Big Ten Conference 2013

  • Außer das ich mir hier und da ein Spiel ansehe wenn die Zeit es zuläßt, habe ich mit College Football nicht viel am Hut (bei den ganzen Divisions blicke ich nicht durch), aber die Spartans haben es mir am Samstag irgendwie angetan. Falls da wer Infos hat, welcher Art auch immer, immer her damit. Mal sehen ob ich es schaffe am Ball zu bleiben. :smile2:

  • Ein enges, hartumkämpftes Spiel, ein dreckiger Sieg, egal: Die Huskers haben es weiterhin in ihrer eigenen Hand. Gewinnen sie nächsten Samstag zuhause gegen Sparty (wovon ich wohlgemerkt nicht ausgehe), hätten sie die Pole Position in der Legends.

    Ein paar Bemerkungen:

    - Tommy Armstrong has "it". Macht immer noch einige Fehler, aber er ist ein Typ, ein Leader. Und er beherrscht die Option zehnmal besser als Martinez :love
    Das QB-wechsel-dich-Spielchen brachte das Team erneut aus dem Rhythmus. Wenn Armstrong Probleme hat, gerne mit RKIII. Aber wenns gerade läuft, macht das absolut keinen Sinn. Die erste HZ wurde so überlegen geführt, da muss man mit mehr als 7 Punkten führen.

    - In der O-Line wirds jetzt ganz eng. Drei Starter down, das macht sich natürlich bemerkbar. Auch wenn Sterup, Moudy und Qvale annehmbar spielten, zu den Startern fehlt ihnen schon ein wenig (merkte man am Running Game und dem vorsichtigen Playcalling) - und nun kommt die beste B1G-Defense nach Lincoln. Da muss sich Beck ordentlich was einfallen lassen.

    - Die WR sind weiterhin im Formtief und angeschlagen. Q mit einem blöden Fumble, zudem erneut Dropsies. Und egal, wer auf PR gestellt wird, hat damit außerordentliche Probleme. Newby kann den Punt nicht fangen und sorgt damit für den Feldposition- und Momentum-Change der ersten HZ. Westerkamp muffed den Punt und sorgt damit fast für die Entscheidung pro Wolverines. Vielleicht hilft nächstes Jahr einer der beiden Scatback-/Slot-WR-Prospects. Aber dieses Jahr?

    - Ohne Amazing Ameer wäre die Saison schon lange gelaufen. Muss Pelini zustimmen: Ich würde Abdullah gegen keinen anderen RB des Landes eintauschen. Es gibt sicher mindestens nen Dutzend RBs, die besser für die NFL projecten als dieser kleine RB ohne top-end speed. But you can't measure heart.

    - Playcalling fand ich verbessert, aber weiterhin so lala. Warum man beim Stand von 10-10 an der gegnerischen 36 einen 4th and 4 nicht ausspielt, kann ich nicht nachvollziehen. Der 16-yard net punt war dann folgerichtig.

    - Die Defense spielt seit dem zweiten Viertel des Northwestern-Spiels wie ausgewechselt. Gestern war die disziplinierteste Leistung seit langem. Trotz Dauerblitzes immer Gap Control und (halbwegs) sicheres Tackling. Devin Gardner wurden keine Running Lanes ermöglicht, das war ganz großes Kino. Mike Rose auf MLB mit einem breakout game, über DE Randy Gregory muss ich nichts mehr sagen. Ich hoffe sehr, dass er uns drei Jahre erhalten bleibt, bezweifel es aber. Gestern kam die Diskussion auf: Bester DE seit? Barry Turner? Jay Moore? Oder Adam Carriker? Gar Grant Wistrom?

    - Im Backfield weiterhin ab und an kleinere Probleme, und ausgerechnet SJB mit einem seiner schwächeren Spiele. Aber CB Josh Mitchell und NB Ciante Evans mit ganz starkem Spiel, sowohl als part-time blitzer als auch gegen Jeremy Gallon. Einige der Sacks gehen nicht auf den Passrush oder die schlechte Michigan-Line, sondern waren Coverage Sacks.

