FAZ: "Tage des Dauerdonners - das Ende der Football-Begeisterung"

  • ohne den ganzen thread gelesen zu haben - der autor des faz-artikels wird sich durch das "verschieben" des rb vom hamburg nach amsterdam zum finale sicher sehr bestätigt fühlen. daran hat die liga aber selber schuld. es wird zuwenig darauf hingewiesen, das es sich hier um ein farm-system handelt. stattdessen wird so getan, als wenn es eine ganz normale football-liga sei - was ja schon bei der sog. draft nicht der fall ist :madness

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  • Zitat von Lyle Alzado

    ohne den ganzen thread gelesen zu haben - der autor des faz-artikels wird sich durch das "verschieben" des rb vom hamburg nach amsterdam zum finale sicher sehr bestätigt fühlen. daran hat die liga aber selber schuld. es wird zuwenig darauf hingewiesen, das es sich hier um ein farm-system handelt. stattdessen wird so getan, als wenn es eine ganz normale football-liga sei - was ja schon bei der sog. draft nicht der fall ist :madness

    Wenn es die einzige Verschiebung direkt vorm Endspiel wäre ...

    Thunder -> Galaxy
    B.J. Symons
    Oliver Flemming
    Brandon Middleton

    Thunder -> Amsterdam
    Ryan Bowers

    Fire -> Amsterdam
    John Bowenkamp
    Marvin Allen

    Bei solchen Wechselspielchen muß man sich nicht wundern, wenn die NFLE in der Öffentlichkeit sportlich nicht ernst genommen wird ...

  • Verschiebungen gab es dieses Jahr auch in der DEL. Die Torhüter gingen den Hamburg Freezers dieses Jahr irgendwie aus (7 lizensierte Torhüter sprechen da Bände) und dann wanderte ein Torhüter der Berliner Eisbären, der dort schon in der Startformation stand, zu den Freezers. Beide Vereine gehören haben die Anschütz Gruppe als "Eigner".

    Das ist sportlich genau so fragwürdig, wenn nicht sogar noch fragwürdiger. Die Wechsel in der NFLE kann man eigentlich ganz einfach erklären, aber das macht keiner, weil für die paar Zeilen, die man für den Football reserviert, lieber erwähnt, das die Power Party langweilig geworden ist. Ist ja auch viel wichtiger, man muss Prioritäten setzen.

  • Zitat von Karl-Heinz

    Verschiebungen gab es dieses Jahr auch in der DEL. Die Torhüter gingen den Hamburg Freezers dieses Jahr irgendwie aus (7 lizensierte Torhüter sprechen da Bände) und dann wanderte ein Torhüter der Berliner Eisbären, der dort schon in der Startformation stand, zu den Freezers. Beide Vereine gehören haben die Anschütz Gruppe als "Eigner".

    Das ist sportlich genau so fragwürdig, wenn nicht sogar noch fragwürdiger. Die Wechsel in der NFLE kann man eigentlich ganz einfach erklären, aber das macht keiner, weil für die paar Zeilen, die man für den Football reserviert, lieber erwähnt, das die Power Party langweilig geworden ist. Ist ja auch viel wichtiger, man muss Prioritäten setzen.

    Die Zugänge bei den Freezers in der vergangenen Saison sind zumindest mit Verletzungen begründet worden (ohne Torhüter spielt es sich halt schlecht Eishockey). Der große Unterschied ist aber, das in der DEL nicht mal kurz vor dem entscheidenen Spiel fast 10% des Kaders mit Spielern aus anderen Teams 'ergänzt' wird. Man stelle sich mal die Pressemeldung vorm 34. Spieltag der ersten Rundballliga vor: "Pizarro und Ze Roberto wechseln mit sofortiger Wirkung zum HSV um im entscheidenen Spiel die Hanseaten zu unterstützen" - undenkbar.

    Persönlich hab ich mit den Wechseln kein so großes Problem ... die Spieler sind ja Ergänzungsspieler, die vielleicht den ein oder anderen Spielzug mitmachen dürfen. DIe Wirkung in der Öffentlichkeit (Presse) dürfte aber nicht so doll sein ... hat ehr den Effekt: Sportlich taugt die NFLE eh nix - also müssen die Leute ja ausschließlich wegen der Party kommen - und genau da sind wir wieder beim Tenor des Berichtes in der FAZ.

  • Das Hin- und Hergeschiebe der Spieler ist in der Tat ein großes Problem in der Außendarstellung der Liga.

    Ich bin von vielen Dingen der NFL Europe wirklich sehr angetan, aber das ist eine Sache, die mir auch mehr oder weniger mißfällt. Sowas läßt sich für die Fans auch einfach schlecht verkaufen. Warum soll ich als Fan einen Spieler anfeuern, wenn er eventuell in der kommenden Woche plötzlich nicht mehr für, sondern gegen mein Team spielt? Und zwar nicht aus Antrieb des Spielers heraus, sondern weil es von oben so angeordnet wurde.

    Andererseits ist man da auch in der Zwickmühle. Welche bessere Lösung würde es denn geben?
    Wenn sich bei einem Team meinetwegen früh in der Saison drei Runningbacks verletzen. Wo soll man so schnell Ersatz herbekommen?
    Ich fürchte, dass dieses Hin- und Hergeschiebe ein notwendiges Übel ist.

