Minnesota Vikings 2003 Season Preview:
2002 Record: 6-10
Äbgänge:
-WR Derrick Alexander (cut)
-QB Todd Bouman (traded to Saints)
-DE Lorenzo Bromell (cut)
-CB Tyrone Carter (Jets)
-LB Patrick Chukwurah (cut-Texans)
-OT Adam Haayer (cut)
-DT Darius Holland (Broncos)
-WR Cedric James (cut)
-OG Corbina Lacina (Patriots – cut)
-FB Harold Morrow (Ravens)
-LB Jim Nelson (Colts)
-P Kyle Richardson (Eagles - cut)
Zugänge:
-LB Chris Claiborne (Lions)
-QB Gus Frerotte (Bengals)
-CB Ken Irvin (Saints)
-DT/DE Billy Lyon (Packers)
-OT Mike Rosenthal (Giants)
-CB Denard Walker (Broncos)
Vertrag erneuert:
-RB Doug Chapman
-TE Hunter Goodwin
-DE Lance Johnstone
-OG Lewis Kelly
-TE Jim Kleinsasser (franchise player)
-HB Moe Williams
-C Cory Withrow
Draft:
1. DT/DE Kevin Williams, Oklahoma
2. MLB E.J. Henderson, Maryland
3. WR Nate Burleson, Nevada-Reno
4. RB Onterrio Smith, Oregon
6a. P Eddie Johnson, Idaho
6b. LB Mike Nattiel, Florida
7. WR Keenan Howry, Oregon
Coaches:
Head Coach: Mike Tice
Off. Coord.: Scott Linehan
Def. Coord.: George O’Leary
ST Coach: Rusty Tillman
Vikings 2003 Roster + Analyse (Stand 03.09.2003 / 23:30 Uhr)
Quarterbacks
Daunte Culpepper
Daunte Culpepper ist auf einer Mission: Er will (und muss) seine 32 Turnover (23 Ints + 9 lost Fumbles)
aus dem letzten Jahr wesentlich zurück schrauben. Die Hälfte wäre gerade noch akzeptabel, noch besser wären
natürlich unter 15. Also hat DC in der Saisonvorbereitung an mehreren Punkten gearbeitet: Er beschützt den Ball
jetzt besser, zwingt den Pass nicht mehr so häufig in gute Deckungen und wirft auch mal ins Aus, wenn sich kein
Ziel bietet. Dies geht zwar auf Kosten der guten Completion-Percentage (62,3% in 3 Jahren als Starter), aber es
hilft eben auch, die Ballverluste gering zu halten. Körperlich ist Daunte fit wie eh und je, und wenn die Preseason
irgendein Indikator für die kommende Saison sein kann, dann wird’s Culpepper schon richten:
0 Interceptions, 0 Fumbles in vier Preseason-Spielen, dazu im ganzen Training Camp nur eine einzige Interception.
Ausserdem hat Culpepper in der Offseason seinen $100 Mio. Dollar Vertrag bekommen (der in Wirklichkeit ja
nur ein $30 Mio. Vertrag ist) und sollte sich also auch um seine Zukunft erst einmal weniger Sorgen machen müssen.
Gus Frerotte
Einen ganz anderen Anspruch hat Gus Frerotte: Er ist Backup und soll Dauntes ruhender Pol an der
Seitenlinie sein. Er kennt seine Rolle und nimmt sie an. Nicht unbedingt selbstverständlich für einen ehemaligen
Pro Bowler. In der Preseason hat er ebenfalls überzeugen können.
Shaun Hill
Die Nr. 3 im Team bildet zum zweiten Jahr in Folge Shaun Hill. Vielen aus der NFL Europe als Quarter-
back der Admirals bekannt, hatte er im Training Camp keinerlei Probleme, sich gegen Juston Wood durchzusetzen.
Hill fehlt immer noch der Wumms, aber seine Übersicht und Passgenauigkeit wird von den Coaches gelobt.
QB Rating: 8,0
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Running Backs
Michael Bennett (PuP bis mind. Woche 6)
Nachdem Michael Bennett letzte Saison mit 1296 Rushing Yards an Nummer 3 der NFC gestanden und einen
NFL Rekord mit Läufen von mindestens 60 Yards in drei aufeinander folgenden Spielen aufgestellt hatte,
schienen die Fragezeichen, die vor der Saison auf dieser Position noch vorhanden waren, ein für allemal verschwun-
den. Doch dann erlitt Bennett einen Knochenbruch im Fuß, der nicht so heilte, wie man sich dies erhofft hatte.
