Unruhen in Großbritannien

  • Es wird keinen - oder sagen wir: die wenigsten - überraschen, wenn ich schreibe, dass ich die Proteste ein Stück weit nachvollziehen kann.
    Es handelt sich hier um Menschen, die von der Gesellschaft nicht wahrgenommen, on ihren Ghettos leben. Das kann man jetzt asozial nennen, in manchen Fällen vllt sogar mit recht, aber die Gesellschaft schafft sich ein Stück weit selbst. Gerade heute habe ich in der Zeitung gelesen, dass in besagten Vierteln der größte Teil der sozialen Jugendeinrichtungen trotz ausdrückler Wahrnungen der anwesenden Streetworker dem von der Regierung auferlegten Spardiktat zum Opfer gefallen sind. Wieso wundert man sich dann noch? Das sind Leute, die ihr Leben lang vom Staat wie Scheiße behandelt wurden, von der Polizei diskriminiert werden und dann ist man überrascht, wenn das Fass irgendwann überläuft?
    Das ist doch mindestens genauso schinheilig und lächerlich, wie die paar Trittbrettfahrer, die das natürlich gerne ausnutzen um neue LCDs zu ergattern.

    Passend dazu: http://www.facebook.com/l.php?u=http%3…6aYbz85O5AIZQGg

    Diese Leute hatten nie eine Lobby. Dazu habe ich im NBC-Blog eine interessante Aussage von einem betroffenen vor Ort gelesen: "Als wir vor 2 Monaten friedlich demonstriert haben, hat es keinen Menschen interessiert. Jetzt is die Aufmerksamkeit da."
    Wenn man Menschen so gezielt diskriminiert und in jeder Hinsicht ignoriert, braucht man sich nicht wundern, wenn sie irgendwann zu anderen Methoden greifen!

    2005 Frankreich, neuerdings halb Südeuropa, UK in letzter Zeit immer öfter! Hoffentlich auch bald bei uns!

    Zehn Bier für nen Zwanni!

  • Die logische Konsequenz aus dem Thatcher Kurs. Wenn die Schere halt immer größer wird passiert so etwas irgendwann zwangsweise.
    Gruß isten

    Yup. Und im Prinzip haben wir bei uns das Gleiche, liegen nur ein paar Jahre hinterher.

    Ich will jetzt hier nicht zu sehr den "Marx und Engels-Aspekt" reinbringen, aber was Du hier "sozialen Abschaum" nennst, sind Individuen die durchaus ohne eigenes Verschulden in Situationen/Milieus gelandet (geboren) sind, die viel mit der sozialen Entwicklung der letzten Jahrzehnte zu tun haben.

    Wie oft haben wir sprachlos gelesen und miterlebt, dass Einzelpersonen/Firmen Milliarden verdienen, oder verspielen und nach klaren Misswirtschaften auch noch Boni einsammeln, in Höhen die für diesen "sozialen Abschaum", aber auch für mich, so unvorstellbar sind, wie ein Schaf auf dem Mars.

    Die soziale Schere ist so breit auseinander, wo selbst die oben angesprochenen Marx & Engels die Spucke wegbleiben würde. Dass da irgendwann der Deckel hochgeht, ist eine Frage der Zeit.

    Wie auch immer, will ich damit niemanden in Schutz nehmen, der andere mit seinem Tun schädigt. Da kommt dann auch die vollkommen ignorante Erziehung unserer Zeit hinzu. "Jeder nur für sich" und "nach mir die Sintflut" hat sich halt schon tief in unsere Gesellschaft eingebrannt....

    Erschreckend sich das jetzt in seiner ganzen Hässlichkeit anschauen zu müssen....

    Ich will das gar nicht kommentieren, wollte nur dafür sorgen, dass es auf dieser Seite nochmals steht.

    Ich wollte dir anfangs zustimmen, doch nachdem ich beinahe zeitgleich eine "Diskussion" bei facebook zu diesem Thema verfolge, merke ich erst, wie toll dieses Board in solchen Sachen eigentlich ist. :smile2: Das, was wir hier bestrafen passiert auf Facebook im Quadrat und die meisten meinen auch noch, so werde diskutiert.

