Heute abend gibt es im ZDF eine 30-minütige Sendung, bei der ein TV-Team den an Alzheimer erkrankten ehemaligen Schalke-Manager Rudi Assauer begleitet. Die Bilder, die ich in ersten Ausschnitten bereits sehen konnte, sind intensiv und regen mich sehr zum Nachdenken an - vor allem, da ich selber in der eigenen nahen Verwandtschaft Erfahrungen mit dieser Krankheit und den Folgen machen mußte.
Ich muss sagen, dass ich damals restlos überfordert war und mir im Nachhinein gewünscht hätte, mich mehr über die Krankheit und ihre Folgen zu informieren. Ich will euch nicht zu sehr mit Einzelheiten langweilen, deshalb nur kurz: Meine Oma mütterlicherseits hat früh Anzeichen dieser Krankheit gezeigt, mich und meinen Bruder regelmäßig verwechselt, Fragen gestellt, die sie wenige Minuten vorher schon mal gestellt hatte usw. Wie geht man mit so jemand um, wenn man zum dritten Mal innerhalb kürzester Zeit gefragt wird, wie es einem geht und was man heute gemacht hat?
Das Schlimmste allerdings an dieser Krankheit ist, dass sie den Menschen verändert - meine Oma wurde von einer der herzallerliebsten, fürsorglichsten Menschen zu jemand, die an jeder Ecke eine Verschwörung gegen sich sah. Im Nachhinein zu verstehen, wenn sie vergass, wo sie ihr Geld aufbewahrt hat oder wieso im Geldbeutel plötzlich weniger war, als sie in Erinnerung hatte. Darunter litt dann vor allem meine Mutter, die sich sonst um sie kümmerte und die mit diesen neuen Wesenszügen ähnlich überfordert war.
Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr selber Erfahrungen in der Verwandt- oder Bekanntschaft machen müssen? Wie seid ihr damit umgegangen? Wie denkt ihr über die Krankheit und macht euch die Aussicht Angst, möglicherweise selber irgendwann mal euer Leben und die Leute, die euch wichtig sind zu vergessen und nicht mehr zu kennen?