

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • TEXAS LONGHORNS

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    Campus: Austin, Texas

    Conference: Big-12 (seit 1996)

    Bilanz 2022: 8-5 / Niederlage im Alamo Bowl gegen Washington

    Rückblick:

    In der zweiten Saison unter Head Coach Steve Sarkisian war ein leichter Aufwärtstrend erkennbar. Allerdings blieb es ein Problem, die knappen Spiele zu gewinnen. Gegen Alabama verlor man erst ganz zum Schluss und bei Texas Tech war man in der Overtime unterlegen. Die anderen 3 Niederlagen waren ebenfalls alle mit einem Score Unterschied und damit führt sich fort, was schon letzte Saison ein Problem war. Knappe Spiele gehen selten zu Gunsten der Longhorns aus. Das muss sich ändern, wenn man die hohe Erwartungshaltung endlich erfüllen will. Das Roster ist gespickt mit Stars, jetzt muss die Umsetzung folgen.

    Ausblick:

    Bei der Frage, wer mehr Druck verspürt, Sarkisian oder Quinn Ewers, gibt es keine richtige oder falsche Antwort. Beide stehen dieses Jahr unter besonderer Beobachtung, Ewers hat den Freshman-Star-QB Arch Manning in seinem Nacken sitzen, auch wenn der wohl noch ein Jahr auf der Bank Platz nehmen wird. Dennoch: Ewers muss sich steigern und vor allem konstanter werden. Spiele wie gegen Alabama, als er sein ganzes Potential offenbarte, wechselten sich mit Spielen wie gegen TCU ab, als er zeitweise wirklich keinen Ball an den Mann brachte. Nun sind seine Top-WR zurück, allen voran Xavier Worthy, der die zweite Saisonhälfte mit einer gebrochenen Hand absolvierte, was in ein paar Drops zuviel mündete. Neben Worthy hat Ewers auch noch Jordan Whittingham, sowie den nun wiedergenesenen pfeilschnellen Isaiah Neyor zur Verfügung, ebenso wie Georgia Transfer Adonai Mitchell. Und nicht zu vergessen TE Ja’Tavion Sanders, letztes Jahr mit 54 Fängen und 5 TDs ebenfalls nie zu unterschätzen. Bei den RBs müssen sowohl Bijan Robinson als auch Roshon Johnson ersetzt werden, aber Jonathon Brooks, Jaydon Blue und Keilan Robinson sollten das in Rotation zumindest annähernd schaffen, zumal die Offense Line gespickt ist mit Top-Leuten, angefangen bei den OTs Kelvin Banks und Christian Jones. Letztes Jahr erlaubte man die zweitwenigsten Sacks in der Big-12 und ähnliche Ziele sind nicht zu hoch gegriffen. Allerdings ist die Tiefe auf dem Roster nicht so gegeben, so dass verletzungsbedingte Ausfälle zum Problem werden könnten.

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    Spielte letztes Jahr die zweite Saisonhälfte mit einer gebrochenen Hand, was zu ungewohnten Drop-Problemen führte. Dennoch hatte er 60 Catches für 760 Yards und 9 TDs in 2022.

    In der Defense kann Coordinator Pete Kwiatkowski auf eine routinierte Truppe bauen. Das beginnt in der Secondary mit den Safeties Jerrin Thompson und Jahdae Barron, dazu CB Ryan Watts auf der einen Seite und voraussichtlich Wake Forest Transfer Gavin Holmes auf der anderen. Ergänzt wird die Unit mit Jalen Catalon, einen Hard-Hitting Safety aus Arkansas. Bei den Linebacker sind die Augen auf den neuen kommenden Superstar gerichtet: Anthony Hill war ein 5-Star-Rekrut und soll im Gegensatz zu Manning sofort zum Einsatz kommen. Mit den erfahrenen Jaylan Ford (119 Tackles in 2022), sowie David Gbenda in seinem fünften Jahr an seiner Seite, werden große Dinge erwartet. Die Line wartet mit den Top-Tackles T’Vondre Sweat und Byron Murphy auf, beide stehen schon fest im Notizbuch der NFL-Scouts, nur der Pass-Rush ist ein bisschen fraglich. Barryn Sorrell soll einer der Spieler sein, die den QB unter Druck setzen, der Rest muss sich finden.