  • Zitat von Zickel

    Die Zugänge bei den Freezers in der vergangenen Saison sind zumindest mit Verletzungen begründet worden (ohne Torhüter spielt es sich halt schlecht Eishockey). Der große Unterschied ist aber, das in der DEL nicht mal kurz vor dem entscheidenen Spiel fast 10% des Kaders mit Spielern aus anderen Teams 'ergänzt' wird. Man stelle sich mal die Pressemeldung vorm 34. Spieltag der ersten Rundballliga vor: "Pizarro und Ze Roberto wechseln mit sofortiger Wirkung zum HSV um im entscheidenen Spiel die Hanseaten zu unterstützen" - undenkbar.

    Persönlich hab ich mit den Wechseln kein so großes Problem ... die Spieler sind ja Ergänzungsspieler, die vielleicht den ein oder anderen Spielzug mitmachen dürfen. DIe Wirkung in der Öffentlichkeit (Presse) dürfte aber nicht so doll sein ... hat ehr den Effekt: Sportlich taugt die NFLE eh nix - also müssen die Leute ja ausschließlich wegen der Party kommen - und genau da sind wir wieder beim Tenor des Berichtes in der FAZ.


    Das geht bei den anderen Ligen schlecht, weil es Wechselfristen gibt. Das Problem der NFLE ist, dass man einen recht kleinen Kader hat und wenn sich dann ein paar Spieler verletzen, es dann zu Wechseln kommen muss. Wo soll man in der Kürze der Liga, die entsprechenden Spieler auch herbekommen?

    Beim Fußball und beim Eishockey gibt es auch keine Beschränkung auf die Größe des Kader, die eizige Beschränkung ist das Geld, das dafür aufgewendet wird. Die Bayern könnte sich theoretisch auch 50 Spieler leisten. Werden sie natürlich nicht machen, weil das so keinen Sinn macht.

    Wird das Wechselthema wirklich so in den Medien dargestellt? Es ist mir zumindest nicht so augefallen. :madness

  • Zitat von Derek Brown

    Na da widerspreche ich doch. Glatt. Wer ist denn wohl der beliebteste Spieler in der Galaxy-Geschichte? Mario Bailey. Ein Hallodri der in der NFL nichts gerissen hat, der keine ernsthafte NFL-Perspektive hatte. Trotzdem liebten ihn die Leute.

    Du redest hier von einem einzigen Spieler, bei einem Team in all den Jahren NFLE bzw. WLAF. Mir fallen sonst aus dem Stehgreif keine Identifikationsfiguren ein, die ihre Heimat in den Staaten hatten/ haben. Dazu hast du Bailey bei der Galaxy selbst gesehen, andere Journalisten und Fans haben andere Erinnerungen, da haben dann Pseudo-Stars wie Burgsmüller oder Kruse das Identifikationsschild hoch gehalten.
    Ich will nicht behaupten, dass gewisse Spielertypen, die chancenlos in der NFL sind, in Europa nicht einen ähnlichen Weg wie Bailey einschlagen könnten, nur, viele wollen gar nicht in Europa spielen. Pittsburghs Harrison wird z.B. nicht müde zu erklären, dass die Zeit in Deutschland die schlimmste Erfahrung seines Lebens war. Das hat sich bis zu mir rumgesprochen, also kann man davon ausgehen, dass solche Einschätzungen in der NFL nicht ungehört bleiben. Eric Crouch und Ken Dorsey sind aus meiner Sicht NFL-chancenlos und doch hat man sie nicht ins NFLE-Boot ziehen können. Auch Marcus Vick wäre ein Spielertyp, der hier Boden fassen könnte. Frech genug ist er ja. :smile2: Stattdessen wird immer noch Mario Bailey entstaubt, der mittlerweile seit 6 Jahren nicht mehr dabei ist. Wehmütig muss man schon sagen: Leider.

    Der Punkt der fehlenden Identifikation ist für mich also nicht entkräftet. Die NFLE ist und bleibt ein Farmliga, die sich den Weisungen der NFL-Teams unterzuordnen hat, insbesondere beim Austesten der QBs. Solange sich dabei nichts tut und man keine Spieler mit Wiedererkennungswert in die NFLE integriert, werden das Niveau und Interesse eher sinken, als steigen.

  • lol, man könnte ja einen "starting-QB" für längere zeit abstellen(bedingung zb, dass er mindestens 50% der spielzeit absolvieren muss) und nach der saison können die fans voten ob der QB bleiben soll oder ob er wenn er nicht gut genug ist, wieder gehen sollte... so würde zB Hamdan in amsterdam sicherlich eine identifikationsfigur... niveau der liga würde dann bei den QBs auf dauer auch ansteigen... wenn man das ganze auch noch eingeschränkt auf anderen positionen machen würde, wäre das mit der identifikation kein problem und andere abgestellte spieler(nicht mehr so viele, aber wenn expansion auf 8 teams wahrscheinlich wieder genauso viele) würden auch noch spielzeit bekommen...

  • Zitat

    Der Punkt der fehlenden Identifikation ist für mich also nicht entkräftet. Die NFLE ist und bleibt ein Farmliga, die sich den Weisungen der NFL-Teams unterzuordnen hat, insbesondere beim Austesten der QBs.

    vollste zustimmung. diese konzept der farmteams ist hier mehr oder weniger unbekannt bzw. trifft auf wenig akzeptanz. und in der außendarstellung wird das auch eher "im kleingedruckten" genannt.

