Arizona Cardinals Offseason 2016

  • http://www.nfl.com/news/story/0ap…ng-stomach-pain


    Bruce Arians ist im Krankenhaus. Näheres hab ich nicht gefunden

    Hoffen wir mal, dass es nur ein "Magenproblem" ist und nichts schlimmeres. Wäre für das Team echt doof.

    "Kritik ohne Mitgefühl ist Gewalt" (nakagawa roshi)
    -.-.-.-
    "Die Würde des Menschen ist kein Konjunktiv"
    -.-.-.-
    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute von neuem beginnen.


  • QUARTERBACKS


    CARSON PALMER- Drew Stanton - Matt Barkley


    Matt Barkley beginnt die Spielzeit als dritte Option, ein Status den er mittlerweile nur allzugut kennt und sich für seine Karriere wohl auch nicht als Dauerlösung vorgestellt hat. Auch hier muß ein hoffnungsvoller Collegespieler, der auf einem berühmten Campus (USC) so etwas wie eine Institution war, feststellen, daß solche Verdienste und Leistungen in der NFL nur sehr wenig bis nichts zählen.

    Alles begann eigentlich schon mit seinem letzten Collegespiel, als ein gegnerischer Mega-Hit seine Schulter verformte, deformierte und seinen weiteren sportlichen Werdegang entscheidend negativ beeinflussen sollte. Denn statt als hochgehandelter Draftpick (teilweise war gar von 1st overall die Rede) fiel er ganz aus den ersten Runden und wurde erst im vierten Durchgang von den Eagles geholt.

    Dort konnte er sich weder gegen Michael Vick noch Nick Foles durchsetzen und die durch deren Verletzungen erhaltenen Spielanteile wusste er auch nicht unbedingt zur positiven Eigenwerbung zu nutzen. Es folgte zu Saisonbeginn 2015 der Trade nach Arizona, wo er bislang aber auch nicht über den Status des Clipboard-Holders hinauskommt.

    Ein guter bis sehr guter Collegespieler, der aber wohl auf NFL-Niveau den hohen Ansprüchen nicht ganz gerecht werden kann. Beileibe kein Einzelbeispiel.


    Drew Stanton ist der geborene Karriere-Backup, der immerhin schon seit 2007 in der Liga herumreist. Als ein 2nd Round Pick wurde er von den Lions gedraftet und war dort bis 2011 beschäftigt. Nach kurzen Aufenthalten bei den Jets und den Colts wurde er 2013 von den Cards verpflichtet.

    Als Palmer 2014 eine saisonbeendende Verletzung erlitt erhielt er die Chance als Starter und gewann sogar seine ersten beiden Spiele. Dann aber zog er sich selbst eine Knieverletzung zu und die Cardinals spielten den Rest der Saison Quarterback-Karussell.

    Er steht noch bis 2018 in der Wüste unter Vertrag und rechnet sich laut eigener Aussage gewisse Starterchancen aus, wenn Palmer aufhört. Nun ist er nicht mehr der Jüngste (32 Jahre), aber wenn er tatsächlich noch einmal eine Chance auf einen NFL-Starterposten erhält, dann ist das wohl tatsächlich in Arizona und unter Arians, auch wenn dann nur als sicherlich kurzfristige Lösung bzw. Überbrückung zu einem jungen Spieler.


    Carson Palmer befindet sich nun mittlerweile im gesetzten Spätherbst seiner Karriere, der Winter unmittelbar vor der Haustür stehend. Im kommenden Dezember 37 Lenze jung steht er noch bis 2018 unter Vertrag, jedoch ist der Klub sicher gut beraten, aufgrund dieses Alters und seiner Verletzungshistorie zumindest mittelfristig über einen geeigneten Nachfolgekandidaten nachzudenken.

    Sportlich kann er jedoch immer noch mit den Besten konkurrieren, 2015 warf er für 4.671 Yards mit 35 Touchdowns und elf Interceptions. Abzuwarten bleibt natürlich, wie er das Playoffdebakel gegen die Panthers verarbeitet hat. Natürlich werden von Profis da meist gängige Klischees ala „I am over it, get ready for the new season“ bemüht, aber ob da nicht doch etwas im Unterbewußtsein hängengeblieben ist werden die ersten Spiele zeigen.

