• Ich würde das Ganze auch nicht so kritisch sehen. Eltern verbringen mehr Zeit mit ihren Kindern als früher.auch wenn man ja eigentlich weniger Zeit hat. So ist zumindest meine Wahrnehmung.

  • Nicht ungewöhnlich im Straßenbild: (oft sehr junge) Mütter mit Kinderwagen oder Kleinkind an der einen Hand und in der anderen das Fon, und dazu Kippe auf dem Zahn.... Da hört es bei mir dann auf :abge

  • Nicht ungewöhnlich im Straßenbild: (oft sehr junge) Mütter mit Kinderwagen oder Kleinkind an der einen Hand und in der anderen das Fon, und dazu Kippe auf dem Zahn.... Da hört es bei mir dann auf :abge

    Ehrlich gesagt habe ich das noch nie irgendwo wahrgenommen. Anders als Männer am Pinkelbecken mit dem Smartphone in der 2. Hand.

  • Zurück zum Spielplatz. Ich finde Zurückhaltung von Eltern auf dem KINDERspielplatz durchaus angemessen. Bei den jüngeren Kids muss man vielleicht ein bißchen beim Klettern und Schaukeln helfen, aber es ist doch wünschenswert, wenn die Kinder untereinander und vor allem miteinander spielen. Manche Väter bauschen sich teilweise so unangenehm auf und machen einen auf Super-Entertainer, dass man gerne zum nächsten Spielplatz weiterzieht.

  • Hier bietet sich die Frage an, was diese 70% der Eltern früher gemacht hätten, als es noch keine Smartphones gab. Ich schätze, sie hätten größtenteils Smalltalk gehalten, ein Buch gelesen oder vor sich hin gestarrt. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass zu meiner Kinderzeit die Masse der Eltern sich auf dem Spielplatz aktiver mit ihrem Kind beschäftigt hätte als heute. Eher im Gegenteil.

    Ich würde das Ganze auch nicht so kritisch sehen. Eltern verbringen mehr Zeit mit ihren Kindern als früher.auch wenn man ja eigentlich weniger Zeit hat. So ist zumindest meine Wahrnehmung.

    Für eine solche Schätzung fehlt mir schlicht eine realistische Vergleichsmöglichkeit. Sich alleine auf die Erinnerungen seiner eigenen Kindheit zu verlassen halte ich dabei für mehr als gewagt, da man als Kind wahrscheinlich kaum auf die Tätigkeiten fremder Eltern geachtet hat, geschweige denn sich diese zu merken. Noch dazu stelle ich mir die Frage ob das Hirn eines Kindes im ungefähren Alter (2) meines Sohnes überhaupt in der Lage ist, sich bereits derart detailliert konkrete Situationen mit "Raum-Zeit Stempel" zu merken oder ob es sich da nicht eher wie in der Fachliteratur vermutet um reine Emotionsverknüpfungen (positiv wie negativ) ohne eine solche räumliche wie zeitliche Anordnung handelt.

    Aber bevor das hier zu wissenschaftlich wird: Selbst wenn die These von Ausbeener zutrifft, dass Eltern heute mehr Zeit mit ihren Kindern als früher (wann genau war denn dieses "früher"?) verbringen, so wage ich zu bezweifeln dass die Zeit, die sie sich dabei aktiv mit ihren Kids beschäftigen ebenfalls mehr geworden ist. Meine (zugegeben in sehr kleinem Rahmen angefallenen und sehr subjektiven) Beobachtungen konterkarieren diese Vermutungen nämlich deutlich.

    Zu allem Überfluss finde ich die Ablenkung durch ein Smartphone doch als wesentlich größer als ein Tratscherl auf der Sitzbank mit seinem Sitznachbarn. Ich habe am Wochenende beobachtet, wie ein Kleinkind an der Hand seines Vaters (?) halb gekrabbelt, halb gegangen ist und dabei seelenruhig und unbemerkt vom Vater verfaulende Zwetschken vom Boden gegessen hat.

  • Zurück zum Spielplatz. Ich finde Zurückhaltung von Eltern auf dem KINDERspielplatz durchaus angemessen. Bei den jüngeren Kids muss man vielleicht ein bißchen beim Klettern und Schaukeln helfen, aber es ist doch wünschenswert, wenn die Kinder untereinander und vor allem miteinander spielen. Manche Väter bauschen sich teilweise so unangenehm auf und machen einen auf Super-Entertainer, dass man gerne zum nächsten Spielplatz weiterzieht.