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  • Zitat von Donatello

    Du redest hier von einem einzigen Spieler, bei einem Team in all den Jahren NFLE bzw. WLAF.

    Hat LP nicht auch länger als ein Jahr in Barcelona gespielt?

    früher waren die spieler sowieso öfter hier... wenn man sich die Galaxy Wall of Fame videos ansieht... Pat Barnes, McCollough, Hall... in der NFL haben die doch auch nie was gerissen...

  • Das stört mich auch beim Eishockey (z.B NLA, weiss nicht wie es in Deutschland ist), dass Spieler aus Teams, die sich nicht für die Playoffs qualifiziert haben oder bereits ausgeschieden sind kurzfristig noch zu anderen Teams wechseln können. Da sollte ein Transferschluss festgelegt werden.

    In der Schweizer Football-Liga ist es meines Wissen so, dass ein Spieler nur in den Playoffs spielen kann, wenn er für dieses Team auch eine bestimmte Anzahl Regular Season Games bestritten hat.

    ... and a happy Festivus for the rest of us !
    .
    .

  • Zitat von G-Man

    In der Schweizer Football-Liga ist es meines Wissen so, dass ein Spieler nur in den Playoffs spielen kann, wenn er für dieses Team auch eine bestimmte Anzahl Regular Season Games bestritten hat.

    und was ist wenn der starting QB ausfällt und nie ein backup gespielt hat? muss dann ein WR ran!? :paelzer:

  • Zitat von TheLegend

    und was ist wenn der starting QB ausfällt und nie ein backup gespielt hat? muss dann ein WR ran!? :paelzer:

    Natürlich muss er nicht effektiv gespielt haben, er er muss an einer bestimmten Anzahl Spiele im Roster gewesen sein, sprich am Lizenzcheck vor dem Spiel anwesend sein.

    ... and a happy Festivus for the rest of us !
    .
    .

  • Zitat von G-Man

    Natürlich muss er nicht effektiv gespielt haben, er er muss an einer bestimmten Anzahl Spiele im Roster gewesen sein, sprich am Lizenzcheck vor dem Spiel anwesend sein.


    :stone k, habs verstanden...

  • Ich empfinde die Spielerwechsel auch als störend, aber eigentlich nur aus dem Grund, das dadurch immer seltsame Kommentare derjenigen (im Prinzip 90% der NFLE Zuschauer) die nicht wissen wie das System funktioniert.

    Es gibt in jedem Team Spieler, die der NFLE Practis Squad angehören und bei Bedarf (sprich Verletzungen) an andere Teams weitergegeben werden um so die entstandenen Lücken zu füllen. Das gescheiht nicht willkürlich, die Spieler die es treffen kann sind seit Saisonbeginn bekannt und es handelt sich dabei um Spieler die ansonsten nicht in Euopa wären, da sie dem cut zum Opfer gefallen sind.

    Anders ist es auch nicht machbar, da man die verletzten Spieler irgendwie ersetzen muß. Das ganze hat weder etwas mit Wettbewerbsverzehrung, dunklen Machenschaften, Bevorteilung oder sonstigen zu tun, sondern ist der einzig gangbare Weg.

    Vor dem Worldbowl wird dann nochmal verstärkt verschoben, damit beide Teams mit einem kompletten Roster zum Finale antreten können.

  • Zitat von TheLegend

    Hat LP nicht auch länger als ein Jahr in Barcelona gespielt?

    früher waren die spieler sowieso öfter hier... wenn man sich die Galaxy Wall of Fame videos ansieht... Pat Barnes, McCollough, Hall... in der NFL haben die doch auch nie was gerissen...

    Es haben ein paar mehr Leute länger als ein Jahr in Europa gespielt, aber Bailey war 5 oder 6 Jahre in Frankfurt. So stelle ich mir Identifikation vor und es gibt vor allem im Offensiv-Bereich stets Typen, die Bailey folgen könnten.
    In den letzten Jahren kam es aber nur darauf an, eine Karriere wie Warner oder Delhomme einzuschlagen und mit guten Leistungen die NFL zu packen. Konstant in der NFLE bei einem Team zu spielen, interessierte und interessiert eigentlich niemand, dafür ist die Liga als eigenes Produkt nicht wertvoll genug.

    Die wirklich zweite oder dritte Garnitur wird seitens der NFL doch gar nicht mehr abgegeben (war mal anders). Man holt unwichtige street FAs heran mit denen man die lästige Pflicht der Akkreditierungen einhält und im nächsten Jahr sind es wieder alles neue Gesichter. Vielleicht ist da der eine oder andere Scout-Liebling dabei, aber wirklich konstant über Jahre den gleichen Stamm zu belassen, ist leider nicht möglich. So bleiben Thunder, Centurions und Co ohne Herz, die abgestellten Spieler wie eine Latexmaske, die man nach Belieben austauscht. Ein ernsthaft sportlicher Wert ist für mich nicht gegeben, auch verbunden mit taktischen Zwängen der Mutter-Liga.