Momentan steht er auf der PuP-Liste („physically unable to perform“), vor Woche 7 wird er auf keinen Fall zum Einsatz
kommen. Ob er diese Saison überhaupt noch einmal aufläuft, ist ebenfalls fraglich.
Moe Williams
Als ihren „wichtigsten Running Back“ haben Mike Tice und Scott Linehan Moe Williams jüngst bezeich-
net. Und dies nicht ohne Grund. Moe kann einfach alles: Laufen, fangen, blocken. Er ist nicht besonders schnell,
besonders stark, besonders flink oder ein besonders akrobatischer Fänger. Aber er ist einer, auf den man sich ver-
lassen kann. Moe verpasst keinen Block, Moe fumbelt nicht, Moe lässt keinen fangbaren Ball fallen, Moe ist einfach
der perfekte Allrounder und immer da, wenn man ihn braucht. Nur eines darf man mit ihm nicht machen:
Ihm 20-25 mal den Ball in die Hand drücken. Das macht sein Körper nicht mit, wie sich letzte Saison zeigte, als er
müde wurde und Wehwechen bekam, nachdem er einmal zu oft eingesetzt wurde. Aber so viel ist klar: Ohne Moe
sähe die RB Situation der Vikings durch Bennetts Ausfall nicht gerade gut aus. Moe wird in Green Bay starten.
Onterrio Smith
Der S.O.D., der selbsternannte „Steal of the Draft“: Onterrio Smith. Viele hatten ihn in der zweiten Draftrunde
gesehen, doch es war die vierte, an der die Vikings zuschlugen. Bisher hat Smith weder enttäuscht noch brilliert.
Sein Schnitt von 3,3 Yards pro Lauf könnte besser sein, doch es waren viele Goal-Line Carries dabei, die be-
kanntlich den Schnitt nicht gerade fördern. Mit drei Preseason-Touchdowns führte er das Team an. Er wird in
der Regular Season viel zu tun bekommen, solange Bennett verletzt ist. Das Talent hat er – ohne Frage. Ob und
wie er seine Chance nutzen wird, bleibt abzuwarten.
Doug Chapman (doubtful vs. Green Bay)
Und wieder hat Doug Chapman das Nachsehen: Letzte Saison vor dem Saisonstart hinter Bennett zurückgefallen,
konnte er bei seinen we-nigen Läufen überzeugen (11 für 78 Yards), fiel dann aber nach einem Hit in den Unter-
leib mit inneren Blutungen für den Rest des Jahres aus. Diese Saison bekam er eine nach Bennetts Verletzung
eine neue Chance, musste sich allerdings mit Onterrio Smith um die Zahl der Carries streiten. Im dritten Preseasons-
piel in Oakland schließlich zog er sich eine Bänderdehnung zu, sein Einsatz gegen Green Bay ist fraglich.
John Avery
John Avery hat es geschafft: Vom Erstrundenpick 1998 über den Rausschmiss aus der NFL in die XFL, danach in
die CFL und jetzt wieder zurück in die NFL – als fünfter RB im Team. Aber immerhin: Avery hat sich als guter
Kick Returner und verlässlicher 3rd Down Back gezeigt und sich seinen Roster Spot somit redlich verdient.
James Lynch
Der erste Undrafted Free Agent im Roster der Vikings heisst James Lynch, ist ca. 1,78m groß und wiegt stattliche
123 Kilogramm. Es ist nicht schwer zu erraten: Lynch spielt Fullback und wird in seinem ersten NFL Jahr in der
2-Tight End Base Offense der Vikings nur selten Löcher für die Tailbacks reissen, sondern hauptsächlich in den
Special Teams zum Einsatz kommen.
RB Rating: 8,5 (mit Bennett) / 7,5 (ohne Bennett)
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Wide Receivers
Randy Moss
Hmm, viele Worte braucht man über Randy Moss nicht verlieren. Ausser vielleicht, dass er in der gesamten Offseason
(nach dem Urlaub) in den Twin Cities war und 4-5 Tage die Woche trainiert hat. Besonderen Wert hat er dabei auf sei-
ne Schnelligkeit (was denn, noch schneller?!?) und den Muskelaufbau gelegt. Zwischen 8 und 10 amerikanischen Pfund
soll er an Muskeln zugelegt haben. Na denn man tau, liebe CBs dieser Liga.
