Notbremse - ein letztes mal

  • Beckenbauer und seine Kommissionsmitstreiter einigten sich am Dienstag darauf, dass die Bestrafung bei Foulspielen im Strafraum mit Elfmeter, Roter Karte und einer Sperre für den Sünder zu hart sei. Sie soll künftig lediglich bei einem absichtlichen Handspiel auf der Torlinie oder einem brutalen Foul gelten. „Ansonsten genügen eine Gelbe Karte und Strafstoß“, meinte Beckenbauer.

    http://sport.orf.at/#/stories/2086194/

    Es werden immer mehr :smile2:

    Robert Mugabe, Vladimir Putin, Sepp Blatter,

  • Da ich es gerade sehe: WM 1982 Italien gegen Polen. Der Schiri gibt nach 20 Sekunden Gelb dafür, dass ein Italiener nicht sofort 9,15m vom Freistoß weggegangen ist aber dafür nicht mal Gelb bei einer brutalen Grätsche von hinten auf Höhe der Mittellinie. Der Kommentator fragt sogar noch, wie man denn da überhaupt Freistoß pfeiffen kann, weil der Spieler auch den Ball gespielt hat.
    So schlimm finde ich unsere Schiris dann heuer doch nicht. ;)
    Nebenbei: Dino Zoff hat unglaubliche Orangenhaut! :mrgreen:

  • Ich meine auch, dass bei einer Notbremse im Strafraum "gelb" reicht, weil man der angreifenden Mannschaft keine klare Torchance nimmt, sondern nur eine klare Torchance durch eine anderer ersetzt. Außerhalb des Strafraums kann es von mir aus so bleiben, wie es ist.

    Meine gestern Stefan Kießling von Bayer Leverkusen gestern auch. Zu sehen gewesen im Spielbericht von Leverkusen-Hoffenheim fürs aktuelle Sportstudio :smile2:

    Robert Mugabe, Vladimir Putin, Sepp Blatter,

  • Nach dem Arsenal-Bayern Spiel gestern

    Wenger sauer auf Regel und Robben
    Der Platzverweis sei „aus Torwartsicht kritisch zu sehen“, sagte Neuer, weil der Schlussmann schon „durch den Elfmeter bestraft“ werde. Auch Hoeneß würde die Strafstoßentscheidung ausreichen, damit sei eine Mannschaft „schon genug gestraft“, sagte der Ex-Profi: „Die Regel sagt, Verhinderung einer Torchance heißt Elfmeter und Rot. Die Regel kann man ändern, da wäre ich dafür“, sagte Hoeneß: „Aber solange sie besteht, muss man sie konsequent umsetzen.“

    Obwohl David Alaba den Elfmeter an die Außenstange setzte, sah Arsenal-Coach Arsene Wenger in der Aktion davor die entscheidende Spielszene und beklagte ebenfalls die doppelte Bestrafung. „Mit dieser Entscheidung hat der Schiedsrichter das Spiel gekillt“, sagte der 64-jährige Franzose. Wenger hatte auch eine Diskussion mit Robben: „Ich glaube, dass unser Tormann auf den Ball gegangen ist und dabei Robben berührt hat. Er (Robben) hat genug Erfahrung, aus dieser Situation mehr zu machen. Die Bayern haben aus jedem Kontakt viel rausgeholt, das sind wir in der Premier League nicht gewohnt.“

    Robert Mugabe, Vladimir Putin, Sepp Blatter,

  • Naja, ich finde das Bayern Spiel ist eher ne Bestätigung für die aktuelle Regelung. Das ein Elfmeter keine 100 prozentige Torchance ist sollte wohl klar sein, wäre Robben allerdings nicht gefoult worden...

    Das ganze Thema ist aber auch dermaßen uninteressant.:hang

  • Naja, ich finde das Bayern Spiel ist eher ne Bestätigung für die aktuelle Regelung. Das ein Elfmeter keine 100 prozentige Torchance ist sollte wohl klar sein, wäre Robben allerdings nicht gefoult worden...

    Es ist keine 100 prozentige Torchance, wenn man einen ruhenden Ball aus 11 Metern, ohne dass der Gegner eingreifen kann, aufs Tor schießt, während der Torwart sich nur auf der Linie bewegen darf? :madness

  • Ja denke auch. Vor allem wird ja immer so getan als ob jeder Ball ohne Foul 100% drinne wäre. Was wir ja seit Frank Mill wissen nicht stimmt.

    Ich bin als ehemaliger TW auch gegen solch eine Doppelbestrafung.