    Jake Delhomme etwa war bis zu dem Playoff-Meltdown gegen, genau, die Arizona Cardinals, ein ganz passabler Quarterback. Danach aber war es nie wieder so wie vorher und er erlangte zu keinem Zeitpunkt mehr das Niveau seiner Leistung vor diesem Ereignis. Hier heißt es also abwarten, den Willen nach einer schweren Verletzung bzw. schlechten sportlichen Leistungen gestärkt zurückzukommen, den hat Palmer auf jeden Fall. Nun gilt es, dies auch noch einmal für die zwei, drei restlichen Spielzeiten der Karriere aufs Feld zu übertragen.



    to be continued ...


  • Auch wenn preseason ist, aber ein 0:3 ist nicht wirklich berauschend. Zwar sei das alles kein Problem für die season, aber manchmal ist es das "Momentum", was dann am Saisonbeginn des Ausschlag gibt. Palmer aus Sicherheitsgründen früh raus und auch sonst gigantisch "Luft nach oben".

    Ich warte mal noch das 4te Spiel ab, bevor ich mich zu ärgern beginne.

    ws

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  • Teil 1

    Teil 2





    RUNNING BACK


    DAVID JOHNSON – Andre Ellington – Chris Johnson


    DJ wird der etatmäßige Starter sein und bei allen drei Downs auf dem Feld stehen. Viel wird von ihm erwartet, er soll 20-25 Versuche pro Spiel erhalten und auch seine Stärken als Passempfänger sollen mehr zur Geltung kommen. Die Coaches sehen ihn als äußerst wichtigen, integralen Bestandteil der Offensive, gerade um Carson Palmer auch einmal effektiv entlasten zu können. Bleibt er gesund, die O-Line stabil und Palmer weiterhin eine Konstante, dann könnte das ein recht erfolgreiches Jahr sowohl für das Team wie auch für DJ selbst werden.

    Ellington bildet zusammen mit CJ das Backup-Duo. Leider sehr verletzungsanfällig wird er nach der Saison Free Agent und die Cards wohl verlassen (müssen). Zeit also für ein klein wenig Eigenwerbung in 2016. Wieviel Gelegenheit(en) er dafür erhalten wird ist ungewiss und hängt von mehreren Faktoren ab (seine Gesundheit, die der Kollegen, Gameplan). In der Pre-Season sah er mitunter ganz manierlich aus, die Präsentation in der Regular Saison bleibt abzuwarten. Nutzt er seine Chance hilft er dem Team und vor allem auch sich selbst und seinen Beschäftigungsmöglichkeiten im Hinblick auf die kommende Offseason.

    Daß der Artist formerly known as CJ2K nochmal in der Wüste unterschreiben würde kam ziemlich überraschend. Chris Johnson aber verlängerte um ein Jahr und wird weiterhin ein elementarer Bestandteil der Running-Back Formation sein und sei es nur, um dem anderen Johnson diverse Verschnaufpausen zu verschaffen. Letztes Jahr ließ er mitunter sogar alte Ansätze aufblitzen, fiel dann aber am Ende verletzungsbedingt aus. Inwieweit der Körper noch mitmacht und sich die beiden anderen Kollegen präsentieren wird wohl seine Rolle in dieser Spielzeit definieren.


    TIGHT END


    JERMAINE GRESHAM – Darren Fells – Troy Niklas


    Nachdem Jermaine Gresham in seinen fünf Jahren bei den Bengals immer mindestens 46 Paßfänge in einer Saison hatte, setzten ihn die Coaches in Arizona angesichts der eigenen Receiver in 2015 vermehrt bzw. fast immer an der LoS zum ausschließlichen Blocken ein. 18 Fänge und ein einziger Touchdown bedeuteten daher ein career-low, aber trotzdem kein Grund Trübsal zu blasen. Denn blocken konnte er richtig gut und effizient, so gut, daß er jetzt nochmal um ein Jahr verlängerte. Auch 2016 haben die Cards genug gute Wide Receiver, sodaß sich sein Aufgabengebiet und Tätigkeitsfeld wohl nicht groß verändern wird.