    Prognose:

    Ist Texas endlich “back”? Seit 2009 läuft man dem Conference-Titel hinterher und das Endspiel hat man seit der Wiedereinführung 2017 auch noch nie erreicht. Nun also soll der große Wurf gelingen, bevor die Konkurrenz mit Alabama, Georgia und LSU deutlich schwieriger wird. Los geht die Saison zu Hause gegen Rice, ehe es einen Vorgeschmack auf die SEC gibt, mit einem Trip nach Alabama. Ein Sieg dort würde den Hype in ungeahnte Höhen schnellen lassen. Es folgt ein auf dem Papier leichtes Spiel gegen Wyoming, ehe man ins Big-12-Play einsteigt. Dort stehen auf dem Spielplan zu Hause Kansas, BYU, Kansas State und Texas Tech und natürlich das Red River Rivalry Game in Dallas gegen Oklahoma. Auswärts geht es zu Baylor, Houston, TCU und Iowa State. Ziel: Mindestens 10 Siege, damit man zum ersten Mal seit 2009 eine reguläre Saison mit einer zweistelligen Zahl an Erfolgen abschließen kann. Dann sollte auch der Einzug ins Big-12-Endspiel sicher sein. Von größeren Träumen ist im Moment noch abzusehen. Sarkisian muss erst beweisen, dass er dieser Erwartungshaltung gerecht werden kann.


    TEXAS TECH RED RAIDERS

    Campus: Lubbock, Texas

    Conference: Big-12 (seit 1996)

    Bilanz 2022: 8-5 / Sieg im Texas Bowl gegen Ole Miss

    Rückblick:

    Unter Neu Head Coach Joey McGuire wurden die Red Raiders in der Saison zu einem sehr interessanten Team. Allen voran, weil McGuire mehr als jeder andere Head Coach auf Analytics setzte und 54x das vierte Down ausspielte. Nicht nur war das mehr, als jedes andere FBS-Team des Jahres, es waren die meisten ausgespielten vierten Versuche seit mindestens 2009. So glich er das noch teilweise vorhandene Talent-Defizit aus und krönte die Saison mit einem deutlichen Sieg über Ole Miss im Texas Bowl. Und nun, nun soll noch mehr her und der Hype um die Red Raiders in Lubbock ist so groß, wie schon seit Mike Leachs Zeiten nicht mehr. Aber kann das Team diesem Hype gerecht werden?

    Ausblick:

    Wie schon im Vorjahr wird QB Tyler Shough die Saison als Starter beginnen. Die Hoffnung besteht, dass er dieses Mal auch ohne Verletzungspech diese zu Ende bekommt, dies war zuletzt nicht der Fall. Da Backup Donovan Smith nun bei Conference-Rivale Houston weilt, wäre es im Falle des Falles an Behren Morton, die Offense am Laufen zu halten. Mit Offense Coordinator Zach Kittley (der schon Bailey Zappe bei WKU zu enormen Zahlen verhalf), sollte da auf jeden Fall einiges gehen, zumal das WR-Corps ebenfalls Talent aufweist: Jerand Bradley und Myles Price hatten letzte Saison je 51 Fänge, womit sie die Red Raiders gemeinsam anführten. Dazu kommt von Austin Peay mit Drae McCray ein Spieler, der die FCS teilweise dominierte. Mit ihm und den TEs Baylor Cupp und Mason Tharp sind alle Zutaten für ein explosives Passing Game gegeben. Fürs Rushing werden Tahj Brooks (2022 mit 681 Yards und 7 TDs) und Cam’Ron Valdez in seiner zweiten Saison sorgen. Hoffnung besteht, dass die O-Line sich steigert, nachdem sie im Vorjahr die meisten Sacks und TFLs in der Big-12 erlaubte. Mit C Rusty Staats kommt hier ein neuer Mann in das Line-up, der Rest wird um ihn aufgebaut.

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    Einer der Top-Spieler der Red Raiders Defense: Tony Bradford Jr. hatte von seiner DT-Position 10.5 TFLs und 5,5 Sacks.

    Die Defense muss Tyree Wilson ersetzen (jetzt Raiders aber in Las Vegas), der als Edge-Rusher eminent gefährlich war. Steve Linton aus Syracuse soll hier als Ersatz dienen, während die Line ansonsten mit Tony Bradford und Nose Jaylon Hutchings steht. Auch bei den Linebacker gibt es Abgänge zu verkraften, aber mit Jesiah Pierre (innen) und Jacob Rodriguez (außen) sollten die Nachfolger schon parat stehen. Wenig auszusetzen gibt es im Backfield: Dadrion Taylor-Demerson führte das Team mit 3 Interceptions an, neben ihm finden wir Tyler Owens in seinem 5. Jahr und CJ Baskerville von San Diego State als die anderen beiden Safeties. Die CBs sind ebenfalls fix: Rayshad Williams und Malik Dunlap hatten letztes Jahr zusammen 12 PBUs und noch mehr Tackles.

