Klimaerwärmung / Klimaschutz

  • Nicht erst seit der Präsentation von "An Inconvenient Truth" von Al Gore mache ich mir Gedanken über dieses Thema. Ich frage mich einfach, was es noch braucht, damit wir alle dieser Problematik ins Auge sehen. Wenn es so weitergeht, dann wird es uns schlussendlich auch wirtschaftlich schlechter gehen.

    Was unternimmt ihr persönlich zur möglichen Besserung? Oder sagt Ihr, solange die gesamte Welt nicht mitmacht, machen wir auch nichts weil es ja einfach nichts bringt?

    Es soll ja (noch) nicht zu spät sein.....

  • In Deutschland/Europa wurde, denke ich, schon der richtige Weg eingeschlagen.
    Aber solange andere Erdteile wie USA/Asien/Russland nicht mitmachen ist es ein trostloses Unterfangen. Umwelt verschmutzen ist bequem und billig, also wieso sollten sie daran was ändern? :paelzer:

  • Zitat von debjan

    In Deutschland/Europa wurde, denke ich, schon der richtige Weg eingeschlagen.
    Aber solange andere Erdteile wie USA/Asien/Russland nicht mitmachen ist es ein trostloses Unterfangen. Umwelt verschmutzen ist bequem und billig, also wieso sollten sie daran was ändern? :paelzer:

    Sorry, aber das ist leider falsch. Wir Deutschen hatten mal sowas wie ein Vorreiterrolle, welche aber von unserer derzeitigen Regierung immer weiter terminiert wird. Hinzu kommen äußerst sinnfreie Entscheidungen, z.B. bei der Bevorzugung von Photovoltaik gegenüber anderen solaren Energiegewinnungsformen (wir Deppen sind z.B. freiwillig aus der Technologie der Aufwindkraftwerke und Sonnenkolletionssystemen ausgestiegen) oder dem Zaudern bei den Offshore-Windkraftwerken.

    Europa erreicht zudem bei weitem nicht die eigenen Vorgaben zur CO2 Reduktion. Es mag zwar sexy sein, nach den USA, nach China und Russland zu schielen, aber wir sind maximal die Einäugigen unter den Blinden. Und grauen Star haben wir auch noch....

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Zitat von datajunk

    Sorry, aber das ist leider falsch. Wir Deutschen hatten mal sowas wie ein Vorreiterrolle, welche aber von unserer derzeitigen Regierung immer weiter terminiert wird.


    zum besseren Verständnis, was ist denn eine "terminierte Vorreiterrolle" ? :paelzer:

    oder meintest Du "torpediert" ??


  • Was er meint ist wohl, dass Rot/Grün den richtigen Weg eingeschlagen und dabei eine Vorreiterrolle übernommen haben.

    Die jetzige rot-schwarze Regierung drückt jedoch im Moment bei dieser Entwicklung auf die Bremse und so sind wir nicht mehr wirklich Vorreiter in diesem Bereich.

    Torpedieren tut man ja meist nur aus der Opposition.

    "We had a teenage girl break the Eric Decker signing and now we got a fucker in the shrubs at Florham Park stalking the Saleh interview arrival. Imagine thinking this fanbase isn't superior to the others?" -@DrewfromJersey
    "Get ready to learn ayahuasca, Jordan Travis" -@MikeNash15

  • Zitat von StoneHäns

    Was er meint ist wohl, dass Rot/Grün den richtigen Weg eingeschlagen und dabei eine Vorreiterrolle übernommen haben.

    Die jetzige rot-schwarze Regierung drückt jedoch im Moment bei dieser Entwicklung auf die Bremse und so sind wir nicht mehr wirklich Vorreiter in diesem Bereich.


    Nun - die Umsetzung umweltschutztechnischer Vorgaben ist nun mal mit nicht unbeträchtlichen Kosten verbunden. Und damit für die Wirtschaft unerwünscht. Und bei der Berliner Lobbyisten-Clique...

  • Jop. Und genau damit hat ja jeder CDU Wähler rechnen müssen. Wenn er damit nicht einverstanden war, so hat er es doch billigend in KAuf genommen.

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  • Zitat von datajunk

    Und grauen Star haben wir auch noch....


    Der ist aber heilbar ;)

    D.h., wirklich heilbar ist er zwar nicht, aber zumindest kann man die Symptome lindern.