    - Was aber auch unbedingt anzumerken ist: Ich bin wahrlich nicht jemand, der bei jeder Gelegenheit übers Playcalling meckert (für mich eine Unart hier im Talk), aber was Borges da für Michigan gecallt hat, war schon sehr fragwürdig. Nebraska blitzte wie blöd, Gardner machte in Anbetracht dessen gar kein so schlechtes Spiel (zumindest als Passer), aber warum hilft man ihm nicht? Gegen Blitzes helfen Screens, three-step-drops, quick slants, hot routes. Ab und an funktionierte das recht gut (gerade mit TE/WR-hybrid Funchess, ein großartiger Spieler, hat sich seit letztem Jahr noch einmal toll entwickelt), aber dann wurde unerklärlicherweise wieder davon abgerückt. Ähnlich mit den Jet-Sweeps, gegen die die Huskers-D sehr sehr anfällig ist. Nur weil einer nicht funktionierte, warum wird das Play daraufhin komplett eingestampft?
    Ich fand sogar, dass die Wolverines Line sich im Laufe des Spiels durchaus gesteigert hat, aber da gabs wenig Unterstützung vom Playcalling.

  • - Was aber auch unbedingt anzumerken ist: Ich bin wahrlich nicht jemand, der bei jeder Gelegenheit übers Playcalling meckert (für mich eine Unart hier im Talk), aber was Borges da für Michigan gecallt hat, war schon sehr fragwürdig. Nebraska blitzte wie blöd, Gardner machte in Anbetracht dessen gar kein so schlechtes Spiel (zumindest als Passer), aber warum hilft man ihm nicht? Gegen Blitzes helfen Screens, three-step-drops, quick slants, hot routes. Ab und an funktionierte das recht gut (gerade mit TE/WR-hybrid Funchess, ein großartiger Spieler, hat sich seit letztem Jahr noch einmal toll entwickelt), aber dann wurde unerklärlicherweise wieder davon abgerückt. Ähnlich mit den Jet-Sweeps, gegen die die Huskers-D sehr sehr anfällig ist. Nur weil einer nicht funktionierte, warum wird das Play daraufhin komplett eingestampft?
    Ich fand sogar, dass die Wolverines Line sich im Laufe des Spiels durchaus gesteigert hat, aber da gabs wenig Unterstützung vom Playcalling.

    Truer words have never been spoken!

    Übrigens: Ich habe gerade gelesen, dass Michigan im ganzen Spiel gerade mal 2 Screens gespielt hat! 2!!! Gegen ein Team, das fast bei jedem Down geblitzt hat... :help:angry

    Einmal editiert, zuletzt von Porbeagle (10. November 2013 um 16:27)

  • Ich hab gestern Abend das Spiel der Badgers gegen BYU gesehen und war sehr von der Defense anegtan, wie sie Taysom Hill aus dem Spiel genommen haben. Die Option-Plays bzw. das gesamte Running Game von BYU war größtenteils komplett abgemeldet. Der größte Teil 370 Total-Yards kam erst in den letzten 10 Minuten des Spiels zustande als Wisconsin nur noch die tiefen Pässe verhindern wollte.

    Auf der anderen Seite hat RB James White ein hervoragendes Spiel gemacht. 147 Rush-Yards, 2 TD sowie nochmal knapp 50 Rec-Yards und ein weiterer TD. Zudem hat er mir auch sehr gut in der Pass-Projection gefallen.

    Excuses are for Losers

  • Season over für die Huskers. Mit 5 Turnovers, davon mindestens 3 unforced, gewinnt man eh selten, erst recht gegen einen gerankten Gegner. Gerade die ersten drei TOs in der eigenen Hälfte in den ersten 10 Minuten des Spiels erwiesen sich später als entscheidend: Nicht weil MSU diese kaltblütig ausnutzte (die gute Huskers-D erlaubte Sparty nur eine 10-0-Führung), sondern weil die D im Laufe des Spiels müde werden sollte durch solch kurze "Drives" der Huskers O, aber (auch das muss erwähnt werden) erstaunlich lange der Sparty-O mit immer wieder unüblichen 3rd-and-long-Conversions (insg. fast 40 Minuten ToP).

