Green Bay Packers 2008
Season Review 2007
Wenig deutete nach einer 8-8 Season 2006 darauf hin, was sich 2007 in Green Bay abspielen sollte. Die Erwartungen der Anhänger der Packers waren nicht gerade hoch, hatte General Manager Ted Thompson seinem ungeliebten Kosenamen Tightwad Ted doch wieder alle Ehre gemacht und mit Frank Walker nur einen Ergänzugsspieler über die Free Agency verpflichtet. Doch je tiefer die Sonne über dem Lake Michigan stand, desto höher war das Vertrauen der Fans in ihr Team. Als der September vorüber war, standen die Packers bei 4-0 und konnten nicht mal von den hoch favorisierten Eagles und Chargers bezwungen werden. Dafür war aber eine Pass-Happy Offense gefordert, denn mit Laufspiel gewannen die Packers zu Saisonbeginn keinen Blumentopf. Brett Favre erlebte den zweiten Frühling und so war auch der kleine Strauchler gegen die Bears in Woche 5 kein Problem, denn danach waren die Packers wieder back-on-Track und gewannen die folgenden 6 Spiele. Und so kam es in Woche 13 zum Showdown, der die Vorentscheidung um die Home Field Advantage bringen sollte. Doch just in diesem Moment verlor Brett Favre völlig den Faden und wurde zweimal intercepted, ehe er mit einer Ellenbogenverletzung das Spielfeld verlassen musste. So war die Zeit für Aaron Rodgers gekommen, eine erste deutlich wahrnehmbare Duftmarke in der NFL zu setzen. Das Spiel konnte er nicht mehr gewinnen, aber der Welt zeigen, dass er in der Lage ist, die Nachfolge von Brett Favre anzutreten. och auch diese Niederlage konnte die auf einer Euphoriewelle schwimmenden Packers nicht vom Weg abbringen, erst sicherte man sich die NFC North und in Woche 15 folgte durch den Sieg gegen die St. Louis Rams das spielfreie Wochenende in den Wildcard Games.
Das Divisional Playoff-Spiel gegen die Seattle Seahawks wurde das Spiel von Ryan Grant – From Zero to Hero. Im Schneetreiben von Lambeau Field verlor er in der ersten Spielminute zweimal den Ball, was die Gäste schnell mit 14-0 in Führung brachte. Doch mit der Rolle des Sündenbocks wollte und konnte sich Grant nicht abfinden und so lief er danach für 201 yds und steuerte 3 Touchdowns zum letztendlich ungefährdeten 42-20 Sieg bei.
Im NFC Championship Game aber platzten dann die Träume der Packers von Glendale, Arizona. Im Eisschrank Lambeau Field dominierten die New York Giants den Gastgeber in allen Belangen, vergaben aber alle Möglichkeiten das Spiel in der regulären Spielzeit zu entscheiden. In der Overtime beendete Brett Favre mit einer Interception seine Karriere als Packer und Lawrence Tynes setzte mit seinem Field Goal den Todesstoß.
Offseason:
Eigentlich müsste man dieses Kapitel „The Favre Saga“ nennen, denn das Thema #4 beherrschte die Offseason. Im März beendete er unter Tränen seine Karriere. "I know I can play but I don't think I want to," so Favre auf seiner Pressekonferenz. Doch als er merkte, dass Traktorfahren in Kiln, Miississippi für einen 38-jährigen wohl doch nicht die Erfüllung ist, fand er diesen Willen schnell wieder und klopfte im Juli bei den Packers an. Man kann jetzt nicht unbedingt behaupten, dass ihn die Packers herzlich willkommen geheißen haben, sowohl McCarthy als auch Ted Thompson machten schnell deutlich, dass der Mann, der beim Season Opener under Center steht, die Nummer 12 trägt. Favre, merklich angefressen, bat daraufhin um seine Entlassung, wo er bei Ted Thompson natürlich auf Granit biss. Der Mann, der für einen Draftpick vielleicht nicht seine Oma verkaufen würde, aber doch so einiges auf sich nimmt, hätte im Leben nicht daran gedacht, Favre ohne Compensation gehen zu lassen. Und so fand man mit dem Trade zu den Jets nach wochenlangem Hickhack eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung. Favre kann spielen und das für ein Team außerhalb der Conference und Thompson hat seinen conditional Pick (4th to 1st).
Draft:
Same Procedure as every year in der Radio City Music Hall in New York. Ted “The Godfather of Downtrade” ging mit 7 Picks in die Draft und holte damit 9 Spieler und einen 6th Rounder 2009.
