Zitat von paelzerhey, trosty, das ist nicht fair. weißt du, wie viel zeit mich das jedes mal kostet? das nächste mal übernimmst du das antworten und ich lese mit, du alter faulpelz.
Und wer übernimmt mal für mich das Antworten? Na ja, ich glaub ich steh hier mit gewissen Meinungen ein bisl allein da, so dass keiner so schnell für mich einspringt, aber schon ok
1) Also ich habe nicht behauptet, dass die Zielgruppen von Eishockey und Football übereinstimmender sind als die von z.B. Basketball und Football. Man kann die NFLE gerne auch mit der BBL vergleichen. Soll ich?
Selbst die Fußball-Bundesliga kann man als Bezugsgröße nehmen, denn ohne Frage stehen auch Bundesliga und NFL Europe in Konkurrenz zueinander. Doch ist die Bundesliga natürlich noch eine Nummer zu groß für die NFL Europe. Mittelfristiges Ziel muss es eher sein die zweitstärkste Profiliga in Deutschland zu werden. Als ein ernster Konkurrent gilt da halt die DEL.
2) Ok, eine Begründung warum die DEL weiter wächst.
Mein Hauptargument wäre die abzusehende weitere Zunahme bei den Zuschauerzahlen. Die wird es sehr wahrscheinlich geben, weil durch die neuen Arenen mehr Kapazität geschaffen wird. Nach einer Modernisierung/Vergrößerung oder einem Neubau der Spielstätte steigen die Zuschauerzahlen eigentlich immer an. Wird in Krefeld, Berlin und Düsseldorf wohl auch so sein. Vielleicht werd ich da eines Besseren belehrt. Aber ok, gibt ja ohnehin kaum eine Prognose, die nicht irgendeine Unsicherheit enthält.
3) Ja ok, es gibt viele Sportjournalisten, die die DEL als stärkste Liga aus dem "Nicht-Fußball-Bereich" sehen. Trotzdem darf doch die Frage erlaubt sein woran die es fest machen. Da greif ich einige Punkte auf.
- Zuschauerzahlen: Kann man für die DEL auf deren Website unter dem Punkt Statistik unkompliziert nachschlagen. Für die diesjährige Hauptrunde ergibt sich ein Schnitt von 6.064. NFL Europe waren 19.000 oder so. Also dreimal so viel. Klar, der Punkt ist nicht ganz gerecht, weil es in der DEL ca. fünf Mal so viel Spiele gibt. Absolute Zahlen haben aber einen noch viel geringeren Aussagewert, weil in ihnen ja immer wieder die gleichen Zuschauer enthalten sind, die z.B. Dauerkarten haben. Also kann man daran keine Popularität von ableiten. Es bleibt also als Vergleichsgröße nichts anderes übrig als den Schnitt zu nehmen. Jedenfalls kann man schon mal definitiv sagen, dass der Punkt "Zuschauer" kein Argument für einen Vorteil der DEL gegenüber der NFL Europe ist. Eher andersherum.
- Stadienauslastung: Das kann man meines Erachtens völlig aus der Acht lassen, weil es null Aussagekraft für einen Vergleich hat. Die Eisbären Berlin haben eine Auslastung von etwa 80 %. Hertha BSC Berlin nur ca. 50 %. Trotzdem steht wohl außer Frage, dass Hertha den Eisbären überlegen ist. In Frankfurt das gleiche. Da haben die Lions auch eine größere Auslastung als die Galaxy. Aber trotzdem ist die Galaxy in Frankfurt eindeutig mächtiger als es die Lions sind.
- Fernsehpräsenz: Ganz ehrlich. Ich seh keinen großen Unterschied zwischen der Fernsehpräsenz von DEL und NFL Europe. Gestern in der ARD-Sportschau wurden immerhin 17 Sekunden NFLE gezeigt, aber keine DEL (oder hab ich da grad nur nich hingeguckt ). Fernsehpräsenz ist ohnehin wieder so eine Sache. Auf manchen Sendern erhält man diese zum Beispiel nur, wenn man dafür Geld bezahlt (siehe fünfter Absatz im Welt-Artikel über die Volleyball-Pokalfinals. Da sieht man mal, was abgeht, falls man es nicht schon wußte/geahnt hat.
