Arizona Cardinals Preview 2006

Arizona Cardinals Preview
Den Wüstenvögeln sind hohe Erwartungen schon lange nicht mehr fremd. Schon in den vergangenen zwei Jahren erwartete man den Sprung an die Spitze der NFC West. Oder zumindest den Sprung aus dem Tabellenkeller. Hört man sich dieses Jahr in Arizona um, hört man die verbalen Hoffungsausdrücke noch lauter: „Dieses Jahr aber wirklich. Wir haben einen, nein zwei gute Quarterbacks, eine gute Defense, tolle Widereceiver und einen neuen Runningback. Was soll da noch schief gehen?“

Tja, liebe Cardinals, vielleicht habt ihr ja doch nen Fluch auf der Backe. Wir sind allerdings ziemlich sicher, dass er nicht so aussieht:

und auch nicht so

Diese beiden Herren sind Anquin Boldin und Larry Fitzgerald. Sie sind diejenigen, bei denen fest steht: An denen liegts nicht. Boldin und Fitzgerald sind eines der besten, wenn nicht das beste Receiver-Paar der Liga. Schnell, fangsicher, elegant. Wie Dieter Bohlen, bloß halt auf dem Footballfeld. Bryant Johnson und Troy Walters sind die Backups von Fitzin oder Boldald oder wie auch immer. Das kann sich sehen lassen.

Also weiter auf der Suche nach dem Gesicht des Fluchs. Zielstrebig finden wir diesen Herren:

Edgerrin James heißt der Gute und er ist aber mal ganz sicher nicht der Fluch, eher der Fluchbekämpfer. Marcel Shipp und J.J. Arrington hatten im vergangenen Jahr ordentlich Probleme das Spielgerät nach vorn zu bringen, deswegen hat man den ehemaligen Colt in die Wüste geholt, um das zu ändern. Wir wissen nicht ob Knoblauch oder Kreuze im Spiel waren, aber wahrscheinlich war es doch eher der Batzen Geld, den man James anbot. Die Frage ist aber: Kann der Feldnachbar von Peyton Manning auch in Arizona zeigen, was er drauf hat? Besonders, wenn dieser Kerl neben ihm steht?:

Dieser fesche Brusche heißt Kurt und ist der Quarterback der Cardinals. Alle wissen, dass ers im Grunde drauf hat. Er war mal MVP und stand im Superbowl. Da kanns ja fast nicht sein, dass er der Fluch ist. Zur Sicherheit aber hat man den College Star Matt Leinart im Draft geholt. Der scharrt jetzt mit den Hufen, weil er spielen will und weil er im College halt ein Star war. Sowas kennt Kurt jetzt wieder nicht, denn er war auf Northern Iowa und nicht auf USC. In Kalifornien sagen sich Leinart und Paris Gute Nacht in Northern Iowa dann doch eher Fuchs und Hase. Da ist der Unterschied und deswegen weiß Kurt von College-Startum nicht viel. Alles was Kurt weiß, ist, dass er froh wäre, wenn er mal nicht um sein Leben laufen müsste.

Dafür ist die O-Line zuständig, deren Bilder wir aus Platz- und auch aus Ästhetik-Gründen hier ausbleiben. Weiß doch jeder, dass O-Liner ne ziemlich hässliche Bande sind, auch wenn sie nicht in Arizona spielen. Egal. G Milford Brown ist hier die Schlüsselverpflichtung. Brown war einer der wenigen von dem man aus seiner Zeit in Houston nur Gutes gehört hat und er soll aus dem Scheizer Käse in der vordersten Linie nun einen zünftigen Hartkäse machen. Von Links nach rechts stehen in der Line also nun: Ross, Brown, Stepanovic, Wells, Davis. Leicht verbessert, aber reicht das, um nicht der Fluch zu sein?

Womit wir bei der Defensive wären: Letztes Jahr war man insgesamt Achter in der Total Defense. Das mag jetzt manchen verwundern, aber liest man die Namen der Haudegen, die sich da tummeln, weiß man warum.

Er hier sieht zum Beispiel schon mal ziemlich furchteinflößend aus:

Ein Schrank von einem Mann, fast wie Board-Kollege Oxx, bloß halt athleltisch. Carlos Dansby heißt das sanfte Rehlein und er ist der Anführer einen äußerst guten LB-Crew, die auch noch James Darling, Gerald Hayes (beide MLB) und Orlando Huff umfassen. Weiter vorne wird’s übrignes noch ne Ecke grusliger:

Von links nach rechts: Okeafor, Clancy, Dockett, Berry. „Ja, mir grausts!“, sagt der Bayer da und sicher auch mancher RB, der sich vielleicht zweimal überlegt, ob er in dieses Pack reinrennen will. Dann doch lieber außen rum.

Auch wenn da vielleicht die Safeties und Cornerbacks warten, mit denen bei einem Aufeinandertreffen auch nicht grade Kaffeekränzchen angesagt ist. Außhängeschild der Secondary ist Adrian Wilson, der mit 109 Tackles und acht Sacks im vergangenen Jahr alles tat, um den Wüstenfluch los zu werden. Neben ihm stehen Leute wie Griffith als FS und Rolle und Macklin auf Cornerback.

Kommen wir also zur Prognose: Können die Cardinals den Fluch abschütteln? Der Preview-Schreiber, der übrigens in 48, 4 % aller Fälle recht hat, sagt: Nein. Auf QB sind die Cards zu unsicher, die O-Line ist der große Schwachpunkt, der nicht energisch genug angegangen wurde und die Secondary scheint im Pass-Spiel verwundbar. An den Rams werden die Cards wohl nicht vorbeikommen und an den Seahawks schon gleich zwei Mal nicht. An den Niners wohl schon, den an denen kommt – wohl auch dieses Jahr noch – fast jeder vorbei. Sei es drum: Kurt Warner wird – das sei hier mal prognostiziert – spätestens ab Saisonmitte mal wieder von seinem Backup kassiert werden. Und dann heißt es: It’s all you Matt. Renn, als wäre Paris Hilton hinter dir her!

Bilanz-Tipp: 6-10

P.S.: Was ist denn jetzt eigentlich der Fluch? Hm? Vielleicht haben sie ja doch keinen. Den haben mal wieder die Eagles abgekriegt...vielleicht findet ihn ja auch unser Freund aikman, der jetzt sicher wieder denkt, er habe aus dem Preview nichts gelernt.

Und wie gesagt: Nach dem, was Leinart in der Preseason gezeigt hat, ist Warner noch mehr unter Druck. 2-3 schlechte Spiele werden da meines Erachtens reichen, um Kurti mal wieder kippen zu können. Mein Tipp für Leinarts Debüt ist Woche 7.