Green Bay Packers Season Preview 2013
Brought to you by Anyhow and Conan Troutman
Season review:
Nach Anlaufschwierigkeiten und einem zwischenzeitlichen 2-3 Record, konnte man die Saison doch noch retten und relativ ungefährdet die Division gewinnen und damit in die Playoffs einziehen. Dort war aber in der Divisionalround gegen die 49ers Schluss. Wiedereinmal war ein aggresives, physisches Team den Packers zum Verhängnis geworden, man wurde in allen Mannschaftsbereichen regelrecht verprügelt. Ähnliches war zuvor schon in der Regular Season bei den Giants (ein zu 10:38 Loss) und gegen die Seahawks (ein äußerst kontroversieller 12:14 Loss) zu sehen. Auch die Playoff-Niederlage im Jahr davor gegen die Giants offenbarte ähnliche Schwächen bei den Packers. Bob McGinn, äußerst renommierte Beatwriter vom Milwaukee Journal Sentinel. Hielt so nach der Saison fest, dass es den Packers an toughness fehlte. Auch wenn sich die Verantwortlichen weigerten dies zuzugeben, versuchte man in der Offseason doch etwas in diese Richtung zu tun.
Offseason:
Die großen FA-Signings blieben in Green Bay wiedereinmal aus. Trotzdem war die Offseason alles andere als ereignisarm:
FAs:
Ohne nun allzusehr ins Detail zu gehen, seien die wesentlichen Moves der Packers am FA-Markt hier hervorgehoben:
Abgänge:
• Greg Jennings, WR → Vikings
• Tom Crabtree, TE → Buccaneers
• Brandon Saine, RB → ?
• Erik Walden, OLB → Colts
• Frank Zombo, OLB → Chiefs
• Desmond Bishop, ILB → Vikings
• D.J. Smith, ILB → Chargers
• Charles Woodson, #21 → Raiders
• Donald Driver, WR → Retirement
• Jeff Saturday, C → Retirement
Den größten Verlust stellt der Abgang von Greg Jennings dar. Zwar litt der bald 30-jährige in den letzten beiden Saisons immer öfter an Verletzungen, nominell war er aber trotzdem der #1-Receiver. Nach einigem Hin- und Her und fallendem Marktwert entschied sich Jennings gegen die Packers und für die Vikings, die etwas tiefer in die Tasche griffen.
Ähnlich könnte auch die Gegenwart eines Desmond Bishop fehlen. Ein tougher Hardhitter in der Mitte der Defense wie er wird in Zukunft fehlen. Sein Cut hatte auch keine sportlichen Gründe, viel mehr schien sein gerissener Hamstring nicht die erwünschten Fortschritte zu machen. Auch er unterschrieb bei den sympathischen Divisionnachbarn in Minneapolis.
Tom Crabtree war so etwas wie der Fan-Favorite in Green Bay. Seine kaum erklärbaren Bigplays und Blue-Collar-Attitude trugen dazu ebenso bei, wie sein reger Austausch mit Fans auf twitter. Trotzdem wird der Abgang sportlich verkraftbar sein.
OLB Erik Walden war, nach der Verletzung des 1st-rounders Nick Perry, Starter neben Clay Matthews. Seine dauerhafte Inkonstanz und athletischen Limitierungen waren wohl letzlich die entscheidenden Gründe gegen eine Verlängerung. „If you're not getting better, you're getting worse.“, ließ General Manager Ted Thompson nach der Saison wissen.
DJ Smith startete letzte Saison auf ILB in Week 1, nachdem Bishop sich in der Preseason verletze. Nach durchschnittlicher Leistungen riss sein Kreuzband in Woche 6.Fiel Anfang April bei seinem Physical durch, und ist seither glaubt man der Vereins-HP, in den Untiefen der Chargers depth chart vergraben. Offenbar doch kein London Fletcher 2.0.
Ein ähnlicher, wenn auch weniger wichtiger Spieler, war Frank Zombo. In seiner Rookie-Season noch vielversprechend, stagnierte er recht bald und hatte zudem mit unzähligen Verletzungen zu kämpfen.
Donald Driver spielte in den letzten zwei Spielzeiten sicher keine große Rolle mehr. Sein Retirement überraschte folglich niemand, stellte aber ein angenehme Abwechslung zur favre'schen Theatralik dar. Der 7th-rounder ist all-time receiving yards und reception leader der Packers. Erotisch auch sein Spitzname „Quickie“.
Jeff Saturday hat eine ähnlich erfolgreiche Karriere hinter sich, hat, im Gegensatz zu Driver, sogar realistische Chancen auf eine Büste in Canton. Bei den Packers waren seine Leistungen allerdings sehr von seinem Alter geprägt, nach Spieltag 15 ging es auf die Bank.
