mit spannung von niemandem erwartet: der spielbericht vom p-town bowl 2004, dem traditionellen duell zwischen a- und b-liga. der folgende spielbericht ist mit vertretern beider teams abgesprochen und daher völlig objektiv, so dass eventuell folgende stellungnahmen, korrekturen oder gegendarstellungen nicht weiter beachtet werden müssen.
P-Town (wop). Nach dem Offense-Spektakel im vergangenen Jahr dieses Mal eine Defense-Schlacht: Allerdings behielt beim berühmten P-Town Bowl erneut die B-Liga die Oberhand. 8:6 hieß es nach zwei Halbzeiten, deren genaue Dauer ohnehin niemanden interessierte. Die drei Zuschauer, von denen einer strickte, hatten jedenfalls unheimlich viel Spaß.
Der eigentliche Skandal spielte sich erneut vor der Begegnung ab, als gleich mehrere Starter beider Teams sich aus fadenscheinigen Gründen auf die Injury-List setzen ließen. Um ihnen die Peinlichkeit der öffentlichen Demütigung nicht zu ersparen, hier die komplette Liste: Millhouse (angerissener Fingernagel), Hammer (gebrochene Haarspitze), Jeneration (Trainingsrückstand nach einer eintägigen Erkältung vor drei Monaten), Reggie (Sehnenscheidenentzündung nach übermäßiger Waiver-Aktivität), Dolfan (gequetschte Sporthose), Rumo (Lampenfieber) und Käptn Blaubart, dessen Mama vorher darum gebeten hatte, ihn nicht zu tackeln.
Der Vollständigkeit halber hier die Starting Lineups, A-Liga: Oxx (Commish), Donatello, Snyder, Paelzer, Klumpfuß-Johnny, Holly, 2and5 und S.F. Für die B-Liga gingen auf den Rasen: Finfan (Commish), NCEagle, Fiet, Matpu, Disastermaster, Aadie, Rubinho, Silversurger.
Nach dem 18:54-Desaster im vergangenen Jahr hatte die A-Liga dank der Neuverpflichtungen vor allem ihre Defense deutlich verbessert – litt aber wiederum unter dem fehlerhaften, zögerlichen Spiel ihres Quarterfumblebacks Johnny, bei dem man den Eindruck haben musste, er sei nicht nur am Fuß, sondern auch am Arm verletzt. Noch verheerender auf die Offense-Leistung seiner Mannen wirkte sich aber seine Huddle-Technik aus, in der er seinen Receivernzirka ein Dutzend komplizierter Routen aufgab, die diese bis zum Snap längst wieder vergessen hatten. Vielleicht sollte Johnny künftig bedenken, dass ältere Mitspieler zur Vergesslichkeit neigen. Immerhin hatte B-Liga-Kapitän Finfan die Erfolglosigkeit der lang andauernden A-Liga-Besprechungen schnell durchschaut und holte während dessen den Schlaf nach, der ihm in der Nacht zuvor durch die Biergläser gegangen war.
Nachdem die Begegnung minutenlang hin- und herwogte (der Autor war zu dieser Formulierung gezwungen worden), ohne dass eines der beiden Teams auch nur ein First Down erzielte und mehr Probe-Snaps bei permanent wechselnden Centern absolviert wurden als tatsächliche Spielzüge, mussten die Punts entscheiden. Und hier hatten die B-Ligisten das schlechtere Ende für sich. Punter NCEagle erreichte zwar ungeahnte Höhen und eine monströse Hangtime, in der A-Ligist Oxx bereits eine Zigarette rauchen gehen wollte - allerdings flog das Ei leider nur etwa zwei Meter weit. So hatte die A-Liga keine Probleme, in Führung zu gehen. Selbst Johnny konnte aus zwei Metern nicht mehr an Donatello vorbei werfen, der sicher zugriff – in erster Linie mit dem Bauch. 6:0.