    Fells wird ebenfalls ein berücksichtigter Teil der TE-Rotation sein, auch er unterschrieb wie Gresham für ein Jahr und auch er ist eher Blocker als Passfänger. Ein Topathlet (6“7-281), aber im Passspiel gelang ihm nie so der Durchbruch, er wird wohl entweder allein oder zusammen mit Gresham meistens die O-Line bei Laufspielzügen unterstützen. Letztes Jahr immerhin mit drei TDs, an der Goalline kann er also auch mal ab und zu für ganz kurze Passrouten eingesetzt werden. Die Coaches werden sicher Mittel und Wege finden, ihn eventuell auch mal öfters gegen overmatchte Defender zu stellen.

    Niklas nimmt und bekommt die übriggebliebenen Brotkrumen, die vom Tischrand auf den Boden fallen. Leider auch ein wenig auf seinen Body of Glass zurückzuführen, der ihn in seinen ersten beiden NFL-Saison schon öfter im Stich ließ. Körperlich ein Tier (6“6-270) und nicht ganz talentfrei (52nd overall pick 2014) bringt er physisch eigentlich alle Voraussetzungen mit, wurde aber wie gesagt eigentlich mehrheitlich durch Verletzungen beim Entfalten dieses Leistungsvermögens ausgebremst. Ob das in 2016 anders wird, bleibt abzuwarten. Wichtig ist, daß er gesund ist und bleibt, der Rest wird sich zeigen.


    WIDE RECEIVER


    LARRY FITZGERALD – MICHAEL FLOYD – John Brown – J.J.Nelson - Jaron Brown

    Was soll man zu Larry Fitzgerald alias Fitz noch sagen?

    Ein Vorbild an Einsatz und Leistungswille, charakterlich auf und neben dem Spielfeld eine absolute Führungspersönlichkeit. Es gibt in der NFL und auch bei den NFL-Fans wohl nur sehr wenige, die ihm nicht noch den ultimativen Erfolg gönnen würden. Individuell hat er so ziemlich alles erreicht, Bestmarken en masse, dazu Geld wie Heu, aber darum geht es ihm jetzt nicht mehr. Der Ring fehlt noch, aber wohl auch ohne ihn hat er schon jetzt seinen Platz in der Cardinals-Franchise bzw. der NFL-Geschichte gefunden und wird ihn in 2016 nur noch weiter zementieren (u.a. mit seinem Touchdown Nr.100).

    http://www.nfl.com/player/larryfitzgerald/2506106/profile

    Michael Floyd schickt sich an, langfristig durchaus in die Fußstapfen von Fitz treten zu können. Vielleicht nicht unbedingt, was Motivation und Arbeitseinstellung anbelangt, aber vom Talent und den letztjährigen sportlichen Leistungen her ist für ihn der Sky das Limit. Außergewöhnliche körperliche Voraussetzungen, gepaart mit Schnelligkeit und Durchsetzungsvermögen und garniert mit jetzt gesammelter Erfahrung lassen große Taten erwarten. Dazu kommt, daß nächstes Jahr sein Vertrag ausläuft und er, wenn nicht schon vorher verlängert wird, mit einem Klassejahr den hauseigenen Geldtresor drastisch vergrößern könnte.

    John Brown etablierte sich in der letzten Saison als echte Nummer 3 bei den Receivern, indem er sich statistisch in allen Wertungen verbesserte und dies nun in seiner dritten Spielzeit auch bestätigen möchte. 65 Fänge, über 1000 Yards und 7 TDs sind aller Ehren wert und legen die Latte für 2016 schön hoch. Da statistische Werte aber nicht alles sind und es immer noch um einen Teamsport geht, soll er auch Gelegenheit bekommen, die Punts zu returnieren. Allerdings erlitt er in der Pre-Season eine Gehirnerschütterung, deren Nachwehen er immer noch spürt. Hier muß abgewartet werden, denn die Coaches werden da kein Risiko eingehen wollen.