    Ich habe mir nach reiflicher Überlegung einen Account im Gesichterbuch zugelegt und bereue es jetzt schon.

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Wie bereits oben geschrieben sind die meisten dieser "Randalierer" Mitglieder von Jugend-Gangs, denen es bei weitem nicht so dreckig geht wie es vielleicht bei Dir ruebergekommen sein mag.

    Wie gesagt, das stoesst nicht nur bei mir, sondern auch bei all meinen englischen Kollegen und Freunden (die uebrigens KEINE Millionaere sind) auch auf Unverstaendnis.

    Im konservativ(er)en Muenchen wuerden diese Randale maximal ne Stunde andauern...

    Naja du hast geschrieben, dass es teilweise der letzte soziale ABschaum ist, der sowas veranstaltet.
    Weiter oben hast du geschrieben, dass die "Mehrheit dieser A=======
    entweder Gang-mitglieder und/oder arbeitslose Sozialhilfeempfaenger sind, die von den Worten "Erziehung" und "Respekt" noch nie in ihrem Leben gehoert haben" + diverse Trittbrettfahrer.

    Ich bin auch nicht davon ausgegangen, dass das lauter mittellose Penner sind, das hast du nur in meine Aussage reininterpretiert. Da du mir hier jedes Wort auf die Goldwaage legst (Protest), ich habe das "Millionäre" selbstverständlich als Übertreibung verwendet.

    Der Post von Packerman verdeutlicht aber ganz gut wie ich insgesamt dazu stehe.

  • Taj... die Politikverdrossenheit macht auch vor unserem Board nicht halt :madness Vielleicht liegt´s auch daran, dass mancher einfach keine Lust drauf hat, sich für das Äußern seines Standpunktes von anderen dumm anmachen lassen zu müssen, wie in der Vergangenheit durchaus schon geschehen (ist jetzt nicht auf Dich gemünzt).


    really??? :paelzer::hinterha: :tongue2: :mrgreen:

    Let's talk about football....:bier:

  • Das Jugendliche Demonstrieren finde ich gut. Aufmerksam machen auf Probleme machen ist lobenswert. Sich politisch engagieren ist super.

    Nur absolut keines davon passiert in London. Es gibt keine Parole, ist gibt keine Forderungen, es gibt kein Ziel.

    Das ist kein Protest, das ist nur Zerstörungswut. Das ist nur Gewalt und Raub. Es gibt keinen Zusammenhalt, sondern nur die eigenen Interessen.

    Von daher gebe ich GE Recht, dass es einfach nur Banden sind, die randalieren und brandschatzen. Dafür gibt es keine Rechtfertigung, nicht die geringste.

    R.I.P J.Johnson

  • Welche Proteste?! Das ist reine Wandale und Zerstörung. Der Auslöser für die Demo war vieleicht soziale Ungerechtigkeit, jedoch wurde die Demo innert kürzester Zeit zur absolut unnötigen Zerstörung genutzt. Was die das nun jede Nacht veranstalten hat rein gar nix mit Protest zu tun und ist überhaupt nicht politisch motiviert.

    Es fällt mir ein bißchen schwer zu glauben, dass Zehntausende einfach nur aus Jux und Dollerei eine ganze Stadt auseinander nehmen. Und wenn es so ist, dann ist das noch ein größeres Alarmsignal an die Politik und zwar nicht, dass man noch rigoroser gegen Krawall/Randale (such dir ein Wort aus) vorgeht, sondern dass man sich vielleicht mal Gedanken über die Symptome macht. Und da landen wir vermutlich wieder bei sozialer Ungerechtigkeit.

  • Das Jugendliche Demonstrieren finde ich gut. Aufmerksam machen auf Probleme machen ist lobenswert. Sich politisch engagieren ist super.

    Nur absolut keines davon passiert in London. Es gibt keine Parole, ist gibt keine Forderungen, es gibt kein Ziel.

