New England Patriots Preview 2010

Rückblick

Die bestimmenden Themen vor der Saison waren die Rückkehr von Brady und der Umbruch in der Defense. Nachher waren es die Verletzung von Welker und der Zusammenbruch gegen die Ravens.

Bis zur Bye lief es auch ganz gut, von 7 Spielen wurden 5 gewonnen, in den letzten beiden erzielte man 94:7 Punkte. Nach der Spielpause gab es einen Sieg gegen die Dolphins bevor der große Einbruch kam, von den nächsten 4 Spielen verlor man 3. Zwar konnte man sich in der folgenden leichteren Phase im Spielplan in die Playoffs stolpern, allerdings nur um dann ordentlich Prügel zu beziehen.

Gründe für die Misere gab es viele, am Ende läuft aber alles aufs selbe raus. Schwach in der Redzone, bei 3rd-Downs, in der zweiten Hälfte (bzw. im letzten Viertel), in engen Spielen, auswärts (2 Siege, in Buffalo und London) und in den Playoffs. Kurz gesagt: Schwach in Schlüsselsituationen. Bei manchen Protagonisten kann man das noch auf fehlende Erfahrung schieben, bei anderen fehlt es an Talent oder Motivation.

Offseason 2010

Abgänge:
TE Ben Watson (FA, Browns)
TE Chris Baker (cut, Seahawks)
DE Jarvis Green (FA, Broncos)
ILB Junior Seau (Karriereende)
OLB Adalius Thomas (cut)
CB Shawn Springs (cut)
P Chris Hanson (FA)
G Logan Mankins? (Holdout)

Die Situation von Mankins ist noch nicht endgültig geklärt. Mankins und sein Berater behaupten, dass ihm ein Vertrag vergleichbar mit dem Evans-Deal der Saints (ca. 8 Mio. pro Jahr) versprochen wurde. Das Angebot der Patriots liegt bei ca. 6,5 Mio. pro Jahr, was Mankins als Beleidigung auffasst. Angeblich wurde seit dem 4.Mai nicht mehr miteinander gesprochen.

Zugänge:
TE Alge Crumpler (Titans)
OL Quinn Ojinnaka (Falcons, Trade for undisclosed Draft Pick)
DE Gerard Warren (Raiders)
DL Damione Lewis (Panthers)
OLB Marques Murrell (Jets)

Der Fokus des Front Office lag auf den eigenen Free Agents (Wilfork, Banta-Cain, Bodden und einige andere).
Bei den externen Verpflichtungen setzte man auf den gewohnten Mix aus jungen, unbekannten Ersatzspielern und bei ihren vorherigen Teams aussortierten Veteranen.

Draft 2010

Die Patriots waren wie gewohnt sehr aktiv, insgesamt an 7 Trades beteiligt, die meisten der Liga. Am Ende standen 12 ausgewählte Spieler zu Buche und der 2nd-Rounder der Panthers, bereits der 10. Pick für 2011.

# 27 Devin McCourty, CB, Rutgers

Intelligent, guter Athlet, zuverlässiger Tackler, exzellenter Special Teamer. Ein typischer Belichick-1st-Rounder. Er wird die Saison voraussichtlich als Nickelback beginnen.

# 42 Rob Gronkowski, TE, Arizona

Wegen seiner Rückenverletzung ist Gronk in die 2. Runde gefallen, scheint aber völlig fit zu sein. Er ist groß, athletisch, kann gleichermaßen blocken und fangen. Bleibt er von weiteren Verletzungen verschont, kann er der starke Allround-TE werden, den die Patriots seit Jahren suchen.

# 53 Jermaine Cunningham, OLB, Florida

Der ehemalige Gators-DE entspricht auf dem Papier dem Prototyp des strongside OLB im System der Patriots. Mangels überzeugender Konkurrenten wird er frühzeitig Chancen bekommen, zumindest als DE in Passsituationen sollte er spielen.

# 62 Brandon Spikes, ILB, Florida

Groß, stark, tough, herausragende Instinkte, die Rolle des SILB scheint ihm auf den Leib geschneidert zu sein. Er wird bereits gegen die Bengals starten, Guyton übernimmt dann in Passsituationen.

# 90 Taylor Price, WR, Ohio

Price ist ein Rohdiamant. Schnell, beweglich, gute Hände. Er muss sich erstmal hinten anstellen, könnte aber Spielzeit in den Special Teams erhalten.