- Sponsoring-Einnahmen: Müßte man auf eine vergleichbare Größe umrechnen. Man könnte die Sponsoringeinnahmen pro Spiel oder pro Monat nehmen. Aufs Jahr gesehen geht es natürlich nicht, weil die NFLE ja nur 2 1/2 Monate stattfindet. Ist aber selbst dann nicht einfach zu vergleichen. Ich wette, dass die Handball-Teams im Schnitt mindestens doppelt so hohe Sponsoringeinnahmen haben wie die DEL-Teams, weil in der Handball-Bundesliga ein Spiel pro Woche komplett live im Free-TV gezeigt wird, was in der DEL nicht der Fall ist.
Zitat6) egal ob nun beim eishockey oder beim football der leistungsunterschied gravierender ist - welches argument liefert dir die beantwortung dieser frage für deinen fast schon zwanghaft bemühten vergleich zwischen del und nfle.
Als ich mit dem Punkt im Ausgangsposting angefangen hab, wollt ich die beiden Ligen ja in der Spielqualität vergleichen. Es sollte also eventuell ein Argument dafür sein, dass die beiden Ligen auf einem ähnlich hohen Niveau spielen, wobei ich der Ansicht bin, dass das spielerische Niveau der NFLE noch relativ höher ist als das in der DEL, wenn man es in Bezug zu den Spitzenligen NFL und NHL sieht.
Da gibts natürlich viele unterschiedliche Meinungen, das versteh ich. So eine Beurteilung hat ja auch viel mit Subjektivität zu tun. Man kann sowas nicht immer objektiv genau vergleichen.
10) Ich weiß nicht, ob die DEL durch die relativ große Popularität der Nationalmannschaft so stark profitiert. Ich denke, dass der Nationalmannschaftsfaktor überschätzt wird.
Nehmen wir an ein großer Fernsehsender überträgt ein Finalspiel der DEL live zur Primetime (z.B. Hamburg Freezers gegen Frankfurt Lions). Würden das mehr Deutsche einschalten, als wenn man bei gleichen Voraussetzungen den World Bowl zwischen den Hamburg Sea Devils und der Frankfurt Galaxy zeigen würde?
Die Fans der jeweiligen Sportarten schalten natürlich ein. Da wir aber nicht genau ausmachen können, ob es mehr Eishockey- oder mehr Footballfans in Deutschland gibt, nehmen wir mal an, dass es sich die Waage hält.
Somit kommt es auf die übrigen an. Die große Masse, die ein gewisses Sportinteresse hat. Die kennen alle weder die Regeln vom Eishockey noch die vom Football. Würden die beim Football schneller wegzappen als beim Eishockey? Warum sollten sie? Die meisten Deutschen haben von American Football schon mal was gehört und wissen, dass es darum geht Raumgewinn zu erzielen und vielleicht haben sie schon mal gehört, dass es eine Endzone gibt oder man den Ball zwischen die Stangen kicken muss. Vom Eishockey wissen sie auch das Nötigste, nämlich dass man den Puck ins Tor schießen muss. Um das Spiel vollkommen zu verstehen, braucht man beim Football vielleicht länger als beim Eishockey, doch das ist doch eh nicht das Ziel eines Gelegenheitszuschauers. Es reicht doch vollkommen aus es ungefähr zu verstehen.
Man geht immer davon aus, dass jeder Fußball kennt und der Sprung vom Fußball zum Eishockey geringer ist als vom Fußball zum Football. Aber das wird auch völlig überschätzt. Fußball und Eishockey haben vielleicht mehr Gemeinsamkeiten als Fußball und Football, aber trotzdem ist für jeden neutralen Zuschauer sowohl Eishockey als auch Football erstmal ein fremde Sportart, von der man nur das nötigste weiß.
Zitataber ich weise mal vorsorglich darauf hin, dass bei uns auch weltmeisterschaften übertragen werden - im gegensatz zum football. da deutet zumindest ein klitzekleines bisschen auf nachfrage nach eishockey, hingegen keine nachfrage beim football hin
Das ist gerade der Punkt, den ich bezweifle. Was deutet auf eine höhere Nachfrage nach Eishockey hin? Das ist ein Irrglaube. Es gibt in Deutschland nicht mehr Nachfrage nach Eishockey als nach Football.
