New England Patriots 2014
Rückblick
In der vergangenen Offseason wurde das Receiving Corps (teils unfreiwillig) komplett neu zusammengesetzt. Lediglich der bis dahin hauptsächlich als Punt Returner erfolgreiche Edelman sowie der verletzte Gronkowski waren übrig. Der Rest der Offense, die Defense und die Special Teams blieben dagegen weitgehend unverändert. Anfängliche Probleme im Passspiel waren also zu erwarten, sollten aber durch eine verbesserte Defense und das Laufspiel aufgefangen werden. Wer sich die Ausgangssituation näher in Erinnerung rufen will, kann dazu gerne hier nochmal nachlesen.
Dieser Plan ging in den ersten Wochen auch auf. Obwohl im Schnitt weniger als 20 Punkte erzielt wurden, konnten die ersten drei Spiele gewonnen werden. Auch die Falcons wurden geschlagen, dabei wurde erstmals die 30-Punkte-Marke geknackt. Allerdings verletzte sich in diesem Spiel Vince Wilfork schwer, was der Beginn einer Serie von Verletzungen von Schlüsselspielern (insbesondere in der Defense) war. In den nächsten beiden Spielen folgten Tommy Kelly und Jerod Mayo. Auch Vereen, Talib, Vollmer, Spikes und der gerade genesene Gronkowski reihten sich in die Reihe prominenter Ausfälle ein. Dementsprechend verliefen die nächsten Wochen sehr holprig, gegen die Bengals gelangen gar nur sechs Punkte, eine weitere Niederlage gab es gegen die Jets. Ein erster Höhepunkt folgte dann aber im letzten Spiel vor der Bye-Week gegen die Steelers. Bereits nach drei Vierteln gab es viele Punkte auf beiden Seiten, ehe die Patriots mit vier Touchdowns im letzten Viertel davonzogen und sogar die 50-Punkte-Marke übertrafen. Mit diesem Erfolgserlebnis und einer Bilanz von 7-2 im Rücken sollte die Spielfreie Zeit genutzt werden, um kurz durchzuatmen und die angeschlagene Defense neu zu organisieren.
Zunächst gab es allerdings eine unglückliche Niederlage gegen die Panthers und auch im lange erwarteten Duell mit den Broncos um Peyton Manning lagen die Pats zur Halbzeit deutlich zurück. In der zweiten Hälfte drehte die Offense von Tom Brady aber auf und auch die Defense ließ nichts mehr zu, so dass die Patriots im letzten Viertel sogar in Führung lagen. Dann zeigte Manning nochmal seine Klasse, die Broncos konnten noch ausgleichen und so die Verlängerung erzwingen. Diese ging über ganze zwölf Minuten ehe der elfte Fumble und ein Field Goald von Stephen Gostkowski ein verrücktes Spiel zu Gunsten der Patriots beendeten. Weniger großartig waren die folgenden drei Spiele. Gegen die Außenseiter aus Houston und Cleveland gelangen noch knappe Siege, gegen die Dolphins gab es dann aber die vierte Saisonniederlage. Genugtuung verschaffte dann ein Blowout gegen die Ravens, die sich in den vergangenen Jahren immer wieder als (zu) hohe Hürde in den Playoffs erwiesen hatten. Auch der Abschluss der Regular Season verlief zufriedenstellend. Die Bills wurden souverän besiegt und mit der Bilanz von 12-4 war nicht nur der Division-Sieg, sondern auch Platz zwei in der AFC und damit das Freilos in der ersten Playoff-Runde sicher.
Die Divisional Round verlief völlig nach Plan. Die Patriots ließen den Colts kaum eine Chance und marschierten souverän in das AFC-Championship-Game. Gegner waren hier erneut die Broncos. Ähnlich wie beim ersten Aufeinandertreffen gelang den Patriots nicht viel und sie liefen lange einem Rückstand hinterher. Die Aufholjagd im letzten Viertel ließ nochmal ein klein bisschen Hoffnung aufkommen, kam dieses Mal jedoch zu spät. Passend zum Saisonverlauf schied auch im letzten Auftritt der Patriots ein Schlüsselspieler der Defense verletzt aus, als Talib mit einer Knieverletzung vom Feld humpelte.
Die Offense war in dieser Saison nicht so dominant wie das in den letzten Jahren oft der Fall war. Angesichts des Ausfalls von Schlüsselspielern (hauptsächlich Gronk und dieser andere Tight End da) ist das Abschneiden auf Platz 9 nach erzielten Yards dennoch ordentlich. Positiv ist zudem die, zumindest statistisch, gelungene Balance von Lauf- und Passspiel. In beiden Kategorien liegen die Patriots in den Top 10 der NFL. Untypisch sind dagegen 24 Fumbles, Platz 9 in der NFL. Die Defense liegt unverändert im hinteren Tabellenbereich, auf den zweiten Blick sieht man hier aber große Veränderungen. Die große Schwachstelle war in diesem Jahr aber nicht die Pass-Defense. Mit Platz 18 nach zugelassenen Yards und sogar Platz 5 nach erzielten Sacks schnitten die Patriots deutlich besser ab, als in den letzten Jahren. Die bisher so stabile Laufverteidigung enttäuschte aber, mit 134 zugelassenen Yards pro Spiel bzw. 4,5 Yards pro Laufversuch gehört sie zu den schlechtesten der Liga. Die Ursache hierfür findet sich in erster Linie in den Verletzungen von Wilfork, Mayo und Spikes, die das Rückgrat der Laufverteidigung bilden sollten. Die Special Teams waren wie gewohnt weitgehend produktiv. Lediglich die Kick Returns waren auch in dieser Saison eher enttäuschend. Die Coverage Units gehörten angeführt vom Pro Bowler Matt Slater aber wieder zu den besten der Liga und auch Kicker Gostkowski verdiente sich seine Nachnominierung mit einer herausragenden Saison.
Schedule
Week 1: @ Dolphins
Week 2: @ Vikings
Week 3: vs. Raiders
Week 4: @ Chiefs
Week 5: vs. Bengals
Week 6: @ Bills
Week 7: vs. Jets
Week 8: vs. Bears
Week 9: vs. Broncos
Week 10: Bye
Week 11: @ Colts
Week 12: vs. Lions
Week 13: @ Packers
Week 14: @ Chargers
Week 15: vs. Dolphins
Week 16: @ Jets
Week 17: vs. Bills
Dieses Jahr geht es gegen die AFC West und die NFC North. Das beinhaltet auch einen Westcoast-Trip (San Diego) und das Heimspiel gegen die Broncos. Ungewöhnlich ist die Phase vom fünften bis zum zehnten Spieltag mit vier Heimspielen, der Bye-Week und dem Kurztrip nach Buffalo. Das könnte helfen, die Belastung durch das Donnerstags-Spiel gegen die Jets aufzufangen. Ebenfalls angenehm: Die Bye-Week erneut am zehnten Spieltag.