# 113 Aaron Hernandez, TE, Florida

Ein enorm athletischer Spieler, läuft gute Routes und fängt nahezu jeden Ball. Durch seine Schwächen beim Blocken ist er etwas limitiert, die Ursachen für seinen Fall in die 4. Runde liegen aber neben dem Platz. Er ist als H-Back vorgesehen, kann aber auch als Fullback und auf allen Receiver-Positionen auftauchen.

# 150 Zoltan Mesko, P, Michigan

Groß, athletisch, ein starker Fuß, Schwächen beim directional Punting. Also eigentlich das genaue Gegenteil seines Vorgängers. Einzige Gemeinsamkeit: beide schießen mit links.

# 205 Ted Larsen, C, North Carolina State
# 208 Thomas Welch, OT, Vanderbilt

Larsen, bis vor 2 Jahren DT, und Welch, früher TE, bringen die physischen Voraussetzungen für ihre neuen Positionen mit. Bei beiden fehlt jedoch noch der Feinschliff, weshalb ihr Weg voraussichtlich ins Practice Squad führt.

# 247 Brandon Deaderick, DE, Alabama
# 248 Kade Weston, DE, Georgia

Deaderick hat bereits Erfahrung als 3-4 DE, er wurde im Camp überwiegend rechts eingesetzt, während Weston, im College noch DT, links gespielt hat. Der hat sich in der Preseason verletzt, für ihn ist die Saison schon vorbei. Dagegen hat Deaderick gute Chancen auf den Kaderplatz von Ty Warren.

#250 Zac Robinson, QB, Oklahoma State

Der jährliche developmental QB. Schnell, aber sonst fehlts noch an allen Ecken und Enden.

Schedule:

Week 1: vs. Bengals
Week 2: @ Jets
Week 3: vs. Bills
Week 4: @ Dolphins
Week 5: Bye
Week 6: vs. Ravens
Week 7: @ Chargers
Week 8: vs. Vikings
Week 9: @ Browns
Week 10: @ Steelers
Week 11: vs. Colts
Week 12: @ Lions
Week 13: vs. Jets
Week 14: @ Bears
Week 15: vs. Packers
Week 16: @ Bills
Week 17: vs. Dolphins

Der Spielplan verspricht schon mal eine interessante Saison. Zum Auftakt kommen die Bengals mit Ochocinco und TO nach Foxborough, dann folgt der erste Durchgang in der Division, gleich mit zwei Auswärtsspielen. Nach der frühen Bye geht’s mit den Ravens, Chargers und Vikings weiter, zudem stehen noch die Steelers, Colts und Packers auf dem Programm. Große Namen also, und als Sahnehäubchen obendrauf geht’s an Thanksgiving nach Detroit gegen die Lions.

Coaching Staff

Abgänge:
Defensive Coordinator Dean Pees (Ravens, LB-Coach)
TE-Coach Shane Waldron (Hartford Colonials, WR-Coach)
Dean Pees verlängerte seinen Vertrag aus gesunheitlichen Gründen nicht. Waldron wurde aufgrund der schwachen Saison der TE-Unit gegangen, er arbeitet künftig in der UFL.

Zugang:
Defensive Coach Corwin Brown (Defensive Coordinator, Notre Dame)
Brown hat bereits unter Belichick gespielt (bei den Patriots und den Jets). Er soll sich speziell um die Safeties kümmern.

Überblick:
Head Coach bleibt selbstverständlich Bill Belichick, der erneut einen Coordinator ersetzen muss.

Die Offense wird erneut von QB-Coach Bill O’Brien geführt. Mit neuem Personal und der Erfahrung der letzten Saison sollte er die Auswahl der Spielzüge variabler gestalten und zu effektivere Halftime-Adjustments vornehmen. Zur Seite stehen ihm neben den bewährten Ivan Fears (RBs), Chad O’Shea (WR) und Dante Scarnecchia (OL) auch Offensive Assistant Brian Ferentz für die neuformierte TE-Unit.
Auch die Defense geht ohne offiziellen Coordinator in die Saison. Hier nimmt Belichick selbst die Zügel in die Hand. Als seine rechte Hand gilt LB-Coach Matt Patricia. Dazu kommen Pepper Johnson (DL), Josh Boyer (DBs) und der bereits erwähnte Corwin Brown (Safeties).
Special Teams Coordinator Scott O’Brien behält seinen Posten. Er soll in seinem zweiten Jahr vor allem bei den Returns für Belebung sorgen.