  • Zitat von Donatello

    Es haben ein paar mehr Leute länger als ein Jahr in Europa gespielt, aber Bailey war 5 oder 6 Jahre in Frankfurt. So stelle ich mir Identifikation vor und es gibt vor allem im Offensiv-Bereich stets Typen, die Bailey folgen könnten.
    In den letzten Jahren kam es aber nur darauf an, eine Karriere wie Warner oder Delhomme einzuschlagen und mit guten Leistungen die NFL zu packen. Konstant in der NFLE bei einem Team zu spielen, interessierte und interessiert eigentlich niemand, dafür ist die Liga als eigenes Produkt nicht wertvoll genug.

    Die wirklich zweite oder dritte Garnitur wird seitens der NFL doch gar nicht mehr abgegeben (war mal anders). Man holt unwichtige street FAs heran mit denen man die lästige Pflicht der Akkreditierungen einhält und im nächsten Jahr sind es wieder alles neue Gesichter. Vielleicht ist da der eine oder andere Scout-Liebling dabei, aber wirklich konstant über Jahre den gleichen Stamm zu belassen, ist leider nicht möglich. So bleiben Thunder, Centurions und Co ohne Herz, die abgestellten Spieler wie eine Latexmaske, die man nach Belieben austauscht. Ein ernsthaft sportlicher Wert ist für mich nicht gegeben, auch verbunden mit taktischen Zwängen der Mutter-Liga.

    jo, das ist echt schade... kann man nicht mal unterschriften dagegen sammeln? :jeck:

  • Zitat von Donatello

    Ein ernsthaft sportlicher Wert ist für mich nicht gegeben, auch verbunden mit taktischen Zwängen der Mutter-Liga.

    Wann ist ein sportlicher Wert "ernsthaft"?

    Die NFLE erfüllt aus sicht eines Spielers zwei sportliche Werte, einerseits geht es darum einen guten Eindruck zu machen um in ein NFL-Roster zu kommen, andererseits geht es um den World Bowl. Ersteres dürfte einen größeren Stellenwert haben, aber erreicht werden sie auf demselben Weg, durch gute Leistungen.

    Im Gegensatz dazu, was ist der sportliche Wert von Identifikationsfiguren?

    Der Spagat zwischen echter Liga und Farmsystem führt natürlich zu den bekannten Problemen, und wirkt für einige Leute abschreckend. Ein Problem ist das sicherlich. Den sportlichen Wert der Liga würde ich deswegen nicht absprechen. Football auf dem Niveu der NFLE bekomme ich immerhin sonst live in Europa nicht geboten, auch wenn es nur die dritte und vierte Garde an NFL-Talent ist.

  • Ich sehe es aus einem anderen Augenwinkel, nämlich dem des Zuschauers und nicht des Gewohnheitsstadionbesuchers. Das sind für mich 2 verschiedene paar Schuhe und letztlich geht es doch bei jedem Sport darum, den Zuschauern ehrlichen Wettkampf zu bieten, ohne Einflüsse und Zwänge von Dritten.
    Für mich sind 90 % aller Spieler auswechselbar, kein Mensch würde einen Unterschied bemerken, wenn die Trikots gleich blieben. Die Teams haben nur ein zartes Gesicht, getragen von Nationals und ein paar bunten Vögeln aus der NFL. Ich weiß nicht ob das reicht um ernst genommen zu werden. Würden es Fußballfans mitmachen, wenn ihr Bundesligateam jedes Jahr mit fast komplett anderen Spielern antritt, die zuvor kein Mensch hat spielen sehen? Welchen Wert misst man denn überhaupt dem WB zu? Interessiert das irgendwen in Amerika? Bei den NFLE-Teams schmückt man sich zwar mit dem Titel, aber schon 3 Jahre später kennt keiner mehr die Leistungsträger. So sieht die traurige Wahrheit aus. Ich werde mich noch etwas einlesen, damit ich das Finale nicht völlig uninformiert an mir vorbei rauschen lasse, zu mehr hat mich die NFLE in diesem Jahr nicht inspiriert. Warum sollte ich auch aus Leipzig zu einem Spiel reisen, bei dem 4 QBs getestet werden und ansonsten Spieler auflaufen, von denen ich nie zuvor gehört habe und die ich auch nie wieder zu sehen bekommen werde? Mir kommt es auf die sportliche Qualität an, nicht auf die Powerparty, die Cheerleaders oder das Gequatsche mit ein paar Football-Schlaubergern, die vom schwachen Niveau ablenken. Wenn du mir also einen plausiblen Grund nennen würdest (Scouting schließe ich aus :smile2: ), warum ich Zeit und Geld für diese Veranstaltung opfern sollte, dann können wir gern weiter über die Ernsthaftigkeit der sportlichen Werte und Ziele der NFLE-Teams reden.

  • Zitat

    Würden es Fußballfans mitmachen, wenn ihr Bundesligateam jedes Jahr mit fast komplett anderen Spielern antritt, die zuvor kein Mensch hat spielen sehen?

    Wieso denn nicht ?

    Zitat

    Welchen Wert misst man denn überhaupt dem WB zu?

    Wieviele Mannschaften spielen in der ersten Bundesliga ernsthaft um den Titel. Wieso steigt eigentlich Cottbus auf ? Mit welcher Berechtigung - außer formal Aufsteiger zu sein - spielt Cottbus in der ersten Bundesliga ? Wieso wird in Freiburg, Kaiserslautern, Bochum überhaupt professional Fussball gespielt. Was wollen diese Mannschaften eigentlich sportlich erreichen ?
    (Leipzig erwähne ich gar nicht erst, um nicht ganz ins komische abzutriften.)

