Auswandern in die Staaten

  • Kleine Anekdote zum Thema Freiheit vs. Bürokratie: Vor ein paar Tagen habe ich versucht, in einem Walmart im Herzen von Maine neben einem Haufen anderer Lebensmittel auch zwei Dosen Bier zu kaufen. Ich war schon leicht amüsiert, als ich an der Kasse nach einer ID gefragt wurde - die Policy sei, dass sie das bei jedem müssen, der aussieht wie unter 40. Völlig absurd wurde es erst, als die Dame an der Kasse darauf bestand, auch eine ID von meiner Frau zu sehen und das Bier direkt vom Band nahm, als diese erklärte, gerade keine bei sich zu haben. Ich wies darauf hin, dass ICH das Bier kaufen möchte. Das sei egal, jeder Beteiligte müsse sich ausweisen (unsere Kinder blieben gleichwohl unbehelligt, vielleicht sahen sie ja nicht aus wie unter 40). Ich fragte, ob es helfen würde, wenn meine Frau kurz raus geht. Nein, geht nicht, sie kann uns keinen Alkohol verkaufen. Und wenn ich gleich nach dem Einkauf noch mal alleine reinkomme, um das Bier zu kaufen? "No, that's not how it works." Genau so hat es dann aber doch funktioniert. Familie ins Auto gepackt, schnell noch mal rein und an einer anderen Kasse - natürlich erst nach Prüfung der ID - das Bier gekauft.

    Achtung, Klischeealarm: Demnächst versuche ich mal, eine halbautomatische Handfeuerwaffe zu erwerben, das ist wahrscheinlich einfacher.


    Das ist bei Walmart nicht unüblich.
    Obwohl ich die Kassiererin fragte, ob sie mich jetzt ernsthaft veralbern möchte, rief sie nur einen "Code 21" ins Mikrofon und der Filialmanager kam angewackelt.
    Der hat mir das Zeug dann auch ohne ID verkauft, nachdem ich ihn gefragt hatte, ob er einen 47-jährigen tatsächlich ernsthaft für unter 21 schätzen will?!

  • Ach ja...sollen doch am "deutschen Wesen" alle genesen...

    Vllt ist das einfach das Gesetz, was die da einhalten (und was in Deutschland viel zu oft nicht eingehalten wird)?

    Vielleicht wissen die auch einfach um die Gefahr, die besteht, wenn Sie Dich mit einem Augenzwinkern durchwinken und Du 10 Minuten später mit einem Heer von Anwälten vor deren Tür stehst und die Scheiße aus denen rausklagen möchtest, der mitunter zumindest in einem blöden Vergleich endet?

    Surgers "Trick" ist nichts anderes, als eine neue Lage zu schaffen, die für die 2. Kassiererin einen neuen Sachverhalt darstellt.
    Warum bist Du nicht wieder zu der 1. Verkäuferin gegangen? ich gebe Dir Brief und Siegel, dass diese Dir das Bier nicht verkauft hätte!

    Wer mit sowas nicht zurecht kommt, sollte am besten keinen Urlaub in den USA machen

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Erinnert mich daran, als wir uns in Virginia mit Alkohol eindecken wollten.
    Bier gabs im Walmart. Für Wein mussten wir woanders hin, weil laut Walmart-Mitarbeiterin in VA Wein nicht im Supermarkt verkauft werden dürfe.
    Für Schnaps mussten wir wiederum in einen dritten Laden.

  • Kleine Anekdote zum Thema Freiheit vs. Bürokratie: Vor ein paar Tagen habe ich versucht, in einem Walmart im Herzen von Maine neben einem Haufen anderer Lebensmittel auch zwei Dosen Bier zu kaufen. Ich war schon leicht amüsiert, als ich an der Kasse nach einer ID gefragt wurde - die Policy sei, dass sie das bei jedem müssen, der aussieht wie unter 40. Völlig absurd wurde es erst, als die Dame an der Kasse darauf bestand, auch eine ID von meiner Frau zu sehen und das Bier direkt vom Band nahm, als diese erklärte, gerade keine bei sich zu haben. Ich wies darauf hin, dass ICH das Bier kaufen möchte. Das sei egal, jeder Beteiligte müsse sich ausweisen (unsere Kinder blieben gleichwohl unbehelligt, vielleicht sahen sie ja nicht aus wie unter 40). Ich fragte, ob es helfen würde, wenn meine Frau kurz raus geht. Nein, geht nicht, sie kann uns keinen Alkohol verkaufen. Und wenn ich gleich nach dem Einkauf noch mal alleine reinkomme, um das Bier zu kaufen? "No, that's not how it works." Genau so hat es dann aber doch funktioniert. Familie ins Auto gepackt, schnell noch mal rein und an einer anderen Kasse - natürlich erst nach Prüfung der ID - das Bier gekauft.

    Achtung, Klischeealarm: Demnächst versuche ich mal, eine halbautomatische Handfeuerwaffe zu erwerben, das ist wahrscheinlich einfacher.