  • Zitat von StoneHäns

    Jop. Und genau damit hat ja jeder CDU Wähler rechnen müssen. Wenn er damit nicht einverstanden war, so hat er es doch billigend in KAuf genommen.


    ja gut.. solche leute gibts.... "die grünen kann man nich wählen, die machens benzin teurer"
    Klar! super! Billiges Benzin aber die welt im arsch! :bengal

    Zehn Bier für nen Zwanni!

  • Zitat von swissbuc

    .

    Was unternimmt ihr persönlich zur möglichen Besserung? Oder sagt Ihr, solange die gesamte Welt nicht mitmacht, machen wir auch nichts weil es ja einfach nichts bringt?

    Die Frage ist bisher ziemlich ignoriert worden. Ist aber auch schwierig. Ich denke mal "Nächstes mal mein Kreuz bei den Grünen machen" zählt nicht.

    Ich würde ja gerne viel berichten was ich persönlich mache, aber außer dass ich ein Pump-Spray-Deo benutze fällt mir zu meiner Schande nichts ein.

  • Ich benutze im Alltag die öffentlichen Verkehrsmittel und versuche den Abfall einigermassen zu sortieren und selbstverständlich bin ich kein Warmduscher :mrgreen:

  • Den Müll tu ich auch trennen. Ich wollte das aber nicht extra erwähnen, weil das eben so vorgeschrieben ist bzw. weil man dabei Geld spart. Ich mach das also nicht aus persönlicher Initiative.

  • Zitat von swissbuc

    Ich benutze im Alltag die öffentlichen Verkehrsmittel


    Und das mein Freund macht tatsächlich mehr aus, als du dir vorstellen kannst!!
    Das schlimme is, wenn ich in die Staaten seh, wie sehr die amis bei ihren ach-so-genialen stadtplanungen den nahverkehr vernachlässigt haben könn ich kotzen :(

    Zehn Bier für nen Zwanni!

  • Zitat von Höheischweiler

    ja gut.. solche leute gibts.... "die grünen kann man nich wählen, die machens benzin teurer"
    Klar! super! Billiges Benzin aber die welt im arsch! :bengal

    Was das Benzin teu(r)er macht ist die Mineralölsteuer (CDU :xywave:), die Ökosteuer ist dagegen ein Klacks.

    Die Theorien zur Erderwärmung sind nicht ganz unumstritten, und zumindest bei den schlimmeren Szenarien sind sie das nicht ganz zu unrecht. Es ist eben sehr schwer, eine Klimaentwicklung vorherzusagen. Auch Computermodelle sind da nur sehr bedingt aussagekräftig.

    Wärmer wird es wohl werden. Erstens weil die Erderwärmung nicht komplett menschgemacht ist, und zweitens weil Maßnahmen gegen die Erwärmung erst in einigen Jahr(zehnt)en greifen werden. Die entscheidende Frage für mich ist: Schottland oder Schweden? :D

  • Zitat von Buck

    Die Theorien zur Erderwärmung sind nicht ganz unumstritten, und zumindest bei den schlimmeren Szenarien sind sie das nicht ganz zu unrecht.

    Also, als Forum-Pesimist #1 denke ich, dass man hier in diesem Fall mit dem schlimmsten rechnen muss!!! Nicht nur weil es mitlerweiler ziemlich sicher/ gut belegbar ist was passieren wird (aber ich hab jetzt keinen Bock auf "fachliche Diskussionen" :tongue2: ) sondern schon einfach weil man nicht sagen kann: naja wir machen mal so weiter.. vielleicht kommts ja ganz anders und außerdem wird holland überschwemmt :tongue2:

    Zehn Bier für nen Zwanni!

  • Ich finde überhaupt nicht, dass man mit dem Schlimmsten rechnen muss. Wenn man sich mal die Vorhersagen der letzten 30 Jahren zu allen möglichen Dingen anschaut - und da hat man ja auch wissenschaftlich gearbeitet und die Zukunft nicht aus Tiereingeweiden herausgelesen ;) - muss man doch sagen, dass die doch nicht eingetroffen sind.

    In den 70ern wurde noch eine neue Eiszeit vorhergesagt - jetzt das genaue Gegenteil. Öl und Wälder gibt es entgegen der Prognosen immer noch. Wo sind die Hungersnöte in Europa, die prognostiziert wurden? Ständige Katastropheneinsätze für breite detusche Bevölkerungsschichten? Zwangsrationierungen? Wo denn, bitte? Mir kommen viele der Prognosen wie wie die Vorhersage von Bill Gates vor, dass 640 kb für jeden Anwender genug sein sollten. :D

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Zitat von Trini

    Ich würde ja gerne viel berichten was ich persönlich mache, aber außer dass ich ein Pump-Spray-Deo benutze fällt mir zu meiner Schande nichts ein.

