Landtagswahl in Hessen

  • Am 27. Januar wird in meinem Bundesland ein neuer Landtag gewählt und das Rennen verspricht sehr knapp zu werden. Im Fokus stehen das polarisierende Stammtischthema Jugendkriminalität (siehe eigener Thread, wir müssen die teilweise ausufernde Diskussion hier nicht noch mal aufwärmen), die Mindestlohnforderung der SPD und die Bildungspolitik, für die die aktuelle Regierung wegen G8 (Abitur innerhalb von acht statt neun Jahren, ohne dass die Lehrpläne entrümpelt wurden) und Unterrichtsgarantie plus (Vertretungsunterricht durch Laien, während reguläre Lehrerstellen abgebaut werden) vielfach kritisiert wird.

    Ich steige mal mit der provokativen Frage ein: Wen soll ich wählen, wenn meine oberste Priorität lautet, dass Koch nicht Ministerpräsident bleibt?

    CDU und FDP natürlich nicht, denn sie streben aktiv Kochs Wiederwahl an. Kleine Parteien weit unter der 5-Prozent-Hürde helfen auch nicht weiter. Bleiben drei Parteien: die SPD, die Grünen und die Linke. Bei jeder dieser Parteien habe ich meine Zweifel, dass eine Stimme für sie in jedem Fall eine Stimme gegen Koch ist:

    - Die Linke gibt in Hessen ein desolates Bild ab, kämpft mit der 5-Prozent-Hürde und hat deutlich gemacht, dass sie mit keiner anderen Partei koalieren will. Zwar gibt sie die Abwahl Koch als oberstes Ziel aus, aber ihr Einzug in den Landtag könnte Mehrheitsverhältnisse erzeugen, unter denen ohne sie nur noch eine große Koalition oder "Jamaika" möglich wären - jeweils unter der Führung von Roland Koch.

    - Die Grünen setzen auf Rot-Grün, aber was tun sie, wenn es weder dafür noch für Schwarz-Gelb reicht? Früher dachte ich immer, wenn ich die CDU nicht will, bin ich bei den Grünen auf der sicheren Seite, aber nach den Kommunalwahlen in Frankfurt und Wiesbaden wurde ich eines Schlechteren belehrt. Wer garantiert, dass es auf Landesebene nicht genauso läuft und am Ende Roland Koch eine Jamaika-Koalition leitet?

    - Auch die SPD führt einen Wahlkampf, der sich klar gegen Roland Koch richtet. Eine Aussage, dass es "keine wie auch immer geartete Zusammenarbeit" geben wird, habe ich von Andrea Ypsilanti aber leider nur über die Linke gelesen und nicht über die CDU. Deshalb habe ich auch in ihrem Fall die Befürchtung, dass für sie die Wahl von Roland Koch zum Ministerpräsidenten eine zwar unerwünschte aber nicht völlig undenkbare Option ist.

    Und wen wähle ich nun? :paelzer:

  • Ich wähle die Partei die meinen Erwartungen am nächsten ist. Dies dürfte dann bei uns beiden die selbe Partei sein :xywave:

  • Zitat von Luke

    Ich wähle die Partei die meinen Erwartungen am nächsten ist. Dies dürfte dann bei uns beiden die selbe Partei sein :xywave:

    Prinzipiell ja, aber an diese Wahl gehe ich anders heran. Mir sind die Hessen-CDU und allen voran Roland Koch dermaßen zuwider, dass meine Priorität dieses Mal nicht darauf liegt, die Partei zu wählen, bei der mir Programm, Wahlkampfschwerpunkte und Kandidaten am besten gefallen, sondern allein darauf, dass Koch nicht wiedergewählt wird. Wer mir am ehesten garantieren kann, dass meine Stimme dafür eingesetzt wird, wird von mir gewählt, egal wer es ist. Aber wer ist es?

