NFLE im Vergleich mit der DEL

  • Jetzt wo sich die NFLE auf dem deutschen Markt konzentriert, steht sie natürlich mit anderen Ligen in mehr oder weniger starker Konkurrenz. Zum Beispiel auch mit der DEL. Die Saisons überschneiden sich teilweise. Die Zielgruppe dürfte fast die gleiche sein.

    Ich persönlich bin zwar hauptsächlich Football-Fan, besuche aber auch gelegentlich Eishockey-Spiele in Hamburg. Die DEL hat sich in den letzten Jahren zu einer recht guten Profi-Liga entwickelt und wird auf Dauer bestimmt noch weiter wachsen.

    Trosty schrieb ja bereits folgendes im Modus-Thread:

    Zitat von trosty

    [...]das eine ist eben immer noch eine Veranstaltung, in der es um eine nationale Meisterschaft in eine beliebten Publikumssportart geht (was auch in der Presse mehr gewürdigt wird) und das andere eben eher eine Spassveranstaltung (vor allem aus sicht der Masse der Nichtinteressierten). Und da sehe ich eben durchaus einen Unterschied in Hinsicht auf das Publikums- und Presseinteresse.

    Ich seh es ein bisschen anders. Ist es wirklich so, dass das Publikumsinteresse in einer Stadt am DEL-Team größer ist als das Interesse am NFLE-Team?
    Sowohl Eishockey als auch Football sind doch in Deutschland sehr beliebte Publikumssportarten. Auch in der Presse wird beides etwa gleich viel gewürdigt. Ok, da sollte man Köln jetzt vielleicht nicht grad als Beispiel nehmen...

    Wenn man die beiden Ligen mal unter die Lupe nimmt, sieht man, dass sie sich im Hinblick auf Organisation und Strategie weitgehend ähneln.
    Beide spielen nach dem amerikanischen Profiliga-System ohne Aufstieg und Abstieg (in der DEL tritt das übernächstes Jahr in Kraft). Hauptstrategie der Teams ist es, das Publikum mit Party- Show- und Eventelementen für die Spiele zu begeistern. Wirtschaftliche Gesichtspunkte stehen in den Ligen im Vordergrund. Bei ineffizienten Standorten (wegen Zuschauermangels) kann es schnell zu sogenannten Relocations kommen, in der die Lizenz an einen anderen Standort vergeben wird.

    Wenn man weitere Vergleiche anstellt, lassen sich viele Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede feststellen.

    - Die DEL wurde mit Hilfe des Deutschen Eishockey Verbandes gegründet. Die NFLE hat ihren Ursprung dagegen in den USA, da sie eine Tochterliga der NFL ist.

    - In der DEL gibt es viele Mannschaften, die erst jahrzehntelang in der Eishockey-Bundesliga gespielt haben, dort eine gewisse Tradition aufbauen konnten und sich dann der 1994 gegründeten DEL anschließen.
    In der NFLE sind fast alle Teams sofort als Profi-Teams gegründet worden. Weit reichende Traditionen aus Amateurteams sind nicht vorhanden. Eine eventuelle Ausnahme stellen die Hamburg Sea Devils dar, die durch eine enge Partnerschaft mit den Blue Devils einen Teil der Tradition übernehmen konnten.

    - Im Hinblick auf die Vermarktung ist die NFLE sicherlich etwas zentraler ausgerichtet. Es gibt zum Beispiel mehr teamübergreifende Sponsoren (z.B. wie mit Skoda), die Vermarktungsstrategie ist bei allen Teams sehr ähnlich.
    Hinzu kommt, dass die NFL die europäische Tochter finanziell unterstützt und diese Gelder in etwa gleich an die Teams verteilt werden. In der DEL kann es zwischen den Teams schon größere Unterschiede geben, doch stammen auch hier viele der Eigner aus dem Ausland, z.B den USA.

    - In der DEL wird eine Deutsche Meisterschaft ausgespielt, dagegen in der NFLE eine europäische Meisterschaft bzw. sogar Vereinsweltmeisterschaft (heißt ja Worldbowl). Das wird sich aber kurz- bis mittelfristig ändern, da die Liga zu einer nationalen Liga in "Bundesliga NFL" oder ähnliches umbenannt werden soll.

    - In beiden Ligen kommt der Großteil der Spieler aus Amerika oder aus dem Ausland. Die Fluktuation ist in der NFLE zur Zeit noch weit höher als in der DEL, da die NFLE den Zweck einer Ausbildungsliga für die NFL erfüllen muss. Doch auch in der DEL werden meist nur Ein-Jahres-Verträge abgeschlossen. Die Teams verändern sich von Jahr zu Jahr zu einem erheblichen Teil.

    - Niveau der Spieler. Ohne Frage ist das Niveau der Spieler in der NFLE absolute Weltklasse. Nicht umsonst schaffen es danach viele Ex-NFLE-Spieler auch in der NFL zu spielen. In der DEL ist sicherlich auch ein gehobenes Spielerniveau vorhanden. Gibt ja selten länderübergreifende Spiele von Vereinen, aber ich denk mal die DEL-Teams könnten international gut mithalten. Im Vergleich zur NHL ist da aber wohl noch ein starkes Gefälle vorhanden.

    - Zur Gestaltung der Gamedays. Es gibt in der DEL schon noch ein paar Teams, die in alten Hallen spielen und bei denen am Gameday fast nur das Spiel im Vordergrund steht. Der Trend geht aber eindeutig da hin, dass aus den Gamedays "Spaßveranstaltungen" gemacht werden, ähnlich wie in der NFLE. Das Event soll mit Hilfe von hochmodernen Arenen in den Vordergrund gerückt werden. "It`s not just a game, it`s a party" gilt auch hier. Das ist bei den Hamburg Freezers ähnlich wie bei den Hamburg Sea Devils. Unterschied beim Football ist, dass es vorher noch eine zweistündige Party gibt und im Stadion eine Band auftritt. Trotzdem leben beide Veranstaltungen von ihrem Event-Erlebnis. Beim Eishockey in Hamburg sind meines Erachtens prozentual auch genauso viel "Eventie-Zuschauer" wie beim Football.

    Kleines Fazit von mir:
    Die Ligen haben beide ähnliche Strategien, mit denen sie für den deutschen Markt ganz gut gerüstet sind. Jedenfalls seh ich da noch enormes Wachstumspotenzial für die beiden Ligen und die Popularität der Sportarten in Deutschland.

  • Das Problem bezüglich des Beliebtheitgrades sehe aich allerdings für die NFLE eher als für die DEL.

    Gründe:
    1) Nationalmannschaft: Egal ob bei Olympia oder Weltmeisterschaften - die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft zieht deutlich mehr Interesse auf sich als die deutsche Football-Nationalmannschaft. Die Identifikstionsfähigkeit mit einem Sport via Nationalmannnschaft sollte man nicht unterschätzen, vor allem wenns um die breite Masse geht.

    2) Unterbau: Die DEL hat zwei zweite Ligen, Regionalligen und diverse andere Ligen unter sich. Das entspricht mehr dem dutschen Verständnis von Sport. Dass man aus der NFLE nicht absteigen kann, auch wenn man kein einziges Spiel verliert, werden viele nie verstehen und deswegen ist ihnen die Liga schon allein deswegen fremd. Außerdem ist beim Eishockey der Breitensport weit ausgebauter als beim Football.

    3) Deutsche: Klar spielen auch bei DEL-Clubs viele Ausländer. Jedoch gibt es hier auch viele deutsche Talente, die es weit bringen können. Einige sind schon von deutschen Clubs direkt in die NHL gewechselt. Der Sprung von der GFL in die NFLE ist für einen Deutschen jedoch schon riesig, geschweige denn von der NFLE in die NFL.

    4) Nicht zuletzt: Die Regeln. Eishockey läuft meistens und erinnert schön an "Das runde muss ins eckige". Football nicht. Wer die Regeln und die Philosophie eines Football-Spieles nicht versteht, dem wird schnell langweilig. Beim Eishockey ist das anders, da findet man insgesamt schneller rein.

    Fazit: In Sachen Publikumsinteresse liegen noch immer Welten zwischen NFLE und DEL. Auch wenn die Struktur vielleicht gleich oder zumindest ähnlich ist.

    Thank you 62

  • Ich denke die NFLE hat doch noch einiges mehr an Problemen als die DEL, obwohl sie von der Spielqualität her sicher deutlich besser ist als die DEL.

    Die NFLE ist sicher nicht viel schlechter als AFL oder CFL. Die DEL dagegen ist deutlicher schwächer als die NHL, CHL, die russische Liga und die schwedische Liga. Vermutlich auch schwächer als die finnische oder schweizer Liga. Die DEL ist aus meiner Sicht von ihrem Anspruch die nach der NHL beste Liga der Welt zu sein ähnlich weit entfernt, wie George W. Bush von einem Friedensnobelpreis.

    Aber sie hats halt einfacher bis jetzt. Ein Puck (ausnahmweise mal kein Ball) muss in den Kasten. Ganz einfach zu verstehen. Abseits ist auch sehr leicht zu lernen, man kann ein Spiel auch als Außenstehender sofort verfolgen.

    Dies ist beim Football nicht so. Der Sport ist etwas komplexer.
    Dazu kommt das Ligensystem. Wenn ich Leuten erzähle, dass Frankfurt Galaxy oder Hamburg Sea Devils in der NFL Europe spielen, jedoch nicht in der German Football League, dann fassen sich die Leute an den Kopf und sagen: Das wäre so als wenn Bayern München jetzt sagen würde, wir spielen jetzt nur noch Champions League, auf Bundesliga haben wir kein Bock mehr.

    Also ich hatte bis jetzt beim Eishockey eigentlich selten das Gefühl von übermäßiger Show.

    Weiterhin ist die Nationalmannschaft so unbekannt wie kaum was anderes. Wenn ich den Namen Marco Sturm nenne, dann ham die meisten Leute ihn wenigstens gehört, ich glaube kaum, dass dies bei von Garnier genauso wäre.

  • Zitat von DWDawson

    Weiterhin ist die Nationalmannschaft so unbekannt wie kaum was anderes. Wenn ich den Namen Marco Sturm nenne, dann ham die meisten Leute ihn wenigstens gehört, ich glaube kaum, dass dies bei von Garnier genauso wäre.


    Ist allerdings auch ein ziemlich schlechter Vergleich, den Sturm hat genug Talent in der NHL mitzuspielen, Garnier hat es nicht einmal richtig bis in die NFLE geschafft. Aber laß nur einen deutschen Star in der NFL auftauchen, und den Namen wird auch jeder kennen, wie Schrempf oder Nowitzki im Basketball. Schafft Ritzmann den Sprung, oder ist auch nur ein deutscher Ersatzlongsnapper im Kader des Super Bowl Siegers, und die Zeitungen hier werden sich überschlagen, garantiert.

    When I die and go to hell, hell will be a Brett Favre
    game, announced by the ESPN Sunday night crew,
    for all eternity. Paul Zimmerman

  • Zitat von Patmann

    Jetzt wo sich die NFLE auf dem deutschen Markt konzentriert, steht sie natürlich mit anderen Ligen in mehr oder weniger starker Konkurrenz. Zum Beispiel auch mit der DEL. Die Saisons überschneiden sich teilweise. Die Zielgruppe dürfte fast die gleiche sein.


    gibt's dazu statistische erhebungen? oder ist das deine vermutung? ich glaube das nämlich nicht.

    Zitat von Patmann

    Die DEL hat sich in den letzten Jahren zu einer recht guten Profi-Liga entwickelt und wird auf Dauer bestimmt noch weiter wachsen.


    sie liefert zwar nicht mehr ganz so viele skandale wie zu schäfer III zeiten; aber von einer guten liga, vor allem aber von der sicherheit weiteren wachstums ist sie noch ein stück weit weg. woran also machst du das fest?

    Zitat von Patmann

    Wenn man die beiden Ligen mal unter die Lupe nimmt, sieht man, dass sie sich im Hinblick auf Organisation und Strategie weitgehend ähneln.
    Beide spielen nach dem amerikanischen Profiliga-System ohne Aufstieg und Abstieg (in der DEL tritt das übernächstes Jahr in Kraft). Hauptstrategie der Teams ist es, das Publikum mit Party- Show- und Eventelementen für die Spiele zu begeistern. Wirtschaftliche Gesichtspunkte stehen in den Ligen im Vordergrund. Bei ineffizienten Standorten (wegen Zuschauermangels) kann es schnell zu sogenannten Relocations kommen, in der die Lizenz an einen anderen Standort vergeben wird.


    vieles davon gibt's beispielsweise auch im tanzsport oder im turnen. würdest du diese beiden sportarten dann auch mit der nfle vergleichen wollen?

