• Hi Community,

    wir (meine Frau + 2 Kinder [7 und 5] und ich) spielen bereits seit längerem mit dem Gedanken uns ein Aquarium anzuschaffen und haben uns im März entschieden dieses "Projekt" auch wirklich anzugehen.
    Gedacht war als erster Schritt eine ausführliche Beratung in einem Fachgeschäft vor Ort, aber wie ihr euch vorstellen könnt, gestaltet sich das momentan etwas schwierig.

    Daher hab ich mich in den letzten Wochen vor allem Online versucht schlau zu machen aber ich muss gestehen dass ich momentan das Gefühl habe vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr zu sehen. Ich habe derzeit gefühlt 237.869 "Anfängertipps" im Kopf, die sich auch gerne mal widersprechen (z.B. Innen- oder Außenfilter). :confu

    Daher hoffe ich nun auf die Schwarmintelligenz der nfl-talk Community.
    Fische haben wir ja meines Wissens nicht hier im Board, aber mit den Dolphins tummeln sich ja immerhin ähnliche Wasserbewohner hier herum. Vielleicht habt ihr den einen oder anderen Tipp für uns parat.

    Dazu ein paar Rahmendaten zum derzeitigen Istzustand:

    • Vorkenntnisse: Zero
    • Andere Haustiere: Njet
    • Geplanter Aufstellort: Auf einem ca. 1,20m hohen "Bücherkasten" im Wohn/Essbereich (der Kasten könnte auch ersetzt werden, habe viel Gutes von "Komplettsets" mit Unterschrank gelesen) - nicht direkt beim Fenster, aber dennoch gut mit Licht versorgt
    • Bewohner: Möglichst "pflegeleicht"
    • Budget: ca. 500 - max. 1.000 EUR zum Einstieg, allerdings hätten wir schon gerne "Qualität". Wenn das mit dem Budget nichts wird, könnte ich mit der besseren Hälfte evtl. noch mal nachverhandeln

    Ich hoffe hier tummeln sich ein paar Aquarianer ( :paelzer: , Aquaristiker, Aquanauten, Aquamen[&women natürlich]) die uns hier helfen können!

  • Hallo Maruso,

    Komplettsets mit Unterschrank und Technik kann ich für den Einstieg und auch später nur empfehlen. Ich habe seit über 8 Jahren ein Juwel Rio 240 Liter im Wohnzimmer stehen. In den drei Jahren davor hatte ich mehrere kleinere Becken.

    1. Gedanke - Statik und Aufstellort

    Ein Aquarium sollte nie direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein, weil sich ansonsten Algen bilden. Ich musste bei meinem eine Seite abkleben, weil an einer sehr kleinen Stelle die Sonne hinkam und sich Algen bildeten.

    Alles bis 240 Liter (400 bis 500 kg im befüllten Zustand mit Einrichtung) sollte eigentlich hinsichtlich der Statik kein Problem sein. Mehr würde ich mir z. B. bei einer Holzbalkendecke wie bei mir und dort auch nur an einer tragenden Wand nicht hinstellen. Mit Stahlbeton geht natürlich deutlich mehr.

    Wohnst du zur Miete oder im Eigenheim? Ich glaube, dass man ab einer bestimmten Größe auch den Vermieter und die Privathaftpflichtversicherung informieren muss/sollte um späteren Ärger bzw. größeren Ärger zu vermeiden.

    PS: Für 500 bis 1.000 Euro bekommst du auf jeden Fall Qualität.

    Einmal editiert, zuletzt von AlexSmith (8. April 2021 um 18:00)

  • Hier noch etwas Lesestoff zu Punkt 1:

    https://www.ivh-online.de/presse-medien/…en-muessen.html

    Bis 240/250 Liter sollte es also keine Probleme geben.

    Größere Becken verzeihen eher mal Fehler und außerdem kann man mehr Fische halten. Wenn du den Platz hast, würde ich ein Becken mit 180 bis 250 Liter kaufen. Ich habe ganz klein mit 54 Liter angefangen und habe mich dann ziemlich schnell "gesteigert".

    Gedanke 2 - Bodengrund und Fische

    Als Bodengrund stehen entweder Kies oder Sand zur Auswahl. Manche Fischarten wie Panzerwelse oder bestimmte Barscharten benötigen Sand. Ich habe Spielsand aus dem Baumarkt genommen, besonders schön (aber auch teurer) ist schwarzer Sand.

    Wichtig bei der Auswahl der Fische sind die Wasserwerte deines Leitungswassers. Auf der Seite deines Wasserversorgers sollten sie zu finden sein.