    Das ist kein Protest, das ist nur Zerstörungswut. Das ist nur Gewalt und Raub. Es gibt keinen Zusammenhalt, sondern nur die eigenen Interessen.

    Von daher gebe ich GE Recht, dass es einfach nur Banden sind, die randalieren und brandschatzen. Dafür gibt es keine Rechtfertigung, nicht die geringste.

    ...und damit ist diese Randale ein perfektes Spiegelbild einer Gesellschaft, die ihre innere Kohäsion längst für Lohnnebenkostenregulierung oder Sharholdervaluemaximierung geopfert hat. Sicherlich haben diese Jugendlichen, Gangs, whatever, im Gegensatz zu geordnetem politischen Protest keine hübsch gemalten und gedichteten Plakate, die sie hoch halten und damit auf einen Misstand aufmerksam machen. Aber dass es einen Grund für eine derartige Eskalation gibt ist doch offensichtlich. Es geht also nicht um Rechtfertigung sondern um die Klärung des "Warum"s.

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Totale Zerstörungswut und Ungehorsam gegenüber einem politischen System, das einem nichts gibt sind im übrigen durchaus ein politisches Statement!

    Zehn Bier für nen Zwanni!

  • Ich denke mal, man muss hier zwei Sachen unterscheiden.

    Erstens: Gibt es eine Erklärung für diese Entwicklung? Sicher. Die Schere in der Gesellschaft ist in GB weit auseinander, was zu sozialem Unmut führt. Die Regierung ist dabei nicht nur nicht unschuldig, sie hat das Ganze sogar noch befördert. Das kann und muss man ihr vorwerfen.

    Und zweitens: Rechtfertigt das, dass man nun brandschatzend durch die Straßen zieht? Keinesfalls. Man trifft hier den Staat nur bedingt. Das einzige Ziel, das man wirklich erreicht, ist, dass man auf das Problem aufmerksam macht. Doch zu welchem Preis? Es kann durchaus sein, dass der Staat, wenn das alles ausgestanden ist, das ein oder andere soziale Projekt angreift. Aber den Schaden, den man sich selbst und vor allem vielen Unschuldigen zufügt, wiegt das niemals auf.

    Thank you 62

  • ...und damit ist diese Randale ein perfektes Spiegelbild einer Gesellschaft, die ihre innere Kohäsion längst für Lohnnebenkostenregulierung oder Sharholdervaluemaximierung geopfert hat. Sicherlich haben diese Jugendlichen, Gangs, whatever, im Gegensatz zu geordnetem politischen Protest keine hübsch gemalten und gedichteten Plakate, die sie hoch halten und damit auf einen Misstand aufmerksam machen. Aber dass es einen Grund für eine derartige Eskalation gibt ist doch offensichtlich. Es geht also nicht um Rechtfertigung sondern um die Klärung des "Warum"s.

    Ich bin der Meinung, dass ein "Warum" nicht das "Wie" rechtfertigt. Denn so öffnest Du allen Mitteln die Tür.
    Ich kaufe auch nicht das Argument, dass die Gewalt ein Ausdruck für die eigene Hilflosigkeit ist, denn die Plünderungen richten sich blindlings gegen alles. Es gibt keine Zielrichtigung. Also es wird alles geplündert und abgefackelt, nicht nur die "reichen". Die Menschen in der gleichen sozialen Lage werden ebenso angegriffen.
    (Das ist so als würde ein moslemischer Terrorist sich in einer Mosche mit den Worten "dschihad" hat in die Luft sprengen)

    R.I.P J.Johnson


  • Und zweitens: Rechtfertigt das, dass man nun brandschatzend durch die Straßen zieht? Keinesfalls. Man trifft hier den Staat nur bedingt. Das einzige Ziel, das man wirklich erreicht, ist, dass man auf das Problem aufmerksam macht. Doch zu welchem Preis? Es kann durchaus sein, dass der Staat, wenn das alles ausgestanden ist, das ein oder andere soziale Projekt angreift. Aber den Schaden, den man sich selbst und vor allem vielen Unschuldigen zufügt, wiegt das niemals auf.

    Ich glaube, wir drehen uns im Kreis.

