Seattle Seahawks 2019

  • Am 68. Geburtstag von Pete Carroll punkten die Seahawks nicht nur in Pittsburgh, sondern holen auch den 1. Sieg bei den Steelers seit 1999. Es ist zudem der 100. Sieg von Pete Carroll als Seahawks-Headcoach. Auch wenn das Team es am Ende enger und spannender machte, als es hätte sein müssen, können wir uns über den 28:26 Erfolg freuen und mehrere positive Aspekte mitnehmen.

    Zum einen natürlich die Tatsache, dass es der 1. 2-0 Start seit 2013 für die Seahawks ist. Wie die Season mit entsprechendem Start endete, weiß wohl jeder Seahawks-Fan. Zum anderen ist der Sieg durchaus eine Überraschung und war jedenfalls in meiner „Hochrechnung“ nicht einkalkuliert. Lasst uns einen Blick auf die Leistung des Teams werfen.
    Beginnen möchte ich mit dem Offensive-Gameplan. Nachdem das Playcalling nach Week 1 durchaus zurecht aber zum Teil zu stark kritisiert wurde, sollten negative Stimmen diesbezüglich in der kommenden Woche kaum vorhanden sein.

    Vor allem in den Early Downs setzte Schottenheimer vermehrt auf den Passing Plays. Auch wenn meine Mitschriften mit Vorsicht zu genießen sind, zählte ich in der 1. Hälfte bei Early Downs ein Verhältnis von 18 zu 11 zugunsten von Passing Plays. Dieser Trend sollte sich bis in das 4. Quater gehalten haben. Die exakten Zahlen liefere ich nach.


    Dagegen wird es für die Offensive Line zurecht wieder Kritik hageln. Insbesondere zu Beginn des Spiels stand Wilson zu häufig unter Druck. Insgesamt wurde Wilson vier Mal gesacked, was letztendlich aber nur einen Teil der Pressure darstellt, die er hinter der Line ausgesetzt war.

    Vor allem die rechte Seite der Line mit Fluker und Ifeditaten sich schwer gegen den Steelers Pass-Rush. Im Grunde müssen wir auch Justin Britt in diesen Kreis mit aufnehmen. Eines der Hauptprobleme war, dass die Kommunikation sowie das Erkennen von möglichen Pass-Rush-Moves oder Blitzen nicht funktionierte. Ein gut gespielter Stunt der Steelers nahm zum Beispiel Ifedi komplett aus dem Spiel, da Fluker seinen Gegenspieler nicht an Ifedi übergab. So kam der Steelers Defender ohne Probleme zu Wilson durch und hatte leichtes Spiel.

    In einer anderen Situation wurde der nahende Blitz einfach nicht erkennt. Hier stellt sich die Frage, ob die Hauptschuld bei Wilson oder Britt zu suchen ist, der für die Protection-Calls letztendlich verantwortlich ist.

    Wenn wir zur Offensive Line etwas Positives mitnehmen möchten, dann ist es die Steigerung im Spiel bzw. die Tatsache, dass vorgenommene Anpassungen am Gameplan funktionierten.


    Russell Wilson erzielte in dem Spiel seinen 200. Touchdown in seiner NFL-Karriere. Glückwunsch dazu.

    Aber nicht nur dazu können wir ihn beglückwünschen. In keinem bisherigen NFL-Spiel seiner Karriere, hatte Wilson eine bessere Completion-Percantage als gegen die Steelers – 82,9 Prozent sind sein neuer Bestwert. Nachdem der Start etwas holprig war, fand auch Wilson immer besser seinen Rhythmus. Anstatt häufig das Big-Play zu suchen, nahm er die Completions an, die ihn die Steelers Defense anbot. Ein Aspekt, den man in vorherigen Spielen des öfteren auch mal im Spiel von Wilson vermisst hat.


    Auf Seiten der Receiver müssen mehrere Spieler erwähnt werden. Insbesondere Tyler Lockett, der mit zehn gefangenen Bällen ebenfalls eine neue Karrierebestmarke erzielte, sowie den Tight Ends, Will Dissly und Nick Vannett, die wichtigste Anspielstationen. Vor allem letztgenannte stellten für die Steelers Defense ein enormes Problem dar. Über das gesamte Spiel schafften sie es nicht, die Seam-Routes covern. So erzielte Dissly zwei Touchdowns mit sehr identischen Plays und auch Nick Vannett wurde entsprechend erfolgreich eingesetzt. Steelers Rookie-Linebacker Bush kam häufig zu spät und stellte so ein Miss-Match dar, welches von den Seahawks gnadenlos ausgenutzt wurde.

    Natürlich muss auch DK Metcalferwähnt werden, der seinen 1. Touchdown in der NFL feiern kann. Es ist schön zu beobachten, dass Wilson und er bereits eine relativ gute Connection entwickelt haben und Wilson dem Rookie durchaus vertraut auch schwere Pässe zu fangen.

    Während John Ursua zum 1. Mal im Kader stand aber kaum bis keine Offensive Snaps sah, zeigte Malik Turner, warum er sich auf dem Roster der Seahawks befindet. Er hinterließ mit mehreren guten Routes, u.a. eine sehr schöne Crossing-Route bei 1st & 15.

    Dagegen gehört Jaron Brown eindeutig zu den Verlieren in der Wide Receiver Unit. Als Passempfänger war er nicht zu sehen (kein Target) und fiel dafür mit zwei unnötigen Penalties bei Running Plays auf. Somit war das keine Bewerbung auf mehr Spielzeit in der Offense.


    Chris Carsonmachte eigentlich ein sehr gutes Spiel, wenn da nicht die zwei Fumbles wären. Gut, der 2. Fumble wird statistisch Wilson und ein Steelers-Defender war direkt bei der Übergabe im Backfield. Dennoch war es bereits der 3. Ballverlust in der jungen Season, an der Carson beteiligt war. Letztendlich überwiegen aber bei ihm mehrere positive Eindrücke. Zum einen machte er letztendlich die wichtigen Yards, war in der Pass-Protection solide und auch wieder als Receiver keine schlechte Option.

    Auch Rashaad Penny hat einen guten Arbeitstag in Pittsburgh. Seine Stats werden natürlich etwas durch den langen Run verschleiert aber dennoch können wir auch mit seiner Leistung zufrieden sein. Alles in allem konnten wir auch bei dem Running Game eine positive Entwicklung gegenüber dem Bengals-Spiel begutachten.


    Die Leistung der Defensegeht bei all den positiven Eindrücken zur Offense etwas unter – zu Unrecht. Auch wenn sie vermutlich im Laufe des Spiels vom Ausfall von Big Ben profitierte, war die Leistung über 60 Minuten ordentlich. Vor allem wenn wir bedenken, dass die Steelers bei zwei ihrer Touchdowns den Ball bereits tief in der Seahawks-Hälfte erhielten.

    Der Pass-Rushwar vor allem zu Beginn des Spiels sehr aktiv und setzte die gute Steelers Offensive Line ordentlich unter Druck. Im Verlauf des Spiels nahm dieser allerdings spürbar ab. So war es nicht überraschend, dass in der 2. Hälfte und vor allem im 4. Viertel wieder vermehrt auf Blitz-Plays gesetzt wurde.

    In der Secondary bzw. in der Coverageagierte man wieder recht häufig mit der klassischen Base-Defense, besteht aus Wagner, Wright und Kendricks. Der Anteil war geringer als in Week 1 aber dennoch war die Häufigkeit dieser gespielten Formation zu erkennen. Allerdings muss man auch sagen, dass es im Verlauf des Spiels weniger geworden ist. Rückkehrer Jamar Taylor erhielt dann immer mehr Snaps als Slot-Cornerback und legte eine solide Leistung an den Tag. Sicherlich hatte er einmal Glück, dass Big Ben den Receiver überworfen hat, der von ihm gecovert werden sollte, aber er hatte auch mehre gute Plays.

    Ob die Zahlen es belegen, wird sich in der Woche zeigen. Während des Spiels hatte es aber vor den Anschein, dass die Steelers Receiver gegen die klassische Base-Defense vor allem mehr Yards after the Catch erzielen konnte. Ein Eindruck, der mit der Nickel-Defense auf dem Feld nicht so extrem auffiel.

    In der Secondary erhielt Lano Hillseinen 1. Start in dieser Season. Auch wenn er bei dem Flea-Flicker etwas zu sehr auf den Fake reinfiel, dadurch in schlechter Position für die Coverage und letztendlich das Big Play abgab, würde ich seine Leistung mit sehr solide bewerten. Dass er die 2-Point-Conversaion der Steelers durch seine Interception verhinderte, ist jedenfalls positiv zu bewerten. Ich sehe ehrlich gesagt keinen Grund, warum er nicht nächste Woche gegen die Saints wieder starten sollte.