Offense

Quarterback:
Tom Brady, Bryan Hoyer, Zac Robinson

Brady ist gesund, hat nach seiner Knieverletzung ein Jahr Spielpraxis gesammelt und die Chemie mit seinen neuen Anspielstationen scheint zu stimmen. Nummer 12 sollte also eine gewohnt gute Saison spielen.
Einziger Backup bleibt Hoyer, der auch dieses Jahr eine gute Preseason spielt. Robinson wird im Practice Squad landen.

Bewertung:
Brady gehört zu den 3 besten Quarterbacks der Liga. Ob Hoyer wirklich ein ordentlicher Ersatzmann ist, wird sich erst im Ernstfall zeigen.

Running Back:
Laurence Maroney, Fred Taylor, Sammy Morris, Kevin Faulk, BenJarvus Green-Ellis, Chris Taylor, Thomas Clayton

Auch in 2010 gibt’s den Running Back by committee in New England. Mit dem Personal ist angesichts des Alters und der Verletzungsanfälligkeit auch nix anderes möglich.
Maroney soll sein Fumble-Problem in den Griff bekommen haben, wird dann wieder die Hauptlast tragen. Gerade an der Goalline kann er durchaus eine Waffe sein.
Der zweite Back in der Rotation ist Fred Taylor, der immer noch für den ein oder anderen langen Lauf gut ist, Nummer 3 ist Sammy Morris, ein solider Inside-Runner, Teilzeit-Fullback und Backup für Faulk.
Faulk behält seine Rolle als 3rd-down-back. Er ist der beste Receiver und Passblocker der RB-Unit und seine Läufe aus der Shotgun-Formation sind fast immer erfolgreich.
Green-Ellis ist der eindimensionalste Back im Team, weder als Passblocker noch als Receiver konnte er bisher überzeugen. Wird noch ein Kaderplatz für eine andere Position benötigt, wird es wohl ihn treffen.
Diese Backs haben letztes Jahr, allen Kritikern zum Trotz, fast 2000 Yards und 19 TDs zustande gebracht. Wenn zumindest einer von Taylor/Morris fit ist und Maroney den Ball festhält, sollte man dieses Ergebnis mindestens wiederholen können.

Bewertung:
Trotz aller Probleme (Alter, Verletzungen, Maroney‘s Kopf) produziert die Unit brauchbare Stats, sofern man sie lässt. Nächstes Jahr wird es hier einen Umbruch geben, alle Spieler sind im letzten Vertragsjahr.

Wide Receiver:
Randy Moss, Brandon Tate, Wes Welker, Julian Edelman, Taylor Price, Sam Aiken, Matt Slater, Darnell Jenkins, Buddy Farnham, Rod Owens

Gerade mal ein Neuzugang und trotzdem ist die WR-Position auf dem Papier deutlich stärker besetzt als letztes Jahr.
Moss ist vor seiner vermutlich letzten Saison als Patriot in blendender Verfassung, auch die Schulterverletzung, die ihn letzte Saison gebremst hat, ist ausgestanden.
Brandon Tate ist nach 2 Knieverletzungen endlich fit. Mit dem Ball in der Hand ist er ohnehin schwer zu stoppen und dank seiner Schnelligkeit wird er auch den ein oder anderen langen Pass fangen, so dass mehr Raum für Moss entstehen sollte.
Auch der 3. Starter kommt aus der Reha, Welker ist nur 8 Monate nach seinem Kreuzbandriss wieder auf dem Platz. Eine vierte 100-Catch-Saison ist damit möglich, aufgrund der besseren Alternativen als letztes Jahr glaube ich aber nicht dran.
Eine dieser Alternativen ist Edelman, letztes Jahr als Ersatz für Welker die Überraschung der Saison. Für 2010 suchen die Patriots alternative Einsatzmöglichkeiten für den ehemaligen QB. Er könnte auch außen spielen, hat im Camp mehrmals Passprotection-Drills der Running Backs absolviert und manch einer spekuliert gar über eine Wildcat-Variante.
Sam Aiken ist der Special Teams Captain. Aufgrund seinen Qualitäten als Blocker und seiner Schnelligkeit ist er als vierter oder fünfter Receiver brauchbar.
Rookie Tayor Price hat genug Zeit, die Offense zu lernen, muss sich seinen Platz im 45er-Aufgebot erstmal in den Special Teams verdienen.

Bewertung:
Dieses Jahr gibt es nicht nur Moss und Welker, Tate und Edelman sind eine klare Verbesserung gegenüber Galloway und Stanback.