    Zitat von Patmann

    - Die DEL wurde mit Hilfe des Deutschen Eishockey Verbandes gegründet. Die NFLE hat ihren Ursprung dagegen in den USA, da sie eine Tochterliga der NFL ist.


    und die fußball-bundesliga mit hilfe des dfb...

    Zitat von Patmann

    - In der DEL gibt es viele Mannschaften, die erst jahrzehntelang in der Eishockey-Bundesliga gespielt haben, dort eine gewisse Tradition aufbauen konnten und sich dann der 1994 gegründeten DEL anschließen.
    In der NFLE sind fast alle Teams sofort als Profi-Teams gegründet worden. Weit reichende Traditionen aus Amateurteams sind nicht vorhanden. Eine eventuelle Ausnahme stellen die Hamburg Sea Devils dar, die durch eine enge Partnerschaft mit den Blue Devils einen Teil der Tradition übernehmen konnten.


    wo ist da die von dir angeführte gemeinsamkeit, die für eine vergleichbarkeit der ligen spricht? denn dass es so ist, wie von dir beschrieben, zieht ja keiner in zweifel, oder?

    Zitat von Patmann

    - Im Hinblick auf die Vermarktung ist die NFLE sicherlich etwas zentraler ausgerichtet. Es gibt zum Beispiel mehr teamübergreifende Sponsoren (z.B. wie mit Skoda), die Vermarktungsstrategie ist bei allen Teams sehr ähnlich.
    Hinzu kommt, dass die NFL die europäische Tochter finanziell unterstützt und diese Gelder in etwa gleich an die Teams verteilt werden. In der DEL kann es zwischen den Teams schon größere Unterschiede geben, doch stammen auch hier viele der Eigner aus dem Ausland, z.B den USA.


    ich bin zweifelsohne kein eishockey-fachmann. würdest du mir deshalb bitte mal die vielen eigentümer aus dem ausland, speziell aus den usa auflisten.
    und: auch dieser punkt hilft deiner these offenkundig nicht, dass die beiden ligen vergleichbar sind - im gegenteil.

    Zitat von Patmann

    - In der DEL wird eine Deutsche Meisterschaft ausgespielt, dagegen in der NFLE eine europäische Meisterschaft bzw. sogar Vereinsweltmeisterschaft (heißt ja Worldbowl). Das wird sich aber kurz- bis mittelfristig ändern, da die Liga zu einer nationalen Liga in "Bundesliga NFL" oder ähnliches umbenannt werden soll.


    ach ja? "bundesliga nfl"? das höre ich trotz intensiver beschäftigung mit der nfle zum ersten mal. ne "nfl germany" hatte ich mal gehört - aber derzeit sind mir keine ernsthaften bestrebungen bei der nfl oder den liga-verantwortlichen hierzulande bekannt, diese umbenennung in die tat umzusetzen. naja, vielleicht kommt sie doch irgendwann mal. keine ahnung.
    im übrigen halte ich es für eine sehr zweifelhafte schlussfolgerung, es werde eine "vereinsweltmeisterschaft" (nebenbei: das sind keine vereine, sondern firmen in der nfle) ausgespielt, weil das ding world bowl heißt.
    nebenbei: auch dieser auflistungspunkt trägt wenig dazu bei, die nfle und die del als vergleichbar ansehen zu wollen.

    Zitat von Patmann

    - In beiden Ligen kommt der Großteil der Spieler aus Amerika oder aus dem Ausland. Die Fluktuation ist in der NFLE zur Zeit noch weit höher als in der DEL, da die NFLE den Zweck einer Ausbildungsliga für die NFL erfüllen muss. Doch auch in der DEL werden meist nur Ein-Jahres-Verträge abgeschlossen. Die Teams verändern sich von Jahr zu Jahr zu einem erheblichen Teil.


    anknüpfend an deinen letzten satz: das tun sie auch in der fußballbundesliga. sollten wir deshalb lieber die (siehe weiter oben) für einen vergleich heranziehen?
    und: in der del gibt es eine obergrenze für die zahl der ausländerlizenzen. in der nfle gibt es hingegen ein kontingent für nationals.

    Zitat von Patmann

    - Niveau der Spieler. Ohne Frage ist das Niveau der Spieler in der NFLE absolute Weltklasse. Nicht umsonst schaffen es danach viele Ex-NFLE-Spieler auch in der NFL zu spielen. In der DEL ist sicherlich auch ein gehobenes Spielerniveau vorhanden. Gibt ja selten länderübergreifende Spiele von Vereinen, aber ich denk mal die DEL-Teams könnten international gut mithalten. Im Vergleich zur NHL ist da aber wohl noch ein starkes Gefälle vorhanden.


    das gefälle zwischen nfl und nfle ist mindestens genauso groß wie zwischen nhl und del - wahrscheinlich, wegen des fehlenden dauerhaften zusammenspiels noch viel größer. und, verzeihung, beim attribut "absolute weltklasse" für die nfle musste ich schon ein wenig grinsen.

    Zitat von Patmann

    - Zur Gestaltung der Gamedays. Es gibt in der DEL schon noch ein paar Teams, die in alten Hallen spielen und bei denen am Gameday fast nur das Spiel im Vordergrund steht. Der Trend geht aber eindeutig da hin, dass aus den Gamedays "Spaßveranstaltungen" gemacht werden, ähnlich wie in der NFLE. Das Event soll mit Hilfe von hochmodernen Arenen in den Vordergrund gerückt werden. "It`s not just a game, it`s a party" gilt auch hier. Das ist bei den Hamburg Freezers ähnlich wie bei den Hamburg Sea Devils. Unterschied beim Football ist, dass es vorher noch eine zweistündige Party gibt und im Stadion eine Band auftritt. Trotzdem leben beide Veranstaltungen von ihrem Event-Erlebnis. Beim Eishockey in Hamburg sind meines Erachtens prozentual auch genauso viel "Eventie-Zuschauer" wie beim Football.


    kann es sein, dass du glaubst, aus ein paar besuchen bei den freezers, die ohne zweifel eine sonderstellung in der del einnehmen, auf die gesamte liga schließen zu können? so ein wenig macht es den eindruck.

    Zitat von Patmann

    Kleines Fazit von mir:
    Die Ligen haben beide ähnliche Strategien, mit denen sie für den deutschen Markt ganz gut gerüstet sind. Jedenfalls seh ich da noch enormes Wachstumspotenzial für die beiden Ligen und die Popularität der Sportarten in Deutschland.


    mit ausnahme des letzten punktes deiner auflistung - und sogar den zweifle ich an - hast du keine gemeinsamkeiten, sondern unterschiede dargestellt. insofern überrascht mich dein fazit schon, weil es keine argumentative fundierung hat.
    und das enorme wachstumspotenzial haben auch schach (wenn's nur ein paar mehr leute verstehen würden), hockey (mensch, in der traditionssportart holen wir dauernd medaillen - da muss doch irgendwann mal was wachsen) oder rhythmische sportgymnastik (tolle mädels zuweilen).
    nur aus eventuell vorhandenem potenzial einen vergleich zu etablieren, ist schlichtweg ungenügend. und, wie gesagt, die vergleichbaren parameter bist du auch schuldig geblieben.
    sei mir nicht böse: du hast dir viel mühe damit gemacht. aber mehr als ein aufsatz über ein paar punkte beider ligen (dafür ein fleißkärtchen ;)) und eine meinung, die dadurch nicht gedeckt wird, ist dabei nicht herausgekommen.
    und diese meinung zweifeln sowohl trosty als auch ich an, weil's an der basis für eine vergleichbarkeit mangelt: eishockey (und damit die bundesliga respektive del) ist eine gewachsene sportart mit einer breiten öffentlichen wirkung in deutschland. football (und damit die nfle) ist ein aus den usa verpflanzter sport, den die wenigsten kapieren und der in deutschland auch die wenigsten interessiert. mag sein, dass beide noch wachsen werden - aber aus völlig unterschiedlichen ausgangslagen heraus.

  • Zitat

    Ist allerdings auch ein ziemlich schlechter Vergleich, den Sturm hat genug Talent in der NHL mitzuspielen, Garnier hat es nicht einmal richtig bis in die NFLE geschafft.

    Aber die Football Nationalmannschaft ist die Beste (auch wenn sie nur 2. bei der WM geworden sind), die es in Europa gibt, was man von der deutschen Eishockey Nationalmannschaft sicher nicht behaupten kann.

    Ich finde den Vergleich nicht SO schlecht. Im Allgemeinen werden Nationalmannschaftserfolge viel eher wargenommen als Erfolge in irgendeiner Liga. Marco Sturm kennen die meisten Leute vom Namen her auch nur weil er häufig in der Eishockey Nationalmannschaft erwähnt wird und nicht weil er NHL spielt. Ich bin mir sicher Jochen Hecht kennen nichtmal halb so viele.

    Dirk Nowitzki ist schon eine etwas andere Größe, denn er gehört vielleicht zu den 20 besten Basketballern der Welt.

  • Für mich mal wieder der Versuch, Äpfel und Birnen zu vergleichen. Man kann in Deutschland den Football wohl kaum mit einer Sportart in Bezug bringen, der hier im Lande einfach mehr Tradition hat.

    - Wie lange wird Eishockey - in welcher Qualität auch immer - in Deutschland schon gespielt?
    - Wie groß ist die Präsenz der DEL im Fernsehen oder den anderen Medien?
    - Wie viele Heimspiele macht ein DEL-Team, wie viele eines in der NFLE?
    - Wie lange ist ein Spieler im Schnitt beim gleichen Team?

    Es spricht einfach automatisch schon so vieles, was es dem Fan als solchen einfacher macht, einem DEL-Team seine Sympathie zu bekunden als einem aus der NFLE. Im Süden Deutschlands gehört - glaube ich - Eishockey zum Teil des Schulsports, um einfach Talente zu sichten. Da fehlt es dem Football, egal ob nun NFLE oder GFL, noch so vieles.

    Deswegen muss(te) man als NFLE-Team ja die ganze Show drumherum machen, damit die Leute überhaupt zum Spiel kommen. In dem Punkt haben sie vielleicht auch Maßstäbe für andere Sportereignisse in Deutschland geschaffen. Viel mehr aber auch nicht... Leider...

  • Vorweg, ich bin Fan der Kölner Haie und der Centurions und habe für beide eine Dauerkarte und spreche auch nur von den beiden. Die Zielgruppe ist bei mir und meiner Freundin statistisch dieselbe (hallo paelzer :xywave: ). Wir haben wahrscheinlich ein Problem, weil sich die Saison der Centurions mit den PO der DEL überschneidet :maul: . Ähnliche Probleme für Fans beider Mannschaften kann es auch in Hamburg, Berlin und Düsseldorf geben. Frankfurt ist z. Zt. nicht in den PO. Falls sie es noch schaffen, könnte es auch ein Problem geben. Ich habe mir die einzelnen Spielpläne nicht angesehen und weiß daher nicht, ob es wirklich eins gibt. Die Hamburger haben es wohl am besten, gehen mal flott von einer Arena in die andere. Hier in Köln sind die beiden doch etwas auseinander.

    Wachstum/Zuschauerzahlen in der DEL: Ich persönlich glaube nicht, dass die DEL noch viel wachsen wird. Die Zuschauerzahlen steigen kaum noch, sind in vielen Standorten eher rückläufig, außer in Mannheim, die jetzt eine neue Arena haben. Ähnliches wird wohl auch in Düsseldorf passieren. Berlin plant auch eine neue Halle. In 351 Spielen kamen 107.300 Zuschauer, das macht im Durchschnitt 6.004 Zuschauer (Quelle http://www.del.org/statistics/homespectators_18.html)

    Einen Eventcharakter kann ich bei den Spielen der Kölner Haie nicht wirklich feststellen. Außer in den Spielen gegen Düsseldorf und Berlin gab es kein Rahmenprogramm. Gegen Düsseldorf spielte die Kölner Combo Bengels ein Lied auf dem Eis, vor dem Berlin Spiel konnte man die Bambinis spielen sehen. Ansonsten gibt es als Unterhaltung in der Halle Rätsel und ein Schusswettbewerb. Im Vergleich zur NFLE ist das eher ärmlich. Was da z. B. die Centurions oder auch Rhein Fire auf die Beine stellt, ist was ganz anderes. Trotzdem gibt es beim Eishockey auch sogenannte "Eventies", die sich halt das Event Eishockey ansehen, wegen des Rahmenprogramms oder einer Powerparty kommt da keiner. Die Stimmung in der Halle leidet dadurch ein bißchen.