    Sein Saftey-Kollege, Bradley McDougald, bekommt von mir dafür keine so gute Bewertung. Seine Leistung war nicht schlecht, aber dennoch waren da einige Fehler in seinem Spiel. So verpasste er zum Beispiel einen Tackles bei einem Run, der letztlich 23 Yards kostete. Auch später im Spiel setzte er den Tackle gegen Rudolph nicht, wodurch er bei einem 3rd & 5 zum First Down laufen konnte. Seine gefangene Interception macht dafür einiges wieder gut, so dass er keine wirklich schlechte Note verdient hat.

    Eine Schwachstelle, die die Seahawks unbedingt in den Griff bekommen müssen, ist das Covern von Tight Ends. Vor allem wenn wir bereits an das nächste Duell gegen die Saints denken, muss hier eine Steigerung her. Mit sieben Catches und zwei Touchdowns war TE Vance McDounald eindeutig der Steelers-Receiver, der unserer Defense am meisten Schaden zugefügt hat. Ein Problem, welches nicht erst seit dieser Season in unserer Defense besteht.


    Ein weiteres Problem, welches durchaus angesprochen werden muss, war das Time Management in der 1. Hälfte. Durch den nicht sorgfältigen Umgang mit seinen Auszeiten, hat man direkt vor der Pause Punkte liegen gelassen. Eine Auszeit mehr und man hätte Myers sehr wahrscheinlich aus etwas geringerer Entfernung einen Field Goal-Versuch ermöglichen können.
    In diesem Zusammenhang muss die bzw. müssen die beiden Pass-Interference-Challanges erwähnt werden. Bei der Challange in der 1. Halbzeit war die Chance auf eine Änderung des Plays nahezu ausgeschlossen. Die 1. Erfahrungen haben gezeigt, dass entsprechende Plays sehr selten abgeändert werden. Hier erwarte ich von Carroll, dass er etwas sorgfältiger mit seinen Flaggen umgeht, da bei diesem Play die Strafe von Kendricks mehr als offensichtlich war. Dagegen hat das Geburtstagkind durchaus Lob für die Challange 2. Hälfte verdient.


    Wenn wir schon bei dem Thema strafen sind, sollten wir auch diese erwähnen. 10 Penalties für 93 Yards ist mal wieder ein Wert, der in die Kategorie unterirdisch gehört. Vor allem Germain Ifedi mit drei Penalties sowie der bereits erwähnte Jaron Brown müssen sich hier an die Nase fassen. Beide waren alleine für die Hälfte aller Strafen verantwortlich.


    Fazit
    Ein Auswärtssieg im September und dann noch in Pittsburgh gibt es nicht alle Tage zu bejubeln. Auch wenn das Spiel letztendlich aufgrund eigener Fehler knapper war als es hätte sein müssen, können wir zufrieden mit der Leistung sein. Zumal wohl nur die wenigstens von uns diesen Sieg fest in ihrer Season-Planung eingeplant hatten
    In der kommenden Woche steht dann das Heimspiel gegen die Saints auf dem Programm, die gegen die Rams ihre 1. Niederlage der Season kassierten und wohlmöglich auch noch auf Drew Brees verzichten müssen.

    Go Hawks

    Excuses are for Losers

  • Es ist jedoch super, wenn Penny von „hinten“ Druck macht.

    Absolut, wobei ich denk, dass Penny zur Zeit eher den Platz hinter Carson behauptet. Denn gerad in einem lauflastigem Team brauchst du mindestens zwei Running Backs, die funktionieren. Mit Prosise, welcher eine starke Preseason hat und extrem talentiert ist, ihn nur seine verletzungsanfälligkeit immer wieder zurück wirft, hat er da jemand der ihm wiederrum druck macht. Genauso wie Rookie Homer, welcher als starker Blocker und guter Catcher gerad als 3rd Down Back spannend wird.

    Für mich ist Carson der deutlich bessere 1st und 2nd Down Back in dem System wie Seattle spielt. Zwar hat Penny gestern auch mal aufblitzen lassen, dass er Inside laufen kann und noch 1-2 Yards after Contact machen kann, aber Carson ist da noch ein anderes Powerhouse. Penny ist halt im Second Level sau stark, aber bei der OLine muss man sich häufig halt erstmal die Yards dahin erkämpfen und da fehlte ihm bis dato einfach die nötige Power bzw. Spritzigkeit hinter der LoS.

    Waren halt jetzt 3 Fumbels in 2 Spielen und direkt danach, gerade nach dem letzten hat man erstmal Penny vertraut.

    Der 3te Fumble wurde RW zugeschrieben, aber auch zwei sind natürlich mindestens einer zuviel.
    Schaut man sich den ersten Fumble gestern an, war das natürlich auch brutal gut von TJ Watt gemacht. Ich denk da hätten viele RBs ihre Probleme gehabt, den Ball zu halten. Nichts desto trotz daran muss man arbeiten, ich denk aber, dass Carson das wieder in den Griff bekommt.
    Nach so einer Aktion gibts du sicherlich erstmal dem Back Up ein paar Snaps, damit man sich neu fokussieren kann. Aber wie gesagt, im letzten entscheidenen Drive war Carson wieder da und hat die wichtigen letzten Yards gemacht.

    Mir gehts vielmehr darum, dass das mMn Pennys souveränstes Spiel bisher war

    Penny hatte letztes Jahr schon 2-3 sehr gute Spiele. Die besten war mMn gegen LAR und Green Bay. Ich glaub da hatte er auch einmal über 100 Yards. Das auch damals in dem GB-Spiel RW bei einem Big Play Vorblocker von Penny war verwundert mich halt kaum. Auch wenn ich wie eine kaputte Schallplatte kling, wenn unser FB häufiger auf dem Platz ständ zusammen mit Penny, dann hätte man nochmal eine ganz andere Waffe dort.

    2 Mal editiert, zuletzt von ExMem009 (16. September 2019 um 06:50)

  • Auch wenn es noch 6 Tage sind, Brees ist wohl ziemlich sicher nicht in Seattle dabei bzw. nicht auf dem Feld. Das ist eine richtig signifikante Geschichte, die den Spielverlauf bzw. die Favoritenstellung doch deutlich verschieben.

    Vor dem gestrigen Spieltag habe ich die Saints als Favorit gesehen (nicht haushoch, aber mit dem Kader dann doch Favorit). Ohne Brees (und den Eindrücken von gestern) könnte das ein sehr spannendes Duell werden in dem wir wohl leichter (Heim)favorit sind.

    Zum Glück gibt es bei uns wohl keine (größeren) Verletzungen, bei dem Slide von RW3 und dem umknicken ist mir ja echt das Herz in die Hose gerutscht, dass sah echt beängstigend aus. Ich dachte schon an eine Season-Ending Injury....


    Auch interessant: Zusammen mit der AFC North sind wir die einzige Division, in der es noch kein Divsion-internes-Duell gab.

  • Ohne Brees (und den Eindrücken von gestern) könnte das ein sehr spannendes Duell werden in dem wir wohl leichter (Heim)favorit sind.

    Ohne Brees müssen wir mMn gewinnen, sofern man Playoffambitionen hat und sollte auch deutlicher Favorit sein ;)

    Allerdings kommt in mir leicht die Übelkeit hoch, wenn ich an Cameron Jordan gegen unsere Rechte Seite denke X/

  • Jein ;) Ein Sieg würde schon helfen, aber die Play-Offs werden in den direkten Duellen gegen die Rams und 49ers klar gemacht (oder auch nicht). Allerdings bin ich jetzt optimistischer als nach Week 1, da "unsere" Performance" deutlich besser war.

    Warten wir mal die Woche ab, wie sich die Injury-List verändert / darstellen wird. Vor allem das Kurzpassspiel in der 2. Halbzeit war einfach nur Top. Das kam komplett unerwartet und freut mich umso mehr :)

  • Hattet ihr auch den Eindruck das Dickson schon bessere Punts rausgehauen hat? Einige waren zu weit, darum startet der Gegner an der 25 yard. Einige flogen ganz aus dem Feld. Ich finde, das hat er schon besser gemacht.

  • Es ist nicht ganz einfach immer sehr gute Punts rauszuhauen, zumal es 1-2 msal ganz knapp war und es auch geblockte Punts hätten sein können. Allerdings ja, die Punts waren einen tick zu weit oder das ST nicht schnell genug ;) Am Ende aber solides ST Play, da gab es jatzt keine großen / "negative" Plays.

  • Hattet ihr auch den Eindruck das Dickson schon bessere Punts rausgehauen hat? Einige waren zu weit, darum startet der Gegner an der 25 yard. Einige flogen ganz aus dem Feld. Ich finde, das hat er schon besser gemacht.