    Das Pump-Spray-Deo hilft aber nicht gegen den Klimawandel, sondern gegen das "Ozonloch" ;)

  • Zitat von Derek Brown

    Ich finde überhaupt nicht, dass man mit dem Schlimmsten rechnen muss. Wenn man sich mal die Vorhersagen der letzten 30 Jahren zu allen möglichen Dingen anschaut - und da hat man ja auch wissenschaftlich gearbeitet und die Zukunft nicht aus Tiereingeweiden herausgelesen ;) - muss man doch sagen, dass die doch nicht eingetroffen sind.


    Ja, genau. Und weil das immer so gewesen ist, wird´s auch immer so bleiben. Alles Humbug, was Klimaforscher etc. erzählen. Und Al Gore versucht ja nur, sich für die Wahl-"Niederlage" an Bush zu rächen :xywave::mrgreen:

  • Zitat von Derek Brown

    Ich finde überhaupt nicht, dass man mit dem Schlimmsten rechnen muss. Wenn man sich mal die Vorhersagen der letzten 30 Jahren zu allen möglichen Dingen anschaut - und da hat man ja auch wissenschaftlich gearbeitet und die Zukunft nicht aus Tiereingeweiden herausgelesen ;) - muss man doch sagen, dass die doch nicht eingetroffen sind.

    In den 70ern wurde noch eine neue Eiszeit vorhergesagt - jetzt das genaue Gegenteil. Öl und Wälder gibt es entgegen der Prognosen immer noch. Wo sind die Hungersnöte in Europa, die prognostiziert wurden? Ständige Katastropheneinsätze für breite detusche Bevölkerungsschichten? Zwangsrationierungen? Wo denn, bitte? Mir kommen viele der Prognosen wie wie die Vorhersage von Bill Gates vor, dass 640 kb für jeden Anwender genug sein sollten. :D


    Naja, in den letzten Jahren haben sich die Klimamodelle ja ein wenig weiterentwickelt. Und die Vorhersagen von heute lassen sich nun mal nicht mehr mit dem vergleichen, was vor 35 Jahren berechnet wurde (ausserdem hat es auch schon Ende der 60er Jahre Berechnungen gegeben, die eine globale Erwärmung auf grund einer Verdopplung des Kohlendioxyd gezeigt haben).
    Zudem gibt es mittlerweile genügend Belege, dass der Mensch das Klima beeinflusst. Die Frage wird nur sein, wie stark?

  • Al Gore? Der Mann, der für sich beansprucht, das Internet erfunden zu haben und der bei den Präsidentschaftswahlen das beeindruckende Kunststück fertig brachte, seinen Heimatstaat nicht zu gewinnen? ;)

    Ich rede z.B. von unseren tollen Experten im Bundesumweltamt, die vor einigen Monaten mit viel Medientamtam dramatische Zukunftsprognosen abgaben, um vor ein paar Wochen still und leise - surprise, surprise - zuzugeben, dass ihr Modell, auf dessen Basis die Prognosen gemacht wurden -, fehlerhaft ist. (http://www.spiegel.de/wissenschaft/n…,442446,00.html )
    Da gute News aber keiner höhern will, verschwand diese Meldug schneller im Papierkorb als ...hmm...da fällt sogar mir kein passender Vergleich ein :)

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Zitat von Derek Brown

    Ich finde überhaupt nicht, dass man mit dem Schlimmsten rechnen muss. Wenn man sich mal die Vorhersagen der letzten 30 Jahren zu allen möglichen Dingen anschaut - und da hat man ja auch wissenschaftlich gearbeitet und die Zukunft nicht aus Tiereingeweiden herausgelesen ;) - muss man doch sagen, dass die doch nicht eingetroffen sind.