    Eigentümer: 2 der 14 Mannschaften der DEL "gehören" der Anschutz Gruppe, das sind die Eisbären Berlin und die Hamburg Freezers. Der Rest ist meines Wissens nach nicht in amerikanischer Hand. Der gleiche Eigentümer hat in dieser Saison schon tolle Stilblüten getrieben, da wurde dann ein Torhüter der Berliner nach Hamburg ausgeliehen, der auch schon für Berlin auf dem Eis war, weil die ein Verletzungsproblem bei den Torhütern hatten, vergleichbar mit den Verletzungsproblemen der Jets auf der QB Position aus der letzten Spielzeit.

    Medien: Ich würde behaupten, die Haie und die Centurions genießen in etwa die gleiche Medienpräsens. Es ist sehr schwer zu vergleichen, die Footballer haben eine sehr kurze Saison mit mal gerade 5 Heimspielen, beim Eishockey gibt es 26, ohne PO. Am Montag war in der Kölner Rundschau ein Artikel über das Haie Spiel gegen Berlin und ein Artikel über das Trainingslager in Tampa (die waren also doch noch da, also wieso dann über Karneval? :tongue2: ). Beide nahmen etwas gleich viel Platz weg, die Haie waren auf Seite 4, die Centurions auf Seite 6 des Fussballteils und andere Randsportarten. Die Fernsehauftritte der Haie und Centurions beschränken sich auf Premiere/NASN, der WDR ignoriert alles außer Rundballschubsen von mittlemäßigen bis schlechten NRW Vereinen. Gut Center TV berichtet erfreulich viel über die Haie und Football ist aber nur lokal zu empfangen oder über Internet.

    Fortsetzung folgt (vielleicht)...

  • Zitat von paelzer

    kann es sein, dass du glaubst, aus ein paar besuchen bei den freezers, die ohne zweifel eine sonderstellung in der del einnehmen, auf die gesamte liga schließen zu können? so ein wenig macht es den eindruck.

    Genau das habe ich mir beim durchlesen des Postings auch gedacht!

    Patmann sieht das ganze aus Hamburger sicht, da haben sie 2 ziemlich neue Stadien/Arenen, in die jeweils innerhalb der letzten Jahre ein neues Profiteam installiert wurde - beide locken mit Sport auf hohem Niveau und (auch) mit Show Zuschauer an. Wie paelzer erwähnt hat (und Patmann) nehmen die Freezers in der DEL eine Sonderstellung ein (vor allem durch Relocation und US-Besitzer), man kann damit dortige Verhältnisse nicht auf die gesamte Liga übertragen. Auch sieht man, dass in Norddeutschland allgemein Football einen viel höheren Stellenwert hat (speziell HH, Braunschweig sind das gute Beispiele), im Süden ist dafür Eishockey viel stärker verankert - das sieht man sowohl am Nord-Süd-Gefälle der GFL (inkl. auch der Anzahl der Team in unteren Ligen, hab da aber leider keine Zahlen zum belegen da) im Gegensatz zum Süd-Nord-Gefälle im deutschen Eishockey (siehe Deutschlandkarte mit Eishockeystandorten).

    Klar versucht man auch in der DEL mit Events Zuschauer zu locken - aber viel mehr als eine Abduklung der Halle zum Einlauf mit Blitzlichgewitter, lauter Musik und einem kreativen Tunnel zum Einlauf (Haifischmaul, Tigerkäfig) sowie lieblosen Darbeitungen in den Pausen habe ich da leider auch noch nicht erlebt. Das einzige weitere sind die Einspielungen von Stimmungsmusik in der Spielunterbrechugen - die ga es schon immer, sie werde nun nur intensiver genutzt (auch mit Unterstützung der Videowürfel).

    Ich gehöre auch zu der sich überschneidenden Gruppe an Fans beider Sportarten - die meisten (die ich kenne) haben da aber doch noch ziemlich klare Prioritäten, und die liegen bei der Traditionssportart Eishockey (vor allem gegen die NFLE).

  • Zitat von trosty

    Genau das habe ich mir beim durchlesen des Postings auch gedacht!

    Patmann sieht das ganze aus Hamburger sicht, da haben sie 2 ziemlich neue Stadien/Arenen, in die jeweils innerhalb der letzten Jahre ein neues Profiteam installiert wurde - beide locken mit Sport auf hohem Niveau und (auch) mit Show Zuschauer an. Wie paelzer erwähnt hat (und Patmann) nehmen die Freezers in der DEL eine Sonderstellung ein (vor allem durch Relocation und US-Besitzer), man kann damit dortige Verhältnisse nicht auf die gesamte Liga übertragen. Auch sieht man, dass in Norddeutschland allgemein Football einen viel höheren Stellenwert hat (speziell HH, Braunschweig sind das gute Beispiele), im Süden ist dafür Eishockey viel stärker verankert - das sieht man sowohl am Nord-Süd-Gefälle der GFL (inkl. auch der Anzahl der Team in unteren Ligen, hab da aber leider keine Zahlen zum belegen da) im Gegensatz zum Süd-Nord-Gefälle im deutschen Eishockey (siehe Deutschlandkarte mit Eishockeystandorten).

    Klar versucht man auch in der DEL mit Events Zuschauer zu locken - aber viel mehr als eine Abduklung der Halle zum Einlauf mit Blitzlichgewitter, lauter Musik und einem kreativen Tunnel zum Einlauf (Haifischmaul, Tigerkäfig) sowie lieblosen Darbeitungen in den Pausen habe ich da leider auch noch nicht erlebt. Das einzige weitere sind die Einspielungen von Stimmungsmusik in der Spielunterbrechugen - die ga es schon immer, sie werde nun nur intensiver genutzt (auch mit Unterstützung der Videowürfel).

    Ich gehöre auch zu der sich überschneidenden Gruppe an Fans beider Sportarten - die meisten (die ich kenne) haben da aber doch noch ziemlich klare Prioritäten, und die liegen bei der Traditionssportart Eishockey (vor allem gegen die NFLE).

    Zum Thema Zuschauer: Ich habe keine Zahlen parat, aber die Aussage stimmt, dass im Norden dass Interesse nach Football größer ist als im Süden. Falls es jemand anzweifelt, muss ich noch mal die Huddle Ausgaben aus dem letzten Jahr duchsuchen.

    In der DEL gibt es 14 Mannschaften, da zähle ich zum "Norden" 8 Teams: Köln, Hamburg, Düsseldorf, Hannover, Krefeld, Berlin, Iserlohn und Duisburg und zum "Süden" 6 Teams: Mannheim, Frankfurt, Nürnberg, Kassel, Ingolstadt, Augsburg. Den höheren Zuschauerschnitt haben die Nordteams (s. meinen Link vom letzten Posting)! Wo da ein Süd-Nord Gefälle ist, kann ich nicht erkennen, :paelzer: ich würde auch hier eher von einem leichten Nord-Süd Gefälle sprechen.

    Was den Eventcharakter beim Eishockey betrifft: auf den Punkt genau beschrieben! :daumenho:

  • Ein Einwurf zum Thema Regeln. Ich finde beide Regelwerke sind recht komplex. Zwar ist das Eishockeyspiel vom Grundzug erst mal einfacher, aber bei den Regeln nehmen sich beide nicht besonders viel. Im Gegenteil Football hat einen entscheidenden Vorteil, wenn der SR gut drauf ist, erklärt er genau was da passiert ist.
    Im Eishockey wird dies nicht gemacht. Hierzu möchte ich ein Beispiel bringen, wohin dies führt und das zeigt, dass auch die Regeln im Eishockey kompliziert sind. Die PO Partie Hamburg - Frankfurt aus dem letzten Jahr, es geht in die Verlängerung. Hier gilt "Sudden Death". Es kommt zu der Situation, dass ein Frankfurter Spieler mit der Rückhand den Hamburger Goalie an der Maske trifft, der Puck bleibt spielbar und landet kurze Zeit später im Hamburger Tor. Das Tor zählt. Das Hamburger Publikum ist aufgebracht denn, wenn der Puck die Maske des Goalies trifft, wird normalerweise abgepfiffen und es gibt Bully. Aber hier war ein Sonderfall eingetroffen, der sehr selten vorkommt. Es muss nämlich ein _harter_ Schuss sein und dies war es nicht. Der SR hatte korrekt entschieden, das Publikum war sauer, weil es diese Regel nicht korrekt kannte und fühlte sich verschaukelt. Damit hatte Hamburg das Spiel verloren und war aus den PO ausgeschieden. Ich habe mich noch während der Übertragung gefragt, warum erklärt das denen denn keiner.

  • Zitat von Karl-Heinz

    In der DEL gibt es 14 Mannschaften, da zähle ich zum "Norden" 8 Teams: Köln, Hamburg, Düsseldorf, Hannover, Krefeld, Berlin, Iserlohn und Duisburg und zum "Süden" 6 Teams: Mannheim, Frankfurt, Nürnberg, Kassel, Ingolstadt, Augsburg. Den höheren Zuschauerschnitt haben die Nordteams (s. meinen Link vom letzten Posting)! Wo da ein Süd-Nord Gefälle ist, kann ich nicht erkennen, :paelzer: ich würde auch hier eher von einem leichten Nord-Süd Gefälle sprechen.

    Okay, deswegen hab ich da auch "deutsches Eishockey" und nicht DEL geschrieben. In den letzten Jahren hat sich auch im Norden hier ein bisschen was getan - wobei ich eben Köln, Düsseldorf, Krefeld und auch Berlin in die neutrale Mitte setzen würde. Und wenn man mal nach Bekanntheit/Tradition/Zuschauern/Masse an Teams schaut, dann ist im Süden in den Ligen unter der DEL doch ein bisschen mehr geboten (aber vielleicht sehe ich das genauso durch die Südbrille wie Patmann durch seine HH-Brille ;) ).

    Nun noch in Betracht gezogen, dass die Freezers eigentlich aus Landshut sind und die Iserlohner (die aber selber eine grosse Tradition haben, das ist mir bewusst!) mit der Rosenheimer Lizenz spielen, dann bleiben für den Norden nur noch der Dorfverein aus Wedemark und die auch eigentlich in der Mitte angesiedelten Duisburger übrig ;) . Das istz nun schon eine extreme sichtweise, aber wenn ich mich an die Sport-Kurrier-Eishockey-Sonderhefte erinnere, das war am Anfang immer eine Deutschlandkarte aller DEL- und Nächstligeteams und die war im Norden (wozu ich das Rheinland eben noch nicht zähle) sehr weiss :ja: .

  • Zitat von trosty

    das sieht man sowohl am Nord-Süd-Gefälle der GFL (inkl. auch der Anzahl der Team in unteren Ligen, hab da aber leider keine Zahlen zum belegen da) im Gegensatz zum Süd-Nord-Gefälle im deutschen Eishockey (siehe Deutschlandkarte mit Eishockeystandorten).

    Liste deutscher Footballmannschaften

    Sollte bis zur Oberliga recht komplett sein (habe selbst etwas mitgearbeitet :) ). Wobei, die Bayernliga vermisse ich doch gerade. :paelzer:

  • Zitat von trosty

    Okay, deswegen hab ich da auch "deutsches Eishockey" und nicht DEL geschrieben. In den letzten Jahren hat sich auch im Norden hier ein bisschen was getan - wobei ich eben Köln, Düsseldorf, Krefeld und auch Berlin in die neutrale Mitte setzen würde. Und wenn man mal nach Bekanntheit/Tradition/Zuschauern/Masse an Teams schaut, dann ist im Süden in den Ligen unter der DEL doch ein bisschen mehr geboten (aber vielleicht sehe ich das genauso durch die Südbrille wie Patmann durch seine HH-Brille ;) ).

