Miami Dolphins Offseason 2019

  • An 151 nehmen wir Andrew Van Ginkel, LB, Wisconsin.

    Den hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm, wenngleich ich mich auch dieses Jahr mit der LB-Class nicht ganz so intensiv beschäftigt habe. Habe gerade fix zwei Scouting Reports über ihn gelesen, die sich beide nicht soooo überzeugend anhörten. Muss wohl 2017 eine wirklich gute Saison gespielt haben und dann 2018 etwas schwächer gewesen sein. Dazu ist er ein wirklich guter Athlet. Projected wohl als passing-down specialist OLB, der als Blitzer und in Coverage seine Stärken hat, aber gegen den Lauf zu soft ist. Dazu kann ein athletischer late-round LB natürlich den Special Teams auch nie schaden.

    Trotzdem hätte ich an dieser Stelle andere Spieler gepickt. Wenn man BPA picken will, hätte ich DE Omenihu, DE Jackson oder C Gaillard geholt. Wenn es unbedingt ein LB sein sollte, hätte ich hier Wilson (Bama, ging 4 Picks später), Hollins (Ducks, ging 5 Picks später) oder Cashman (Minnesota, ging 6 Picks später) präferiert. Mit Van Ginkel kann ich bisher leider nicht viel anfangen, hoffe aber, dass er mich eines Besseren belehren kann und mehr ist als nur ein Special Teamer. In meinen Augen die erste echte Enttäuschung unseres diesjährigen Drafts.

    Jetzt erst wieder knapp 50 Picks warten...

    3 Mal editiert, zuletzt von burnum (28. April 2019 um 00:17)

  • Ja, fühlt sich für mich auch falsch an, wenn ich so auf das Board schaue. C Pierschbacher ging direkt nach uns. Und jetzt gehen hier andere LB, die ich auch gerne in Miami gesehen hätte.

    Van Ginkel ist ein athletisches Viech mit Elite Speed aber etwas undersized.

  • Pierschbacher, Wilson, Hollins, Cashman, jetzt auch noch Omenihu - direkt nach unserem Van Ginkel Pick wird mein verbliebenes Board leergefegt...

    Edit: Jetzt auch noch Jackson...

    Einmal editiert, zuletzt von burnum (27. April 2019 um 21:00)

  • An 202 picken wir Isaiah Prince, OT, Ohio State. Am College hat Prince 3 Jahre lang RT gespielt. Er hat tolle athletische Voraussetzungen (groß, lange Arme, beweglich, stark), aber technisch ist er noch sehr raw. Auch wenn wir eigentlich ein großes Loch auf RT haben, wäre es für Prince wohl besser, wenn er erst ein Jahr als Swing Tackle (Backup für beide OT-Positionen) lernen könnte und seine Technik (vor Allem hand-placement in pass-protection) verbessern könnte. Besserer Runblocker als Passblocker. Für einen Switch nach innen auf Guard spielt er m.E. zu aufrecht und könnte mit seiner Länge (6'6" 1/2, also in etwa 2,00 Meter) leverage-probleme bekommen, daher würde ich ihn auch in der NFL als reinen Tackle sehen.

    Value meets need - sehr guter Pick in meinen Augen, auch wenn man von einem late 6th rounder nicht erwarten sollte, dass er direkt Starter wird. Er ist einer der Spieler, die ich auf meiner Liste heute Mittag vergessen hatte.

    2 Mal editiert, zuletzt von burnum (28. April 2019 um 00:17)

  • An 233 picken wir Chandler Cox, FB, Auburn. Dass wir einen FB draften finde ich wenig verwunderlich, die Patriots haben knapp 40% ihrer Snaps mit James Develin gespielt. Ich hatte eher mit Ingold von Wisconsin gerechnet. Cox kenne ich nicht, kann daher nicht viel zu ihm sagen. Local kid, gebürtig aus Apopka, Florida. Ehemaliger Highschool QB.

