New England Patriots 2011
Rückblick
Zu Beginn der Saison 2010 sah es nach einem Übergangsjahr auf hohem Niveau aus. Die ohnehin schon blutjunge Defense musste auch noch ohne die verletzten Warren und Bodden auskommen und auch die eingespielte Offense hatte noch offene Fragen zu beantworten (wie fit ist Welker, wie ersetzt man Mankins).
Diese Erwartung wurde in den ersten Wochen auch weitestgehend bestätigt. Gegen die Bengals und Bills hagelte es Punkte auf beiden Seiten, gegen die Jets brachte die Offense dagegen nichts auf die Reihe. Ein außergewöhnliches Spiel gab es am 4.Spieltag in Miami zu sehen: Die Patriots punkteten durch Lauf, Pass, Kickoff-Return, Interception-Return und ein geblocktes Field Goal.
Mit 3 Siegen aus 4 Spielen ging es dann in die Bye-week, langweilig wurde es aber keinesfalls. Bekanntlich wurde Moss zu den Vikings getradet, dafür kam Branch aus Seattle zurück.
Auch in den folgenden Wochen fehlte es nicht an Spannung, die nächsten Spiele waren bis zum Schluss heiß umkämpft. Die einzige Ausnahme, und auch die zweite und letzte Niederlage der Regular Season, war der desaströse Auftritt in Cleveland. Hier verletzte sich auch noch Kicker Stephen Gostkowski schwer.
Im Dezember waren die Patriots wie gewohnt nicht zu stoppen. Lediglich gegen die verletzungsgeplagten Packers stand man am Rande der Niederlage, aber Dan Connolly brachte die Patriots mit dem Highlight der Saison wieder auf Kurs.
In den Playoffs gab’s den dritten Durchgang gegen die Jets, ähnlich wie ein Jahr vorher gegen die Ravens musste man eine deutliche Niederlage einstecken.
Schedule
Week 1: @ Dolphins
Week 2: vs. Chargers
Week 3: @ Bills
Week 4: @ Raiders
Week 5: vs. Jets
Week 6: vs. Cowboys
Week 7: Bye
Week 8: @ Steelers
Week 9: vs. Giants
Week 10: @ Jets
Week 11: vs. Chiefs
Week 12: @ Eagles
Week 13: vs. Colts
Week 14: @ Redskins
Week 15: @ Broncos
Week 16: vs. Dolphins
Week 17: vs. Bills
Coaching Staff
Bill Belichick, der letztes Jahr bereits zum dritten Mal zum „Coach of the Year“ gewählt wurde, musste dieses Jahr nur einen seiner Assistenten ersetzen. Corwin Brown (Safeties) bekam nach nur einem Jahr keinen neuen Vertrag.
QB-Coach Bill O’Brien ist bereits seit zwei Jahren für die Offense verantwortlich und wurde nach einer überragenden Saison der Offense (über 500 Punkte, nur 10 Turnover) auch offiziell zum Offensive Coordinator ernannt. Ihm zur Seite stehen wie bereits letztes Jahr Ivan Fears (RB), Chad O’Shea (WR), Dante Scarnecchia (Assistant Head Coach/OL) und Brian Ferentz (TE).
Die Defense geht dagegen erneut ohne offiziellen Coordinator in die Saison. Ein möglicher Kandidat wäre Matt Patricia, der die Safeties von Brown übernommen hat. Dessen Posten als LB-Coach hat mit Patrick Graham ein Assistant Coach aus den eigenen Reihen erhalten. Pepper Johnson (DL) und Josh Boyer (DB) bleiben dagegen in gewohnter Position.
Die Special Teams bleiben in den bewährten Händen von Scott O’Brien, der in sein drittes Jahr bei den Patriots geht.
Draft 2011
Die Patriots gingen mit 9 Picks in die Draft, davon je 2 in den ersten drei Runden. Nach drei Tagen und „nur“ 4 Trades (den just-for-fun Swap mit den Eagles mitgezählt) hatte man 9 Spieler ausgewählt. Außerdem hat man Picks der Saints (1.Runde) und der Raiders (2.Runde) erhalten.
#17 Nate Solder, OT, Colorado, 6‘8“, 319 lbs
Solder ist genau der Typ von Tackle, den die Patriots in den letzten Jahren bevorzugt verpflichtet haben: Groß, athletisch, ehemaliger TE. Nate muss noch an seiner Technik feilen und auch im Kraftraum noch zulegen, aber er ist intelligent und bringt die richtige Einstellung mit. Mit Scarnecchia hat er zudem einen der besten OL-Coaches der Liga, so dass erwartet wird, dass er spätestens nächstes Jahr den Platz von Matt Light einnimmt.