    Das blöde ist, dass wesentlich mehr drin war, als das eventuell gemeinhin vermutet worden ist. Die Offense bewegte den Ball gegen die No.1 Defense der B1G erstaunlich gut: Erneut ein Hammerspiel von Ameer Abdullah (:heart:) und auch der Patchwork O-Line, die gerade im Running Game die Sparty-Line erstaunlich gut im Griff hatte. Leider versuchte sich OC Beck erneut ein wenig zu 'outsmarten'. Zugegeben, ich hätte auch eher damit gerechnet, dass man die Sparty-D eher über außen in Probleme bringen kann. Nun zeigte das Spiel aber überdeutlich, dass up-the-gut das probateste Mittel war. Zudem wurde das Option Game quasi mit dem dritten Spielzug (RB Newby fumblet den Option Pitch) eingestampft. Was blieb, waren Stretch Plays, die nicht besonders gut funktionierten und viel zu früh (wieder einmal) zu viele pass-happy Calls. Und das mit einem Freshman QB, der das gesamte Spiel über nicht sehr akkurat war sowie gegen eines der besten CB-Duos der Nation mit Darqueze Dennard und Trae Waynes. WTF?

    Die D hielt sich lange erstaunlich gut, was insbesondere an DE Randy Gregory und MLB Michael Rose lag. Das Backfield hatte nicht seinen besten Tag und wurde nur dann entlastet, wenn geblitzt wurde. Leider entschieden sich Pelini und DC Papuchis in schöner Regelmäßigkeit, keine Blitze bei 3rd and long zu callen, was zu diversen längeren Conversions führte. Im 3rd quarter hatte man den Eindruck, dass Sparty-QB Cook deutlich 'rattled' war durch konstante Hits (insbesondere von Gregory, der ein NFL-mäßiges Spiel machte). Aber in den entscheidenden Momenten wurde ihm einfach zu viel Zeit gelassen, wodurch eine sehr schöne Completions (teilweise in enge Coverage) resultierten.
    Ich verstehe so ein Playcalling ja grundsätzlich nicht so ganz, gerade gegen Teams, die viel Time of Possession haben. Natürlich können Blitze auch richtig nach hinten losgehen (der TD bei 3rd and long zum 34-21 ist so ein Beispiel), aber die Chance auf eigene Big Plays ist so viel höher. Und, ganz wichtig: Die D wird nicht so schnell müde. Ich sehe lieber ein Big Play des Gegners als den 15+ Play Drive. Zudem gelangten die Spartans durch ihre Drives - selbst wenn sie nicht in Punkte resultierten - immer wieder in gute Feldposition für ihren P Mike Sadler, der wohl der beste Inside-10-Punter des Landes ist. Unfassbar gutes Ball Placement, hab ich nicht oft derart gesehen.

    Mit dem einen oder anderen knappen Call der Refs hatte man zudem etwas Pech, aber es wäre IMO absolut aberwitzig, da die Schuld für die Niederlage zu suchen.

    Mixt man noch diverse Fehler wie den FG-Fake der Spartans, den man 10 Meilen gegen den Wind riechen konnte, hinzu, befand man sich das gesamte Spiel im catch-up-mode, obwohl man gefühlt nicht viel schlechter oder sogar besser war. Nebraska hatte die meiste Zeit auch deutlich mehr Total Yards als MSU. Aber sowas ist meist Augenwischerei, da gute Teams sich eben auch durch die Grundlagen, also Execution ohne Fehler, auszeichnen. Wenn Option Pitches gefumblet werden, der PR den Ball mufft, aufnimmt, und dann ohne Strip des Gegners wieder fumblet oder der pulling OG dem QB an der eigenen Goal Line den Ball aus den Händen schlägt (btw: Was für ein Bullshit-Call!), ist man eben zu schlecht für nen Division Title. Punkt.

  • Bei den Spartis läuft's aktuell einfach wie geschmiert. Gestern gegen Northwestern ein recht müheloser Erfolg und jetzt wartet man auf Ohio State im Endspiel. Dort rechne ich Michigan State durchaus Chancen aus.

    Ohio State wird nächste Woche nach ihrem Spiel gegen Michigan (vorausgesetzt man gewinnt - und aktuell dürfte man wohl, Rivalität hin oder her, der haushohe Favorit sein) wohl gebannt vor der Glotze hocken und den Auburn Tigers alle verfügbaren Daumen drücken.

    Was sich wohl Urban Meyer gestern nach dem Blick auf die Ergebnisse (vor allem das der Gators) gedacht hat...