    Zitat

    Mir kommt es auf die sportliche Qualität an

    Ich will auch höchste Qualität. Nie wieder Freiburg, 1860 München oder Bochum im Fernsehen ! Diese Teams beweisen es seit Jahrzehnten, dass sie nie Spitzenteams sein werden und haben jede sportliche Glaubwürdigkeit verspielt.


    Aber mal ernsthaft. In Deutschland will man derzeit noch nicht verstehen, welche Besonderheiten eine Farmliga mit sich bringt. Insbesondere in den USA existiert es dort im Baseball. Dort ist es üblich, dass Spieler von einem Level in das nächste oder übernächste wechseln, zurückgestuft werden und oftmals nur ein Jahr ein bleiben, wenn sie gut sind. Trotzdem sind die Stadien relativ gut besucht. Es ist eben Sport und Wettkampf. Das ich Argument der "höchsten Qualität" kann ungeahnte Folgen haben. Im Bereich Football sehe ich in Deutschland nichts vergleichbares und deshalb fahre ich diese Jahr nach Düsseldorf.

  • Zitat von Donatello

    Warum sollte ich auch aus Leipzig zu einem Spiel reisen, bei dem 4 QBs getestet werden und ansonsten Spieler auflaufen, von denen ich nie zuvor gehört habe und die ich auch nie wieder zu sehen bekommen werde?


    Ebend aus dem Grund den Buck genannt hat, weil es einfach das höchste Niveau in diesem Sport ist den Du auf diesem Kontinent live zu sehen bekommst. Außerdem, vielleicht hast Du ja Glück und siehst den nächsten NFL Superstar ;)

    erstmals einen Beitrag wegzensiert bekommen. Bin ein Rebell :hinterha:

  • Klar, jeder deutsche Football-Fan schaut sich früher oder später NFLE-Football an und kann sich dann ggf. an der Spielstärke erfreuen.

    Darum geht es aber gar nicht. Die Zielsetzung muß doch sein neue Zuschauer für den Sport zu begeistern. Und die sind dann doch ein wenig irritiert, wenn man denen mit Farmliga kommt. Sowas gibt es in D nicht und für eine Sportart, die sich noch etablieren muß, ist der Start als Farmliga amerikanischer Bauart in meinen Augen relativ schlecht ... Als Beispiel seien hier die zweiten Teams der Rundball-BL Vereine genannt, die ja auch mehr oder weniger Aufbauteams der Ersten sind. Die spielen nahezu unter Ausschluß der Öffentlichkeit (da hat unser Dorfverein in der 2. Kreisklassen ja mehr Zuschauer).

  • Europa kann man mit Amerika nicht so ohne weiteres vergleichen, das Prinzip der Farmliga ist hier ähnlich angesehen, wie Trikotwerbung in den USA.

    Tullius

    Es ist zwar so, dass der regionale Bezug zu den BL-Mannschaften kaum noch vorhanden ist, aber ein paar Identifikationsfiguren hat doch jedes Team. Würde man diese durch unbekannte drittklassige Ausländer austauschen, käme der Vorverkauf für Saisontickets ganz schnell ins Stocken. Natürlich haben die BL-Vereine eine ganz andere Tradition als die NFLE-Teams, aber wenn man auf sportlicher Seite bewerten sollte, wer mehr Gesicht hat, kann man nur zu einem Urteil kommen. Etwas Gesichtsloseres als die NFLE-Teams gibt es doch in Deutschland auf sportlicher Ebene gar nicht.
    Deine Aufzählung der blassen BL-Vereine kann ich mit meinem Anliegen nicht so recht verbinden, das ist ein anderes Thema und würde hier auch zu weit führen. Worum es mir ging, dem Wert des WB einzuschätzen, bist du ausgewichen. Hier kämpfen jährlich 6 Teams mit völlig gleichen Vorraussetzungen um den Titel, dessen Erringen weder in Deutschland noch in den Staaten eine besondere Aufmerksamkeit erfährt. Du kannst auch Rhein Fire oder die Centurions ins Finale hieven, abgesehen von den eingefleischten Fans wäre es schnurz egal. Auch in den Staaten würden sich die gleichen verrückten Typen :smile2: das Endspiel anschauen, wenn es eine andere Paarung wäre.

    Als NFL-Fan möchte ich auch möglichst viele Talente sehen, die den Sprung von Europa in die NFL schaffen. Aber was bringt es der NFLE auf Dauer? Möchte man nicht eine Liga mit attraktiven Spielern aufbauen und Jerseys verkaufen, die mit einem Namen beflockt sind? Nur um des Ereignisses Willen fahre ich nicht durch die Republik, selbst wenn die Rahmenbedingungen bestens wären. Sport und Wettkampf gibt es ebenso in den deutschen GFL-Ligen und soviel schwächer als in der NFLE ist das Niveau dann auch wieder nicht.

    exit

    Wie beurteilt man hohes Niveau eigentlich? Wen ich mir Berichte aus dem HUDDLE zu den Spielen durchlese, dann ist das sportliche Niveau unter aller Sau. In Düsseldorf treffen am Ende die beiden am wenigsten schwachen Teams aufeinander, kein Ruhmesblatt für eine Liga die auf kontinentaler Ebene das Nonplusultra sein soll.