    In den 70ern wurde noch eine neue Eiszeit vorhergesagt - jetzt das genaue Gegenteil. Öl und Wälder gibt es entgegen der Prognosen immer noch. Wo sind die Hungersnöte in Europa, die prognostiziert wurden? Ständige Katastropheneinsätze für breite detusche Bevölkerungsschichten? Zwangsrationierungen? Wo denn, bitte? Mir kommen viele der Prognosen wie wie die Vorhersage von Bill Gates vor, dass 640 kb für jeden Anwender genug sein sollten. :D

    Irgendwie muss man ja schonmal vorsorgen wenn man "pro" USA im Zusammenhang mit dem Kyoto-Protokoll argumentieren will. :smile2:

    Auch wenn nach den Bild-Zeitungs-Prognosen der 70er die Elbe bereits unter einem Gletscher verschwunden ist oder der Wahrscheinlichkeit nach ein Asteroid die Erde zerstört hat, so kann man die Rolle der Menschen bei der Erderwärmung heute nicht mehr wegdiskutieren. Vor 30 Jahren war eine Wettervohersage für den nächsten Tag kaum möglich, heutzutage sind die Prognosen wesentlich besser und genauer wenn es um die nächsten 72 Stunden geht und ähnlich verhält es sich mit der Genauigkeit der Prognosen zum Klimawandel. Sich darüber zu streiten ob es in Europa nun kälter oder wärmer wird verklärt doch nur den Fakt, dass der Klimawandel stattfindet und es müßte auch zwischenzeitlich jedem klar sein welche Bausteine dafür verantwortlich sind.

  • Zitat von Derek Brown

    In den 70ern wurde noch eine neue Eiszeit vorhergesagt - jetzt das genaue Gegenteil. Öl und Wälder gibt es entgegen der Prognosen immer noch. Wo sind die Hungersnöte in Europa, die prognostiziert wurden? Ständige Katastropheneinsätze für breite detusche Bevölkerungsschichten? Zwangsrationierungen? Wo denn, bitte? Mir kommen viele der Prognosen wie wie die Vorhersage von Bill Gates vor, dass 640 kb für jeden Anwender genug sein sollten. :D

    Menschen tendieren meistens zu einem von zwei Extremen, sie nehmen das schlimmste an, oder sie nehmen an das alles so weiter geht wie bisher. ;)

    Die Öl-/Uranproblematik z.B. ist ja nicht verschwunden, die Frage ist ja nur, wie lange es dauert, bis die entsprechenden Ressources zu knapp und damit zu teuer werden. Und zu diesem Zeitpunkt müssen entsprechende Alternativlösungen schon praktikabel sein.

    Und das ist auch das Problem beim Klima. Mittel-/Langfristige Klimaprognosen sind sehr ungenau und unsicher. Wenn die Prognosen aber eintreffen, ist es für eine Änderung unseres Verhaltens schon zu spät. Man muss sie also immer wieder wenigstens zu einem gewissen Maß ernst nehmen. Frag mal einen Regelungstechniker. ;)

    Ich halte es ja mit Faust, alles was entsteht, ist Wert, dass es zugrunde geht. Aber ich will ja auch im Gegensatz zu vielen hier keine Kinder in die Welt setzen.

  • Zitat von Derek Brown

    Al Gore? Der Mann, der für sich beansprucht, das Internet erfunden zu haben und der bei den Präsidentschaftswahlen das beeindruckende Kunststück fertig brachte, seinen Heimatstaat nicht zu gewinnen? ;)

    Da es viele Leute gibt, die den Müll glauben: Al Gore hat nie behauptet, das Internet erfunden zu haben, sondern dass er als Senator an Initiativen beteiligt war, die zur Entwicklung des Internets geführt haben. Und das stimmt durchaus. Also Ruhe bitte in der Holzhütte. :tongue2:

  • Zitat von Derek Brown

    Ich rede z.B. von unseren tollen Experten im Bundesumweltamt, die vor einigen Monaten mit viel Medientamtam dramatische Zukunftsprognosen abgaben, um vor ein paar Wochen still und leise - surprise, surprise - zuzugeben, dass ihr Modell, auf dessen Basis die Prognosen gemacht wurden -, fehlerhaft ist. (http://www.spiegel.de/wissenschaft/n…,442446,00.html )
    Da gute News aber keiner höhern will, verschwand diese Meldug schneller im Papierkorb als ...hmm...da fällt sogar mir kein passender Vergleich ein :)

    Erstens waren die Experten vom Hamburger MPI (was eigentlich noch peinlicher ist), zweitens betraf der Fehler nur das Regionale Modell REMO, mit spezielle Rechnungen für Deutschland gemacht wurden. Entscheidend für die Berechnung des zukünftigen Klimas sind aber die sogenannten Global Circulation Models (GCM) die das Klima global berechnen. Und da zeigen nun mal alle Modelle eine Erwärmung des Erdklimas.

  • Zitat von Steffen

    Naja, in den letzten Jahren haben sich die Klimamodelle ja ein wenig weiterentwickelt. Und die Vorhersagen von heute lassen sich nun mal nicht mehr mit dem vergleichen, was vor 35 Jahren berechnet wurde.