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • "And they wanna throw… what a playcall… Enunwa… HE’S GONNA GO 99 YARDS!" :love

    Quincys 99-Yarder

    Da ich 4 Tage später immer noch mit dem fetten Grinsen im Gesicht herumlaufe, versuche ich es nun mit einem Fanboy-Posting zu bekämpfen. Lesen auf eigene Gefahr ;)

    Bis einige Stunden vor dem Gator Bowl hielt sich die Nervosität meinerseits in Grenzen. Aber während des Spiels merkte ich schnell, wie wichtig mir es doch war. Ein Sieg gegen einen ranked SEC-Opponent ist immer gut fürs eigene Programm, gefreut hat es mich aber insbesondere für eine Senior-Class, die mir ans Herz gewachsen ist wie kaum eine andere – und die zuvor 3 Bowl-Niederlagen einstecken musste. In einer Saison, die von Enttäuschungen, Verletzungen, Off-Field-Drama und extrem inkonstanten Leistungen bestimmt war, ist dieser Sieg kaum hoch genug zu bewerten.

    Ein paar Punkte zum Spiel:

    - Trotz eines wenig attraktiven Rematches wollten beide Teams dringend den Bowl gewinnen. Darüber war ich mir zuvor nicht ganz so sicher, gerade was Georgia angeht.

    - Nebraskas Sieg war glücklich, aber keineswegs unverdient. Bei schwierigen Wetterbedingungen hatten beide Teams ihre Probleme mit Ball Handling und Drops, letztlich machte Nebraska einen Fehler weniger.
    Allerdings hätte Georgia auch beim vorletzten Drive ca. 5 Minuten vor Schluss das FG kicken können anstatt den 4th down (erfolglos) auszuspielen, dann hätte im letzten Drive ein FG gereicht. Die Huskers-O lief nach QB Tommy Armstrongs INT nicht mehr rund, wer weiß, wie es gelaufen wäre...

    - Ich bin selten so im Zimmer rumgehüpft wie bei Quincy Enunwas 99,9-Yard-TD, nachdem die Huskers zuvor nur Zentimeter an nem Safety vorbeischrammten. Ein großartiger, wenngleich riskanter Playcall von Beck, ein recht guter Throw von Armstrong – und dass ausgerechnet mein #1-WR ever in Huskers-Uni in seinem letzten Spiel den längsten TD jemals in CFB machen darf und damit auch noch Johnny Rodgers Franchise Record für TD-Receptions einer Saison sowie den Gator Bowl Record bricht: Ich hätte es niemals erwartet.
    Ich hoffe inständig, dass Q einen Shot in der NFL bekommt, egal ob als late rounder oder UDFA. Seine Separation wird sicherlich in diversen Scouting Reports bezweifelt, seh ich aber nicht ganz so kritisch aufgrund seiner enormen Physis. Problem Nummer eins dürften die vielen Drops sein. Aber er ist der beste blocking WR, den ich je am College erleben durfte. Allein dafür gebührt ihm ne Chance bei den Pros. Und wer weiß, vielleicht wird er ja a la Niles Paul umgeschult zu einem Receiving TE / H-Back?

    - Das eigentliche Lob dieses Spiels gebührt aber der Huskers-D. So viele Redzone Trips der Dawgs und kein einziger TD daraus. Sicherlich das beste Tackling diese Saison, kann mich nur an einen schweren missed tackle (Evans gegen Gurley) erinnern. Dazu extrem diszipliniert, gap responsibility, dadurch wurden big plays im running game minimiert. Nach miesem Start in die Saison war die D im letzten Saisondrittel eindeutig die stärkste Unit.

    - Hätte mir ab und an etwas mehr Druck auf den unerfahrenen QB Hutson Mason gewünscht, so ist es beinahe schiefgegangen, aber seis drum. Mason hat mich allerdings in beiden Partien (GT und NU) durchaus überzeugt, könnte nächste Saison einen mehr als passablen QB abgeben, trotz des schweren Erbes von Murray.

    - Todd Gurley war nicht zu 100% fit, aber ist einfach ein großartiger RB. Hätte nichts gegen ihn als Nachfolger von Fred Jackson bei den Bills. So schwer zu tacklen, noch schwerer zu covern. Fr MLB Michael Rose machte ein tolles Spiel (allgemein eine großartige zweite Saisonhälfte), aber in Pass Coverage gegen Gurley hatte er nicht den Hauch einer Chance. Dürfte allerdings 95% aller College LB ähnlich gehen.

    - S Corey Coopers one-on-one Tackle gegen Gurley on 3rd down kurz vor Schluss dürfte der beste Tackle seiner Karriere gewesen sein. Gurley hatte freie Bahn zur Endzone, stattdessen gabs den 4th down mit folgendem dropped pass. Spielentscheidend, wie allerdings auch einige andere enge Situationen.