Zitatfootball wird in weiten teilen der bevölkerung nicht als ernsthafter sport wahrgenommen.
Das kann man so nicht sagen. Ich glaube niemand würde wirklich bestreiten, dass es sich bei Football um einen genauso ernsthaften Sport wie Eishockey, Basketball und Fußball handelt.
Aber ich weiß was du meinst. Fast jeder Deutsche ist Fußballfan. Viele kennen nur Fußball. Je weiter also etwas von Fußball entfernt liegt, desto weniger ist es für sie ein Sport. Denn nur Fußball ist für sie der Inbegriff des Sports. Diese Denkweise ist sicherlich bei vielen vorhanden.
Ich würd das aber schon als ein Problem des Empfängers darstellen, da seine Definition von Sport aus einer eingeschränkten, subjektiven Sichtweise entstanden ist. Auf der anderen Seite kann man sich auch einen Amerikaner vorstellen, für den nur Football, Basketball und Baseball Sport ist. Aus genauso fadenscheinigen Gründen wie andersrum bei Fußballfans.
Zu der Sache mit der selektiven Wahrnehmung.
Ich hab mich hier mit Leuten unterhalten, mit denen ich vorher überhaupt nichts zu tun hatte. Trotzdem kannten sie die Sea Devils, obwohl sie 270 km von Hamburg entfernt wohnen. Sie hatten über die Sea Devils von N-Joy-Radio gehört. Wenn ich einen völlig Fremden frag, hat das somit nichts mit selektiver Wahrnehmung zu tun. Und ich hab den-/diejenige auch nicht in der Nähe eines Footballtrainings angesprochen.
Zitatdie vermutung, in zeitungen ohne del-team würde nicht über eishockey berichtet, ist übrigens falsch. ich empfehle einen blick in solche zeitungen. dort wird natürlich nicht überreichlich berichtet, aber es wird. denn im gegensatz zu football-ergebnissen gehören die der del zum standardprogramm.
Hab mir soeben mal den "Greifswalder Blitz" und danach auch noch den "Greifswalder Anzeiger" angeschaut. Da gabs im Sportteil nur was über ein Fußball-Hallenturnier und über die Champions League im Rollstuhl-Rugby, an der die Greifswald Rollmöpse teilnahmen (leider nur Zweiter geworden). Ansonsten gabs keine Bundesliga, keine DEL etc. Über die Formel 1 wiederum noch eine ganze Seite, die wahrscheinlich vom nebenstehendem Autohaus gesponsort wurde.
Hingegen bin ich beim Betrachten der Online-Ausgabe der Ostsee-Zeitung sogar tatsächlich auf die DEL-Ergebnisse gestoßen. Insofern geht der Punkt an dich
Aber... In ein paar Jahren werden die auch NFLE-Ergebnisse drucken, bin ich mir sicher. Selbst wenn Rostock kein NFLE-Team bekommt
13) Mitgliederzahlen. Hab recherchiert. Diesmal geht der Punkt wohl an mich. Da ist Football dem Eishockey ebenbürtig. Der DEB schreibt unter dem Menüpunkt Geschichte für das Jahr 2000: "Lizenziert sind 25.999 Spieler, 23.963 Herren und 2.036 Damen - den Nachwuchs mit eingerechnet." Der AFVD nennt in seiner Meldung vom November 2005 die Zahl von 24.004 Mitgliedern.
Zum Flagfootball hab ich vom letzten Freitag auch noch was in der Welt gefunden. Ging um die Globalisierung der NFL.
Zitat: "Und die NFL fängt früh an: In bald jedem Land, in dem Football gespielt wird, gibt es ein Flag-Football-Programm. Dies ist die kontaktlose Variante des Sports für Kinder bis 15 Jahren. Allein in Berlin kamen seit 1999 so schon rund 92 000 Schüler mit American Football in Berührung. Das gleiche Programm läuft an den anderen NFL-Europe-Standorten Frankfurt, Düsseldorf, Köln, Hamburg und Amsterdam."
Also auch im Nachwuchs-Bereich wird im Football viel getan. Ich glaub jedenfalls nicht, dass Eishockey dem Football in der Hinsicht überlegen ist.
Diesmal hab ich mich aber echt mal kurz gehalten