Kinderpatenschaft 3. Welt

  • Meine Frau und meine Tochter kamen mit diesem Gedanken auf mich zu. Meine Kleine will unbedingt einem Kind, welches es nicht so gut hat, helfen. Ich habe mich bis anhin nicht mit diesem Thema befasst. Es gibt ja so viele Möglichkeiten und ich habe keine Ahnung für welche wir uns entscheiden sollen. Ist es eine Patenschaft nur für ein Kind (via WorldVision) oder soll man ein ganzes Dorf unterstützen (Pestalozzi-Dorf). Ich weiss auch nicht, wo/wie schlussendlich das Geld verteilt wird (ich kann es ja selbst nicht prüfen). Ich bin daher eher ein bisschen skeptisch.

    Wie steht Ihr dazu und was denkt Ihr darüber?

  • Ich denke es bringt mehr ein ganzes Dorf zu unterstützen. Je nachdem wie viel du bereit bist da zu investieren. Das wichtigste ist aber dafür zu Sorgen, dass die jweiligen Kinder im Dorf zur Schule gehen können ect..

    Wenn ich das Geld hätte würde ich versuchen so viele Kinder wie möglich zu adoptieren und hier in der westlichen Welt zur Schule gehen lassen und bilden lassen, dafür Sorgen das sie ihre Herkunft niemals vergessen, evtl. öfter in Krisengebiete mit ihnen Reisen und hier dafür zu Sorgen das die Studieren können und mit ihrem Wissen und ihrer Bildung versuchen ihrem Land zu helfen.

    Gib jemand der Hunger hat einen Fisch und er ist kurzzeitig Satt. Zeige jemanden wie man Fische fängt und er muss nie mehr hungern.

    "Mike (Ditka) had sent in a draw play at that particular time and *sigh* ah...seeing hows...all our draw plays weren't working too effectively up to that point in the ballgame, I didn't see a reason to call it again." Jim McMahon at David Letterman

  • Ein guter Freund von mir hat bereits seit einigen Jahren ein Patenkind in Uganda.
    Das Geld, je nachdem wie viel man bereit ist monatlich zu zahlen, geht nur zu einem Bruchteil an das Kind. Der Großteil wird an die örtliche Schule und an das Dorf zur Unterstützung verteilt.
    Der Sinn ist unter anderem auch der, dass du dich direkt mit dem Kind verständigen kannst. So herrscht sogar ein Briefverkehr (jedes halbes Jahr seit ca. 5 Jahren) zwischen dem "Kind" und meinem Freund. Man merkt an der besserwerdenden englischen Sprache und an dem Schriftbild immer wieder eine Verbesserung (von dem Mädchen aus Uganda :mrgreen: ), was einen dann auch wirklich immer weiter anspornt und bestätigt.

    Natürlich sollte man nur wirklich bei den größten und anerkanntesten Hilforganisationen mitmachen, denn Schindluder wird in dem Bereich zur Genüge getrieben :(

  • wir haben ein mädchen in indien unterstützt.

    was ich wirklich positiv fand, waren die briefe, die wir bekamen.
    am anfang waren es nur 5-10 sätze und gegen ende richtige "romane".
    sie schrieb/erzählte viel von ihren eltern und berichtete über ihre fortschritte in der schule.
    so weit ich weiss, hat meine frau zurückgeschrieben.
    als sie mit der schule fertig war und eine ausbildugsstelle gefunden hatte entfielen auch unsere zahlungsverpflichtugen => die patenschaft war beendet.
    wir erhielten danach nur noch einen brief, von der organisation, mit der vorsichtigen anfrage, ob wir erneut eine patenschaft übernehmen würden. meine frau war zu diesem zeitpunkt gerade im erziehungsurlaub und wir lehnten ab.

    dei ganze sache dauerte 8 - 10 jahre.

  • Habt ihr denn nach der Patenschaft noch einmal etwas von der jungen Frau gehört?

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  • Zitat von debjan

    Natürlich sollte man nur wirklich bei den größten und anerkanntesten Hilforganisationen mitmachen, denn Schindluder wird in dem Bereich zur Genüge getrieben :(


    Dazu würde ich auch raten, kann jetzt zwar nicht aus Erfahrung sprechen, aber grade durch die Undurchsichtigkeit der Mittelverwendung sehe ich diesbezüglich große Gefahren, daß das Geld durch die Verwaltung "aufgefressen" wird, und für die eigentlichen Empfänger wenig übrig bleibt.

