NEW YORK JETS
Preview 2010
by Green&White
Rückblick Season 2009
Geht es nach den Jets-Fans soll die Saison 2009 den Ausgangspunkt einer neuen Ära darstellen. Der von enttäuschten und verbitterten Fans geprägte Ausdruck „Same Old Jets“ soll endgültig in die Geschichtsbücher verbannt werden.
Den großen Worten Head Coach Ryan’s folgten zu Beginn der Saison auch gleich dementsprechende Taten – so startete man mit 3 Siegen gegen Contenders (HOU, NE, TEN). Drei Wochen später lautete die Bilanz allerdings nur mehr 3-3. Diese Berg- und Talfahrt kennzeichnete die gesamte Saison der Jets.
Nach einer 10-7 Heim-Niederlage gegen Atlanta, die man wohl durchaus als vermeidbar bezeichnen könnte (3 Interceptions durch Sanchez; 3 vergebene [max.] 40 yard-Field-Goals), und einer 7 Siege -7 Niederlagen Zwischenbilanz erklärte Rex Ryan die Saison für beendet: "We're obviously out of the playoffs, and that's unfortunate" - eine Rookie-Head-Coach Fehleinschätzung der etwas angenehmeren Sorte. Denn die Jets gelangten durch gute Leistungen gegen die Colts bzw. Bengals und auf Grund der Tatsache, dass Back-Up-QB Kevin Painter zwar bereits einiges von Peyton Manning gelernt haben dürfte, aber letztlich immer Kevin Painter bleiben wird, doch noch in die Playoffs. Nichtsdestotrotz bewiesen die Jets danach mit zwei on-the-road-wins in Cincinnati sowie in San Diego, dass man sich zu Recht in den Playoffs befand.
Im AFC-Championship-Game gegen die Colts durfte man sich nach 2 Viertel noch über eine 17:13 – Führung freuen. Schließlich fand eine der Cinderella-Stories der abgelaufenen Saison, auf Grund einiger Verletzungen im Verlauf des Spiels (RB Greene, CB Strickland) und eines überragenden Peyton Mannings, gegen Indianapolis ein Ende.
Offseason
Ein großes Thema der Offseason waren und sind die bald auslaufenden Verträge der jungen Schlüsselspieler (LT D’Brickashaw Ferguson, C Nick Mangold, CB Darelle Revis und LB David Harris). Auf Grund der unsicheren Zukunft (Lock-Out?, neuer Cap?) gestalteten sich die Vertragsverhandlungen schwierig. Trotzdem gelang es den Jets Left Tackle D. Ferguson und All-Pro Center Nick Mangold zu Jets for Life zu machen. Beiden haben ihre Verträge bis 2017 verlängert.
David Harris wird wohl erst nächste Saison einen neuen Vertrag erhalten und im Fall von Darrelle Revis, der noch 3 Saisonen bei den Jets unter Vertrag steht, herrscht weiterhin Ungewissheit. Revis will der bestbezahlte Cornerback der Liga werden, was jedoch kaum passieren wird, da Raiders Eigentümer Al Davis CB Nnamdi Asomugha mit 16 Mio. $ jährlich zufrieden stellte, was eher nicht dem Marktwert eines Top-Cornerbacks entspricht. Laut Medienberichten dürfte sich das Jets-Angebot im Bereich von 12 Mio. $ jährlich befinden (relevant dabei natürlich auch die Höhe des garantierten Einkommens). Dass Revis seinen Holdout noch vor Saisonbeginn beendet, darf derzeit bezweifelt werden.
Die 2010-Saison wird wohl auch deshalb in Erinnerung bleiben, da die Jets endlich eine echte Heimstätte erhalten. Während sich die Jets in der alten Spielstätte nie wirklich heimisch fühlten – wenig verwunderlich wenn man bei der Stadionankunft in großen Lettern „Giants Stadium“ lesen darf - , sollte dieser ‚Minderwertigkeitskomplex’ mit dem Einzug in die „New Meadwolands“ überwunden werden.
http://www.newyorkjets.com/tickets-and-st…to-gallery.html
Um den schleppenden Verkauf der überteuerten Tickets bzw. Personal Seating Licenses (PSLs) voranzutreiben hat sich Jets-Owner Woody Johnson einiges einfallen lassen. Neben Blockbuster-Trades (Holmes, Cromartie) und Free Agency-Einkäufen klingender Namen (LaDainian Tomlinson, Jason Taylor) wurden die Jets auch durch die TV-Serie Hard-Knocks (Traing-Camp-Reportage) ständig in den Football-Nachrichten gehalten. Johnson ist es binnen weniger Jahre „gelungen“, die Jets von einer grauen Maus in ein Hollywood-Team zu verwandeln.