Tight End:
Alge Crumpler, Rob Gronkowski, Aaron Hernandez, Rob Myers, Carson Butler

Einen wirklichen Starter gibt es hier nicht, man wird je nach Spielsituation, Form und Gegner durchtauschen.
Der erfahrene Crumpler hat das Camp als #1 im Depth Chart begonnen, allerdings ist er im Herbst seiner Karriere kein großer Faktor als Receiver mehr. Gronkowski bringt eigentlich alle Anlagen mit und scheint ihn jetzt auch überholt zu haben. Mit Hernandez hat man einen dynamischen H-Back, der in Formationen mit zwei oder drei TEs, als Fullback und auch als Receiver eingesetzt werden kann.

Bewertung:
Mit drei völlig verschiedenen Spielertypen sind die Patriots auf dem Papier ideal besetzt. Fraglich ist, wie schnell sich die beiden Rookies an die NFL gewöhnen. Mit Crumpler haben sie aber einen guten Lehrmeister.

Offensive Line:
Matt Light (LT), Dan Connolly (LG), Dan Koppen (C), Stephen Neal (RG), Sebastian Vollmer (RT)
OT: Nick Kaczur (T/G), Mark LeVoir, George Bussey (T/G), Thomas Welch
C/G: Ryan Wendell , Rich Ohrnberger, Eric Ghiaciuc, Ted Larsen, Quinn Ojinnaga (G/T)

Die erste Reihe ist auch ohne Mankins ordentlich besetzt. Mit Light, Koppen und einem gesunden Steve Neal hat man ein Gerüst aus bewährten Kräften. Connolly, der neue Left Guard, ist eine jüngere Version von Russ Hochstein. Ein solider Spieler ohne die ganz große Power im Runblocking, aber gerade bei Pulls und Screens gut. Vollmer hat bereits gegen Ende der letzten Saison die Position von Kaczur übernommen, er wird auch dieses Jahr als Right Tackle starten.
Kaczur wird zumindest die ersten Wochen der Saison wegen seiner Rücken-OP verpassen. Nach seiner Rückkehr könnte er, sofern er nicht den verletzungsanfälligen Neal ersetzen muss, Connolly auf die Bank verdrängen oder den Posten als Swing-Tackle einnehmen. Diesen wird solange der bewährte Mark LeVoir einnehmen.
Um die zwei Backup-Plätze in der Mitte kämpfen momentan 5 Spieler. Ryan Wendell (ein jüngerer Dan Connolly) ist kann alle drei Positionen (nahezu) gleich gut spielen. Ohrnberger ist am stärksten als Right Guard, dürfte als Absicherung für die jährliche Neal-Verletzung im Kader bleiben. Ojinnaga könnte nach abgesessener Sperre in den Kader rutschen, für Larsen bleibt ein Platz im Practice Squad.

Bewertung:
Die Starter sind gut. Ein Fragezeichen sind, bis zur Rückkehr von Kaczur (oder gar Mankins), die Ersatzspieler in der Mitte. Allerdings hat Scarnecchia bisher noch immer irgendwo einen brauchbaren Ersatzmann versteckt.

Defense:

Defensive Line:
Gerard Warren (LDE), Vince Wilfork (NT), Mike Wright (RDE), Myron Pryor, Ron Brace, Damione Lewis, Brandon Deaderick, Darryl Richard, Kyle Love, Ty Warren (IR), Kade Weston (IR)

Die Defensive Line musste bereits früh im Camp einen schweren Schlag hinnehmen, als Ty Warren an der Hüfte operiert wurde. Damit bleibt in Nose Tackle Wilfork nur noch ein bewährter Starter. Der wird auch dieses Jahr konstant 2 Blocker beschäftigen und die Mitte dicht machen.
Flankiert wird er von Wright und Gerard Warren, die mehr Druck auf den Quarterback erzeugen sollten, als Ty Warren und Green das letztes Jahr konnten. Fraglich bleibt allerdings, ob sie gegen den Lauf standhalten können. Dies dürfte Einsatzchancen für Ron Brace eröffnen, sobald er seinen Trainingsrückstand aufgearbeitet hat. Backup-NT Pryor ist ein kleinerer, flinker Spieler, wird auch in Nickel-Formationen zum Einsatz kommen. Bleiben nur 6 DL im Team, wird es vermutlich Lewis treffen.

Bewertung:
In dieser Besetzung befürchte ich massive Probleme gegen den Lauf. Gegen den Pass sollte es aber funktionieren.

