Schnelllebigkeit der NFL

  • So nachdem die Playoffplätze ja nun fast alle vergeben sind wollte ich mal ne Frage in die Runde werfen die mich schon lange beschäftigt.

    In diesem Jahr werden nur 3 (4 Teams sollten es die Packers noch schaffen) die PO erreichen die auch schon im Vorjahr dabei waren.(Eagles Colts Titans ) Letztes Jahr sah das glaube ich auch ähnlich aus.

    Doch womit ist das zu erklären?

    Liegt es am Salary Cap ? Ist es einfach nicht mehr möglich sein Level über Jahre zu halten ?

    Liegt es an der Ausgeglichenheit in den Divisionen so das schon Kleinigkeiten über PO und nicht PO entscheiden ...

    Oder an der Konstanz der Spieler ? Können die meisten nur ein Jahr auf einem hohen Level spielen und danach folgt ein schwächeres Jahr ?

    Eure Meinung hierzu würden mich mal interessieren !!

    Bin mir persönlich nur sicher das es nicht am Salary Cap liegt. Den z.B. die Eagles sind jetzt schon längere Zeit in den PO vertreten.

    #FIREJOSEPH

  • Ich denke mal, dass es vor allem an der Ausgeglichenheit der Liga liegt. In der NFL kann jeder jeden schlagen (mal abgesehen von den Chargers und den Cardinals).Aber selbst die beiden letzt genannten Mannschaften haben gegen Mannschaften gewonnen, wo niemand damit geechnet hat damit gerechnet haben(z.B. Cardinals vs. Niners oder Raiders vs. Ravens)

    Desweiteren gab es viele enge Spiele. Wenn ich mir mal die Ergebnisse von den Niners, kann man sagen, dass außer drei klaren Auswärtsniederlagen (@ Vikings (-28), @ Ravens(-38), @ Packers (-10), dass es von den Punkten eher enge Partien waren. Wenn die Niners einige enge Partien (z.B. in St.Louis oder in Seattle) gewonnen hätte, wäre die Niners wieder mit dabei gewesen.

    Das spiegelt - außer vielleicht bei den Cardinals und den Chargers - die Leitsungsdichte in der NFL wider. Vor allem die Niners hatten viel Pech.

    Ein weiterer Faktor ist auch wie viel Glück man mit Verletzten hat. Man nehme zum Beispiel die Raiders. Man weiß jetzt nicht, wo die Raiders gestanden wären, wenn sie z.B. Gannon fit gewesen wäre.

    Faktoren:


      - Verletzungen
      - Glück bzw. Pech in engen Spielen
      - Ergänzungen bei Verletzungen

    Every morning I get up and look through the Forbes list of the richest people in America. If I'm not there, I go to work. (Robert Orben)

  • Ich denke es ist ein Mix aus allem, dass macht die NFL für mich auch so einzigartig. Es gibt in der NFL keinen FC Bayern, aber auch keine Eintracht Frankfurt (bis auf die Cards evtl. ;) ). Bei einigen Teams lässt sich so ein 2 Jahresrtakt entdecken. Sie Rams, Pats. Hinzu kommen dann Teams die fast jedes Jahr dabei sind aber denen nie der grosse Wurf gelingt, Eagles, Titans. Und immer mal wieder ein paar neue Bengals und mal wieder die Ravens. Also ich freue mich schon riesig auf die PO's den ich kann noch garnicht sagen wer es dieses Jahr in den SB schafft, da die Liga einfach zu ausgeglichen ist.

    "Einmal Borusse, immer Borusse!" (Alois Scheffler)

  • Der Grundstein zu dieser Ausgeglichenheit liegt meiner Meinung nach bei der Salary Cap. Denn die Salary Cap führt dazu dass die Draft enorm wichtig ist. Man sieht es sehr gut an den Tennessee Titans. Sie haben es wie kein zweites Team verstanden gute Spieler zu draften und das zahlt sich aus (Keith Bullock, Andre Dyson, Tyrone Calico). Jedes Jahr sind sie in den Playoffs. Die Patriots werden auch lange da oben mitspielen können, denn auch Bill Bellichik hat ein fantastischen Job geleistet indem er Drew Bledsoe weggetradet hat und sich viele viele Draft Picks für die kommenden Jahre ergattern konnte. Das führt dazu dass die Liga immer ausgeglichener ist und Verletzung einzelner Leistungsträger wie z.b. bei Rich Gannon diese Saison fällt viel viel mehr ins Gewicht als normal. Die Liga ist im Allgemeinen enger zusammengerückt was das Leistungsniveau betrifft, daher sind "kleine" Faktoren wie ein neuer Kicker oder ein neuer Defensive End oft schon ein Grund dafür dass das Team zwei Niederlagen mehr auf dem Konto hat als letzte Saison. Kommen dann noch Schlüsselspielerverletzungen dazu verpasst man nunmal die Playoffs.

    Ich finds gut so, im Moment. Wenn die Jaguars gut sind, find ichs natürlich nicht gut, weil es geht schnell dass man ganz oben ist und in der nächsten Saison plötzlich ganz unten steht.