D’Wayne Bates
Nach langsamem Start konnte D’Wayne Bates ab Mitte der Saison überzeugen und den inzwischen (endlich) entlassenen Derrick
Alexander vergessen machen: 50 catches für knapp 700 Yards sowie 4 Touchdowns standen am Ende für ihn zu
Buche. Und was noch wichtiger ist: Einen Ball fallen lassen hat ihn niemand gesehen. Bates ist nicht der schnellste,
aber er ist groß und stark, kein leichter Gegner für Cornerbacks. Er wird auch diese Saison eher unspektakulär,
aber sehr, sehr solide agieren.
Nate Burleson
Für einen Rookie Wide Receiver, noch dazu einen Drittrundenpick, hat Nate Burleson eigentlich das Maximum dessen
erreicht, was möglich war: Er hat sich den #3 Spot erobert und dürfte somit von Anfang an viel Spielzeit haben, wenn
er weiterhin so überzeugt wie in der Vorbereitung. Burleson ist wie Bates nicht der Schnellste, im Gegensatz
zu diesem ist er aber nicht ganz so groß und stark, dafür aber flinker in seinen Bewegungen. Schaut man ihm beim Ball
fangen zu, so schaut es aus, als wäre es das einfachste der Welt, mit einer solchen Leichtigkeit sichert er die Bälle. Sein
einziger Nachteil ist: Er kann fast nur noch enttäuschen.
Kelly Campbell
Letzte Saison als Undrafted Rookie ins Team gekommen, kam KellyCampbell zum Ende der Saison groß in Fahrt
und sicherte sich den #3 Spot während der Offseason. Ein paar kleine Wehwechen und ein paar ungenaue Routen
haben ihn nun auf Platz 4 abrutschen lassen. Doch es besteht kein Grund zur Sorge. Campbell bringt dem Passangriff
der Vikings durch seinen Speed und seine Agilität eine weitere Dimension, man wird ihn häufig auf dem Feld sehen.
Kenny Clark
Im dritten Jahr als Viking hat es Kenny Clark zum ersten Mal geschafft, gesund zu bleiben (bisher). Aber nicht
nur das: Auch als Kick Returner konnte er in der Preseason überzeugen (avg.: 30 yards), und ein paar wichtige Pässe
für First Downs fing er auch noch. Genug für den Cousin von Daunte Culpepper, um Robert Baker zu schlagen und
im Team zu bleiben.
Keenan Howry
Siebtrundenpick Keenan Howry wurde als Punt Returner gedraftet – und genau diesen Job wird er vorerst
auch verrichten. Als WR wird man ihn kaum sehen.
WR Rating: 9,0
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Tight Ends
Jim Kleinsasser
Tjoa. Was sagt man zu Jim Kleinsasser? Dampframme reicht eigentlich. Der sechste O-Liner auf dem Feld, und beim
Run Block kaum schlechter als die anderen 5 – wenn überhaupt. Dazu hat er aber auch durchaus Fangqualitäten.
Knapp 400 Yards waren es letzte Saison, und alle die geschmunzelt haben, als ihn das Team zu seinem Franchise
Player machten, sollten sich noch mal das Preseason-Spiel gegen die Jags und Chiefs auf der einen Seite und das
gegen die Raiders auf der anderen anschauen. Der Unterschied im Laufspiel liegt bei guten 2 Yards pro Versuch.
Byron Chamberlain (die ersten 4 Spiele gesperrt)
Der Mann, der nicht lesen kann: Weil ein Medikament, das Byron Chamberlain einnahm, Ephedrin enthielt,
darf er nun die ersten vier Spiele der Saison von Kalifornien aus zusehen, wie sich seine Mannschaftskameraden
schlagen. Chamberlain konnte schon letzte Saison nicht an seine Pro Bowl-Leistungen von 2001 heran reichen.
Dazu kam eine Verletzung gleich am ersten Spieltag, von der er sich die ganze Saison nicht vollkommen erholte.
Nichtsdestotrotz ist Chamberlain ein TE, der die Defense strecken kann. Er ist flink genug, in der Regel fangsicher
und schwer zu Boden zu bringen. Als Blocker kann man ihn sicherlich nicht mit Kleinsasser oder Goodwin verglei-
chen, aber er wird ja auch hauptsächlich fürs Fangen bezahlt. Er wird dem Team schon fehlen zu Beginn der Spielzeit.
Hunter Goodwin
Der „Jimmy für Arme“. Vom Typ her genau wie Kleinsasser: Hunter Goodwin ist ein guter Blocker, fängt
aber auch ganz ordentlich – wenn man ihn denn mal bedient, was nicht so oft vorkommt. Mehr als ein guter
Backup, der in Chamberlains Abwesenheit viel Spielzeit sehen wird.
