Chicago Bears Preview 2011
Rückblick auf 2010
Die Saison 2010 begann mit einer großen Kontroverse: Die Bears gewannen 19-14 gegen die Lions. Sekunden vor Schluss hatte Calvin Johnson allem Anschein nach den spielentscheidenden Touchdown erzielt, ließ den Ball aber zu früh los und die Referees gaben den Pass incomplete.
Einen Auswärtssieg beim selbsternannten Super Bowl Anwärter Dallas Cowboys und einen knappen Heimsieg gegen die Erzrivalen und späteren Super Bowl Sieger aus Green Bay und die Bears standen bei 3-0, was ihnen nicht einmal die kühnsten Optimisten vor der Saison zugetraut hatten.
Dann begannen die Seuchen-Wochen: Erst verlor man bei den New York Giants nicht nur das Spiel, sondern auch den Starting Quarterback, was aber nach den 10 Sacks keinen verwundern mag. Im nächsten Spiel konnten die Bears bei den indisponierten Panthers unter der Führung von Todd "Tom" Collins zwar noch gewinnen, danach setzte es zwei völlig unnötige Heimniederlagen gegen die Redskins und Seahawks und man ging mit 4-3 in die Bye Week.
Nach der Bye Week lief es dann erheblich besser. Es gab 5 Siege in Serie: Gegen die Bills, Vikings, Dolphins (zu 0), Eagles und Lions. In Woche 14 setzte es dann zwar eine derbe Klatsche im heimischen Soldier Field, dafür konnte man eine Woche später in Minnesota und danach in einem umkämpften Shootout gegen die Jets den Sieg der Division sichern, nachdem sich die Packers eine Niederlage in Detroit erlaubten. Auch eine Niederlage im Lambeau Field in Woche 17 konnte daran nichts mehr ändern: Die Bears holten 11 Siege, gewannen die Division und übertrafen alle Erwartungen. Als #2 Seed hatte man sogar eine Woche Pause vor dem Einstieg in die Playoffs.
Nachdem man die Seahawks ziemlich mühelos besiegte und der #1 Seed Atlanta verlor, stieg im Soldier Field das NFC Championship Game, das Spiel der Spiele, die Rivalry der Rivalries: Bears gegen Packers. Leider spielten die Bears in der ersten Halbzeit eine ziemliche Grütze zusammen und die Packers zogen davon. Als sich Jay Cutler am Knie verletzte, starben die letzten Hoffnungen der Bears Fans. Todd "Tom" Collins zeigte (wie schon in der ganzen Saison) eine unterirdische Leistung, und Lovie Smith setzte auf Risiko und brachte mit Caleb Hanie den dritten QB. Hanie startete sogleich eine furiose Aufholjagd und es wurde nochmal richtig spannend. Leider reichte es am Ende dann doch nicht mehr und die Packers zogen in den Super Bowl ein, den sie dann gewannen.
Offseason
Abgänge:
QB Todd Collins (Karriereende)
RB Chester Taylor (Cardinals)
RB Garrett Wolfe (derzeit arbeitslos)
WR Devin Aromashodu (Vikings)
WR Rashied Davis (Lions)
TW Brandon Manumaleuna (derzeit arbeitslos)
TE Desmond Clark (derzeit arbeitslos)
TE Greg Olsen (Trade zu den Panthers)
C Olin Kreutz (Saints)
OT Kevin Shaffer (derzeit arbeitslos)
DT Tommie Harris (derzeit arbeitslos)
DT Marcus Harrison (derzeit arbeitslos)
LB Pisa Tinoisamoa (derzeit arbeitslos)
LB Rod Wilson (derzeit arbeitslos)
CB Joshua Moore (derzeit arbeitslos)
S Josh Bullocks (derzeit arbeitslos)
S Danieal Manning (Texans)
P Brad Maynard (derzeit arbeitslos)
Zugänge:
RB Marion Barber (Cowboys)
WR Roy Williams (Cowboys)
WR Sam Hurd (Cowboys)
TE Matt Spaeth (Steelers)
C Chris Spencer (Seahawks)
DT Amobi Okoye (Texans)
S Brandon Meriweather (Patriots)
P Adam Podlesh (Jaguars)
Draft:
29. OT Gabe Carimi, Wisconsin
53. DT Stephen Paea, Oregon State
93. S Chris Conte, California
160. QB Nathan Enderle, Idaho
195. LB J.T. Thomas, West Virginia
Der Abgang des langjährigen Centers und Teamleaders Olin Kreutz schmerzt natürlich ganz besonders. Angeblich ging es um lediglich 500.000 Dollar, was es noch unverständlicher macht, warum man ihn gehen ließ. Die Team Chemistry hat dadurch einen Knacks bekommen.