Charles Woodson hat auch eine Chance in die Hall of Fame aufgenommen zu werden und zwar faktisch ausschließlich wegen seiner Performance in Green Bay. User Anyhow nannte ihn vollkommen nachvollziehbar den besten Spieler aller Zeiten. Exemplarisch sei nur ein Spiel genauer erzählt: Bei einem Season-saving gegen die Cowboys 2009, erzwang er 2 Fumbles, sackte Tony Romo einmal und fing einen Pass an der Goalline ab. Die Packers gewannen 17:7.
Zugänge:
• Matthew Mulligan, TE, Rams
• Johnny Jolly, DE, suspended
• Georgio Tavecchio, K, Cal
Die ersten beiden Signings sind als Schritt in Richtung Tough zu verstehen. Journeyman Mulligan ist ein klassischer Blocking-TE, der wohl Crabtree beerben soll. Jolly ist, nach seinen Drogenproblemen, zurück in der Liga und als guter Run-Defender und Pass-Batter bekannt. Dazu ist er edgy, ein Charakter der den Packers, trotz seiner ganzen Probleme, gefehlt hat.
Tavecchio wurde geholt um mit Mason Crosby um den Startingposten zu kickern. Letzterer hat eine furchtbare Saison hinter sich, konnte sich aber immer der Unterstützung des Front Offices sicher sein.
Resignings:
• Brad Jones, ILB
• Robert Francois, ILB
• Sam Shields, CB
• Aaron Rodgers, QB
• Clay Matthews, OLB
• Morgan Burnett, S
Etwas überraschend gab man Jones eine sehr gut bezahlte Vertragsverlängerung, die in zum zehnt-bestbezahlten Spieler des Teams machen. Der ehemalige OLB und 7th-rounder ist etatmäßiger Starter auf ILB, Robert Francois sein erster BackUp.
Die Verlängerungen von Matthews und Rodgers waren die wichtigsten beiden Moves der Offseason und binden beide bis 2018 an den Verein. Zwar hatten sie noch gültige Verträge, man ersparte sich aber drohende Holdouts oder stressige Verhandlungen in der Zukunft. Der Claymaker wurde mit dem Vertrag bestbezahlter Linebacker aller Zeiten, Rodgers gar bestbezahlter Spieler der NFL.
Das Re-Signing von Burnett auf vier Jahre geschah aus der gleichen Motivation heraus, auch wenn es sich qualitativ auf einer Stufe darunter befindet.
Sam Shields, ebenso ein junger, vielversprechender Spieler, unterschrieb seinen Tender nach anfänglichem Holdout. Man verhandelte auch an einem längeren Deal, dieser platze aber. Sollte Shields seine Leistungen der letzten Saisonhäfte bestätigen können, wird es wohl aber nicht noch einmal soweit kommen.
Draft:
1 Datone Jones, DE, UCLA
2 Eddie Lacy, RB, Alabama
4a David Bakhtiari, T, Colorado
4b J.C. Tretter, T, Cornell
4c Johnathan Franklin, RB, UCLA
5a Micah Hyde, CB, Iowa
5b Josh Boyd, DE, Mississippi State
6 Nate Palmer, LB, Illinois State
7a Charles Johnson, WR, Grand Valley State
7b Kevin Dorsey, WR, Maryland
7c Sam Barrington, LB, South Florida
Wie sinnvoll Bewertungen von Rookies vor dem Start einer Saison, ist ohnehin fraglich. Da eine Bewertung ihrer Camp-Performances später folgt seien hier nur zwei, drei generelle Gedanken zur diesjährigen Draft geäußert:
Thompson heißt BPA. Selten hat man mit einen hohen Draftpick einen augenscheinlichen Need bedient und dabei sein Board aus den Augen verloren. Auch dieser Draft macht keine Ausnahme, die Need-Position Safety wurde nicht bedient. Trotzdem fällt auf, dass man früh zwei RBs draftete. Seit einigen Jahren plagt die Packers ein faktisch in-existentes Groundgame, diesmal machte manNägel mit Köpfen machen und holte Franklin und Lacy. Auch die Depth beider Lines ist mittlerweile ein chronisches Problem der Packers. Jeweils zwei Picks sollten daran was ändern. Ebenso ist die Nachfolge Cullen Jenkins immer noch offen. Seit seinem Abgang 2010 sucht man einen vergleichbar guten Inside-Rusher. Schon letztes Jahr holte man mit Jerel Worthy und Mike Daniels zwei Des früh in der Draft. Mit Datone Jones hat nun auch ein 1st-rounder die Chance Jenks' Lücke zu schließen. Mit Boyd, Johnson und Dorsey sind auch drei klassische Lateroundpicks gezogen worden. Wirklich raw, aber mit jeder Menge athletischem Talent.
Nennenswerte UDFA:
• Tyrone Walker, WR, Illinois State
• Andy Mulumba, OLB, Eastern Michigan
• Lane Taylor, G, Oklahoma State
• Jake Stoneburner, TE, Ohio State
Die Packers setzen unter TT vermehrt auf UDFA, in den letzten Jahren verstärkte sich dieser Trend. Ende letzter Saison waren 5 UDFA aus der 2012er Class auf dem Roster oder auf IR.