Drohen dem deutschen Fußball "italienische Verhältnisse"?

  • Zitat von westendtom

    Also wenn Julius05 und NCeagle81 die 500 hier im Thread schaffen dann darf einer von den zweien ein Monat lang meine Signatur bestimmen :bounce::mrgreen:

    So verlockend das Angebot auch klingt, für mich soll es das hier gewesen sein. ;) :xywave:

    To win the game is great. To play the game is greater. But to love the game is the greatest of all.

    A plaque inside the Palestra in Philly - one of College Basketball's greatest cathedrals.

  • Zitat von NCeagle81

    Ich weiss, du warst ja schon "oft" in den USA. Schonmal bei nem tailgating vor nem NFL oder College Spiel gewesen?! Deinen Aussagen nach zu urteilen nicht!


    ja schon, aber was soll da großartig gewesen sein ... ???!
    außer bbq mein ich

  • Zitat von 12to83

    Weiß nicht, auf welche Art von Quellen du stehst, aber eigentlich findet man das überall, ob in Studien, bei wikipedia oder auf Fußballseiten. Etwa
    Kann aber auch nochmal eine wissenschaftliche Studie raussuchen, wenn gewünscht.


    Zeig mir mal den Lehrer zwischen 25 und 30 Jahren der mit so einer Geschichte seine Verbeamtung riskiert!
    Da muss man sich doch immer fragen, wo so eine Statistik herkommt. Dass man sich damit schnell "brüstet": "Hey, wir sind ein repräsentativer Querschnitt der Gesellschaft!", ist doch irgendwo klar.
    Also die Hooligan-Gruppen, die ich kenne sind alles andere als eine "breite Mittelstandsschicht"

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Zitat von julius05

    leider zu oft, auch schon mit bierdose auf der strasse ...
    jetzt ist da immer ein papiertütchen drüber, der pariser für öffentliches biertrinken sozusagen ;) :mrgreen:

    die strafe war doch teilweise zu heftig und schlug ins budget

    Also ich war vier mal in den USA, vor dem ersten Besuch sagten alle man kann nirgends rauchen und man bekommt keinen Aklohol. Ich rauchte fast überall (im Texas Stadium mußte ich die Zuschauerränge verlassen) und an Alkohol war auch genügend vorhanden. Kein Unterschied zu Europa da ich in Europa auch nicht öffentlich auf der Straße was trinke :hinterha:

  • Ohne jetz viel Ahnung von den Fanstrukturen in den USA zu haben, behaupte ich einfach mal, dass man es einfach nicht vergleichen kann. Sowas ist ja auch ein Spiegel der Gesellschaft, und die unterscheiden sich doch schon. Es lässt sich ja nicht mal in Europa vergleichen. Das geflügelte Wort von den italienischen Verhältnis ist einfach sowas von unsachlich und hilft der Debatte nicht.

    genausowenig macht es Sinn, die drei Bengalen vom Wochenende mit Hooliganismus vergleichen zu wollen. Hier werden Dinge in einen Topf geschmissen, die nichts miteinander zu tun haben.

    Und was zu den aktuellen Vorfällen: Wir haben in Deutschland kein Sicherheitsproblem in den Stadien. Wer Kontrollen als Gästefan kennt, der kann nicht anders, als das bestätigen. Absolute Sicherheit gibt es nicht, du kannst es nie verhindern, dass Bengalen oder so mit in den Block kommen. Wenn ich die mit reinkriegen will, schaff ich das auch. Dass ein Schiri wegen einem Bengalo unterbricht ist halt einfach übertrieben und dadurch entstand diese Debatte ja erst.

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    Threesweeeeeeeeeep!!! Suck on that[/CENTER]

  • Zitat von Buccaneer

    Zeig mir mal den Lehrer zwischen 25 und 30 Jahren der mit so einer Geschichte seine Verbeamtung riskiert!


    Und Akademiker nehmen auch keine Drogen, um ihren Status zu verlieren. Bei Ärzten ist Suchtverhalten gänzlich unbekannt...

    Zitat

    Da muss man sich doch immer fragen, wo so eine Statistik herkommt. Dass man sich damit schnell "brüstet": "Hey, wir sind ein repräsentativer Querschnitt der Gesellschaft!", ist doch irgendwo klar.


    Wer brüstet sich? Alle Quellen sind von Hooligans unterwandert? Verschwörung ahoi!