  • Zitat von Silversurger

    Prinzipiell ja, aber an diese Wahl gehe ich anders heran. Mir sind die Hessen-CDU und allen voran Roland Koch dermaßen zuwider, dass meine Priorität dieses Mal nicht darauf liegt, die Partei zu wählen, bei der mir Programm, Wahlkampfschwerpunkte und Kandidaten am besten gefallen, sondern allein darauf, dass Koch nicht wiedergewählt wird. Wer mir am ehesten garantieren kann, dass meine Stimme dafür eingesetzt wird, wird von mir gewählt, egal wer es ist. Aber wer ist es?


    Keine....weil Du das "Problem" erkannt hast. Die CDU wird wohl stärkste Kraft bleiben und somit zu 90% in die Kolaitionsverhandlungen verwickelt.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Zitat von Silversurger

    Prinzipiell ja, aber an diese Wahl gehe ich anders heran. Mir sind die Hessen-CDU und allen voran Roland Koch dermaßen zuwider, dass meine Priorität dieses Mal nicht darauf liegt, die Partei zu wählen, bei der mir Programm, Wahlkampfschwerpunkte und Kandidaten am besten gefallen, sondern allein darauf, dass Koch nicht wiedergewählt wird. Wer mir am ehesten garantieren kann, dass meine Stimme dafür eingesetzt wird, wird von mir gewählt, egal wer es ist. Aber wer ist es?


    Ich denke ich verstanden worum es dir geht. Nur würde ich es einfach nicht übers Herz bringen nurdeshalb Frau Ypsilanti zu wählen. Schwere Entscheidung, da gebe ich dir auf jeden Fall recht. Sowas wie Koch muss abgewählt werden. Ich finde ihn so absolut widerlich und völlig unverständlich wie man so jemanden wählen kann...

  • Zitat von Buccaneer

    Keine....weil Du das "Problem" erkannt hast. Die CDU wird wohl stärkste Kraft bleiben und somit zu 90% in die Kolaitionsverhandlungen verwickelt.

    Schon klar, aber zu Verhandlungen gehören mindestens zwei. Die Frage ist, besitzen SPD und Grüne genug Selbstachtung, Koalitionsverhandlungen mit dieser CDU abzulehnen? Ich fürchte nein, aber wenn mich eine der beiden Parteien davon überzeugen kann, hat sie meine Stimme.

  • Zitat von Silversurger

    Die Frage ist, besitzen SPD und Grüne genug Selbstachtung, Koalitionsverhandlungen mit dieser CDU abzulehnen?


    Hm..nächste Frage: gibt es ihn:

    oder ihn?

    Die SPD wird sich auf die Bundesregierung berufen und sich als Wahlsieger feiern lassen. Und schwarz-grün gibts ja sogar schon in Frankfurt.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Ich habe in den letzten Jahren nicht mehr gewählt. Bevor dies so gewesen ist hatte ich, seit dem ich wählen durfte, immer eine Partei gefunden, mit deren Inhalten ich mich idendifizieren konnte. Nicht zu wählen finde ich zwar nicht zufriedenstellend, aber noch unbefriedigender empfinde ich es jemanden meine Stimme zu geben den ich für das kleinste Übel halte, mich aber nicht tatsächlich mit der Partei idendifizieren kann.
    Als Dankeschön, darf man sich dann anhören, die Bürger seien Politikverdossen. So ein Blödsinn, man kann es sich aber auch einfach machen, bzw. wil sich die bittere Wahrheit nicht eingestehen. Das Idenditätsgefühl der Bürger mit den Parteien schwindet schlichtweg und das ist wohl das größte Armutszeuignis. daß man der Parteienlandschaft austellen kann.

    Zumindest schafft es Herr Koch mich dieses Jahr aus der Reserve zu locken, der enrstzunehmendste Widersacher im Lande Hessen ist nun mal die SPD und die bekommt meine Stimme. Solch eine widerliche Politikerfigur wie der Koch es ist, denn möchte ich hier nicht noch einmal als Ministerpräsident erleben. Politisch wünsche ich ihm die Pest an den Hals.

