Und so geht eine weitere Saison zu Ende...was bleibt?
Zuerst natürlich der Record, denn der steht zum dritten Mal in Folge bei 7-9. Mittelmaß, pures Mittelmaß. Ist man deswegen so langweilig und geschmacklos wie feuchter Reis? Definitiv nicht!
Brees & Payton haben zum wiederholten Male eine der offensiv stärksten Units aufs Feld gebracht. 1. bei YPG, 2. bei Punkten 2. bei den TDs, 3. bei den YPP sind sehr beachtliche Werte. Einen QB über 5000 Yards, zwei Receiver und einen Running Back über 1000 Yards hat bisher nur Manning mit den Broncos hinbekommen. Michael Thomas bricht dabei den Rookie Record von Marques Colston. Seit Deuce in 2006 hat kein Running Back mehr +1000 Yards produziert. Nein, die Offense hat auch in dieser Saison (mit Ausnahme der Spiele in NewYork, in Tampa und gegen die Lions) erneut geliefert und ihr und dem Coach gebühren dafür ein Lob.
Wie kann man bei solchen offensiven Leistungen erneut ohne Chance auf die Playoffs oder zumindest einen positiven Record dastehen?
Leider gebührt dem Coach nämlich zum wiederholten Male ein Tritt dafür in den Allerwertesten, dass er es zum wiederholten Male nicht geschafft hat, eine funktionierende Defense auf das Feld zu schicken. Dennis Allen mache ich dabei noch nicht mal die größten Vorwürfe. Natürlich kann man über das Playcalling in verschiedenen Situationen diskutieren, aber wenn man sieht, mit welchem Spielermaterial man in die Saison gegangen ist, dann war keine ernstzunehmende Teilnahme am Playoffrennen zu erwarten. Angefangen bei der katastrophalen Situation der Cornerbacks bis hin zu einem völligen Versagen der Linebacker. Machte PJ Williams in seinen ersten 1 1/2 Spielen bis zur Verletzung noch Hoffnung, funktionierte die LB-Unit halbwegs erst mit der Rückkehr von Ellerbe. Das sollte schon was heißen. Laurinaitis und Stupar waren durchweg Katastrophen und auch wenn Roberston das ein oder andere Highlight hatte, schockierte er viel häufiger mit mieser Coverage und Missmanagement. Am Ende stehen die sechstmeisten Yards (was eine enorme Steigerung zum Saisonbeginn war) und die zweitmeisten Punkte. Es ist das Herz, dass dieser Defense fehlt. Ein General, ein Jonathan Vilma. Das wiegt auch individuelle Schwächen auf. Laurinaitis sollte es werden, es endete mit der Entlassung während der Saison.
Und all das fällt dann wieder auf den Headcoach zurück. In all den Jahren waren akzeptable Abwehrreihen die Ausnahme, Nagativrekorde die Regel. Das wiegen dann auch noch so viele Rekorde irgendwann nicht mehr auf. In 10 Jahren mit Coach Payton konnte man nur 3 Mal eine durch- bzw. einmal eine überdurchschnittliche Defense erleben. Punkte ja, Playoffs sind seit Jahren Mangelware. Auf die Frage, ob er nächstes Jahr noch die Saints trainiert gab es "no comment", Loomis scheint offen mit einem Trade des Headcoaches zu liebäugeln und die Rams sollen auch schon angerufen haben. Vielleicht wäre eine Trennung nach dieser Zeit das Beste, aber was kommt dann danach und da habe ich an das Loch das nach der Ära Brees entsteht noch gar nicht gedacht.
Gab es vor der letzten Offseason noch Fragezeichen, so sind diese im Jahr 2017 noch größer geworden. Der Coach steht schwer auf der Kippe, Brees ist wieder ein Jahr älter geworden und die Baustellen in der Defense sind riesig. Mit dem einen Unterschied...dieses Jahr hat man Capspace.
Willkommen in der Offseason!