    Auch wenn ich den Spieler nicht gut kenne finde ich es gut, dass wir künftig wieder einen echten FB im Kader haben, daher mag ich den Pick, auch wenn man einen FB vielleicht auch als UDFA bekommen hätte und ich hier lieber einen meiner Lieblinge (z.B. Jelks, Dortch, Bingham, Russell, Sills) gesehen hätte. Natürlich ist mir klar, dass die Jungs in Miami alles Profis sind und beim Scouting sicher deutlich kompetenter als ich sind. Trotzdem hat ja irgendwie jeder von uns ein paar Lieblingsspieler, da finde ich es legitim, dass man die auch gerne bei seinem Team gepickt sehen würde - auch wenn das natürlich immer stark subjektiv ist.


    An 234 picken wir Myles Gaskin, RB, Washington. Gaskin hatte am College immense production (4 year starter, alle 4 Saisons über 1200 yards) und hat daher natürlich schon ordentlich Meilen auf seinen Reifen. Etwas undersized und ohne echten deep-speed (4.58 40-time), passt am besten in ein outside zone blocking scheme (was im Übrigen auch für Kenyan Drake gilt). Guter Receiver aus dem Backfield, kann oft den ersten Tackler aussteigen lassen, ist aber in pass-protection körperlich überfordert. Gute Vision fürs hole, aber wenig power für inside runs. Sehe ihn als soliden Backup, der in einer Rotation durchaus seine Rolle haben könnte (z.B. als Receiving Back), sehe ihn aber nicht als Starter und sehe auch kein besonders großes Upside bei ihm. Solider, sicherer Pick - aber halt keiner, der eine Offense tragen kann (sollte man allgemein von einem 7th rounder auch nicht erwarten).

    Ich hatte an der Stelle mit Ozigbo (Nebraska) und Williams (Washington State) noch 2 andere RB vor ihm, aber einen #3 RB brauchen wir nach dem Abgang von Frank Gore noch auf dem Roster. An der Stelle guter Value und relativ sicherer PIck.

    4 Mal editiert, zuletzt von burnum (28. April 2019 um 00:23)

  • Folgende Spieler fände ich für Miami gute fits als UDFA (die Fettgedruckten hätte ich besonders gerne):

    QB Rypien, Boise State - Broncos
    RB Ozigbo, Nebraska - Saints
    RB Scott, Michigan State
    RB Williams, Washington State - Chiefs
    FB Ingold, Wisconsin - Raiders
    WR Dortch, Wake Forest - Jets
    WR Hall, Missouri - Bears
    WR Sills, West Virginia - Bills
    WR Meyers, NC State - Pats
    WR Johnson, Buffalo
    WR Morgan, Nebraska - Bengals
    WR Doss, UC Davis
    WR Hart, Georgia State - Colts
    WR Christian, Marist
    WR Zaccheaus, Virginia - Falcons
    TE Parham, Stetson
    OT Hyatt, Clemson - Cowboys
    OG Benzschawel, Wisconsin
    DT Willis, Miami - Ravens
    DT Huggins, Clemson
    DT Wise, Kansas - Cowboys
    NT Sagapolu, Wisconsin
    OLB Bingham, Arkansas State
    LB Coney, Notre Dame - Raiders
    CB Baity, Kentucky
    SS Bell, Fresno State

    2 Mal editiert, zuletzt von burnum (28. April 2019 um 11:40)

  • @burnum

    Wieso würdest du ihn tolll finden?
    RB Ozigbo, Nebraska

    Weil ich ihn für einen talentierten RB halte und mich wundere, warum er nicht gedrafted wurde (mögliche injury oder character issues kann ich natürlich vom heimischen Sofa aus nicht beurteilen). Hatte ihn ungefähr für Runde 5-6 auf dem Schirm. Halte ihn für besser als einige der gedrafteten RB.

  • Liste unserer UDFA:

