• Lieber Gott,

    kennst Du mich noch? Ich bin’s…Madness.

    Jetzt kommt sie wieder, Herr: Die besinnliche Zeit. Sie steht kurz vor der Tür, auch wenn es derzeit noch keiner merkt. Es ist die Zeit der Geburt Deines Sohnes, lieber Gott. Die Zeit, in der man sich zurückzieht und über das abgelaufene Jahr nachdenkt. Die Zeit, in der man in sich geht. In der man gute Freunde zu schätzen weiß. Die Zeit, in der man sich bewusst wird, wie wenig im Leben doch wirklich schätzenswert ist und wie klein die vermeintlichen großen Probleme im Bezug auf das wenig Schätzenswerte doch ist.

    Aber genug schwadroniert, Herr. Wenn wir den Realitäten ins Auge blicken, dann fragen wir uns beide das Gleiche: Was bedeutet Weihnachten für uns Menschen heute überhaupt noch? Was wissen die Menschen noch von der Geschichte, die sich um die Geburt des Jesuskindes dreht? Die meisten sind auf diesem Gebiet ähnlich blank, wie bei der 500 000 Euro-Frage von Günther Jauch. Viele stammeln irgendwas zusammen, bei dem man nicht mal weiß ob es die Weihnachtsgeschichte ist und die vom letzten VW-Betriebsausflug: Da war was im Osten, es waren ein paar Engel da und die haben Trompeten geblasen. So lange bis alle kamen und sich niederließen.

    Es ist schon traurig, Herr. Vom Konsum will ich gar nicht reden. Wo bitte steht in der Bibel bitte, dass man sich an Weihnachten beschenken soll? Leitet man das, von diesen drei verirrten Gestalten her, die plötzlich mit Drogen vorm Kuhstall in Bethlehem standen? Du weißt schon, Matthäus, 2, 10-11: „Als sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut 11und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. 12Und Gott befahl ihnen im Traum, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren; und sie zogen auf einem andern Weg wieder in ihr Land.“ Sollen wir uns deswegen was schenken? Weil ein paar orientalische Dealer am dritten Berg falsch abgebogen sind? Ich weiß ja nicht.

    Verzicht, wäre eigentlich das richtige Wort, Herr, Verzicht. So wie die Wirte drauf verzichtet haben dem Josef und seiner schwangeren Maria ein Zimmer zu geben. So wie Judas drauf verzichtet hat, sein Geheimnis noch eine Nacht für sich zu behalten. Und so wie die Philadelphia Eagles Jahr für Jahr drauf verzichtet haben – freiwillig, wohlgemerkt – die Liga zu dominieren. Bals geht es gegen die Dallas Cowboys, nur zur Info Herr, jetzt nicht als Empfehlung irgendwem zu helfen. Das möchte ich von mir weisen. Aber ein bisschen was über die Cowboys muss ich dir schon erzählen, lieber Gott, das kann ich mir jetzt nicht verkneifen. Die sind nämlich momentan ziemlich abgehoben. Das Raumschiff Enterprise der NFL sozusagen. Die ganze Crew ist da beisammen und schwebt irgendwo in der Nähe von aikmans Gedankenwelt. Allen voran natürlich: Bill(e) und – nicht zu vergessen – Mr. Spuck.

    Aber zurück zum Thema. Weihnachten auf Erden, lieber Gott, das ist nicht mehr wirklich schön. Vor allem 2006. Kein Winter, kein Schnee, keine Besinnlichkeit. Was kann man da tun? Wir NFL-Talker wissen die Lösung: Football schauen. Wenigstens was konstantes im Leben. In diesem Sinne.

    Amen

    Thank you 62

  • Danke Maddy. Du hast dich also doch getraut.
    Wie immer ein Highlight.Sehr schön. :thup:
    Besonders dieser Teil hat mir gefallen:

    Zitat

    Matthäus, 2, 10-11: „Als sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut

  • Yes, Amen.

    Wobei Football schauen ja relativ ist. VIelleicht kannste naechstes mal einbinden, das die DSL Leitung haelt und der Stream funzt :mrgreen:

    Fuer die Eagles ist das Beten ja eh fuern Allerwertesten :jeck:

    :conf:

  • das heisst anstatt Geschenke gibts jetzt Drogen.
    Da wird jeder zum Dealer.
    Da hört man auf den Weihnachtsmärkte nur noch :"Hier gibts Haschisch, Marijuhana, Magebrot!" :xywave:

    So in diesem Sinne wünsch ich euch und vorallem Mady eine schöne, ruhige und Drogenreiche Weihnachtszeit! :mrgreen:

    und :bier:

    Bob Kraft:"I'll always remember him coming down the stairs at the old stadium. He said to me 'Hi I'm Tom Brady.' He looked me in the eye and said, 'And I'm the best decision this organization has ever made.'