    Prognose:

    Wenn die Red Raiders zum ersten Mal überhaupt ganz vorne mitmischen wollen, dann müssen sie einen durchaus achtbaren Spielplan erfolgreich meistern. Los geht’s in Wyoming, ehe Oregon zu einer schnellen Standortbestimmung nach Lubbock kommt. Die Partie gegen Tarleton State sollte auf jeden Fall gewonnen werden, sodass ein 2-1 im schlechtesten Falle gegeben sein sollte. In Big-12 Play spielt man zu Hause gegen Houston, Kansas State, TCU und UCF, auswärts geht es zu West Virginia, Baylor, BYU und Kansas, sowie am letzten Spieltag zu den Texas Longhorns. Gut möglich, dass der Sieger hier einen Platz im Big-12-Endspiel buchen kann. 8 Siege sind wohl die Mindestvorgabe, aber im Moment wäre es fast schon eine Enttäuschung, wenn es ‘nur’ dabei bleiben sollte.


    UCF KNIGHTS

    Campus: Orlando, Florida

    Conference: Big-12 (seit 2023)

    Bilanz 2022: 9-5 / Niederlage im AAC-Endspiel gegen Tulane / Niederlage im Military Bowl gegen Duke

    Rückblick:

    In ihrer letzten Saison als Group-of-5 Mitglied starteten die Knights als einer der Mitfavoriten auf den Conference Titel. Während man zeitweise tatsächlich wie ein zukünftiger Champion aussah (so besiegte man Tulane in der regulären Saison), gab es wiederum Spiele, die völlig unverständlich aus der Hand gegeben wurden, wie z.B. die Partie gegen Navy. Im AAC-Endspiel war man dann den Tulane Green Wave wiederum deutlich unterlegen und auch im Bowl war man gegen Duke das klar schlechtere Team. Aber all das gehört nun der Vergangenheit an. Head Coach Gus Malzahn führt seine Knights nun als viertes Team aus dem Sunshine State in die Power-5.

    Ausblick:

    Die Malzahn’sche Offense erhält ein paar leichte Tweaks mit neu Offensive Coordinator Darin Hinshaw (zuletzt UAB). Dennoch wird alles, oder zumindest sehr viel, über QB John Rhys Plumlee gehen. Dieser ist ein Dual-Threat QB, welcher sich in Sachen Passgenauigkeit in den letzten Jahren steigern konnte. 2023 konnte er rund 63% seiner Bälle an den Mann bringen, davon 14 zu TDs. 11 weitere steuerte er als Runner bei, wobei er im Kader beileibe nicht der Einzige ist, der den Ball tragen kann. Mit RJ Harvey, Demarkcus Bowman und Johnny Richardson verfügen die Knights gleich über eine ganze Armada von Backs. Bei den WR muss man Topspieler O’Keefe ersetzen (jetzt Boston College), aber Javon Baker hatte letztes Jahr die meisten Yards im UCF-Roster und kehrt zurück. Kobe Hudson ist eine ständige Gefahr mit seiner Fähigkeit für Big-Plays (letztes Jahr 7 TDs) und TE Alec Holler komplettiert die Unit. Veränderungen gibt es in der O-Line wo 3 der 5 Stammspieler nicht mehr zur Verfügung stehen. Mit Lokahi Pauole (G) und Tylan Grable (LT) bleiben aber zwei mehr als solide Spieler in Orlando und per Portal hilft vor allem Kent State RT Marcellus Marshall aus.

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    Kam von Ole Miss nach Orlando und war der erhoffte Leader der Offense: QB John Rhys Plumlee hatte 2568 Passing und 862 Rushing Yards mit ingesamt 25 TDs.

    Wenn die Knights gleich in ihrer ersten Big-12-Saison ganz vorne mitspielen wollen, dann brauchen sie eine bessere Leistung der Defense. Angefangen in der Line wo Ricky Barber und Josh Celiscar als Tackle bzw End wichtige Rollen einnehmen. Der Pass-Rush soll von DE/Edge/LB Tre’Mon Morris-Brash kommen, der letztes Jahr 7 Sacks und 13 TFLs aufweisen konnte. Jason Johnson war letzte Saison der Leading Tackler mit 126 Stopps und Walter Yates komplettiert die LB. Im Backfield müssen einige Spieler ersetzt werden aber mit CB Brandon Adams ist hier immerhin ein Puzzle-Stück schon vorhanden. Per Portal kommen noch Ja'Maric Morris (CB, JUCO) und Jireh Wilson (S, East Carolina) dazu.