    WR Preston Williams (Colorado State) - size/speed freak mit injury- und character concerns
    WR Trent Irvin (Stanford) - größerer Slot WR (6'2"), solider route runner, war als Kind Schauspieler in Werbespots (u.a. für Microsoft, Nissan und Subway) ;)
    WR Darrell Langham (Miami)
    OL Ryan Anderson (Wake Forest)
    OL Shaq Calhoun (Mississippi State) - hat am College RG gespielt, 6'2", 310 lbs, ehemaliger Basketballer
    OL Aaron Monteiro (Boston College)
    DE Jonathan Ledbetter (Georgia) - 5-tech DE, nicht besonders explosiv, aber gute Technik
    DE Dewayne Hendrix (Pittsburgh) - 6'4", 265 lbs, letzte Saison 4,5 Sacks
    LB Terrill Hanks (Nex Mexico State) - ehemaliger Safety, solider Allrounder aber kein guter Athlet (4.98 40-time)
    LB Tre Watson (Maryland) - guter Tackler in der Mitte des Feldes, athletisch limitiert, schwach in Coverage, Mike Hull 2.0
    CB Montre Hartage (Northwestern) - physischer CB an der LOS, in down-field Coverage mangels deep-speed oft verloren (4.68 40-time), guter Special Teamer
    CB Nik Needham (UTEP) - physischer press CB
    CB Tyler Horton (Boise State)
    CB Jhavonte Dean (Miami)
    S Rob Rolle (Villanova) - speedy Safety (4.49 40-time), hat am College oft als Centerfielder gespielt
    P Stone Wilson (FAU)
    LS Wes Farnsworth (Nevada) - alle Jahre wieder ein LS, der es im Camp mit John Denney aufnehmen darf

    Ich denke dieses Jahr haben durchaus einige UDFA die Chance, unser 53er Roster zu schaffen - was allerdings hauptsächlich an unserem auf vielen Positionen sehr schwachen Roster liegt. Vor Allem auf WR Williams, DE Ledbetter, LB Hanks und die beiden CB Needham und Hartage bin ich gespannt.

    4 Mal editiert, zuletzt von burnum (28. April 2019 um 22:24)

  • Liste unserer UDFA:
    ...
    WR Trent Irvin (Stanford) - größerer Slot WR (6'2"), solider route runner, war als Kind Schauspieler in Werbespots (u.a. für Microsoft, Nissan und Subway) ;)
    ...

    was du alles weißt :rotfl:

    Was evtl noch zu erwähnen wäre, dass DE Jonathan Ledbetter (Georgia) einige Male durch den Drogentest gefallen ist! Was da genau vorgefallen ist weiß ich nicht, aber ganz sauber scheint der nicht zu sein.

    Edit: sorry Verwechslung es war WR Williams der durch die Drogentest gefallen ist.
    DE Jonathan Ledbetter hat aber mal in Arrest gesessen weil er besoffen Auto gefahren ist. Womit die Amis nicht spaßen.

    Also beide etwas vorbelastet aber mal sehen wie sie sich im Team fügen und hoffentlich ihre Chance nutzen.

    2 Mal editiert, zuletzt von ViolenceDance (28. April 2019 um 13:18)

  • Weil ich ihn für einen talentierten RB halte und mich wundere, warum er nicht gedrafted wurde (mögliche injury oder character issues kann ich natürlich vom heimischen Sofa aus nicht beurteilen). Hatte ihn ungefähr für Runde 5-6 auf dem Schirm. Halte ihn für besser als einige der gedrafteten RB.

    hab gerade gesehen das die saints ihn als udfa aufgenommen haben.

  • Sollten die Dolphins an 13 picken, dann hätte ich kein Problem mit Haskins, falls er da sein sollte. Alle anderen QBs wären für mich persönlich die par force Definition von Reach und ebenfalls katastrophal. Bestenfalls ist einer aus Jonah Williams/Jawaan Taylor/Clelin Ferrell noch da und ich hätte auch absolut kein Problem damit, wenn die Phins an dieser Position den Zettel mit einem dieser Namen einreichen. Das wäre okay.

    Kein Uptrade und kein Reach für einen QB. :thup: Christian Wilkins an 13 ist vielleicht nicht der most sexy pick, aber man landet einen faszinierenden Spieler on- und off-field in South Beach.

    Zitat

    Am liebsten sähe ich jedoch ein Szenario mit einem oder zwei Downtrades, der den Phins mehr Munition für die 2. und 3. Runde in diesem Jahr sowie optional einen First-Rounder für 2020 bringt. [....] Ein Draft-Szenario ohne zusätzlich Munition für 2019/2020 wäre automatisch für mich ein Draft-Grade B-/C+, egal wie positiv die Picks sein sollten.


