Rückblick 2006:
Das Sarah-Connor-Rückwärtsprogramm: From Hero to Zero. Die Wundertüte NFC South spülte die Saints nach ganz oben und die Bucs nach ganz unten. Die Saison 2006 war kurz gesagt ein Seuchenjahr. Der etatmäßige Starter auf der QB-Position verliert erst sein Spielgefühl (1 TD zu 7 Int. In den ersten 3 Spielen) und dann auch noch seine Milz, im ersten Spiel, wo er langsam auftaute. Das spülte einen 6th Rounder an die Schüppe, welcher hinter einer O-line, in der sich der solideste Spieler sofort mal verletzte (Buenning) und 2 Rookies auf der rechten Seite stehen hatte, permanent auf der Flucht befand. Ich will auch gar nicht mehr länger darüber nachdenken und habe das Jahr quasi schon aus meinem Gehirn gestrichen! Die Defense hatte mal wieder wichtige Koordinatoren verloren und passte sich mit ihrem Spiel unter den laschen Trainingsmethoden konsequent der Offense an. Da passte es dann auch, dass sich Simeon Rice nach einigen katastrophalen Spielen und mit 2 Sacks auf die IR-liste verabschiedete. Aus diesem Grund wurden auch konsequenterweise der LB-Coach und der DB-Coach in die Wüste geschickt (die Namen weiß ich schon gar nicht mehr)
Draft 2007
1 - Gaines Adams, DE, Clemson (6-5, 260)
2 - Arron Sears, T, Tennessee (6-4, 328)
2 - Sabby Piscitelli, SS, Oregon State (6-3, 224)
3 - Quincy Black, OLB, New Mexico (6-2, 240)
4 - Tanard Jackson, CB, Syracuse (6-0, 192)
5 - Greg Peterson, DE, North Carolina Central (6-5, 286)
6 - Adam Hayward, LB, Portland State (6-0, 230)
7 - Chris Denman, T, Fresno State (6-6, 315)
7 - Marcus Hamilton, CB, Virginia (5-11, 186)
7 - Kenneth Darby, RB, Alabama (5-10, 208)
Nachdem die Defense letztes Jahr nur auf Platz 17 der Liga abgeschlossen hat und ein Platz außerhalb der Top 10 für den Bucs-Fan der letzten 12 Jahre quasi ein Ding der Unmöglichkeit war, hat man sich dieses Jahr dazu entschlossen, endlich der Defense den nötigen Schuss „Frische“ zu verpassen, die sie dringend benötigt hat. 70% aller Picks wurden dann auch konsequent in die „dunkle Seite“ der Macht investiert. Nachdem der „Wunschpick“ C.Johnson nicht ertradet werden konnte und man auch nicht unnötige Draftpicks dafür verschwenden wollte, liess man Defense-Guru Monte Kiffin gewähren und sich nach Herzenslust austoben. So kam mit dem 4. Pick der Draft G.Adams nach Tampa Bay, der von den Scouts als bester DE-Prospect seines Jahrgangs bezeichnet wurde. Nachdem Simeon Rice überraschend gecuttet worden ist, darf man erwarten, dass Adams sofort ins kalte Wasser geworfen wird. Als Mentor dürfte ihm dabei sicherlich K.Carter zur Verfügung stehen, der schon 12 Jahre Erfahrung auf dem Buckel hat.. Der 36. Pick mit Aaron Sears war sicherlich für viele Fans eine große Überraschung, da man eher mit einem Center-Pick gerechnet hatte. Auf dieser Position scheint man allerdings auf D. Buenning oder J.Wade zu hoffen, so das Sears den dann vakanten LG-Posten übernehmen soll. Nach den ersten Trainingseinheiten ist man sich allerdings sicher, mit Sears einen SEHR guten Griff gemacht zu haben, der mit D.Joseph auf der anderen Seite, auf Jahre hinaus ein dominierendes Guard-Duo bilden sollte.
Mit Pick Nummer 64 (den man von den Colts für den McFarland-Trade bekommen hat) angelte man sich Sabby Picitelli und schob mit Quincy Black sofort noch einen „Lobo“-LB an 68 hinterher. Auf diesen beiden ruhen zur Zeit sehr große Hoffnungen, ggf. sogar schon diese Saison das Starting Lineup anzugreifen. Piscitelli hat in den OTA bereits sein Können aufblitzen lassen und alle Berichte sind voll des Lobes für sein Spiel. Eine Tackle-Maschine im Stile eines J.Lynch mit mehr Größe und Ball-Hawk-Fähigkeiten. Quincy Black bringt genau das mit, was sich dieses Jahr durch die gesamte Tampa-Defense zieht: unglaublichen SPEED!! Zufern ist er wieder eine Art „Hybrid“, aber darauf werde ich später noch zu sprechen kommen.