    Prognose:

    Den Knights und ihrem erfahrenen Head Coach wird auf Anhieb viel zugetraut, aber ob es gleich zu einem Big-12-Finale langen wird? Los geht die Saison für UCF gegen Kent State und dann weiter mit einem spannenden Vergleich mit Boise State auf dem blauen Turf in Boise. Ein Heimspiel gegen Villanova sollte ein sicherer Sieg sein und dann beginnt die Big-12-Ära, gleich mit einem Besuch beim amtierenden Champion Kansas State. Gleich weiter geht es mit dem 2021 Big-12-Sieger Baylor zu Hause, ehe zwei Auswärtsspiele anstehen: Bei Kansas und dann in Norman bei Oklahoma. Man kann nicht behaupten, dass man UCF einen leichten Einstieg bereitet hätte. Die restlichen Heimspiele sind gegen West Virginia, Oklahoma State und Houston, während auswärts Trips zu Cincinnati und Texas Tech warten. Zwischen 5 bis 8 Siegen scheint hier alles möglich.


    WEST VIRGINIA MOUNTAINEERS

    Campus: Morgantown, West Virginia

    Conference: Big-12 (seit 2012)

    Bilanz 2022: 5-7

    Rückblick:

    Auch in seiner 4. Saison als Head Coach konnte Neal Brown seine Mountaineers nicht in die Spitzengruppe der Big-12 führen. Zwar gab es am Ende der Saison mit Siegen über Oklahoma und Oklahoma State so etwas wie Lichtblicke, aber am Ende standen doch wieder 7 Niederlagen auf dem Konto, darunter die in Pittsburgh beim wiederaufgenommenen Backyard Brawl. Zwar war der Spielplan durchaus nicht ohne, aber das ist eben in der Big-12 so und wird 2023 nicht viel besser. Und so sieht sich Brown noch, bevor die Saison beginnt, auf dem heißen Stuhl.

    Ausblick:

    Nachdem JT Daniels seine College-Tour nun bei Rice fortsetzt, war der Zweikampf um den QB-Posten in Morgantown zwischen QB Garrett Greene, der letztes Jahr schon Einsatzzeit bekam und Redshirt Freshman Nicco Marchiol, der zwar ein höheres Ceiling hat, aber zwischen Wow und Oh No Plays im Camp wechselte, wie eben ein sehr junger Spieler. Zwar ist die Entscheidung bereits gefallen, aber Brown will sie bis zum Schluss gemeinhalten. Wer immer QB ist, mit CJ Donaldson hat er einen wuchtigen RB an seiner Seite, der bis zu seiner Verletzung in Spiel 8 für eine Menge Furore sorgte. Bei den WR gibt es massive Veränderungen und so müssen Devin Carter (NC State), Ja’Shaun Poke (Kent State) unter anderem hier in die Bresche springen. Die O-Line sollte fundamental solide sein mit Zach Frazier als C und den T Wyatt Milum und Doug Nester. Alle 5 Spieler haben bereits Spielerfahrung, was nicht unwichtig sein könnte.

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    Einer der Top-Leistungsträger in der WVU Offense, bis zu seiner Verletzung. In 8 Wochen erlief CJ Donaldson 526 Yards bei einem Schnitt von 6 Yards pro Lauf. 8 mal fand er die Endzone.

    Noch größere Veränderungen gibt es in der Defense wo es zahlreiche Fragezeichen zu beantworten gilt. Immerhin: Mit Sean Martin kehrt einer der besseren Ends zurück und DT MIke Lockhart kam letztes Jahr von Georgia Tech und soll die Line stabilisieren. Im Backfield sind die Safeties Marcus Floyd und Aubrey Burks gesetzt und aus Kent State kommt CB Montre Miller, der wohl ebenfalls starten wird. Bei den Linebackers steht ebenfalls viel auf Neuanfang - außer bei Lee Kpogba, der mit 92 Tackles die Mountaineers anführte.

