Keine BILD in meinen Briefkasten

  • Ach so. Die NPD hat bloß deshalb ein Mandat im Dortmunder Stadtrat, weil die Dortmunder in den letzten paar Jahren nicht genug Gegendemos abgehalten haben? Und ich Blödmann dachte bis eben noch, dass die NPD bloß deshalb ein Mandat im Stadtrat hätte, weil in Dortmund schon seit den frühen 1990er Jahren beständig 3-6% der Wähler ihr Kreuz bei REP, DVU oder NPD gemacht hätten. Was früher egal sein konnte. Jetzt aber nicht mehr, seitdem in NRW bei Kommunalwahlen die Fünfprozenthürde weggefallen ist und somit jede Splitterpartei schon ein Mandat erhält, wenn sie in einer Stadt wie Dortmund bloß auf gerade mal 0.7% der Stimmen kommt. Aber nun gut, jedem seine persönliche Sicht der Dinge.

    Ob Du ein Blödmann bist, nun darüber gibt's in diesem Forum kaum zwei Meinungen. :) Ob die NPD in Dortmund ein Mandat hat oder nicht, das macht bei einem Blödmann wie Thieme den Braten nun nicht wirklich fett. Wenn allerdings im Sog des Wegsehens Irre wie die Reste des nationalen Widerstands um Michael Brück und Siegfried Borchardt einen Sitz für "Die Rechte" im Rat zugesprochen bekommen, dann kriegt das gleich eine ganz andere Brisanz.

    Und zu meiner persönlichen Sicht: Natürlich spielt die Änderung des Kommunalwahlrechts bei der Sitzverteilung eine mitentscheidende Rolle. Aber es gibt mittlerweile genug Untersuchungen zur Erstarkung der Rechten Szene in Dortmund, welche die Untätigkeit in Dortmund als Problemverstärker identifizieren. Beispielhaft sei da der BVB genannt, dessen Geschäftsführung auch jahrelang meint, man müsse die Idioten nur lange genug ignorieren, dann würde sich das Problem von selbst erledigen und damit der rechten Szene einen perfekten Nährboden geboten hat, sich zu entwickeln und zu wachsen. Wir reden da ja - nochmal - nicht lediglich über ein paar zahn- und hirnlose Hartz-IV-Empfänger, mit Glatze und dauerhafter Alkoholfahne, die etwas verloren auf der Kreuzung (um in Deinem Bild zu bleiben) herumstehen, sondern über (leider) intelligente und geschickte Agitatoren, die es geschafft haben, mittlerweile als Anlaufpunkt der gesamten rechten Szene in Deutschland zu gelten.

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Nur ist dieser Nährboden eben seit 25 Jahren da. Der ist nicht erst "gestern" entstanden, bloß wegen ein paar zu weniger Gegendemos. Und auch 'Die Rechte' ist ja nicht wirklich neu im Dortmunder Stadtrat. Als inzwischen abgesoffene DVU gab es die mit vergleichbarem Programm da auch vorher schon. Nur war der Listenplatz 1 da vielleicht nicht ganz so 'prominent' besetzt. Und über den braunen Nährboden in Dortmund braucht man sich ja nun wirklich nicht zu wundern. Dortmund hat ja nun einiges, was es so im Rest der Republik nicht gibt. Die Nordstadt gehört zu den mit Abstand übelsten Stadtteilen, die deutsche Großstädte so zu bieten haben. Dass mir da jahrelang die bulgarischen Stiefelträgerinnen auf der Ausfallstraße an der Ampel quasi schon von selbst ins Auto sprangen, das hab ich so noch in keiner anderen Stadt erlebt. Mit solchen Verhältnissen treibt man natürlich Wähler nach rechts. Dazu der SPD-Sumpf, der 2012 über die Nachwahl ausgemistet werden musste, auch damit treibt man Wähler nach rechts. Das hat also viele Gründe in Dortmund, warum die rechte Szene dort besonders stark ist. Aber zu wenig Gegendemos gehören sicherlich nicht dazu. Sondern das ist einfach das logische Ergebnis von 25 Jahren Dortmunder "Stadtentwicklung".

