Zu dem von Dir angesprochenen Zeitpunkt (quasi nach/in der Grundschule) ist das Kind doch eigentlich schon in den Brunnen gefallen.Natürlich ist das schwierig, wenn Eltern irgendwann an ihre eigenen kognitiven Grenzen kommen. Aber eigentlich startet diese Entwicklung ja schon viel früher. SEHR viel früher.
Nein, unser Kind lernt mit 2,5 kein Chinesisch und wird es auch nicht mit 4, aber wenn Du siehst, wie relevant die allerersten Lebensjahre da sind für die Entwicklung von Sprache, Motorik, Sozialverhalten usw.... das kannst Du dann irgendwann auch nicht mehr aufholen. Und deswegen meine ich, dass eigentlich DA der hebel ansetzen muss. Wer liest den Kindern vor, wer fördert und fordert ihre sprachliche, geistige und motorische Entwicklung? Auch der Kindergarten / Tagesmutter sind dazu nur limitiert in der Lage.
Dazu kommt, dass gerade viele Mitbürger mit Migrationshintergrund die Kinder mitunter gar nicht erst in die Obhut schicken und somit auch das Erlernen der deutschen Sprache da mitunter verlangsamt wird.
Und wie ich vorher schon schrieb: geh mal zu den Elternabenden und guck mal, WER da sitzt und wer da NICHT sitzt. Die Kinder sind da am Ende nur die Leidtragenden.jetzt kommt natürlich noch hinzu, dass natürlich auch die Eltern der jeweiligen Schicht gerne unter sich bleiben. Was ich ehrlich gesagt auch ganz gut verstehen kann. Wenn Deine Freizeit eh schon limitiert ist, dann verbringst Du die dann halt doch lieber mit den Eltern der "Krabbelgruppe", die aus Deinem eigenen gesellschaftlichen Klientel besteht, als da jetzt auch noch soziale Aufbauhilfe zu leisten. Davon wird sich auch keiner freisprechen.
Die Kinder in der Kindergartengruppe, die ich da tagtäglich sehe, sind eigentlich alle noch zuckersüß, aber du merkst jetzt schon die Unterschiede und erlebst ja auch das Verhalten der Eltern beim Bringen und Abholen mit. Traurig, aber Realität.
Stimme dir in allen Punkten zu. Umso früher die Hilfen greifen, umso besser und das auch am besten in Zusammenarbeit mit den Eltern und nicht nur als Ergänzung. Ist in der Theorie natürlich deutlich einfacher als in der Praxis umzusetzen.
Zum Thema Elternabende: Bin ich auch prinzipiell bei dir, wobei es zum Beispiel als alleinerziehender Elternteil mit mehreren Kindern schon etwas komplizierter ist zu einem Elternabend zu gehen. Sprich es liegt nicht immer am mangelnden Interesse. Aber hatte selbst auch schon den Fall bei Elternabenden in der Schule, wo von 15 Kindern zwei "Eltern" anwesend waren und beides waren die jeweiligen Betreuer aus der Wohngruppe.