    Ich hab mir mal eben die Zahlen von Dickson aus der letzten sowie der aktuellen Season angeschaut. Dein Eindruck täuscht in diesem Fall. Seine Zahlen sind in vielen Fällen relativ identisch bzw. in einem gleichen Rahmen. Seine Net-Yards per Punt sind um 0,4 Yards höher als in 2018. Dafür werden 4 Prozent seiner Punts häufiger zum Return zurückgetragen. Allerdings um 1,1 Yards im Durchschnitt weniger als im letzten Jahr. Auch Touchbacks und Kicks out of Bounds (was im 1. Moment nichts schlechtes sein muss) gab es in diesem Jahr bisher jeweils nur einmal.

    Seine Punting-Stats aus dem 1. Spiel sehen jetzt nicht hervorragend aus. Da gab es eindeutiges Steigerungspotential. Bereits letzten Sonntag sah das dann auch schon besser aus.

    Excuses are for Losers

  • https://www.fieldgulls.com/2019/9/17/2087…ritt-pocic-fant

    Dieser Artikel zeigt auf wie schlecht unsere Oline noch ist. Mich wundert es, dass Fluker so dramatisch abfällt. Das positive ist, das unsere Oline sich auch im vergangenen Jahr gesteigert hat. Ich hoffe dasselbe passiert auch dieses Jahr. Und Obwohl unsere Oline im Run Blocking schlecht performt, funktioniert das Laufspiel trotzdem.

    Fluker hatte gegen die Steelers echt einen rabenschwarzen Tag. Dagegen sah Ifedi teilweise noch richtig super aus. Vor allem da er von der Allgemeinheit auch für Fehler Kritik auf sich zieht, für die er letztendlich nicht die Hauptlast trägt. So zum Beispiel beim Sack nach dem (gut ausgeführten) Stunt der Steelers, der in einem Sack endete.

    Zitat

    Germain Ifedi was the second best pass blocker for the Seahawks on Sunday, according to @PFF. Nobody was good, at all, but there's definitely some anti-Ifedi bias out there. Only Duane Brown was better than him on Sunday in the passing game.

    Allerdings gibt es dann aber auch einen Punkt, der mich an rein dieser Aussage stört. Die Penaltys, die gegen Ifedi ausgesprochen werden, zählt PFF nämlich nicht mit in die Benotung ein (das gleiche gilt auch bei zum BeispielCornerbacks, bei denen DPI-Flags ebenfalls nicht gewertet werden. Wie sich die Benotung daher verzieht, kann sich jeder vorstellen). Und mit vier Flags gegen ihn (3 mal Holding, 1 mal False Start), gehört er wieder zu den Spielern mit den meisten Strafen in der noch jungen Season.

    Excuses are for Losers

  • Ehrlich gesagt bin ich froh, wenn das Kapitel Ifedi nach der Saison zu ende ist. Er hatte jetzt vier Jahre Zeit ohne wirklichen Druck an seiner Leistung und Konzentration zu arbeiten und immernoch produziert er Strafen am Fließband. Es war richtig ihm nicht die 10+ Mio vor der Saison zu bezahlen. Soll das ein anderes Team machen und wir bekommen vielleicht nen 4th Rounder Comp. Pick zurück.

    Mit den vielen (guten) Picks nächstes Jahr sollte man frühzeitig nen RT suchen, weil nicht ohne Grund diese immer wertvoller werden.


    Bei Fluker ist man halt schwaches Pass Blocking gewohnt, er sollte nur solangsam in Schwung kommen, wenn es um Run Blocking geht.
    Auch hier würde es mich nicht wundern, wenn in dieser Saison noch nen junger OG ran muss, weil Fluker ständig mit verletzungen zu kämpfen hat.

    Iupati muss man positiv hervorheben, weil er nicht sonderlich aufgefallen ist und das kann schonmal in der OLine sehr postivi sein.
    Ebenfalls ist LT Brown wirklich eine Erfolgsgeschichte in Seattle, das muss ich eingestehen.

    Britt ist solide, ich denke man sollte erstmal seinen Vertrag laufen lassen, auch wenn man etwas Cap sparen würde.
    Wichtiger ist mehr hochwertige Competition für die rechte OLine Seite.

  • Übrings den Eindruck zu Punter Dickson hatte ich auch, aber ist ja gut, dass die Zahlen was anderes belegen.
    Ich hoffe trotzdem, dass ich mich bald bei seinen Punts wieder freu, als ständen wir zwei Yards vor der gegnerischen Endzone (bitte sämtliche Sprüche bzgl. "run the ball" vermeiden, danke :D.

  • Rashaad Penny und Tre Flowers sind für die Partie gegen die Saints Questionable. Flowers zog sich im Training am Donnerstag eine Knöchelverletzung zu und Penny im Abschlusstraining eine Harmstring-Verletzung. Auch Tedric Thompson ist für die Partie noch als Questionable geführt. Pocic und Thorpe werden die Partie verpassen, auch wenn sie noch als doubtful geführt werden.

    Ein möglicher Ausfall von Penny können wir meiner Ansicht nach einigermaßen kompensieren. So haben Prosise und vor allem Travis Homer auch mal eine Chance auf paar Carries. Ggf. "zwingt" man Schottenheimer sogar wieder zu einem ähnlichen Playcalling wie in der letzten Woche, auch wenn die Ursachen gegen die Steelers dafür anders lauteten.

    Der Ausfall von Flowers macht mir da schon ein paar mehr Sorgen. Gegen die Bengals war er nicht gut aber zeigte eine deutliche Leistungssteigerung gegen die Steelers. Auch wenn Brees sowie auf Seiten der Saints fehlt und deren WR-Unit ebenfalls etwas angeschlagen ist, möchte ich in das Spiel nur ungern ohne Flowers gehen. Vor allem auch Thorpe ausfällt, wären die Alternativen auf CB begrenzt. Akeem King wäre aus meiner Sicht die 1. Wahl, da er in der Preseason bereits fast ausschließlich als Outside-CB eingesetzt wurde. Jamar Taylor wird ebenfalls als Kandidat genannt aber ihn würde ich doch lieber im Slot belassen. Ggf könnte man auch noch über einen Roster Move nachdenken. Nickerson ist auf dem PS aber eigentlich keine Lösung für die Außenbahn. Somit wäre man relativ schnell bei Shead angelegt. Aber wie gesagt, hängt sehr wahrscheinlich um Ausmaß der Verletzung von Flowers ab.

    Sollte Flowers nicht spielen, sehen wir sehr wahrscheinlich wieder den gleichen Trend aus den vorherigen Wochen – viel "klassische" Base-Defense mit drei Linebackern. Während der Woche habe ich auf meinem Blog eine kleine Auswertung über die Base-Defense bzw. über die Coverage-Performance von Wright und Kendricks geschrieben. Hier ein Auszug aus dem Artikel mit den wichtigsten Daten:

    Gegen die Steelers setzte sich der Trend fort, der bereits gegen die Bengals zu beobachten war. Während die Seahawks in Woche 1 in 73 Prozent ihrer Defensive-Snaps mit drei Linebackern agierten, waren es gegen die Bengals immer noch rund 65 Prozent. Auch wenn ich keine Zahlen für die gesamte NFL ausgewertet habe, würde es mich doch sehr überraschen, wenn es ein Team gibt, welches noch häufiger auf ihren Slot-Cornerback verzichtet.

    Wenn wir auf die Aussagen von Pete Carroll aus der Offseason zurückblicken, dann ist es eigentlich auch keine Überraschung, dass wir so häufig Kendricks nehmen Wagner und Wright auf dem Feld sehen. Zu sehr ist er von ihren Fähigkeiten begeistert und betonte immer wieder, dass man Wege finden möchte, sie zusammen spielen zu lassen.

    Auch wenn es durchaus seine Vorzüge hat mit drei Linebackern zu agieren, entstehen durch diese Spielweise auch entsprechende Risiken. Bevor wir zu ein paar Zahlen von profootballfocus.com kommen, ist ein Hinweis in diese Richtung angebracht: Die Zuordnung von Targets und Receptions durch PFF hat so eine Schwäche, die man am besten am Beispiel aus Week1 beschreiben kann. Das Play, bei dem Thompson die sichere Interception nicht fängt, wird statisches von PFF gegen Tre Flowers gezählt. Dieser war zwar in Coverage, hat seinen Spieler aber an Thompson unter den Aspekt übergeben, dass dieser den Ball abfängt. Natürlich kann man Flowers vorwerfen, dass er Ross laufen lassen hat.