    Nun noch in Betracht gezogen, dass die Freezers eigentlich aus Landshut sind und die Iserlohner (die aber selber eine grosse Tradition haben, das ist mir bewusst!) mit der Rosenheimer Lizenz spielen, dann bleiben für den Norden nur noch der Dorfverein aus Wedemark und die auch eigentlich in der Mitte angesiedelten Duisburger übrig ;) . Das istz nun schon eine extreme sichtweise, aber wenn ich mich an die Sport-Kurrier-Eishockey-Sonderhefte erinnere, das war am Anfang immer eine Deutschlandkarte aller DEL- und Nächstligeteams und die war im Norden (wozu ich das Rheinland eben noch nicht zähle) sehr weiss :ja: .

    Wenn Berlin Mitte ist, dann auch Hannover, siehe Karte der DEL Clubs: http://www.del.org/clubs. Dann müsste man Kassel und Frankfurt auch noch zur Mitte zählen, dann verbleiben 4 Clubs aus dem Süden, wobei Mannheim auch noch zur Mitte zählen könnte. Das ist zumindest diskussionswürdig.
    Unterhalb der DEL gebe ich Dir Recht, da ist der Süden stärker vertreten, aber das ist nicht Gegenstand des Threads. Es werden nur die Ligen DEL und NFLE vergleichen.
    Bekanntheit: Wie willst Du diese messen? Da müssten schon Umfragen her. Alles andere ist Stochern im Nebel.
    Tradition: Ein schönes Füllwort, worüber sich trefflich und unendlich diskutieren lässt. Wann fängt die an? Hat die NFLE oder DEL schon Tradition? Nur um mal ein Beispiel zu nennen.
    Zuschauer: Hier hat der Norden und die Mitte gegenüber dem Süden klar die Nase vorn. Die Karte für den Süden ist übrigens auf DEL.org auch sehr weiß, schlappe 3 Vereine mit mittelmäßigen Zuschauerzahlen.
    Lizenzvergabe an andere Teams: Der Süden hat es halt nicht geschafft entsprechende Zuschauer zu binden und schlecht gewirtschaftet und deswegen wurden die Lizenzen in den Norden vergeben. Wir erinnern uns die Landshut Lizenz ging ja erst noch nach München und die haben es auch nicht geschafft. Dieser Hinweis belegt, dass im Norden mehr Menschen sich für Eishockey interessieren als im Süden, sonst gäbe es in der DEL sicherlich mehr als 3 bayrische Vereine und alle mit mittelmäßigem Zuschauerdurchschnitt.

  • Kleines delay of game von mir, doch jetzt bin ich wieder da... dann wolln wir mal noch was dazu sagen :mrgreen:

    Zitat von Madness

    1) Nationalmannschaft: Egal ob bei Olympia oder Weltmeisterschaften - die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft zieht deutlich mehr Interesse auf sich als die deutsche Football-Nationalmannschaft. Die Identifikstionsfähigkeit mit einem Sport via Nationalmannnschaft sollte man nicht unterschätzen, vor allem wenns um die breite Masse geht.

    Auf jeden Fall! Was das Interesse der Allgemeinheit an den Nationalmannschaften angeht, ist Eishockey in Deutschland noch `ne erhebliche Nummer größer als Football. Wird sich meiner Meinung nach auch nicht allzu schnell ändern. Das Problem ist ja auch, dass es im Football weder Olympische Spiele gibt, noch einigermaßen bedeutende Turniere. Diese Pseudo-WM nehm ich da mal nicht so ganz ernst. Also stimme dir jedenfalls in dem Punkt zu, nur darauf wollt ich eh nicht hinaus, da es mir auch wirklich nur um einen Vergleich der beiden Ligen ging :smile2:

    Zitat von Madness

    2) Unterbau: Die DEL hat zwei zweite Ligen, Regionalligen und diverse andere Ligen unter sich. Das entspricht mehr dem dutschen Verständnis von Sport. Dass man aus der NFLE nicht absteigen kann, auch wenn man kein einziges Spiel verliert, werden viele nie verstehen und deswegen ist ihnen die Liga schon allein deswegen fremd. Außerdem ist beim Eishockey der Breitensport weit ausgebauter als beim Football.

    Ich weiß nicht... so super viel hat die DEL mit den unteren Eishockey-Ligen nun bald auch nicht mehr zu tun. Schließlich gibt es ab dem nächsten Jahr keinen Auf- und Abstieg mehr. Dann ist die DEL auch eine geschlossene Gesellschaft. Sie kapselt sich dann ganz klar ab von den unteren Ligen und wird genauso im luftleeren Raum schweben wie es die NFLE jetzt schon tut.

    Zitat von Madness

    3) Deutsche: Klar spielen auch bei DEL-Clubs viele Ausländer. Jedoch gibt es hier auch viele deutsche Talente, die es weit bringen können. Einige sind schon von deutschen Clubs direkt in die NHL gewechselt. Der Sprung von der GFL in die NFLE ist für einen Deutschen jedoch schon riesig, geschweige denn von der NFLE in die NFL.

    *zustimm* Aber wie gesagt, ging nur um einen Vergleich der beiden Ligen :smile2:

    Zitat von Madness

    4) Nicht zuletzt: Die Regeln. Eishockey läuft meistens und erinnert schön an "Das runde muss ins eckige". Football nicht. Wer die Regeln und die Philosophie eines Football-Spieles nicht versteht, dem wird schnell langweilig. Beim Eishockey ist das anders, da findet man insgesamt schneller rein.

    Interessantes Thema... Ohne Frage, die Regeln im Football sind noch ein bisl komplexer als im Eishockey. Dass man einen Ball (Puck) ins Tor befördern muss, wissen die Deutschen ja schon seit 100 Jahren.
    Aber ich frag mich, ob die Komplexität für den Football so ein großer Nachteil ist. Ich glaub nämlich nicht. Wenn man davon ausgeht, dass jeder Deutsche erst mal Fußballfan ist und vom Fußball ausgehend zu einer anderen Sportart bewegt werden muss, dann hat Eishockey auf jeden Fall den Vorteil, dass es noch mehr "artverwandt" ist. Beim Football bestehen da mehr Unterschiede. Und man muss das Spiel schon ein bisl intensiver studieren bevor man es ausreichend versteht. Doch das ist kein Nachteil. Die Deutschen sind doch nicht dümmer als die Amis. Und da drüben gibt es ja nun nicht grad wenig, die es verstanden haben. Insofern trau ich das auch der breiten Masse in Deutschland zu, dass sie das Spiel verstehen und an ihm Gefallen finden. Ich weiger mich übrigens der These zuzustimmen, dass jeder Deutsche als Fußballfan geboren wird. Sorry, aber das ist Schwachsinn. Auch wenn Fußball die Medien dominiert, bleibt anderen Sportarten genug Platz um auch für sich Fans zu gewinnen. Da muss dann halt das Marketing gut funktionieren.

    So, muss mal gucken, ob ich den anderen auch noch antworten kann, wird ja richtig zeitaufwändig :paelzer:

  • Zitat von Patmann

    Und man muss das Spiel schon ein bisl intensiver studieren bevor man es ausreichend versteht. Doch das ist kein Nachteil. Die Deutschen sind doch nicht dümmer als die Amis. Und da drüben gibt es ja nun nicht grad wenig, die es verstanden haben. Insofern trau ich das auch der breiten Masse in Deutschland zu, dass sie das Spiel verstehen und an ihm Gefallen finden.

    Das Problem bzw. der Unterschied Football-Eishockey ist dabei aber, das man als neutraler Zuschauer im "Erstkontakt" beim Eishockey schonmal sofort sieht und versteht, worum es geht und somit eine erste Begeisterung schnell entwickeln kann - beim Football muss ertmal eine "Hemmschwelle" überwunden werden und zumindest ein paar mehr Grundregeln erklärt werden - das setzt schonmal Interesse und auch einen Willen voraus, der oft aber nicht so vorhanden ist. "There is no second chance for a first impression" und wir wissen alle, was ein erster Eindruck ausmacht.

    Aber das ist ja eigentlich auch egal, denn wie du vorher immer wieder erwähnst um Argumente zu entkräftigen willst du nur die beiden Ligen an sich vergleichen, hier geht es schon wieder um den gesamten Sport. Ich denke dabei aber eben, dass man die beiden Ligen nicht isolieren kann, denn eine ganze Menge hängt eben auch von der Sportart an sich ab und wie diese (unabhängig von der Liga) in Öffentlichkeit und Presse dasteht - denn das hat einen erheblichen Einfluss auf den Stellenwert, die Attraktivität und Entwicklung einer Liga. Ich kann eine perfekt organisierte 6er-Liga im Hallenjojo organisieren, die im Prinzip wie die NFLE aussieht, es spielen nur Profis dort (die weltweit einziggn, daher bin ich da der NFLE sogar überlegen), ich veranstalte ein riesen Rahmenprogramm mit Powerparties, ich halte die Regeln einfach (Vorteil gegenüber der NFLE) und erkläre sie auch auf der Rückseite jeder Eintrittskarte (die ich anfangs billigst/kostenlos unters Volk bringe, um erstmal Zuschauer in die Arena zu bringen) und ich buttere jede Menge Geld ins Marketing, dass das Ding richtig anrollt. Willst du mir dann erzählen, dass diese Liga "besser" ist als die NFLE?

  • Zitat von trosty

    Das Problem bzw. der Unterschied Football-Eishockey ist dabei aber, das man als neutraler Zuschauer im "Erstkontakt" beim Eishockey schonmal sofort sieht und versteht, worum es geht und somit eine erste Begeisterung schnell entwickeln kann - beim Football muss ertmal eine "Hemmschwelle" überwunden werden und zumindest ein paar mehr Grundregeln erklärt werden - das setzt schonmal Interesse und auch einen Willen voraus, der oft aber nicht so vorhanden ist. "There is no second chance for a first impression" und wir wissen alle, was ein erster Eindruck ausmacht.

    Stimmt, der erste Eindruck ist sehr wichtig. Aber nur weil Football komplexer ist, heißt das nicht, dass bei vielen Leuten der erste Eindruck vom Football schlecht ist. Kann auch genau umgekehrt sein. Viele verstehen das Spiel beim ersten Mal vielleicht nur ansatzweise und werden grade deswegen neugierig es sich beim nächsten Mal genauer anzuschauen.

    Zitat

    Ich kann eine perfekt organisierte 6er-Liga im Hallenjojo organisieren, die im Prinzip wie die NFLE aussieht, es spielen nur Profis dort (die weltweit einziggn, daher bin ich da der NFLE sogar überlegen), ich veranstalte ein riesen Rahmenprogramm mit Powerparties, ich halte die Regeln einfach (Vorteil gegenüber der NFLE) und erkläre sie auch auf der Rückseite jeder Eintrittskarte (die ich anfangs billigst/kostenlos unters Volk bringe, um erstmal Zuschauer in die Arena zu bringen) und ich buttere jede Menge Geld ins Marketing, dass das Ding richtig anrollt. Willst du mir dann erzählen, dass diese Liga "besser" ist als die NFLE?

    Ich find gut, dass du so ein Beispiel bringst. Wie wir alle wissen, würde so eine Hallen-Jojo-Liga niemals eine Aussicht auf Erfolg haben. Und warum nicht? Weil das eigentliche Produkt einfach nicht attraktiv genug ist. Die Massen würden sich für das Jojo-Spiel auf Dauer nicht begeistern können. Auch wenn die Verpackung, das Marketing und ein zusätzlicher Nutzen (die große Jojo-Powerparty) super wären, auf Dauer würde man keine Zuschauer dafür gewinnen können. Warum schafft man das aber beim Football? Weil Football eine spektakuläre, unterhaltsame Sportart ist, welche die Fans nachhaltig bindet.
    Also gut, dass so ein Beispiel mal diskutiert wird. Bei manchen herrscht anscheinend die Meinung, dass die guten Zuschauerzahlen der NFL Europe einzig und allein am Marketing liegen. Klar, ohne das Drumherum würde man natürlich nie die Massen dafür begeistert haben, andererseits wären die beim zweiten Mal auch alle nicht wiedergekommen, wenn das Hauptprodukt (American Football) sie nicht faszinieren würde. Genau das ist im Football aber der Fall. Die Deutschen sind verrückt danach und deswegen hat die Sportart eine große Zukunft in Germany.

  • Zitat von paelzer

    gibt's dazu statistische erhebungen? oder ist das deine vermutung? ich glaube das nämlich nicht.