Sean Berton
Der nächste undrafted Rookie, der den Sprung geschafft hat. Sean Berton ist derselbe Typus wie Kleinsasser und
Goodwin. Mit knapp 280 amerikanischen Pfund ist er sogar noch etwas massiger als Kleinsasser. Guter
Blocker, über seine Fangfähigkeiten weiss ich noch nichts. Manchmal noch ein wenig übermotiviert.
TE-Rating: 8,5 (mit Chamberlain) / 8,0 (ohne Chamberlain)
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Offensive Tackles
Bryant McKinnie
Der Behemoth: Mit 2,04 Meter und knapp 157 Kilogramm beschützt Bryant McKinnie die Blindside seines Quarterbacks.
In seinem ersten NFL Trainingscamp (letztes Jahr machte er ja um diese Zeit bekanntlich Urlaub in Florida) lernte
er dann auch endlich wieder den Dreipunktstand. Inzwischen zeigt sich, was man von ihm in Zukunft wird erwarten
können: Trotz seiner enormen Maße und Masse ist er extrem leichtfüßig und lässt gegnerische Pass Rusher meist einfach
an sich abprallen oder „verschluckt“ sie regelrecht. Leichte Defizite gibt’s noch im Run Blocking, hier fehlt
einfach noch die nötige Routine.
Mike Rosenthal
Neuzugang Mike Rosenthal ist wie McKinnie in erster Linie ein Pass Blocker. Letzte Saison überzeugte er in einer
Giants O-Line, der vor der Saison nicht viel zugetraut worden war. Rosenthal ist ein sehr guter Techniker, womit
er seine nicht ganz idealen körperlichen Voraussetzungen (etwas zu leicht) wettmachen kann. Beim Run Block darf’s
aber ruhig noch a bisserl mehr sein.
Everett Lindsay
„EveLin“, das Mädchen für alles. Everett Lindsay hat in seiner Karriere schon alles an O-Line gespielt, was es gibt.
Und genau dies macht ihn als Backup so unentbehrlich. Körperlich auch schon über den Zenit hinweg, macht er mit
seiner Erfahrung doch vieles wett. Ein zuverlässiger Ersatz, sollte mal ein Starter ausfallen. Zwei gute Jahre hat er
noch in und vor sich.
OT Rating: 8,0
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Offensive Guards
Chris Liwienski
Zwei Jahre lang musste der gelernte Guard Chris Liwienski auf der Position des Right Tackle aushelfen. Diese
Saison endlich durfte er auf seine angestammte Position zurückkehren. Inzwischen ist Liwienski als Tackle
so gut, dass er bei mehr als nur einem Team dort sofort Starter würde, aber Mike Tice leistet sich ihn in der Mitte
der Line. Zusammen mit McKinnie und Birk soll die neue linke Seite Breschen für die Running Backs schla-
gen und Dauntes Blindside dicht machen. Mit Liwienski, der sowohl im Run- als auch im Pass Block überdurch-
schnittlich gut ist, dürfte dies auch funktionieren.
David Dixon
David Dixon ist der dienstälteste Viking (seit 10 Jahren nun schon). Und dennoch wird ihn ausserhalb des Teams kaum
einer kennen. Warum? „Big Cheese“ redet nicht viel, er tut seinen Job. Der gebürtige Neuseeländer ist mit
seinen 350 Pfund ein tödlicher Run Blocker und gegen den Pass immer noch gut genug, um seinen Starterposten sicher
zu haben. Allerdings ging Dixon letzte Saison am Ende immer öfter die Luft aus. Man munkelt, dass dies seine
letzte Saison als Starter sein wird. Die Nachfolger stehen schon in den Startlöchern. Aber Dixon wird wie eh und je
kämpfen, dieses Jahr sogar mit 15 Pfund weniger auf den Rippen – das erste Mal in 10 Jahren, dass er abgenommen hat.
Lewis Kelly
NFL-Europe Veteran Lewis Kelly (Galaxy 2002) ist der designierte Nachfolger von David Dixon und in diesem
Jahr Top Backup für beide Guard-Positionen. Dabei war lange nicht klar, ob er überhaupt weiter Football spielen
würde. Letztes Jahr Ende August starben vollkommen unerwartet seine Frau und sein ungeborenes Kind.