  • Donatello
    Ich finde, dass man erstmal trennen muss, worüber wir reden: das Identifikationsproblem oder die Frage der sportlichen Qualität. IMHO gibt’s da nur einen schwachen Zusammenhang.

    Erstmal zum Identifikationsproblem. Natürlich hat die NFLE dieses Problem und dass in Frankfurt ein Mario Bailey immer wieder rausgekramt werden muss, unterstreicht das noch. Nur liegt das eben nicht an der Qualität der Spieler, denn wie du ja richtig darauf hinweist, sorgen ja oft deutsche Spieler für die Identifikation und die haben ja noch viel weniger NFL-Perspektive als die Amis. Klar, da spielt sicherlich ein wenig der Lokalpatriotismus rein, aber in erster Linie liegt deren Popularität wohl eben daran, dass die über eine längere Zeit dabei sind. Diesen Bonus haben die meisten Amis nicht, weil sie in der Regel nicht wiederkehren. Dort wo sie es aber taten, änderte sich das doch rasch. Bailey ist sicherlich das überragende Beispiel, aber – um bei der Galaxy zu bleiben – wenn ein Barnes, ein McCollough (sp?) oder jetzt ein Hosack auch nur ein zweites Jahr in Frankfurt spiel(t)en, hatte das Team schon deutlich mehr Gesicht – und das obwohl die für wenig Geld und geringe NFL-Aussichten ihre Knochen hinhielten. Den Zusammenhang, den Neumann da behauptet, sehe ich einfach nicht und mir scheint, dass da jemand einfach pikiert ist, dass die NFL nicht Payton Manning nach Europa abstellt ;) Typisch Amerika! Die wollen uns mal wieder mit Resten abspeisen!

    Wenn meine These stimmt und die Identifikation über die Wiederkehr und nicht über`s spielerische Potenzial läuft, ist das ein Punkt, wo man den Hebel ansetzen kann – und das obwohl die Leute in NFL-Trainingscamps scheitern und nur dritte Wahl sind. Die erste Frage ist dabei, wie man die Leute überhaupt dazu bringen kann, wiederzukehren. Ein Spieler, der im NFL-Camp scheitert, in die NFLE kommt und danach erneut in einem NFL-Camp scheitert, wird sich doch ernsthaft die Frage stellen, ob NFL-Football wirklich seine Zukunft ist…der hängt doch wahrscheinlich die Schuhe an den Nagel und wartet nicht auf die paar Kröten, die er vielleicht später in der NFLE kriegen könnte.

    Da muss man ansetzen. Man muss den Leuten etwas bieten, um sie zur Rückkehr zu überreden. Geld allein wird nicht funktionieren, denn so viel Geld, das sie allein deswegen kommen, kann man ihnen wohl nicht zahlen (und ob das für die Teamchemie gut wäre, wäre eine andere Frage). Ich finde es da ganz vernünftig, den Leuten Zusatzqualifikationen anzubieten und sie schon im Herbst zurückzuholen. Sprachkenntnisse, Auslandserfahrung und Einblicke ins Sportsmanagement machen sich doch ganz gut im Lebenslauf eines Spielers, der den Sprung in die NFL nicht schafft…und man bekommt dazu noch eine Chance im nächsten Frühjahr.

    Man muss halt schauen, dass man erstmal die richtigen Leute im Kader identifiziert. Ich glaube, dass man auf Playmaker setzen muss. Ein wiederkehrender Guard, dessen Name nur beim Einlauf und bei Holding-Strafen genannt wird, hilft beim Image nicht viel weiter. Und man muss auf den Charakter achten. Ein Bailey war ein Hallodri, mit dem abseits des Platzes nicht viel zu machen war, weil er daran kein Interesse hatte. Man braucht schon Typen, die das hier die Chance nutzen wollen. Man stelle sich nur mal vor, dass Hosack und Robinson ab Herbst zurückkommen würden und die Aushängeschilder für die kommende Saison wären…da wäre IMHO schon ganz schön was erreicht.

    Die andere Frage ist die nach der sportlichen Qualität. Was hat die mit dem kompletten Auswechseln von Kadern zu tun? Wird die Leistung auf dem Platz dadurch besser oder schlechter? Man muss aufpassen, dass man den geringeren Unterhaltungswert, der sich aus der fehlenden Identifikation ergibt, nicht dem sportlichen Wert in die Schuhe schiebt. Was gerne als fehlender sportlicher Wert verkauft wird, sind nicht erfüllte romantische Erwartungen: das Team soll gewachsen, nicht einfach zusammengestellt oder zusammengekauft sein. Chelsea kämpft ja mit ähnlichen Vorurteilen, nur hat Chelsea etwa einen geringeren sportlichen Wert, weil das Team von einem Milliardär zusammengekauft ist?

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Zitat von Donatello

    Hier kämpfen jährlich 6 Teams mit völlig gleichen Vorraussetzungen um den Titel, dessen Erringen weder in Deutschland noch in den Staaten eine besondere Aufmerksamkeit erfährt. Du kannst auch Rhein Fire oder die Centurions ins Finale hieven, abgesehen von den eingefleischten Fans wäre es schnurz egal.