    Man hat zwar in der ersten Runde keinen Downtrade gemacht, aber man durfte in der zweiten Runde mit den Saints traden und hat deren Zweitrundenpick 2020 bekommen (Hello, Jeff Ireland! und danke). Mit diesem Downtrade hat man sich QB Josh Rosen gesichert von den Cards gesichert. Ich sag mal so: Das ist in der Gesamtheit für mich ein Move, den wir so definitiv mit Tannenbaum nie gemacht hätte. Der hätte wahrscheinlich direkt #13 zu den Cards geschmissen noch in der Nacht auf Freitag. Ich liebe die Geduld, die unser FO in dieser Sache an den Tag gelegt hat. #newmiami :thup:

    Zitat

    Mein Traumszenario wäre: 1-2 Tradedowns, einen Second und einen weiteren 3rd 2019, dazu einen 1st und/oder 2nd 2020 und dann landet man von 13 irgendwo in der Range 28-31 und pickt Chase Winovich! (für mich ein guilty pleasure und ein man crush. Sorry, burnum. :saint: ). Alternativ gilt hier auch best O-Liner available: je nachdem, ob ein Dillard, Bradburry oder Ford noch da sein sollte. Das wäre ein absolutes A+ Szenario für mich. Burnum sieht das sicher anders.


    Gut, Träume bleiben meistens Träume. Insofern ist das natürlich keine Überraschung, dass die Dolphins nicht auf mich gehört haben. Winovich jetzt ausgerechnet bei den Patriots zweimal jährlich zu sehen wird weh tun. Zudem ging er erst in Runde drei. Ausgerechnet einen Pick vor uns. :S

    Zitat

    Ansonsten: Double-down auf D-Line und O-Line (ich kann mir auch vorstellen, dass eine positionsgruppe dreifach adressiert wird bei ausreichend Munition), ein Safety, ein Corner sind für mich primäre big picture-Ziele für den gesamten Draft.


    Kein Safety, kein Corner, auch kein Edge-Rusher (AVG ist es nicht!) ... aber mit Michael Deiter und OT Prince zwei Spieler, die möglicherweise früher als später starten könnten. 3 der Picks gingen auf die Trenches. Q.e.d. Und mit einem Fullback sind wir definitiv wieder im Power-Football angelangt. :thup:

    Zitat

    Spieler, die ich auf keinen Fall heute Abend an 13 bei den Phins sehen möchte oder alternativ später: Brian Burns, Rashan Gary, die beiden Devins, Daniel Jones, Jeffery Simmons.

    :thup:

    Zitat

    Nachdem 2014 (James), 2016 (Tunsil) und 2018 (Fitzpatrick) die geraden Jahre in letzter Zeit ziemliche Hits waren, waren die ungeraden Jahre mit 2013 (Dion Jordan), 2015 (DeVante Parker) und 2017 (Charles Harris) ziemliche misses (aus verschiedenen Gründen: persönliche Probleme, Verletzungen und scheme-fit). Hoffen wir einfach, dass der diesjährige Pick diesen Trend durchbrechen kann.


    Die Bewertung kann man natürlich jetzt schwerlich treffen, aber ich habe berechtigte Hoffnungen, dass der diesjährige Pick das schaffen wird. :thup:

  • Ich schaue nochmal zurück auf unsere ursprüngliche Ausgangsposition und vergleiche diese dann mit dem, was wir schlussendlich rausgeholt haben. Auch wenn er offiziell kein Rookie mehr ist, beziehe ich Josh Rosen mal als Teil dieser Draft Class mit ein.

    Ursprüngliche PIcks:
    1-13
    2-48
    3-78
    4-116
    5-151
    7-233
    7-234

    Schlussendlich:
    1-13 - Christian Wilkins
    (2-62 - Josh Rosen)
    3-78 - Michael Deiter
    5-151 - Andrew Van Ginkel
    6-202 - Isaiah Prince
    7-233 - Chandler Cox
    7-234 - Myles Gaskin
    2020 2nd rounder gewonnen
    2020 5th rounder abgegeben