#33 Ras-I Dowling, CB, Virginia, 6‘1“, 198 lbs
Dowling kommt gut mit großen Receivern zurecht, ist stark im Run Support und in den Special Teams. Sein größtes Problem sind Verletzungen, auch in der Preseason hat er einige Zeit gefehlt. Ras-I sollte vom ersten Spiel an Spielzeit als dritter oder vierter Corner sowie in den Special Teams erhalten. Auch Einsätze als Safety sind denkbar.
#56 Shane Vereen, RB, California, 5‘10“, 210 lbs
Vereen ist flink genug um auch mal durchbrechenden Verteidigern im Backfield auszuweichen und mit seiner Schnelligkeit für den ein oder anderen langen Lauf gut. Sofern er seinen Rückstand durch eine Verletzung im Camp schnell aufholt und insbesondere seine Aufgaben in der Pass Protection erfüllen kann, wird er schnell ein wichtiger Bestandteil der Rotation werden. Besonders im Passspiel kann er dank seiner Fähigkeiten als Receiver eine Waffe sein. Denkbar ist auch, dass er sich mal als Returner versuchen darf.
#73 Stevan Ridley, RB, LSU, 5‘11“, 225 lbs
Ein ganz anderer Typ als Vereen. Mehr Power, dafür weniger Speed. Sollte Green-Ellis von Beginn an ein paar Carries abnehmen und Spielzeit in den Special Teams bekommen.
#74 Ryan Mallett, QB, Arkansas, 6‘7“, 253 lbs
Beeindruckende Statur, starker Arm, dafür in Sachen Mobilität irgendwo zwischen Statue und Tom Brady angesiedelt. Ursprünglich als 1st-Rounder gehandelt ist er vor allem wegen diverser Gerüchte über seinen Charakter, Drogen etc. weit gefallen und war in der dritten Runde sehr guter Value. Spielen wird er höchstwahrscheinlich erst in der nächsten Preseason wieder, bis dahin kann er in Ruhe an seinen Schwächen arbeiten.
#138 Marcus Cannon, OG, TCU, 6‘5“, 358 lbs
Auch Cannon ist weit gefallen, allerdings aus gesundheitlichen Gründen. Bei ihm wurde ein Non-Hodgkin-Lymphom festgestellt. Cannon ist nicht gerade der typische Lineman der Patriots. Für einen Spieler dieser Größe ist er aber erstaunlich beweglich und flink. Marcus könnte mittelfristig als Right Guard starten, dieses Jahr wird von ihm aber nichts erwartet.
#159 Lee Smith, TE, Marshall, 6‘6“, 266 lbs
#194 Markell Carter, DE/OLB, Central Arkansas, 6‘4“, 252 lbs
#219 Malcolm Williams, CB, TCU, 5‘10“, 204 lbs
Diese Spieler haben die Cuts nicht überstanden. Smith ist jetzt in Buffalo, Carter im Practice Squad und Malcolm Williams nach einer Verletzung in der Preseason derzeit Free Agent.
Offseason
Abgänge:
RB/FB Sammy Morris (cut)
RB Fred Taylor (Karriereende)
WR Brandon Tate (cut)
TE Alge Crumpler (cut)
OT Nick Kaczur (cut)
RG Steve Neal (Karriereende)
DE Ty Warren (cut)
DE Eric Moore (cut)
OLB Tully Banta-Cain (cut)
CB Darius Butler (cut)
CB Jonathan Wilhite (cut)
S Brandon Meriweather (cut)
S James Sanders (cut)
S Jarrad Page (FA, Eagles)
K Shayne Graham (FA)
LS Matt Katula (cut)
Die Entlassung von Crumpler war wohl seiner Schulterverletzung geschuldet, Ty Warren ist der Systemumstellung der Defense zum Opfer gefallen. Bei Banta-Cain und Sanders stand die erbrachte Leistung nicht mehr im richtigen Verhältnis zum Gehalt, während Meriweather vor allem seine undisziplinierte Spielweise zum Verhängnis wurde.
Zugänge:
WR Chad Ochocinco (Bengals, Trade)
TE Dan Gronkowski (Broncos, FA)
OG Brian Waters (Chiefs, FA)
DT Albert Haynesworth (Redskins, Trade)
DE Mark Anderson (Texans, FA)
DE Andre Carter (Redskins, FA)
DE Shaun Ellis (Jets, FA)
LB AJ Edds (Dolphins, claimed off waivers)
LB Jeff Tarpinian (Undrafted)
CB Antwaun Molden (Texans, claimed off waivers)
S James Ihedigbo (Jets, FA)
LS Danny Aiken (Bills, claimed off waivers)
Die jahrelangen Rufe nach Passrushern wurden erhört. Gleich 4 Neue sollen hier Abhilfe schaffen. Der 5fache Pro-Bowler Waters soll der Interior Line mehr Stabilität geben und Nummer 85 wähnt sich im Himmel.