  • Es ist keine 100 prozentige Torchance, wenn man einen ruhenden Ball aus 11 Metern, ohne dass der Gegner eingreifen kann, aufs Tor schießt, während der Torwart sich nur auf der Linie bewegen darf? :madness

    Na wenn die Chance zu treffen bei 100% liegen würde, könnte man ja auch direkt gleich dem gefoulten Team einen Treffer zusprechen.

    schaun mer mal

  • Und ein herzlich Willkommen bei der Verwechslung zwischen Torchance und Torquote.:tongue2:

    Ja eben.
    Denn wenn die Trefferquote bei 100% liegt könnte das immer noch Zufall sein.
    Wenn aber die Chance zu Treffen bei 100% liegt ...

    schaun mer mal

  • Ich finde eine Doppelbestrafung durchaus in Ordnung und wenn das Foul vom Torhüter als letzten Mann begangen wird sogar für absolut notwendig. Sonst brauche in den Situationen einfach nur den Gegner umholzen. Ich kann ja nur gewinnen.

    Entweder es gibt Elfmeter und Gelb, was auch nicht schlimmer ist als so. Oder der Schiedsrichter pfeift nicht und ich komme davon. Ich kann aber mit der Unsportlichkeit (absichtliches Foulspielen) nicht verlieren, nur gewinnen. Sonst kann man als Spieler ja keinen Torwart mehr umspielen weil der Torhüter dann einfach den Gegenspieler von den Beinen holt. Kostet ja nix.

  • Na wenn die Chance zu treffen bei 100% liegen würde, könnte man ja auch direkt gleich dem gefoulten Team einen Treffer zusprechen.

    Naja gut, wenn man das ganze mathematisch angeht, dann gibt es gar keine 100%igen Torchancen. Was aber die im Fußball gebräuchliche Formulierung "100%ige Torchance" angeht, dann ist ein Elfmeter so ziemlich die Definition davon.

    Ich halte die Doppelbestrafung für den Torhüter problematisch, weil er per se immer der letzte Mann ist und dadurch zwangsläufig eine Notbremse macht.
    Da der Torhüter in der Situation volles Risiko gehen muss, um das Tor zu verhindern, ist er in solchen Situationen immer rot-gefährdet.

    Umgekehrt hat nämlich der Angreifer auch immer die Möglichkeit sich umholzen zu lassen, anstelle das Tor zu schießen, weil er so neben dem Elfmeter auch noch den Platzverweis provozieren kann.

  • Ich halte die Doppelbestrafung für den Torhüter problematisch, weil er per se immer der letzte Mann ist und dadurch zwangsläufig eine Notbremse macht.
    Da der Torhüter in der Situation volles Risiko gehen muss, um das Tor zu verhindern, ist er in solchen Situationen immer rot-gefährdet.

    Ich verstehe deine Aussage zwar, aber das würde bedeuten dass Torhüter überdurchschnittlich oft rot sehen.

    Die Spitzenreiter aller Rotsünder in der Bundesliga heißen nicht S. Maier, O. Kahn, J. Lehmann oder U. Stein sondern J. Nowotny, T. Kracht, S. Barbarez und S. Effenberg.:smile2:

  • Es ist keine 100 prozentige Torchance, wenn man einen ruhenden Ball aus 11 Metern, ohne dass der Gegner eingreifen kann, aufs Tor schießt, während der Torwart sich nur auf der Linie bewegen darf? :madness

    Na wie 100 prozentig ein Elfer reingeht haben Alaba und Özil in dem Spiel ja gezeigt. :madness
    Und auch wenns keine 100 prozentige Chance gibt denke ich trotzdem, dass es wahrscheinlicher ist, dass Robben aus 5 Metern den Ball ungestört ins leere Tor reinschiebt, als das man per Elfer trifft.

    BTW, ich denke rot sollte der letzte Mann auch nur dann bekommen wenn klar zu erkennen ist, das es sich um eine bewusste Notbremse handelt, egal wo, egal von wem.

  • Das kann man im Nachhinein nur schwer sagen, wie die Szene gelaufen wäre, wenn Robben nicht gefällt wird. Ich halte aber dann eben einen Elfmeter und Gelbe Karte für einen gelungenere "Vergeltung" dafür, als noch einen Platzverweis drauf zu packen. Zumal das Team quasi dreifach bestraft wird. (Torwartwechsel, Platzverweis und Elfmeter)

    Ich verstehe deine Aussage zwar, aber das würde bedeuten dass Torhüter überdurchschnittlich oft rot sehen.