    Durch die Trades an Day 2 haben wir im Prinzip dieses Jahr einen Drop von Runde 4 in Runde 6 hingenommen und dafür nächstes Jahr einen 5th in einen 2nd umgewandelt. Etwas vereinfacht ausgedrückt haben wir unseren 2nd rounder an #48 in Josh Rosen und einen future 2nd umgewandelt. Grundsätzlich ist das erstmal ein sehr guter Deal. Am Ende wird aber natürlich alles davon abhängen, wie gut Josh Rosen wirklich ist. Haben wir mit ihm unseren Franchise QB gefunden, war der Draft gut für uns - egal wie sich alle anderen Picks entwickeln. Franchise QB trumps everything. Sollte Rosen komplett floppen, dürften wir 2020 einen sehr hohen Pick haben und sind dann in der Verlosung um einen neuen QB. In dem Fall müsste man das Rosen-Experiment dann wohl abstempeln als "wir haben es versucht, leider hat es nicht funktioniert". Auch damit könnte ich leben. Absoluter worst-case wäre für mich, wenn Rosen sich zu einem neuen Tannehill entwickelt - talentiert genug, dass man länger an ihm festhält, aber nicht konstant gut genug, dass man ihn als Franchise QB sehen könnte. In dem Fall würde uns das Rosen-Experiment m.E. in unserem Rebuild um Jahre zurückwerfen.

    In Wilkins, Rosen und Deiter haben wir 3 relativ sichere Day 1 Starter bekommen. Van Ginkel, Cox und Gaskin traue ich zu, schon als Rookies eine Rolle als situational player zu finden. Prince sehe ich mittelfristig als potenziellen RT, aber ich befürchte er wird etwas Zeit brauchen bis er auf's Feld kann. Dazu sehe ich durchaus noch 2-3 UDFA (z.B. WR Williams, LB Hanks/Watson, CB Needham), die nicht nur das 53er Roster packen könnten, sondern auch als Rookies schon eine (kleinere) Rolle im Team spielen.

    Wie geht es jetzt weiter?
    Ich hoffe, dass man intern an den ursprünglichen Rebuilding-Plänen festhält und weiter alles daran setzt, durch den 2020 Draft wieder konkurrenzfähig zu werden. Alles Andere wäre halbherzig und nicht zu Ende gedacht. Nach außen hin MUSS man es allerdings m.E. jetzt so verkaufen, als wäre man all-in mit Josh Rosen. Rosen ist in Arizona in ein Umfeld gedraftet worden, in dem er eigentlich nur schlecht aussehen konnte und wurde dann nach einer Saison vom Hof gejagt. Wenn man nun in Miami von Anfang an Druck aufbaut und sagt "du hast 1 Jahr, sonst holen wir uns einen Anderen", läuft man damit Gefahr, dass man Rosens Selbstvertrauen (was ein QB immer braucht) völlig ruiniert und er damit auch in Miami scheitern dürfte. Rosen braucht jetzt Selbstvertrauen und das Gefühl, dass diese Franchise an ihn glaubt. An Stelle unseres Front Offices würde ich bis Anfang Januar (also bis Ende der Saison) öffentlich überhaupt keine Auskunft mehr über sportliche Ausrichtung, Rebuild oder die QB Situation über 2019 hinaus geben. Wenn Rosen 2019 floppen sollte, kann/sollte/muss man natürlich im nächsten Draft einen der Top QBs holen. Aber bis dahin muss man m.E. Rosen öffentlich den Rücken stärken und herausfinden, was man an ihm hat. Und bitte macht nicht den Fehler, Ryan Fitzpatrick eine echte Chance auf den Starterposten zu geben! Wir haben 16 Spiele um herauszufinden, was wir an Rosen haben. Fitzpatrick ist ein super Backup, er ist smart genug um zu wissen, dass er nur ein stop-gap ist und keine langfristige Lösung. Fitzpatrick ist weiterhin wichtig für uns, nur halt nicht auf dem Platz sondern eher neben dem Platz. Er hat in der NFL fast alles gesehen was ein QB sehen kann. Sein Job ist es jetzt, Rosen in seiner Entwicklung zu helfen. Fitzpatrick ist in meinen Augen ab sofort zugleich Backup QB und ein zusätzlicher QB Coach.