    Bei Betrachtung des Plays war seine Reaktion aber durchaus nachvollziehbar. Somit sollten wir etwas vorsichtig mit dem den folgenden Zahlen sein.
    Diese Zahlen zeigen uns, dass sowohl Kendricks als auch Wright bisher ihre Probleme in der Coverage haben:

    Coverage-Stats: Mychal Kendricks & K.J. Wright – Quelle: pff.com


    Insbesondere die verhältnismäßig hohe Anzahl an Yards after the Catch fallen bei der Übersicht auf.
    Schauen wir uns nun einmal die Stats von Wright und Kendricks an, wenn sie ausschließlich gegen gegnerische Wide Receiver in die Coverage mussten:

    Coverage-Stats: Kendricks & Wright nur gegen WR – Quelle: pff.com

    Wenn wir uns die Gesamtwerte sowie die Statistiken ausschließlich gegen Wide Receiver miteinander vergleichen, fallen mehrere Punkt auf:

    • Mychal Kendricks hat zum Beginn der Season sowohl gegen Wide Receiver als auch gegen gegnerische Running Backs und Tight Ends in der Coverage so seine Probleme.
    • Wright Zahlen resultieren hauptsächlich dadurch, dass er gegen gegnerische Receiver in die Coverage muss. Wenn „nur“ Tight Ends oder Running Backs covern darf, sehen seine Werte deutlich besser aus (2 Rec. bei 4 Targets für 17 Yards). Vor allem gibt er gegen RB/TE weniger First Downs ab als gegen gegnerische WR.
    • Auch Kendricks lässt gegen RB/TE weniger zu, ist aber in der Coverage nicht so erfolgreich wie Wright (5 Rec. bei 5 Targets für 25 Yards), auch wenn die abgegeben Yards relativ identisch sind.

    Es ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis gegnerische Teams noch häufiger entsprechende Miss-Matches kreieren und ausnutzen werden. Dabei kann man Kendricks und Wright kaum einen Vorwurf machen, dass sie gegen WR entsprechende Yards und First Downs abgeben. Sie sind in entsprechenden Duellen nun mal im Nachteil.

    Wenn dies geschieht, werden wir sehen, wie lange Pete Carroll an seiner Base-Defense festhält oder doch relativ schnell vermehrt mit Jamar Taylor als Slot-Cornerback agieren wird.
    Dass dies der Secondary mehr Stabilität verleihen könnte, ist durchaus wahrscheinlich. Mit Taylor (oder einem anderen CB) auf dem Spielfeld, würde man Wright bessere Matchups geben, in denen er nicht so unterlegen ist. Auch wenn das vorhandene Zahlenmaterial noch gering ist, können wir davon ausgehen, dass er sich in der Coverage gegen Tight Ends und Running Backs leichter tut als beispielsweise gegen Juju Smith-Schuster, der 3 Rec. für 32 Yards und 2 First Downs gegen Wright erzielte.

    Da wir schon mit den Zahlen um uns werfen, schauen wir uns auch einmal die von Jamar Taylor an. Gegen die Steelers war er 4 Mal das Target (alle gegen WR) und ließ eine Reception von James Washington für 11 Yards zu. Allerdings müssen wir auch erwähnen, dass eine 2. Reception für ein Big Play nicht zu Stande kam, da der Ball von Big Ben auf Holton leicht zu lang war. In der Coverage hatte Taylor das Duell deutlich verloren.

    Excuses are for Losers

  • Gameday!

    Wie immer, klasse Infos von Seahawks. Danke dafür.


    Heute muss die Offense zeigen, ob sie "legit" ist. Die Saints haben eine starke Def und da sollte man bitte nicht zuviele 3 & outs produzieren. Klar, ohne Brees ist die Off geschwächt, umgekehrt sind wir "hinten" rum nicht wirklich gut besetzt (mit den Verletzungen). Worauf ich mich richtig freue: Die PRemiere von Ansah :) Vielleicht kann die vorderste Line so viel Druck aufbauen, dass die Secondary gar nicht so oft in Bedrägnis kommt.

  • Vielleicht kann die vorderste Line so viel Druck aufbauen, dass die Secondary gar nicht so oft in Bedrägnis kommt.

    Hier wird auch DT Ford helfen können, welcher wohl wieder fit sein sollte. Zusammen mit DT Woods, welcher mir bis dato besonders in den frühen Vierteln gut gefällt, könnte man tatsächlich dem DB helfen können.

  • Nachdem die Seahawks den besten Start in eine neue NFL-Season seit 2013 hingelegt haben, gastieren am Sonntag die New Orleans Saints im Century Link Field. Mit einem Sieg gegen die Saints kann das Team von Pete Carroll weiter auf den Spuren der erfolgreichsten Season in der Geschichte der Seahawks wandeln. Damals startete Seattle mit vier Siegen ehe es in Woche 5 die 1. Niederlage zu verzeichnen gab.

    Ein Blick auf die jüngsten Duelle zwischen Saints und Seahawks sollte jeden abergläubischen Fan positiv einstimmen. Der letzte Sieg eines Auswärtsteams in diesem Duell stammt aus dem Jahre 2007. Welche Matchups das Heimteam in der bevorstehenden Partie gewinnen sollte, um den Trend fortzusetzen, schauen wir uns jetzt mal an.

    Bevor wir zu den Matchups kommen noch ein paar weitere Facts zu der All-Time-Series zwischen den beiden Teams. Inklusive Playoffs kam es bisher zu 15 Duellen beider Teams, von denen zwei in den Playoffs stattgefunden. In acht Duellen konnten die Seahawks als siegreiches Team das Spielfeld verlassen. Das letzte Aufeinandertreffen beider Teams stammt aus 2016er Season. Die Saints gewannen die enge Partie mit 25:20 im heimischen Superdome.

    Matchups

    Seahawks Offensive Line vs. Saints Pass-Rush
    Die Performance der Offensive Line ist in jeder Woche eines der ausschlaggebenden Matchups für eine Partie. Daher habe ich kurz darüber nachgedacht, sie diesmal nicht zu erwähnen, um euch nicht zu langweilen. Allerdings müssen wir die Unit in dieser Woche aus mehreren Aspekten erwähnen.

    Zum einen wäre da die Performance aus den 1. beiden Spielen. Gegen die Bengals war die gesamte Offensive Line eine Katastrophe, während im Spiel gegen die Steelers eine Verbesserung zu erkenn war. Vor allem ab dem 3. Viertel performten Brown und Co wesentlich effektiver und profitierten enorm von den Anpassungen des Gameplans. Alle vier Sacks erzielten die Steelers in der 1. Hälfte, während Wilson in der 2. Hälfte nicht einmal gesackt wurde und 14 von 16 Pässen an den Receiver brachte.

    Gegen die Saints wartet die Seahawks Offensive Line ein komplett anderer Pass-Rush bzw. Pass-Rush-Strategie als gegen die Steelers. So agierte Pittsburgh in 41 Dropbacks von Russell Wilson ganze 26 Mal mit Blitz-Plays. Anders gesagt: Nur in 36,8 Prozent der Dropbacks agierten die Steelers mit weniger als fünf Pass-Rushern.

    Wenn wir uns dagegen die Saints-Defense anschauen, sehen wir eine ganz andere Welt. Gegen die Rams blitzten die Saints nur in 6 von 32 der Dropbaks von Jared Goff. Auch wenn New Orleans in Week 1 gegen die Texans häufiger auf den Blitz vertraute (39 Prozent der Dropbacks), werden die Saints gegen Wilson seltener einen zusätzlichen Pass-Rusher bringen als es die Steelers getan haben. Auch glaube ich nicht, dass sie nur annähert an den Wert gegen Houston herankommen werden.

    Sofern Germain Ifedi und vor allem Fluker keinen guten Tag haben, brauchen sie das vermutlich auch nicht. Mit Cameron Jordan, Marcus Davenport und Trey Hendricksonverfügen die Saints über ein starkes Edge Rusher-Trio, welches für ausreichend Probleme sorgen kann. Insbesondere Cameron Jordan, der häufig (zu 95,1 Prozent seiner Snaps) über die linke Seite der Defense kommt und damit der Gegenspieler von Ifedi sein wird, könnte der Seahawks Offense enorme Probleme bereiten:
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    Aber nicht nur die Edge Rusher stellen eine Gefahr für die Seahawks Offensive Line dar. Auch im Interior-Rush haben sind mit Malcom Brown und vor allem David Onyemata, der ein sehr starkes Spiel gegen die Rams machte (6 Total Pressure in nur 22 Pass-Rush-Snaps), sind nicht außeracht zu lassen.