    Rechtfertigen tut das Schädigen von Unschuldigen und das vollkommen ignorante Vorgehen der Protagonisten hier keiner!

    Aber es ist ein unglaublich deutliches Zeichen der Zeit, dass sich da manifestiert und eigentlich keinen, der sich das Bild und die Entwicklung unserer Gesellschaft der letzten 10-20 Jahre anschaut überraschen sollte...

    Your mind is like a parachute. It does not work if it's not open!

  • Zitat

    Diese Leute hatten nie eine Lobby. Dazu habe ich im NBC-Blog eine interessante Aussage von einem betroffenen vor Ort gelesen: "Als wir vor 2 Monaten friedlich demonstriert haben, hat es keinen Menschen interessiert. Jetzt is die Aufmerksamkeit da."

    Siehe dazu auch den Link in meinem Post auf der ersten Seite.

  • Welche Proteste?! Das ist reine Wandale und Zerstörung. Der Auslöser für die Demo war vieleicht soziale Ungerechtigkeit, jedoch wurde die Demo innert kürzester Zeit zur absolut unnötigen Zerstörung genutzt. Was die das nun jede Nacht veranstalten hat rein gar nix mit Protest zu tun und ist überhaupt nicht politisch motiviert.


    Wieso die Polizei nicht endlich mit Wasserwerfer und Gummischrot vorgeht versteh ich auch mal gar nicht. In der Schweiz würden solche Unruhen mit diesen Mitteln im Keim erstickt werden.

    ich möchte das nicht persönlich auf dich beziehen, aber zeigt diese grundsätzliche argumentation:
    "gewalt und zerstörung keine politischen ideale/forderungen, mit aller härte dagegen vorgehen"
    nicht eine gewisse hypokritische haltung unserer [europäischen/westlichen] gesellschaft auf?

    vor nicht mal einem halben jahr hat die selbstentzündung und der anschliessende tod eines tunesischen gemüsehändlers im ganzen arabischen raum durchaus auch relativ gewaltvolle massenaufläufe provoziert. als dann mit "aller härte" dagegen vorgegangen wurde, war man mit der kritik (imho absolut zurecht) nicht gerade zurückhaltend. ausserdem hat man die regime stark kritisiert, vorallem die hohe arbeitslosigkeit und allgemeine perspektivlosigkeit der jungendlichen wurden zusammen mit den mangelhaften oder nicht vorhandenen demokratischen möglichkeiten als hauptproblem identifiziert.

    Bitte versteht mich nicht falsch, ich will diese beiden unruhen nicht auf die gleiche stufe stellen. England ist nicht Tunesien und die dimension und der politische hintergrund hatte ohne frage entscheidende unterschiede.

    aber die tatsache, dass man in jetzt hier in england, aber auch bei den randalen in den banlieus von Paris vor ein par Jahren schnell und breit darauf hinweist, dass es ja eigentlich nur arme, dumme migrantenkinder sind welche radau machen und man doch bitte schnell die armee hinschicken soll, aber gleichzeitig wenn etwas genug weit weg passiert umfassende politische reformen um soziale misstände zu beseitigen fordert, stösst mir das schon etwas übel auf.

    sicher hat es opportunisten dabei welche die möglichkeit nutzen und versuchen persönliche fantasien zu befriedigen und profit herauszuschlagen. aber das ist ja nicht aufgrund eines angekündigten events (stichwort 1. mai, fussballspiele, nationalfeiertage), sondern relativ spontan entstanden.

    Ich denke es wäre deshalb durchaus angebracht sich mit den hintergründen zu beschäftigen und dies nicht auf eine "unverbesserliche" randgruppe abzuschieben.

  • Ich bin der Meinung, dass ein "Warum" nicht das "Wie" rechtfertigt. Denn so öffnest Du allen Mitteln die Tür.

    Nochmal: Es geht nicht um Rechtfertigung. Zumindest nicht mir.