    J.J. Nelson könnte in seinem zweiten Jahr eine größere Rolle als in der Rookie-Saison einnehmen. Trotz der enormen internen Konkurrenz kann er durch seine immense Schnelligkeit und Wendigkeit Lücken in gegnerische Abwehrreihen reißen und diese dann auch für sich ausnutzen. Nur körperlich muß er ziemlich zulegen, 5“10 & 160 erinnern eher an ein zartes, zierliches Geschöpf als an einen Footballspieler. Hier müssen mehr Kartoffeln und Eiweißproteine auf den Tisch.

    Jaron Brown hat so ein klein wenig das Problem, daß das Team eben auf dieser Position im Moment zumindest sehr gut besetzt ist. Schon letzte Saison eher sporadisch eingesetzt, scheint er in dieser Spielzeit, wo Fitz & Floyd gesetzt sind, John Brown eine stabile Nummer 3 darstellt und JJ Nelson auf dem Sprung zu sein scheint, so etwas wie der „odd man out“. Aber vielleicht überrascht er ja auch und sichert sich aus den verschiedensten Gründen ein paar mehr Spielanteile. Das wäre auch in seinem eigenen Interesse, denn er steht nur noch für 2016 unter Vertrag.



    to be continued ...



  • O-LINE


    JARED VELDHEER (Left Tackle) - MIKE IUPATI (Left Guard) - A.Q. SHIPLEY (Center) - EVAN MATHIS (Right Guard) - D.J. HUMPHRIES (Right Tackle)

    John Wetzel - Antoine McClain - Evan Boehm/Earl Watford - Taylor Boggs/Cole Toner - Rob Crisp/Givens Price


    Nach dem Abgang von Lyle Sendlein ist A.Q. Shipley zu Saisonbeginn der Starter auf der Center-Position. Die Cards sind seine immerhin schon fünfte Station in der NFL, ein Zeichen, daß er sich noch nicht so richtig irgendwo für längere Zeit konstant etablieren konnte. Nun, wie gesagt, wird er zumindest anfänglich das Vertrauen der Coaches innehaben und versuchen neben den etablierten Kollegen links und rechts nicht als der weak link aufzufallen. Earl Watford und Rookie Evan Boehm sind die Backups. Watford geht in sein letztes Vertragsjahr und kann zwar eigentlich alle drei O-Line Positionen bekleiden, ragt aber bei keiner so richtig heraus. Solides Handwerk, aber eben auch nicht sonderlich berauschend. Stand jetzt ist er 2017 wohl kein Cardinal mehr. Boehm dagegen wohl schon, er wurde gedraftet um Shipley Dampf zu machen und zumindest mittelfristig auch mal zu ersetzen.

    Der 4th Rounder diesen Jahres bekommt den Posten aber natürlich nicht geschenkt, auch er muß sich anbieten und beweisen. Dazu vertraut Arians generell eher den etablierten Veteranen als einem Rookie, gerade auf einer so wichtigen Position wie Center. Hier gilt es daher abzuwarten wie sich Shipley präsentiert und ob Boehm sich schon im Verlauf dieser Saison als ernstzunehmende Alternative präsentiert.

    Über Mike Iupati muß man nicht diskutieren, ein echter Stalwart auf seiner Position, der zu den Besten seines Fachs gehört. Liga-Weltenbummler Antoine McClain (schon sein sechstes Team) ist Ersatzmann. Auch die zweite Guard-Position ist in guten Händen, Evan Mathis räumt hier auf und verteilt Blocks mit Schmackes und Nachwehen.


    Als frischgebackener Superbowl-Gewinner muß er niemand mehr etwas beweisen, kann aber der O-Line als Leader und Anführer auch noch mit 34 Jahren natürlich äußerst wertvolle Dienste und Erfahrung bieten. Kein schlechter Ersatz für den getradeten Jonathan Cooper. Die unbeschriebenen Taylor Boggs und Rookie Cole Toner (Pick Nr.170) sind die Ersatzleute.