Kelly wollte mehr als einmal aufhören. Doch er hat es nicht getan und „über den Kampf zum Spiel gefunden“, wie
man im Fußball sagen würde. Mit dem größten Talent ist der ehemalige Siebtrundenpick sicherlich nicht ausge-
stattet, doch durch seinen Einsatz macht er das mehr als wett.
OG Rating: 8,5
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Centers
Matt Birk
Matt Birk:Schlau, athletisch, kein anderer Center pullt wie er. Zusammen mit Olin Kreutz (Chicago) der beste Center der NFC.
Aus die Maus.
Cory Withrow
Ein veritabler Backup, von dem Mike Tice schon lange glaubt, er könnte auch starten. Aber leider sind die Center-Posten
in der Liga alle vergeben. Schlecht für Cory Withrow, gut für die Vikings.
Center-Rating: 9,0
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Defensive Ends
Kenny Mixon
Letzte Saison wurde Kenny Mixon als UFA verpflichtet, nachdem er seine ersten 4 Jahre in der Liga bei den
Dolphins verbracht hatte. An ihn wurden nicht geringe Erwartungen gestellt: Er sollte den zu allererst den Lauf stop-
pen und außerdem noch für ordentlichen Pass Rush sorgen. Inzwischen kann man sagen: Mixon hat nicht ent-
täuscht. Er ist ein überdurchschnittlich guter Verteidiger gegen den Lauf und auch seine Pass Rush-Künste sind
ordentlich. In dieser Saison wechselt er von Left End auf Right End, nachdem Kevin Williams auf der lin-
ken Verteidigungsseite als Starter nominiert wurde.
Kevin Williams
Nachdem sich die Wogen nach dem Draft-Drama um den siebten Pick geglättet hatten, mussten sich alle Vikingsfans
nun erstmal mit dem Erstrundenpick bekannt machen: Im Vorneherein war von Kevin Williams und den Vikings
nie die Rede – weder von den Coaches, noch Fans, Experten, etc. . Sehr bald stellte sich aber heraus, dass „K-Will“
durchaus der richtige Mann für die Defense Line sein könnte. Er hat die Coaches derart überzeugt, dass er
am Sonntag gegen Green Bay als Left End starten wird und bei Passing Downs in die Mitte neben Chris Hovan rück-
en wird. Sicherlich darf man im ersten Jahr von ihm noch nicht allzu viel erwarten, doch auf der durchaus guten Pre-
season lässt sich aufbauen.
Lance Johnstone
Letzte Saison noch Starter. Dieses Jahr nur noch Backup. Doch Lance Johnstone ist das nur recht. Er ist kein „Every down“-
Lineman, seine Spezialität ist der Pass Rush. Letzte Saison musste er fast durchspielen und wurde so gegen Ende der
Spiele oftmals müde und dadurch uneffektiv. Durch reduzierte Spielzeit auf höchstens 30-35 Spielzüge pro Spiel hofft
er, seine Sackzahl von 7,5 im letzten Jahr wieder in Richtung 10 zu bringen.
Chuck Wiley
Dass Chuck Wiley im 53-Mann Roster des Teams steht, darf durchaus als Überraschung angesehen werden.
Wiley fiel letztes Jahr als Backup nicht auf und hatte auch kaum Spielzeit. Doch im Camp hielt er sich mächtig
ran und konnte sogar Lorenzo Bromell verdrängen (der aber auch entsprechend nachließ bzw. verletzt war). Während
der Saison wird man ihn dennoch nicht allzu oft auf dem Platz sehen – ausser bei den Special Teams.
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Defensive Tackles
Chris Hovan
Tjoho….hehe, was schreib’ ich über Chris Hovan? Ich zitiere einfach mal die Amis: „Quick off the snap, constantly
penetrating the backfield, nonstop motor”...also ein ziemlicher Brecher in der Mitte der Linie. Kein fetter Runstopper,
der nur rumsteht, sondern ein flinker, agiler Defensive Tackle, der ständig für Konfusion in der Offensive Line sorgt.
Letztes Jahr hatte er die meisten Quarterback-Hurries der NFL, 34 an der Zahl. Man muss ihn einfach lieben.
Fred Robbins
Leise, still und heimlich hat sich Fred Robbins zum soliden Starter gemausert. Nach einer eher stillen Rookieseason 2000
und einer ebenfalls unauffälligen 2002er Spielzeit wurde er letztes Jahr Starter und konnte gegen den Lauf mit 8
Tackles für Raumverlust und einem Safety überzeugen. Allerdings lagen seine Pass Rush-Qualitäten bei Null.
