Meinst du jetzt in den alten EU Ländern oder die Weltwirtschaft als Gesamtes? Denn das sind natürlich zwei unterschiedliche paar Schuhe.
Das sind eben nicht "zwei unterschiedliche paar Schuhe". Es kann sinnvollerweise nur um alle Beteilgten gehen, also um die gesamte Weltwirschaft. Da sehen wir, dass allein (!) in China sich in 3 Jahrzehnten eine Mittelschicht herausgebildet hat, die etwa so groß ist wie die Gesamtbevölkerung der EU. Nun behauptet niemand, dass die EU in Armut versinkt, sondern dass es da problematische Teilbereiche gibt. Rechnet man die aber gegeneinander auf, geht es "den" Menschen nicht schlechter, sondern besser.
Jaha, siehst du, dass was falsch läuft?
Es läuft immer etwas falsch, das ist doch gerade Teil meines Arguments! Andere Systeme sind an solchen Fehlern aber zerbrochen, das gegenwärtige eben nicht, was meine These von der Flexibiliät bestätigt.
Wo? Weltweit? Denn in Deutschland ist die Bevölkerung in den letzten 40 Jahren mal eben um knapp 3 Mio gestiegen. Als "stark" bezeichne ich was anderes...
Ja weltweit. Der pure Egoismus einer rein deutschen Sicht hilft da nicht weiter. 1950 lag die Weltbevölkerung bei 2,5 Milliarden, 2000 bei über 6 Milliarden. Der Kannibalismus ist trotzdem nicht zur allgemein akzeptierten Ernährungsform aufgestiegen, weil das "System" eben für genug Reichtum und Nahrung sorgt, um auch die zum weitaus größten Teil zu versorgen.
Die höhere Lebenserwartung liegt daran, dass die medizinischen Fortschritte gemacht wurden UND das die Menschen durch die technischen Errungenschaften nicht mehr so körperlich belastet werden. Der rapide Anstieg des Dienstleistungssektors hat da wunderbar zu beigetragen.
Völlig richtig, nur fiel dieser Fortschritt nicht vom Himmel, sondern er ist ein Ergebnis eines "Systems". Andere Systeme waren dazu offensichtlich nicht in der Lage. Es gibt da kein Naturgesetz, wie andere Gesellschaften vorgeführt haben.
Du nimmst das Ergebnis zur Kenntnis, ignorierst aber die Ursache. Ein Beispiel. China war bis vor wenigen Jahrzehnten in industrieller Hinsicht bestenfalls für Fahrräder belannt. In dem Augenblick, in dem die Wirtschaft auf "westlichen Kapitalismus" umgestellt wurde, stieg sowohl die Produktion als auch die Innovation an. Wenn man nicht von absurden Zufällen ausgeht, muss man zu dem Ergebnis kommen, dass es hier einen ZUsammenhang gibt.
Ich beziehe mich weiterhin auf die alten EU Staaten. Alle können essen, geschenkt.
Das ist nicht geschenkt, sondern eine tolle Errungenschaft, die ich nicht kleinreden möchte, um in einer Diskussion toll dazustehen.
Jedoch musste man vor 30 Jahren als Fließbandarbeiter noch nicht bei der Arge vorbeischauen um seine Lohnaufstockung zu holen, damit man zumindest das Niveau eines Arbeitslosen erreicht. Jeder 5. Arbeitnehmer verdient weniger als 8,50 Euro die Stunde. Netto bleiben dir da knapp mehr als 1000 Euro = Existenzminimum! Klar, vor 30 Jahren war das viel Geld, nur heute leider nicht mehr.
... und trotzdem lebt man besser als früher, weil man für das geringere Geld bessere Produkte bekommt. Du musst dir immer nur eine Frage stellen: Wann hättest du lieber gelebt? 1980 als Vollzeitarbeiter oder 2012 als Hartz-IV-Empfänger? Das ist zugegebenermaßen überspitzt, aber der Kern stimmt: Es geht uns heute besser als früher, auch wenn es sicherlich auch Verlierer gibt. Nur darf man die Verlierer - so zumindest mein Argument - nicht ohne die Gewinner sehen.
Warts ab...die Reallöhne fallen jährlich und wenn ich nicht komplett falsch informiert bin, sind die Menschen vor 30-40 Jahren auch nicht auf den Straßen verhungert. Ich mag mich aber irren...
Von welchen Reallöhnen redest du. Deutschen? Klar! Aber bloss weil wir in manchen Bereichen tatsächlich zu den Verlierern gehören, heißt das nicht, dass das System nicht funtkioniert.
Ich bin da weniger national orientiert. Mich interessiert erstmal nicht, an welche Nationen welcher Anteil der des Kuchens geht, sondern dass der Kuchen schneller wächst als die Leute, die ein Stück abhaben wollen. Hunderte von Millionen von Menschen in den BRIC-Staaten machen unsere Verlierer mehr als wett.
Es geht mir aber um was anderes. Das Grundübel unserer Wirtschaft ist die VERZINSTE Geldwertschöpfung. Diese zwingt die Staaten zum ewigen Wachstum und das sowas nicht funktionieren kann und es deshalb zum Zusammenbruch führen muss, ist doch wohl eindeutig. Die Juden und Muslime wissen das, warum die Christen nicht?
Alle Staaten sind im bisherigen System zum Wachstum gezwungen, weil allein schon der jährliche Produktivitätsfortschritt die Gesellschaften dazu zwingt, durch INNOVATION neue Arbeitsplätze zu schaffen, damit die alten Arbeiter neue Jobs in neuen Industrien finden. Das ist kein Makel, sondern Erfolgsgeheimnis.