    - Die Seniors: S Andrew Green und DT Thad Randle mit den besten Spielen ihrer Karrieren. Über Q habe ich schon genug gesprochen. CB Jean-Baptiste von einem Slip abgesehen mit hervorragender Coverage und aggressivem Run Support. NB Ciante Evans solide wie eh und je. Die vier Senior Liner (Sirles, Rodriguez, Pensick, Qvale) sicher nicht mit ihrer besten Vorstellung der Saison (insbesondere die OTs), aber mit den besten Blocks, als es wirklich zählte (die Protection beim 99-Yarder war herausragend!).

    - Ich mecker ja wirklich fast nie über die Kommentatoren (wie man im Talk unschwer feststellen kann), aber Mike Patrick und insbesondere Ed Cunningham waren eine absolute Frechheit. Nicht nur, dass sie das Spiel nicht lesen konnten, aber eine so extreme Bias wie bei den beiden pro Georgia habe ich selten erlebt. Ein wirkliches Ärgernis. Passend dazu auch das Recap von ESPN, welches sich zu 90% mit dem Verlierer beschäftigt und den Huskers genau drei (!) kurze Sätze widmet. $EC halt :cards


    Und obwohl es nur zu einem 9-4 bei einem leichten Spielplan reichte, bleibt diese Saison für mich eine besondere, da sich die Huskers allen Widrigkeiten zum Trotz nie haben zerreiben lassen und in jedem Spiel bis zur letzten Sekunde alles gegeben haben. Ein echtes Team, was da 2013/14 auf dem Platz stand. Ich habe auch selten so viele selfless skill player erlebt: Von WR Kenny Bells Aussage, dass er sich noch nie im Leben so über einen TD gefreut hat wie über Enunwas (auf den bewegten Bildern kann man es erahnen), über Enunwa, der die Gator Bowl MVP Trophy am liebsten auf RB Ameer Abdullah umschreiben würde, und Sr Walk-On QB Ron Kellogg, der sich trotz minimaler Playing Time in seinem letzten Spiel wohl am meisten für den jungen QB Tommy Armstrong freute. Bis hin zu Abdullah selbst, der den Begriff "selbstlos" wie kaum ein anderer diese Saison vorgelebt hat.

    A propos Abdullah: Leider verdichten sich momentan die Anzeichen, dass er doch declart. Er ist halt ein RB, daher kann man es ihm schwer verdenken nach einer solchen Saison: 1690 Rush Yards mit 6.0 Avg, 232 Receiving Yards, 11 TDs, und eine magische 4th and 15 Conversion gegen 3 Defender, ohne die die Hail Mary gegen Northwestern nie möglich gewesen wäre. 1st team All-B1G, 3rd team All-American. Das alles fast die ganze Saison über angeschlagen, mit einer O-Line, die von extremsten Verletzungspech gebeutelt war, und zwei unerfahrenen QBs nach Martinez Verletzung. Er trug das Team on- und off-the-field auf seinen Schultern. Ein ganz großer Huskers-RB :fleh :fleh :fleh Ein Tränchen werde ich sicher verdrücken, wenn es sich bewahrheiten sollte…

    Was bleibt? HC Bo Pelini zum Beispiel, glücklicherweise. Dazu zwei sagenhafte Pass Plays, die ich niemals vergessen werde (der 99 Yarder und meine zweite Live-Hail Mary bei einem meiner Teams in einer Saison? Zwei Mal Ultraorgasmus!), ein Bowlsieg gegen die SEC, der erste Auswärtssieg im Big House seit Jahren.

    Und was kommt? Eine Offseason, in der es plötzlich wieder mehr Fragezeichen in der O als in der D geben wird. Die Front-Seven dürfte die beste seit Crick/Suh werden, im D-Backfield müssen die Corners adäquat ersetzt werden (was verdammt schwer wird), aber in der O existieren mehr Baustellen: Wer wird der QB, Armstrong oder rFr Johnny Stanton? Was passiert, wenn Abdullah geht? Wer übernimmt Q’s Part als Big WR? Zudem muss quasi die komplette starting Line ersetzt werden - wobei einige Spieler der zweiten Reihe ihr Können schon haben aufblitzen lassen und andere ein Redshirt bekamen, obwohl sie das gesamte Jahr mit den #1s und #2s trainierten.

    GO BIG RED!