Aber zurück zum Sportlichen…
Wichtige Abgänge:
RB Leon Washington (Trade) - Seattle
RB Thomas Jones (Free Agency) – Kansas City
G Alan Faneca (Cut) - Arizona
CB Lito Sheppard (Option nicht gezogen) - Minnesota
CB Donald Strickland (Free Agency) – San Diego
FS Kerry Rhodes (Trade) - Arizona
K Jay Feely (Free Agency) – Arizona
DE Marques Douglas (Free Agency)
Die Jets wurden von der Presse für das Ziehenlassen von Jones und das Cutten von Faneca häufig kritisiert. Dennoch erscheinen die Moves (va. langfristig) durchaus nachvollziehbar. Rookie RB Greene stahl Jones gegen Ende der Saison eindeutig die Show – wirkte spritziger und kraftvoller. Faneca war in Sachen Pass Protection eindeutig das schwächste Glied in der Offensive-Line-Kette. Kerry Rhodes wurden von den Mitspielern nur wenig Tränen nachgeweint, galt er doch als selbstverliebt und unfokussiert.
wichtige Zugänge:
RB LaDainian Tomlinson (Free Agency) – San Diego
OLB Jason Taylor (Free Agency) - Miami
WR Santonio Holmes (Trade, 5th-round-pick!!) - Pittsburgh
CB Antonio Cromartie (Trade, conditional pick [2. oder 3. Runde]) – San Diego
S Brodney Pool – (Free Agency) - Cleveland
K Nick Folk (Free Agendy) - Dallas
Die Spieler-Neuverpflichtungen der Offseason beinhalten durchwegs klingende Namen. Vor allem die Verstärkung durch S. Holmes löste bei den Jets-Fans Entzücken aus, zumal der Preis (5th-round-draftpick) für einen 26-jährigen SuperBowl-MVP fast lächerlich erscheint – auch wenn es abseits des Spielfelds Probleme gab.
Der einzig weniger klingende Name lautet Brodney Pool, von dem sich Insider jedoch sehr viel erwarten – beispielsweise knallharte saftey-hits, durch die Vorgänger Kerry Rhodes in den letzten Jahren eher wenig Aufmerksamkeit erregte.
Draft class 2010:
Im Vergleich zur letzten Saison (3 Spieler) ist die diesjährige Draft-Class zahlenmäßig sogar als groß zu bezeichnen.
1 (29) Kyle Wilson – CB – Boise State – 5’10”, 194
Rex Ryan liebt nunmal Cornerbacks. Und auf Grund der zahlreichen single-coverage-Schemen in Rex Ryan’s Defense stellt diese Position mit Sicherheit den wichtigen Grundpfeiler des Erfolgs der Defense dar. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass trotz Revis & Cromartie der first-round-pick in einen weiteren Cornerback investiert wurde. Draft-Experten attestierten dem 29. overall pick der Jets äußerst hohen Value.
2 (61) Vladimir Ducasse – OT/OG – Massachusetts – 6’5”, 330
Ducasse gilt als riesiges Talent mit viel Luft nach oben. Besondere Stärke stellt das run-blocking dar. Er ist jedoch noch sehr raw bzw. unerfahren.
4 (112) Joe McKnight – RB – USC – 5’11”, 194
Joe McKnight wurde gedraftet um langfristig Leon Washington als change-of-pace-back zu ersetzen. McKnight wird vermutlich auch öfter als Slot-Receiver zu finden sein und könnte bei gegnerischen Defenses, auf Grund seiner Wendigkeit, für missmatches sorgen.
5 (139) John Conner – FB – Kentucky– 5’11”, 246
John Conner (Spitzname: Terminator) war ein absoluter Wunschspieler von Rex Ryan. Er wurde auf ihn aufmerksam, als er einen LB beobachtete, der von Conner eindrucksvoll auf sein Gesäß befördert wurde (forget the LineBacker.. I want this guy!). Conner gilt als bester Fullback der Draft-Klasse. Im Trainingcamp konnte er bereits begeistern.
Head Coach
Von Rex Ryan kann man halten was man will, eine gewisse Offenheit und Geradlinigkeit kann man ihm aber kaum absprechen, was ihn bei den Jets-Fans natürlich beliebt macht.
Er glaubt an sein Team und lässt dies den Medien auch wissen. Ryan hat vor einigen Wochen auch bereits anklingen lassen, dass die Jets diese Saison Superbowl-Champion werden. Dies mag in manchen Ohren großkotzig klingen, aber Ryan erklärt selbst, warum sollten die Jets nicht dieses Ziel verfolgen, zumal das Umfeld in New York (ua. Spielerpotential, Management) für das Erreichen des Superbowls absolut gegeben ist.
Und auch wenn er vor den Erfolgen anderer Coaches und Teams nicht in Ehrfurcht erstarrt, kann man nicht behaupten, er respektiere diese nicht. So hat er beispielsweise vor dem letztjährigen Duell mit den Patriots klargestellt, dass diese im Moment zweifellos auf zwei Positionen besser sind als die Jets... nämlich Head Coach und Quaterback. Ryan ist also durchaus auch in der Lage realistische Einschätzungen zu treffen.
Worte hin oder her – Ryan hat die Jets Defense im ersten Jahr seines Regimes von einer durchschnittlichen zur Nummer 1 geformt. Darüber hinaus steht, neben den Erfolgen in Baltimore, ein Einzug ins AFC Championship-Game als Rookie Headcoach (inkl. Rookie Quaterback) auf seiner Habenseite.