    Jared Veldheer ist einer der besten Left Tackle der Liga, ein Hochhaus von einem Mann (6“8/321), der weiterhin ein fester und elementarer Bestandteil der Cardinals O-Line ist und auch bleiben soll. John Wetzel ist der unproven backup.

    Mit D.J. Humphries präsentiert sich eine sehr interessante Personalie, die in diesem Jahr wohl endlich etwas näher beleuchtet wird. Der Erstrundenpick 2015 (24th overall) kam in keiner einzigen Begegnung zum Einsatz, schon sein Training Camp im letzten Jahr gefiel Coach Arians überhaupt nicht und dies setzte sich dann auch in der regulären Saison fort. Nun aber hat der Ernst des Lebens auch für ihn begonnen, denn Bobby Massie unterschrieb in Chicago und Humphries hat nun keine Ausreden mehr. Der Weg ist bereitet, nur muß er ihn jetzt auch selbst beschreiten. Rob Crisp und Givens Price als Backups sind auch hier qualitativ recht abfallende zweite Optionen.


    D-LINE

    CALAIS CAMPBELL (DE) - COREY PETERS (NT) - RODNEY GUNTER (DE)

    Ed Stinson/Red Bryant - Xavier Williams - Frostee Rucker/Robert Nkemdiche


    Corey Peters fiel die gesamte letzte Saison wegen Verletzung aus und ist sozusagen ein halber Neuzugang, der die D-Line in 2016 bereichern wird. Vorsichtig optimistisch wird er wohl anfangs sogar der Starter als Nose Tackle sein, vor den unerfahrenen Ersatzspielern Xavier Williams und Olsen Pierre. Calais Campbell war in den vergangenen Jahren konstant einer der besten 3-4 Ends der Liga. Ein Tier von einem Mann (6“8/300), ungemein kraftvoll, dabei aber beweglich und agil … ein Komplettpaket. Interessant wird zu beobachten sein, ob ihn die Cards über 2016 hinaus verlängern. Sein Vertrag läuft nächstes Jahr aus und er wird erst 30, sollte er also den Markt testen (müssen), da die Cardinals keine Kohle mehr haben, wird er einer der begehrtesten Free Agents der Offseason sein. Ihn sichern Ed Stinson und Red Bryant ab, Jungspund Stinson ist reine Depth, der erfahrene Veteran Bryant ein wertvoller Mentor.

    Rodney Gunter komplettiert das Startertrio, er muß jedoch mehr Impact als einen einzigen Sack, so wie in 2015, vorweisen, denn dahinter lauern … Frostee Rucker, der als erfahrener Run-Stuffer zumindest solide Zuverlässigkeit aufweist und vor allem Robert Nkemdiche, der sagenumwobene Draftpick diesen Jahres. Letzterer ist ein lupenreines Beispiel für einen Boom-or-Bust Spieler, entweder er ist nach zwei Jahren aus der Liga oder aber die Cardinals haben einen massiven Steal gelandet. Behält er den Kopf oben und die Marihuana-Pfeife im Schrank, dann könnte er mit Campbell auf der anderen Seite ein formidables Duo vor allem beim Passrush bilden. Da vermag ein direkter und unverblümter Coach wie Arians eventuell genau die richtigen Worte finden.


  • Auch Arizona hat ein wenig Hausputz betrieben ... Safety Chris Clemons, Linebacker Donald Butler, Offensive Lineman Taylor Boggs, Tackle Rob Crisp und Guard Antoine McClain gehören nicht mehr zum Kader.

    Boggs, Crisp und McClain waren O-Line Backups, wobei v.a. McClain eigentlich einen recht passablen und vielseitig verwendbaren Ersatzspieler darstellte. Jetzt ist man auf OG und OT schon etwas dünn aufgestellt, was die Depth anbelangt. Da darf mit den Startern in Sachen Verletzungen nicht allzuviel passieren.

    Clemons nahm den Posten des verletzten Tyrann Mathieu ein, wollen wir hoffen daß er nicht wieder im Saisonverlauf benötigt wird. Butler erlangte hauptsächlich eher zweifelhaften Ruhm, als er nach dem Abschied von den Chargers in sportlichen Nachrufen seitens der Lokalpresse als "Thief" bezeichnet und mit "worst money grab" tituliert wurde. Dies darauf bezugnehmend, daß es mit seinen Darbietungen auf dem Feld nach der erhaltenen Extension mit großzügiger Lohnerhöhung rapide und augenscheinlich bergab ging und dies offensichtlich aus Demotivation und Genügsamkeit geschah.