    Sicher, nur ist die Wissenschaftsgläubigkeit nach wie vor ungebrochen und ähnlich wie bei den Mormonen oder Kommunisten wir der Untergang der Welt und/oder des kapitalistischen Systems bei jedem Ausbleiben einfach nach hinten geschoben. ;)

    Zitat von Steffen


    Zudem gibt es mittlerweile genügend Belege, dass der Mensch das Klima beeinflusst.

    Schon klar - aber ein Blick in die Geschichte lehrt aber auch, dass man mit solchen Problemem umgehen kann. Vor ein paar hundert Jahren war die Themse z.B. so eine Drecksbrühe, dass bei einem Schiffsuntergang (hab leider das genaue Datum vergessen) fast alle Passagiere starben. Nicht durch Ertrinken, sondern aufgrund von Hautverätzungen.

    Da hat sich, so will ich meinen, doch einiges getan. Und nicht nur dort. Man könnte also bei einem kurzen Blick in die Geschichte zu dem Ergebnis kommen, dass es nicht nur Probleme, sondern auch Lösungen gibt und die auch umgesetzt werden. Stattdessen gibt es eine ungebrochene Lust, den Untergangspropheten zuzuhören, die die Zukunft in den düstersten Farben malen - egal wie schief das Bild war, das sie in der Vergangenheit zeichneten.

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Zitat von Derek Brown


    Schon klar - aber ein Blick in die Geschichte lehrt aber auch, dass man mit solchen Problemem umgehen kann. Vor ein paar hundert Jahren war die Themse z.B. so eine Drecksbrühe, dass bei einem Schiffsuntergang (hab leider das genaue Datum vergessen) fast alle Passagiere starben. Nicht durch Ertrinken, sondern aufgrund von Hautverätzungen.

    Da hat sich, so will ich meinen, doch einiges getan. Und nicht nur dort. Man könnte also bei einem kurzen Blick in die Geschichte zu dem Ergebnis kommen, dass es nicht nur Probleme, sondern auch Lösungen gibt und die auch umgesetzt werden. Stattdessen gibt es eine ungebrochene Lust, den Untergangspropheten zuzuhören, die die Zukunft in den düstersten Farben malen - egal wie schief das Bild war, das sie in der Vergangenheit zeichneten.

    Das ist wohl auch richtig. Nur bleibt nicht ewig zeit zu reagieren. Ein gutes Beispiel ist dafür das "Ozonloch". Dieses wurde in den 70er vorhergesagt, 10 Jahre später durch Messungen bestätigt und obwohl sehr schnell Maßnahmen dagegen getroffen wurden, wird es noch einige Zeit dauern, bis die Ozonschicht sich wieder regenieriert hat. Beim Klimawandel hat dagegen noch keiner reagiert und der Prozess der Erwärmung wird immer weiter fortschreiten. Und dieser Prozess wird nicht so schnell zu stoppen oder umzukehren sein.

  • Zitat von Derek Brown

    Ich finde überhaupt nicht, dass man mit dem Schlimmsten rechnen muss. Wenn man sich mal die Vorhersagen der letzten 30 Jahren zu allen möglichen Dingen anschaut - und da hat man ja auch wissenschaftlich gearbeitet und die Zukunft nicht aus Tiereingeweiden herausgelesen ;) - muss man doch sagen, dass die doch nicht eingetroffen sind.

    In den 70ern wurde noch eine neue Eiszeit vorhergesagt - jetzt das genaue Gegenteil. Öl und Wälder gibt es entgegen der Prognosen immer noch. Wo sind die Hungersnöte in Europa, die prognostiziert wurden? Ständige Katastropheneinsätze für breite detusche Bevölkerungsschichten? Zwangsrationierungen? Wo denn, bitte? Mir kommen viele der Prognosen wie wie die Vorhersage von Bill Gates vor, dass 640 kb für jeden Anwender genug sein sollten. :D


    Also ich weiss nicht, ob das mit dem Oel und den Wäldern so stimmt? Wenn man sieht in welcher Geschwindigkeit die Wälder (Lunge der Erde) auf der ganzen Welt gerodet werden (u.a. Brandrodungen in Asien und Südamerika= Luftverschmutzung oder Rodungen z.G. der Landwirtschaft, vermehrte Waldbrände in Europa und den USA/Australien usw.) glaube ich nicht, dass wir das einfach so als Business as usual abhacken können. Mittlerweile ist es erwiesen, dass die Gletscher schmelzen und was das für die Welt oder zumindest für gewisse Gebiete auf der Erde bedeutet (http://www.wwf.ch/de/derwwf/themen/klima/folgen/index.cfm).
    Also warum eine solche Gleichgültigkeit :paelzer:

  • Nicht, dass wir uns hier falsch verstehen. Natürlich gibt es große Probleme und natürlich muss dagegen was getan werden. Um mal bei der Themse zu bleiben: Die ist ja nicht von alleine so sauber geworden, dass sich da Wale hinein und hinauf verirren können. Nur, und da sind wir uns sicherlich einig, ist Panik ein schlechter Berater. Und was wir im Augenblick erleben, hat IMHO eine Menge mit Panikmache zu tun, die an viele, viele Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit erinnert.

    Was in den 70ern die globale Abkühlung war, war in den 80ern das Waldsterben. Wow, war das eine Geschichte! Waldsterben! Noch 20 Jahre deutscher Wald titelte Die Zeit in den Anfang der 80er und '93 fand der Focus kaum noch "grüne Flecken". Und das - und das finde ich echt großartig :D - während in Deutschland (alte Bundesländer) die Waldfäche von 1950 bis 1993 um 7.5% zunahm. Während der Wald angeblich siechte, schossen Bäume aus dem Boden.

    Das war eine der großen Säue, die durch's umweltbewusste Dorf getrieben wurde. Die vielen kleinen Ferkel, die da hinterher trotteten, kann man gar nicht aufzählen. Von Pseudokrupp durch Luftverschmutzung über Brent Spar bis hin zu brennenden Ölquellen nach dem Golfkrieg...jede Menge Unsinn, der da behauptet wurde. Das sollte doch Anlass geben, vorsichtiger zu sein, oder? Ist's aber nicht. Sobald die nächste Acrylamid-Story Schlagzeilen macht, hängen wieder allen an den Lippen der Experten, wenn sie nur etwas zu bieten haben, das schaurig genug klingt.

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Manchmal finde ich es wirklich erstaunlich wie berechenbar Du bist.

    Zitat von Derek Brown

    Nicht, dass wir uns hier falsch verstehen. Natürlich gibt es große Probleme und natürlich muss dagegen was getan werden. Um mal bei der Themse zu bleiben: Die ist ja nicht von alleine so sauber geworden, dass sich da Wale hinein und hinauf verirren können. Nur, und da sind wir uns sicherlich einig, ist Panik ein schlechter Berater. Und was wir im Augenblick erleben, hat IMHO eine Menge mit Panikmache zu tun, die an viele, viele Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit erinnert.

    Natürlich ist Panik ein schlechter Berater. Allerdings sollte man sich schon einmal Gedanken über die Vergleichbarkeit von Ereignissen machen, bevor man sie zum Beweis ins Feld führt. Die Vergiftungen der Themse waren ebenso wie das Sandoz-Unglück am Rhein lokal begrenzte Phänomene mit maximal regionalen Auswirkungen. Ein Stein, den ich der französischen Atlantikküste ins Meer werfen löst ja auch keinen Tsunami in New York aus (OK, es kommt natürlich auf den Stein an). Zudem waren die ökologischen Auswirkungen beider Unglücke reversibel, zwar bedauernswert und schlimm aber kalkulierbar hinsichtlich des zeitlichen Bedarfs für eine Rückführung des lokalen Systems in den Urzustand. Die antropologisch induzierte Klimaveränderung ist allerdings was völlig anderes. Hierbei handelt es sich um eine globale Entwicklung, bei der man ziemlich exakt prognostizieren kann, dass gewisse Änderungen schlicht nicht mehr reversibel sein werden.

    Mit anderen Worten: Was Du hier machst ist in etwa so, als würde ich die Gefahr der Atombombe herunterdiskutieren wollen, indem ich darauf hinweise, dass jedes Jahr Silvester nur eine begrenzte Anzahl von Menschen von Böllern getötet wird.

    Zitat

    Was in den 70ern die globale Abkühlung war, war in den 80ern das Waldsterben. Wow, war das eine Geschichte! Waldsterben! Noch 20 Jahre deutscher Wald titelte Die Zeit in den Anfang der 80er und '93 fand der Focus kaum noch "grüne Flecken". Und das - und das finde ich echt großartig :D - während in Deutschland (alte Bundesländer) die Waldfäche von 1950 bis 1993 um 7.5% zunahm. Während der Wald angeblich siechte, schossen Bäume aus dem Boden.