    Zitat von SPON - Diplomarbeitenbörse

    Das Wort Hooligan löst die Assoziation Gewalt aus. Diese Jugendlichen gelten als sehr gewaltbereit und sorgen jeden Samstag am Rande unserer Fußballstadien für Randale und dabei können sie sich der Aufmerksamkeit der Medien sicher sein. Studien zufolge kommen Hooligans in den Alten Bundesländern eher aus gut ausgebildeten und sozial gesicherten Schichten. Sie üben Gewalt um der Gewalt willen aus. Deshalb gehe ich der Frage nach, warum sich Jugendliche, die die Woche über, in den meisten Fällen, eine gutbürgerliche Existenz haben, einer solchen Szene anschließen.

    Zitat von Studie der Erlanger Psychologie auf 3sat.de

    Systematische Studien zu den Persönlichkeitsmerkmalen derer, die zur Gewalt bereit sind, Gewalt anwenden oder auch nur fasziniert dabeistehen, fehlen jedoch weitgehend, und die vorhandenen Untersuchungen liefern unterschiedliche Befunde. Aus Deutschland stammen Ergebnisse, nach denen Hooligans sich eher aus gut ausgebildeten und sozial abgesicherten Schichten rekrutieren und neben der "bürgerlichen Alltagsidentität" eine "jugendkulturelle Hooligan-Identität" aufweisen, die ihnen Abwechslung und Aufregungen verschafft. In Italien wurden Gewalttäter dagegen vorwiegend im Milieu von Arbeitslosigkeit und niedriger Bildung gefunden.

    Zitat

    Also die Hooligan-Gruppen, die ich kenne sind alles andere als eine "breite Mittelstandsschicht"


    Bei meinen rudimentären Erfahrungen handelte es sich um jüngere Menschen, aber durchaus nicht unbedingt aus sozial schwachen Schichten (da findest du mehr Studenten, als du glauben magst). Was nun?

  • Zitat von hessischCowboy

    genausowenig macht es Sinn, die drei Bengalen vom Wochenende mit Hooliganismus vergleichen zu wollen. Hier werden Dinge in einen Topf geschmissen, die nichts miteinander zu tun haben.

    Und was zu den aktuellen Vorfällen: Wir haben in Deutschland kein Sicherheitsproblem in den Stadien. Wer Kontrollen als Gästefan kennt, der kann nicht anders, als das bestätigen. Absolute Sicherheit gibt es nicht, du kannst es nie verhindern, dass Bengalen oder so mit in den Block kommen. Wenn ich die mit reinkriegen will, schaff ich das auch. Dass ein Schiri wegen einem Bengalo unterbricht ist halt einfach übertrieben und dadurch entstand diese Debatte ja erst.


    100% agree.

  • Zitat von westendtom

    Also ich war vier mal in den USA, vor dem ersten Besuch sagten alle man kann nirgends rauchen und man bekommt keinen Aklohol. Ich rauchte fast überall (im Texas Stadium mußte ich die Zuschauerränge verlassen) und an Alkohol war auch genügend vorhanden. Kein Unterschied zu Europa da ich in Europa auch nicht öffentlich auf der Straße was trinke :hinterha:


    Doch ein Unterschied. Stell Dir vor, in Europa würden sie ab Mitte der zweiten Halbzeit auch keinen Alkohol mehr ausschenken im Stadion :hinterha::mrgreen:

  • Zitat von westendtom

    Also ich war vier mal in den USA, vor dem ersten Besuch sagten alle man kann nirgends rauchen und man bekommt keinen Aklohol. Ich rauchte fast überall (im Texas Stadium mußte ich die Zuschauerränge verlassen) und an Alkohol war auch genügend vorhanden. Kein Unterschied zu Europa da ich in Europa auch nicht öffentlich auf der Straße was trinke


    du sagtest es ... ö f f e n t l i c h ...
    darum ging es mir

  • Zitat von Darthraider

    also die Vorkommnisse um Michigan-Ohio State (2003 glaub ich ) waren schon ziemlich heftig, fast bürgerkriegsähnlich ... auch im College-Basketball hat das Aggressionspotenzial ziemlich zugenommen, NFL ist da fast Kindergeburtstag, hat sicher auch mit den Eintrittspreisen zu tun ...


    die usa haben sicherlich im weitesten sinne auch eine hooligan, besonders aber eine skinhead, white power und neonazi szene, wenn nicht die größte weltweit überhaupt, besonders in den südstaaten.

    ob die allerdings in sportstadien zu finden sind bezweifle ich etwas, wenn dann vielleicht eher noch beim dragster oder beim indy car. nur da verprügeln die sich nicht untereinander, macht bei solchen veranstaltungen ja auch wenig sinn und die interessenlagen sind dann doch zu gleich.