    Fragile JAX - Full Contact Champion 2002/2003
    NOFL New York Jets - AFC East Champions Season II
    NOFL Miami Dolphins - AFC East Champions Season III, AFC Champions
    NOFL Jacksonville Jaguars - AFC South Champions Season V

  • Ich denke wenn man ein gutes Team hat, aber keinen Superstar darunter, dann kann man auf Jahre hin erfolgreich sein. Schau dir zum Beispiel die Patrios an, die sind das beste Beispiel. Und als Gegenbeispiel kannst du dir jedes andere Team suchen. Die Ravens z.B. oder die Bucs. Ich glaube das es größtenteils daran liegt. Die Pats sind eine richtig verschworene Truppe, es gibt eigentlich keinen der sich selbst immer hervorhebt. Die können eigentlich jeden Spieler so ersetzen, das es gar nicht richtig auffällt das dieser Starter überhaupt fehlt (außer vielleicht Brady). Als dann kein Patriot in den Pro Bowl gewählt wurde, ich glaube was besseres konnte dem Team nicht passieren. :)

  • Zitat von Mile High 81


    Bin mir persönlich nur sicher das es nicht am Salary Cap liegt. Den z.B. die Eagles sind jetzt schon längere Zeit in den PO vertreten.

    Aber man könnte ja genau diese These einfach umdrehen und behaupten, dass es durchaus am SC liegen könnte, wenn man ein gutes Cap Management verfolgt.

    #FreeMeekMill

  • Also, ganz so ist es ja nun auch nicht, daß kein Patriot in den ProBowl gewählt wurde. Allerdings muss auch ich zugeben, daß die Pats wirklich als Mannschaft die Siege nach Hause fahren und daß es keine "Starspieler" im eigentlichen Sinne gibt.

    Allerdings sind die Pats auch erst die 2. Saison in jüngster Zeit in einer so guten Verfassung. Vor zwei Jahren der SB-Sieg war vor allem einer guten Defense sowie den Spielern Brady, Smith und Brown zu verdanken. Im vergangenen Jahr gab es eine 9:7-Bilanz und das Verpassen der Playoffs. Tja und in diesem Jahr waren sich nach dem Weggang von Lawyer Milloy und der 31:00-Niederlage im ersten Spiel gegen die Bills alle "Fachleute" einig, daß Bellichik Fehler gemacht hätte. Mittlerweile sind diese Leute ziemlich ruhig geworden.

    Ich denke auch, daß der Hauptgrund der Ausgeglichenheit innerhalb der NFL die Salary Cap ist, die es Mannschaften nur eine gewisse Zeit erlaubt, in teure Spieler zu investieren. Es kristallisiert sich auch heraus, daß diejenigen Mannschaften, die viel Wert auf eine Breite des Kaders und auf gute Draftpicks legen, immer erfolgreicher werden. Aber das alles kann der NFL nur guttun und auch ich muß zugeben, daß ich mir nicht sicher bin, wie der diesjährige SuperBowl besetzt sein wird und wer ihn gewinnt - so sehr ich das den Patriots natürlich wünsche... ;)

  • @ Ge

    Das meinte ich ja mit der Aussage das es am Salary Cap nicht liegt. Wenn man über nen guten Staff verfügt und Spilern nicht wahloß das Geld in den Rachen wirft (Grüße an H. Dougles ) schafft man es auch in Zeiten der Cap über Jahre hinweg oben mitzuspielen. Das dies durch cleveres Cap Managment geschieht steht außer Frage.

    #FIREJOSEPH

  • Der Thread schreit nach einer kleinen Geschichtslektion ;)

    Also, Salary Cap und Free Agency können nicht getrennt werden, wie das meist - auch hier - getan wird. Beides wurde nämlich gleichzeitig eingeführt und beides gab es in dieser Form noch Anfang der 90er nicht.


    "Früher" durften die Spieler nämlich auch dann nicht wechseln, wenn ihr Vertrag auslief, es sei denn, ihr alter Verein bot ihnen keinen Vertrag an. Als diese Regelung per Gerichtsentscheid gekippt wurde, wurde die Salary Cap eingeführt, um die Kostenexplosion einigermaßen zu begrenzen. Das wollten die Owner schon länger, konnte es aber gegen die Gewerkschaft nicht durchsetzten. Die zwangsweise eingeführte Free Agency war der Auslöser und sie ist der Hauptunterschied zu früher.


    Die Cap war gar nicht als "Gleichmacher" gedacht, auch wenn sie heute ausgleichend wirkt. Trotzdem ist das jetzige System insofern "unfairer" als das alte, weil die gut draftenden und ausbildenden Teams dafür letztlich "bestraft" werden, dass sie die Früchte ihrer Arbeit nicht wie früher ernten können. Deswegen ist die Draft heute auch weniger wichtig als früher, weil man damals nur über die Draft oder Trades an gute Spieler herankam, heute die Free Agency aber eine ALternative ist.


    Ein Punkt, der hier noch nicht erwähnt wurde, ist die Verwässerung des Talentpools. Ohne dass die Anzahl an College-Spielern angestigen wäre, kamen 4 neue NFL-Teams dazu. 200 Spieler, die früher arbeitslos gewesen wären, stehen heute in Kadern. Das betrifft zwar alle Teams gleichermaßen, aber man gleicht sich da auf niedrigerem Niveau an.


    Genauso ist es mit dem negativen Effekt, der durch die vielen Spielerwechsel entsteht. Alle Teams kämpfen damit, die vielen Neuverpflichtungen möglichst schnell zu integrieren. Dadurch werden schlechte Teams nicht so stark getroffen, denn die waren ja auch früher stark im Umbruch. Jetzt müssen aber auch starke Teams oft improvisieren, was sie nach unten zieht. Diesen Effekt sieht man in den Mannschaftsteilen, wo es besonders auf das gewohnte Zusammenspiel ankommt (Paradebeispie: OLine) besonders deutlich.

    Wenn sich die Teams einmal so angegelichen haben, werden Spiele tatsächlich häufiger von Zufällen wie Verletzungen oder Schiedsrichterentscheidungen entschieden, was Teams in einem Jahr mal zufällig in, andere aber mit Pech aus den Playoffs bringt.

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.