    Einmal editiert, zuletzt von burnum (28. April 2019 um 21:22)

  • Wie teuer war denn Rosen jetzt genau? Um es etwas analytischer zu betrachten, ziehe ich mal das Trade Value Chart hinzu:

    Der Pick den wir eigentlich in Runde 2 gehabt hätten, war 420 Punkte wert. Dazu haben wir einen (wohl recht frühen) 5th rounder 2020 abgegeben (max. 36 Punkte, falls wir 2020 in Runde 5 an #1 picken) und wir haben Pick 116 in Runde 4 abgegeben (62 Punkte). Insgesamt haben wir also maximal 518 Punkte abgegeben.
    Im Gegenzug haben wir Pick 202 in Runde 6 bekommen (10 Punkte) und einen (wohl eher späten) 2nd rounder 2020. Im schlechtesten Fall (Saints gewinnen den Superbowl und picken an 64) wären das 270 Punkte. Wir haben also mindestens 280 Punkte eingenommen.

    Unterm Strich haben wir im schlimmsten Fall (wir picken an #1, die Saints an #32) 238 Punkte für Josh Rosen investiert. Das ist ungefähr der Gegenwert von Pick #72 (Pick 8 in Runde 3). Mit jeder Position die wir später als #1 picken und/oder die Saints früher als #32 picken sinken unsere Ausgaben für Rosen. Realistisch muss man aber davon ausgehen, dass unser 5th rounder (der nach Arizona wandert) eher gegen Anfang der Runde liegen dürfte und der 2nd der Saints (der zu uns wandert) eher spät in der Runde liegen dürfte. Daher dürfte der Gegenwert für den Rosen-Trade am Ende wohl ein early-to-mid 3rd rounder sein (irgendwo zwischen #72 und den 80ern).


    Edit: Hatte ursprünglich einen Rechenfehler drin, ist jetzt bereinigt.

    3 Mal editiert, zuletzt von burnum (28. April 2019 um 22:11)

  • Nach der Zote vom letzten Jahr glaube ich, dass es Rosen auf jeden Fall nicht an Selbstvertrauen mangelt.
    Ist Clyde Christensen noch bei euch? Er wurde als QB-Guru bei uns immer gelobt. Vielleicht hilft Rosen das ja.

    Christensen ist inzwischen ein paar Meilen nordwestlich in Tampa tätig. Aber wir haben Jim Caldwell für eine ähnliche Rolle engagiert (QB Coach und Assistant HC).

  • Ich bin im thephins-Forum über ein Video gestolpert, in dem es um J. Rosens Rookie Season bei den Cards geht. Fand ich sehr interessant.
    Rosen

    Danke für den Link. Gefällt mir der Typ. Auch seine Ansprache zu seinem Channel am Ende. Vielleicht war der Trade von Rosen zu den Dolphins sein Durchbruch. Ne 1/4 Millionen Klicks, wo er sonst nicht mal 10.000 generiert. Mein Abo hat er.
    edit: Er sollte nur vor der NFL aufpassen. Filmanalyse auf Youtube. Eieiei

    Christensen ist inzwischen ein paar Meilen nordwestlich in Tampa tätig. Aber wir haben Jim Caldwell für eine ähnliche Rolle engagiert (QB Coach und Assistant HC).

    Ah, okay.

  • Wie teuer war denn Rosen jetzt genau? Um es etwas analytischer zu betrachten, ziehe ich mal das Trade Value Chart hinzu:


    Den Jimmie Johnson DVC?

    Nach dem Chase Stuart Modell sieht das übrigens so aus:

    Dolphins get: #62 (8.3 AV) + #202 (0.8 AV) + 2020 2nd rounder (min. 8.1 AV - SB Sieg der Saints vorausgesetzt) = 17,3 min. AV
    Saints get: #48 (9.9 AV) + #116 (4.3 AV) = 14.2 AV

    Aus diesem Trade gehen die Dolphins also mal mindestens mit einem Average Value von von 3.1 raus. Das entspricht nach dem Chase Stuart DVC mindestens einem Pick an 140/141 - also ein früher Fünftrundenpick.

    Dolphins get: Josh Rosen
    Cardinals get: #62 (8.3 AV) + 2020 5th rounder (max. 2.8 AV)* = max. 11.1 AV

    Das entspricht nach dem Chase Stuart DVC einem maximalen Value eines Picks an #40.