    Zitat

    Ich kaufe auch nicht das Argument, dass die Gewalt ein Ausdruck für die eigene Hilflosigkeit ist, denn die Plünderungen richten sich blindlings gegen alles. Es gibt keine Zielrichtigung. Also es wird alles geplündert und abgefackelt, nicht nur die "reichen". Die Menschen in der gleichen sozialen Lage werden ebenso angegriffen.

    Man stelle sich vor, die marodierenden Horden würden sich in Richtung West End aufmachen. So schnell könnte man mE gar nicht ins Inet tippen, wie sich die Polizei mit aller Gewalt dagegen stellen würde.
    Das perverse ist doch gerade, dass mit der immer weiter klaffenden Schere auch eine eine Entpolitisierung der Massen einhergeht, frei nach dem Motto "...das hilft doch eh nix." Und damit fehlt letztlich auch die Zielrichtung.

    Gerade gefunden:

    Is rioting the correct way to express your discontent?
    "Yes," said the young man. "You wouldn't be talking to me now if we didn't riot, would you?"

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

    Einmal editiert, zuletzt von datajunk (10. August 2011 um 16:24)

  • Ich will jetzt hier nicht zu sehr den "Marx und Engels-Aspekt" reinbringen, aber was Du hier "sozialen Abschaum" nennst, sind Individuen die durchaus ohne eigenes Verschulden in Situationen/Milieus gelandet (geboren) sind, die viel mit der sozialen Entwicklung der letzten Jahrzehnte zu tun haben.

    Das hier ist sozialer Abschaum (ob jetzt Unter-, Mittel-, oder Oberschicht):

    http://www.youtube.com/watch?v=6Gex_y…player_embedded

    #FreeMeekMill

  • Gerade gefunden:

    Is rioting the correct way to express your discontent?
    "Yes," said the young man. "You wouldn't be talking to me now if we didn't riot, would you?"


    Ja, super...

    Dazu noch der eine Kommentar eines Jugendlichen, er randaliere, weil er somit seine Steuern zurueckbekommt..

    #FreeMeekMill


  • Gerade gefunden:

    Is rioting the correct way to express your discontent?
    "Yes," said the young man. "You wouldn't be talking to me now if we didn't riot, would you?"


    Well, and there you have it.

  • GermanEagle: Bitte da auch den Zusammenhang betrachten. Offensichtlich haben sie es ja vorher friedlich versucht.
    Ich habs zwar schon mehrfach erwähnt aber nochmal: Auch das rechtfertigt nicht die Ausschreitungen, aber ich kann in gewisser Weise nachvollziehen was in den Köpfen der Leute vorging bevor es dazu kam. Und das hätten andere auch kommen sehen müssen.

  • GermanEagle: Bitte da auch den Zusammenhang betrachten. Offensichtlich haben sie es ja vorher friedlich versucht.

    Wer?

    Ich kann dir versichern, dass die Mehrheit dieser Randalierer nicht auf irgendwelchen friedlichen Demonstrationen war.

    Das soll es auch von mir zu diesem Thema gewesen sein. Ich merke naemlich schon, wie mir das Messer in der Hose wieder aufgeht.

    :xywave:

    #FreeMeekMill

  • Okay kann ich natürlich aus der Ferne nicht beurteilen, aber was ist mit der Aussage, dass die mit 2000 Leuten zu Scotland Yard zum demonstrieren gegangen sind?

    Warum willst du jetzt nicht mehr weiterdiskutieren? Hier wird doch nicht beleidigt o.Ä. was ich mal richtig angenehm in solchen Diskussion finde. Ich denke im Großen und Ganzen unterscheiden sich die Standpunkte hier eh nicht sonderlich...

  • Warum willst du jetzt nicht mehr weiterdiskutieren? Hier wird doch nicht beleidigt o.Ä. was ich mal richtig angenehm in solchen Diskussion finde. Ich denke im Großen und Ganzen unterscheiden sich die Standpunkte hier eh nicht sonderlich...