    [SIGPIC][/SIGPIC]

  • Zitat von Buccaneer

    Keine....weil Du das "Problem" erkannt hast. Die CDU wird wohl stärkste Kraft bleiben und somit zu 90% in die Kolaitionsverhandlungen verwickelt.


    schlecht, ein Beispiel, @ Surger
    Wenn von 100 Wahlberechtigten 99 wählen gehen, liegt die Wahlbeteiligung bei 99 vH. Wählen alle 99 die selbe Partei ( Partei A ), entfallen auf sie 100 vH der abgegebenen Stimmen. Wärst du der 100. der Wahlberechtigten gewesen, hättest aber Partei B gewählt, entfielen auf Partei A eben nur noch 99 vH. Also jede Stimme zählt.
    Wenn du nicht wählen gehst, unterstützt du durch deine fehlende Stimme für eine beliebige Gegenpartei eben indirekt genau die Partei, die du nicht wolltest. Wähle eine demokratische Partei, also liberal, mitte-links oder links, aber gehe bitte wählen !

    [center][/center]

  • Zitat von Buccaneer

    Hm..nächste Frage: gibt es ihn:

    Zu Diensten. :)

    Zitat

    oder ihn?

    Den Bilderdieb? Ja, offensichtlich. :D

    Schwarz-Grün mag es in Frankfurt geben, aber auf Landesebene gerade mit Koch kann ich mir das nicht vorstellen.

  • Bei mir wird es die SPD sein, obwohl die Grünen auch Sinn machen würden da sie ja momentan wie auch die anderen kleinen etwas unter gehen bei all dem getöse.Die Grünen liegen bei nur 7% was für Hessische Verhältnisse ziemlich schlecht ist.
    Mit seinem erneuten(von mir aus falsch interpretierten, aber damit muss Koch rechnen bzw kalkuliert er es durchaus ein) vorbrechen hat er es ja nun dann vielleicht doch übertrieben und es kommt ähnlich wie 99 zur Sensation.Falls die CDU die macht verliert, werde ich jedenfalls ein Fass aufmachen und mich über Kochs dummes Gesicht freuen!

  • Zitat von Thurman34

    Falls die CDU die macht verliert, werde ich jedenfalls ein Fass aufmachen und mich über Kochs dummes Gesicht freuen!


    Ja..so gings mir hier in NRW auch als nach gefühlten 1000 Jahren SPD mit Gesamtschulterror etc. mal ne Wende kam :mrgreen:

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Zitat von Buccaneer

    Ja..so gings mir hier in NRW auch als nach gefühlten 1000 Jahren SPD mit Gesamtschulterror etc. mal ne Wende kam :mrgreen:

    Ganz so lang war bzw ist die CDU ja bei uns nicht dran,aber das einstmals Rote Hessen existiert schon länger nicht mehr.

  • Zitat von Oldschool

    schlecht, ein Beispiel, @ Surger
    Wenn von 100 Wahlberechtigten 99 wählen gehen, liegt die Wahlbeteiligung bei 99 vH. Wählen alle 99 die selbe Partei ( Partei A ), entfallen auf sie 100 vH der abgegebenen Stimmen. Wärst du der 100. der Wahlberechtigten gewesen, hättest aber Partei B gewählt, entfielen auf Partei A eben nur noch 99 vH. Also jede Stimme zählt.
    Wenn du nicht wählen gehst, unterstützt du durch deine fehlende Stimme für eine beliebige Gegenpartei eben indirekt genau die Partei, die du nicht wolltest. Wähle eine demokratische Partei, also liberal, mitte-links oder links, aber gehe bitte wählen !

    Danke für deinen Rat, aber das musst du mir nicht erzählen - Nichtwahl war für mich aus den von dir ausgeführten Gründen noch nie eine Option und wird es auch nie werden. Genausowenig käme für mich in Frage, eine Partei zu wählen, die keine Chance auf die 5-Prozent-Hürde hat, denn das hätte exakt den gleichen Effekt.