    Rechnet man beide Trades zudem gegeneinander aus mind. 3.1 - max 11.1, dann erhalten die Dolphins also Josh Rosen und geben max. den Value des Picks #65 (genau 8.0 AV) ab. Das wäre der #1 Pick in der dritten Runde - als maximaler Verlust! Sollten die Saints gar die Playoffs verpassen, dann hätte dies den Gegenwert von #80 - also einem mittleren Drittrundenpick.

    Aber schön zu sehen, dass die analytischen DVC und der von Jimmie Johnson an der Stelle so nah beieinander sind.

    Nur mal als Vergleich: die Cardinals gehen aus der Sache übrigens als klarer Verlierer raus: der Uptrade letztes Jahr brachte -6,9 AV und man bekommt max. 11,1 AV wieder. (max. 4,2 AV - Pick 118/119) Dazu ist der Wert des 10. Picks (19.9 AV) ja auch weg. Rechnet man beides weiter gegeneinander, dann haben die Cardinals mind. 15,7 AV vernichtet - mithin Pick #19 overall.


    *unter Einbeziehung der voraussichtlichen Comp Picks in der 3. und 4. Runde laut overthecap.com

  • Ja, ich habe das Jimmy-Johnson TVC genommen (also das "ursprüngliche" TVC). In meinen Augen muss man beide Trades einbeziehen und sollte sie nicht isoliert sehen. Der Saints-Trade war essenziell wichtig um den Value für den Cardinals-Trade etwas zu drücken.

    Wie dem auch sei - nimmt man beide Trades zusammen, ist der Gegenwert für Rosen irgendwo im zweiten Viertel der 3. Runde (ob nun 72 oder 80 spielt für mich keine ganz so große Rolle).

  • Absoluter worst-case wäre für mich, wenn Rosen sich zu einem neuen Tannehill entwickelt - talentiert genug, dass man länger an ihm festhält, aber nicht konstant gut genug, dass man ihn als Franchise QB sehen könnte. In dem Fall würde uns das Rosen-Experiment m.E. in unserem Rebuild um Jahre zurückwerfen.


    So, und genau darauf habe ich keine Lust.
    Das hatte ich auch früher schon geschrieben.
    Wieso wird der Rosen-Deal so oft so schön geschrieben?
    Miami schafft es nicht, sein Ding durch zu ziehen. Als ob die Situation hier groß anders als in Arizona wäre.
    Für mich fühlt sich das an wie "Fischen gehen, aber ohne Netz."
    Nennt mich ober-pessimistisch, aber ich hätte den 2. pick anders investiert.

  • Wie geht es jetzt weiter?Ich hoffe, dass man intern an den ursprünglichen Rebuilding-Plänen festhält und weiter alles daran setzt, durch den 2020 Draft wieder konkurrenzfähig zu werden. Alles Andere wäre halbherzig und nicht zu Ende gedacht. Nach außen hin MUSS man es allerdings m.E. jetzt so verkaufen, als wäre man all-in mit Josh Rosen. Rosen ist in Arizona in ein Umfeld gedraftet worden, in dem er eigentlich nur schlecht aussehen konnte und wurde dann nach einer Saison vom Hof gejagt. Wenn man nun in Miami von Anfang an Druck aufbaut und sagt "du hast 1 Jahr, sonst holen wir uns einen Anderen", läuft man damit Gefahr, dass man Rosens Selbstvertrauen (was ein QB immer braucht) völlig ruiniert und er damit auch in Miami scheitern dürfte. Rosen braucht jetzt Selbstvertrauen und das Gefühl, dass diese Franchise an ihn glaubt. An Stelle unseres Front Offices würde ich bis Anfang Januar (also bis Ende der Saison) öffentlich überhaupt keine Auskunft mehr über sportliche Ausrichtung, Rebuild oder die QB Situation über 2019 hinaus geben. Wenn Rosen 2019 floppen sollte, kann/sollte/muss man natürlich im nächsten Draft einen der Top QBs holen. Aber bis dahin muss man m.E. Rosen öffentlich den Rücken stärken und herausfinden, was man an ihm hat. Und bitte macht nicht den Fehler, Ryan Fitzpatrick eine echte Chance auf den Starterposten zu geben! Wir haben 16 Spiele um herauszufinden, was wir an Rosen haben. Fitzpatrick ist ein super Backup, er ist smart genug um zu wissen, dass er nur ein stop-gap ist und keine langfristige Lösung. Fitzpatrick ist weiterhin wichtig für uns, nur halt nicht auf dem Platz sondern eher neben dem Platz. Er hat in der NFL fast alles gesehen was ein QB sehen kann. Sein Job ist es jetzt, Rosen in seiner Entwicklung zu helfen. Fitzpatrick ist in meinen Augen ab sofort zugleich Backup QB und ein zusätzlicher QB Coach.