    Es ist zunächst eine Vermutung, die ich aus persönlichen Eindrücken ableite. Ich hab Bekannte in Düsseldorf, Berlin und Hamburg, die sowohl zum Football als auch zum Eishockey gehen, dafür aber nicht regelmäßig zum Fußball. Ich kenn viele Blue Devils Fans, die auch oft die Freezers supporten. Wiederum gibt es viele Freezers-Fans, die auch zu den Sea Devils gehen. Also ich glaub, dass die Schnittmenge der Zielgruppe recht hoch ist.
    Außerdem wurde in Hamburg mal eine Umfrage gemacht, welche demographischen Merkmale der durchschittliche Fan der Hamburg Freezers hat. Diese stimmten weitgehend mit den Ergebnissen der gleichen Umfrage überein, die ein paar Jahre zuvor bei den Blue Devils gemacht wurde. Das Hamburger Abendblatt berichtete darüber. Ob diese Kundengruppen auch ähnliche psychographische Merkmale aufweisen, ist eine andere Frage. Aber da muss man ja auch nicht unbedingt zu sehr ins Detail gehen.
    Falls du Gegenargumente hast, warum Eishockey und Football auf unterschiedliche Marktsegmente abzielen, bin ich ganz Ohr.

    Zitat von paelzer

    sie liefert zwar nicht mehr ganz so viele skandale wie zu schäfer III zeiten; aber von einer guten liga, vor allem aber von der sicherheit weiteren wachstums ist sie noch ein stück weit weg. woran also machst du das fest?

    Bin mir recht sicher, dass die DEL weiter wachsen wird. In den vergangenen Jahren konnte die Popularität doch ziemlich stark erhöht werden. Das ist glaub ich unbestritten. Außerdem werden die Rahmenbedinungen immer besser. Es entstehen an vielen Orten neue Arenen. Aktuell gibt es mit Köln, Mannheim und Hamburg drei Teams, die einen Zuschauerschnitt von über 10.000 haben. Berlin und Düsseldorf kriegen neue Arenen und haben daher das Potenzial ebenfalls in diese Riege aufzusteigen. Auch positiv find ich, dass der Abstieg abgeschafft wurde. Damit gibt man den Teams die Chance dauerhaft ihren Markenwert zu verbessern.
    Gegenfrage: Warum glaubst du, dass die DEL stagniert oder schrumpft?

    Zitat von paelzer

    vieles davon gibt's beispielsweise auch im tanzsport oder im turnen. würdest du diese beiden sportarten dann auch mit der nfle vergleichen wollen?

    Nö, würde ich nicht. Willst DU das etwa? :paelzer:

    Zitat von paelzer

    wo ist da die von dir angeführte gemeinsamkeit, die für eine vergleichbarkeit der ligen spricht? denn dass es so ist, wie von dir beschrieben, zieht ja keiner in zweifel, oder?

    Wie kommste darauf, dass ich das als Gemeinsamkeit dargestellt hab? Relativ am Anfang hab ich ja auch deutlich geschrieben: "Wenn man weitere Vergleiche anstellt, lassen sich viele Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede feststellen."
    Und das von mir geschilderte mit der Tradition war halt ein Punkt, den man mehr als ein Unterschied der Ligen festhalten konnte. Beim nächsten Mal versuch ich das besser zu strukturieren :)

    Zitat von paelzer

    ach ja? "bundesliga nfl"? das höre ich trotz intensiver beschäftigung mit der nfle zum ersten mal. ne "nfl germany" hatte ich mal gehört - aber derzeit sind mir keine ernsthaften bestrebungen bei der nfl oder den liga-verantwortlichen hierzulande bekannt, diese umbenennung in die tat umzusetzen. naja, vielleicht kommt sie doch irgendwann mal. keine ahnung.

    Die Idee mit "Bundesliga NFL" kam von so nem Frankfurter Typen. Engel oder so hieß der glaub ich ;) Is mir auch total wurscht, ob und wie man die Liga umbenennt. Eine Konzentration auf den deutschen Markt bleibt unbestritten.

    Zitat von paelzer

    das gefälle zwischen nfl und nfle ist mindestens genauso groß wie zwischen nhl und del - wahrscheinlich, wegen des fehlenden dauerhaften zusammenspiels noch viel größer. und, verzeihung, beim attribut "absolute weltklasse" für die nfle musste ich schon ein wenig grinsen.

    Guck dir ein NFL-Spiel an, guck dir ein NFLE-Spiel an. Kannst du da als Zuschauer einen deutlichen spielerischen Unterschied erkennen?
    - Die Spieler laufen in der NFLE zu mindestens 95 % genauso schnell.
    - Die Tackles in der NFLE sind zu mindestens 95 % genauso hart.
    - Die Athletik und Physis der Spieler ist zu mindestens 95 % die gleiche wie in der NFL.
    - Die Pässe der Quarterbacks werden in der NFLE zu mindestens 95 % genauso wuchtig und präzise geworfen wie in der NFL.
    - Die Technik der Spieler ist in der NFLE zu mindestens 95 % genauso gut wie in der NFL.

    In der DEL dagegen liegt das Gefälle zur NHL viel höher. Das ist einfach nicht son schnelles Eishockey. Besonders technisch gibt es da einen höheren Klassenunterschied. Aber ok. Da kann man vielleicht geteilter Meinung sein. Erlaube mir die Frage, ob du mal selbst Football oder Eishockey im Verein gespielt hast?

    Zitat von paelzer

    kann es sein, dass du glaubst, aus ein paar besuchen bei den freezers, die ohne zweifel eine sonderstellung in der del einnehmen, auf die gesamte liga schließen zu können? so ein wenig macht es den eindruck.

    Da kann schon was dran sein. Die Freezers sind natürlich das Aushängeschild der DEL. Ich geb zu, dass ich noch kein Spiel von anderen DEL-Teams gesehen hab. Andererseits ist doch logisch, dass es bei dem Riesenerfolg der Freezers nicht lange dauern wird bis auch in anderen DEL-Arenen ähnlich massenwirksame Events aus der Taufe gehoben werden.

    Zitat von paelzer

    mit ausnahme des letzten punktes deiner auflistung - und sogar den zweifle ich an - hast du keine gemeinsamkeiten, sondern unterschiede dargestellt.

    Wie gesagt, ich hab sowohl einige Unterschiede als auch mehrere Gemeinsamkeiten aufgezählt.

    Zitat von paelzer

    insofern überrascht mich dein fazit schon, weil es keine argumentative fundierung hat.[...]nur aus eventuell vorhandenem potenzial einen vergleich zu etablieren, ist schlichtweg ungenügend. und, wie gesagt, die vergleichbaren parameter bist du auch schuldig geblieben.

    Die Strategien der Ligen sind ähnlich, da bleib ich bei.
    Ich kann die Gemeinsamkeiten nochmal zusammenfassen (Reihenfolge willkürlich):

    - ähnliches hohes Medieninteresse in Deutschland
    - amerikanisches Ligasystem ohne Auf- und Abstieg
    - Sportevent (z.B. Musikeinspielungen)
    - mögliche Relocations
    - überwiegend amerikanische Spieler
    - hohe Spielerfluktuation
    - gleiche Zielgruppe

    Das sind auch nur Punkte, die mir jetzt in kurzer Zeit einfallen. Bei genauerer Betrachtung läßt sich da bestimmt noch mehr finden. Kannst ja auch gern versuchen ein paar stichhaltige Punkte zu finden, die dafür sprechen, dass es sich bei DEL und NFLE um völlig unterschiedliche Strategien der Marktbearbeitung handelt.

    Zitat von paelzer

    eishockey (und damit die bundesliga respektive del) ist eine gewachsene sportart mit einer breiten öffentlichen wirkung in deutschland.

    Die Medienpräsenz der DEL ist nicht signifikant höher als die der NFLE. Vielleicht ein bisschen. Es kommt dir vielleicht nur so vor, weil die DEL-Saison etwa viermal so lang ist.

    Zitat von paelzer

    football (und damit die nfle) ist ein aus den usa verpflanzter sport

    Ich stimm dir insofern zu, als dass Football in Deutschland erst seit den 70er Jahren gespielt wird. Eishockey schon ein paar Jahrzehnte länger.

    Zitat von paelzer

    ein Sport, den die wenigsten kapieren

    nich von dir auf andere schließen :tongue2:;)

    Zitat von paelzer

    und der in deutschland auch die wenigsten interessiert.

    Mal die Nationalmannschaft außen vor gelassen. Wie kommste darauf, dass sich für Football in Deutschland nur ganz wenige interessieren und für Eishockey ja anscheinend viel mehr? Haben die mehr Zuschauer? Haben die höhere Einschaltquoten? Das müßtest schon erklären.

    P.S. Das Forum hier ist echt cool! Ich liebe es so ausführlich zu diskutieren :mrgreen::bounce:

  • ausführlich diskutieren ist ja ganz schön - aber ständig romane schreiben? ;)
    ich nummeriere deine zitat-punkte durch zur besseren strukturierung:

    1) mag sein, dass du ein paar freezers kennst, die auch zum football gehen. ich kenne dafür ne menge galaktische, die nicht zu den lions gehen. und? damit sind wir genauso schlau wie zuvor.
    im übrigen muss nicht ich gegenargumente bringen, sondern du musst zunächst einmal deine behauptung, dass eishockey- und football-fans vielfach deckungsgleich sind, nachvollziehbar belegen, weil du diesen punkt als basisthese für deinen vergleich eingebracht hast. der verweis auf ein paar bekannte ist dafür ein bisschen dünn.

    2) habe ich behauptet, dass die del stagnieren oder schrumpfen wird? nein! ich habe nur um belege für deine einschätzung gebeten, dass sie großes wachstumspotenzial hat. ansonsten bleibt's nämlich nur ne unbelegte meinung, kein argument. und, ja: ich bestreite deine behauptung, es sei unbestritten, dass die del ihre popularität in den vergangenen jahren erhöht hat. woran machst du das fest? an größeren stadien (die wurden übrigens, stichwort mannheim, nicht nur wegen oder für eishockey gebaut) und damit eventuell gestiegenen zuschauerzahlen? die bedeuten nämlich, dass das interesse gestiegen ist - jetzt kommen halt nur ein paar mehr leute rein, die früher keine karte bekommen haben, weil ausverkauft war. breitere popularität ist das nicht, nur eine bessere befriedigung der nachfrage.

    3) nö. aber wachstumspotenzial ist wachstumspotenzial, wenn das ein für dich so wichtiger punkt ist, um del und nfle zu vergleichen.

    4) du hast im prinzip nur unterschiede zwischen del und nfle gebracht. warum also dauernd "nein" sagen, um am ende ein dickes, fettes "ja" drunter zu schreiben? denn wenn ich sage, dass die lage in beiden ligen ähnlich ist, muss zumindest ein mindestmaß an gemeinsamkeit da sein.

    5) wie oft rede ich mit engel im jahr? mehrere dutzend mal! wie oft rede ich mit ihm über die liga-umstrukturierung oder -erweiterung? mindestens auch ein dutzend mal! habe ich den begriff "bundesliga nfl" von ihm schon gehört? nein! im übrigen: was hilft dir ein eventuell neuer name für deinen vergleich?

    6) ich sehe seit 1995 zwischen 7 und elf nfle-spiele pro saison im stadion, davor einige als fan. die zahl der nfl-spiele (die überwiegende mehrzahl hier natürlich im fernsehen) kann ich gar nicht mehr zählen. und: ja, ich glaube einen gewissen qualitätsunterschied zu sehen, der mehr als 5 prozent beträgt. nicht in der physis, aber im spielverständnis und im talent speziell auf den skillpositionen. wären beispielsweise die rbs nur 5 prozent von jenen in der nfl weg - warum spielt dann dort kein früherer aus der nfle? warum spielen überhaupt so wenige nfle-leute in der nfl? und der begriff "weltklasse", den du verwendet hast: wie viele professionelle ligen gibt es weltweit?
    zu deiner letzten frage bei diesem punkt: ich hab sowohl eishockey als auch football aus gaudi, nicht im verein gespielt - zählt also nicht. aber ich berichte seit 1995 intensiv über football, und ich habe vier jahre lang ein eishockey-team journalistisch betreut. reicht das, um mitreden zu dürfen? ;)

    7) tschuldige, ich lächle wieder. die freezers als aushängeschild der liga? weil sie ein bisschen (!) halligalli neben der eisfläche machen, damit sie in hamburg nicht genauso einpacken müssen wie in münchen? nee, bitte nicht. vielleicht solltest du mal in ein traditionsstadion in einer traditionsstadt gehen, damit du richtige del-atmosphäre schnuppern kannst.