    OK, starke Ansage die ich definitiv nicht teile.

    Es mag für viele Eltern wünschenswert sein, wenn die Kinder ausschließlich unter- bzw. miteinander spielen, ich gehöre dann aber wohl zu der Gruppe der "Super-Entertainer" wie du sie bezeichnest. Wenn ich mit meinem Sohn auf den Spielplatz gehe, dann spiele ich persönlich auch gerne und intensiv mit ihm. Das steht auch in keinster Weise seiner Entscheidung mit anderen Kindern zu spielen im Wege, ganz im Gegenteil- gerade wenn ich mit anderen befreundeten Vätern und deren Kindern gemeinsam auf den Spielplatz gehe, sind die Väter oft nach wenigen Minuten uninteressant und die Kids spielen nur noch miteinander. Das liegt aber sicher nicht daran, dass wir uns absichtlich zurückziehen oder im schlimmsten Fall uns nur mit unseren Smartphones beschäftigen, sondern an den Kindern selbst.

    Ich verstehe auch nicht, was daran schlimm oder unangenehm sein soll, wenn ein Elternteil sich am KINDERspielplatz (keine Ahnung worauf du mit deiner Hervorhebung hinaus willst, ich habe da bisher auch nie Erwachsene untereinander spielen sehen :madness ) mit seinem Kind beschäftigt. Ich spiele mit meinem Sohn oft ein ganz simples Spiel, bei dem er auf einem Holzklettergerüst herumläuft und sich versteckt, während ich ihn von unten mit einem Softball versuche abzuschießen. Der Ball ist dabei in seiner Fantasie im Moment meist ein Krokodil, das ihn schnappen will - findet er anscheinend besonders lustig. Da kommt es sehr regelmäßig dazu, dass sich andere Kinder anschließen und mitspielen. Das begünstige ich allerdings keineswegs durch Aufforderungen oder ähnliches, sondern die Kids schließen sich einfach an, weil das Spiel lustig wirkt und meistens auch ist. Oft bin ich sogar froh wenn sich keiner anschließt, schließlich geht es mir beim Spielen um die Zeit mit meinem Sohn und nicht um das Entertainment des halben Spielplatzes.

    Soll ich nun aber aus Rücksicht auf die zurückhaltenden Väter das Spiel, das primär für mich und meinen Sohn gedacht war, wieder abbrechen? Bausche ich mich damit unangenehm auf? Also ganz ehrlich, wenn ich die Wahl habe zwischen dem und dem Handy starren, weiß ich ganz klar wofür ich mich entscheide...

  • ...

    Jeder wieder möchte und auch ich habe an Spielplätzen schon meinen Sohn entsprechend "entertained". Vor allem, wenn der Nachwuchs gerade etwas lustlos ist. Bei manchen Vätern habe ich aber leider das Gefühl, dass sie teilweise selbst eine kleine Show abziehen bzw. sich austoben wollen. Deshalb auch der Bezug zu dem Kinderspielplatz in Großbuchstaben. Es ist zuerst für die Kinder gedacht. Und ich begrüße es einfach wenn mehrere Kinder zusammen kreativ sind, als wenn permanent Väter den Kinder vorschreiben was zu tun ist. Ähnliche Situation wie der Klassiker in der F-Jugend beim Fußball. Väter (und auch Mütter) schreiben ihren Kids vor, wie sie sich am Platz zu verhalten haben. Auf einmal stehen 20 Trainer an der Seitenlinie und brüllen aufs Spielfeld.

    In Bezug auf Smartphone bin ich bei völlig bei Dir. Habe ich auch schon beobachtet und ist völlig daneben. Gehen wir mal davon aus, dass der liebe Papa im besten Szenario gerade ein Foto geschossen hat und dieses Oma oder Opa versendet :)

  • OK, starke Ansage die ich definitiv nicht teile.