    Bei den Cards war er Backup bei den Inside Linebackern ... etwas talentiert ist er ja und auch erst 27 ... mal sehn, ob und wo er anderweitig unterkommt.



  • LINEBACKER

    CHANDLER JONES - KEVIN MINTER - DEONE BUCANNON - MARKUS GOLDEN

    Alani Fua - Gabe Martin - Alex Okafor - Kareem Martin


    Kevin Minter und Deone Bucannon sind die beiden etatmäßigen Inside Linebacker. Von Minter wird als Starter allerdings etwas mehr meßbarer Impact erwartet, 0.5 Sacks und 1 Forced Fumble sind für einen Stammspieler hinter einer solchen D-Line etwas dürftig. Bucannon dagegen verblüfft weiter mit einer positionsbezogenen Metamorphose seit seinem Draft 2014, als er als Safety gepickt wurde, seine ersten beiden Spielzeiten aber als ILB zum Einsatz kam. Und das schon ziemlich überragend, denn mag er gegen den Lauf noch ein paar Problemchen haben, aber bei gegnerischen Paßspielzügen ist er mittlerweile schon eine ziemliche Waffe. 112 Tackles, 3 Sacks und 1 INT im letzten Jahr unterstreichen und bestätigen diesen Trend.

    Die eher unbekannten Alani Fua und Gabe Martin sind hier die beiden Backups.

    Markus Golden und der „Königstransfer“ der Offseason, Chandler Jones, vervollständigen das Quartett als Starter auf Outside Linebacker. Mag Jones den größeren Hype verursacht haben, so wird Golden teamintern der Durchbruch 2016 zugetraut. Zeigte er letzte Saison schon teilweise einzelne positive Ansätze (4 Sacks), so wird ihm mit der Verpflichtung von Jones und der D-Line vor ihm ein erheblicher Entwicklungssprung zugetraut.

    Jones aber hat die Schlagzeilen bestimmt, der Trade von ihm für Jonathan Cooper hat die Euphorie im Desert noch einmal befeuert. 26 Jahre, in seiner Prime, mit 36 Sacks in 55 Spielen, wird er als integrales Puzzleteil für den Passrush gesehen, das auch den Nebenleuten mehr Freiraum für QB-Terror bereitstellt. Seine Rotationsfähigkeit von OLB auf DE und zurück ist ein weiteres Plus für seine Bedeutung im Gameplan. Viel wird erwartet, mal sehn wieviel davon dann auch tatsächlich erfüllt wird.

    Alex Okafor, der vorhat die Saison ohne OP mit einem torn biceps zu beginnen, sowie der vom DE zum Linebacker umgeschulte Kareem Martin sind hier die Ersatzleute.


    SECONDARY

    PATRICK PETERSON - BRANDON WILLIAMS (R) - TONY JEFFERSON - TYRANN MATHIEU

    Justin Bethel - Marcus Cooper - Tyvon Branch - DJ Swearinger


    Bei den Cornerbacks haben die Cards einen etablierten Superstar sowie einen (noch) unbewiesenen Rookie zu kredenzen. Patrick Peterson gehört wohl mittlerweile zu den Elite-CBs, ein athletischer Freak, der sich immer noch steigern kann. Daneben wird wohl Brandon Williams beginnen, der 3rd Round Pick diesen Jahres. Das mag überraschen, denn eigentlich mag es Arians nicht so richtig, Rookies gleich ins eiskalte Wasser zu werfen. Bei BW will er jedoch lt. eigener Aussage eine Ausnahme vornehmen.