    Prognose:

    Will Brown die Sitzfläche seines Stuhles abkühlen, sollte der Start einigermaßen gelingen. Problem: Das erste Spiel ist bei Penn State, wo man klarer Außenseiter sein sollte. Nach einem leichten FCS-Gegner namens Duquesne, steht dann der Backyard Brawl gegen Pitt an, dieses Mal in Morgantown. Ein 1-2 Start ist nicht unrealistisch, könnte aber bereits das Ende für Brown bedeuten. Im Big-12-Play kommt mit Texas Tech gleich der nächste schwere Gegner, ehe es zu TCU geht. Au Backe! Von da geht es weiter nach Houston, ehe Oklahoma State in Morgantown vorbeischaut. Die letzten 5 Partien bestreitet man zu Hause gegen BYU und Cincinnati, sowie auswärts bei UCF, Oklahoma und Baylor. Das sieht wieder nicht nach einer Winning Season aus und Brown könnte einer der ersten Head Coaches sein, der seinen Stuhl räumen muss.


    Zusammenfassung:

    Playoff-Aspiranten: Texas

    New Year’s Six Kandidaten: Texas Tech, Baylor, Oklahoma, Kansas State

    Bowl-Teilnehmer: TCU, Kansas, Cincinnati, UCF, BYU, Oklahoma State

    Keine Bowl-Teilnahme: Houston, West Virginia, Iowa State

    Gesucht werden also die nächsten Big-12-Finalisten und die letzten, bevor die Conference dann ab 2023 mit 16 Teams und ohne Oklahoma und Texas in eine neue Ära startet. Mit den schlechtesten Aussichten dürften West Virginia, Iowa State und Houston ins Rennen gehen. Mit BYU und Cincinnati dürften auch zwei weitere neue Teams erstmals nichts mit dem Titel Geschehen zu tun haben, zu groß sind die Fragezeichen auf wichtigen Positionen oder beim Coach (Cincinnati). Oklahoma State darf man nie völlig außer Acht lassen, aber irgendwas scheint da gerade nicht zu passen. UCF hat ein hartes Auftaktprogramm und Kansas braucht eine deutliche Steigerung in der Defense.

    Grenzen wir den weiteren Kreis mal auf 6 Teams ein (behalten aber die Cowboys im Hinterkopf), dann sind das TCU, Oklahoma, Kansas State, Texas Tech, Baylor und Texas. Bei TCU sind die Abgänge anscheinend zu gravierend, zudem ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass sich so ein Husarenritt wie 2023 wiederholen lässt. Baylor hat durchaus Talent und sollte definitiv beachtet werden, muss aber zurück zu einer dominanten Defense wie im Titeljahr. Oklahoma darf man nie aus den Augen verlieren, aber wie schnell kann man das Vorjahr vergessen machen und hat man bereits genug Talent, um gleich vorne wieder mitspielen zu können? Kansas State ist der Titelverteidiger und Klieman baut in Manhattan eine Mannschaft auf, die jedes Jahr ganz vorne mitspielen sollte, auch wenn einige Abgänge schmerzen werden (Vaughn z.B.). Texas Tech wird bei vielen Experten überraschend hoch gehandelt, sind sie das neue “TCU”? Und dann bleibt natürlich noch Texas, die vielleicht das talentierteste Roster aller Big-12-Teams haben, aber das eine große Fragezeichen: Ist Steve Sarkisian der Mann, der dieses Potential in einen Titel umwandeln kann?

    Eins ist klar: Geht es nach den Commissioner und den Fans der Hateful 8 und der Grateful 4, dann sollten Texas und Oklahoma nicht im Finale stehen. Noch größer wäre der GAU wohl nur, wenn beide Teams ein letztes Mai das Big-12-Endspiel gegeneinander bestreiten sollten. Schon allein damit die Big-12 nicht den gerade gewonnenen Kredit durch das starke Auftreten TCUs (bis zum Finale) gleich wieder verspielt.


    Und die letzten beiden Jahre haben gezeigt, dass die Big-12 ziemlich unberechenbar bleibt. Von daher …

    Mögliches Big-12-Endspiel

    Texas Tech Red Raiders vs. Baylor Bears
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    Pre-Season Darling vieler Experten: Texas Tech, QB Tyler Shough (links) und Head Coach Joey McGuire (rechts) möchten dieses Jahr ganz oben mitspielen. Big-12-Champions Red Raiders?


    und als nächstes sagen wir Goodbye zur Pac-12. Aber das letzte Jahr hat es noch mal in sich!

    FCK NZS

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)