    Das hat nichts mit euch hier im Forum zu tun. Aber durch das ganze - gepaart mit meinen "unschoenen" Ereignissen mit Jugenlichen in East London - bin ich doch mehr emotional aufgewuehlt als ich es gerne haette. ;)

    #FreeMeekMill

  • [QUOTE=datajunk;1108467

    Man stelle sich vor, die marodierenden Horden würden sich in Richtung West End aufmachen. So schnell könnte man mE gar nicht ins Inet tippen, wie sich die Polizei mit aller Gewalt dagegen stellen würde.
    Das perverse ist doch gerade, dass mit der immer weiter klaffenden Schere auch eine eine Entpolitisierung der Massen einhergeht, frei nach dem Motto '...das hilft doch eh nix.' Und damit fehlt letztlich auch die Zielrichtung.

    Gerade gefunden:

    Is rioting the correct way to express your discontent?
    'Yes,' said the young man. 'You wouldn't be talking to me now if we didn't riot, would you?'[/QUOTE]

    Also in Griechenland teilweise (deutliche Ausnahmen gab es) und in Spanien tatsächlich gibt es auch friedlichen Protest und mediale Aufmerksamkeit. Das schließt sich also nicht aus.

    Und die nächste Frage die sich anschließt. Nur weil man Aufmerksamkeit hat, heißt es nicht das man wie auch immer vorhandene Ziele erreicht.

    R.I.P J.Johnson


  • Und die nächste Frage die sich anschließt. Nur weil man Aufmerksamkeit hat, heißt es nicht das man wie auch immer vorhandene Ziele erreicht.

    Ja aber ohne Aufmerksamkeit seine Ziele zu erreichen, ist wohl auch ausgeschlossen.

  • Also in Griechenland teilweise (deutliche Ausnahmen gab es) und in Spanien tatsächlich gibt es auch friedlichen Protest und mediale Aufmerksamkeit. Das schließt sich also nicht aus.

    Na, dann frag dich doch mal, was exakt mit diesen Protesten erreicht wurde und welche Implikationen, jenseits von simplen Beteuerungen etwas zu verändern, sich hieraus ergeben haben.

    Zitat

    Und die nächste Frage die sich anschließt. Nur weil man Aufmerksamkeit hat, heißt es nicht das man wie auch immer vorhandene Ziele erreicht.

    Du näherst Dich dem Kern des Problems. Warum soll ich mir dann weiterhin die Mühe machen, aufwendige Protestplakate zu malen, wenn nachher eh nix passiert, also der offensichtliche Missstand nicht beseitigt wird?

    Ich persönlich warte ja immer noch sehnsüchtig darauf, dass ein solcher Riot mal in eine Börse oder die Aufsichtsratssitzung der Deutschen Bank schwappt. Wenn ich mir überlege, welche Ankündigungen im Anschluss an Lehmann getätigt wurden, hinsichtlich einer Verbesserung des Status Quo und Regulierung des Kapitalmarktes, und wie wenig davon umgesetzt worden ist.....

    Hab ich eigentlich noch Benzin, ein Glas, ein Stück Stoff und ein paar Streichhölzer daheim? :paelzer:

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long


  • Du näherst Dich dem Kern des Problems. Warum soll ich mir dann weiterhin die Mühe machen, aufwendige Protestplakate zu malen, wenn nachher eh nix passiert, also der offensichtliche Missstand nicht beseitigt wird?

    Wir sind und also nur in der Wahl der Mittel uneinig. Ich bin da der Meinung, dass Gewalt von Minderheiten nicht zulässig sind.
    Denn kleine Gruppen haben den Vorteil, dass sie sich besser organisieren können und damit in ihrer Wirkung sehr groß. In London leben 8+Millionen Menschen.
    Davon waren ein paar hundert am Randalieren, dennoch wir ihrem "Problem" nun sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt. Worauf ich hinaus will: Diese kleine Gruooe kann der Maße Ihren Wilen durch Gewalt aufzwingen.
    Lösung hier dann: Gegengewalt?

    R.I.P J.Johnson

  • Ok, mal meine 5 penny dazu:

    Es handlet sich nicht um Unruhen in Grossbritannien, sondern England. Die naechsten Laender die dem Koenigreich angehoehren - Wales und Schottland- haben die Riots nicht!!!

