[size=+2]Pre-Season Top 10 Preview – Part I[/size]
Den Hardcore-College-Fans werd´ ich hier nicht viel Neues erzählen, aber vielleicht hat nicht jeder die Zeit sich über die kommenden Saison zu informieren. Ich hab´ mal eine Pre-Season Top 10 aufgelistet und ein paar Infos zu den Teams gesammelt. Diese Top 10 sind nicht von mir selbst erstellt worden, sondern ein Querschnitt einiger, wichtiger Networks und Fachzeitschriften wie CBS, ESPN, SI.com, Lindy´s, Street & Smiths´s, Athlon und anderer. Ich habe für die Rankings der Teams Punkte verteilt und danach eine Rangliste erstellt. Das ist das Ergebnis:
01 Southern California Trojans
Record 2004: 13-0/8-0 (1.PAC 10)
Ranking 2004: einstimmiger National Champion
Bowl 2004: Orange Bowl (55:19 gegen Oklahoma)
Coach: Pete Carroll - 5.Saison, 42-9
Schedule
Home: Arkansas, Arizona, Washington State, Stanford, Fresno State, UCLA
Road: Hawaii, Oregon, Arizona State, Notre Dame, Washington, California
Ausblick: Um den zweifachen amtierenden Champion auf die Nr.1 zu setzen, gab es bei keinem der Polls eine Debatte. Die Trojans erreichten diesen Platz einstimmig. Ist auch weiter nicht verwunderlich. Das Team wird auf den Grundstock an Spielern bauen können, die in den letzten beiden Jahren für zwei Titel gesorgt haben. Allen voran natürlich Quarterback Matt Leinart, nach dem sich am Ende der letzten Saison schon etliche NFL-Teams die Finger leckten, bis Leinart sich entschied sein Seniorjahr in USC durchzuziehen. Auch der Verlust von Offense-Coordinator Norm Chow wird an den mehr als berechtigten Titelambitionen der Trojans nichts ändern.
Offense: Eine Offense die einen Matt Leinart besitzt, wird wohl immer zu den Top Teams zu zählen sein. Über die Klasse von Leinart gibt es kaum Zweifel. Mit den beiden Juniors Reggie Bush und LenDale White sind die Trojans mit zwei exzellenten RB´s gesegnet, die wohl auch in der Saison 2006, ohne Leinart, ein gutes Trojans-Team versprechen. Steve Smith (Jr) und Dwayne Jarrett (So) bilden mit TE Dominique Byrd (Sr) eine Receiving-Combo, die in der NCAA ihres gleichen sucht.
Defense: USC war letztes Jahr landesweit die NR. 1 in der Defense. Ob das zu wiederholen sein wird bleibt abzuwarten. Mit dem Verlust von Shaun Cody und Mike Patterson ist vor allem die line erst mal geschwächt worden. Mit dem Weggang von Eric Wright, der USC aus disziplinarischen Gründen verlassen musste, hat das Backfield auch einen Dämpfer bekommen. Das Können der Returning Starters und das Talent der nachrückenden Spieler ist allerdings groß genug um USC auch in der Defense genügend Halt zu geben.
Im Blickpunkt: QB Matt Leinart – Sein Auftreten wird wohl Fans und Scouts der NFL gleichermaßen interessieren.
02 Texas Longhorns
Record 2004: 11-1/7-1 (2.Big Twelve South)
Ranking 2004: 4. Platz (BCS-Poll)
Bowl 2004: Rose Bowl (38:37 gegen Michigan)
Coach: Mack Brown - 8.Saison, 70-19
Schedule
Home: UL Lafayette, Rice, Oklahoma (at Dallas), Colorado, Texas Tech, Kansas
Road: Ohio State, Missouri, Oklahoma State, Baylor, Texas A&M
Ausblick: Wie weit die Reise der Longhorns in die oberen Regionen der BCS-Rankings in dieser Saison gehen wird, kann sich schon im zweiten Spiel der Saison entscheiden, wenn Texas beim Big Ten Powerhouse Ohio State antreten muss. Ein Sieg in Columbus könnte genug Selbstvertrauen geben um im Red River Shootout gegen Oklahoma die Oberhand zu behalten.