    Finally, the fat Lady has sung...

  • Kann auch nur Gutes von WORLD VISION berichten. In meiner alten Firma hatten wir vom Unternehmen aus 5 "Firmen-patenschaften" und es war schön die Reaktion der Unterstützten den Mitarbeitern "vorzuzeigen" /Schwarzes Brett. Das führte dann zu Privatpatenschaften. Feine Sache.

    WS

    "Kritik ohne Mitgefühl ist Gewalt" (nakagawa roshi)
    -.-.-.-
    "Die Würde des Menschen ist kein Konjunktiv"
    -.-.-.-
    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute von neuem beginnen.

  • Zitat von DaMoss

    Habt ihr denn nach der Patenschaft noch einmal etwas von der jungen Frau gehört?



    ich hab mich gerade bei meiner frau erkundigt.
    nein sie hat nicht mehr geschreiben, das ganze projekt lief ca. 8 jahre bis sie die ausbildung abgeschlossen hatte. soweit ich mich erinnern kann, wurde aber zwischenzeitlich angefragt, ob wir die ausbildung finanzieren wollen.

    der link zur organisation http://www.kindernothilfe.de

    was mir bei der organisation ganz gut gefallen hat, wir hörten danach auch nichts mehr von der organisation - keine bettelbriefe - im gegensatz bei anderen großen bekannten.
    einmal 20 DM gespendet und 10 jahre lang bettelbriefe erhalten, da bleib von den 20 DM gar nichts mehr übrig.

  • genau so ist es beim WWF auch ... es gab ja vor 3 jahren oder so mal diese werbeaktion für den sibirischen tiger "3 euro pro monat retten den tiger". Das klang ganz angenehm für mich und ich hatte mich einfach ma da angemeldet und das geld wurde auch jeden monat von denen eingezogen... nur hab ich so ca. jeden zweiten monat ein hochwertiges wwf magazin zugeschickt bekommen und auch sonst immer briefe die hochwertig farbbedruckt sind mit postern, stickern etc... (beigelegt natürlich immer weitere überweisungsvordrucke für spenden)

    Letzten endes haben meine spenden also nichts gebracht leider :(

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  • Falls jemand nur einmalig spenden, also keine Patenschaft übernehmen möchte, der kann sich ja mal diesen Link anschauen.

    http://www.helftunszuhelfen.com/

    Freunde von mir leben und arbeiten momentan in Ghana und unterstützen dort ein Sonderschulprojekt. Es ist zwar eine reine private Aktion, aber dafür kann man sicher sein, dass das Geld ankommt und man vor allem keine Werbung mehr danach bekommt.

    GG

    "It's great to be a Florida Gator!"

  • Ich habe selbst vor ca. 2 Jahren eine Patenschaft für ein kleines Mädchen in einem SOS-Kinderdorf in Vietnam übernommen und habe schon das Gefühl, dass das über diese Organisation seriös und sinnvoll ist.
    Wir haben auch regelmäßig Briefkontakt und kriegen hin und wieder ein Foto zugeschickt.

  • Zitat von SakurabaPk

    Was kostet denn so eine Patenschaft?


    Bei den SOS Kinderdörfern ist der Mindestbetrag 1€ pro Tag, also 30€ pro Monat.
    Auch in armen Ländern wie Vietnam reicht 1 Euro am Tag aber nicht, um die Kosten für ein betreutes Kind zu tragen, sodass jeweils mehrere Paten für ein Kind zuständig sind.
    Alternativ kann man auch quasi anonym eine Patenschaft für ein ganzes Dorf übernehmen.

    Freiwillig kann man auch mehr spenden, z.B. als zusätzliche Einzelspende zu Weihnachten o.ä.

    Das ganze ist natürlich steuerlich absetzbar.

  • Zitat von Chucky

    was mir bei der organisation ganz gut gefallen hat, wir hörten danach auch nichts mehr von der organisation - keine bettelbriefe - im gegensatz bei anderen großen bekannten.
    einmal 20 DM gespendet und 10 jahre lang bettelbriefe erhalten, da bleib von den 20 DM gar nichts mehr übrig.


    Bei den SOS Kinderdörfern ist es so, dass die Patenschafts-Gelder 1:1 zum jeweiligen Dorf weitergeleitet werden.
    Die Verwaltungskosten werden aus den Einzelspenden gedeckt.