    Ich teile sie durchaus. ;)

    Der natürliche Drang von Kindern immer, überall, mit allem spielen zu können, wird im Alltag durch die Erwachsenen, sprich Eltern, Erzieher, Aufpasser massiv eingeschränkt.
    Das fängt am Essentisch an, geht über das Tempo durch Zeitvorgaben ("Beeil dich, wir müssen in 10 Minuten im Kindergarten sein!") und hört erst beim Einschlafen auf.
    Ein Kinderspielplatz, den nur Erwachsene für Kinder brauchen, ist eine der wenigen Rückzugsgebiete die ein Kind im Alltag erfahren kann. Klar, spiele ich da auch sehr gern mit meiner Tochter, indem wir gemeinsam Schaukeln oder Jagen. Doch sehr oft gebe ich meiner Tochter die Möglichkeit allein etwas spielen zu können, indem ich mich bewuust zurückziehe, und nahezu keine Regeln meiner Tochter auferlege, sondern sie ganz und gar Kind sein lasse.

    Nicht umsonst stehen an Spielplätzen Schilder: Für Kinder von 4 bis 16 Jahre. Ein solches "Verbot" kann man sich da als Erwachsener gern zu Herzen nehmen. Es böte sich damit die Möglichkeit, dass sich das Kind völlig frei von allen Zwängen im Spielen auslebt, während der Erwachsene sich in sein Smartphone vergräbt.


    Ich gehe da gern den Mittelweg. Wenn meine Tochter mit mir Spielen möchte, bin ich gern aktiv dabei, wenn gleichaltrige Spielkameraden da sind, halte ich mich gern im Hintergrund auf. Und dazu brauche ich auch nicht zwingend ein Smartphone.

  • OK, ich glaube wir reden da etwas aneinander vorbei, denn das was ihr beiden hier schildert mache ich ebenfalls fast exakt genau so. Den letzten Absatz von Adi kann ich fast 1:1 unterschreiben, nur dass ich mich nicht prinzipiell zurückziehe wenn gleichaltrige Kids dabei sind, sondern nur wenn mein Kind bzw. die anderen Kinder eine Spielbereitschaft untereinander signalisieren. Das ist aber ohnehin der Regelfall.

    Wenn das eigene mit anderen Kids spielt, spricht ja nichts dagegen sich zurückzuziehen. MMn sollte man dann dennoch weiterhin zumindest ein Auge auf sein Kind haben, da auch auf KINDERspielplätzen die Aufsichtspflicht für die ERWACHSENEN gilt. Aber gut, das ist von mir aus eine Situation in der ich es halbwegs nachvollziehen kann dass man sich in sein Smartphone vergräbt.

    Mir ging's bei meinen Beobachtungen aber hauptsächlich um folgende Dinge die mich stören:

    ...haben vorgegeben sich mit ihren Kids zu beschäftigen (haben sie geschaukelt, sind mit ihnen an der Hand gegangen, haben sie beim klettern "gesichert"(!!!), usw.) und dabei in ihre Handys gestarrt.

    Mir ist schon klar, dass man sich nicht völlig von der Umwelt abschotten muss, wenn man sich mit seinen Kindern beschäftigt und auch mal ne Nachricht schreiben, ein Telefonat führen oder von mir aus kurz den letzten Pick im NFL-Talk Mockdraft checken drin sein muss, aber meine Beobachtungen haben den Terminus sich mit dem Kind beschäftigen ad absurdum geführt. Da hat das kurze Schauen nach dem Kinde eher das Tippen am Smartphone unterbrochen, anstatt umgekehrt - begleitet von in schöner Regelmäßigkeit dahingemurmelten Einzeilern wie "Ja, wirklich toll", "Super machst du das", "Ja, hab ich gesehen", "Jetzt nicht, Stefan", usw.

    Vorher wurde ja schon erwähnt, dass sich Eltern mehr als früher mit ihren kindern beschäftigen würden. Nur sind die von mir beschriebenen Beispiele in meinen Augen alles andere als eine wirkliche Beschäftigung mit den Kindern.

    Aber wenn ich diesen Satz lese, dürften wir uns da ja ohnehin einig sein:

    In Bezug auf Smartphone bin ich bei völlig bei Dir. Habe ich auch schon beobachtet und ist völlig daneben.

    :bier:

    Edit: kann natürlich sein, dass es in Österreich etwas anders ist, als in Deutschland - aber mir ist bislang weder ein solches "Altersbeschränkungs"-Schild, noch ein solcher Showpapa wie von Stevie beschrieben untergekommen.