    Ob das sinnvoll war oder vielleicht doch zu risikoreich, bleibt abzuwarten. Viel Erfahrung hat er jedenfalls nicht, im College war er erst Tailback, dann für nur eine einzige Saison Cornerback. Dazu auch körperlich eher Durchschnitt (5“11/197), zusätzlich aber recht schnell, was aber jedoch eher auf eine anfängliche Rolle als Backup und Special Teamer schliessen liess. Nun aber ist er Starter und hat dabei sicher auch davon profitiert, daß sich von den Konkurrenten niemand so richtig empfehlen und in den Vordergrund spielen konnte.

    Bis zum Beweis des Gegenteils ist er jedoch der weak link in der Secondary, was sich sicher in einem ausgiebigen Antesten seiner Fähigkeiten durch die gegnerischen QBs äußern wird. Entweder er hält dem stand und wächst an den Aufgaben oder er findet sich ganz schnell auf der Ersatzbank wieder. Justin Bethel, der die gesamte Offseason von einer langwierigen Fussverletzung gehandicapt war und der kurzfristig in einem Trade mit den Chiefs geholte Marcus Cooper sind hier erste Alternativen als Backups. Bethel hat noch immer mit Verletzungsnachwehen zu kämpfen und Cooper, der ein sehr gutes Rookiejahr in 2013 hatte, danach aber immer mehr abbaute, kann auch auf Safety eingesetzt werden.

    Speaking of Safety, hier haben sich die Cards ganz gut mir Routine und Erfahrung abgesichert. Der Star der Unit ist aber natürlich Tyrann Mathieu, ein athletischer Freak und Alleskönner, der sich zu einem echten Gamechanger entwickelt hat. Der „Honey Badger“ kommt jedoch von seiner zweiten sehr schweren Knieverletzung zurück, allerdings war er in 2015 bis zu seinem Ausfall einer der besten Defensivspieler der Liga, ein wahrer Playmaker par exzellence. Seine Vielseitigkeit als Safety oder Slot-Corner macht ihn zudem besonders werthaltig. Dies und seine Jugend (24 Jahre) veranlassten die Cardinals während der Offseason zu einer üppigen und kostenintensiven Vertragsverlängerung über fünf Jahre, die sich aber bei guter Gesundheit des Probanden durchaus für beide beteiligte Seiten rechnen dürfte.

    Sein Nebenmann Tony Jefferson mag jetzt nicht den großen Namen haben, aber hat sich in den drei Jahren in der Wüste stetig und kontinuierlich verbessert und zu einem stabilen und zuverlässigen Spieler gemausert. Erst 24 Jahre alt, läuft sein Vertrag nächstes Jahr aus und wenn er in 2016 ähnliche Stats wie letztes Jahr anbietet (78 Tackles, 2 Sacks, 2 INTs, 3 Forced Fumbles), dann sollte es nach der Saison schon ein paar Angebote für ihn geben.

    Die angesprochenen Veteranen auf der Ersatzbank sind D.J.Swearinger und Tyvon Branch, wobei vor allem Letzterer schon über eine ganze Menge Footballwissen verfügt, vor allem was Verletzungen anbelangt. Nur Spaß, immerhin aber ist Branch schon seit 2008 in der Liga und hatte letztes Jahr in Kansas City eine recht annehmbare Bilanz, sodass seine Verpflichtung durchaus ein gelungener Schachzug war. Sicher wird er nicht mehr der Ausnahmespieler, der er teilweise in seiner prime in Oakland war, aber als galante Absicherung ist er auf dem Roster sicher nicht verkehrt.

    Swearinger konnte seinen Draftstatus aus 2013 (Runde 2 der Texans) nie bestätigen oder rechtfertigen, mittlerweile ist er nach den Bucs bei seinem dritten Team gelandet und ist jetzt zumindest erst einmal im 53er Kader. Er kann ganz gut krachende Hits verteilen, nur mit der Disziplin auf dem Spielfeld hapert es ab und zu. Bei den Cards wird er als Backup, Special Teamer und in den Dime Packages zum Einsatz kommen.


  • Teil I

    Teil II

    Teil III

    Teil IV

    Teil V


    Spielplan


    Wo stehen die Cards nun also?