  • Es gibt sowas wie die Wahlpflicht. Ich bin auch unentschlossen es gibt aber einige Parteien vom rechten Rand die ich verhindern will und deswegen gehe ich auf alle Fälle hin.

    Wer nicht zur Wahl hingeht und dannach jammert spreche ich vom Verdacht frei, dass er verstanden hat um was es geht in der Demokratie!

    Danke fürs lesen!

  • Zitat von footballgov


    Wer nicht zur Wahl hingeht und dannach jammert spreche ich vom Verdacht frei, dass er verstanden hat um was es geht in der Demokratie!

    Zitat von wendigo


    Ui, das interessiert mich jetzt aber: Um was geht es denn in der Demokratie?


    Oh ja bitte, mich auch.

  • Ich hänge mich mal rein, auch wenn ich in meinem Heimat-Bundesland ja nicht mehr wähle(n darf)...

    Die Aussage, "um was in der Demokratie geht", ist doch klar definiert worden: In einer Demokratie ist der Bürger aufgefordert, seine Vertreter zu wählen (auch wenn es keine "Wahlkpflicht" gibt). Wer dies nicht tut, hat den Sinn (in sehr weitem Sinn) nicht verstanden und legt sein eigenes politisches Wohl in die Hände anderer. So hat es der "gov" gemeint und daraus geschlossen: Wer nichts wählen geht, sollte sich anschließend auch nicht über das Wahlergebnis beschweren. Eine These, die ich im Übrigen teile.

    Wenn ein im Schlaf gedraftretes Team besser ist als alle anderen, wird es Zeit der Realität ins Auge zu blicken...

    Helft dem NFL-Talk

  • Zitat von Silversurger

    Danke für deinen Rat, aber das musst du mir nicht erzählen - Nichtwahl war für mich aus den von dir ausgeführten Gründen noch nie eine Option und wird es auch nie werden.

    Auf diese deine Einstellung zur (Nicht)-wahl spekulieren ja eben die extremen Parteien, du wählst sie durch Unterlassung, weil sie anteilmässig mehr Stimmenprozente erhalten. Denn die Extremen gehen wählen. Sarkastisch: Schlussendlich so oft bis sie erreicht haben, dass du nicht mehr wählen gehen kannst.

    [center][/center]

  • Und was ratet ihr jemanden, der sich durch keine, der an der Wahl teilnehmenden Parteien, vertreten fühlt ? Bin ich dann undemokratisch ?

    Diese zur Moral verpflichtende Sprüche, daß man an der Wahl teilnehmen muß haben für mich einen merkwürdigen Nebengeschmack. Ich kann das noch nachvollziehen für Nichtwähler, die ein generelles Desinteresse an Wahlen besitzen. Ansonsten erinnert mich das irgendwie (nicht vom Thema, aber von der Kommunikationsstrategie die von diesem Spruch ausgeht) an George W. Bushs Spruch ''Entweder ihr seid für uns oder gegen uns.''

    Bin ich ein Nichtdemokrat wenn ich wegen mangels adäquater Volksvertreter nicht wähle ?

    Was mich an der Demokratie stört, ist daß es heißt man hätte das Recht auf freie Meinungsäußerung. Diese hört aber sofort auf, sobald man die Demokratie in Frage stellt. Diese Infragestellung muß ja nicht den Hintergrund haben, das man gleich einen Umsturz des Systems fordert, aber man muß doch auch mal über die bestehende Form der Demokratie reden dürfen. Wenn dieser Selbstreinigungsprozess wegen eines bestehenden Tabus unterdrückt wird, droht der Demokratie langfristig das gleiche Schicksal wie dem Sozialismus.
    Dort wurde Schließlich Kritik am System auch nicht zugelassen, welche eventuell zu Reformen zu einem besseren Sozialismus hätten erbringen können.
    Dies soll aber nur ein Verlaufsvergleich sein, ich will hier gar nicht politische Systeme im Grundsatz bewerten.