    2 Mal editiert, zuletzt von greenbaypackers (30. September 2015 um 17:51)

  • Nur ist dieser Nährboden eben seit 25 Jahren da. Der ist nicht erst "gestern" entstanden, bloß wegen ein paar zu weniger Gegendemos. Und auch 'Die Rechte' ist ja nicht wirklich neu im Dortmunder Stadtrat. Als inzwischen abgesoffene DVU gab es die mit vergleichbarem Programm da auch vorher schon. Nur war der Listenplatz 1 da vielleicht nicht ganz so 'prominent' besetzt. Und über den braunen Nährboden in Dortmund braucht man sich ja nun wirklich nicht zu wundern. Dortmund hat ja nun einiges, was es so im Rest der Republik nicht gibt. Die Nordstadt gehört zu den mit Abstand übelsten Stadtteilen, die deutsche Großstädte so zu bieten haben. Dass mir da jahrelang die bulgarischen Stiefelträgerinnen auf der Ausfallstraße an der Ampel quasi schon von selbst ins Auto sprangen, das hab ich so noch in keiner anderen Stadt erlebt. Mit solchen Verhältnissen treibt man natürlich Wähler nach rechts. Dazu der SPD-Sumpf, der 2012 über die Nachwahl ausgemistet werden musste, auch damit treibt man Wähler nach rechts. Das hat also viele Gründe in Dortmund, warum die rechte Szene dort besonders stark ist. Aber zu wenig Gegendemos gehören sicherlich nicht dazu. Sondern das ist einfach das logische Ergebnis von 25 Jahren Dortmunder "Stadtentwicklung".

    Ich verstehe ja, dass die zunächst metaphorische Zuspitzung einer Situation, und die darauffolgend Verengung auf exakt diese Buzz-Words im globalen Kontext, sobald der Tenor der Aussage widerlegt wird, zu Deiner Diskussion-Strategie gehört. Das haben wir ja schon im Nachbarthread mehrfach erleben dürfen. Aber natürlich geht es hier nicht nur um "ein paar Gegendemos zu wenig", sondern generell darum, dass man die rechte Szene in Dortmund Deinem Tenor folgend hat gewähren lassen, gerade auch von Seiten der Stadtverwaltung und vor allem der Polizei. Du gibst mir ja implizit sogar Recht, denn natürlich ist der Nährboden schon lange da - gerade weil man nämlich eben auch lange nichts gegen rechts unternommen hat. Und daher kam es dann zu der schrittweisen Eskalation in den vergangenen Jahren, die dann alle auf dem falschen Fuß erwischte. Das passierte ja gerade aus dem "das sind doch nur ein paar Pappnasen"-Duktus heraus. Das gilt übrigens selbst für viele der "linksgrünen" - um mal in Deinem Duktus zu bleiben - die sich eben auch jahrelang mit diesem Zustand zufrieden gegeben haben. Aber wenn Du Dich in Dortmund nur auf dem Straßenstrich herumgetrieben hast, dann ist Dir das sicherlich verborgen geblieben. :)

    Ich will jetzt aber nicht weiter diesen Thread hier hijacken. Fakt ist, dass Deine These Quatsch ist, was man am Beispiel Dortmund wunderbar aufzeigen kann. Und damit wieder zurück zu Kai Dieckmanns Twitter-Accounts...

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  • Es ist ja kein Einschreiben und der Postbote scchmeißt es ja nur in deinen Briefkasten. Wie willst du die Annahme verweigern? Ok, vielleicht mit einem Zettel am Briefkasten...

    Lies bitte noch mal genau meinen Beitrag, auf den du geantwortet hast, vielleicht auch noch den davor. Dann sollte dir klar sein, dass du etwas falsch verstanden hast.