    Der 2. Aspekt, warum ich die OL heute nochmals ausführlicher erwähnen möchte, sind die vielen Penalties, die NFL-Refs derzeit für Offensive Holding vergeben. Selbst Tom Brady äußerte sich während des Thursday Night Games zwischen den Titans und Jaguars zu diesem Thema. Vor allem in dem Spiel wurde es für mich deutlich, dass die verschärfte Auslegung von Holding-Penalties derzeit ein größeres Problem für das Spiel darstellt als zum Beispiel die Überprüfung von Pass-Interference Strafen. Alleine in der 1. Hälfte wurden 8 von 15 Penalties für Offensive Holding ausgesprochen. Damit bestätigte sich der Trend, den wir bereits in Woche 1 und 2 beobachten mussten:

    In Weeks 1-2, there were 178 flags for offensive holding, a 66% increase from the same time period last season. That spike powered a 16.2% increase in total penalties compared with Weeks 1-2 of last season, as well as a slight drop in scoring from 21.97 offensive points per game in 2018 to 20.9 in 2019.

    Auch die Seahawks sind natürlich von dieser Regelverschärfung betroffen. Wenn wir die Holding Penalties zusammenrechnen, die vom Gegner angekommen und abgelehnt wurden, zählen wir insgesamt 8 Holding Penalties gegen Seahawks-Spieler. Platz 8 in der NFL, der aber im Grunde nicht korrekt ist, da sowohl Jacksonville als auch Tennessee auf Platz 1 bzw. 6 mit einem Spiel mehr vor Seattle stehen. Mit zwei von acht Holding Penalties sind wenig überraschend Ifedi und Fluker der Seahawks-Spieler mit den meisten Holding Penalties.

    3rd Down Conversions & Gameplaning

    Im Grunde ist das der perfekte Übergang zum nächsten Punkt. Ifedi, Fluker und im Grunde die gesamte Offensive muss disziplinierter spielen und entsprechende Penalites vermeiden. Sofern die Jungs dies hinbekommen, läuft es auch gleich wesentlich besser in der Offense und erleichtert ihr das Leben ungemein. Ein Blick auf eine Statistik zu der 3rd Down Conversion-Rate zeigt das wunderbar auf:
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    Ohne negative Plays beim 1st und 2nd Down erhöht sich die Chance auf einen erfolgreichen 3. Versuch signifikant. Natürlich sind 3rd & 7+ immer noch nicht ideal und es wird im Verlauf der Season auch zu Problemen kommen, wenn man zu häufig diese Distanz überwinden muss.
    In 1. Linie muss man aber entsprechend lange 3rd Downs verhindern und das würde schon mal gelingen, wenn

    • die Offensive Line gegen den Pass-Rush effektiver agiert und
    • disziplinierter agiert und weniger Strafen kassiert.

    Zur Info: Die Seahawks hatten in dieser Season insgesamt 25 3rd Downs. Bei zehn 3rd Downs musste die Offense mehr als 10 Yards zum neuen First Down überbrücken. Beziehen wir alle 3rd Downs mit ein, liegt die Conversion Rate bei 36 Prozent – Platz 16 in der NFL.

    Wie im Punkt zur Offensive Line bereits erwähnt, waren die Steelers ein sehr blitzfreudiges Team am vergangenen Wochenende. Wie Headcoach Pete Carroll auf der Pressekonferenz sowie unter Woche in Interviews sagte, war das der entscheidende Grund für den häufigen Einsatz des Kurzpassspiel – auch bei Early Downs. Adrian Franke hat in seiner Analyse zum vergangenen Woche bereits die Seahawks-Offense beschrieben, so dass ich darauf nicht nochmal tiefer eingehen werde.

    Mit Blick auf das Spiel gegen die Saints gehe ich davon aus, dass wir wieder mehr Running Plays vor allem in Early Downs sehen werden und damit eine Rückkehr zur Seahawks-Offense, die von vielen so verteufelt wird.

    Seahawks Running Game
    Wie erfolgreich die Seahawks gegen die Saints laufen können, wird sich am Sonntag zeigen. Alleine um die Edge Rusher der Saints etwas aus dem Spiel zu nehmen, wird man vermutlich vor allem zu Beginn des Spiels probieren zu laufen.

    Während die Saints gegen die Texans noch 180 Yards zuließen, waren es gegen die Rams nur 115 und 3,8 Yards per Run. Ein Grund für die Steigerung liegt unter anderem an der Rückkehr von David Onyemata.
    Dagegen müssen die Saints auch weiterhin auf Sheldon Rankins, ihren besten Defensive Tackle verzichten. Ein Vorteil für die Seahawks Offensive und vor allem für das Running Game.

    Zusätzlich müssen die Saints auch noch auf LB Alex Anzalone verzichten, der sich im Spiel gegen die Rams verletzte und nun von Kiko Alonso ersetzt wird. Aber auch die Seahawks haben seit gestern Abend einige Verletzungssorgen auf der Running Back-Position. Rashaad Penny zog sich im Abschlusstraining eine Harmstring-Verletzung zu und wird derzeit als Questionable für das Spiel geführt.

    Sollte Penny ausfallen, ist das vor allem die Chance für C.J. Prosise und Rookie Travis Homerauf mehr Carries hinter Chris Carson. Prosise kann übrigens mit einem guten Gefühl auf das letzte Spiel gegen die Saints zurückblicken. Im besagten Duell war er der Seahawks-Spieler mit den meisten Total Yards (4 Runs für 23 Yards sowie 4 Receptions für 80 Yards) und mit Blick auf seine verletzungsgeprägte Karriere war es eines seiner besten Spiele.

    Auch wenn die Run-Defense der Saints im vergangenen Jahr zu den stärksten Units in der NFL gehörte, sollten die Seahawks durch das Fehlen von Rankins und Anzalone durchaus in der Lage sein den Ball am Boden zu bewegen. Das wird vermutlich auf wichtig sein, da New Orleans vermutlich in 1. Linie einfache Receptions verhindern möchte.

    Tight End Will Dissly vs. Saints Linebacker
    Die Rams haben in der vergangenen Woche durchaus Erfolg mit dem Einsatz ihrer Tight Ends gegen die Saints gehabt. Sowohl Higbee als auch Everett wurden mit jeweils drei Targets erfolgreich in das Passing Game eingebunden und erzielten kombinierte 42 Yards.

    Vor allem durch den Ausfall von LB Alex Anzalone könnte sich für die Seahawks und insbesondere Will Dissly eine mögliche Schwachstelle auftun. Das gilt insbesondere dann, wenn Kiko Alonso in der Coverage gegen Dissly agieren muss. Wer Alonso in seinen letzten beiden Jahren in Miami Coverage spielen sehen hat, erkennt das Potential für Dissly oder Vannett.

    Lockett & Metcalf vs. Saint Cornerbacks

    Aber auch auf anderen Positionen in der Secondary ergeben sich durchaus Miss-Matches für die Seahawks Offense. Vor allem Marshon Lattimore ist zu Beginn der Season eine der Schwachstellen in der Saints-Secondary. Mit bereits zehn erlaubten Receptions für 189 Yards und zwei Touchdowns ist er statistisch der schlechteste Saints-Cornerback. Allerdings muss auch erwähnt werden, dass Eli Apple und P.J. Williams sich bisher nicht mit Ruhm bekleckert haben.

    Sowohl Lockett als auch Metcalf und Moore, der gegen New Orleans wohl seine Season-Debüt geben wird, sollten durchaus in der Lage sein entsprechende Matchups für sich zu entscheiden. Letztendlich wird es darauf ankommen, wie viel Zeit die Offensive Line Russell Wilson geben kann – vor allem wenn wir davon ausgehen, dass wir weniger vom kurzen Passspiel mit unglaublich schnellen Releases sehen werden.
    Kommen wir nun zur Seahawks Defense bzw. zur Offense der New Orleans Saints.

    Terry Bridgewater & Taysom Hill
    Natürlich ist der Verlust von Drew Brees eine herbe Schwächung, die maßgeblichen Einschluss auf die Favoritenrolle des Spiels haben. Ich bin ehrlich und sage, dass ich mit Brees auf Seiten der Saints den Seahawks nur kleine Chancen auf einen Sieg zugesprochen hätte. Auch wenn die Seahawks nun von vielen Experten als leichter Favorit in das Spiel angesehen werden, so dürfen wir die Terry Bridgewater, Taysom Hill und vor allem Sean Payton nicht unterschätzen.

    Die Saints sind in der „günstigen“ Lage, dass sie mit Bridgewater einen der besten NFL-Backups auf dem Roster haben, der bereits ein Team in die Playoffs geführt hat. Aufgrund seiner schweren Knieverletzung startete Bridgewater in nur ein Spiel (letztes Jahr in einem unbedeutenden Spiel in Week 17) innerhalb von vier Jahren.

    Und ja, gegen die Rams hatte er durchaus Probleme und wirkte angerostet. Eine Completion-Percantage von 57,1 Prozent, 90 Yards und nur 4,3 Yards per Pass sprechen für sich. Trotz allem rechne ich damit, dass wir am Sonntag eine erhebliche Leistungssteigerung sehen werden. Eine Woche als Starter bedeuten nicht nur mehr Reps im Training, sondern vor allem einen Gameplan der direkt auf ihn zugeschnitten ist. Es würde mich also nicht wundern, wenn wir mehr Bootlegs und Pässe außerhalb der Pocket von ihm sehen werden.