Outside Linebacker/Defensive End:
Tully Banta-Cain, Derrick Burgess, Jermaine Cunningham, Pierre Woods/Rob Ninkovich/Marques Murrell

Mit Banta-Cain und Burgess hat man zwar zwei ordentliche Passrush-Spezialisten, nur müssen diese mangels besserer Alternativen als Starter herhalten. Abhilfe soll Rookie Cunningham schaffen, der jedoch (auch verletzungsbedingt) noch etwas mehr Anlaufzeit brauchen wird.
Um die verbleibenden 2 Plätze streiten sich noch drei Spieler, die ihre Stärken eher in den Special Teams haben. Woods ist der erfahrenste der drei, spielt seit Jahren eine gute Rolle in den „Big Four“ (Kickoff, Punt, KR, PR), Ninkovich hat letztes Jahr gute Ansätze als Passrusher gezeigt, ist zudem der Backup-LS. Murrell hat allerdings bisher die meisten Snaps mit den Startern bekommen.

Bewertung:
Es fehlt ein Spieler wie Vrabel auf seinem Karrierehöhepunkt. So steht das aktuelle Personal jeweils einen Platz zu hoch im Depth Chart.

Inside Linebacker:
Jerod Mayo, Brandon Spikes, Gary Guyton, Tyrone McKenzie, Dane Fletcher, Eric Alexander, Thomas Williams

Spikes verkörpert genau den Spielertyp, der hier noch gefehlt hat: Ein größerer, starker Run-Stuffer mit herausragenden Instinkten. Aufgrund seiner fehlenden Geschwindigkeit ist er natürlich gegen den Pass limitiert, deshalb wird er mit Guyton rotieren. Der hat sich als Passverteidiger und Ersatz für Mayo bewährt, dürfte zudem wieder eine größere Rolle in den Special Teams übernehmen.
Mayo sollte nach seinem verletzungsbedingten Durchhänger wieder an seine starke Rookie-Saison anknüpfen und durch die Präsenz von Spikes mehr Raum haben um seine Athletik auszuspielen.
Den letzten Platz hat McKenzie relativ sicher. Er hat 2009 auf IR verbracht, kommt jetzt langsam wieder in Tritt.

Bewertung:
Spikes ist „for real“ und in der Kombination mit Guyton die perfekte Ergänzung zu Mayo. Der ist auf dem Sprung zum absoluten Top-Mann.

Cornerback:
Leigh Bodden, Darius Butler, Devin McCourty, Jonathan Wilhite/ Terrence Wheatley, Kyle Arrington, Terrence Johnson, DeAngelo Willingham

Bodden ist ein erfahrener, physischer Spieler. Er zählt zwar nicht zu den Top-Cornerbacks der Liga, ist aber ein zuverlässiger Starter.
Auch Rookie McCourty spielt körperbetont, ist ein sicherer Tackler und zudem ein exzellenter Special Teamer. Er streitet sich mit Darius Butler, der athletischste des Trios, um den zweiten Starterposten. Der wird in der Nickelformation im Slot verteidigen.
Arrington hat seinen Platz als Gunner sicher, weshalb für Wheatley und Wilhite nur ein Platz bleibt. Ersterem könnte seine Verletzungsanfälligkeit zum Verhängnis werden.

Bewertung:
Einen großen Namen sucht man hier vergebens, aber die Position ist, auch in der Breite, gut besetzt. Die jungen Spieler haben zudem noch Luft nach oben.

Safety:
Brandon Meriweather, Patrick Chung, James Sanders, Brandon McGowan, Sergio Brown, Ross Ventrone, Bret Lockett, Josh Barrett

Meriweather rückte 2008 für Harrisson in die Mannschaft und konnte sich seit dem kontinuierlich steigern. Er hat eine enorme Reichweite, gute Hände und verteilt gerne harte Hits. Allerdings will er oft noch zu viel auf einmal und lässt dann Big Plays zu. Kann er hier noch zuverlässiger werden und seine Leistung konstant abrufen, gehört er zu den besten der Liga.
Neben ihm wird Chung auflaufen, der eine seltene Kombination aus physischer Präsenz, Spielintelligenz und Athletik mitbringt.
Sanders ist der erfahrenste Safety im Team, allerdings auch der bestbezahlte, weshalb er für viele als Trade-Kandidat gilt. Er spielt zwar meist unauffällig, aber immer zuverlässig. Als dienstältestes Mitglied einer sehr jungen Secondary ist er mMn sein Geld wert.
McGowan hat sich letztes Jahr als Manndecker gegen Tight Ends bewährt, könnte zudem den LB/S-Tweener spielen, den Belichick schon lange sucht.
Der von den Broncos „geklaute“ Barrett wird die Saison auf IR verbringen.