    Die Spitzenreiter aller Rotsünder in der Bundesliga heißen nicht S. Maier, O. Kahn, J. Lehmann oder U. Stein sondern J. Nowotny, T. Kracht, S. Barbarez und S. Effenberg.:smile2:

    Naja Lehmann hat immerhin 5 Platzverweise und hat recht lange auch noch im Ausland gespielt. :mrgreen:

  • Ich will damit ja auch nur sagen, dass es Situationen gibt, in denen ein erzwungener Elfmeter die Chancen kein Gegentor zu fangen verbessert.
    Wie zum Bsp., wenn der Keeper umkurvt wurde und das Tor frei ist.
    Zumal ich die Argumentation von DWDawson auch als zutreffend empfinde.

    Ich finde -auch wenn ich mich wiederhole-, dass eine bewusste Vereitelung einer Torchance ohne die Absicht den Ball zu spielen definitiv Rot bedeutet.
    Es ist doch quasi ne gesteigerte Form, des taktischen Fouls, welches im Spielaufbau geschieht. Da ist doch auch keiner gegen ne Gelbe.
    Im Grunde genommen impliziert der Begriff Notbremse doch schon die Absicht.


    Wenn der letzte Mann, ob Keeper oder Feldspieler hingegen nur aus Versehen foult reicht ne Gelbe völlig aus.
    Im Zweifelsfall sollte man halt immer im Sinne des Angeklagten entscheiden.

  • Ich finde -auch wenn ich mich wiederhole-, dass eine bewusste Vereitelung einer Torchance ohne die Absicht den Ball zu spielen definitiv Rot bedeutet.
    Es ist doch quasi ne gesteigerte Form, des taktischen Fouls, welches im Spielaufbau geschieht. Da ist doch auch keiner gegen ne Gelbe.
    Im Grunde genommen impliziert der Begriff Notbremse doch schon die Absicht.

    Dem würde ich zustimmen wenn es für Spieler wie Gilardino auch die Rote Karte gibt in Situationen wie diese

    Gilardino gegen Celtic Glasgow

    Dann gebe es eine Ausgewogenheit im Regelwerk.

    Das kann man im Nachhinein nur schwer sagen, wie die Szene gelaufen wäre, wenn Robben nicht gefällt wird. Ich halte aber dann eben einen Elfmeter und Gelbe Karte für einen gelungenere "Vergeltung" dafür, als noch einen Platzverweis drauf zu packen. Zumal das Team quasi dreifach bestraft wird. (Torwartwechsel, Platzverweis und Elfmeter)

    Und wie ich finde auch der Zuschauer denn das Spiel wird dann in vielen Fällen sehr einseitig. Und auch der Schiedsrichter ist für mich auch ein Leidtragender denn es gibt Spieler die in solchen Situationen gern Schwalben versuchen wenn sie sehen dass sie nicht mehr an den Ball kommen können.

    Robert Mugabe, Vladimir Putin, Sepp Blatter,

    Einmal editiert, zuletzt von Steelersfreak (23. Februar 2014 um 23:51)

  • Ich bin sehr froh dass es diese unverhältnismäsige Regel weder im Eishockey noch im Football gibt. Aber Verhältnismäsigkeit im Fußball Regelwerk zu verlangen ist sowiso eher lustig. Finde aber gut dass der DFB sich so stark dafür einsetzt. Immerhin wollen die Regelhüter darüber nach denken. Dass diese Regelhüter aus Nordirland, Schottland, England und Wales kommen ist wirklich lachhaft.

  • Ich finde den Platzverweis völlig ok. Allerdings die Sperre nicht. Dasselbe gilt noch viel mehr für gelb-rote und gelbe Karten. Für mich reichen die Auswirkungen, die alle drei Karten auf das gerade laufende Spiel haben völlig aus. Jemanden für grob unsportliche Fouls zu sperren sehe ich auch noch ein, die Sperre für die x-te gelbe Karte sowohl im Liga als auch im Turniermodus sehe ich einfach nicht als sinnvoll an.

  • Man darf dieser Vereinigung nur die übelsten Krankheiten wünschen. :smile2:

    Ah ja... :nono:

    Ich finde die Regel gut so wie sie ist. Mir geht das im Fußball sowieso alles irgendwie noch nicht weit genug. In diesem Fall passt das. Aber das es umso länger ein Spiel dauert umso attraktiver wird die Regeln sehr absichtlich zu brechen, ohne das dadurch ein wirklicher Nachteil eher sogar noch ein riesiger Vorteil entsteht, kann eigentlich nicht Sinn der Sache sein.