Offense: Cedric Benson gleichwertig zu ersetzen wird unmöglich sein. Mit 5.540 yards der sechstbeste Running Back der College-Geschichte, sind seine Schuhe zu groß für die Nachfolger Selvin Young (Jr) und Ramonce Taylor (So). Aber mit der großartigen O-Line der Longhorns, werden beide wohl für ein effektives Laufspiel sorgen können. Gespannt darf man auf Quarterback Vince Young (Jr) sein. Sein Auftritt in der Rose Bowl sorgte für Furore. Young besitzt alles, was ein zukünftiger NFL-QB braucht. Schnell, beweglich, groß und mit einem soliden Wurfarm ausgestattet. Coach Brown muss „nur“ adäquate Anspielstationen für Young im Receiverkorps finden. Wenn das gelingt, kann die Offense zu den besten in der NCAA gehören.
Defense: Auch in der Defense ist mit dem Weggang von Butkus Award Gewinner Derrick Johnson eine Lücke entstanden. Der neue Co-Defensive Coordinator und Linebacker Coach Gene Chizik wird einige Arbeit haben um die zweifellos vorhandenen Qualitäten der verbleibenden Spieler effektiv einzusetzen. An sich gilt nur MLB Aaron Harris (Sr) als gesetzt. Defensive line und Defensive Backfield sind mit soliden Spielern besetzt, die ihren Job vernünftig machen können sollten.
Im Blickpunkt: Zu Beginn der Saison wahrscheinlich die Position des Running Backs. Wer ist der Nachfolger von Benson? Später kann QB Young vielleicht die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
03 Tennessee Volunteers
Record 2004: 10-3/7-1 (1.SEC East)
Ranking 2004: 15.Platz (BCS-Poll)
Bowl 2004: Cotton Bowl (38:7 gegen Texas A&M)
Coach: Phillip Fulmer – 14.Saison, 123-31
Schedule
Home: Alabama-Birmingham, Misssissppi, Georgia, South Carolina, Memphis, Vanderbilt
Road: Florida, LSU, Alabama, Notre Dame, Kentucky
Ausblick: Wenn die Vols die ersten fünf Wochen gut überstehen, haben sie durchaus Chancen in der SEC ein gewichtiges Wort um den Titel und ein großes BCS Bowl Game mitzusprechen. Trips nach Gainesville (Florida) und Baton Rouge (LSU) sind aber genauso gefährlich wie das Heimspiel gegen Georgia oder der Ausflug nach Alabama. Gehen davon die meisten Spiele verloren, stellt sich das hohe Pre-season Ranking der Volunteers als übertrieben heraus.
Offense: Erik Ainge (So) hat wohl im Moment die besten Chancen auf den Stammplatz als Quarterback, aber Coach Fulmer wird nicht zögern Senior Rick Clausen oder Freshamn Jonathan Compton einzusetzen, wenn Ainge Probleme bekommt. Compton hat zudem alle Voraussetzungen ein zukünftiger Star im College Football zu werden. Verletzungsfrei wird 1.000-yards-Rusher Gerald Riggs (Sr) eine feste Größe im Laufspiel sein. Das Receiving-Korps ist mit dem immer anspielbereiten Robert Meachem (Jr) und Speedster Chris Hannon (Sr) gut besetzt.
Defense: Acht Spieler des letzten Jahres kommen zurück. Allen voran All-American Tackle Jesse Mahelona (Sr). Die D-line wird den Vols kaum Probleme bereiten. Wenn Senior Kevin Simon seine Knieverletzung gut auskuriert hat und Omar Gaither (Sr) und Jason Mitchell (Sr) ihre Form konservieren konnten, wird auch die Linebacking Crew gut funktionieren. Eine wesentliche Verbesserung muss allerdings im Defensive Backfield stattfinden. Die Vols gaben letztes Jahr 236 yards durch die Luft ab. Zuviel für ein Team, dass um den nationalen Titel mitspielen will.
Im Blickpunkt: In einem qualitativ sehr ausgeglichenem Team vielleicht RB Gerald Riggs.
04 Michigan Wolverines
Record 2004: 9-3/7-1 (Co-1.Platz Big 10)
Ranking 2004: 13. Platz (BCS-Poll)
Bowl 2004: Rose Bowl (37:38 gegen Texas)
Coach: Lloyd Carr – 11.Saison, 95:29
Schedule
Home: Northern Illinos, Notre Dame, Eastern Michigan, Minnesota, Penn State, Indiana, Ohio State
Road: Wisconsin, Michigan State, Iowa, Northwestern
Ausblick: Der Abschluss der vergangenen Saison mit der unglücklichen Niederlage in der Rose Bowl gegen Texas, als die Wolverines einen 10-Punkte-Vorsprung im letzten Quarter nicht halten konnten und durch ein Fieldgoal in letzter Sekunde verloren, hat ein wenig Schatten auf die sonst sehr erfolgreiche Kampagne 2004 geworfen. Mit einem upgrade in der Defense und der zu erwartenden Power-Offense ist ein ähnlich gutes Jahr 2005 sehr gut möglich.