    [SIGPIC][/SIGPIC]

  • Das ist jetzt ganz platt: Wenn Du Dich von den bestehenden Alternativen nicht vertreten fühlst, dann musst Du selbst mit Gleichgesinnten einen "Klub" aufmachen... Eine Demokratie ist IMO immer auch eine Frage der Kompromisse. Daher gibt es ja auch diese ominösen Koalitionen.

    Ich persönlich sehe mich ebenfalls von keiner Partei allumfassend vertreten. Irgendetwas stört mich immer. Dennoch halte ich es für keine sinnvolle Alternative, aus diesem Grund andere über das entscheiden zu lassen, was ich künftig "erdulden" muss. Ergo: Man wählt das kleinere Übel - und genau darum geht es ja auch dem Surger. Er versucht nur, das kleinere Übel zu lokalisieren. Und das kann ich ihm in dieser hessischen Konstellation nicht verdenken.

    Wenn ein im Schlaf gedraftretes Team besser ist als alle anderen, wird es Zeit der Realität ins Auge zu blicken...

    Helft dem NFL-Talk

  • Zitat von Oxx

    Man wählt das kleinere Übel - und genau darum geht es ja auch dem Surger. Er versucht nur, das kleinere Übel zu lokalisieren. Und das kann ich ihm in dieser hessischen Konstellation nicht verdenken.

    Das trifft es und gerade für Hessen ziemlich genau. Gerade bei dieser Wahl ist eine Stimmabgabe m.E. sehr wichtig, weil sie (wie es momentan zumindest aussieht) sehr knapp wird :paelzer:

    Aber Ypsi oder Koch ist zugegeben wirklich keine schöne Alternative :(

  • Zitat von Oldschool

    Auf diese deine Einstellung zur (Nicht)-wahl spekulieren ja eben die extremen Parteien, du wählst sie durch Unterlassung, weil sie anteilmässig mehr Stimmenprozente erhalten. Denn die Extremen gehen wählen. Sarkastisch: Schlussendlich so oft bis sie erreicht haben, dass du nicht mehr wählen gehen kannst.

    Was versuchst du mir eigentlich in den Mund zu legen? Ich habe mehrfach deutlich gemacht, dass für mich eine Nichtwahl keinesfalls in Frage kommt und du redest mit mir als hätte ich das genaue Gegenteil behauptet. :paelzer:

    Zitat von d-back20

    Und was ratet ihr jemanden, der sich durch keine, der an der Wahl teilnehmenden Parteien, vertreten fühlt ?

    Ich rate dir, zu überlegen, ob es für dich nicht doch die eine oder andere Partei gibt (zum Beispiel die Nazivereine NPD, DVU und REP), von der du dich noch weniger vertreten fühlst als von den anderen. Dann geh zur Wahl und kreuze irgendeine von den anderen Parteien an.

  • Zitat von Silversurger

    Was versuchst du mir eigentlich in den Mund zu legen? Ich habe mehrfach deutlich gemacht, dass für mich eine Nichtwahl keinesfalls in Frage kommt und du redest mit mir als hätte ich das genaue Gegenteil behauptet. :paelzer:

    Sorry, ich habe es tatsächlich genau anders herum gelesen, durch die vielen Negationen habe ich die falsche Schlussfolgerung gezogen und mich sogar ein wenig über dich gewundert. Mein Fehler, gut dass du es richtig gestellt hast. Aber immerhin kennst du ( und alle anderen ) dadurch meine generelle Einstellung. :)

    [center][/center]

  • Zitat von Oxx

    Das ist jetzt ganz platt: Wenn Du Dich von den bestehenden Alternativen nicht vertreten fühlst, dann musst Du selbst mit Gleichgesinnten einen "Klub" aufmachen... Eine Demokratie ist IMO immer auch eine Frage der Kompromisse. Daher gibt es ja auch diese ominösen Koalitionen.