Deshalb verließ er auch das Feld, sobald es auch nur nach Paß roch. Daran hat Fred offensichtlich gearbeitet.
Die Coaches sind so sehr überzeugt von ihm, dass sie es sich erlauben können, Williams als DE aufzustellen statt
als Backup für Robbins. Hoffen wir, dass er die Hoffnungen erfüllen kann. Dafür gibt es übrigens noch einen
Anreiz: Sein Vertrag läuft aus…
Billy Lyon
Billy Lyon kam von den Packers – ja, so was gibt es auch. Lyon kann sowohl DT als auch DE spielen, ist vom Typ
ein Mittelding zwischen Hovan und Robbins, er kann durchaus auch mal Druck auf den QB ausüben und ist ordent-
lich gegen den Lauf. Lyon ist der erste Backup in der Mitte der Line.
Cedric Killings
Noch eine Überraschung. Ich hätte nicht gedacht, dass Cedric Killings es ins Team schafft. Doch auch er konnte
im Training Camp überzeugen und sich so seinen Rosterspot sichern. Er ist mehr ein „Chris Hovan für Arme“, ein
Backup für den Rest seiner Karriere.
Colin Cole
Was fehlte noch? Genau, der Backup vom Typ Robbins. Und dieser ist Undrafted Free Agent Colin Cole. Er wird
aber in seiner ersten Saison kaum in Uniform zu sehen sein, weil er der neunte Mann in der D-Line ist. Ins Spiel
wird das Team meist mit 7 oder 8 gehen.
D-Line Rating: 8,0
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Outside Linebackers
Chris Claiborne
Eine der zwei “großen” Free Agent-Verpflichtungen des Teams. Chris Claiborne, der ehemalige #9 overall pick (1999)
kam von Detroit nach Minneapolis. Claiborne ist ein höchst talentierter, schneller und bereits erprobter Linebacker
(4 Jahre Starter) mit einer Nase für Big Plays. Letzte Saison hatte er noch Gewichtsprobleme (>260 amerik. Pfund),
weshalb die Lions mit einer Vertragsverlängerung zögtern. Enter Minnesota: Claiborne unterschrieb für zwei
Jahre, wiegt konstant 255 Pfund und ist ein überdimensionales Upgrade zu Patrick Chukwurah (who?) oder
Lemanski Hall, die letztes Jahr noch auf der Position des Weak Side `backer auf dem Feld standen.
Henri Crockett
Strong Side Linebacker Henri Crockett kam letztes Jahr aus Atlanta, hatte am Anfang einige Schwierigkeiten und
Wehwehchen (ausgekugelte Schulter), danach aber spielte er exzellent – vor allem gegen den Lauf an der Line of
Scrimmage. Dort wird er auch diese Saison wieder am meisten zu finden sein. Die Passverteidigung ist
nicht wirklich eine Stärke von ihm.
Nick Rogers
Vom Sechstrundenpick zum Starter zum Backup. So verlief die bisherige Geschichte von Nick Rogers bei den Vikings.
Ins Starting Lineup geworfen, schlug er sich letzte Saison mehr als achtbar. Vorerst wird er nun hinter Crockett
aushelfen und ab und zu als Rush End eingesetzt werden – seine ausgewiesene Stärke. Dennoch sind seine
Coverage Skills ordentlich.
Raonall Smith
In die andere Richtung (wenn auch mit gleichem Ende) ging die Karriere des Raonall Smith: Vom Zweitrundenpick auf
die Injured Reserve zum Backup. Smith ist der athletischste aller Vikings-Linebacker. Aber er ist verletzungsanfällig.
Er ist erst in den letzten Tagen wieder 100%ig fit geworden, vorher hatte er immer irgendwas. Da ist es natürlich schwer,
einen Starterposten zu gewinnen. Smith hat viel Talent, muss aber gesund bleiben. Momentan ist er Backup von Chris Claiborne.
Mike Nattiel
Auch in diesem Jahr draftete das Team in der sechsten Runde einen Linebacker: Mike Nattiel von Florida. Auch
dieser Pick hat sich bisher gelohnt. Nattiel überzeugte mit guten Instinkten und in den Special Teams. Und genau
dort wird er in seinem ersten Jahr auch überwiegend zu finden sein.