  • Zitat von Darthraider

    ja, mag sein, aber was sagt Dir das in Verbindung mit dem Sport? daneben glaube ich noch nicht mal besonders daß es da wirklich echte Hooligans (Leute die zum Sport mit der Absicht gehen Randale zu veranstalten) gibt, eher Jünglinge die mit Alkohol nicht umgehen können ...

    Prügel beim Racing? mag sein, aber sicher nicht wüste Schlachten wie teilweise im europäischen Fußball ...


    naja der europäische hooliganismus ist schon sehr nationalistisch gesteuert, nur hat eben der polnische hooligan und skinhead ne andere vorstellung als der kroatische oder der holländische, deutsche, englische usw ...

    white power haben sie aber komischerweise oft alle auf ihren kutten stehen ... heißt aber noch lange nicht, dass sie auch nicht untereinander rassistisch eingestellt wären

  • Zitat von Darthraider

    ich glaube die haben eher alle nur eine & dieselbe Vorstellung ...


    im prinzip ja, aber für den deutschen oder englischen hooligan ist der polnische halt zwar weiß aber ein slawe, also eher minderwertig in seiner anschauung, während sich der polnische oder kroatische hool aber durchaus der weißen rasse zurechnet.

    diese nationalistische unterscheidung hat die amerikanische neonazi szene so wohl nicht, geht ja auch schlecht, es ist ja nur eine nation

    edit:
    dass sich diese neonazi szene in den europäischen stadien befindet hört man an allerlei schmähgesängen oft gegen farbige spieler, ich glaube nicht, dass dies in amerika auch so ist, weder beim football noch woanders

  • Zitat von Wendigo

    Wieso sollte man es nicht vergleichen können? Oder andersrum gefragt: Wäre es nicht sogar sehr hilfreich, das Ganze zu vergleichen? Dann würde man nämlich eventuell herausfinden, warum es das Phänomen der Hooligans dort in dieser Form gar nicht gibt. Was einen vielleicht wiederum auf den Trichter brächte, warum es hierzulande existiert. Da scheinen mir die angesprochenen Erklärungen nämlich arg konstruiert.

    Man kann das natürlich fragen, aber was bringen dir die Antworten? Allein das System, das dem Sport zu Grunde liegt ist ein völlig anderes. Vereine hier, College da. Das hat ganz andere gesellschaftliche Wurzeln. Und darauf baut sich das ja irgendwo auf. Fragen kann man das natürlich, aber ich bezweifel, dass man mit den Antworten am Fundament des Hooliganismus rütteln kann. Aber ich kenn mich wie gesagt auch in den USA damit nicht aus, deswegen möchte ich meine Hand dafür nicht ins Feuer legen.

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  • Zitat von Darthraider

    würde ich widersprechen wollen ... das kann man schon verhindern wenn man will, dann macht der Sicherheitsdienst seine Arbeit nicht richtig ...

    das ist keineswegs übertrieben wenn dadurch Spieler & Zuschauer gefährdet werden ... was soll er machen? unter Raketen weiterspielen lassen??

    Also zum ersten: Ich geh jetz nich seit 20 Jahren ins Stadion, aber ich hab in Deutschland und Europa genug gesehen, um sagen zu können, dass du überall was mit reinbekommst. Glaub es oder glaub es nicht ;) Die Wege muss ich dir nicht sagen, da is halt auch mal Phantasie gefragt ;)


    Ich liebe dieses Wort "Rakete". Das war ein Bengalo, das tut man an die Seite, es brennt aus und gut ist. Man tut grade so, als wäre da das Spielfeld mit Waffengewalt gestürmt worden. Natürlich is so ein Ding gefährlich, aber wie genau schützt denn eine Spielunterbrechung die anderen Zuschauer? Kurz das Spiel anhalten, ok, aber 20 Minuten ist übertrieben.

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  • Zitat von Darthraider

    meinte eigentlich daß das wohl hieran vorbeigeht bzw. ein Thema für sich ist ... aber daß sich ein Saufkopp aus England & ein dt. Dumbatz vorher damit beschäftigen ob sie nun einem minderwertigen Gegner den Gartenstuhl hinterherwerfen bleibt rätselhaft ...


    der arbeitslose saufkopp ist was anderes als der kahlrasierte skinhead mit white power emblem. gerade in england gibt es eine große neonazi szene gegen farbige spieler, aber auch gegen türken und slawen, semiten sowieso ... polen und balten sind nicht (mehr) sonderlich beliebt in uk, da sie die größte einwanderungsgruppe stellen mittlerweile, noch vor den indoasiaten

    das gehört natürlich alles in die soße "gewalt im stadion" wobei die motive natürlich total unterschiedlich sind

    der frustrierte suffkopp mit dem frustrationsabbau
    und der tiefbraune hool mit seinem rassismus

  • Da simmer dabei, dat is prima :cards

  • dies bestätigt die sinkende hemmschwelle, gut auch daß die verantwortlichen sich mal nicht distanzieren und fadenscheinige ausflüchte bemühen, neben der anklage wegen körperverletzung hoffentlich auch lebenslanges stadionverbot.