    Desweiteren machen solle Aktionen natuerlich alles viel besser! Ist alles prima, nein sicherlich nicht, aber mittlerweile wird die Aktion von letzten Donnerstag nur noch als Entschudligung dafuer genommen, das man mal umsonst einkaufen darf und "Grosse Jungs" spielen kann. Es sind zu 95% Kinder und Junge Erwachsene. Wodrueber wollen die sich beschweren? Und dazu: wenn ich 16 Jaehrige Kinder oder juenger sehe wie sie in die Kamera schreien, sie holen sich die Steuern zurueck, koennt ich kotzen. Dann beschweren sich die selben ueber fehlende Jobs und zuenden wenig spaeter ein grosses Moebelhaus an und in London fackelt man das Sony Warehouse ab... Das macht die Sache besser.... :-/ das zeigt was da nachts fuer Schwachmaten rumlaufen!

    Daher meine, wenn auch radikale Meinung:

    Leinen los und drauf! Mit plastikmonition erstmal anfangen. Alle, die juenger Als 21 sind haben ab 23 uhr nichts mehr auf der strasse zu suchen bis Ruhe ist, daher einstecken! Alle Bilder auf eine Seite veroeffentlichen die die Thugs zeigen bei stehLen, randalieren etc und scheiss auf Die Gesetze die dies selbst fuer die Polizei verbieten. In einer Saache hat Cameron naemlich recht: if you can commit those crimes, you can be accountable for these crimes! Dazu waere es vielleicht mal ok, der Polizei fuer die naechsten Tage eine geWisse Immunitaet zu geben, damit man diesen Schwachkoepfen mal auf den Deckel hauen kann.

    Angenehmerweise bilden sich in den Staedten auch Gruppen die sich gegen die Riots wehren und ales zusammen genommen sieht man ganz deutlich, das die Riots fast aussschliesslich von Vollidioten durchgefuehrt werden! Manche sind auch noch so clever und wollen Riots ueber eine Facebookseite starten, da hat man tatsaeclich 2 unter 18 Jaehrige erstmal vorsorglich verhaftet....

    Das was im moment ablaeuft hat keine Ziele, daher habe ich auch kein Verstaendnis. Es kommt keine Message rueber, keiner will damit was bezwecken. Warum werden zb nur Electronicshop gelootet, b&o, comet, sony etc.... Von Primark laesst man die Finger.

    Noch ne theorie: waere der Kerl letzte Woche mit der Waffe weiter rumgelaufen und haette dann so einen Amoklauf wie in Norwegen gestartet, waere das grosse Chaos hier gewesen und die Frage wuerde gestellt, warum man nicht reagiert hat!

    So, der naechste bitte.

    :conf:

    2 Mal editiert, zuletzt von Markus (10. August 2011 um 19:51)

  • ich kann das durchaus nachvollziehen. und dass man diejenigen welche man erwischt auch strafrechtlich verfolgt sollte ausser frage stehen.

    aber mal im ernst. selbst wenn du alle zusammen erwischt, in einen kerker sperrst und den schlüssel wegwirfst, wäre damit das problem gelöst?

    gibt es wirklich die ansicht, dass dies einfach eine "kaputte" (teil-)generation ist welche egal welches umfeld man ihnen entgegengebracht hätte, unweigerlich zu einem randalierenden, zerstörenden mob mutiert wäre? die ansicht, dass wenn man diese leute jetzt erwischt und entsprechend bestraft das problem aus der welt geschafft ist? die ansicht, dass dies kein grundsätzliches problem ist, sondern lediglich eine einmalige, niemals wiederkehrende konstellation?

    man kann diese leute gerne als "sozialen abschaum" bezeichnen. aber dann muss man sich einweigerlich mit dem gedanken befassen wieso diese leute zu "sozialem abschaum" wurden...

  • Dazu waere es vielleicht mal ok, der Polizei fuer die naechsten Tage eine geWisse Immunitaet zu geben, damit man diesen Schwachkoepfen mal auf den Deckel hauen kann.

    So wie es die Iraner vorgemacht haben, raight?