    Auf dem Papier haben die durchaus das Zeug für einen weiteren, tiefen Playoff-Run. Die Mischung aus erfahrenen Veteranen, routinierten Anführern und talentiertem, jungem Frischfleisch stimmt und sorgt für eine gute und homogene Durchmischung des Kaders. Dazu ein Coaching-Staff, der sich kennt, schätzt und schon länger konstruktiv und erfolgreich zsuammenarbeitet.

    Nun ist Papier aber äußerst geduldig. Viele Unwägbarkeiten und mögliche Negativentwicklungen stehen trotz der positiven Grundstimmung trotzdem im Raum ... hält Palmer eine komplette Saison durch? Sind die Running Backs zu fragil? Findet sich die O-Line zeitnah und produktiv? Bestätigen die Receiver ihre sehr gute letzte Saison? Wie stellt sich Chandler Jones in neuer Umgebung an? Findet Mathieu umgehend zu alter Stärke? Reicht eine Aufstellung mit vorzüglichen Startern, hinter denen das Leistungsniveau aber teilweise rapide abfällt? Eine Menge potentielle Fallstricke. Aber da geht es den Cardinals ja nicht anders als den meisten anderen Franchises.

    Palmer ist nunmal nicht mehr der Jüngste, ihn in Watte zu packen ist vordringliche Aufgabe, denn Stanton ist kein Spieler, mit dem man wichtige Spiele gewinnen kann. Aber das geht wohl 80-85% der anderen NFL-Teams ebenso, wenn der Starter ausfällt. Bei den Backs gibt es nicht den einen, alles überragenden Spieler. Hier wird vielmehr per RB-Commitee gearbeitet, was auf lange Sicht ja auch nicht schlecht sein muß, wenn sich die Spieler auf diese Weise frisch und erholt die Carries teilen.

    Die Wide Receiver sind auf sehr hohem Niveau anzusiedeln, manchmal wünscht man sich allerdings für Palmer noch einen echten Receiving-Tight End oder zumindest kompletten Allrounder, so wie ihn Arians in Pittsburgh mit Heath Miller besaß, damit er noch mehr Paßstationen und Möglichkeiten besitzen könnte. Aber das Leben ist kein Pferdehof, wo sich adrett und knapp bekleidete attraktive junge Damen die niedlichsten Pferdchen aussuchen können, man kann nicht alles haben und TEs sind in Arizona eben vordringlich zum Blocken da.

    Die O-Line ist theoretisch ein echtes Monster, Klasse, Qualität und Potenzial gebündelt. Fraglich ist nur, inwieweit man im Spielbetrieb schnell zueinander findet und die gegenseitige Harmonie und Abstimmung optimiert und perfektioniert. Die D-Line ist ebenfalls klasse, ein Topmann als Nachfolger für Dan Williams wäre noch schön gewesen, aber, um bei den zarten jungen Damen mit den einladenden Dekolletes zu bleiben, nur anschaun, nicht anfassen.

    Die Linebacker mit Chandler Jones sollten sich verbessert zeigen und die Secondary wird maßgeblich vom Fitnesszustand des Honey Badger beeinflusst, ist er topfit und schnell auf 2015 Niveau, dann gibts nicht viele gegnerische Offensiven, die was reißen werden. Wenn nicht, gibts (negative) Dominoeffekte, die dann von der restlichen Defense kaschiert und kompensiert werden müssen.

    Eine Playoffteilnahme, entweder als Divisionssieger oder per Wildcard, sollte schon das (Mindest)Ziel sein. Danach ist per Tagesform und/oder Verletzungspech vieles möglich, negativ wie positiv. Wenn sie uns aber erneut so ein Spiel wie gegen Green Bay bescheren, dann ist jedes Abschneiden willkommen ;)


    Und weil alles so schön ist und die Sonne derzeit scheint wie Saunafeeling, hier noch die offizielle Zusammenfassung der letzten Saison:



  • Auf ein gutes Spiel heute n8! :)

    Wird schwer für uns ohne beide starting OTs und RG. Dafür durfte unsere D sehr gut sein. Ich bin gespannt.

    NFL Tour 2022:
    16.10. Panthers@Rams, 17.10. Broncos@Chargers , 23.10. Texans@Raiders