Verlust des Starter-Postens durch Verletzung

  • Es ist eine der unbeantworteten Fragen, die immer wieder gestellt werden: Was passiert mit einem Spieler, der durch eine Verletzung den Starter-Posten verloren hat und nun wieder einsatzfähig ist. War der Back-Up schwach ist das keine wirkliche Frage, aber wenn dieser gute Leistungen gezeigt hat, was dann?

    Traditionell/konservativ heisst es, dass man durch Verletzung seinen Starterposten nicht verlieren kann, also diesen wieder bekommt, wenn man gesundet ist. Andere Ansätze sagen aber zB, dass das Momentum wichtig ist, das Team evtl eingespielt ist und auch Konstanz wichtig ist. Warum dann also einen guten Back-Up, der gerade einen Lauf hat, gegen einen Spieler, dem die Spielerfahrung fehlt, austauschen?

    Auf die Frage gebracht wurde ich durch die Oakland Tribune mit dem Artikel Coaches facing QB conundrum - denn beide Coaches stehen vor dem Spiel Raiders @ Chiefs vor dem Problem. Herman Edwards hat sich schon für Green und gegen Huard ausgesprochen, Art Shell die Entscheidung auf Sonntag vertagt.

    Losgelöst von dem Beispiel, wie sind die Meinungen zu dem Thema? Was ist fair bzw. richtig? Spieler wie Brady (für Bledsoe), Bulger (für Warner) oder Roethlisberger (für Maddox) zB haben durch Verletzungen der eigentlichen Starter ihre Chance bekommen und genutzt.

    Das gilt aber nicht nur für QBs, auch wenn es hier wahrscheinlich einfach am klarsten sichtbar ist und es (aus meiner Erinnerung) einfach die prominentesten Beispiele gibt.

  • Wie ich schon in irgendeinem Team-Thread schrieb, dieses ungeschriebene Gesetz wurde schon seit längerer Zeit in bestimten Fällen mißachtet. Und ich habe damit auch überhaupt kein Problem; wenn das Momentum nunmal plötzlich da ist, warum wieder zurück wechseln?
    Klingt jetzt ziemlich hart, meine auch nicht, dass es in jedem Einzelfall große öffentliche Diskussionen geben muss (v.a. nach einem oder zwei Spiele des Backups), die tun oft dem Team selbst nicht gut. Aber oft (nicht immer!) trifft es halt auch Starter, die nicht hundertprozentig fest im Sattel sitzen. Oder der Backup spielt halt so überragend, dass man auf keinen Fall an ihm vorbeikommt. Nur ist das recht selten.
    Ich glaube bspw.nicht, dass es bei den Seahawks irgendwelche Diskussionen geben wird, egal, wie gut Wallace spielt / gespielt hätte.

  • Der im Moment bessere Qb soll spielen. Ende :mrgreen:

    PS: Ich würde Huard den vorzug geben :smile2:

    Michael Vick- was mach ich jetzt bloß mit meinem Trikot!??

  • Ich glaube, dass Fairness bei dieser Entscheidung keine Rolle spielt. Es wird der QB spielen von dem der jeweilige Headcoach denkt, dass er dem Erfolg des Teams am meisten bringt. Und jeder NFL Spieler sollte Profi genug sein eine solche Entscheidung zu akzeptieren.

  • Aber dann wird auch jeder Profi genug sein, nicht unnötig seine Gesundheit aufs Spiel zu setzen, wenn er weiß, dass er bei einer Verletzung schnell mal den Starterposten verlieren kann.

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Auf der QB-Position hat es die grösste Tragweite, weil pro Spiel i.d.R immer nur ein QB spielt, s.h es gibt keine Rotation. Auf praktisch jeder anderen Position kann man den verletzt gewesenen Starter und den Backup wechselweise bringen, und sieht dann natürlich auch besser, wer denn nun die bessere option ist. Bei QB muss man sich wohl oder übel vor dem Spiel festlegen. Ich denke nicht, dass man hier ein pauschales Urteil geben kann. I

    ... and a happy Festivus for the rest of us !
    .
    .

  • Das kann man im Fussball mit dem Torwart vergleichen. Jeder Feldspieler kann mal aus irgendeinem Grun ausgewechselt werden. Oder man kann rotieren. Der Torwart ist der Spieler, der immer gesetzt ist, bei allen Vereinen der Erde solange er nicht verletzt ist.

    Man sollte sich objektiv die Leistungen der beiden Qbs anschauen, die sie in allen Spielen in denen sie spielten gezeigt haben. Man sollte sich auch im Training die Leistungen anschauen. Was auch sehr wichtig ist, wie die QBs mit ihren offensiven Mistpielern klar kommen. Auch außerhalb von Training und spielen. Wer hat den besseren Draht zu den Mitspielern. Wer wird eher von den Mitspielern als Leader der Offense akzeptiert und vorallem respektiert. Bei wem ist die Chemie zwischen Mitspielern besser.

    Man sollte wirklich jeden Winkel objektiv betrachten und dann urteilen.

    "Mike (Ditka) had sent in a draw play at that particular time and *sigh* ah...seeing hows...all our draw plays weren't working too effectively up to that point in the ballgame, I didn't see a reason to call it again." Jim McMahon at David Letterman

  • Ja, schon, aber das sollte man doch immer bei allen Spielern tun. Ich seh' jetzt nicht, was genau das mit Verletzungen zu tun hat.