    Ich persönlich sehe mich ebenfalls von keiner Partei allumfassend vertreten. Irgendetwas stört mich immer. Dennoch halte ich es für keine sinnvolle Alternative, aus diesem Grund andere über das entscheiden zu lassen, was ich künftig "erdulden" muss. Ergo: Man wählt das kleinere Übel - und genau darum geht es ja auch dem Surger. Er versucht nur, das kleinere Übel zu lokalisieren. Und das kann ich ihm in dieser hessischen Konstellation nicht verdenken.

    Irgendetwas stört mich immer ist gut. Mir geht es nicht um irgendetwas, als Kompromis betrachte ich, wenn eine Partei in großen Teilen mein Vertrauen genießt und in einigen Punkten von meinen Überzeugungen abweicht. Aber bei den zur Wahl stehenden Parteien ist jede einzelne für meinen Geschmack eine fette, eklige, giftige Kröte (bitte nicht platt verstehen sondern tatsächlich als Metapher) von der ich keine zu schlucken zu beabsichtige. Kleineres Übel ist gut, bei mir sträubt sich alles einer dieser Parteien meine Stimme zu geben, von den Nazi-Parteien brauchen wir erst gar nicht reden. Ich habe NULL Vertrauen in den zur Wahl stehenden Volksvertretern. Und mit Vertrauen meine ich nicht bloß politische Richtung einhergehend mit der Kompetenz den ich den einzelnen zutraue, sondern wirklich das Vertrauen mich durch jemanden vertreten zu fühlen. Ich spreche den Parteien ab, das sie Vertreter des Volkes sind. Das erzeugt in mir fast eine prinzipielle Einstellung, keine Partei zu wählen, solange dies auf sie zutrifft. Und dafür lasse ich mir weder, Desinteresse, undemokratisches Verhalten oder Unterstützung von Naziparteien nachsagen.
    Im übrigen, Nazis ignoriere ich bei solchen Entscheidungen grundsätzlich, weil ich Ihnen gar nicht den Einfluß auf meine Entscheidungen zugestehe. So weit kommt es noch.

    [SIGPIC][/SIGPIC]

  • Klar und deutlich. Damit ist zumindest diese Diskussion beendet... :hinterha:

    Wenn ein im Schlaf gedraftretes Team besser ist als alle anderen, wird es Zeit der Realität ins Auge zu blicken...

    Helft dem NFL-Talk

  • Ich sehe in hessen nur eine Chance von Koch wegzukommen wenn die Linke ins Parlament einzieht. Eine Grüne Beteiligung an einer Kochkoalition halte ich nach diesem Wahlkampf für ausgeschlossen und ich nehme an, dass sich Ypsilati wenns hart auf hart kommt, für eine Tolerierung durch Links entscheiden wird. Das ist hoffentlich das Ergebnis dieser Kochschen Schmutzkampagne, die eine Koalition mit seiner Person eigentlich verbeitet. Kommt die linke nicht rein sieht alles noch Schwarz-Gelb aus und deshalb würde ich Links wählen obwohl mir in Hessen die Grünen politisch näher wären, weil der Hauptvorteil der linken (Außenpolitik) im Landeswahlkampf keine Rolle spielt.

  • weiss nicht wie das in deutschland gehandhabt wird, aber in österreich gits die möglichkeit "ungültig" zu wählen. also schon zur wahl geben, aber bewusst den wahlzettel falsch auszufüllen. und eine ungültige stimme sagt meiner meinung nach wesentlich mehr aus, als eine nichtabgegebene. und die ungültige stimme kann man auch keiner partei "zurechnen", also stärkt man damit niemand. und man hat seinen unwillen auch kundgetan, mit den parteien und ihren programmen nicht zufrieden zu sein. wundert mich, dass dieses möglichkeit noch von niemandem gebracht wurde. drum meine frage ob es das in deutschland nicht gibt?

    Die Stunde des Siegers kommt für jeden irgendwann....