    Als Beispiel ebenso plakativ wie ungeeignet. Auch das Waldsterben wurde damals hinsichtlich der Einflussfaktoren nur regional betrachtet, maximal noch auf einen Bereich inklusive Ostblock bezogen. Die systematischen Fehler wurden einerseits darin gemacht, dass man auf diese Weise viele Randbedingungen ausgeblendet hat, andererseits eine gewisse "Euphorie" von Pseudoforschern mit fast sektengleichen Ausprägungen Öl ins polemische Feuer goss. Da wurde zweifelsfrei Schmuh betrieben. Der antropologisch induzierte Klimawandel ist allerdings mittlerweile so sehr Common Sense, unterstützt durch Forschung der weltweit namenhaftesten Institute, die durch die Bank alles andere als weltverbessernde PseudoWissenschaftler mit Hang zur Selbstdarstellung sind, dass außer Dir vielleicht nur noch George W. Bush daran glaubt, dass der Versuch die Kohlendioxidemissionen zu senken, "ein perfider Angriff ausländischer Industrienationen sei, mit dem Ziel die US-amerikanische Wirtschaft ins Abseits zu drängen". (O-Ton Bush)

    Übrigens: Fakt ist, dass entgegen Deines Beispiels vom Waldsterben der Klimawandel derzeit die schlimmsten Prognosen der vergangenen Jahre noch übertrifft und die Erwärmung weit schneller von statten geht als angenommen. Während man beim Waldsterben also weit übertrieben hat, erstaunt es derzeit selbst seriöseste Wissenschaftler, mit welchem Tempo der Klimawandel wirklich über uns kommt. Nicht ohne Grund wurde letztens die Prognosen für die Erwärmund innerhalb der nächsten Jahre deutlich nach oben korrigiert.

    Aber auch mal ein Gegenbeispiel von mir, dass beweist wie sehr im Sinne industrieller Interessen wissenschaftlicher Schwachsinn und Augenwischerei betrieben wird: Die Problematik des Ozon-Lochs wurde von der FCKW-produzierenden Industrie mit in etwa der gleichen Argumentationslinie der Du hier folgst, konstant heruntergespielt. Man argumentierte zudem, dass es im Prinzip auch sein könnte, dass das Ozon-Loch natürlichen alternierenden Schwankungen unterworfen sei und man müssen erst mal gründliche Untersuchungen durchführen (z.B. 30-jährige Messreihen die in der Meteorologie erst als verbindlich gelten) um genaueres sagen zu können. Na, kommt Dir diese Argumentation bekannt vor?

    Zudem wurde fast hysterisch darauf hingewiesen, dass FCKW's quasi nicht zu ersetzen seien und unser mühsam erkämpfter Wohlstand durch weniger ozon-agressive Kühl- und Treibgase dem Untergang geweiht sei (im Übrigen die gleiche wissenschaftlich haltlose Diskussionsstrategie mit der die Atomlobby ihre Pfründe zu sichern versucht). Die Zunahme der Hautkrebsrate in Folge des Ozon-Rückgangs in den oberen Schichten unserer Atmosphäre, ist allerdings weder witzig noch Panikmache, sondern schlichtes Fakt. Frag mal den Dermatologen Deines Vertrauens danach oder fahr ganz einfach nach Australien. Und dieses Beispiel "Ozon-Loch" eignet sich auch ganz hervorragend für den Beweis, dass konzertierte Aktion sehr wohl hilfreich sein können, wie der derzeitige Rückgang des Lochs über der Antarktis aufzeigt. Und man glaube es kaum: Unserem Wohlstand hat es nicht im geringsten Geschadet. Es gibt nämlich etwas, an das adaptiert sich der Mensch noch schneller als an feindliche Umweltbedingungen: Neue Rahmenbedingungen, unter denen man neue Wege suchen muss um Profit zu erwirtschaften. Von daher habe ich für die Klagen der Wirtschaft hier maximal ein müdes und gelangweiltes Lächeln übrig. Allzu oft wird hier der Unwillen sich anzupassen und technisch machbare Lösungen, allerdings mit temporärer Reduktion des Share-Holder-Values, mit der schlichten technischen "Nichtmachbarkeit" gleichgesetzt.

    Zitat

    Sobald die nächste Acrylamid-Story Schlagzeilen macht, hängen wieder allen an den Lippen der Experten, wenn sie nur etwas zu bieten haben, das schaurig genug klingt.