Bewertung:
Meriweather steht auf dem Sprung zum Top-Safety, Chung ist zumindest ein ordentlicher Starter. Die Bank ist stark besetzt.

Special Teams:

Kicker: Stephen Gostkowski
Punter: Zoltan Mesko
Long Snapper: Jake Ingram
Kick Returner: Brandon Tate, Devin McCourty, Taylor Price, Kevin Faulk
Punt Returner: Julian Edelman, Taylor Price, Brandon Tate, Wes Welker

Der Ghost gehört zu den zuverlässigsten Kickern der Liga, überzeugt zudem mit weiten Kickoffs.
Mesko ist noch zu unkonstant, hat sein großes Potential in der Preseason aber schon angedeutet. Eine Verbesserung gegenüber Hanson ist er in jedem Fall. Ingram, der dritte im Bunde, hat bisher keinen Snap vermasselt, mehr kann man nicht erwarten. Übrigens: alle drei wurden von den Patriots selbst gedraftet, das gibt’s sonst nirgends in der NFL.
Die Kick-Returns waren letztes Jahr nur Durchschnitt, hier ruhen die Hoffnungen auf Tate, zudem wurden einige Blocker ausgetauscht.
Die Punts hat letztes Jahr noch Welker zurückgetragen. Dieses Jahr darf sich erstmal Edelman versuchen, der bereits angedeutet hat, das er’s auch kann. Im Laufe der Saison könnte Welker aber wieder übernehmen.

Bewertung:
Nachdem endlich auch ein neuer Punter gefunden ist, sind die Spezialisten-Jobs gut besetzt.
Man hat einige junge Kandidaten für die Return-Aufgaben, die auch etwas mehr Big-Play-Ability mitbringen sollten.
Die Coverage-Units haben letztes Jahr keinen einzigen TD zugelassen und sollten keine Schlüsselspieler verlieren.

Fazit:

In den letzten beiden Jahren wurde die Mannschaft deutlich verjüngt. Spieler wie Vollmer und Gronkowski in der Offense oder Spikes und Chung in der Defense deuten auf eine physisch dominantere Spielweise hin, zudem bringt man vor allem in der Defense mehr Geschwindigkeit aufs Feld.
Personell drückt der Schuh noch bei den Outside Linebackern, sowie verletzungsbedingt bei den Defensive Ends und möglicherweise den Guards. Die Running Backs sind ja seit Jahren ein Fragezeichen.
Dem gegenüber stehen Verbesserungen in den Special Teams, in der Secondary, bei den Inside Linebackern und auf Right Tackle, wobei es aufgrund fehlender Erfahrung noch zu Problemen kommen könnte. In der Offense wurde Brady’s Arsenal aufgefüllt und er selbst sollte nach einer OP-freien Offseason zu alter Stärke zurückfinden.
Für den ganz großen Wurf scheint mir dieses Team noch nicht bereit zu sein. Getragen von Tom Brady und der Offense wird es aber ein besseres Bild abgeben, als in der zweiten Hälfte der letzten Saison. Ich tippe auf eine spannende Saison mit mehr Höhen als Tiefen, 11 Siege und den erneuten Division-Titel halte ich für realistisch.

Zitat von pmraku

Das sind aus meiner Sicht Spiele, die mindestens 50-50 sind

Und da sieht man, dass die dicken Brocken (fast) alle nach Foxborough müssen. Angesichts der Heimstärke bewerte ich da die Chancen der Pats deutlich besser.

Zitat von Green&White

Danke für die super Preview!!

Ich seh' die Patriots nach wie vor als leichten Favoriten in der AFCE (Brady & Sanchez sind wohl doch noch 2 Paar Schuhe). Vor allem eure Pass-Offense macht mir etwas sorgen. Jetzt müssen wir schon auf 2 Welker's aufpassen, wo wir doch schon den ersten nie im Griff hatten. Wenn Revis nicht zurückkommt, weiß ich nicht wie wir die Offense stoppen sollen.
Und ich hoffe natürlich, dass die Run-Defense wirklich so anfällig wird, wie du befürchtest

Auf eine spannende Saison, die es wohl werden wird im Osten der AFC

Schön, das wir uns einig sind