    8) nenn mir doch mal die von dir aufgezeigten gemeinsamkeiten. die unterschiede habe ich reichlich und alleine in deinen ausführungen gefunden.

    9) dein kardinalsfehler: es gibt keine gemeinsame strategie der del, weil es sich hier um eigenständige vereine handelt, nicht um 6 teams, die allesamt der liga gehören. damit ist der rest obsolet. nur weil ich die richtige größe habe, die regeln kenne und englisch spreche, bin ich doch noch lange kein nfl-spieler...

    10) die medienpräsenz ähnlich? sorry, dann leben wir in unterschiedlichen medienwelten; und das hat nichts mit der länge der saison zu tun. wie viele nfl- oder nfle-spiele hast du in den vergangenen jahren live auf nicht-pay-tv-sendern in deutschland gesehen? oder zumindest: wie viele ausschnitte davon? und wie viele ausschnitte von football-länderspielen?
    ich erzähle dir mal ne geschichte: als ich vor vielen jahren zu meinem jetzigen arbeitgeber kam, einige zeit später die galaxy-saison startete, fragte ich unseren sportchef, ob ich dort als berichterstatter hingehen könne? seine antwort: was willst du dort, das ist doch kein sport, nur show! ich habe jahrelang für das standing von football in unserer berichterstattung kämpfen müssen und muss - obwohl es längst etabliert ist - mir heute noch von vielen kollegen spöttische oder abwertende titulierungen zu football anhören. glaub mir aber: ich hab noch nirgendwo gehört, dass die eishockey irgendwo als sport in frage gestellt wurde.
    dir mag die medienpräsenz vergleichbar vorkommen, weil du in einer stadt wohnst, in der schon sehr lange sehr erfolgreich football gespielt wird. geh aber mal raus aufs flache land und blätter dort die zeitungen durch. wenn du viel glück hast, findest du dort vielleicht mal ne football-tabelle. aber du brauchst viel glück. über eishockey (del und länderspiele) berichten hingegen auch die provinzblätter.

    11 und 12) ohne worte. bei 11 stimmst du mir ja ohnedies zu, und für 12 betrachte dich moralisch als geohrfeigt. ;)

    13) wie ich darauf komme? ganz einfach: schau dir die zuschauerzahlen an. aber noch viel wichtiger: schau dir an, wie viele eishockeyspieler in deutschen vereinen registriert sind - und wie wenige footballspieler. zähl mal die vereine durch. das ist zwar nicht der weisheit letzter schluss, aber es ist doch schon ein deutlicher hinweis.

    ich finde deinen versuch aller ehren wert. aber du betrachtest das ganze nach meiner einschätzung durch eine zu sehr auf begeisterung ausgerichtete brille und du betrachtest es von einer viel zu schmalen basis aus. du baust dir daraus ein konstrukt, das sich nicht halten lässt, wenn man ein bisschen über hamburg hinaus schaut und die fanbrille weg lässt. allerdings erkenne ich an, dass du mit viel fleiß versuchst, eine unhaltbare position doch irgendwie zu halten. ;)

  • Zitat

    Patmann: Wie kommste darauf, dass sich für Football in Deutschland nur ganz wenige interessieren und für Eishockey ja anscheinend viel mehr? Haben die mehr Zuschauer? Haben die höhere Einschaltquoten? Das müßtest schon erklären.

    Ich weiß auch nicht was dieser Vergleich soll.

    Vergleich DEL-NFLE:
    Du vergleichst hier 364 Spiele im Jahr DEL mit 31 Spiele NFLE.
    Das ist ein Vergleich von fast 12 Jahren zu 1 Jahr !!!! :paelzer:

    Dann ohne Geld aus Amerika würde die NFLE sofort beendet sein.Ich denke die DEL würde sich aber gut selber finanzieren.

    Vergleich Football - Eishockey:

    Ich will hier gar nicht mit Zuschauern anfangen aber es gibt im Football kann man wohl sagen 3 Hochburgen (Braunschweig,Hamburg,Dresden) und das wars.Dann die Anzahl der Vereine ist auch viel kleiner beim Football.Die genauen Zahlen kenn ich nicht.
    Und was bringen 3 Hochburgen?
    Bin selber zu den Spielen gefahren nach Braunschweig und dann natürlich die Endspiele zwischen Hamburg-Braunschweig.Waren klasse :bounce::bounce:
    Aber nach dritten Spiel fing ich an zu betten das andere Teams ins Finale kommen.Was soll das bringen: 100 Jahre das Finale BS-HH. :3ddevil:

    Das wichtigste in meinen Augen ist aber die Stabilität.
    Damit meine ich das keine Vereine während oder vor der Saison aufgeben.Was ja nicht leider nur alle 2-3 Jahre passiert sondern schon jedes Jahr :(

    Bevor beim Football,meine Sportart, nicht sagen wir 10 Jahre Stabilität auf den 3 höchsten Stufen (GFL,2.Liga,Regionalliga) besteht.Hat ein Vergleich wenig Sinn.

  • Zitat von paelzer

    ausführlich diskutieren ist ja ganz schön - aber ständig romane schreiben? ;)

    Danke dir für das Abnehmen der Schreibarbeit - ich stimme in allen Punkten zu.

    Einzige kleine Ausnahme: Auch ich sehe eine gewisse Schnittmenge zwischen Eishockey- und Footballfans, die grösser ist als wenn man das beides unabhängig betrachtet - wobei ich das auch nur an Feunden und Bekannten ausmachen kann. Wenn ich aber zB hier im Forum schaue, dann sind zumindest die Hardcore-Football-Fans eher nicht Eishockeybegeistert :madness .

  • Zitat von Karl-Heinz

    Wenn Berlin Mitte ist, dann auch Hannover, siehe Karte der DEL Clubs: http://www.del.org/clubs. Dann müsste man Kassel und Frankfurt auch noch zur Mitte zählen, dann verbleiben 4 Clubs aus dem Süden, wobei Mannheim auch noch zur Mitte zählen könnte. Das ist zumindest diskussionswürdig.
    Unterhalb der DEL gebe ich Dir Recht, da ist der Süden stärker vertreten, aber das ist nicht Gegenstand des Threads. Es werden nur die Ligen DEL und NFLE vergleichen.
    Bekanntheit: Wie willst Du diese messen? Da müssten schon Umfragen her. Alles andere ist Stochern im Nebel.
    Tradition: Ein schönes Füllwort, worüber sich trefflich und unendlich diskutieren lässt. Wann fängt die an? Hat die NFLE oder DEL schon Tradition? Nur um mal ein Beispiel zu nennen.
    Zuschauer: Hier hat der Norden und die Mitte gegenüber dem Süden klar die Nase vorn. Die Karte für den Süden ist übrigens auf DEL.org auch sehr weiß, schlappe 3 Vereine mit mittelmäßigen Zuschauerzahlen.
    Lizenzvergabe an andere Teams: Der Süden hat es halt nicht geschafft entsprechende Zuschauer zu binden und schlecht gewirtschaftet und deswegen wurden die Lizenzen in den Norden vergeben. Wir erinnern uns die Landshut Lizenz ging ja erst noch nach München und die haben es auch nicht geschafft. Dieser Hinweis belegt, dass im Norden mehr Menschen sich für Eishockey interessieren als im Süden, sonst gäbe es in der DEL sicherlich mehr als 3 bayrische Vereine und alle mit mittelmäßigem Zuschauerdurchschnitt.

    (Leider) muss ich dir hier absolut zustimmen - meine Sicht ist hier wohl noch von vor DEL-Zeiten. Also nehme ich das Süd-Nord-Gefälle zurück :bier:

    Meine (und auch paelzers, wir stimmen hier ja ziemlich überein) weiteren Punkte bleiben allerdings bestehen :ja: .

  • Zitat von paelzer

    ausführlich diskutieren ist ja ganz schön - aber ständig romane schreiben? ;)

    Bin halt kein Freund von Oberflächlichkeit :mrgreen:

    1) Einen stichhaltigen Beleg für die These, dass sich die Zielgruppe von DEL- und NFLE-Kunden überschneiden, sind die von mir im vorigen Beitrag genannten Umfragen, die im Hamburger Abendblatt veröffentlicht wurden. Wenn sich diese Ergebnisse so ähneln, dann sagt das doch viel aus.

    Dass DEL und NFLE in Konkurrenz zueinander stehen, ergibt sich schon daraus, dass sie in derselben Produktkategorie auf den gleichen lokalen und überregionalen Märkten agieren. Die Diskussion um die gleiche Zielgruppe ist vielleicht auch ein bisschen missverständlich. Im Prinzip meinte ich damit nur, dass von den Anbietern (DEL und NFLE) versucht wird das gleiche Marktsegment zu erreichen. Kann sein, dass die Fans sich in demographischen oder psychographischen Merkmalen noch unterscheiden. Fakt ist aber, dass es in jedem Markt nur eine beschränkte Zahl von sportinteressierten Leuten gibt, wodurch Konkurrenz entsteht.
    Betrachten wir mal einen lokalen Markt. Meinetwegen den Frankfurter Raum. Nicht jeder der Einwohner in FFM und Umgebung ist für Sport empfänglich. Wenn man jetzt alle Leute herausfiltert, die ein DEL-Spiel oder auch ein NFLE-Spiel in irgendeiner Weise auf ihrer Bedarfsrangliste stehen haben, erhält man die Marktkapazität in der Produktkategorie "Sportevent". Davon sind also nur die Leute ausgenommen, die auf keinen Fall das Produkt konsumieren wollen, weil sie zum Beispiel generell nicht an Sport interessiert sind.
    Wenn man nun für die Marktkapazität noch die Kaufkraft der Kunden betrachtet, verringert sich die Zahl nochmal, weil nicht jeder der Leute auch ein Sportevent weiter oben auf seiner Bedarfsliste stehen hat, sondern davor meinetwegen noch ein Besuch in der Cocktailbar steht, da man lieber drei Sex On The Beach konsumiert als sich ins Stadion zu setzen. Und weil irgendwann das Budget aufgebraucht ist, kann das Sportevent als niedrigeres Bedürfnis unter Umständen dann nicht mehr befriedigt werden. Also wenn diese Leute auch noch raus sind, erhält man das Marktpotenzial für die Produktkategorie. Das sind alle potenziellen Käufe, die in einem bestimmten Zeitraum in der Produktkategorie erzielt werden können, unter der Annahme, dass sich die Anbieter optimal verhalten.
    Dieses Marktpotenzial versuchen alle ansäßigen Sportteams zu durchdringen. Damit stehen sie in unmittelbarer Konkurrenz. Und viel mehr wollt ich damit auch gar nicht sagen :mrgreen:

    Um genau herauszubekommen inwieweit sich DEL- und NFLE-Konsumenten überschneiden, müßte man mal vor den Stadien Umfragen machen. Man kann die ja zum Beispiel bei einem DEL-Spiel fragen, ob sie vorhaben sich auch ein NFLE-Spiel anzuschauen. Andersrum geht das genauso.

    Die nächsten Punkte versuch ich schneller auf den Punkt zu bringen, versprochen ;)

    2) Ok, gestiegene Zuschauerzahlen müssen nicht unbedingt einher gehen mit höherer Popularität. Jedoch führen mehr Zuschauer in der Regel auch zu mehr Sponsoren und somit zu mehr Umsatz. Das spricht also für das von mir prognostizierte Wachstum. Mehr Zuschauer erhöhen auch die Attraktivität und führen so unter Umständen zu mehr Medienpräsenz, was wiederum zu mehr Popularität führt.
    Ob die Liga jetzt wirklich viel populärer ist und größere Reichweiten hat als vor 10 Jahren, kann ich zu Gewissheit auch nicht sagen und auch nicht mit Zahlen belegen. Bin aber aus oben genannten Mechanismen der Meinung, dass es so ist.

    Außerdem sind viele Sportjournalisten der Ansicht, dass die DEL in der Beliebtheitsskala nach den beiden Fußballligen als nächstes kommt. Die Handball-Bundesliga hat da vielleicht noch ein Wörtchen mitzureden.
    Warum die Sportjournalisten meinen, dass die DEL so beliebt ist, kann ich dir auch nicht sagen. Ich bin ja ohnehin der Ansicht, dass die DEL nicht beliebter als die NFLE ist. Mir fehlen da irgendwie die Argumente, die eindeutig für eine größere Popularität der DEL sprechen. Nur weil es sie länger gibt und sie eine längere Saison hat, heißt das nicht, dass sie bei den Deutschen beliebter ist. Meine Meinung.