    Wichtige Werte sind:

    pH-Wert
    Gesamthärte
    Karbonathärte

    2 Mal editiert, zuletzt von AlexSmith (8. April 2021 um 18:52)

  • Die schönsten Tage im Leben eines Aquarianers sind die an denen er sich sein Aquarium anschafft und sich von ihm trennt, sagte mein alter Herr einmal, als ich mich mit dem Gedanken trug. Er hatte leider Recht.
    In meiner Kindheit hatten wir immer eines und es war wunderbar, sich darin zu verlieren. Die Arbeit dahinter hab‘ ich nicht gesehen.
    Bei mir war es später das Gleiche. Die Kids und meine Frau waren begeistert, ich irgendwann nicht mehr so sehr, weil ich mir irgendwann ne Alge eingefangen habe, die ich nie wieder los wurde.
    Auch heute, fragt meine Sippe immer wieder, ob wir nicht wieder...
    ...aber, ähnlich wie bei der Frage meiner Frau nach Kind Nummer 3, bleibe ich eisern und stelle mich taub.
    Es wird bestimmt ganz toll und ich wünsche viel Spaß.
    In jedem Fall würde ich zu einem dafür gebauten Schrank raten, immer einen Außenfilter empfehlen - der kann durch einen Innenfilter unterstützt, sollte aber nicht durch ihn ersetzt werden - keine Sonneneinstrahlung hatte mein Vorredner gesagt und was die Fische angeht... Mmh... meine Lieblinge waren Flösselahl, Engelswels, Panzerwels, Antennenwels, Prachtschmerle, kleine Buntbarsche und der Star natürlich der Grüne Fransenlipper... hach... wenn sie mich heute Abend noch fragen... gut, daß die Läden zu sind!

    - お父さん穀物 -

    I will give you every place where you set your foot! - Joshua 1, 3

  • Filter wäre eigentlich noch vor Bodengrund und Fischen gekommen, also

    Gedanke 1b - Filter

    Anders als mein Vorredner würde ich zumindest als Anfänger einen Innenfilter empfehlen.

    Der Innenfilter nimmt zwar Platz im Aquarium weg, aber man hat nicht das Risiko, dass unvermittelt etwas auslaufen kann. Außerdem muss der Außenfilter samt Schläuchen möglichst unsichtbar außerhalb des Aquariums versteckt werden.

    Definitiv nicht zu empfehlen sind die Filter mit Saugnäpfen, die es für kleinere Aquarien gibt. Die Saugnäpfe taugen nichts und schnell fängt der Filter an zu schwimmen.

    Bei Juwelaquarien ist der Filter fest eingebaut.

    Für andere Aquarien würde ich einen Hamburger Mattenfilter (HMF) empfehlen. Die kann man selbst bauen oder bestellen.

    Meine Tochter hat inzwischen auch ein Aquarium im Zimmer stehen und dafür habe ich einen HMF, den man einfach ins Aquarium stellt, bestellt. Dazu noch eine Pumpe aus dem Aquarienhandel und fertig. Anders als die meisten anderen Filter muss man die HMF auch so gut wie nie saubermachen.

  • Gedanke 3 - Pflanzen und sonstige Einrichtung

    Man sollte am Anfang viele schnell wachsende Pflanzen einsetzen, um keine Probleme mit Algen zu bekommen.

    Im stationären Zoohandel sind Pflanzen jedoch ziemlich teuer. Über bekannte Onlinehändler und Auktionshäuser kann man Pflanzenpakete deutlich günstiger bestellen.

    Man muss sich damit abfinden, dass nicht alle Pflanzenarten im eigenen Aquarium gut gedeihen werden.


    Holz ist als sonstiger Einrichtungsgegenstand auch zu empfehlen. Erstens sieht es schick aus und dann benötigen auch eine Fischarten (z. B. Antennenwelse) oder Garnelen dies zusätzlich als Nahrung bzw. als Aufenthaltsort.

    Ich habe nur eine Wurzel aus dem Handel im Becken. Den Rest habe ich selbst in der Natur gesucht (wichtig: nicht faulig, Rinde entfernen, vorher außerhalb wässern)


  • 1. Gedanke - Statik und Aufstellort

    Ein Aquarium sollte nie direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein, weil sich ansonsten Algen bilden. Ich musste bei meinem eine Seite abkleben, weil an einer sehr kleinen Stelle die Sonne hinkam und sich Algen bildeten.

    Bis vor ca. 2 Jahren hatte ich noch 3 Aquarien in Betrieb. Seit dem nur noch 2. Eins davon kriegt regelmäßig Nachmittags ein paar Stunden Sonne ab. In dem Becken habe ich allerdings keine Algenprobleme. Da in dem Becken Fächergarnelen wohnen die es gerne recht warm haben, freue ich mich eher das die Sonne das Becken mitheizt.