    Du beschreibst damit (außer bei den gleichen Voraussetzungen) eigentlich so ziemlich jede deutsche Profiliga abseits von Rundball und vielleicht noch Handball, ist Dir doch hoffentlich klar, oder? Oder wer weiß hier wer in den letzten Jahren z.B. Meister in der DEL oder beim Basketball war, außer den eingefleischten Fans?

    When I die and go to hell, hell will be a Brett Favre
    game, announced by the ESPN Sunday night crew,
    for all eternity. Paul Zimmerman

  • Es gibt ja kaum was Schöneres, als wenn man selbst was schreibt und dies später von "Experten" (in)direkt bestätigt wird. Nun, meine "die NFL-Expansion hat der NFLE geschadet"-These kam hier ja an wie Metzger-Werbeblättchen bei einem Vegetarier ;) , aber auf ESPN ist gerade ein schöner Bericht von Clayton, wo er schreibt, dass durch Expansion die guten Spieler auf noch mehr Teams verteilt werden mussten und dass dies die Personaldecke ziemlich dünn werden liess. Das sollte man IMHO im Hinterkopf behalten, wenn man auf die abgestellten Spieler schaut: Wer selbst kaum was hat, kann nicht so viel abstellen.

    http://sports.espn.go.com/nfl/columns/st…john&id=2456278

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Zitat von #67

    Du beschreibst damit (außer bei den gleichen Voraussetzungen) eigentlich so ziemlich jede deutsche Profiliga abseits von Rundball und vielleicht noch Handball, ist Dir doch hoffentlich klar, oder? Oder wer weiß hier wer in den letzten Jahren z.B. Meister in der DEL oder beim Basketball war, außer den eingefleischten Fans?

    DEL in den letzten beiden Jahren die Eisbären, Basketball war es in letzten 2 Jahren ausnahmsweise mal nicht Alba, sondern der GHP Bamberg. Aber vorher hatten ungefähr 17 JAhre nur ALba oder Bayer Leverkusen die BBL gewonnen. Schlechte Beispiele gewählt;-)

    "So ladies, if the man in your life played even one down of high school football, he’s almost certainly courageous, competitive and a fine athlete.

    NFL games, however, are played by supermen." (Mick Mixon)

  • Zitat von #67

    Du beschreibst damit (außer bei den gleichen Voraussetzungen) eigentlich so ziemlich jede deutsche Profiliga abseits von Rundball und vielleicht noch Handball, ist Dir doch hoffentlich klar, oder? Oder wer weiß hier wer in den letzten Jahren z.B. Meister in der DEL oder beim Basketball war, außer den eingefleischten Fans?

    Ganzgenausomäßig! Ich mein Fußball und Handball sind nun mal eindeutig am häufigsten in der Presse vertreten. Das hat den großen Vorteil, dass in den Presseberichten auch sehr häufig Spielernamen genannt werden. Und genau deswegen sind die Spieler auch so bekannt und die Fans können sich mit ihnen identifizieren.

    Übrigens... wer es noch nicht gemacht hat. Ich empfehle unbedingt die Aufzeichnung vom Worldbowl-Talk im Knoten. Gibts hier

    Mit dabei u.a. Sammy Schmale (GM Rhein Fire), Tilman Engel (GM Galaxy), John Beake (Managing Director of Football Operations NFLE).

    Ist zwar `ne ganze Menge Propaganda dabei. Doch es wurde auf die meisten Themen eingegangen, die auch hier im Forum in den letzten Wochen viel diskutiert wurden, z. B. Zukunft der Liga, Player Continuity Program, Rasenkrieg, Medienberichterstattung, Probleme mit Zuschauerzahlen und vieles mehr. An mehreren Stellen wird die NFLE sogar mit der DEL verglichen :jeck:

    Die Ligaerweiterung wird laut Tilman Engel definitiv noch nicht nächstes Jahr stattfinden. Dass es überhaupt dazu kommt, hängt davon ab, ob sich die bisherigen 6 Teams stabilisieren. Heißt wohl, dass man nochmal einen ordentlichen Zuschauerschub braucht, damit man die Amis von einem oder zwei weiteren Teams überzeugen kann.
    Bei einer NFLE-Expansion würden die neuen Teams, wie auch früher schon mal zur Sprache kam, auf jeden Fall so aufgestellt werden, dass ein Großteil des finanziellen Risikos von Partnern übernommen würde. Tilman Engel ließ durchblicken, dass es bereits mehrere Interessenten gab, die unter gewissen Umständen dazu bereit wären.

    Auch interessant fand ich die Erklärung warum am letzten Spieltag in Düsseldorf plötzlich so eine vergleichsweise große Zuschauerzahl zustande kam. Ähnlich war es in 2005 bei der Galaxy, die auch im letzten Heimspiel 40.000 hatte. Der Grund dafür soll gewesen sein, dass an den Wochenenden dieser Spiele keine Fußball-Bundesliga stattgefunden hätte. Dadurch hat sich das Interesse vieler Sportkonsumenten (Zuschauer) sowie der Medien dem substituven Produkt (der NFLE) zugewandt. Wenn ihr mich fragt. Da is was dran!