Offense: Die Wolverines besitzen mit Quarterback Chad Henne und Tailback Mike Hart zwei Sophomore-Juwelen in ihren Reihen. Beide sorgten als echte Freshman für Furore letztes Jahr. Wenn die Entwicklung von beiden konstant nach oben geht, werden die Wolverines wohl die nächsten Jahre keine Probleme haben um den Titel in der Big 10 Conference mitzuspielen. Weh tut natürlich der Abgang von WR Braylon Edwards, der landesweit die Nr.1 auf seiner Position war. Junior Steve Breaston zeigte jedoch schon, dass er Edwards gut ersetzen kann. Mit vier Stammspielern der letzten Saison müsste die Line genügend Erfahrung besitzen, Henne genügend Schutz zu geben.
Defense: Die Linebacking-Crew ist nach der Karriere beendenden Verletzung von Lawrence Reid geschwächt. LaMarr Woodley (Jr) sollte durch sein Können der „leader of the pack“ werden. Woodley hat All-American-Potenzial. Die Line ist mit Nose-Tackle Gabe Watson (Sr) und End Pat Massey (Sr) solide besetzt. CB Marlin Jackson und S Ernest Shazor werden dem Defensive Backfield der Wolverines immens fehlen. Nicht zuletzt die Performance dieses Mannschaftsteils wird über die Saison der Wolverines mitentscheidend sein.
Im Blickpunkt: Das Sophomore-Duo Henne/Hart.
05 Oklahoma Sooners
Record 2004: 12-1/8-0 (1.Platz Big 12 South)
Ranking 2004: 2. Platz (BCS-Poll)
Bowl 2004: Orange Bowl (19:55 gegen USC)
Coach: Bob Stoops – 7.Saison, 67-12
Schedule
Home: TCU, Tulsa, Kansas State, Baylor, Oklahoma State, Texas A&M
Road: UCLA, Texas (at Dallas), Kansas, Nebraska, Texas Tech
Ausblick: Die Sooners haben zwei Ziele vor sich. Zum einen den erneuten Sieg in der Big 12 Conference, zum anderen ein weiterer Anlauf auf den nationalen Titel. Um dies zu erreichen müssen wohl zwei Dinge bewältigt werden. Erstens muss der Aderlass von 15 Abgängen kompensiert werden (nur 11 Stammspieler in Offense und Defense kehren zurück). Zweitens muss man das Horror-Erlebnis des 19:55 Debakels in der Orange Bowl gegen USC verkraften.
Offense: Im Mittelpunkt steht wohl die Suche nach einem zuverlässigen Quarterback. Zur Auswahl stehen Junior Paul Thompson, Sophomore Tom Grady und Freshman Rhett Bomar. Ein weitestgehend unerfahrenes Receiving-Korps macht diese Aufgabe nicht unbedingt leichter. Wer immer auch QB bei den Sooners wird, er kann sich auf einen exzellenten Running Back in Person von Adrian Peterson (So) verlassen. Peterson wird eine hohe Last in der Offense der Sooners tragen müssen. Eine gut funktionierende line würde das Ganze unterstützen. Zumindest auf der rechten Seite sind allerdings einige Fragezeichen zu setzen.
Defense: Der „verloren gegangene Sohn“ Tackle Dusty Dvoracek (Sr) wird den Sooners, verletzungsbedingt, auch zu Beginn der neuen Saison fehlen. Dvoracek ist der „anchor-man“ der D-Line und ein sicherer NFL-Pick. Sehr gut, aber dünn besetzt ist das Linebacking-Trio. Ingram (Sr), Latimer (Jr) und Alexander (Jr) sind eine Hausmacht. Aber wehe, wenn sich einer von ihnen verletzen sollte. Ein Mannschaftsteil, den die Sooners unbedingt upgraden müssen ist das Defensive Backfield. Mehr als 200 durch die Luft abgegebene yards in der vergangenen Saison waren eindeutig zuviel. Vielleicht kann der neue Secondary-Coach Jack Wright dort bereits Einfluss nehmen.
Im Blickpunkt: Einzelspieler – RB Adrian Peterson. Er wird mehr Spielzeit bekommen und vielleicht zeigen, dass ein herausragender RB in ihm steckt. Für die Sooners selbst – die Position des Quarterbacks.