    5) Dir hat Engel das mit "Bundesliga NFL" noch nicht erzählt? Da verheimlicht er dir wohl was. Der wills dir nur nicht verraten. Das ist nämlich schon längst beschlossene Sache ;)
    Nein im Ernst. Ich habs mal recherchiert. Das war ein Zitat von Mr. Paul T. Hier bei Sport1.de nochmal nachzulesen (ganz unten).
    Der Name "Bundesliga NFL" hilft mir auch nicht viel für den Vergleich. Es sollte nur ein Hinweis darauf sein, dass die NFLE plant eine nationale Liga in Deutschland zu werden, was wiederum eine Gemeinsamkeit mit der DEL zufolge hätte.

    6) Warum kein Runningback in der NFLE? Nun, man sollte vielleicht nicht unbedingt die Skillpositionen als Beispiel nehmen. Dort ist der Quali-Unterschied sicherlich noch größer als auf den anderen Positionen. Trotzdem gibt es ja auch hier welche, die es über die NFLE in die NFL geschafft haben (Dante Hall, Dane Looker, Kurt Warner, Jake Delhomme fallen mir da spontan ein). Zählen zu Skillpositionen auch QBs? :paelzer: Ansonsten passt das mit Warner und Delhomme dann nicht.

    Warum es insgesamt nur verhältnismäßig wenig sind, die später in der NFL spielen?
    Das liegt einfach daran, dass 95 % für die NFL nicht reichen. Alle Spieler, die in der NFL spielen, haben meinetwegen ein Niveau von 98, 99 oder 100 %. In der NFLE haben die Spieler ein Niveau von 95 bis 98 %. Wie du siehst, haben dann nur die besten Spieler der NFLE (die mit 98 %) eine Chance später mal mit den schlechtesten Spielern der NFL (die auch 98 % haben) mitzuhalten.
    Trotzdem heißt das nicht, dass man einen deutlichen spielerischen Unterschied beim Betrachten der beiden Ligen erkennen kann. Als Laie sowieso nicht und da kommt es ja schließlich drauf an.

    Du berichtest seit Jahren über Football- und Eishockeyteams. Ok, das reicht schon mal auf jeden Fall, um mitreden zu dürfen. Aber mehr auch nicht.
    Ich lach mich zum Beispiel immer über Steffen Simon schlapp, wenn der in der ARD die Fußball-Bundesliga kommentiert. Der weiß doch gar nicht was abgeht, da er nie selbst auf hohem Niveau gespielt hat. Mir fallen da jetzt keine Beispiele ein, aber neulich hab ich auch wieder bei einer Aussage von ihm gedacht, dass so etwas nur jemand sagen kann, der noch nie selbst richtig Fußball gespielt hat.
    Ich will in keinster Weise deine fachlichen Kenntnisse in Frage stellen, möchte damit nur zu Bedenken geben, dass du es nur aufgrund von längerer journalistischer Tätigkeit nicht unbedingt besser wissen musst als ich. Deswegen verzeih mir bitte auch manchmal meine "Widerrede". Wenn du Joe Montana wärst und mir das gleiche sagst, dann würd ich deine Aussagen vielleicht weniger stark hinterfragen, nur vielleicht :mrgreen:

    7) DEL-Atmosphäre ist wohl ein subjektives Empfinden. Da versteht jeder was anderes drunter.
    Glaub mir, die DEL-Verantwortlichen würden lieber heute als morgen alle DEL-Standorte, die zur Zeit weniger als 6.000 Zuschauer haben, gegen einen Standort wie Hamburg austauschen, wo aus dem Nichts heraus eine riesige Eishockey-Stamm-Kundschaft geschaffen wurde.

    9) Keine gemeinsame Strategie?
    Die gibt es in jedem Verband und in jeder Ligaführung. Die DEL hat etliche Regeln beschlossen, die von allen teilnehmenden Teams eingehalten werden müssen, damit sie als ein Glied auch in die Strategie passen. Beispiel: Kapazität der Halle. Wenn diese, wie vor einem Jahr in Wolfsburg, zu gering ist, wird sofort die Stadt unter Druck gesetzt eine anständige Eishockey-Arena zu bauen, weil das Team ansonsten zwangsweise aus der Liga geworfen wird.
    Die Tradition ist den Offiziellen doch nicht so wichtig. Es zählt nur, dass hohe Standards geschaffen werden. In der NFL ist das übrigens ein ähnliches Prinzip, nur noch viel heftiger.

    10) Zur Medienpräsenz. Ich find schon, dass sie ähnlich ist. Die NFLE wurde früher auch eine Zeit lang im Free-TV auf dem DSF live übertragen. Genau wie die DEL eine Zeit lang live im DSF übertragen wurde. Später sind dann beide Ligen nur noch von Premiere ausgestrahlt worden. In der ARD und den dritten Programmen wird ab und zu von der DEL berichtet, aber das ist ja nun auch bei der NFLE so. Länderspiele wollten wir ja außen vor lassen, ich bin hier nur auf einen Vergleich der beiden Ligen aus.

    Zu deiner Geschichte. Dein Sportchef hat dir also erzählt, dass Football mit der Frankfurt Galaxy kein Sport ist. Ah ja. Sowas kann man zumindest nicht ernsthaft behaupten. Jeder weiß, dass Football genauso Sport ist wie Fußball, Eishockey oder Basketball.
    Aber ich weiß wo das Problem liegt. Allerdings ist das kein Problem des Footballs, sondern eher eins des Betrachters.
    Vergleiche mal ein Fußball-Bundesligaspiel mit einem NFLE-Spiel.

    Football:
    3 Stunden Party
    1 Stunde Sport
    Party-Sport-Relation: 75 zu 25 für Party

    Fußball:
    0,5 Stunden Party
    1,5 Stunden Sport
    Party-Sport-Relation: 25 zu 75 für Sport

    Fazit: Absolut gesehen ist die Dauer des Sports fast gleich. Man kann beim Football ja auch noch die Zeit mitzählen, wo die Gameclock steht, aber trotzdem dem Sport zuzuordnende Aktionen durchgeführt werden (Huddle, Wechsel der Units, Line-Up). Dann kommste beim Football auch auf 90 Minuten. Insofern ist das genau die gleiche Zeit.
    Der Unterschied ist nur, dass zusätzlich zum Sport auch noch 3 Stunden Party kommen. Weil man dem Besucher etwas Gutes tun will und einen zusätzlichen Nutzen für ihn schafft. Und schon ist das laut Aussage deines Sportchefs plötzlich kein Sport mehr, weil sich die Sport-Party-Relation zugunsten der Party (Show) verschoben hat. Was ist das für eine Logik?
    Ich brauch das hier auch keinem erzählen, weil wir das wohl eh alle wissen. Aber die Leute, die oberflächlich sind, so wie dein Sportchef damals, die müssen halt mal ein bisschen genauer hinschauen. Es ist also kein Problem der NFLE, sondern es ist ein Problem des Betrachters.

    Zitat

    dir mag die medienpräsenz vergleichbar vorkommen, weil du in einer stadt wohnst, in der schon sehr lange sehr erfolgreich football gespielt wird. geh aber mal raus aufs flache land und blätter dort die zeitungen durch. wenn du viel glück hast, findest du dort vielleicht mal ne football-tabelle. aber du brauchst viel glück. über eishockey (del und länderspiele) berichten hingegen auch die provinzblätter.

    Ich wohn quasi draußen auf dem flachen Land, nämlich in Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern, was 270 km von Hamburg entfernt liegt. Nach Hamburg fahr ich nur an den Wochenenden. Obwohl das hier fast schon in Polen liegt, wissen hier viele Leute Bescheid, dass die Hamburg Sea Devils in Hamburg in der AOL Arena spielen und am Wochenende in die Saison starten. Allerdings wissen hier weitaus weniger, dass die Freezers in den Playoffs spielen. Du glaubst mir nicht? Ist aber so. Denn N-Joy-Radio (hat hier bei den jungen Leuten einen hohen Marktanteil) spielt den ganzen Tag Sea-Devils-Werbespots, macht Gewinnspiele und unterstützt die Sea Devils. Die Reichweite eines Footballteams ist unter Umständen sogar größer als die eines DEL-Teams.
    Übrigens glaub ich auch nicht, dass über die DEL in Provinzblättern berichtet wird. Es wird nur dort über die DEL berichtet, wo auch Teams ansäßig sind.

    Zitat

    13) wie ich darauf komme? ganz einfach: schau dir die zuschauerzahlen an.

    Die Zuschauerzahlen sind immer so eine Sache. Absolut hat Eishockey mehr Zuschauer, aber die haben auch fünfmal so viel Spiele. Somit ist es sinnvoller den Zuschauerschnitt zum Vergleich heranzuziehen. Da hat die DEL gegen die NFLE keine Chance.

    Zitat

    aber noch viel wichtiger: schau dir an, wie viele eishockeyspieler in deutschen vereinen registriert sind - und wie wenige footballspieler. zähl mal die vereine durch.

    Wieviel Eishockeyspieler sind denn in deutschen Vereinen registriert? Da möchte ich erst Zahlen hören bevor ich glaub, dass es mehr Eishockey- als Footballspieler in Deutschland gibt. Bei den Vereinen ebenso. Hamburg hat 1,7 Millionen Einwohner, also ca. 2 % der Gesamtbevölkerung, was also zu einem gewissen Grad repräsentativ ist. Mir fallen hier nicht mehr als fünf Eishockeyvereine ein. Footballvereine gibt es auch ungefähr fünf.
    Ein anderes Beispiel. Die Schulen. Wieviel Schüler bekommen mal die Gelegenheit Eishockey zu spielen? Sind glaub ich nicht viele. Dadurch, dass es so wenig Hallenzeiten gibt, ist es auch schwierig. Denn für Eishockey muss man schließlich aufs Eis.
    Wieviel bekommen dagegen die Gelegenheit mal mit einem Football in Berührung zu kommen? Wesentlich mehr. Denn Flagfootball gehört heutzutage in vielen Bundesländern schon zum Standardprogramm in der Schule. Fragt eure Kids.

    So, jetzt muss ich mal in der Küche abwaschen :tongue2: Hab ich zu viel geschrieben? :madness

  • Zitat

    Denn Flagfootball gehört heutzutage in vielen Bundesländern schon zum Standardprogramm in der Schule. Fragt eure Kids.

    Kann mir das mal bitte einer bestätigen? Ich will da irgendwie nicht dran glauben.

    Softball, ja.
    Rugby, ja.
    Aber Flag- bzw. Vollkontakt Football?

    Das glaube ich irgendwie nicht.

  • Zitat von Patmann

    Hab ich zu viel geschrieben? :madness


    ja. :jeck:

    1) ist leider kein stichhaltiger beweis. ne repräsentative (?) umfrage vor einigen jahren zu den blue devils und eine repräsentative (?) umfrage vor kurzem zu den freezers zeigen ähnliche merkmale der besucher dieser beiden teams - das ist, wenn man gut will, vielleicht ein indiz, aber kein beleg. und selbst dieses indiz kann in die irre führen - denn jeder von uns weist demographische merkmale auf, die für bestimmte gruppenzugehörigkeiten oder vorlieben sprechen, denen wir aber in der realität nicht angehören oder derer wir nicht frören. ein beispiel: ich erfülle nahezu alle merkmale, die auch golfspieler aufweisen. dennoch spiele ich es nicht und werde es vermutlich auch nie spielen.
    deshalb, wie du angemerkt hast: bring eine repräsentative umfrage, in der footballfans gefragt werden, ob sie auch zu eishockeyspielen gehen (oder umgekehrt); wenn eine solche umfrage einen signifikanten überschneidungswert aufweist, dann haben wir einen beweis. vorher nicht.
    den zentralen satz, auf den ich hinaus will, bringst du nach den allgemeinen ausführungen zum thema "sport-event". er lautet: "Dieses Marktpotenzial versuchen alle ansäßigen Sportteams zu durchdringen. Damit stehen sie in unmittelbarer Konkurrenz." richtig. aber es fehlt die konsequente schlussfolgerung. wenn alle in konkurrenz zueinander stehen (übrigens eine binsenweisheit), warum sollte dann, wie du anführst, eishockey eher mit football vergleichbar sein als beispielsweise basketball?