The Green Bay Packers Class of 2008:
Runde 2:
#37: Jordy Nelson, WR, Kansas State University
Nach dem Downtrade aus der 1st Round griff Ted Thompson abermals tief in die Überraschungskiste und verstärkte weiter das Receiving-Corps. Nelson fing 2007 122 Pässe für die Wildcats und überzeugte bei zugegeben nur einer handvoll Punt-Returns mit einer Average von sage und schreibe 52,9 yds
#56: Brian Brohm, QB, University of Louisville
Verzweifelt suchte Thompson einen Uptrade-Partner, um Brohm zu picken. Erfolglos, aber zu seinem Glück fiel ihm der All-Time Big East Passing-Leader (10775 yds) an 56 in die Hände. Diesen Pick hatte man von den Cleveland Browns für DT Corey Williams bekommen.
#60: Patrick Lee, CB, University of Auburn
Endlich der von vielen schon in Runde 1 erhoffte Cornerback. Lee startete zwar nur in seinem Senior Year für die Tigers, aber HC Mike McCarthy war angetan von seiner Physis und seinem Bump’n’Run-Play. Im College spielte Lee schon größtenteils Press-Man-Coverage, für MMM ein „perfect Fit“ für das System der Packers.
Runde 3:
#91: Jermichael Finley, TE, University of Texas
Seine Athletik gab den Ausschlag, dass sich der ehemalige Longhorn nun das Jersey der Green Bay Packers überstreifen darf. Finley ist ein sicherer Fänger mit Deep-Threat Potential, aber nach nur 2 Seasons College Football braucht er noch Zeit, um eine echte Verstärkung zu sein.
Runde 4:
#102: Jeremy Thompson, DE, University of Wake Forest
Wunder gibt es immer wieder …. In seiner 9. Draft als GM in der NFL war das der erste Uptrade von Ted Thompson. Mit diesem holte er Jeremy zu seinem Bruder Orrin nach Green Bay. Thompson hat viel Erfahrung als Starter und ist eher der Passing Down-DE, guter Pass-Rush, kann sich aber auch in die Coverage zurückfallen lassen.
#135: Josh Sitton, OG/OT, University of Central Florida
Hätte man auf die Position wetten müssen, es wäre leicht verdientes Geld gewesen. Wie immer in den Runden 4-5 nahm Thompson einen Tweener für die Offensive Line. Sitton war wie Daryn Colledge ein College-Tackle, der in der interior Line als Guard aufgebaut werden soll, um später auf Tackle zu switchen.
Runde 5:
#150: Breno Giacomini, OT, University of Louisville
Und der nächste Lineman gleich hinterher. Giancomini erinnert jedoch eher an Tony Moll, der ebenfalls ein zum Tackle konvertierter Tight End war. Er kämpft um den Back-Up Spot für RT Mark Tauscher.
Runde 7:
#209: Matt Flynn, QB, Louisiana State University
2 gepickte Quarterbacks in einer Draft für ein Team dürften so häufig vorkommen wie Übertragungen mit John Madden ohne Huldigungen für Brett Favre. Doch die Packers machten mangels Alternativen auf der QB-Position aus der Not eine Tugend und holten mit Matt Flynn einen Mann, dessen Draft Stock wohl deutlich höher gewesen wäre, wenn ihm nicht JaMarcus Russell vor der Nase gesessen hätte und er nicht nur auf ein Jahr Starting Experience käme. Im BSC Championship Game führte Flynn die Tigers zum Titel gegen Ohio State und durfte sich nach dem Spiel mit 4 TDs MVP nennen.
#217: Brett Swain, WR, San Diego State University
Mit dem letzten (selbst genutzten) Pick 2008 holte Thompson mit Brett Swain einen WR, der Competition im Camp verursachen und auch im Return-Game ausprobiert werden sollte. Eine
Offenbarung war er allerdings nicht -> gecuttet.
Free Agency:
Signed:
LB Brandon Chillar (St. Louis Rams), 2 yrs, $5,2 M
Re-Signed:
RB Ryan Grant, 4 yrs, $30 M
S Atary Bigby, 1 yr, $0,5 M Base
WR Ruvell Martin, 1 yr, $0,4 M
FB John Kuhn, 1 yr, Undisclosed
TE Tory Humphrey, 1 yr, Undisclosed
Lost:
TE Bubba Franks -> New York Jets
CB Frank Walker -> Baltimore Ravens
Trades:
QB Brett Favre -> New York Jets (Conditional Draft Pick 2009)
DT Corey Williams -> Cleveland Browns (2nd Round Draft Choice 2008 (56 ovr.))
Die Free Agency hatte für die Packers-Fans mal wieder den Unterhaltungswert einer Rafting-Tour auf dem Mississippi River. Die Packers beschränkten sich wie 2007 auf das Re-Signing der eigenen Free Agents und wilderten nur einmal in fremden Gefilden. Mit Linebacker Brandon Chillar wurde Depth bzw. Competition für die Strong Side geholt. Den größten Vertrag bekam Ryan Grant, der für die oben angegebenen 30 Millionen aber schon Leistungen erbringen müsste, die ihm nebenher noch ein paar Freiflüge nach Hawaii bescheren würden.