    Bei mir war es letztes Jahr in LA so, dass mir der Verkäufer das Bier nicht verkaufen durfte, weil er laut System nicht alt genug dafür war. Das war echt urkomisch und ihm vor allem sehr unangenehm. Nachdem dann auch der Marktleiter kam und sich über den armen Kerl auch noch lustig machte konnten wir dann nach ca. 20 Minuten auch bezahlen. Laut Ausweis war der Verkäufer übrigens 35, auch wenn er jünger aussah :D

    +++NFL-Talk Pickem 2014 Champion+++
    +++NFL-Talk-Fantasy E-Liga 2014 Champion+++
    +++ NFL-Talk-WM-Tippspiel 2014 Champion+++

  • Nee, nur damit du´s auch verstehst Sepp :P

    Nee keine Ahnung. Irgendwie ist hier bei mir am Server was umgestellt. Sehr verwirrend. :thumbdown:

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    Einmal editiert, zuletzt von GermanTexan (24. August 2015 um 14:14)

  • Dabei war das im Griechenland Thread noch dein Leitspruch ...

    Etwas selektives Wahrnehmungsverhalten, kann das?

    Wo hab ich gesagt, dass deutsche Verhältnisse in Griechenland funktionieren würden?

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Erinnert mich daran, als wir uns in Virginia mit Alkohol eindecken wollten.
    Bier gabs im Walmart. Für Wein mussten wir woanders hin, weil laut Walmart-Mitarbeiterin in VA Wein nicht im Supermarkt verkauft werden dürfe.
    Für Schnaps mussten wir wiederum in einen dritten Laden.

    Und ich musste letztens doch tatsächlich noch in einen Apotheke fahren, weil die im deutschen Walmarkt echt keine Painkillers verkaufen...

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Vllt ist das einfach das Gesetz, was die da einhalten (und was in Deutschland viel zu oft nicht eingehalten wird)?

    Vielleicht wissen die auch einfach um die Gefahr, die besteht, wenn Sie Dich mit einem Augenzwinkern durchwinken und Du 10 Minuten später mit einem Heer von Anwälten vor deren Tür stehst und die Scheiße aus denen rausklagen möchtest, der mitunter zumindest in einem blöden Vergleich endet?

    Surgers "Trick" ist nichts anderes, als eine neue Lage zu schaffen, die für die 2. Kassiererin einen neuen Sachverhalt darstellt.
    Warum bist Du nicht wieder zu der 1. Verkäuferin gegangen? ich gebe Dir Brief und Siegel, dass diese Dir das Bier nicht verkauft hätte!

    Ich wollte sogar wieder zur gleichen Kassiererin, aus reiner Neugier, aber sie war inzwischen abgelöst worden. Und ich sage ja nicht, dass die Kassiererin doof war; ich gehe wie du davon aus, dass sie sich an ein Gesetz oder eine Richtlinie gehalten hat und gerade deshalb erscheint mir das Erlebnis als gutes Beispiel dafür, dass man eben nicht für alle Lebenslagen behaupten kann, die USA seien liberaler und/oder weniger bürokratisch als Deutschland.

  • Obwohl dafür auch die punitive damages ein Grund sein dürften. Ein so radikales Äquivalent gibt es beispielsweise in Deutschland nicht.

  • Ich habe Giessereimechaniker gelernt Ende der 90er. In Kiel gab es damals MAK, vllt kennt ja der eine oder andere noch den Namen. Bei MAK stieg dann Caterpillar in die Giesserei ein, bzw übernahmen diese.
    Nach ein paar Monaten begann Caterpillar damit die Belegschaft abzuklopfen ob sie nicht Lust hätten nach Lansing/Michigan zu gehen um dort in der Giesserei zu arbeiten. Da die Montan Industrie in ihren letzten Atemzügen lag taten das etliche, unter anderem ein sehr guter Freund von mir. Anfangs hielten die ihren "Versprechungen", gleiches Gehalt, ähnliches Urlaubswesen usw. Irgendwann machten dort die Mitarbeiter nicht mit wegen den "Deutschen" und deren Behandlung. Dann kamen die United Steelworkers und schwupp waren alle gemachten Versprechen Caterpillars dahin! Die konnten sich sogar gegen die ausgehandelten Verträge wehren! Die Gewerkschaften dort haben unendliche Macht! Das süsse Leben in den USA wurde für viele zur Hölle. Mein Freund ist inzwischen Schlosser in ner kleinen Firma, Caterpillar ist in Kiel wieder raus, nicht ohne den nötigen Technologietransfer und in Kiel wird zwar noch gegossen, aber glücklich sind hier nur wenige über Caterpillar gewesen.
    Ich habe keine verlässlichen Zahlen wie viele der Giesser noch in Lansing oder gesamt USA sind. Aber viele kamen zurück! Ein häufiges Argument war die Krankenversorgung in den Staaten, auch die "neuen" Arbeitsbedingungen schmeckten viel im dualen Ausbildungssystem gross gewordenen nicht. Kam sehr oft vor das deren Wissen von ihren Vorarbeiter nicht gewürdigt wurde was den oft in geplatzten Tiegeln, Ausschuss beim Guss und falscher Legierung endete! Die Meinung, nein das Wissen der "zugezogenen" war denen nix wert und die Meinung der alten war wichtiger. Vollkommen egal ob es falsch war.
    Dies ist mir in Erinnerung geblieben, auch wenn es mich nicht betraf.

    2 Mal editiert, zuletzt von sportlichkiel (23. Oktober 2015 um 15:30)