Greg Olsen wurde getradet, weil er als Spielertypus nicht ins System Martz passt.
Von den Neuzugängen fielen vor allem Barber und Okoye positiv in der Preseason auf. Mit Adam Podlesh bekommen die Bears endlich mal wieder einen guten Punter, Maynard hatte zuletzt einfach nicht mehr die Länge, um auf dem Roster bleiben zu können.
Auf Gabe Carimi ruhen die Hoffnungen der Bears Fans, endlich mal einen vernünftigen Left Tackle zu bekommen.
Front Office
Head Coach: Lovie Smith
Offensive Coordinator: Mike Martz
Defensive Coordinator: Rod Marinelli
Special Teams Coordinator: Dave Toub
General Manager: Jerry Angelo
Die Bears beschäftigen mit Marinelli, Martz und Offensive Line Coach Mike Tice drei ehemalige Head Coaches. Unter dem neuen DC Marinelli spielte die Defense 2010 überraschend stark, die Offense ließ dagegen zu wünschen übrig.
Offense 2011
Quarterback
#6 Jay Cutler, #12 Caleb Hanie, #10 Nathan Enderle
Jay Cutler ist die unumstrittene Nummer Eins. Seine Interceptions sanken 2010 im Vergleich zum Vorjahr, dafür wurde er sehr häufig gesackt. Caleb Hanie hat sich mit einem starken Auftritt im Championship Game den Backup Posten gesichert, Rookie Enderle komplettiert das Feld.
Running Back
#22 Matt Forte, #24 Marion Barber, #32 Kahlil Bell
Nachdem man in den letzten Jahren immer mit 4 Backs in die Saison ging, hat Garrett Wolfe den Cut dieses Jahr nicht überstanden. Matt Forte wird starten, Barber wird der Goal Line Back, den die Bears schon länger suchen.
H-Back
#86 Kyle Adams
Den klassischen Fullback gibt es im Martzschen System nicht. Kyle Adams (ein UDFA) übernimmt den Posten des H-Backs
Wide Receiver
#11 Roy Williams, #23 Devin Hester, #80 Earl Bennett, #13 Johnny Knox, #81 Sam Hurd, #18 Dane Sanzenbacher
Die Hoffnungen ruhen darauf, dass Roy Williams an seine Glanzzeiten in Detroit (ebenfalls unter Martz) anknüpfen kann. Devin Hester spielt den zweiten Receiver, Earl Bennett steht im Slot. Johnny Knox hat seinen Startplatz verloren, was in Chicago kontrovers diskutiert wurde. Dane Sanzenbacher spielte als Rookie ein starkes Camp.
Tight End
#87 Kellen Davis, #89 Matt Spaeth, #86 Kyle Adams
In der Air Martz soll der Tight End vor allem eins: Blocken. Kellen Davis übernimmt den Startplatz von Greg Olsen, der per Trade in Carolina landete. Matt Spaeth stellte schon bei den Steelers seine Blockfähigkeiten unter Beweis.
Offensive Line
LT: #73 J'Marcus Webb
LG: #74 Chris Williams
C: #63 Roberto Garza
RG: #60 Lance Louis
RT: #72 Gabe Carimi
Backups: #68 Frank Omiyale, #70 Edwin Williams, #67 Chris Spencer,
The same procedure as every year. Naja, nicht ganz, denn Olin Kreutz reißt ein dickes Loch, dass man kaum ersetzen kann. Die Blindside von Jay Cutler soll Webb beschützen, ein talentierter Spieler, der aber bereits letztes Jahr auf der rechten Seite Probleme mit der Pass Protection hatte. Ein mindestens ebenso großes Fragezeichen steht hinter Lance Louis. Chris Williams und Roberto Garza lassen sich in die Kategorie brauchbar einordnen. Rookie Carimi soll mittelfristig auf die linke Seite wechseln, fängt aber erstmal als Right Tackle an.