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Zitat von thekîng

    Das kann man im Fussball mit dem Torwart vergleichen. Jeder Feldspieler kann mal aus irgendeinem Grun ausgewechselt werden. Oder man kann rotieren. Der Torwart ist der Spieler, der immer gesetzt ist, bei allen Vereinen der Erde solange er nicht verletzt ist.

    das würde ich so nicht unterschreiben. bsp: sc freiburg letztes oder vorletztes jahr. golz wird durch walke im tor ersetzt....
    ich hab des bsp genommen, da ich aus freiburg komme. es gibt aber noch genügend andere bsp die man an dieser stelle anbringen könnte :xywave:

    "Life´s a game. Football is serious!"

  • Also unabhängig vom "Namen" des jeweiligen Spielers sollte der Coach - und das gilt m.E. nicht nur im Football - denjenigen spielen lassen, der

    1.
    eingespielt ist;

    2.
    das Team (nach Meinung des Coaches) sportlich weiterbringt;

    3.
    im Training - und in der NFL wird wohl auch noch trainiert - die Besseren Leistungen und den größeren Einsatz bringt.

    Und wenn das dann der Backup ist und der "StarQB" zuschaut, dann ist halt das Team das Wichtigste, denn das Team ist der Arbeitgeber und um den Erfolg der Franchise geht es und nicht vorrangig um den Erfolg des Einzelnen.

    WS

    "Kritik ohne Mitgefühl ist Gewalt" (nakagawa roshi)
    -.-.-.-
    "Die Würde des Menschen ist kein Konjunktiv"
    -.-.-.-
    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute von neuem beginnen.

  • Zitat von WS99

    im Training - und in der NFL wird wohl auch noch trainiert - die Besseren Leistungen und den größeren Einsatz bringt.

    Da hast du aber gerade bei den QBs in der NFL ein kleines Problem - es kann nur einer von beiden mit der ersten Offense trainieren - daher ist das "Problem" einfach eine Stufe verlagert hin zu der Entscheidung, welcher der QBs im Training mehr Snaps mit dem Firstteam bekommt und damit die bessere Chance hat zu zeigen, was er kann. Und es ist schwer, einfach mal durchzuwechseln und die Snaps 50-50 zu verteilen, wobei das wohl die beste Lösung ist. Aber da spielen wieder die anderen von dir genannten Faktoren mit rein.

  • Zitat von thekîng

    Man sollte sich objektiv die Leistungen der beiden Qbs anschauen, die sie in allen Spielen in denen sie spielten gezeigt haben.


    wird aber auch schwierig, fängt alleine schon damit an, was für eine D der jeweilige Gegner spielt. Es gibt QBs wie P. Manning, die so ziemlich jede D auseinanderpflücken, aber zB mit einer 3-4 extreme Problem kriegen. Und selbst innerhalb der jeweiligen Ds (3-4, 4-3, Cover2 etc) hängts dann immer noch von den jeweiligen spielern und Coordinatoren ab (wie aggressiv etc).

    Finally, the fat Lady has sung...

  • Zumindest in einem Fall hätte man die Regel unter den Teppich kehren sollen:
    In Chicago, während der Playoffs letztes Jahr. Schon klar dass Orton keine großartige Passoffense auf die Beine brachte, aber immerhin machte er soviel richtig dass sein Team in die PO kam (und wie sagte doch ein gewisser Joe M. "als QB musst du nur Fehler vermeiden"). Die Entscheidung, dann plötzlich Grossman zu bringen hab ich damals nicht kapiert und tu's auch heute nicht. Wer konnte damals ahnen dass der wirklich spielen kann? (egal wie gut, nur... spielen! auf dem Feld stehen!)

    Kängurus aller Länder, vereinigt euch!

  • Zitat

    wolfhound: (und wie sagte doch ein gewisser Joe M. "als QB musst du nur Fehler vermeiden")


    Ja, aber etwas zum Erfolg sollte man schon beitragen.
    Da hatte Orten das Glück das die Defense das übernahm.

    Alleine vom Gefühl her, ihn auf dem Feld zu sehen, da war man froh wenn eben kein Fehler bei jedem Snap passierte.

    Ist nicht umsonst der schlechteste QB (14Att.pGame) gewesen.
    R. 59,7, 9TD 13 Int, 12 F! 5 verloren, 51,6 Pct

    Bei Grossman war die Chance die Offense mit ihm zu verbessern.Hat auch geklappt.

    Zitat

    Wer konnte damals ahnen dass der wirklich spielen kann? (egal wie gut, nur... spielen! auf dem Feld stehen!)


    Er war kein richtiger Rookie wie Orten.

    Mal seine Spiele.
    2003 Letzte 3
    1. W Defense
    2. W Game Winning Drive FG
    3. L 10 Att., 3 QBs
    2004 Erste 3
    4. L 2 Int., RZ Int. Bei Chance auf Sieg
    5. W so,so 18 Att., 1TD 1 Int.
    6. L aber 2x 4 Q. TD (1P,1R) dann verletzt 2 Min. vor Ende
    2005 Letzte 3
    7. W ab 3 Q. drin dadurch Push der Offense zur Führung, Defense
    8. W 1TD, 1Int.
    9. L PO 1TD,1 Int. Von Defense im Stich gelassen ganz gut gespielt aber Int. im letzten Drive