    Ich weiß ja, dass Du im Prinzip nur selten eine Gelegenheit für eine kurzes kulturkritisches Traktat auslassen kannst, aber hier redest Du schlichten Blödsinn, mein lieber. Das Statement im Bezug auf die Klimaerwärmung ist ähnlich unreflektiert wie ein herzhaftes "alle Amis sind ungebildete Rednecks über die man sich dolle lustig machen kann.) Es gibt zu viele wissenschaftlich belastbare Fakten, als dass man diese Thematik so lässig vom Tisch wischen könnte wie Du es uns hier weiß machen willst. Und wenn Du möchtest, dann diskutieren wir hier auch gern, wo genau die Probleme der Klimamodelle liegen, welche Aussagen verlässlich sind und welche Panikmachen. Angesichts Deiner etwas arg pauschalen Argumentationen habe ich bislang allerdings den akuten Eindruck, dass Du diesmal derjenige bist, der seinen Ressentiments freien lauf lässt, ohne sich allerdings intensiver mit der Thematik beschäftigt zu haben. :smile2:

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  • Data, du redest doch an dem vorbei, was ich sage. Mir geht es um den Hype und die Lust an Untergangsprophezeiungen. Da ist es völlig egal, ob es um ein lokales oder um ein globales Phänomen geht. Hype is hype (war das nicht ein 80er-Hit? ;) ).

    Und der paart sich eben oft genug mit wissenschaftlichen Fehlprognosen. Zu sagen, dass etwas wissenschaftlicher common sense ist, ist wunderbar, nur war es auch mal wissenschaftlicher common sense, dass die Welt ne Scheibe ist oder dass sich die Sonne um die Erde dreht. Und das Waldsterben war eben auch common sense und wer da Einwände hatte, wurde auch als scheuklappiger Gesundbeter diffamiert. Genau so wie diejenigen, die bei Pseudo-Krupp meinten, dass nicht die schlechte Luft schuld ist, sondern dass es sich um eine Infektion handeln würde. Und wer angesichts der leidenden (Klein-) Kinder darauf hinwies, dass in der DDR die Krankenzahlen trotz viel dreckigerer Luft viel geringer waren (relativ gesehen, klar), war zweifelsohne ein böser Mensch, gesponsort von Luftverpester Inc. Natürlich gingen die Zahlen nach der Wende auch in der DDR hoch obwohl die Luftqualität besser wurde, weil die Mauer als Ausbreitungsverhinderer wegfiel. Who cares? Luftverschmutzung war einfach das Ding, egal ob es um Kinder oder Bäume ging. Und Bäume...war es eigentlich der WWF oder UNEP auf deren Webseite vor ein paar Jahren noch zur Rettung "der letzten Wälder" aufgefordert wurde? Als man die darauf ansprach, doch bitte mal anhand von UNO-Daten diese Aufforderung und die dahinter stehende These zu überprüfen, verschwand der Unsinn schnell von der Seite der Umweltexperten...aber hey, das war ja Ende des letzten Jahrtausends...heute haben wir 2006! ;)

    Mir gehts nun gar nicht darum zu sagen, dass es den Klimawandel nicht gäbe oder dass er nicht zu einem großen Teil vom Menschen verursacht wäre. Ganz im Gegenteil, wenn ich mir meinen chilenischen Merlot kaufe, weiß ich ganz genau, was ich da mache. Was ich kritisiere, ist die unrefletierte Umgang mit wissenschaftlichen Prognosen, die Lust an Untergangsprophezeiungen und die der damit verbundene Glaube an Wundermittel, die das Gewissen beruhigen.

    Schau dir nur das Kyoto-Protokoll an. Das Ding kostet einen Haufen Geld, bringt aber praktisch gar nichts, egal ob die USA dabei sind oder nicht. Über was reden wird da? 0.1 Grad Temperaturunterschied (bestenfalls?)? Einen Aufschub um der Erwärmug um 6 Jahre? Sorry, aber kein Wunder, dass genug Kyoto-Kritiker, die du mit Bush nicht mal in die gleiche Stadt kriegst, das Ding für ausgemachten Blödsinn halten und fordern, die Gelder für viel sinnvollere und effektivere Dinge einzusetzten, z.B. die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten auf die Auswirkung der Erwärmung vorzubereiten. Aber hey, hier laufen so viele Klimaforscher rum, die Kyoto gut finden und den common sense repräsentieren - wie kann man da anderer Meinung sein?

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.