  • Zitat von #67

    Du beschreibst damit (außer bei den gleichen Voraussetzungen) eigentlich so ziemlich jede deutsche Profiliga abseits von Rundball und vielleicht noch Handball, ist Dir doch hoffentlich klar, oder? Oder wer weiß hier wer in den letzten Jahren z.B. Meister in der DEL oder beim Basketball war, außer den eingefleischten Fans?


    Ich kann mich ja nicht mit allen Ligen befassen. :smile2: Aber mir geht es eigentlich mehr um die Interessenten an einer Sportart wie Football und die Leute, denen an der Entwicklung des Profi-Footballs in Deutschland (meinetwegen Europa) etwas liegt. Ich zähle mich schon dazu, aber mein Interesse an der NFLE ist stark gesunken. Nun kann man sich selbst nicht als Maßstab nehmen, das ist mir klar, doch ich spüre allgemein eine Tendenz zur Gleichgültigkeit.
    Die DEL verfolge ich schon so nebenbei und da waren die Eisbären jetzt zweimal vorn, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Ich müsste aber nachblättern, wenn ich die WB-Partie 2005 nennen sollte und so viele Möglichkeiten gibt es ja eigentlich nicht. Basketball interessiert mich tatsächlich nicht, keine Ahnung ob Bonn, Berlin oder Bamberg Meister sind. Beide Ligen sind aber keine Farmligen. Die NFLE wird von der NFL gespeist und es interessiert in Amerika nicht die Bohne, wer diesen WB gewinnt. In Deutschland selbst ist es nur eine Randnotiz, was den Stellenwert der Liga in den Medien wiederspiegelt. Und schon sind wir wieder bei Identifikation angelangt und ich bei Derek Brown. :smile2:

    Derek Brown

    Einverstanden, trennen wir auf. :smile2:
    Beim Identifikationsproblem sind wir uns sicherlich einig. Ein paar Playmaker pro Team, die diesem auch einen Wiedererkennungswert geben, wären ein erster Schritt in die richtige Richtung. Angedacht sind ja zunächst 2 Spieler die diese Rolle ausüben sollen, allerdings nicht ganz ohne skeptische Anmerkungen, wie z.B. von Rick Lantz zu hören. Dazu dann ein paar Nationals, die man parallel den NFL-Teams zuteilt bzw. bei deren Training Erfahrungen sammeln läßt.
    Die Idee, in Frage kommende Spieler mit Zusatzqualifikationen einen weiteren Anreiz zu schaffen, finde ich sehr gut.
    Zusätzlich muss man auch über Veränderungen innerhalb der NFLE nachdenken, wie z.B. die Anzahl der Teams, Bildung von Divisionen und unabhängige Entscheidungsgewalt in allen Belangen.

    Anderes Thema: "sportliche Qualität"
    Ich will nicht in Abrede stellen, dass ich bei einem Leipziger Team nicht auch zu jedem Spiel rennen würde. Als Aussenstehender sehe ich deshalb vieles mit anderen Augen wie die Gewohnheitszuschauer, die seit Jahren den Gang ins Stadion wie ein Ritual ausüben. Für mich ist es deshalb wichtiger welche Qualität das Spiel hat, als dass ich der Veranstaltung halber nach Berlin oder Frankfurt reise.
    Das Auswechseln der kompletten Kader sehe ich schon als Problem an, da im Gegensatz zum Fußball die Bindung der Spieler im Team wesentlich intensiver ist. Das fängt bei der O-Line an und hört beim Zusammenspiel QB - Receiver noch lange nicht auf. Ich behaupte sogar, dass eine eingespielte O-Line wesentlich erfolgreicher auftritt, als ein Haufen talentierter street FAs, die sich nie zuvor begegnet sind. Da hätten wir auch deinen Guard, der natürlich weniger als Identifikationsfigur wahrgenommen würde, aber der der Qualität des Spiels dienlich wäre. Ich kann es halt nicht trennen. ;)
    Den Coaches bleibt zu wenig Zeit, um die Spieler miteinander vertraut zu machen, geschweige denn ein vernünftiges Playbook in die Köpfe zu hämmern. Das Resultat ist fade Hausmannskost und ein Playcalling was NFL-Kenner die Haare raufen läßt. Darunter leidet natürlich die Qualität eines Spiels und nur selten ragen individuelle Fähigkeiten einzelner Talente heraus. Wären da wirklich ein paar Perlen dabei, würde man sich in den NFL-FOs eher Vorwürfe machen, solche Leute abgegeben zu haben. Folglich bleiben Ausnahmeleistungen sehr gering, die Akkreditierten sind qualitativ aus meiner Sicht stark gesunken. Da ich aber zu wenig gesehen habe, um es richtig bewerten zu können, würde ich dir ein profunderes Urteil zubilligen. ;)
    Was Chelsea betrifft würde ich den Vergleich als zu weit hergeholt ansehen. Schliesslich spielen da eine Reihe Stars mit, die allein schon den Zuschauer anlocken und den Wert des Teams ausmachen. Zudem ist deren Einkaufspolitik zielstrebiger geworden, man sucht also passende Spieler zum vorhandenen Kader. Das war in der Vergangenheit anders, aber ähnlich wie Snyder in der NFL hat auch Abramowitsch eingesehen, dass eine Aneinanderreihung von Superstars noch kein Team ergeben. In der NFLE haben wir dagegen eine Horde Footballcracks, die erst herausfinden wollen, ob sie den Sport wirklich als Beruf ausüben können.