    Ich finde, man sollte das hier etwas anders sehen. In den Posts vorhin haben wir so schön die Trade Values ausgerechnet anhand verschiedener Modelle.

    Ich sehe das so: mit dem maximalen Investments eines early 3rd round picks hat man sich erstmal Zeit gekauft und zwar mehr als ein Jahr. Man kann sich Rosen locker zwei Jahre anschauen und ist definitiv nicht gezwungen sich im 2020er Draft mit einem QB bedienen zu müssen. Daher sehe ich es derzeit so, dass Rosen max. 32 Spiele hat um South Beach zu überzeugen, dass er der Franchise Guy ist. Ein erstes Zwischenfazit kann man dann im kommenden Frühling ziehen. Aber es ist soviel bequemer mit Rosen jetzt als mit einem alten Fitzmagic, der ich zwar auf seine Weise ziemlich mag, aber den man definitiv keine zwei Jahre im Hard Rock Stadium einlaufen lassen kann als Starter. Dass Rosen mit dem Trade sofort Starter sein muss, da sind wir uns absolut einig.
    Sollte alles ganz katastrophal laufen, dann kann man per Draft immernoch 2020 den Trigger pullen und Tua/Fromm/Love/Herbert/werimmerbisdahinnochdasLichtderWelt erblickt draften.

    Für Rosen persönlich hoffe ich, dass es in South Beach klappt. Für uns natürlich auch.

  • Wieso wird der Rosen-Deal so oft so schön geschrieben? Miami schafft es nicht, sein Ding durch zu ziehen. Als ob die Situation hier groß anders als in Arizona wäre.
    Für mich fühlt sich das an wie "Fischen gehen, aber ohne Netz."
    Nennt mich ober-pessimistisch, aber ich hätte den 2. pick anders investiert.

    Ich war ja auch nicht unbedingt für den trade, aber vom value her kann man sich kaum beschweren. Und als wir in Runde zwei dran waren, war wohl auch kein tackle mehr verfügbar, dern wir so hoch auf dem board hatten.
    Viel anders ist die Situation hier tatsächlich nicht, er kommt von einem schlechten Team mit katastrophaler OLine zu einem ebensolchen. ;)
    Ob das coaching hier besser ist, wissen wir alle noch nicht, da kann man aber hoffen. Aber Rosen hat in Arizona für einen Rookie eine relativ normale Saison gespielt. Schau dir an, was P. Manning in seiner Rookie Saison gemacht hat. An das Tempo in der NFL müssen sich junge QBs erst gewöhnen. Ich denke aber, daß die pocket presence von Rosen schon jetzt deutlich besser ist als die von RT, auch wenn letzterer sicher der bessere runner ist. Kliff Kingsbury wollte einfach unbedingt Murray haben, daher hatte man kein Vertrauen mehr in Rosen.

  • In diesem Forum gib es erstaunlich viele "Rosen-Fans" bzw. Leute die zumindest an Rosen glauben. Ich halte es da eher mit denen, die (hier) sagen, dass er nächstes Jahr um diese Zeit aufgrund mäßiger Leistungen in einer ähnlichen Situation sein wird, weil er es einfach am Ende nicht bringt. Man muss es vielleicht nicht so krass formulieren wie bei Walter-Football (s.u.) ,aber es geht auf jeden Fall ein wenig in die Richtung

    http://walterfootball.com/draft2019tradegrades.php

    Das gute für die Fins ist aber ja, das sie dieses interessante Experiment nicht sonderlich viel kostet. Vielleicht wird er ja doch zu einem guten/soliden Starter und dann haben sie wirklich ein Schnäppchen gemacht und wenn nicht, dann hat es sie zumindest nicht Haus und Hof gekostet. Man darf gespannt sein