  • Zitat von GermanBuc


    Das ganze ist natürlich steuerlich absetzbar.


    Hmm also spendet am ende der Staat, aber das Gewissen ist gut :cards

    erstmals einen Beitrag wegzensiert bekommen. Bin ein Rebell :hinterha:

  • Zitat von exit

    Hmm also spendet am ende der Staat, aber das Gewissen ist gut :cards

    Wieso spendet der Staat? Von 100% Steuer sind wir zum Glück noch ein Stück entfernt.

    So bleibt bei einer Spende noch ein Eigenanteil von 55%.

  • Zitat von exit

    Hmm also spendet am ende der Staat, aber das Gewissen ist gut :cards


    Wenn du da ein moralisches Problem mit siehst, brauchst du es ja nicht steuerlich geltend zu machen. :cards

  • Zitat von Disastermaster

    Wieso spendet der Staat? Von 100% Steuer sind wir zum Glück noch ein Stück entfernt.

    So bleibt bei einer Spende noch ein Eigenanteil von 55%.

    Das wär schön wenn ich so viel verdienen würde, dass ich den Spitzensteuersatz zahlen müsste. ;)

  • Zitat von GermanBuc

    Wenn du da ein moralisches Problem mit siehst, brauchst du es ja nicht steuerlich geltend zu machen. :cards


    Sieh Dich bitte nicht jetzt persönlich angegriffen, aber sowas find ich allgemein nicht gut. Wenn man denn was spenden will sollte man es sich nicht hinterher wieder holen. Somit zwingt man die Allgemeinheit zum SPenden und hat selbst ansich ja nicht viel getan. Entweder man hat das Geld und will es machen, dann sollte man spenden und es auch dabei belassen, oder wenn man das Geld nicht ausgeben möchte sollte man es sein lassen.

    Aber ich denke das ist auch ein allgemeines Problem. Es werden einfach von zu vielen alle Möglichkeiten genutzt auch noch den letzten Cent vom Staat zu bekommen der irgendwie geht ohne daran zu denken das es auch dadurch allgemein immer mehr Armut im eigenen Land gibt weil das Geld eigentlich gar nicht da ist und dann die Sparmaßnahmen vor allem die Treffen die eh nicht viel haben.

    Wie gesagt geht gegen niemanden persönlich und ist auch etwas Off Topic, aber meine ehrliche Meinung.

    erstmals einen Beitrag wegzensiert bekommen. Bin ein Rebell :hinterha:

  • Ich sehe das ein bisschen anders:
    Dadurch, dass ich mir einen TEIL beim Staat wiederholen kann, indem ich die Spende steuerlich absetze, wird mir ermöglicht, mehr zu spenden, als ich es sonst könnte.
    Daran kann ich nun wirklich nichts verwerfliches finden.
    Wir leben, verglichen mit dem weltweiten Standard, doch alle mehr oder weniger im Überfluss und haben größtenteils Luxusprobleme. Da sollte auch "die Allgemeinheit" ihren Beitrag leisten können, und sei es nur indirekt durch Steuern.
    Entwicklungshilfeprojekte werden auch durch Steuern finanziert: gäbe es keine steuerliche Absetzbarkeit von Spenden, stände eben hier weniger zur Verfügung.

  • So, nach Durchsicht der Unterlagen haben wir uns für World-Vison entschieden. Wir unterstützen ein Kind und deren Familie in Mali (drittärmstes Land). Unter anderem war uns wichtig, dass die Hilfsorganisation das Thema Mädchenbeschneidungen sehr prioritär behandelt. Wir hoffen, dass wir mit unserem Beitrag dem Kind und deren Familie (oder dem ganzem Dorf) helfen können.

  • Auch meine Verwandtschaft hat vor einigen Jahren eine Kinderpatenschaft übernommen. Dadurch konnte das damals kleine Mädchen nicht nur mit Nahrung, Kleidung und notwendiger Medizin versorgt, sondern auch eine Schulbildung garantiert werden. Sie hat sich sehr häufig über kleinen großen Präsente zu Geburtstagen in ihren Briefen bedankt. Mittlerweile hat sie eine Familie gründen können, deren Kinder auch ähnlich gute Vorraussetzungen garantiert sind.

    Gerade zum anstehenden G8-Gipfel (ohne jetzt eine politische Diskussion einleten zu wollen) ein sehr anerkennenswerter Schritt.

    :respekt