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Middle Linebackers
Greg Biekert
Der Retter der Vikings-Defense letzte Saison: Sechs Tage vor Saisonbeginn verpflichtet, verhinderte er noch
Schlimmeres und hielt die Verteidigung das ganze Jahr über zusammen. Greg Biekert ist inzwischen wahrscheinlich
langsamer als ich, aber das macht nichts, denn seine Erfahrung und seine Übersicht sorgen dafür, „dass er immer
richtig steht…“. Ein, zwei Jährchen sind vielleicht noch drin, danach ist wohl Schluss, aber bis dahin bleibt der
„Man in the Middle“ erst einmal unverzichtbar. Noch einmal: Danke, Oakland!
E.J. Henderson
Die Zukunft auf der MLB-Position. E.J. Henderson fiel bei der Draft bis in die zweite Runde, und die Verantwortlichen
zögerten nicht, als er an #8 noch zu haben war. Henderson ist ebenfalls nicht der schnellste, aber er ist irgendwie
immer da, wo der Ballträger auch ist. Instinkte kann man jemandem einfach nicht beibringen. Sie sind da oder nicht
– und Henderson hat sie. Er wird schon diese Saison sehr viel Spielzeit sehen, damit Biekert nicht frühzeitig „ausbrennt“.
Rating LBs: 8,5
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Cornerbacks
Denard Walker
Dies ist der erste Spieler seit 4 oder 5 Jahren auf dieser Position, der sich „#1 Cornerback“ nennen darf, ohne
dass man sich schämen muss. Denard Walker wurde von den Broncos aus Cap Gründen entlassen (nicht gerade
zur Freude der Fans), hat 6 Jahre NFL bei den Titans und Denver hinter sich und gilt als solider Cornerback,
kein spektakulärer „Shutdown Corner“, aber einer, der wenig Fehler macht und gute Deckungsarbeit leistet.
Er alleine wertet die ganze Secondary ein gutes Stück auf.
Brian Williams
Ein talentiertes „Eigengewächs“, der Viertrundenpick der letztjährigen Draft. Brian Williams startete gegen Ende
der Saison und zeigte schon früh, was gegnerische WR von ihm zu erwarten haben: Kompromisslose Hits
und enge Deckung. Williams mag nicht der schnellste Cornerback sein, aber er ist von der Sorte, bei der die WR
schon mal kurz vorm Fang mit Sorge an den Hit denken, der gleich kommen wird. Allerdings
muss auch er sich erst
in einer kompletten Saison beweisen.
Ken Irvin (probable vs.Green bay)
Auch Ken Irvin ist neu im Team. Der Veteran (7 Jahre Bills / 1 Jahr Saints) wurde geholt, um als Nickelback
vor allem Erfahrung auf die Position zu bringen. Er ist kein überragender Athlet und relativ klein, aber gilt als
zuverlässig, und genau daran hat es bei den Vikings in den vergangenen Jahren auf dieser Position gemangelt.
Eric Kelly
Ein super Athlet: Schnell, agil, wendig. Dazu ein 1A Tackler. Nur einen Makel hat Eric Kelly, aber der ist leider für
einen CB besonders dramatisch: Sobald der Ball in der Luft ist, verliert er komplett die Übersicht – zumindest
war dies letztes Jahr zu oft der Fall. Er soll sich verbessert haben. Glauben tue ich das aber erst, wenn ich’s mit ei-
genen Augen sehe. Bis dahin bleibt mir ein ungutes Gefühl im Magen, wenn er auf dem Feld steht.
Rushen Jones
Undrafted Rookie Free Agent Rushen Jones ist der vierte und letzte seiner Sorte, der das aktive Roster geschafft hat.
Viel weiss ich über ihn auch nicht, ausser dass er auch als Backup Safety eingesetzt werden kann. Viel Spielzeit
wird er aber nicht bekommen.
CB-Rating: 7,5
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Safeties
Corey Chavous
Der ehemalige Vanderbilt-Cornerback ist der junge Anführer der Vikings-Secondary. Corey Chavous kam letzte
Saison aus Arizona zu den Vikings, weil er Cornerback spielen wollte. Doch der Mangel an ordentlichen Safeties
sorgte ab Mitte der Saison dafür, dass Chavous auf Strong Safety umsattelte, was ihm sowieso eher liegt,
da er von weiter hinten seine Übersicht besser ausspielen kann und sein mangelnder Speed (für einen Cornerback)
keine Probleme bereitet. Chavous ist ein ordentlicher Starter, der jede Menge Spielverständnis mitbringt. Er ist kein
Big Hitter, aber ein verlässlicher Mann im Backfield.