    Und dann ist da ja auch noch das Schweizer Taschenmesser Taysom Hill. Bereits während der Woche äußerte sich Saints Headcoach Payton nicht, in wie fern man ihn in den Gameplan einbinden wird. Ich halte es für durchaus wahrscheinlich, dass wir auch in des Öfteren als QB sehen werden – sei es nur für entsprechende Option- und Tick-Plays.

    Seahawks Defensive Gameplan, Alvin Kamara und Jared Cook
    Während der Woche habe ich bereits einen Artikel über die Seahawks Base-Defense veröffentlicht, in der vor allem die Coverage-Probleme von Wright und Kendricks aufgezeigt wurden. Trotz dieser Probleme werden wir vermutlich gegen die Saints wieder viel „klassische Base-Defense“ sehen.

    Vor allem um Alvin Kamara und das Running Game der Saints zu stoppen, wird Pete Carroll vermutlich auf seine drei Linebacker vertrauen. Auch wenn ich Bridgewater stärker als vergangene Woche gegen die Rams erwarte, geht nach dem Ausfall von Brees die größte Gefahr von Alvin Kamara aus, die es zu kontrollieren gilt.

    Gegen den Run wird das vermutlich relativ gut funktionieren, da mit DT Poona Ford noch ein wichtiger Defender von seiner Verletzung zurückkehrt. Wie das im Passing Game aussieht, wird sich im Spiel zeigen.
    Aber Kamara ist nicht die einzige Waffe, mit der Sean Payton die Schwäche in der LB-Coverage angreifen kann und vermutlich wird. Mit Jared Cook haben die Saints seit dieser Season wieder einen gefährlichen Tight End auf dem Roster. Welche Schäden gegnerische Tight Ends anrichten können, zeigte letzte Woche Vance McDonald, der gegen die Seahawks Defense 7 Receptions für 38 Yards und zwei Touchdowns erzielte.

    Leider gibt es noch einen weiteren Grund dafür, dass wir vermutlich viele Snaps mit Kendricks, Wright und Wagner auf dem Feld sehen werden. Verletzungsbedingt ist die Tiefe auf der Cornerback-Position kaum vorhanden. Neiko Thorpe wird das Spiel zu einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent verpassen und der Einsatz von Tre Flowers entscheidet sich erst kurz Spielbeginn. Vor allem der Ausfall von Flowers ist schmerzhaft. Seine Leistung gegen die Bengals war nicht gut, dafür steigerte er sich letzte Woche gegen die Steelers.

    Sollte er nicht spielen können wird vermutlich Akeem King, der bereits in der Preseason fast ausschließlich als Outside-Cornerback agierte, oder Jamar Taylor den Starterjob übernehmen. Beides keine Ideallösungen – auch nicht gegen einen vermeintlichen Backup. Ein Michael Thomas, einer der besten Receiver in der NFL, kann auch in dieser Kombination gefährlich werden. Allerdings sind auch die Saints nicht von weiteren Verletzungsproblemen verschont geblieben.

    With Tre'Quan Smith dealing with an injury and Keith Kirkwood placed on IR yesterday, the Saints have promoted WR Lil'Jordan Humphrey from the practice squad.

    Durch den Ausfall von Smith und Kirkwood muss New Orleans auf ihre Receiver zwei und vier aus dem vergangenen Jahr verzichten.

    Seahawks Pass-Rush – Ziggy Ansah mit Seahawks Debüt

    Es wird sicherlich kein einfacher Tag für den Pass-Rush der Seahawks. Ähnlich wie die Line der Steelers gehört auch die OL der Saints zu den besten in der Liga. Erschwerend kommt hinzu, dass Bridgewater sehr wahrscheinlich viele kurze Pässe werfen und der Pass-Rush kaum genug Zeit haben wird, um zu ihn durchzubrechen. Trotzdem sind wir alle gespannt, wie die Seahawks mit Ansah und Clowney gemeinsam auf dem Feld agieren werden.

    Fazit:
    Wer aufgrund der Brees-Verletzung von einem klaren Sieg der Seahawks ausgeht, wird vermutlich eine böse Überraschung erleben. Ich rechne mit einer deutlichen Leistungssteigerung von Bridgewater gegenüber vergangener Woche und einem Gameplan von Sean Payton, der viel auf Alvin Kamara aufgebaut sein wird. Zusammen mit Cooks und Thomas werden die Saints probieren die Seahawks mit kurzen und mittleren Routen im Passing Game zu überwinden und die Probleme von Kendricks und Wright in der Coverage auszunutzen.

    Aus Seahawks-Sicht gilt es abzuwarten, ob Tre Flowers spielen kann und wie der Gameplan entsprechend dieser Entscheidung ausfällt. Sollte Flowers nicht spielen können, wird Pete Carroll und Ken Norton Jr. vermutlich wieder viel klassische Base Defense spielen lassen. Immerhin sollte so das Running Game der Saints und entsprechende Option-Plays von Hill recht gut verteidigt werden können. Dies wird wahrscheinlich der Hauptaspekt des Gameplans von Pete Carroll sein: Kamara im Laufspiel kontrollieren und Bridgewater zwingen das Spiel per Passing Game zu gewinnen.

    Mit Blick auf die Secondary ist das natürlich ein Risiko aber immer noch ein vertretbares. Insbesondere dann, wenn wir die Verletzungssorgen der Saints in ihrer WR-Unit einbeziehen.
    Gespannt können wir sein, wie Ansah und Clowney gemeinsam agieren werden, auch wenn ich nicht glaube, dass sie viele Sacks produzieren werden. Zu schnell wird der Ball aus den Händen von Bridgewater sein. Aber Sacks sind nicht alles. Wenn man ihn in der Pockett halten und zu überhasteten Pässen zwingen kann, wäre das schon ein Anfang.

    Auf Seiten der Offense sollten wir uns auf die klassische Seahawks-Offense einstellen und nicht darauf hoffen, dass wir wieder ein Pass-Feuerwerk wie aus der vergangenen Woche sehen werden. Letztendlich steht und fällt alles mit der Offensive Line, die sich weiter steigern und vor allem diszipliniert agieren muss. Nur so können lange 3rd Downs verhindert werden, die bisher sehr häufig ein Drive-Stopper waren.
    Ob das Rushing Game gegen die Saints-Defense laufen kann, wird sich zeigen. Wenn die 1. Beiden Spiele der Saints-Defense der Maßstab sind, sollte das durchaus möglich sein. Nach allem Anschein wird Rashaad Penny fehlen, was allerdings nicht so schwer wiegen sollte. Viel eher sehe ich darin eine große Möglichkeit für Prosise und Homer, um ein paar Carries hinter Carson zu bekommen, der in der Woche hoffentlich an der Ball-Security gearbeitet hat.

    Sofern das Rushing Game nicht funktioniert, sollten die Seahawks weitere Matchups zu ihren Gunsten entscheiden können. Die Secondary der der Saints, insbesondere Lattimore, hatte in den ersten beiden Spielen erhebliche Probleme, die Lockett oder auch Metcalf ebenfalls ausnutzen sollten. Aber auch Will Dissly sollte gegen eine angeschlagene LB-Unit von entsprechenden Matchups profitieren können.

    Alles in allem sehe ich die Seahawks auch leicht in der Favoritenrolle. Dennoch rechne ich mit einem sehr engen und nervenaufreibenden Spiel, welches wahrscheinlich erst im letzten Drive entschieden wird – 31:27 Seahawks

    Go Hawks!

    Excuses are for Losers

  • Leider ist das eine Enttäuschung von A-Z.

    Eins der schlechtesten Spiele in der PC/RW3-Ära. Krass wie man sich die Butter vom Brot nehmen lässt.

    Das ST mit einer unterirdischen Leistung, die Off mal wieder sloppy. CC32 aktuell nicht mehr zu gebrauchen (irgendwann ist es inakzeptabel in JEDEM Spiel den Ball zu verlieren).
    Die Def später auch mit vielen Schwächen. Tackling? Hat man heute in Seattle wohl nicht mehr im Programm gehabt :/

    Der Coaching Stuff mit dem 15 Yard PEnalty hat dem die Krone aufgesetzt. Ich lege mich fest: Solange Schotty OC ist, sind die Seahawks kein Contender. Er ist der Jogi Löw der Seahawks. Die eigene Idee ist wichtiger als der Sieg. Eine Frechheit.

    Positiv: gar nichts. Zumindest fällt mir absolut nichts ein.
    Negativ: wie schon geschrieben, alles. Wirklich alles.