  • Zitat von Serienjunkie

    dies bestätigt die sinkende hemmschwelle, gut auch daß die verantwortlichen sich mal nicht distanzieren und fadenscheinige ausflüchte bemühen, neben der anklage wegen körperverletzung hoffentlich auch lebenslanges stadionverbot.

    Ach .. den Verantwortlichen ist das ganze doch fast egal. Denen ist einzig und allein wichtig, dass ihr Verein weiterhin im guten Licht darsteht.
    Wesentlich unverständlicher ist, wie andere Fans drumherum stehen und da nicht einschreiten.

  • Da im Ravens-Thread nicht mehr darüber diskutiert werden soll, aktiviere ich mal einen alten:

    Zitat von WS99

    Ich stelle mir alternativ mal vor, dass in einem europäischen Land (Spanien, Italien, England, Deutschland) eine Saison keine 1. Liga gespielt wird. Was machen dann wohl die ganzen Ultras und sonstigen Chaoten? Will ich mir besser nicht vorstellen.

    Zitat von Donatello

    Es gibt leider zu viele Chaoten und nicht nur ein paar. Aber diese Diskussionen hatten wir schon mehrfach und es blieb immer bei zwei Lagern. Von mir aus kann der ganze Ultra-Quatsch versenkt werden, es gab auch ohne solch sich wichtig nehmende Gruppierung schon gute Stimmung in den Stadien. WS99 ist z.B. in einem Alter dies aus den 70er und 80er Jahren beurteilen zu können und damals gab es nicht so viele aggressive Fans wie heute (glaube ich jedenfalls als regelmäßiger DDR-Oberliga-Zuschauer).

    Ehrlich gesagt halte ich diese geäußerten Meinungen für erstens undifferenziert und zweitens schlicht falsch. Bin selber kein Ultra-Freund, aber denen jetzt die Verantwortung für die Verrohung der Sitten der Fußball-Fans in die Schuhe zu schieben und dann auch noch die "heilen 80er" heraufzubeschwören, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.
    Das Problem ist heute doch im Wesentlichen die extreme mediale Aufbereitung jedes kleinen Zwischenfalls sowie die Definitionsverschiebung von Begriffen wie Chaoten, Randale und "Fans" (immer noch der all-time classic :jeck:).
    Die 80er Jahren waren nach allem, was ich gelesen und von Augenzeugen gehört habe, so ziemlich das dunkelste Kapitel der Fan- und Hooligan-Geschichte in Deutschland. Adrian Maleika dürfte den meisten ja noch etwas sagen. Oder wie ein Kumpel, der einige Jahre älter ist, aber keinesfalls der erlebnisorientierten Fraktion angehörte, neulich so schön ausdrückte: "Damals gabs halt jedes Wochenende aufs Maul, konnteste machen, was du wolltest."
    Diesen extremen Hooliganismus, verbunden mit vergleichsweise leeren Stadien (im Gegensatz zu heute) und einer tendenziell unschönen Zusammensetzung, haben wir glücklicherweise weitestgehend hinter uns. Damit meine ich nicht, dass Probleme unter den Tisch gekehrt werden sollen oder man bestimmten Entwicklungen nicht vorsichtig und reflektiert gegenübertreten sollte. Aber man sollte bei allem einseitigen medialen Dauerfeuer vielleicht kurz innehalten und sich nicht die gute alte Zeit schön reden, an der es relativ wenig schön zu reden gab. Über deren Dritte Halbzeiten allerdings wesentlich weniger berichtet wurde.

  • Ich sag nur Borussenfront, die waren alles andere als harmlos und dazu noch derbe Rechtsradikal. Mitte, Ende der 80er haben die in diversen Stadion ordentlich Rabatz gemacht. Gerade bei den Derbys ging es heiß her. Nur damals gab es noch kein youtube, Internet und Kabelfernsehen. Und somit wurden diese "Vorfälle" nicht so publik wie heute.

    Die heutigen "Chaoten" findest du überall im Stadion. Nicht nur bei den Ultras gibt es schwarze Schafe.

    #RiseUp