Über die 2nd Day Picks kann man noch nicht soviel sagen, wobei bis auf Tanard Jackson (der an Asthma leidet und massiv mit dem Wetter in Florida zu leiden hatte) alle in den OTA durchaus solide und ansprechende Leistungen gezeigt haben. Man wird sehen, ob nicht einige solide Backups oder zumindest ST dabei raus springen.
Insgesamt wurde die Draft von den „Experten“ durchweg positiv bewertet und die Bucs zählten für viele zu den absoluten Gewinnern der Draft, da Schwachstellen konsequent ausgemerzt wurden und die Picks insgesamt einen guten „Value“ versprechen.
Free Agency
Zugänge:
Jeff Garcia (QB)
Luke Petigout (LT)
Patrick Chuckwurah (LB/DE)
BJ Askew (FB)
Kevin Carter (DE)
Lance Legree (DT)
Sammy Davis (CB)
Cato June (LB)
Matt Lehr (G/C)
Jerramy Stevens (TE)
Ryan Sims (DT)
(Jake Plummer (QB))
Coaches:
L.Coyer (DL)
R.Morris (DB)
Abgänge:
Dewayne White
Sean Mahan
T.Rattay
OK…wenn man sich das Verhältnis von Zu- und Abgängen ansieht, sieht man, woher der Hase läuft. Coach Gruden ist in einem kritischen Jahr, in dem man sicherlich Erfolge erwartet, um nicht am Ende der Saison seine Position in Frage zu stellen.
Die Bucs haben dieses Jahr in meinen Augen sehr gut in der FA gearbeitet und die oben erwähnten Spieler für ganz kleines Geld geholt. Nach den Jahren der McKay-Caphölle (viel Spaß noch, liebe Falcons!) wurde im ersten Jahr, in dem mal wieder Geld da war, von den ganz großen Namen Abstand genommen und trotzdem wurde es geschafft, genau die Spieler zu bekommen, die das Team weiterbringen können. Fragezeichen stehen sicher noch hinter dem Gesundheitszustand von L.Petigout, dem „Sozialverhalten“ von J.Stevens und der Frage, ob man den Jeff Garcia der Eagles und 49ers oder den der Browns und Lions sehen wird. Alle anderen haben sicherlich eine realistische Chance, die Cuts zu überleben.
Am Namhaftesten sind dabei sicherlich Jeff Garcia und Cato June, die in den Starting Lineups stehen werden.
Kevin Carter dürfte ebenfalls in der Starting Dline als DE stehen. In den OTAs wurde er allerdings auch schon als UT eingesetzt.
Besondere Erwähnung finden hier allerdings die Neuverpflichtungen bei den Coaches. Larry Coyer, der von den Broncos gefeuert worden ist, kommt als D-Line Coach. Die D-Lines der Broncos zeichneten sich in den letzten Jahren durch große Aggressivität aus. Eine Fähigkeit, die in Tampa letztes Jahr schmerzlich vermisst wurde. „Spielzeug“ hat er auf jeden Fall genug, um seine Blitzpakete auszupacken. Coyer gehört sicher zu den Besten seines Fachs (auch wenn die Broncos-Fans jetzt protestieren werden) und dürfte mit Kiffin eine Art Traumduo bilden, das gegnerischen Teams massive Probleme und den QB massive Kopfschmerzen bereiten dürfte.
Raheem Morris kehrt nach einjähriger College-Coach-Abstinenz zurück nach Tampa um das marode Backfield zu übernehmen. Die Bucs haben sich blitzschnell die Rechte an ihm gesichert, um einen Zugriff anderer Teams zu vermeiden, bei denen unter anderem Rod Marinelli schon mit den Hufen scharte. Seine lautstarke Attitüde wurde letztes Jahr schmerzlich vermisst. Er machte bereits in den OTAs mächtig Feuer unter den Hintern der DBs. Einige spekulieren schon, ob Morris, der die Philosophie von M.Kiffin in und auswendig kennt, diesen eines Tages beerben wird. Interessanter Fakt: Morris ist jünger als die beiden von ihm trainierten „starting“ CBs Barber und Kelly.
Die Abgänge von White und Mahan sollten durch die FA-Signings und die Draft zumindest adäquat ersetzt werden können