    2) die del ist populärer als vor jahren; ganz einfach schon deshalb, weil sie sich stabilisiert hat, weil sie einigermaßen skandalfrei geworden ist und weil sie vom trend zu moderneren (und größeren) stadien profitiert. aber das sagt überhaupt nichts aus zu dem punkt, den du als ausgang genommen hast: zum wachstumspotenzial. sie hat (dank der größeren stadien) mehr zuschauer, wahrscheinlich auch mehr sponsoren. aber wer sagt, dass sie wachsen wird? vielleicht hat sie längst ihren zenit in sachen popularität, medienwirksamkeit und attraktivität für sponsoren erreicht. ich könnte das nicht hinreichend begründet behaupten. und du?
    wenn die versammelte sport-journaille (und nicht nur die) davon ausgeht, dass die del die attraktivste deutsche liga hinter fußball ist, dann dürfte da schon was dran sein, oder? ich habe die zuschauerzahlen, die stadienauslastung, die fernsehpräsenz und die gesamteinnahmen der liga aus sponsoring nicht parat; ich weiß nicht einmal, ob es all diese daten irgendwo gibt. aber auch ich bin mir sicher, dass da lange nichts dahinter kommt. kein handball, kein basketball, kein volleyball.
    übrigens hilft uns auch das nichts weiter für deinen "zwanghaften" (;)) vergleich nfle/del. wir sind uns nur einig darüber, dass die del bereits gemeinhin als etablierte liga und nationale marke gilt, die nfle hingegen das erst noch werden möchte.

    5) ob die nfle nun künftig nfl germany oder bundesliga nfl oder pigskin united heißt, ist doch völlig wurst für dieses thema, weil wir nicht darüber kontrovers diskutieren, ob die nfle eine nationale marke werden will oder nicht. natürlich will sie das. genauso selbstverständlich, wie die del bereits eine nationale marke ist.
    aber woraus ergibt sich da ein besonderes vergleichspotenzial? die fußball-bundesliga beispielsweise ist schon viel länger und viel mehr eine nationale marke. warum also, da sind wir wieder bei 1), ist dann die del die bezugsgröße? warum nicht die bbl?

    6) das gros der footballzuschauer in den nfle-stadien schaut nicht auf die linienspieler, sondern auf die spieler auf den skill-positionen. und dort sind, auch hier sind wir offensichtlich einig, die unterschiede zwischen nfl und nfle signifikant. mag auch sein, dass der eher seltene footballzuschauer den unterschied in talent, tempo und athletik zwischen nfle und nfl nicht erkennt - weil beispielsweise schlechtere wr durch ebenfalls schlechtere cbs ausgeglichen werden.
    aber, deine grundbehauptung war: die nfle ist weltklasse und das leistungsgefälle zwischen nfl und nfle nicht so gravierend wie zwischen nhl und del. und dafür hast du, da kannst du prozente rechnen wie du willst, nach wie vor keinen beleg gebracht. deshalb stelle ich, unter berufung auf die wenigen nfle-spieler, die es in der nfl schaffen, die meinung dagegen, dass der leistungsunterschied doch deutlich größer ist. dass auch auf niedrigerem leistungsniveau (ob im eishockey, im football oder im basketball) auch amüsante spielchen entstehen können, bezweifelt ja niemand.
    und um dich wieder auf das eigentliche thema zu führen: egal ob nun beim eishockey oder beim football der leistungsunterschied gravierender ist - welches argument liefert dir die beantwortung dieser frage für deinen fast schon zwanghaft bemühten vergleich zwischen del und nfle.
    bevor ich es vergesse: danke, dass ich mich zum mitreden qualifiziert habe. ;) wäre ich nun anmaßend, würde ich die frage zurückgeben: was qualifiziert dich dazu, nach einem jahr sea-devils-schauen und einer handvoll besuche in der colorline-arena (?), ein fundiertes generalurteil über die beiden ligen, ihre politik, ihr standing und ihre wachstums-chancen abzugeben? aber ich bin jetzt nicht anmaßend. :tongue2:

    7) leider nicht ganz korrekt (und ich spekuliere jetzt mit dieser aussage genauso wie du, da keiner von uns in die köpfe blicken kann): fast jeder andere verein in der del hätte gerne ein so modernes stadion wie die freezers; auf den standort hamburg an sich hingegen sind die wenigsten neidisch. das hat auch nichts mit atmosphäre zu tun. anderenorts braucht's nämlich kein halligalli, um die halle zu füllen. und das halligalli war doch dein punkt in der frage der vergleichbarkeit von del und nfle, oder? dort reichen eishockey-begeisterung, tradition und flair. aber ist schon klar, dass da ein kunstprodukt wie hamburg mehr und anders trommeln muss. allerdings wird's damit nicht zwangsläufig beispielhaft für die gesamte liga.

    9) du hast mich nicht verstanden. gemeinsame strategie heißt, dass gemeinsam geplant und gemeinsam vermarktet wird. in der nfle geschieht das zentral, in der del weitestgehend nicht, weil die durch die ganz andere juristische aufstellung eine solche gemeinsame strategie auch gar nicht durchsetzen könnte. dass jeder ein besseres stadion haben will, ist doch ein allgemeinplatz und hat damit nichts zu tun.

    10) die nationalmannschaften lassen wir nicht raus, da du ja stets die popularität der beiden sportarten vergleichen möchtest. und da ist das interesse auch an länderspielen ein nicht zu unterschätzender faktor. wenn schon, denn schon... ich will gar nicht mit eishockey als einer der beliebtesten sportarten bei olympia-übertragungen anfangen. aber ich weise mal vorsorglich darauf hin, dass bei uns auch weltmeisterschaften übertragen werden - im gegensatz zum football. da deutet zumindest ein klitzekleines bisschen auf nachfrage nach eishockey, hingegen keine nachfrage beim football hin - und damit auf eine deutlich breitere anhängerschar. woran liegt's? ganz einfach: an der tradition, vor allem aber (trosty hat's erwähnt) an der rasanz dieser auch für laien leicht verständlichen sportart.
    du willst doch, bitte, nicht die 5 minuten in einigen dritten programmen, die künftig für football zwangsweise (weil die ard den super bowl wollte) reserviert sind, mit den vielen minuten pro woche auf allen möglichen kanälen vergleichen, auf denen eishockey zu sehen ist? :eek:
    da du gerne ausflüge in theoretische erörterungen unternimmst, die nicht selten bessere allgemeinplätze sind, tue ich mal gleiches - ich nehme dich mit in die kommunikationstheorie (hab ich studiert, darf ich also auch ein bisschen mitreden ;)): wenn es zu kommunikationsstörungen kommt, dann ist das in erster linie ein problem des senders, nicht des empfängers. in der praxis heißt das: wenn viele menschen in deutschland von football als sport nichts oder wenig halten, dann ist das ein problem des footballs, nicht derjenigen, denen football noch nicht (aus welchen gründen auch immer) hat vermitteln können, dass es sich dabei um einen ernstzunehmenden, attraktiven sport handelt.
    unter dieser prämisse kannst du dir alle prozentrechnungen über sportanteile bei fußball oder football schenken. die sind ohne belang, weil's um das geht, was sich auf dem spielfeld tut, nicht um party-anteile. ich wiederhole es: football wird in weiten teilen der bevölkerung nicht als ernsthafter sport wahrgenommen. wir können uns natürlich hinsetzen, auf elitär machen und sagen: die leute sind halt zu blöd dafür. aber es hilft nicht weiter. football muss die leute von sich überzeugen. das ist der punkt.
    damit sind wir, bevor wir zu sehr auf nebenpfade geraten, auch wieder beim eigentlichen thema (deshalb habe ich die geschichte auch erzählt): während eishockey sich als ernstzunehmender sport in deutschland etabliert hat (und so etwas strahlt zwangsläufig auch auf seine höchste liga aus), muss football da noch jede menge überzeugungsarbeit leisten. auch deshalb sind nfle und del nicht vergleichbar: die basis ist zu unterschiedlich.
    12) du vergisst etwas ganz wichtiges bei deinen erörterungen zu medienpräsenz und medienrelevanz: (achtung, wieder kommunikationstheorie ;)) die selektive, weil subjektive wahrnehmung. wenn ich nach meinem bekanntenkreis ginge und der tatsache, wie oft es bei meinen gesprächen um football geht, dann hätte football in deutschland etwa eine 90-prozentige abdeckung. meine freunde und bekannten wissen, dass ich mich intensiv mit football beschäftige, dass ich zu spielen fahre und auch in die usa zum football fliege. deshalb werde ich zwangsläufig in meinem umfeld selbst von leuten darauf angesprochen, die mit football überhaupt nichts am hut haben. und umgekehrt wissen die leute dann zwangsläufig auch, wann und wo beispielsweise der super bowl stattfindet.
    aber diesen blickwinkel darf man nicht verallgemeinern. und du tust das. weil du jede pipi-meldung über ein footballspiel registrierst, gehst du davon aus, dass das jeder tut. weil deine bekannten wissen, dass die sea devils in der aol-arena spielen (hoffentlich wissen sie das nicht nur, weil football den rasen für den geheiligten hsv kaputt macht ;)), ist das kein beleg, dass das auch all die anderen wissen, die nicht mit dir kontakt pflegen. die wissen dafür vielleicht wieder, dass die freezers in den playoffs spielen - nicht unbedingt, weil sie mit einem eishockey-fan zusammen sind, sondern weil sie die sportschau am sonntag gesehen und die playoff-verteilung gesehen haben.
    die vermutung, in zeitungen ohne del-team würde nicht über eishockey berichtet, ist übrigens falsch. ich empfehle einen blick in solche zeitungen. dort wird natürlich nicht überreichlich berichtet, aber es wird. denn im gegensatz zu football-ergebnissen gehören die der del zum standardprogramm.
    und: du weißt ja, dass werbespots im radio bezahlt werden? für bezahlung würde ich als kommerzieller sender auch alles spielen. sogar golf. ;)

    13) tut mir leid; ich kann weder mit kids dienen, noch mit einer flagfootball-mannschaft an einer schule im umkreis von schätzungsweise 80 kilometer. hilft also nicht weiter; erst recht nicht, wenn ich auf 3 eishallen im umkreis von 60 kilometern hinweise, in denen allesamt nachwuchsarbeit in sachen eishockey betrieben wird.
    die mitgliederzahlen für football und eishockey lassen sich bestimmt über den deutschen sportbund ermitteln. du wirst es mir nachsehen, dass ich mir die arbeit nicht mache. auch hier bist du in der beweispflicht, weil du vergleichen willst, nicht ich. ;)

    wenn du mit deiner küche fertig bist, kannst du bei mir vorbei kommen. meine frau freut sich über jede hilfe - ich leg mich derweil auf die couch. :D

  • ohne dafür konkrete zahlen zu habe - ich bezweifle sogar, das flagfootball in hamburger schulen standard ist. nur weil die sea devils in marico gregersen einen flag-beauftragten haben, heißt das doch noch nicht, das es auch die sportlehrer umsetzen. das aber nur als zwischenruf, die diskussion ist mir deutlich zu ausufernd, soviel kann ich nicht im stück lesen :madness und wie schon von anderen sinngemäß geposted - mir fehlt da der bundesweite überblick, um das alles beurteilen zu können.

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  • Ichmuss sagen das ich schon öfters gehört habe das Flag Football unterrichtet wurde. Allerdings ging das anscheinend immer von engagierten Lehrern aus die den Sport lieben und dann meistens über eine AG nach der eregulären Schulzeit. Aber das Angebot gibt es zumindest relativ häufig.

  • Zitat von Lyle Alzado

    die diskussion ist mir deutlich zu ausufernd, soviel kann ich nicht im stück lesen :madness

    Geht mir auch schon fast so, dennoch bin ich an der Diskussion sehr interessiert :ja: . Leider wird diese meist zu meiner Nicht-Online-Zeit abends geführt, so dass ich nicht mehr so aktiv teilnehmen kann, vor allem nachdem paelzer jedesmal meine Argumente so schön ausführlich darlegt :mrgreen: . Dem ist nichts mehr hinzuzufügen :madness . Danke :bier: .

  • :eek: hey, trosty, das ist nicht fair. weißt du, wie viel zeit mich das jedes mal kostet? das nächste mal übernimmst du das antworten und ich lese mit, du alter faulpelz. :jeck: