Die Big East hat seit dieser Saison drei neue Mitglieder: Louisville, Cincinnati und South Florida. Diese versuchen die in die ACC abgewanderten „Power Houses“ Miami, Virginia Tech und Boston College zu ersetzen. Zu sagen die Big East ist in einer Übergangsphase ist wohl untertrieben es ist ein gewaltiger Umbruch. Die Frage ist, kann die Big East längerfristig ihren Status als eine der Big Conferences im CFB bewahren oder war die miese letzte Saison der Beginn eines langsamen Abstieges ins Mittelmaß oder gar noch schlimmer. Im Laufe der Saison brachen sämtliche Teams in sich zusammen so dass Pittsburgh nach einem dürftigen Saisonstart und einem durchschnittlichen Finish, noch den Titel holte, damit in den Fiesta Bowl einzug, dort aber folgerichtig gegen Utah mächtig Prügel einstecken musste.
[size=+2]Louisville Cardinals[/size]
Head Coach: Bobby Petrino (3rd year)
2004 Record: 11-1
2004 Conf USA Record: 8-0
Returning Starters: 11
Die Cardinals sind der klare Favorit auf den Big East Titel und damit für den Platz in einem BCS Bowl (den sie schon letzte Saison verdient gehabt hätten). Sie waren die beste Offense mit über 49 ppg und 7,2 yards per play, und es gibt keinen Grund wieso es diese Saison anders sein sollte. Alles andere als der Big East Titel und damit ein BCS Bowl Spot wäre eine Riesenenttäuschung. Die Cardinals waren letzte Saison ein nur ein Spielviertel von einer undefeated season entfernt. Miami hing schon in den Seilen aber irgendwie schafften es die Hurricanes noch einen 17-Punkte Rückstand in einen 41-38 Sieg zu verwandeln.
So wie es heute aussieht kann in der Big East kein Team den Cardinals das Wasser reichen, was aber nicht heißen soll, das sie in einigen Spielen nicht in Schwierigkeiten kommen können. Louisville hat zwar den besten Speed aber wie sieht’s im Zweifelsfall mit der Physis aus? Die Non-Conference Gegner sind bestenfalls Mittelmaß was den Cardinals hinsichtlich des BCS Rankings dieses Jahr egal sein kann, da sie sich als potentieller Big East Champ sowieso qualifizieren werden.
Offense
Briam Brohm (So.), der letztjährige „Rookie of the year“ übernimmt nun endgültig auf der QB Position. In seinen 11 Einsätzen als Freshman hatte er eine Compl % von 67%, 819 passing yards und sechs TD. Er gilt als eines der besten QB Talente und wenn er wieder ähnliche Zahlen abliefern kann dann müssen sich die Cardinals auf dieser Position keine Sorgen machen. Freshman Lee Sweeney wird für die nötige Abwechslung sorgen, denn wie üblich werden die Cardinals ihre Gegner mit den verschiedensten Formationen vor schier unlösbare Probleme stellen.
Die Offensive Line bleibt weitgehend intakt. Nach dem Abgang von RB Eric Shelton muss nun Michael Bush die Hauptlast tragen. Ihn selbst wird es am wenigsten stören, eine 1500 yard Saison ist drin wenn er nur genügend Bälle bekommt.
Die WR Montrell Jones, Joshua Tinch und Broderick Clark sind alle Seniors, können sich freilaufen und Plays machen. Die Tight End Position ist mit Gary Barnidge auch super besetzt. So wie es aussieht haben die Cardinals eher das Problem wie sie ihr ganzes Offensivarsenal ausgewogen einsetzen.
Defense
In der Defensive gibt es einige Fragen aber zum Glück muss sie keine Wunderdinge vollbringen um die meisten Spiele zu gewinnen. Adequate Leistungen sollten gewöhnlich ausreichen denn die Offense wird wieder massig Punkte produzieren. Die Abgänge in der Line können gleichwertig ersetzt werden und wenn die alte Weisheit wirklich stimmt, dass Spiele an den Lines gewonnen oder verloren werden, so sind die Grundlagen für eine undefeated Season gelegt. Louisville hat aber auch eine Schwäche, das Defensive Backfield. Drei Starter müssen ersetzt werden und in der passfreudigen Big East und besonders gegen Pittsburgh und Tyler Palko könnte sich das unter Umständen zu einem Problem entwickeln.
Keep an eye on
QB Brian Brohm (So)
OT Travis Leffew (Sr)
C Jason Spitz (Sr)
RB Michael Bush (Jr)
DE Elvis Dumervil (Sr)
DT Monatvious Stanley (Sr)
Schedule 2005
04.09. @Kentucky
17.09. Oregon State
24.09. @ South Florida
01.10. Florida Atlantic
08.10. North Carolina
15.10. @ West Virginia
22.10. @ Cincinnati
03.11. Pittsburgh
11.11. Rutgers
26.11 @ Syracuse
03.12. @ Connecticut
Key Games
Kentucky
Dies weniger wegen der Spannung, sondern aus lokalem Interesse. Die Cardinals sollten hier keine Zweifel hinterlassen wer die Nr. 1 in Kentucky ist.
Pittsburgh
Wenn alles normal läuft sollten die Cardinals bis dahin ungeschlagen sein und Pitt könnte den ersten und letzten wirklichen Test vor allem für die Defense darstellen.
[size=+2]Pittsburgh Panthers[/size]
Head Coach: Dave Wannstedt (1st year)
2004 Record: 8-4
2004 Big East Record: 4-2
Returning Starters: 16
Die Panthers haben einen großen Namen verpflichtet, wenn auch nur auf der Position des Headcoaches. Dave Wannstedt soll ein schon sehr gefährliches Team noch weiter nach vorn bringen. Die Mannschaft ist erfahren, und vor allem mit QB Tyler Palko und WR Greg Lee wird man Loiusville den Big East Titel nicht kampflos überlassen. Die letzte Saison war nur als Aufbaujahr eines sehr jungen Teams gedacht und die Pitt Defense sollte nun unter Wannstedt ähnlich spielen wie zu Zeiten als er noch auf dem Feld stand. In den letzten Jahren verlor man immer wieder Spiele die hätten gewonnen werden müssen. Wannstedt wird dafür sorgen, dass so etwas nicht mehr zu häufig passiert. Also wenn irgend jemand den Cardinals gefährlich werden kann dann sind es die Panthers. Eine Frage bleibt noch offen: Hatt Pitt die Pleite im Fiesta Bowl ohne negative Nachwirkungen überstanden?
Offense
Im Gegensatz zu den letzten Jahren werden die Panthers sich mehr auf ihr Laufspiel verlassen. Trotzdem hängt der Erfolg oder Misserfolg von QB Tyler Palko ab. Wenn er so spielt wie die letzten sechs Spiele in der letzten Saison (17-2 TD-Int.) dann muss man ihn zum Favoritenkreis für die Heisman Trophy zählen. Mit Joe DelSardo und vor allem Greg Lee hat er zwei erfahrene Passempfänger, Lee war schon im Vorjahr der beste Receiver in der Big East. In der letzten Saison waren die Panthers beim Laufspiel nicht unter den besten 100 Mannschaften. Spätenstens mit dem neuen OC Matt Cavanaugh (ex Baltimore Ravens) und Freshmen RB Rashad Jennings sollte sich das drastisch ändern. Jennings überzeugte bereits im Camp und ist Anwärter auf eine 1000 yards Saison und den „Freshman of the Year“.
Die O-Line war letztes Jahr bestenfalls Durchschnitt und muss nun auch noch den Verlust von LT Rob Pettiti verkraften.
Defense
Die Defensive Line ist die Achillesferse nun schon über mehrere Jahre und nun müssen auch noch drei Starter ersetzt werden. Wannstedt gilt ja als Defense Spezialist und wird schon irgendwie eine funktionierende Line auf die Beine stellen. Die Linebacker und Secondary sind dagegen sehr tief besetzt. LB H.B. Blades der letztes Jahr noch „Sam“ spielte wechselt in die Mitte. Er hat eine ähnliche Statur wie Zach Thomas, nicht der schnellste aber ein harter Arbeiter. Im Backfield gibt’s fast keine Änderungen.
Keep an eye on
QB Tyler Palko (Jr)
WR Greg Lee (Jr)
TE Erik Gill (Sr)
LB H.B. Blades (Jr)
DT Phil Tillman (Sr)
2005 Schedule
03.09. Notre Dame
10.09. @ Ohio
17.09. @ Nebraska
24.09. Youngstown State
30.09. @ Rutgers
08.10. Cincinnati
15.10. South Florida
22.10. Syracuse
03.11. @ Louiville
12.11. Connecticut
24.11. @ West Virginia
Key Games
Notre Dame
Schon fast ein „Klassiker“ nun noch mit Palko und Quinn als QB und Weiss und Wannstedt als HC.
Louisville
Beide Teams sind wahrscheinlich noch ungeschlagen in der Big East und der Titel steht auf dem Spiel.
[size=+2]Syracuse Orange[/size]
Head Coach: Greg Robinson (1st year)
2004 Record: 6-6
2004 Big East Record: 4-2
Returning Starters: 15
Die Veränderungen in Upstate NY gehen weiter, nachdem letztes Jahr der Nickname und das Logo dran waren präsentieren die Orange nun einen neuen Headcoach, neue Uniformen und neue Helme (mit Nummern auf der Seite :daumenho:). Auuch auf dem Feld haben die Orange einige Stärken, RB Damien Rhodes, eine starke Defense aber vor allem in der Secondary auch unübersehbare Probleme. Viele Gründe für ein besseres Abschneiden als letzes Jahr gibt es nicht. Einer davon ist jedoch der neue Coach Greg Robinson, der letzte Saison die Texas Defense schon auf Vordermann gebracht hat. Auch in Syracuse hat er das richtige Personal um eine dominante Defense zu formen. In der Offense gibt es bei den QB’s, der O-Line und den Receivern mehr Fragen als Antworten
Offense
Robinson wird versuchen eine Art West Coast Offense zu installieren. Starting QB Perry Patterson muss dabei viel konstanter werden und vor allem mehr Touchdowns als Interceptions werfen. Die Hauptlast in der Offense wird wieder auf RB Damien Rhodes liegen, der schon letztes Jahr die Boston College Eagles fast im Alleingang besiegte und denen damit wahrscheinlich die Fiesta Bowl Teilnahme verdarb. Die Receiver sind extrem jung, sie sollten aber von einem ausgewogeneren Passangriff profitieren. Die Offensive Line muss die Abgänge von Matt Tarullo und Adam Terry verkraften. Mit einem Quartett Seniors sollte die Line aber trotzdem mehr als solide sein.
Defense
Die Defense war letzte Saison genau die 101ste. Unter Greg Robinson gibt es sicher einen Schritt nach vorn geben. Mit der „attacking 4-3“ wie Robinson seine Defense nennt, werden die Orange versuchen mit den DE und LB konstanten Druck auf den gegnerischen QB zu entwickeln. Die Front Four sollte auch nicht die Problemzone sein, der Zustand der Secondary ist da viel kritischer. Die Yards die sie letzte Saison abgaben und vor allem der Auftritt gegen Georgia Tech im Champ Sports Bowl war schon fast peinlich. Die Orangemen müssen hoffen, dass DL und LB so viel Druck ausüben, dass die Secondary nicht all zu oft getestet wird.
Keep an eye on
RB Damien Rhodes (Sr)
C Steve Franklin (Sr)
FS Anthony Smith (Sr)
DE James Wyche (Sr)
2005 Schedule
04.09. West Virginia
10.09. Buffalo
17.09. Virginia
01.10. @ Florida State
07.10. @ Connecticut
15.10. Rutgers
22.10. @ Pittsburgh
29.10. Cincinnati
12.11. South Florida
19.11. Notre Dame
26.11. @ Louisville
Key Game
West Virginia
Zwei Teams auf ungefähr gleichen Niveau, wer startet besser in die Saison?
[size=+2]West Virginia Mountaineers[/size]
Head Coach: Rich Rodriguez (5th year)
2004 Record: 8-4
2004 Big East Record: 4-2
Returning Starters: 8
Jahrein Jahraus bringen die Mountaineers unter Coach Rich Rodriguez ein konkurenzfähiges Team an den Start. Das wird auch dieses Jahr nicht anders sein, doch nach dem Abgang von mehr als ein Dutzend Startern, darunter QB Rasheed Marshall, RB Kay-Jay Harris, WR Chris Henry und CB Adam Jones werden sie dieses Jahr wohl keine Chance haben Louisville und Pittsburgh um den Titel herauszufordern. 70% der Mannschaft besteht aus Freshmen und Sophomores
Offense
Rasheed Marshall war das Herz der Offense, und vor allem als Leader auf dem Feld ist er nicht zu ersetzen. Trotz seiner Verletzung im Spring Camp sollte sich Adam Bednarik erst einmal durchsetzen. Je nachdem wie der Saisonstart verläuft könnten aber auch Pat White und Dwayne Thompson irgendwann noch ihre Chance bekommen. Die RB Position sollte dagegen weniger Kopfzerbrechen bereiten. Junior Jason Colson ist bereit für Harris zu übernehmen und es wäre keine Überraschung wenn er am Ende der Saison bessere Zahlen als dieser hätte. Mit Pernell Williams und Erick Phillips gibt es genug Tiefe auf dieser Position. WV verlor nach der letzten Saison die fünf besten Receiver. Rodriguez gab während der Spring Practice zu, dass er zur Zeit keinen Receiver hat mit dem er ein Spiel bestreiten könnte. Brandon Myles und Rayshawn Bolden haben die größte Erfahrung aber keinen von beiden kann man als Nr. 1 Receiver bezeichnen. Bei den Receivern und Tight Ende wird die nächste Saison wohl unter dem Motto „Learning by doing“ stehen.
Wenigstens sieht es bei der Offensive Line ziemlich ordentlich aus, Talent, Erfahrung und Depth sind ausreichend vorhanden.
Defense
Traditionell spielen die Mountaineers eine 3-3-5 Defense. Damit können sie passfreudigen Teams wie Pittsburgh oder Louisville gewaltig den Schneid abkaufen. Die müssen nämlich verstärkt laufen und damit erzielt man nicht so leicht 40 oder 50 Punkte. Die Frage bleibt, ob der Verlust von „Pacman“ Jones irgendwie kompensiert werden kann. Ersetzen kann man ihn sowieso nicht, ein Team wie West Virginia schon gar nicht.
Keep an eye on
OG Dan Mozes (Jr)
OT Garin Justice (Sr)
DT Earnest Hunter (Sr)
FS Jahmile Addae (Sr)
2005 Schedule
04.09. @ Syracuse
10.09. Wofford
17.09. @ Maryland
24.09. East Carolina
01.10. Virginia Tech
08.10. @ Rutgers
15.10. Louisville
22.10. @ South Florida
02.11. Connecticut
09.11. @ Cincinnati
24.11. Pittsburgh
Key Games
Syracuse
Mit einem Sieg wäre ein könnte man optimal in die Saison starten, vor allem spielt man danach alle starken Big East Gegner zuhause
Pittsburgh („The Backyard Brawl“)
Sollte die Saison wirklich verkorkst sein, könnte man mit einem Sieg über das verhasste Pitt zumindest noch ein Statement hinterlassen.