    Im anderen Becken welches keine Sonne abbekommt, habe ich dafür immer wieder Algenprobleme. Das liegt aber eher daran das da Flusskrebse wohnen die regelmäßig alle Pflanzen und Schnecken wegmampfen.

    Generell finde ich mittlerweile Wirbellose viel faszinierender als Fische. Falls Garnelen auch in Frage kommen, dann würde ich Neocaridina Zwerggarnelen empfehlen. Die vertragen so ziemlich jedes Wasser und verzeihen auch fast alle Anfängerfehler. Nur bist du dann sehr eingeschränkt falls du noch Fische im selben Becken haben willst, da die meisten Fische Zwerggarnelen als Lebendfutter ansehen.

  • Bis vor ca. 2 Jahren hatte ich noch 3 Aquarien in Betrieb. Seit dem nur noch 2. Eins davon kriegt regelmäßig Nachmittags ein paar Stunden Sonne ab. In dem Becken habe ich allerdings keine Algenprobleme. Da in dem Becken Fächergarnelen wohnen die es gerne recht warm haben, freue ich mich eher das die Sonne das Becken mitheizt.

    Bei mir war es eindeutig auf die Sonneneinstrahlung zurückzuführen. Genau an der Stelle mit Lichteinfall, wuchsen Algen, die ich sonst im ganzen Becken nicht hatte.


    Es spielt sicherlich auch eine Rolle, wie nah das Becken am Fenster steht und wie gut andere Parameter aussehen. Ein Becken kurz vor'm Umkippen ist anfälliger.


    Zitat

    Generell finde ich mittlerweile Wirbellose viel faszinierender als Fische. Falls Garnelen auch in Frage kommen, dann würde ich Neocaridina Zwerggarnelen empfehlen. Die vertragen so ziemlich jedes Wasser und verzeihen auch fast alle Anfängerfehler. Nur bist du dann sehr eingeschränkt falls du noch Fische im selben Becken haben willst, da die meisten Fische Zwerggarnelen als Lebendfutter ansehen.

    Ich möchte meine Red Fire Garnelen auch nicht missen. Vor vielen Jahren habe ich 20 Stück von privat gekauft. Zwischendurch waren sie 2x fast ausgestorben (ich vermute Medikamente als Ursache), aber der Bestand hat sich glücklicherweise erholt.

  • Bei mir war es eindeutig auf die Sonneneinstrahlung zurückzuführen. Genau an der Stelle mit Lichteinfall, wuchsen Algen, die ich sonst im ganzen Becken nicht hatte.


    Es spielt sicherlich auch eine Rolle, wie nah das Becken am Fenster steht und wie gut andere Parameter aussehen. Ein Becken kurz vor'm Umkippen ist anfälliger.


    Ich möchte meine Red Fire Garnelen auch nicht missen. Vor vielen Jahren habe ich 20 Stück von privat gekauft. Zwischendurch waren sie 2x fast ausgestorben (ich vermute Medikamente als Ursache), aber der Bestand hat sich glücklicherweise erholt.

    Kam vielleicht falsch rüber, aber ich würde es auch nicht empfehlen ein Aquarium in die Sonne zu stellen. Das Becken steht im Zimmer meiner Tochter, als wir da mal umgeräumt hatten, habe ich nicht mehr drangedacht das Becken aus der Sonne zu halten. So richtig gemerkt habe ich das erst Wochen später und mir vorgenommen das auch wieder umzustellen, aber da keine Algen zu sehen waren, habe ich das immer wieder vor mir her geschoben. Inzwischen steht es seit ca. 3 Jahren so.

    Als Fan der Stuttgarter Kickers und der (Original) Frankfurt Galaxy gehen Red Fire Garnelen allerdings gar nicht :abge:D

  • Grundsätzlich solltest Du Dir beim Einrichten auch Gedanken über das "Thema" Deines Aquariums machen.

    Soll es ein thematisch auf ein Gebiet beschränktes Becken werden? (Südamerika? Afrika? Asien?) Danach richtet sich dann auch mit Auswahl der Pflanzen und Fische.

    Ein Mix-Becken funktioniert nicht immer, beispielsweise gelten die meisten der afrikanischen Barsche als recht aggressiv und lassen sich teilweise nur schwer mit anderen vergesellschaften. Was nicht heißen soll, dass es da keine Ausnahmen gibt.

    Ich habe seit 15 Jahren Südamerika-Becken, aktuell ein 260er mit Blaupunkt- und Maroni-Barschen sowie einem L200-Wels und ein Antennenwels. Was an Guppys und Neons als Beifische mit drin war, haben die Blaupunkte gekillt.