  • Ich lege mich fest: Solange Schotty OC ist, sind die Seahawks kein Contender. Er ist der Jogi Löw der Seahawks. Die eigene Idee ist wichtiger als der Sieg. Eine Frechheit.

    Tut mir Leid, aber das ist doch Quatsch. Ja, es gab 2-3 Situationen in der Offense, die sicher nicht optimal gelöst wurden. Aber wenn man nach dem Spiel Schotty feuern will, dann muss man Norton und Schneider 3 mal vorher feuern.
    Kamara konnte machen was er wollte, ohne dass ihn unsere Defense groß gestört hat. Wenn ich so viel Base-Defense spielen lasse, dann will ich wenigstens vernünftiges Tackling sehen. Kein Sack durch unsere Defense? Ernsthaft? KJ Wright wirkt nur noch wie ein Abziehbild seiner selbst. Höhepunkt die DPI...
    Über die Special Teams braucht eigentlich nichts mehr sagen, Krönung war die Strafe nach dem Fummel.

  • Es gab halt DIE Fehler von Schotty. Momentum Swingers. 3 & 1, Kopf durch die Wand, klappt wie (fast) immer - nicht. 4th & 1 - das gleiche. Ernsthaft? Statt zu verkürzen gibt man den Ball in guter Feldposition ab.

    Die D war sicherlich nicht gut, aber am Ende hat man nur 19 Punkte abgegeben, 14, wenn ich richtig im Kopf habe, nach Turnovers on Downs bei grob Mittellinie.


    Uff, die Zahlen sind krass:

    Saints: 9 Drives, Seahawks 13(!!!!) Drives
    Total Yards: 265 zu 515 für die Seahawks
    ToP: 2827 zu 31:33 für die Seahawks
    Penalties: 11 für 70 Yards Saints und 7 für 53 für die Seahawks

    ST und der CC32 Fumble haben am Ende das Spiel gekostet (sowie einige schlechte Calls von Schotty). Dazu konnte unsere Off den Turnover der Saints in 0(!) Punkte wandeln. Auch dank der 15 Yard Coaching Strafe. Wie ist sowas möglich? Sind das Amateure?

    Einmal editiert, zuletzt von maximus_hertus (23. September 2019 um 01:51)

  • Das war ein Drive, da kann man allein die hirnrissige Penalty von Woods anführen und den Punt-Return-TD. Performen Defense und Special Teams heute auf dem Niveau der Offense gewinnen wir das Spiel.
    Bei dem 4th &1 im 4 Q versucht man den langen Pass und auch da gabs Beschwerden, was man den da macht. Aktuell hab ich das Gefühl man verliert wegen Schotty und gewinnt trotz ihm. Dabei gibt es Statistiken, wie die Red-Zone Drives, da steht man bei 6 TDs bei 7 Versuchen (und den einen heute hätte Lockett an einem guten Tag auch gehabt), die zeigen, dass es durchaus positive Aspekte in unserer Offense gibt, aber sowas wird dann ausgeblendet...
    Und den Fumble von Carson kann man Schotty wohl kaum ankreiden.

  • Die Seahawks müssen gegen die Saints die 1. Niederlage der Season hinnehmen. Es ist die 1. Heimniederlager unter Pete Carroll als Headcoach der Seahawks. Eine Niederlage die weh tut, weil das Team nicht hauptsächlich aufgrund der Stärke des Gegners verloren hat, sondern weil es in jeder Unit zu viele Fehler machte.

    Der letzte Satz soll die Leistung der Saints nicht schmälern. Sie haben die Chancen und Möglichkeiten hervorragend ausgenutzt, die ihnen das Team von Pete Carroll ermöglicht hat. Und davon gab es aus Seahawks-Sicht leider zu viele, um am Ende eine Aussicht auf den Sieg zu haben.

    Offense

    Auf Seiten der Offense mussten wir uns ernsthaft fragen, ob Chris Carson zum 1. Mal im Regen im Century Link Field auf dem Spielfeld steht. Es sind diese Kleinigkeiten, wie das häufige Wegrutschen im 1. Drive, die ihm eindeutig im schlechten Licht dastehen lässt. Er hat nicht nur Yards und Möglichkeiten auf Runs für Raumgewinn verloren, er hat auch mit einem weiteren Fumble einen Touchdown der Saints nahezu eingeleitet. Seine Ballverluste sind mittlerweile ein echtes Problem, welches bereits in den 1. beiden Wochen maßgeblichen Einfluss auf den Spielverlauf hatte. Es bleibt abzuwarten, ob die Coaches mit Blick auf die anstehenden Wochen mehr Carries auf die anderen Running Backs verteilen.

    Aber es war nicht nur Carson, der auf Seiten der Offense Fehler machte. So waren es zum Beispiel zwei Strafen, die im 1. Drive zu einem 4th & 20 führten und den Punt-Return Touchdown einleiteten. Im weiteren Spielverlauf gab es weitere entsprechende Fehler. So musste man zwei Mal eine Auszeit nehmen, weil in der Offense zu viele Spieler auf dem Feld waren. Einfache Fehler, die man vermeiden muss!

    Auch das Playcalling wird wieder in der Kritik stehen. Ein Punkt, den ich ehrlich gesagt nicht so dramatisch sehe! Vor allem den Aspekt, dass Russell Wilson beim 4th & 1 einen langen Pass wirft, kann ich aufgrund der Defensive Formation nachvollziehen. Viel mehr ärgert mich die Tatsache, dass man in der 1. Hälfte ein 3rd & 1 und 4th & 1 nicht zu einem First Down verwerten konnte – zweimal wurde ein Run gecalled.

    Ich habe weder mit dem Ausspielen noch mit dem Playcall an sich ein Problem. Viel eher finde ich es erstreckend, dass unsere Offense, welche sich über den Run definiert, in zwei Versuchen nicht das eine benötigte Yard holt.

    Ein weiterer negativer Aspekt heißt Time-Management. Damit meine ich vor allem den Drive bzw. die beiden Plays direkt vor der Pause. Die Offense hat Auszeiten zur Verfügung und nutzt sie nicht. Nach dem 1. Play – einen Pass für 9 Yards auf Prosise – muss man die Auszeit nehmen. Im nächsten Play kommt ein 54 Pass auf Metcalf, der nichts mehr bringt, da die Uhr abgelaufen ist. Hier hat die Offense mindestens drei Punkte liegen gelassen. Dass Timeouts aufgrund zu vieler Spieler auf dem Feld hier verschwendet wurden, können wir auch unter diesem Punkt nochmal aufführen.

    Wenn wir ein paar positive Punkte zur Offense nennen wollen, müssen wir Russell Wilson natürlich aufführen. Auch er war nicht perfekt, zum Beispiel beim wichtigen 4th Down Play, bei dem er Lockett in der Endzone leicht überwirft, aber klar der beste Seahawks-Player auf dem Feld. Neben Wilson verdiente sich auch Tyler Lockett und vor allem Will Dissly ein Lob, die beide kaum von der Saints Secondary kontrolliert werden konnten.

    Defense

    Wir auf die Defense blicken, war zum Anfang des Spiels noch alles in Ordnung. Die ersten 14 Punkte konnte sie nicht verhindern, da sie nicht mal auf dem Feld standen. Ab dem 3. Drive traten aber auch auf Seiten der Defense immer häufigere Fehler auf. Insbesondere das Tackling war im Verlauf des Spiels eine Zumutung. Der Touchdown von Kamara durch das Sceen-Play kurz vor der Pause kann als Musterbeispiel für schlechtes und ineffizientes Tackling angeführt werden.

    Dabei war es nicht nur ein Spieler, der mit entsprechenden Miss-Tackles seine Probleme hatte. McDougald, Hill, Flowers, Wright, Wagner, Kendricks….alle sahen in mehreren Situationen nicht gut beim Tackling aus.

    Auch das Debüt von Ziggy Ansah war ernüchtert. Während der Partie wurde richtigerweise festgestellt, dass man den Namen Ansah nicht einmal im Verlauf des Spiel gehört hat. Im Grunde trifft das aber auf den kompletten Pass-Rush zu, der gegen eine gute Offensive Line der Saints kaum Pressure auf Bridgewater ausüben konnte.

    Wenn wir auch auf Seiten der Defense einen positiven Punkt nennen möchten, dann gehört diese Ehre wohl K.J. Wright und Shaquill Griffin.

    Special Teams & Game Changer

    Der abgegebene Punt Return Touchdown spricht im Grunde schon für sich. Wie es zu dem Punt kam war nicht gut, der Punt an sich war nicht gut und die Coverage war mies. Das kann mal passieren. Allerdings waren auch weitere Coverages nicht solide. Noch gravierender war allerdings die Penalty gegen Al Woods, die das verschossene Field Goal der Saints eliminierte und New Orleans ein neues First Down gab. Die Saints haben nicht nur weitere Minuten zum Beginn der 2. Hälfte von der Uhr genommen, sondern auch noch einen Touchdown erzielt.

