RUMÄNIEN
20. ESC-Teilnahme (1994, 1998, 2000, 2002-2015, 2017-19), 18x Finale, 2018 zum ersten Mal Finale seit Einführung der Semis verpasst.
Bester Platz: 3/2x (2005, 2010)
Song: On A Sunday (An einem Sonntag)
Interpret: Ester Peony
Sprache: Englisch
Offizielles Video:
Live:
Melodie: Der Song ist beim ersten Anhören fast spurlos an mir vorbei gegangen, die Melodie versucht zwar verschiedene Genres mit einzubauen, scheitert aber darin eingängig zu sein. Erst nach mehrfachem Hören entwickelt sich so etwas wie eine Hook, wobei diese auch schnell nervig sein kann, weil sie zu eintönig erscheint. Kein Song, der für ein einmaliges Hören geeignet ist, wie eben beim ESC. 7
Lyrics: Im Text geht es um eine verflossene Liebe, an der die Protagonistin vergeblich versucht festzuhalten - ob es sich da um einen Lebenspartner handelt, der noch lebt oder um einen Familienangehörigen, der bereits verstorben ist, bleibt komplett offen. Auf jeden Fall zieht dieser Verlust die Person im Text in einen tiefen Strudel der Depression und immer wieder wird die Zeile wiederholt: "Loving you is a hard price to pay". Ein Text ähnlich düster wie das Gesamtwerk 10
Ausgefallenheit / Besonderheit: Der Mix von verschiedenen Stil-Richtungen wie RnB, Contemporary, Ballade mit leichten Trance-Einflüssen macht den Song zwar nicht langweilig, aber wie zu oft verwässert der Versuch soviele Richtungen einzubauen den Titel und zieht den gewollten Effekt eher ins Negative. So bleibt dann als Gesamteindruck doch eher: Ballade - aber keine nennenswerte übrig. 9
Stimme / Live: Sängerin Ester Peony ist noch mit das Stärkste am Song. Ihre Stimme ist sowohl kräftig, als auch sehnsüchtig, einfühlsam, womit sie das Gefühl dieses Songs einer Person, die nach etwas unwiederbringlichem festzuhalten sehr gut verkörpert. 14
Instrumente: Auffallen sind die Gitarrenklänge zu Beginn des Titels, die dann nach und nach in den Hintergrund rücken, wenn mehr und mehr computergenerierte Töne die Oberhand gewinnen, um den Song Dynamik zu verleihen. Allerdings verliert sich dadurch die Seele des Titels. 9
Nervfaktor: Kurz zusammengefasst: "ay-ay-ay" ... Die Komposition ist ohnehin eher schwächlich und dann dieses ständig wiederholende ay-ay-ay in der Pre-Chorus-Zeile geht einem ganz schnell auf den Zeiger. Auch ansonsten sind die verschiedenen Elementen nur sehr unausgegoren gemixt und bringen den Hörer schnell an die Grenze des Erträglichen. -12
Gesamt: 37
Fazit: Eine der enttäuschendsten Vorstellungen aus Rumänien seit längerem. Letztes Jahr verpasste man knapp (4 Punkte fehlten als 11.) zum ersten Mal seit der Einführung der Semis den Einzug ins Finale, obwohl der Song deutlich besser war. Dieses Jahr nun versucht man es mit einem Titel, der so in die Kategorie: "gut gewollt ist nicht halb gewonnen" passt. Dazu die Ausgangsposition in einem stark besetzten zweiten Halbfinale und damit droht auch dieses Jahr nur der Tribünenplatz für Samstag. Und diesesmal wäre es gerecht.
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Favoriten aus Rumänien bis dahin:
Voltaj: All Over Again (ESC 2015)
Paula Seling & Ovi: Playing With Fire (ESC 2010)
Taxi: The Moon (ESC 2000)
gleich geht es weiter mit: Russland