    Wie oft werden nach Ballverlusten aussichtreiche Konterchancen durch leichte Fouls unterbunden. Der Freistoß aus der eigenen Hälfte mit wieder aufgerücktem Gegner wird diese Situationen nie wieder herstellen. Wenn dann dafür auch noch die längerfristigen Konsequenzen durch das wegfallen der Gelbsperre wegfallen, dann wird das erst recht zum Status Quo.

    Gleiches hätte ich auch befürchtet wenn die "Torwart-Notbremsen-Bestrafung" abgeschafft worden wäre. Das ist doch quasi die Einladung einem Torwart noch ein Stürmerhinterhergreifrecht einzuräumen. Den Elfmeter kann er dann ja vielleicht halten und gelb tut nicht weh.
    Ja, manchmal ist es für einen Torwart arg schwierig den nicht umzusensen. Aber wir fordern hier ja auch keine Abschaffung der Notbremsenregelung für Jerome Boateng weil der sich manchmal dämlich anstellt...

  • Ich finde die Regel gut so wie sie ist. Mir geht das im Fußball sowieso alles irgendwie noch nicht weit genug. In diesem Fall passt das. Aber das es umso länger ein Spiel dauert umso attraktiver wird die Regeln sehr absichtlich zu brechen, ohne das dadurch ein wirklicher Nachteil eher sogar noch ein riesiger Vorteil entsteht, kann eigentlich nicht Sinn der Sache sein.

    Attraktiver halte ich schon mal für ein sehr gutes Stichwort in diesem Zusammenhang. Einerseits will ja die FIFA die kreativen Spieler schützen und das Offensiv Spiel fördern was ich auch sehr unterstütze aber andererseits kommt sie mit einer Regel um die Ecke, die genau das Gegenteil fördert. Glaubt irgendwer ernsthaft, dass diese Regel den Mut zum Risiko wirklich fördert?

    Football Fan ... nicht mehr und nicht weniger

  • würdet ihr die "Torraub Regel" * vergleichen mit Defense Pass Interference in der Endzone?

    * Die Bezeichnung ist für mich schon schwachsinnig weil man kann niemanden was rauben was er nie hatte.

    praise the lord, god is good, we got Saban

  • Dani Alves

    Das ist für mich so eine typische Aktion, Alves versucht den Ball zu spielen aber trifft den Gegenspieler. Dreifach Bestrafung ist derartig überzogen.

    Football Fan ... nicht mehr und nicht weniger

  • Dani Alves

    Das ist für mich so eine typische Aktion, Alves versucht den Ball zu spielen aber trifft den Gegenspieler. Dreifach Bestrafung ist derartig überzogen.

    Man kann hier finde ich halt ganz schwer jede Situation abdecken. Für mich ist dieses Beispiel mit Sicherheit kein sehr schlimmes Vergehen, da wie du sagst, zumindest die Chance bestand den Ball zu spielen. Somit müsste man sicherlich differenzieren zwischen Notbremsen, die diese Chance bieten und jenen die das nicht tun. In meinen Augen darf diese Bewertung aber erst bei der Wahl der Sperre fallen. Denn eine dreifach Bestrafung sehe ich nicht. Der Elfmeter ist eher eine Wiederherstellung der ursprünglichen Situation. Somit bleiben noch die verbleibende Spielzeit und eine Sperre.
    Ich würde daher eher ein System präferieren, welches auch eine Aussetzung der Sperre unter bestimmten Vorraussetzungen ermöglicht. Das aber auch nur unter ganz bestimmten Vorraussetzungen. In diesem Fall nimmt Alves ja aber durchaus in Kauf nur den Gegenspieler zu treffen. Hier darf in meinen Augen ein Sperre auch sein. Erschwerend kommt hinzu, dass die Restspielzeit auch nichtmehr allzu lang ist. Ein Bestrafung von 10 Minuten ist dann doch etwas wenig.

    Und A_Crimson:
    Ja, das trifft es ziemlich gut. Es wird ja gerade sogar darüber diskutiert, die PI Strafe zu reduzieren. Und ich befürchte den gleichen Effekt, den ich weiter oben schon beschrieben habe. Wenn es attraktiver ist, die Regeln zu brechen, als es zu lassen und zu hoffen, dass kein Tor/TD zustande kommt, dann reichen die Regeln nicht aus. Im Football geht das sogar noch deutlich weiter. Wenn ich da als CB einen 50 Yard Pass sehr genau auf den mir enteilenden Receiver sehe und die Strafe "nur" noch 15 Yards bedeutet, dann würde ich alles tun damit er keine Chance hat den Ball zu fangen.