    Sieben weitere Punkt für die Saints anstatt Ballbesitz an der eigenen 43 Yard Line. Zu diesem Zeitpunkt hätte es 7:20 gestanden und man wäre mit einem Touchdown direkt wieder im Spiel gewesen. So änderte sich durch eine vermeidbare Penalty das gesamte Spiel.

    So stand es aber 7:27 mit nur 1,5 Viertel zu spielen. Der gesamte Spielverlauf wurde aufgrund dieser Penalty erheblich geändert. Aufgrund der geringen verbliebenden Spielzeit musste man in Risiko gehen, was sich teilweise nicht bezahlt machte.

    Ich sage nicht, dass wir wegen der Strafe von Al Woods verloren haben. Dafür machte jede Unit zu viele individuelle Fehler über das gesamte Spiel. Allerdings änderte diese Situation den gesamten weiteren Spielverlauf maßgeblich.

    Fazit

    Am Ende ist es eine verdiente Niederlage. Eine Niederlage die weh tut, weil man nicht das schlechtere Team war, sondern weil man selber zu viele eigene, vermeidbare Fehler machte. Ich hoffe, dass wir im Dezember nicht auf dieses Spiel zurückblicken werden, und uns nochmal über diese schlechte Performance der Seahawks ärgern müssen.

    Excuses are for Losers

  • @iceweasel

    Das is richtig. Es war aber nicht nur ein Drive. Es ist das Schwarz / Weiß Problem: ToD weil man 2 x mit dem Kopf durch die Wand will. Dann noch ein ToD weil man einen langen Pass spielt (bei einem 4th&1 in der eigenen Hälfte). Warum nicht Kurzpass oder ein Lauf nicht einfach in die Line rein? Klar, die Offense Zahlen sehen erstmal nicht schlecht aus, jedoch hat man mit den ToDs viele Yards gesammelt, dann aber die Saints den Ball um die Mittellinie oder in der Seahawks-Hälfte überlassen.
    Dadurch hat man selber Yards für nichts gesammelt und die Saints konnten kaum Yards sammeln, da sie nur noch ein kurzes Feld vor sich hatten.

    Da hat es eine D natürlich schwer. Wie gesagt, trotzdem nur 19 Punkte kassiert. Das ist nicht gut, aber sicherlich nicht DER Grund für die Niederlage. Es gab genug Stops.

    MAn hat 4 Drives mehr (13 zu 9), aber nur 27:19 Punkte bzw. 12 zu 9 Drives und 21:19 Punkte (der letzte Drive wurde von den Saints auf Zeit runterspielen gespielt).

    Auch interessant: MAn schießt keine FGs. Entweder TD oder Punt (weil die Drives nicht weit genug kommen). Da mss mehr Konstanz rein.

    Edit: Die Strafe beim verschossenen FG habe ich schon vergessen gehabt. DAs war sicherlich der größte Momentum Swing.

    Einmal editiert, zuletzt von maximus_hertus (23. September 2019 um 02:10)

  • Der Coaching Stuff mit dem 15 Yard PEnalty hat dem die Krone aufgesetzt. Ich lege mich fest: Solange Schotty OC ist, sind die Seahawks kein Contender. Er ist der Jogi Löw der Seahawks. Die eigene Idee ist wichtiger als der Sieg. Eine Frechheit.

    Diese Aussage würde ich mal genauso wie @iceweasel bewerten. Schottenheimer hat ein durchaus solides bis gutes Spiel gecalled. Das gesamte Playcalling bzw. Gameplan war nach dem Saints-Drive direkt nach Halbzeit hinfällig. Man hatte nur noch 22 Minuten zu spielen und war 20 Punkte hinten. Natürlich gehe ich dann von der NO 13 nicht auf das Field Goal.

    Uff, die Zahlen sind krass:

    Saints: 9 Drives, Seahawks 13(!!!!) Drives
    Total Yards: 265 zu 515 für die Seahawks
    ToP: 2827 zu 31:33 für die Seahawks

    Die Zahlen kannst du genau wie das Playcalling in der 2. Hälfte kaum bewerten, weil die Saints letztendlich nur noch den schnellen Score verteidigt haben. Über 150 Yards entstanden alleine innerhalb der letzten fünf Minuten...

    Bei dem 4th &1 im 4 Q versucht man den langen Pass und auch da gabs Beschwerden, was man den da macht. Aktuell hab ich das Gefühl man verliert wegen Schotty und gewinnt trotz ihm. Dabei gibt es Statistiken,

    Entweder fehlt das ein "nicht" oder ich verstehe den Satz nicht ganz. Wie dem auch sei. Ich fand das Play letztendlich nicht schlecht. Vor allem da man im Verlauf des Spiels in gleicher Situation zweimal scheiterte. Das Matchup passte. Die Ausführung nicht. Der Coordinator ist dazu da, die Spieler in günstige Matchups zu bringen. Das gelang in diesem Fall.

    Excuses are for Losers

  • @iceweasel

    Das is richtig. Es war aber nicht nur ein Drive. Es ist das Schwarz / Weiß Problem: ToD weil man 2 x mit dem Kopf durch die Wand will. Dann noch ein ToD weil man einen langen Pass spielt (bei einem 4th&1 in der eigenen Hälfte). Warum nicht Kurzpass oder ein Lauf nicht einfach in die Line rein? Klar, die Offense Zahlen sehen erstmal nicht schlecht aus, jedoch hat man mit den ToDs viele Yards gesammelt, dann aber die Saints den Ball um die Mittellinie oder in der Seahawks-Hälfte überlassen.[...] Da mss mehr Konstanz rein.

    Den langen Pass bei 4th &1 fand ich ok, sah für mich nur etwas zu lang aus. Und ja bei dem 3&1 und anschließenden 4&1 darf/ muss man sich durchaus etwas mehr Kreativität wünschen, aber ich denke @Seahawk sieht das ähnliche wie ich.


    Viel eher finde ich es erstreckend, dass unsere Offense, welche sich über den Run definiert, in zwei Versuchen nicht das eine benötigte Yard holt.

    Und da darf man auch mal einen Appell an die O-Line richten, in so einer Situation muss es auch möglich ein, dass der Rb einfach stur nach vorne knallt und das nötige Yard holt.
    Kritisieren darf man Schotty gerne, weil er bei 4&1 genau das gleiche macht.


    Ich hab kein Problem mit Kritik an Schotty, aber mir geht das teilweise einfach zu weit. Positive Aspekte werden total ausgeblendet und das Negative überdramatisiert. Wie du das machst, find Ichs noch ok, aber was für Quatsch man teilweise auf Twitter etc. liest, lässt mich nur noch mit dem Kopf schütteln.

  • Das ist nicht gut, aber sicherlich nicht DER Grund für die Niederlage

    Vielleicht können wir uns für die weiteren Beiträge schon mal darauf einigen, dass es DEN Grund nicht gibt. Es war viel mehr ein kollektives Versagen jeder einzelner Unit inkl. von Coaching Entscheidungen und Time-Management.

    Excuses are for Losers

  • Und da darf man auch mal einen Appell an die O-Line richten, in so einer Situation muss es auch möglich ein, dass der Rb einfach stur nach vorne knallt und das nötige Yard holt.
    Kritisieren darf man Schotty gerne, weil er bei 4&1 genau das gleiche macht.


    Ich hab kein Problem mit Kritik an Schotty, aber mir geht das teilweise einfach zu weit. Positive Aspekte werden total ausgeblendet und das Negative überdramatisiert. Wie du das machst, find Ichs noch ok, aber was für Quatsch man teilweise auf Twitter etc. liest, lässt mich nur noch mit dem Kopf schütteln.

    Ja, da ist was dran und ich kann as nachvollziehen. Ich werde in den nächsten Tagen mal schauen, wie unsere 3rd/4th & 1 Quote bei Running Plays so aussieht. Ich kann es gerade nicht einschätzen, aber nun interessiert es mich doch sehr, ob der hier entstehende Eindruck korrekt ist. :)

    Den letzten Absatz sehe ich sehr ähnlich. So wird zum Beispiel auch gerne übersehen, dass man wesentlich häufiger bei Early Downs Passeng-Plays spielen lässt. Auch wenn ein durchaus relevanter Anteil auf die Ras abfällt, ist das schon mal eine Steigerung.

    Excuses are for Losers

  • Und zum 4th & 1 Play, wo der tiefe Pass auf Turner folgte:

    Zitat

    On the deep ball to Malik Turner on 4th-and-inches, Russell Wilson didn’t like the look at the LOS and checked out of the run play, per Pete Carroll.

    Excuses are for Losers