Brian Russell
Die große Unbekannte im Vikings Backfield. Von Eric Kelly weiss man wenigstens, was man (nicht) hat, Brian Russell da-
gegen ist ein vollkommen unbeschriebenes Blatt. Letztes Jahr kam er als Undrafted Free Agent ins Team und hat
sich jetzt im Training Camp den Starterposten als Free Safey im Kampf gegen Willie Offord gesichert. Manche munkeln
allerdings, dass Offord den Job eher verloren hat als das Russell ihn gewonnen hätte. Russell ist als guter Hitter bekannt,
aber darüber hinaus sind seine Fähigkeiten unbekannt. Ein ganz großes Fragezeichen.
Willie Offord
So langsam muss man sich fragen lassen, ob Willie Offord nach einem Reach nun auch noch ein Bust ist. Letztes Jahr
in der Draft wurde er in der dritten Runde geholt – zwei bis drei Runden früher als von den meisten Experten
erwartet. Und bisher hat er nichts getan, die Hoffnungen der Coaches zu bestätigen. Zu Anfang des Training
Camps noch als Starter geführt, verlor er diesen Posten nach zwei mehr oder minder katastrophalen Ein-
sätzen gegen Kansas City und Oakland. So langsam gebe auch ich die Hoffnung auf.
Jack Brewer (out 4-6 weeks)
Und noch ein ehemaliger Undrafted Free Agent. Jack Brewer wurde letzte Saison zunächst hauptsächlich in
den Special Teams eingesetzt, später bekam er auch in der Defense Einsatzzeit und konnte dort prompt durch
sichere Tackles und zwei Interceptions überzeugen. Im letzten Saisonspiel stand er sogar als Starter auf dem Platz.
Im Camp fiel er nicht gerade auf, aber sobald es aufs Spielfeld ging, wusste er wieder zu überzeugen. Aller-
dings fällt er mit einer Verletzung des Brustbreins erst einmal für 4-6 Wochen aus.
Safety-Rating: 6,5
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Special Teams
Aaron Elling
Ein Rookie Kicker. Mehr weiss ich auch nicht. Lassen wir uns überraschen. In der Preseason hat er 3 von 4 Field Goals
getroffen, darunter einen 52-yarder. Versemmelt hat er einen 47-yard Versuch.
Eddie Johnson
Der diesjährige Sechstrundenpick. Eddie Johnson ist schon eine Marke. 1,91m, 105 Kilo, und Mitglied in einem Box-
club. Dazu hat er einen Hammerbumms im Fuß, alleine mit der Zielgenauigkeit mangelt es manchmal noch. Im
Preseason-Spiel gegen die Jaguars stellte er aber schon mal sein „etwas anderes“ Wesen für einen Punter unter Be-
weis: Nachdem er den Ball bei einem Field Goal Versuch nicht ordentlich spotten konnte, klemmte er sich das Ei
einfach unter den Arm, rannte vorwärts und zog mehrere Verteidiger mit sich in Richtung Endzone. Ein halbes
Yard hat zwar am Ende gefehlt, aber ein First Down war’s allemal.
Kick Returner:
Kenny Clark
John Avery
Punt Returner:
Keenan Howry
D’Wayne Bates
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So, und weil das jetzt so lang war, hier noch mal zusammengefasst die
Ratings
QBs: 8,5
RBs: 8,5 / 7,5 (ohne Bennett)
WRs: 9,0
TEs: 8,5 / 8,0 (ohne Chamberlain)
O-Line : 8,5
D-Line : 8,0
LBs: 8,5
CBs: 7,5
Safeties: 6,5
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Schedule
Week 01: Green Bay
Week 02: Chicago
Week 03: @Detroit
Week 04: San Francisco
Week 05: @Atlanta
Week 06: BYE
Week 07: Denver
Week 08: NY Giants
Week 09: Green Bay
Week 10: @San Diego
Week 11: @Oakland
Week 12: Detroit
Week 13: @St.Louis
Week 14: Seattle
Week 15: Chicago
Week 16: Kansas City
Week 17: @Arizona
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Prognose
Boah, sorry, es is übelst spät und ich hab keine Lust mehr Deshalb mach’ ich’s kurz und ergänze evtl morgen:
-Bennetts Verletzung schon ein Problem
-WR besser
-O-Line besser
-D-Line besser
-LBs viel besser
-CBs bisserl besser
-Safeties sind das große Fragezeichen.
-Special Teams auch noch nicht wirklich doll.
Redord: Alles möglich von 8-8 bis 11-5. Ich sage 10-6, NFC North Titel und dritter Platz in der NFC.
Gute Nacht
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