Danach wurden die Angriffsbemühungen der B-Liga deutlich verstärkt, in deren Linie Disastermaster zwar seinem Quarterback NC viel Zeit verschaffte, dieser aber die Spielzüge häufig anders abwickelte, als er seinen sieben Mitspielern vorher angekündigt hatte. So war Finfan ziemlich überrascht, als er Vorblocker spielen sollte, dann aber auf einmal das Ei in die Hand gedrückt bekam. Deshalb dauerte es bis zwei Minuten vor der Pause, bis die B-Ligisten ihr erstes First Down erreichten; ihr zweites folgte, als sich die A-Ligisten bereits gesammelt zum Rauchen getroffen hatten.
In Durchgang zwei kam nach und nach die Linien-Dominanz der B-Liga mit Disas 140 Kilos zum Tragen. Zudem bekam die A-Liga Probleme, als ihr Spielführer Oxx – der nach eigenen Angaben seiner ominösen Diving Interception vom Vorjahr nun auch noch angeblich zehn Fantasy-Punkte durch Sacks und abgewehrte Bälle hinzufügen will – mit schwersten Muskelkrämpfen schmerzverkrümmt zur Seitenlinie wankte und sich dort umgehend in ärztliche Behandlung begab. Da stand es allerdings nur noch 6:2 für die A-Liga, nachdem Fiet QB Johnny in der Endzone herzlichst umarmt hatte. Johnny musste sich anschließend harscher Tiraden seiner Mitspieler wehren, die der Meinung waren, zwei Minuten Protection sollten reichen, um einen Ball zumindest ins Aus zu werfen.
Die B-Liga tat sich dennoch schwer, ihre nunmehr nicht nur gewichtstechnische, sondern auch numerische Überlegenheit in Punkte zu verwerten, hatte sogar noch Glück, als einer von NCs Horrorpässen in Donas Händen landete und nur Silversurgers schnelle Reaktion den Return-Touchdown verhinderte. Und noch zweimal stand die B-Liga nahe am Abgrund; zunächst als Rubinho beschloss, einen Punt nicht zu fangen, sondern ziemlich unelegant mit dem Schienbein zu stoppen – bei seiner anschließenden körperlichen Disorientierung fiel er allerdings auf das hoppelnde Ei und schnappte es dem lauernden Snyder vor der Nase weg. Anschließend versuchte sich Surger mit einer neuen Punt-Variante, kickte das Leder seinem Mitspieler Disa auf den Rücken, so dass Holly mit dem Return wenig Probleme hatte. A-Ligisten entschuldigen Surger hinterher aber mit dem Hinweis, dass es nicht sonderlich einfach sei, an Disas breitem Kreuz vorbei zu schießen.
Schließlich setzte sich die jugendliche Agilität der B-Ligisten aber doch durch, die inzwischen davon profitierten, dass Fiet sich ebenfalls vom Spielfeld begeben hatte. Er war nach seinen 27 Ehrenrunden nach dem Safety schneller ermüdet als alle gedacht hatten. Und: Die A-Ligisten waren ohnedies bereits innerlich mit der Siegesfeier beschäftigt und ließen in ihrer Aufmerksamkeit nach. Das bereute zunächst Donatello, der beim Versuch, den scramblenden NCEagle zu stoppen, einen Blindside-Block von Disa verpasst bekam. Nach einer ersten Messung hätte er sich mit der anschließenden Flugeinlage für den olympischen Hoch-, Weit- und Dreisprung-Wettbewerb qualifiziert. Anschließend lieferte sich Paelzer ein Gerangel mit Rubinho und beschloss, ihn im nächsten Zustand einfach gar nicht zu decken – und der Nesthaken des Bowls griff sich NC’s 15-Yard-Pass in der Endzone zum entscheidenden Touchdown. Das letzte Aufbäumen der A-Ligisten machte 2and5 zunichte. Nach einem spektakulären Fang an der gegnerischen 3-Yard-Linie blieb er einfach stehen, statt in die Endzone zu laufen. Kommentar des Betroffenen: „Ich hab mich so gfreit, dass ich mol en Ball gfange hab, dass ich vergess hab, weiter zu laafe.“ Als dann auch noch Matpu beim allerletzten Spielzug Johnny drohte „Ich krieg dich“ und der wieder einmal überforderte A-Liga-Quarterback prompt fumbelte, schlichen die A-Ligisten wie bedröppelt vom Feld, während die B-Liga zelebrierte. Endstand also: 8:6.