  • Zitat von Beerleader

    weiss nicht wie das in deutschland gehandhabt wird, aber in österreich gits die möglichkeit "ungültig" zu wählen. also schon zur wahl geben, aber bewusst den wahlzettel falsch auszufüllen. und eine ungültige stimme sagt meiner meinung nach wesentlich mehr aus, als eine nichtabgegebene. und die ungültige stimme kann man auch keiner partei "zurechnen", also stärkt man damit niemand. und man hat seinen unwillen auch kundgetan, mit den parteien und ihren programmen nicht zufrieden zu sein. wundert mich, dass dieses möglichkeit noch von niemandem gebracht wurde. drum meine frage ob es das in deutschland nicht gibt?

    Klar gibt es das, ungültig kann man den Stimmzettel auf verschiedenste Weise machen - mehrere Parteien oder gar keine ankreuzen, einen Kommentar draufschreiben usw. Politikwissenschaftlich sind die Ungültigwähler eine sehr interessante Gruppe, denn bei ihnen ist es klar, dass sie nicht bloß zu faul oder desinteressiert waren, um zur Wahl zu gehen, aber trotzdem (in der Regel bewusst) auf ihr Stimmrecht verzichtet haben. In den handfesten Konsequenzen für das Wahlergebnis unterscheiden sie sich allerdings nicht von "normalen" Nichtwählern. Mandate können logischerweise nur nach dem Anteil einer Partei an den gültigen Stimmen gerechnet werden. Man stärkt oder schwächt als Nicht- oder Ungültigwähler niemanden, man wählt quasi jede Partei gleich viel (oder gleich wenig). Das Problem dabei hat Oldschool schon skizziert: Man wählt in diesem Fall auch jeden Drecksnazi genauso viel wie jeden anderen Kandidaten. Und das ist für mich ein durchschlagendes Argument, warum jeder, der den Drecksnazi verabscheut, eine gültige Stimme für irgendjemand anderen abgeben sollte.

  • Wieder mal auf die Spitze getrieben? Okay! :xywave:

    Punkt 1: Es gibt sehr viele Spielarten von Demokratie. Alright. Wenn aber von Wahlen in Hessen die Rede ist, gehe ich einfach mal davon aus, dass wir über das demokratische System der Bundesrepublik Deutschland reden. Oder?

    Punkt 2: Begriffe wie "Dummbrot" werde ich nicht verwenden. Ich weiß jetzt auch nicht, wie man so etwas herauslesen konnte. Wenn dem so war: Sorry! (Wieder ein Sender- und Empfängerproblem, Wendigo? :hinterha: ). Natürlich kannst Du auch auf die Straße gehen und demonstrieren. Allein: Viel hat das in den letzten Jahren ja nun auch nicht gebracht. Und vor allem: Wenn Du keine Mitstreiter hast (Beispiel: eigene Partei gründen), nutzt Dir das auch nicht viel. Wenn der Kollege d-back mit einem Transparent seiner Forderungen alleine über die Zeil in Frankfurt spaziert, wird er möglicherweise nicht wirklich wahrgenommen... Meine Kernaussage lautet: Wenn Du nicht willens bist, etwas zu verändern (man muss ja nicht den status quo halten) - und sei es durch eine Stimmabgabe -, dann solltest Du Dich nicht darüber beklagen, dass sich nichts ändert bzw. dass es sich zum Schlechten ändert. Und dabei bleibe ich. Diese Maxime trifft für mich nämlich nicht nur in der Frage der Politik zu.

    Punkt 3: Ich glaube, da hilft nur der Aufruf zur Revolution! Wir brauchen ein ganz anderes politisches System! Da wir aber doch tatsächlich in diesem unserem derezitigen "gefangen" sind, möchte ich Dich jetzt mal auffordern, dem Kollegen d-back zu helfen, Wendigo. Was soll er tun? Auswandern? Putschen?

    Wenn ein im Schlaf gedraftretes Team besser ist als alle anderen, wird es Zeit der Realität ins Auge zu blicken...

    Helft dem NFL-Talk